[ => Original lesen: 1872 Nr. 10 Seite 1] Mit der heutigen Nummer wird Nr. 1 - 4 des Reichsgesetzblattes versandt.
- Rom ist in der bayerischen Kammer unterlegen. Der Papst will bekanntlich seit dem 18. Juli 1870 unfehlbar sein, und der Pfarrer Renftle in Mering will's nicht glauben; der Bischof von Augsburg aber glaubt es und excommunicirt den Renftle, d. h. er stößt ihn aus der alleinseligmachenden Kirche ans, Pfarrer Renftle sagt: Ich bin doch noch katholisch, und das will nun wieder der Bischof von Augsburg nicht glauben. Weil, nun aber der Pfarrer Renftle fortfährt, auf altkatholisch zu predigen, Beichte zu halten und Messe zu lesen, verlangt der Bischof von der bayerischen Regierung Staatshülfe gegen jenen , d. h. die , Anwendung von Gewalt. Und weil die Regierung sagt: "Das geht uns nichts an, der Glaubenssatz vom unfehlbaren Papst hat nicht die königliche Genehmigung erhalten, und wir müssen jeden Katholiken, also auch den Renftle in seinen Rechten schützen" - darum klagt der Bischof über Verfassungsverletzung; "denn, sagt er, die katholische Kirche wird in der Ausübung ihrer Rechte nicht unterstützt." Dies wurde von der bayerischen Abgeordnetenkammer verhandelt und die Beschwerde des Bischofs von Augsburg abgelehnt, aber es war ein Kampf Mann gegen Mann, 76 Abgeordnete stimmten mit Ja, 76 mit Nein. Den Ausschlag gab ein Staatsanwalt, der Abgeordnete Müller aus Frankenthal, er ließ sich im Gypsverband (weil er den Fuß gebrochen hatte) in die Kammer tragen und gab sein Nein ab. Die Minister Lutz und Hegnenberg sprachen stundenlang in der letzten Sitzung für die Verwerfung der Beschwerde, der römische Riß geht nicht nur durch die Kammer, sondern durch das Land, Der Graf Hegnenberg schildert die durch fanatische Parteiwuth gefährdete Lage Bayerns mit düstern Farben.
- Wir sind in die Jahrestage der Capitulation von Paris getreten. Am 26. Januar 1871 wurde ein Waffenstillstand zwischen den Belagerern und Belagerten abgeschlossen, in der Nacht zum 27. verstummte, der Donner der Kanonen, der 4 Monate lang ununterbrochen gedauert hatte. Am 29. rückten rings um Paris die siegreichen deutschen Truppen unter klingendem Spiel aus und besetzten die Pariser Forts und die nahe gelegenen Ortschaften. Bald wehten von allen Forts die Fahnen der deutschen Sieger, und die französischen schweren Geschütze, die sonst ihre Ladungen gegen den undurchdringlichen Ring der deutschen Armee entsandt hatten, kehrten ihre Mündungen gegen Paris. - Am 17. Jan. fragte vor dem langen hartnäckigen Kampfe bei Chenebier Oberst Sachs die 3. Badische Brigade, ob Jeder bereit sei, für das Vaterland in den Tod zu gehen. "Ja, Herr Oberst!" war die einstimmige Antwort der Braven.
- Der Entwurf eines Reichspreßgesetzes ist nunmehr den einzelnen Regierungen zur Meinungsäußerung mitgetheilt worden.
- Die erste Vorlage des neuen Cultusministers in Berlin beim Landtage war ein Gesetzentwurf, daß ein Heirathslustiger, um eine gültige Ehe zu schließen, nur 18 Jahre alt zu sein braucht, und seine Braut nur 14 Jahre.
- Prinz Otto in München, der Bruder des Königs, soll an einem Nervenleiden sehr schwer darnieder liegen.
- Der russische Großfürst Alexis jagt in den Prairien Amerikas Büffel und hat das seltene Vergnügen mit der "rothen Wolke", mit dem "wachsamen Hund" und dem "schwarzen Wolf", lauter Häuptlingen der Rothhäute, zu jagen.
