No. 78
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. September
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 78 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 38 des Reichsgesetzblattes versandt.


Antragsmäßig soll über die nachstehend benannten Grundstücke der unbegebenen Catharina Lenschow von Schönberg, nämlich:

1) ihre zu Schönberg am Petersberger Wege belegene Scheune mit dahinter befindlichem Garten von 1 Scheffel Aussaat Größe, und
2) ihr zu Schönberg vor dem Siemzerthor am Petersberger Wege belegenes, von Fach erkauftes Ackerstück von 50 []Ruthen Größe
-welche Grundstücke, einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an den bezeichneten Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 3. October d. J., Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit, aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Gerichtssiegel versehenen, vor dem Liquidations-Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 14. Juli 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über das zu Schönberg an der Neuenwallstraße sub Nr. 124 belegene Wohnhaus c. p. des Arbeitsmanns Hans Faasch daselbst giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 22. d. Mts. abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidations-Termine am 22. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts wegen!
Schönberg, den 23. September 1871.
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 - 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt jederzeit Einlagen an und berechnet die Zinsen für jeden vollen Monat vom ersten des auf die Einzahlung folgenden Monats an.
Ebenso nimmt die Vorschuß-Anstalt jederzeit beliebige Summen zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe Darlehn gegen 5 % und gegen Bürgschaft zweier solider im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Verpfändung von Werthpapieren.
Schönberg, den 9. September 1871.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Wigger. Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz.
Secretair: R. Rackow, Adv.


Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.


Gelder werden gesucht zu Michaelis: 1 Posten von 1000 Taler (Mecklenburg), 2 à 600 Taler (Mecklenburg), 1 à 200 Taler (Mecklenburg). Zu Antoni ca. 16,000 Taler (Mecklenburg) in verschiedenen Pösten, sämmtlich vorzügliche Hypotheken, zu 4 %. Anmeldungen erbittet bald möglichst Carl Bade.


Zu Antoni 1872 werden in Grundstücke des hiesigen Fürstenthums, über die bereits Hypothekenbücher niedergelegt sind, ca. 10,000 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt. in beliebigen Pösten von 100 M und mehr gesucht.
Für alle Pöste wird die beste Priorität gewährt und ertheile nähere Auskunft.
Schönberg, den 18. September 1871.
W. Schacht.


Eisenbahn
Großherzogl. Friedrich-Franz-Eisenbahnen.

Mit dem 1. October 1871 tritt ein neuer Tarif für den Güterverkehr, sowie für die Beförderung von Leichen, Fahrzeugen und lebenden Thieren zwischen den Stationen der Berlin-Hamburger Eisenbahn einerseits und Stationen der Großherzoglichen Friedrich-Franz-Eisenbahn andererseits in Kraft.
Exemplare dieses Tarifs sind gegen Zahlung von 2 1/2 Silbergroschen pro Stück in den Güter-Expeditionen zu haben.
Schwerin, den 23. September 1871.
Großherzogl. Eisenbahn-Direction.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 78 Seite 2]

Ich sage allen Denen, welche meinen theuren mir unvergessenen Mann, Kammerherrn und Justizrath C. L. v. Oertzen, zu seiner Ruhestätte begleitet haben, meinen tiefinnigsten Dank.
Schönberg, den 28 September 1871.
Wilhelmine von Oertzen.


Eisenbahn
Großherzogl. Friedrich-Franz-Eisenbahnen.

Am 1. Oktober 1871 kommt ein neuer Tarif für die Beförderung von Personen und deren Reisegepäck, sowie für die Beförderung von Leichen, Fahrzeugen, lebenden Thieren und Gütern zwischen Stationen der Lübeck-Büchener und der Lübeck-Hamburger Eisenbahn einerseits und Stationen Großherzoglichen Friedrich-Franz-Eisenbahnen andererseits zur Einführung.
Die Preise für die Personenbeförderung, sowie für das Gepäckübergewicht sind die bisherigen, wogegen die Transportpreise für Leichen, Fahrzeugen, lebenden Thieren und Gütern theils erst neu, theils anderweitig festgestellt sind.
Tarif-Exemplare können gegen Zahlung von 2 1/2 Sgr. pro Stück in den Güter-Expeditionen abgefordert werden.
Schwerin, den 26. September 1871.
Großherzogl. Eisenbahn-Direction.


