No. 68
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. August
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 68 Seite 1]

- Schönberg. Bei dem Gewitter am Mittwoch Nachmittag zündete ein Blitz das Wohnhaus auf dem Schulzengehöfte zu Rodenberg. Das rasch um sich greifende Feuer erfaßte auch die Scheune, worin dasselbe reichliche Nahrung in dem dort eingefahrenen Korn fand; beide Gebäude und mit ihnen ca. 84 Fuder Roggen, 10 Fuder Gerste, sowie die ganze Heuwerbung wurden in Asche gelegt. Das Gehöft ist in der Lübecker Feuer-Casse versichert.
- Wenn Thiers nicht in den nächsten Tagen mit großer Majorität der Nationalversammlung zum Präsidenten der Republik erwählt und die geforderte Verantwortlichkeit der Minister zurückgezogen wird, so wird der Chef der Executive sein Amt niederlegen und dann steht Frankreich am Vorabend einer neuen Revolution. Die Legitimisten, die Orleanisten, die Bonapartisten und Republikaner werden ihre Fahnen entfalten, eine neue Constituante wird berufen werden, und es wird wahrscheinlich nicht ohne Blutvergießen abgehen. Wird der Decembermann sein Glück dann auch noch einmal versuchen?
- Der franz. Finanzminister hat weitere 150 Mill. nach Straßburg abgesandt, so daß jetzt von der 3. halben Milliarde 200 Millionen gezahlt sind.
- Trotz des Verbots ist der Napoleonstag (15. August) nicht ohne Demonstration hingegangen. In der Kirche St. Augustin in Paris versammelten sich die vornehmsten Bonapartisten in reicher Anzahl, Männer, France und Kinder, um der Messe beizuwohnen. Aus Frankreich gingen sehr viele Briefe, Depeschen und Blumenstrauße nach Chislehurst ab, um dem Kaiserpaar die alte Treue zu versichern und im Unglück auf bessere Zeiten zu vertrösten.
- Am Napoleonstag hat der Papst dem Ex-Kaiser Napoleon und seiner Familie durch den Cardinal Bonaparte seinen päpstlichen Segen überbringen lassen. Es sind ferner Beglückwünschungstelegramme eingelaufen vom Prinzen von Wales, von den Königen von Schweden und Portugal, von den Kaisern von Rußland und Oesterreich, von dem Fürsten Anton von Hohenzollern und von der Königin der Niederlande.
- General Uhrich hat einen prächtigen Ehrensäbel von den Elsäßern in Amerika empfangen. Ich werde diesen Säbel nicht eher aus der Scheide ziehen, sagte der General, als bis wir ausziehen, die verlorenen Provinzen wieder zu erobern und das Unglück durch neue glänzende Siege wieder zu verdecken. (Wenn der Säbel inzwischen nur nicht rostet.)
- Vom 1. September an wird die deutsche Erbswurst in der franz. Armee versuchsweise eingeführt. Als Handelsartikel findet man sie bereits in mehreren Läden.
- Ein in der "Cob. Ztg." enthaltener Auszug aus dem Feldpostbrief eines 95ers charakterisirt einigermaßen das Leben der deutschen Soldaten in den Forts bei Paris. Der Brief ist datirt "Fort Romainviue, 10. August", in welchem es heißt: "Man spricht wieder viel davon, daß Ende dieses Monats die Forts geräumt werden sollen. Die Protzen zu den schweren Geschützen, welche noch im Fort stehen, sind heute Mittag theilweise angekommen und wartet der hier garnisonirende Artillerie-Hauptmann tagtäglich auf Befehl zum Wegschaffen der Geschütze und Munition. Bevor die Infanterie die Forts verläßt, muß erst sämmtliches Artillerie-Material (Geschütze und Munition) fortgenommen sein, und sollen sogar die einzelnen Bastionen, Traversen u. dgl. von deutscher Seite gänzlich demolirt werden, damit die Herren Franzosen etwas zu thun bekommen. In den letzten Tagen sind die Arbeiterbanden von Belleville recht frech gegen uns geworden. Sie haben die in ihrer Nähe stehenden deutschen Posten nicht nur durch Geberden insultirt, sondern auch mit Steinen beworfen und mit Revolvern bedroht. Es wurden deßhalb die Posten verstärkt, die Division in Alarmzustand gesetzt, kurz Alles ist bereit, sobald die Sache ernstlicher werden sollte, mit der größten Energie einzuschreiten. Sonnabend, Sonntag und Montag sind die drei schlimmsten Tage, an denen es regelmäßig Excesse giebt, da die Arbeiter von Belleville sehr durstige Brüder sind und zu dieser Zeit namentlich tüchtig zechen. Unsern Mannschaften sind, um jeglichen Anlaß zu Reibereien zu vermeiden, bestimmte Wirtshäuser angewiesen worden, welche von französischer Seite nicht besucht werden dürfen; auch ist wiederholt eingeschärft worden, sich um Schimpfreden (couchon de prussien!), höhnische Geberden, Ausspuken u.s.w. nicht zu kümmern, sowie sie aber angegriffen werden, sofort von den Waffen Gebrauch zu machen und namentlich mit den frisch geschliffenen Säbeln fest zuzuhauen. Sonst Alles in Ordnung; Verpflegung jetzt gut; Wetter herrlich!"
- Ein reicher Amerikaner, Harris Posler, hat an Thiers den Antrag gerichtet, daß ihm gestattet werden möchte, den Tuilerienpalast in Paris auf seine Kosten wieder herstellen zu dürfen, doch müßten zwei Bedingungen erfüllt werden: 1) daß einer der Flügel seinen Namen trage und 2) daß ihm auf Lebenszeit eine Wohnung nach den Gärten zu eingeräumt und er zu allen Festlichkeiten, die je wieder in den Tuilerien gefeiert werden könnten, eine Einladung erhalte. Die Kosten des Wiederaufbaues der Tuilerien betragen 7,747,000 Frcs.
- Nachrichten aus Odessa besagen, daß man in zahlreichen Städten Rußlands an den Mauern Zettel angeklebt fand, welche die Vernichtung aller russischen Städte durch Feuer verkündigen. Die weitgehendsten Maßregeln sind von Seiten der Behörden wie der Einwohner ergriffen worden. Man nimmt diese Brandbriefe sehr ernst.
Das preußische Ministerium hat auf den landwirthschaftlichen Versuchsstationen über die Kartoffelkrankheit in den letzten Jahren Beobachtungen anstellen lassen. Das Ergebniß ist, daß ein mikroscopischer Pilz, der sog. Kartoffelpilz, die Ursache der Naßfäule der Kartoffel ist und daß die Blatt- und Knollenkrankheit sich gegenseitig bedingen. Dieser Pilz ist der Anlage nach in der Mutterknolle enthalten und überwintert in derselben. Aufgeklärt jedoch ist noch nicht, ob die Krankheit von der Knolle aus nach außen hin um sich greift, oder ob zuerst die Knolle erkrankt und das Kraut in Mitleidenschaft zieht. Die vielfachen Versuche, der Krankheit durch Desinfectionsmittel entgegen zu treten, sind erfolglos geblieben. Alle Substanzen, die den Pilz tödten, vernichten auch die Knolle. Doch ist es zweifellos geworden, daß einige Kartoffelarten weniger zur Krankheit neigen, wie andere. Dem Anscheine nach erkranken die Sorten, welche eine dicke