- Ueber die Gefahr, in welcher der Kaiser von Rußland jüngst auf der Bärenjagd geschwebt hat, wird aus Petersburg geschrieben, daß der Bär, nachdem er einen Schuß erhalten hatte, sich mit großen Sätzen gegen den Kaiser gewendet habe. Dieser schoß noch in geringer Entfernung zweimal und traf auch, doch gelangte die Bestie bis in des Kaisers unmittelbarste Nähe und erhob sich eben gegen ihn, als sie von einem Piqueur mit der Lanze noch rechtzeitig durchbohrt ward und zu den Füßen des Kaisers niederstürzte. Derselbe beobachtete während des ganzen Vorfalls große Ruhe und Kaltblütigkeit. - Der türkische Gesandte, der neulich von einem angeschossenen Bären angefallen worden, wird wohl seine Hand einbüßen.
- In Paris sind vier japanesische Prinzessinnen angekommen, welche der Kaiser von Japan dorthin gesandt hat, um sich nach europäischer Sitte erziehen zu lassen. Sie heißen Tsen, Ka-Pse Hang, Hoans-Pa-Li, Ko-Phare.
- Auf der Fahrt von Buenos-Ayres nach Montevideo ist der italienische Dampfer 'Amerika' mit 87 Personen verbrannt.
Frauentreue. Eine Erzählung von Ernst Heyse. (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1872 Nr. 10 Seite 2]Frauentreue. Eine Erzählung von Ernst Heyse. (Fortsetzung.)
Oeffentliche Bekanntmachung.
Dienstags, Donnerstags und Sonnabends ist die Registratur des unterzeichneten Großherzogl. Justiz-Amts zur Entgegennahme und Registrirung von Anträgen und Erklärungen in Gerichtssachen (mit alleiniger Ausnahme in dringend eiligen Angelegenheiten) nur Nachmittags von 4 bis 6 Uhr, an allen übrigen Wochentagen sowohl alsdann als auch Vormittags von 9 bis 12 Uhr geöffnet, was hiemit gemeinkundig gemacht wird.
Schönberg, den 27. Januar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
Antragsmäßig soll über die zu Pahlingen belegene Büdnerstelle c. p. des Webermeisters Hans Jochen Reuter daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 16. April d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 27. Januar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 10 Seite 3]Bekanntmachung
I. Erlaß von Schulgeld findet für die Realschule gar nicht, für die Knaben- und Mädchen-Bürgerschule nie für länger als Jahresfrist statt, Begründete Wünsche von Eltern oder Vormündern, müßen bis zum 1. März für Knaben beim Direktor, für Mädchen beim Rektor angebracht werden. Nur Bedürftigkeit kann als Grund gelten. Alle bisherigen Entfreiungen hören mit Ostern 1872 auf.
II. Eltern oder Vormünder, welche Schüler oder Schülerinnen der Bürgerschulen zu wirtschaftlichen Arbeiten auf längere Zeit von Schulstunden befreit zu sehen für dringend nötig halten, haben Folgendes zu beachten:
1. Solche Befreiung kann immer nur für ein Sommerhalbjahr und zwar nur wirklich bedürftigen Kindern von zehn bis zwölf Jahren ertheilt werden.
2. Dieselbe kann nur in einer Verminderung des Unterrichts auf 12 Stunden wöchentlich bestehen. Diese 12 genau festzusetzenden Stunden müßen entweder in den Schönberger Schulen oder in einer vorher namhaft zu machenden Dorfschule besucht werden.
3. Das Gesuch um dieselbe muß von den Eltern oder Vormündern persönlich bis zum 1. März für Knaben beim Direktor, für Mädchen beim Rektor angebracht werden. Für nicht aus der Schönberger Gemeinde stammende Kinder ist der Geburtsschein vorzulegen.