Nicht zu übersehen!
Sämmtliche Arten neuer Maaße sind seit Monaten auf hiesigem Großherzoglichen Aichungsamte vorräthig, jedoch nur in vereinzelten Fällen gekauft worden. Um nun annähernd den Bedarf überschlagen zu können, bitte ich die Bewohner des Fürstenthums die vorräthigen Maaße in Augenschein zu nehmen. Die Hauptaufgabe war mir, genau nach den Bestimmungen der Aichordnung dauerhafte Maaße zu den billigten Preisen zu liefern, und das glaube ich erreicht zu haben; ich ersuche demnach die Bewohner von Stadt und Land in ihrem eigenen Interesse, recht bald mit der Anschaffung oder Bestellung von Scheffeln, Litern, Metern etc. zu beginnen. Diejenigen Herren Landleute, die mir schon Bestellung machten, können ihre Gegenstände zu jeder Zeit in Empfang nehmen.
Auch verbinde ich hiermit in Betreff der Umstempelung von Waagen und Gewichten die Aufforderung, nicht bis zum letzten Monat zu warten; jetzt können die Gegenstände schnell zurückgeliefert werden, später geht's nach der Reihe, und wäre es dann leicht möglich, daß Jemand durch die Entbehrung wochenlang in Verlegenheit käme, zumal die Benutzung des hiesigen Aichamtes den Bewohnern außerhalb des Fürstenthums freisteht und schon mehr wie hier wahrgenommen wird. Ergebenst Ludwig Vogel, Aichmeister.
Schönberg, den 24. September 1871.


Pferd

Am 12. Oktober d. J. stellen Unterzeichnete in Rehna circa 100 anderthalbjährige Füllen, theils dänische, größtentheils aber Wilster Marsch-Race, zum Verkauf und laden Kaufliebhaber ergebenst ein.
Nach vorausgegangener Anmeldung wird auf dem Schöneberger Bahnhofe Fuhrwerk nach Rehna bereit gehalten.
Rehna, am 25. September 1871.
Gebrüder Baumann.


Gesucht werden: 4-8 Leute zur Anlage von Drains zu sofort, eine Tagelöhner-Familie zum 1. November d. J. oder zum 1. Mai 1872 von J. Drenkhahn, Gutspächter zu Niemark bei Lübeck.


Nach kurzer Krankheit starb sanft und ruhig am 26. September Abends 9 1/2 Uhr unsere liebe Tante Anna Klatt im Alter von 75 Jahren, welches wir allen Freunden und Bekannten hierdurch anzeigen.
Die Beerdigung findet Sonnabend Nachmittags 3 Uhr statt.
Die tiefbetrübten Johanna Creutzfeldt, geb. Greiff. Maria Westphal.


Oefen
Säulenöfen, Circuliröfen, Kochöfen, Unteröfen, Mantelöfen mit Gitterthüren, Ofenthüren mit Kniee, Kochöfen, Rosten, Roststäbe etc.,
Sparheerde u. Sparheerdtheile empfiehlt in größter Auswahl zu billigsten Preisen Heinr. Pagels, Lübeck, 945. Breitestraße am Markt 945.


Bauplätze nebst Baumaterial habe ich in der Nähe der Bahn hieselbst, höhere Genehmigung vorbehalten, zu verkaufen.
Dieselben sind, besonders zum Anbau, für Handwerker und Productenhändler geeignet.
J. Köhncke. Lüdersdorf.


Guten reinschmeckenden Campinos-Caffee, à Pfd. 12 ßl. empfiehlt Heinr. Otto.


Alten Holstein. Käse, sowie neuen Berger Flohm-Hering (ganz vorzügliche Waare) empfiehlt zur geneigten Abnahme Heinr. Otto.