4. Vor Ostern wird eine Prüfung dieser Kinder abgehalten, worin sie nachreisen müßen, daß sie im Lesen, Schreiben und Rechnen die ihrem Alter zukommende Fertigkeit erlangt haben.
5. Die Eltern oder Vormünder müßen sich verpflichten, falls nach Ertheilung der Erlaubnis der Besuch einer Dorfschule beabsichtigt wird, eine vom Lehrer der betreffenden Schule ausgestellte Bescheinig darüber, daß der auf 12 wöchentliche Stunden festgesetzte Unterricht auch wirklich besucht ist, allemal bis zum ersten Tage jedes Monats entweder selbst beizubringen, oder durch die Dienstherren beibringen zu laßen. Mit zweimaligem Ausbleiben dieser Bescheinigung erlischt die Erlaubnis.
Schönberg, 1. II. 72.
Das Scholarchat.
H. Wohlfahrt. Kämpffer. Armknecht, Dr. C. Wesemann.
Am Sonntag, den 4. Februar findet das bereits angezeigte Concert im Saale des Gastwirths Hrn. Köster in Schönberg statt.
Anfang 7 Uhr Abends.
Entréc á Person 16 ßl.
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Programm.
1. Trio (D-Moll) für Pianoforte, Violine und Cello, von Mendelssohn.
2. "Ocean, du Ungeheuer", Arie für Sopran aus Oberon, von C. M. von Weber.
3. Transcription aus Wagners "Tannhäuser" für Pianoforte von Fr. Liszt.
4. Serenade von Gounod, für Sopran.
Frühlingslied von Mendelssohn für Sopran.
5. Gr. Sonate (A-Dur) für Pianoforte und Violine von L. v. Beethoven.
6. Die "Loreley", Gedicht von Heine, für Sopran, von Fr. Liszt.
Um zahlreiche Theilnahme bittet
Lübeck.
G. Herrmann.
Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.
Bei meiner Abreise von Schönbergsage ich allen meinen Bekannten ein herzliches Lebewohl!
Briefträger Hose.
Sterbefalls halber habe ich zu Ostern d. J. noch eine Wohnung zu vermiethen.
Schönberg.
C. L. Creutzfeldt, v. d. Sabowerstraße.
Dem Liebig'schen Kumys-Extract
(zum Versandt präp. Steppenmilch)
gebührt nach dem übereinstimmenden Gutachten der med. Facultäten der erste Rang in der Reihe aller bis jetzt gegen die Lungenschwindsucht gekannten und angewendeten Mittel. Derselbe heilt rasch und sicher: Lungenschwindsucht (selbst im vorgerückten Stadium), Tuberculose (Symptome: Bluthusten, hectisches Fieber, Athemnoth), Magen-, Darm- und Bronchialkatarrh, Anaemie (Blutarmut) in Folge anhaltender Krankheiten und fortgesetztem Mercurialgebrauch, Clorosis (Bleichsucht), Asthma, Abzehrung, Rückenmarksdarre, Hysterie und Nervenschwäche.
Pro Flacon einen halben Thaler nebst Gebrauchsanweisung und Brochüre. Kisten von mindestens 4 Flacons ab bis zu jedem Quantum versendet das General-Depot des Kumys-Institiuts Berlin, Gneisenaustrasse 7 a.
NB: Patienten, bei welchen alle angewendeten Mittel erfolglos geblieben sind, wollen vertrauensvoll einen letzten Versuch mit der Steppenmilch machen. Brochüren auf Wunsch gratis und franco.
11. Kgl. Preuß. Lotterieloose.
3. Klasse (Ziehung 12., 13. u. 14. März) versendet gegen baar: Originale und Antheile letztere 1/4 13 Thlr.., 1/8 6 Thlr., 1/16 3 Thlr., 1/32 1 1/2 Thlr.
C. Hahn in Berlin, Jerusalemstr.
Hausverkauf.