Am Montag den 2. October, präcise 7 Uhr Abends, soll im Boye'schen Saal hieselbst den Schützenmitgliedern die diesjährige Abrechnung des Königschußfestes, sowie die Rechnungsablage der Tombola und ein Entwurf, betreffend der Statuten der Sterbekasse, vorgelegt werden. Es kann sich Jedermann daran betheiligen und bitten um recht zahlreichen Besuch der Capitain und die Aeltesten der Schützenzunft.
C. Egert. C. Schwedt. J. Hagemeister.


Der ächte Dr. med. Koch's Universal-Magenbitter ist jedem Magenleidenden auf das Beste zu empfehlen. Dieser starke, aromatische, kräftige Magenbitter ist ein sehr bewährtes Mittel bei schwacher Verdauung, Verschleimung, Hömorrhoidal-, Unterleibs- und Magenbeschwerden, überhaupt allen Verdauungsmängeln entsprechenden Uebeln und entgegenwirkendes Verdauungsgetränk.
In allen Fällen, welche auf Erschlaffung und Verschleimung der Ernährungsorgane beruhen, kann seine Wirkung eine sichere genannt werden.
Für Schönberg hält Lager in Originalflaschen à 10 Sgr. Herr Aug. Spehr.


Prof. Dr. Lapiérre's Einspritzung heilt *) innerhalb von 3 Tagen jeden Ausfluss der Harnröhre sowie weiss Fluß, selbst ganz veralteten. Preis pro Flasche mit Gebrauchsanweis. 1 Thlr. 20 Sgr. Gegen Einsend. des Betrages streng discret zu beziehen durch A. Witt, Linden-Strasse 18, Berlin.
*) Hunderte geheilt.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 78 Seite 3]

Ausverkauf sämmtlicher Manufactur-, Porcellan- & Eisenwaaren zu bedeutend herabgesetzten Preisen gegen compt. Zahlung bei H. Kallmeyer.
Ratzeburg. Proben werden nicht versandt.


Die Superphosphat-Fabrik von H. Burghard & Co. in Hamburg empfiehlt ihre anerkannt vorzüglichen Dünger-Fabrikate mit garantirtem Gehalt laut ihren Circulairen und unter Controlle der Controllstationen Rostock, Kiel, Cappeln etc.

Preis Gesammt- Lösliche
Benennung der Sorten über unter Phosphor- Phosphor-
Eisenbahn- säure. säure.
wagenladung.
Taler (Mecklenburg) Taler (Mecklenburg) % % %
Knochen-Guano-Superphosphat 2 2/3 2 3/4 19 à 20 18 -
Ammoniak-Knochen-Superphosphat S. 3 % 3 5/12 3 7/12 16 à 17 15 3
Ammoniak-Knochen-Superphosphat S. 5 % 4 4 1/6 14 à 15 13 1/2 5
Der Preis für 100 Pfund Brutto incl. Säcke ab Fabrik Hamburg.
Der Dünger ist staubtrocken und fein pulverisirt.
Die Verpackung geschieht in Säcken von 150 p, welche in Schablonen-Marke die Sorte und Fabrik-Firma tragen.
Solide Wiederverkäufer werden an solchen Plätzen, wo sich noch kein Depositair für uns befindet, angenommen.


Saat-Weizen und -Roggen, frei von Radel und Trespe, und aufgeschloss. Peru-Guano, sowie aufgeschloss. Knochenmehl bei Thiele in Ratzeburg.


Da ich mein Geschäft in dem Jahrmarkt für Schönberg aufgegeben, so sage ich Allen für das Wohlwollen, welches ich seit so vielen Jahren genoß, meinen besten dank, und bitte ich, dasselbe auf meinen langjährigen Mitarbeiter, Herrn Heinrich Rogge, von dem ich überzeugt bin, daß er gute und reelle Waare liefert, zu übertragen.
Hochachtungsvoll Wilhelm Prahl, Lübeck.
Bezugnehmend auf Obiges empfehle ich mich mit allen Kuchenwaaren und Pfeffernüssen, Macronen, Pariser Pflastersteinen, Zuckerplätzchen, sowie mit allen in dieser Branche vorkommenden Artikeln.
Stand der Bude: Ecke der Marienstraße, mit Firma versehen.
Heinrich Rogge aus Lübeck.


Ein Paar schottische Eggen stehen zum Verkauf bei Gürtner, Rademacher in Carlow.


In Gr. Voigtshagen bei Dassow finden Arbeiter zur Drainage dauernde Beschäftigung.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebene Nachricht, daß ich mein Tuch- und Manufacturwaaren-Geschäft wieder in meinem neu erbauten Laden eingerichtet habe.
Hochachtungsvoll Heinrich Creutzfeldt.
Schönberg, den 22. September 1871.


Double-Stoffe zu Ueberziehern, feine do. zu Damen-Paletots. Düffels, Rattinees, sowie Buckskins und Tuche empfiehlt Julius Schweigmann.


Kleiderstoffe für die Winter-Saison von den billigsten Warbs zu 5 ßl. an bis zu den elegantesten erhielt und empfiehlt Julius Schweigmann.


Paletots für Damen in ganz großer Auswahl, Jupons in eleganter Ausstattung, Roßhaar- sowie Amerikanische Unterröcke ohne Naht bei Julius Schweigmann.


Kornsäcke und Pferdedecken in verschiedenen Preisen empfiehlt Julius Schweigmann.


Zur Herbst- und Winter-Saison empfehle mein wohlassortirtes Lager von Kleiderstoffen, Mänteln, Châles und Tüchern etc. in den neuesten Genre's zu den billigsten Preisen einem geehrten Publikum angelegentlichst.
Lübeck, Holstenstraße Nr. 301.
Rud. Fromm.


Regenschirme in Seide, Wolle und Baumwolle empfehle bestens. Auch werden Schirme mit obigen Stoffen überzogen sowie alle vorkommenden Reparaturen prompt und billig ausgeführt von H. Scheer, Schirmmacher.


Ich beabsichtige meinen am Petersberger Wege belegenen Acker auf 6 hintereinander folgende Jahre in 14 Parcelen am Sonntag den 8. Oktober, Nachmittags 4 Uhr, meistbietend zu verpachten. Pachtliebhaber wollen sich gefälligst an Ort und Stelle einfinden.
M. Threms Wittwe.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 78 Seite 4]

In den letzten fünf Monaten, vom 1. Mai d. J. bis heute, sind nachfolgende Schäden bei unserem Verein angemeldet:

1. vom Hauswirth Lohse in Kleinfeldt eine Kuh 30 Taler (Mecklenburg)
2. vom Hauswirth Böttcher in Campow eine Kuh 30 "
3. vom Hauswirth Böttcher in Petersberg ein Pferd 70 "
4. vom Krüger Kohs in Grieben eine Kuh 35 "
5. vom Hauswirth Böttcher in Campow (II.) eine Kuh 30 "
6. vom Hauswirth Schmidt in Schwanbeck eine Starke 25 "
7. vom Hauswirth Siebenmarck in Blüssen ein Pferd 200 "
8. vom Schulzen Hauschildt in Ziethen eine Starke 25 "
9. vom Vogt Rieckhof in Rabensdorf eine Kuh 35 "
10. vom Schulzen Boye daselbst eine Kuh 35 "
11. vom Hauswirth Möller in Klocksdorf ein Pferd 50 "
12. vom Hauswirth Oldenburg in Schattin ein Pferd 125 "
13. vom Hauswirth H. J. Jabs in Resdorf eine Kuh 30 "
14. vom Ackerbürger J. Burmeister hieselbst eine Kuh 30 "
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung derselben einen Beitrag von 32 Schillingen pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme am Montag den 2. October d. J., Morgens 10 Uhr, im Boye'schen Gasthofe hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 24. September 1871.
Direction der Viehversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.


Nachdem durch persönliche Einkäufe in Leipzig und Berlin mein Lager complet und reichhaltig sortirt, empfehle ich dasselbe angelegentlichst.
Benutzung günstiger Conjuncturen sowie aufmerksames Verfolgen der Mode werden es mir ermöglichen, alle mich beehrenden zufrieden zu stellen.
Julius Schweigmann. Wohnung und Lager bei der Kirche Nr. 213.


Gefunden wurde auf dem Wege zwischen Schönberg und Zarnewenz ein Sonnenschirm, den die Eigenthümerin gegen Erstattung der Insertionsgebühren zurückerhalten kann in der Exped. d. Bl.