Am Freitag den 9. Februar beabsichtige ich, als Bevollmächtigter meines Neffen Johannes Fick, dessen an der Siemzerstraße Nr. 204 belegenes massives Wohnhaus c. p. öffentlich meistbietend zu verkaufen und ersuche daher Kaufliebhaber, sich zu diesen Zwecke am genannten Tage Morgens 11 Uhr in meinem Hause einzufinden.
Die Verkaufs-Bedingungen sind von heute ab bei mir einzusehen.
Schönberg den 30. Januar 1872.
F. Fick.
Eine Parthie Kleiderzeuge zu halben Preisen empfiehlt August Creutzfeldt.
In der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag sind mir aus meiner Holzkoppel 4 Tannen, 1 Eiche, 2 Buchen und mehrere Ellern gestohlen und verschiedene Stämme angesägt; ferner in der Nacht vom Sonntag auf Montag von meiner Hofstelle 2 Thore und von meiner Hauskoppel 1 Heck gestohlen. Wer mir den Thäter so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält 50 Thlr. Belohnung mit Verschweigung seines Namens.
Schulze Freitag in Ollndorf.
Krankheitshalber beabsichtige ich meine Krämerei mit Ladeneinrichtung und großen Kellerräumlichkeiten nebst Wohnung zu sofort oder Ostern preiswürdig zu verpachten.
Schönberg.
C. H. Bock.
Aerztliches Gutachten über die so beliebten und äußerst billigen C. L. Mohr'schen Kräuter-Brust-Bonbons.
Durch Untersuchung der Mohr'schen Kräuter-Brust-Bonbons haben wir die Überzeugung gewonnen, daß dieses Brustheilmittel noch von keinem andern in seinen wirksamen Eigenschaften bei Husten-, Brust- und Halsleiden erreicht ist, vielmehr einzig dasteht, und ist daher zu wünschen, daß diese vortrefflichen Bonbons überall die ihnen gebührende Anerkennung finden möchten.
Berlin, im Juli 1870.
(L. S.) Dr. Johannes Müller, Medicinalrath.
Zu haben in Schönberg bei J. F. Eckmann.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 10 Seite 4]Ausverkauf bei Ludwig Wendt, Lübeck, vom 30. Januar bis Ende Februar.
Eduard Jappe, Lübeck, 226 Schlüsselbuden beehrt sich ergebenst mitzutheilen, daß ein diesjähriger Großer Ausverkauf am Freitag den 26. Januar beginnt, und verfehlt nicht, ein geehrtes Publikum auf nachstehende Waaren ganz besonders aufmerksam zu machen, als:
55/70 |
Cent. |
breite Kleiderstoffe in vorzüglich guten Qualitäten und Farben, à 2 1/4, 2 3/4, 3 1/2, 4, 5, 6, 7, 8 ßl, |
70 |
" |
breite reinwollene Ripse in 16 verschiedenen Farben à 11 1/2 ßl. |
60/85 |
" |
breite Cattune, waschecht, à 2, 2 1/4, 2 1/2, 3 1/4, 3 1/2, 4 ßl. |
90/110 |
" |
breiten schwarzen Cachemir, für Confirmanden, à 7, 9, 10, 11, 12, 13, 14 ßl. |
60/70 |
" |
breites schwarzes Seidenzeug à 20, 24, 26, 28, 32, 36, 40 ßl. |
60 |
" |
breiten schwarzen Seiden-Rips à 34, 38 ßl. |
70 |
" |
breites weißes Halbleinen à 2 1/2, 2 3/4, 3 1/2, 4, 4 1/2, 5 ßl. |
80/90 |
" |
breite weiße Shirtings à 2 1/2, 2 3/4, 3 1/2, 4, 4 1/2, 5 ßl. |
60 |
" |
breite gestreifte und K Kleider-Gingham und Wiener Leinen à 2 3/4, 3 ßl. |
60/80 |
" |
breite K Baumwollenzeuge zu Bettüberzügen und Schürzen à 2 3/4, 3 1/4, 3 1/2, 4, 4 1/2, 5, 5 1/2 ßl. |
65/75 |
" |
breite weiße Rocks Flanelle à 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 ßl., |
|
|
und verschiedene andere Artikel mehr. Die Preise sind pr. 1/2 Meter. |
NB. Proben können während des Ausverkaufs nicht abgegeben werden.