Zur Herbst- und Winter-Saison halte ich mein, durch neue Einkäufe reich assortirtes Tuch- und Manufacturwaaren-Lager, sowie mein Lager von Shawls, Mäntel, Paletots, Jaquets und Jacken angelegentlichst empfohlen.
Schlagsdorf.
H. Siebenmark.


Die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen-Krankenkasse findet am Sonntag, den 1. October, Nachmittags 4 Uhr, im Locale der Gastwirthin Krüger statt. Sämmtliche Mitglieder werden hierdurch aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder aber ihre Beiträge bis zum genannten Tage pünktlich einzuliefern unter Androhung executivischer Eintreibung.
Der Vorstand.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft am Montag den 2. October stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder im Behinderungsfalle ihr Krankengeld pünktlich einzuliefern, widrigenfalls die Restanten gleich nach Ostern gerichtlich dazu angehalten werden müßten.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft.


K. Preuss. Lotterie-Loose zur Hauptziehung versendet gegen baar Originale: 1/1 80 Thlr., 1/2 37 Thlr., 1/4 18 Thlr., Antheile: 1/8 9 Thlr., 1/16 4 1/2 Thlr., 1/32 2 1/4 Thlr.
C. Hahn in Berlin, Jerusalemerstr. 11.


Gicht-, Rheumatismus-, Magenkrampf- und Hämorrhoidalkranke heilt Dr. Müller in Frankfurt a. M., Senckenbergstr. 5.
Kurprospecte gratis franco.


Zu verkaufen zu sehr billigen Preisen ist eine Doppelsteppstich-Handnähmaschine mit allem Zubehör. Näheres in der Exped. d. Bl.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Mit 1. October d. J. beginnt das 3. Quartal des 141. Jahrgangs des Hamburgischen Correspondenten, und wird hierdurch ergebenst zum Abonnement eingeladen.
Entschieden der nationalen Richtung huldigend äussert der Correspondent doch stets seine eigene freie Meinung in Politik und in den socialen Fragen in Original-Leitartikeln, erhält ständige Beiträge von den ersten deutschen Schriftstellern und trägt aufmerksame Sorge für ein reichhaltiges, den gebildeten Ständen angemessenes Feuilleton. Besondere Beachtung wird den ländlichen Verhältnissen und den Interessen des Grundbesitzes, namentlich in Mecklenburg und Schleswig-Holstein gewidmet, denen bisher jede Vertretung in zeitgemäßen und zugleich conservativem Sinne gefehlt hat.
Romane und Novellen, Skizzen aus allen Gebieten der Kunst und Wissenschaft, landwirtschaftliche Berichte, Correspondenzen aus allen Weltgegenden, telegraphische Cours Notizen, Waaren- etc. Berichte. - Gerichts-Verhandlungen, Verhandlungen des deutschen Reichstages, der preuss. und anderer Kammern.
Ausser zahlreichen Original-Telegrammen erhält der Correspondent das gesammte reiche Depeschen Material der Büreaux Reuter, Havas und Wolff.
Versendung mit den frühesten Morgenposten.
Preis quartaliter excl. Bestellgeld und Postgebühr 2 Taler (Mecklenburg) 12 Sgr. Inserate finden beste Verbreitung und kostet die Pettitzeile 2 1/4 Sgr.


Schnelle Hülfe gegen jeden Husten und Katarrh-Heiserkeit, Verschleimung, Kinderkrankheiten, Hämorrhoidal- und Unterleibs-Leiden, Verstopfung, durch den L. W. Egers'schen Fenchelhonig-Extract, allein echt zu haben beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Gesucht sogleich ein Sohn rechtschaffener Eltern als Lehrling für ein Krämergeschäft in Hamburg. Näheres zu erfragen bei H. Lenschow, Webermeister.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich mit hundertfach bewährten Mittel A. Witt, Linden-Strasse 18. Berlin.


(Hiezu eine Beilage)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 78 Seite 5]

Beilage
zu 79 [richtig wäre nach Datumsangabe zu Nr. 78] der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 29. September 1871.


- Trotz des Krieges schließt der Bundeshaushalts-Etat pro 1870 nach Berücksichtigung aller für diese Rechnungsperiode bereits nachgewiesenen oder in der Restverwaltung noch zu erwartenden Ausgaben mit einem Ueberschuß von rein 1,092,190 Taler (Mecklenburg) ab. Dieser Ueberschuß ist namentlich aus den Mehreinnahmen an Zöllen und Verbrauchssteuern erzielt, die sich insgesammt auf 2,046,420 Thlr. belaufen; Rübenzucker allein ergab in Folge der am 1. Sept. 1869 eingetretenen Erhöhung des Steuersatzes, theils in Folge der günstigen Rübenernten in den Jahren 1869 und 1870 ein Mehr von 1,878,153 Thlr. über das Etatsoll. Dem Gesammtbetrage der Mehreinnahmen von 2,014,284 Thlr. stehen Mehrausgaben in Höhe von 992,924 Thlr. gegenüber, darunter die Kosten für die Rinderpest allein mit 844,893 Thlr. Der Ueberschuß wird zunächst zur Deckung des bei der Telegraphenverwaltung seit dem Jahre 1868 aufgelaufenen Defizits von zusammen 341,780 Thlr., welches bisher als Vorschuß gebucht werden mußte, verwandt werden, was natürlich nur auf dem Wege der Legislation möglich ist.
- Aus den Abmachungen, welche zu Gastein und Salzburg zwischen den beiden Reichskanzlern Bismarck und Beust zu Stande gekommen sind, läßt sich nur so viel mit Bestimmtheit entnehmen, daß das Verhältniß zwischen Deutschland und Oesterreich ein freundschaftliches geworden ist, und daß vergessen werden soll, was dahinten liegt. Allein weder dem einen noch dem andern Monarchen sind die Hände gebunden und sie stehen in freundschaftlicher und friedlicher Beziehung zu allen europäischen Mächten. Es thut aber auch eine Friedensära allen Ländern Europa's noth.
- Döllinger hat dem Congreß der Altkatholiken in München beigewohnt und sich auch mehrfach in längeren Auslassungen als Sprecher hören lassen. Ein Reformator der katholischen Kirche will er nicht sein und nicht werden. Er hält fest an den Beschlüssen des Tridentiner Concils, die bis auf den heutigen Tag die Scheidewand zwischen der katholischen und evangelischen Kirche bilden. Nur das Dogma von der päpstlichen Unfehlbarkeit will er nicht anerkennen, weil es ebenso gefährlich für die Kirche als für den Staat sei. Diese Meinung theilen seine Gesinnungsgenossen. Diejenigen aber, welche weiter gehen wollen, welche fordern, daß der ganze katholische Cultus nach ihrer Meinung umgemodelt werde, sind nicht damit zufrieden, wenn man auf halbem Wege stehen bleibe.
- Der preußische Staatsschatz soll in einen Reichs-Kriegsschatz umgewandelt und auf 40 Mill. Thaler erhöht werden. Ueber denselben soll der Kaiser nur unter Zustimmung des Bundesraths und des Reichstags verfügen können.
- Frankreich will die vierte halbe Milliarde, die im Mai 1872 fällig ist, schon zwei Monate früher, im März bezahlen. Es hat bereits Vorsorge getroffen, daß bis dahin diese Summe flüssig gemacht wird.
- In Paris befürchtet man jetzt schon eine Bonapartistische Erhebung. Es soll bereits ein Regiment gewonnen sein, die Mitglieder der Regierung zu verhaften. Thiers hat alle Vorkehrungen getroffen, um diesem Fall zu begegnen.
- In Dijon ist wieder ein meuchlerischer Angriff auf zwei deutsche Aerzte erfolgt. Diese gingen harmlos spazieren, als aus dem Versteck zwei Schüsse von Franzosen auf sie abgegeben wurden. Beide sind schwer verwundet. General Graf Gröben hat sofort Befehl gegeben, alle Waffen auszuliefern. Bei wem aber bei späterer Haussuchung noch Waffen gefunden werden, der soll vor ein Kriegsgericht gestellt und hart bestraft werden.
- Die Franzosen schätzen ihre Todten, welche sie in den vielen blutigen Kämpfen gegen die Deutschen verloren haben, auf 89,000 Mann. Die Zahl der Verwundeten soll noch einmal so groß sein.