Maschinenmesser, 17,18 3/4, 21, 22, 24 Zoll rhld. lang, empfiehlt zu billigen Preisen Joh. Siegm. Mann, Schönberg.
Heinrich Upahl, Handelsgärtnerei, vor der Marienstraße No. 50, hält sich unter Zusicherung reeller und prompter Bedienung einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum bestens empfohlen. Namentlich zu Garten-Anlagen und Garten-Arbeiten, sowie Lieferungen von Pflanzen, Obstbäumen und Blumen bin ich jederzeit bereit, und hoffe in jeder Hinsicht die Zufriedenheit eines geehrten Publikums Schönbergs und Umgegend zu erlangen. Gleichzeitig empfehle mein reichhaltiges Lager von Sämereien und Pflanzen hiemit bestens.
Hochachtungsvoll H. Upahl, Handelsgärtner.
Zum 1. Mai d. J. wird für Travemünde ein zuverlässiges, mit guten Zeugnissen versehenes Mädchen, welches gut kochen kann und alle häuslichen Arbeiten versteht, gesucht. Näheres in der Exped. d. Bl.
Dienstsuchende Personen, welche zu Ostern oder 1. Mai in Lübeck und Umgegend, sowie in Hamburg Plätze zu haben wünschen, mögen sich baldigst mündlich oder schriftlich melden in Frau Marie Reichert's Nachweisungs-Bureau, Breitestraße 954 in Lübeck, dem Rathhause gegenüber.
Ueber meine mit Wintersaat besäete sog. kleine Hauskoppel wird seit einiger Zeit von Unbefugten gegangen. Ferner wird über meine Wiese, genannt Gräberteich, nach dem Hof Stove führend, ein Schleichsteig angelegt, den ich gleichfalls verbiete. Ich werde künftig darauf Betroffene dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Schulze Holst in Carlow.
Limburger Käse in vorzüglicher Güte empfiehlt C. J. W. Burmeister.
Zu sofort suche ich einen Knecht für meine Bäckerei.
Lockwisch, 22. Januar 1872.
H. Rocksien.
Zum Fastnachts-Ball am Montag den 5. Februar ladet ergebenst ein Kohs in Menzendorf.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Sonntag den 4. Februar.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.
Meteorologische Beobachtungen. |
Jan. 1872 |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
30. 31. 1. |
37.20 38.45 38.00 |
-0.5 1.8 -0.6 |
3.1 5.8 4.0 |
SSW SSW SSW |
1 1 1 |
Neb. bed. trübe. völlig heit. |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 18 1/2 - 19 | | 12 | |
Roggen | 13 1/4 - 13 | | 12 | |
Gerste | 12 1/4 - 12 | | 12 | |
Hafer | 11 1/4 - 11 | | 10 | |
Erbsen | 12 - 13 | | 12 | |
Wicken | 13 1/2 - 14 | | 8 | |
Buchweizen | 12 1/2 - 12 | | 4 | |
Winter=Raps. | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 20 - 20 | | 8 | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. pr. 500 Gr. | 11 - 12 1/2, |
Holst. pr. 500 Gr. | 13 - 14 , |
Hasen d. St. | 44 - 48 , |
Enten d. St. | 24 - 28 , |
Hühner d. St. | 18 - 20 , |
Küken d. St. | 9 - 12 , |
Tauben d. St. | 4 - 5 , |
Spickgans d. St. | 26 - 36 , |
Flickgans d. St. | 22 - 28 , |
Schinken pr. 500 Gr. | 8 1/2 - 9 , |
Schweinskopf pr. 500 Gr. | 5 - 5 1/2 , |
Wurst pr. 500 Gr. | 10 - 11 , |
Eier 5 - 6 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 8 - 9 . |
Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 5.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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