- Das Kriegsgericht zu Versailles hat den Laternenmann Rochefort zur Deportation nach einem befestigten Platz und seine Mitangeklagten Mourot und Moret zu 5 Jahren Gefängniß und 500 Frcs. Geldstrafe verurtheilt.
- Lieutenant Arthur von Brandenburg vom schles. Grenadier-Reg. Nr. 46, der Sohn des jetzigen preuß. Baudirectors in Metz, war der erste Officier, der im vergangenen Kriege eine feindliche Kanone eroberte. Hierfür mit dem eisernen Kreuze II. Klasse ausgezeichnet, errang er sich später bei einem Ausfall der Franzosen vom Mont Valerien aus noch das eiserne Kreuz I. Klasse. Bei diesem Ausfalle wurde der tapfere junge Soldat durch einen Schuß in die Brust schwer verletzt und nach Rüdesheim zu seiner Mutter in Pflege gebracht, wo er langsam wiederhergestellt wurde. Lieutenant Brandenburg ist nun derjenige Officier, der durch seine Tapferkeit seiner Mutter ein schönes Denkzeichen erworben hat, nämlich jenes goldene Kreuz, welches bei Beginn des Feldzuges eine hohe englische Dame der Mutter, Frau oder Braut desjenigen Officiers der kronprinzlichen Armee gewidmet hatte, der bei Eroberung des ersten feindlichen Geschützes durch persönliche Tapferkeit sich auszeichnen würde. Das massiv goldene große Kreuz hängt an schwerer Panzerkette und trägt die Inschrift: "An English wife to the Mother of Lieut. Brandenburg, 1. Lower Silesian Inf-Regt. Nr. 46, for bravery at Wörth, 6. Aug. 1870." Die Gabe war von einem Schreiben der Frau Kronprinzessin begleitet.
- Der Zustand der Königin von England ist derartig, daß er ernstliche Besorgnisse einflößt. Man erwartet, daß die Regentschaft deßhalb dem Prinzen von Wales wird übertragen werden.
- Nach dem neuesten Militär-Wochenblatt ist eine große Anzahl kaiserlich russischer Georgsorden an preußische Militärs verliehen worden und zwar nicht blos an die Höchstcommandirenden der Armeen und Armeecorps und an höhere Officiere überhaupt, sondern auch an Feldwebel, Unterofficiere und Gemeine. Wenn man bedenkt, daß der Georgsorden in Rußland in hohen Ehren steht und nur selten an Nichtrussen verliehen wird, so wird man die Tragweite nicht verkennen, welche diesen Verleihungen beizumessen ist.
- Selbst im Reich der Mitte haben die Vorgänge des letzten Jahres ihren Eindruck nicht verfehlt. In officiellen chinesischen Actenstücken wird dem deutschen Kaiser derselbe Titel beigelegt, welchen einzig und allein der chinesische Kaiser zu führen berechtigt ist, nämlich Hwang-ti. Der Kaiser von Oesterreich, welcher sich schon lange um diesen Titel bewirbt, brachte es bisher nur zu einem Hwang-Shang.
- Auf dem Rhein ist ein Schraubendampfer, der mit Petroleum, Oel und Caffee beladen war, in Brand gerathen. Die Mannschaft konnte kaum das nackte Leben retten. Das Schiff war nicht versichert und der Capitän hat noch nebenbei 800 Thlr. baares Geld, das nicht mehr zu retten war, verloren.
- Die Michaelismesse in Leipzig ist ungewöhnlich stark besucht. Von gahrem Leder sind große Zufuhren eingetroffen, die zu hohen Preisen rasch abgingen.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 1. October
Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Sept.
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
26.
27.
28.
34.92
33.93
29.80
4.1
4.8
6.7
7.2
7.8
12.1
ONO
O
SSW
1
1
2
bewölkt.
trübe.
-


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 13Mark (Lübeck)14Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 11Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat 30 - 30Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen29 - 29Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 1/2 - 15Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11Schilling (Mecklenburg),
Eier 6-7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


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