[ => Original lesen: 1871 Nr. 68 Seite 2]

Schale haben, weniger leicht, als die mit dünner Oberhaut. Auch scheint sich zu ergeben, daß die Kartoffelarten mit vielen Augen gerade an diesen Stellen vom Pilz leicht angesteckt werden.
- Aus Norddeutschland gibt ein Landwirt folgende Mittheilung über Kartoffelbau: "Es ist sehr zu empfehlen, gleich nach der Blüthe das Kraut abzuschneiden, was dann getrocknet ein gutes Futter giebt, während es andernfalls doch vertrocknend das Wachsthum der Kartoffel stört; diese verlangt nach der Blüthe nur Sonne; das Kraut jedoch hält diese ab und unnöthige Feuchtigkeit an, die immer der Impuls zur Krankheit ist. Es müßte die Gülich'sche Methode, Kartoffeln zu pflanzen, mehr pousirt werden (auf 4 PFuß eine Staude), da erfahrungsmäßig der Ertrag ein sicherer und viel größerer ist."
- Ein Herr Zaugg in Genf will auf luzernischen Gebirgen nach Metallen wie Gold, Silber, Quecksilber etc. suchen.
- Ein merkwürdiger Todesfall ist in Charles Street, Drurylane, vorgekommen. Ein ältlicher Mann nahm vor einigen Tagen ein Nachtlogis, wird aber des Morgens im Hofe im Sterben liegend angetroffen. Der herbeigeholte Arzt fand, daß ein Gebiß falscher Zähne sich im Munde verschoben und Erstickung verursacht hatte.
- In der Colonie Serieux (Waadt) ist den 12. d. der Unterlehrer Rouge von einem Jungen, den er zur Ordnung weisen wollte, durch einen Messerstich in die Brust getödtet worden; der Tod erfolgte augenblicklich. Der 10jährige Uebelthäter wurde den Gerichten überliefert.
- Aus Nangking, der zweitgrößten Stadt im Reiche der Mitte, wird geschrieben: Hier wurde vor Kurzem der Mann hingerichtet, welcher den Vicekönig Ma in unserer Stadt meuchlings ermordet hatte. Die Todesstrafe, welche der Unglückliche zu erleiden hatte, war gräßlicher Art. Mehr als 1000 Stücke wurden an verschiedenen Theilen seines Körpers aus dem Fleische geschnitten, aber er stieß nur einmal einen Schrei aus und zwar als man ihm das Herz durchbohrte. Die einzigen Worte, die ersprach, waren: "Was ist aus meinem Sohne geworden?" Die Gallenblase, welche als der Sitz des Muthes angeben wird, soll bei dem Hingerichteten, glaubwürdigen Berichten zufolge, über 2 chinesische Zoll gemessen haben, wodurch man seinen wunderbaren Muth und seine Festigkeit erklären will.
- Die "Newyork. Handelsztg." schreibt: Eine naive Chicagoerin wurde kürzlich von einer Vertreterin des Frauenstimmrechts in's Gebet genommen. Aber mit welchem Erfolge! Als nach einstündiger Predigt die eindringliche Missionärin ihre Zuhörerin fragte; "Nun wissen Sie doch, was die Frauenfrage ist?" antwortete diese: "Ich kenne nur eine Frauenfrage, und die lautet: Ist er schon verheirathet?"
- Ein Clown vom Circus Ciniselli hat vor Kurzem außerhalb des Schauplatzes seiner Thätigkeit eine Kraftprobe abgelegt, die ihm wohl ca. 4 Thlr. kosten wird. Derselbe lernte in dem in der Nähe des Circus belegenen Schulz'schen Restaurant beim Glase Bier einen Herrn kennen und ehe der Letztere sich entfernte, reichte er dem "Künstler" die Hand zum Abschiede. Dieser aber, sei es aus übertriebener Herzlichkeit, sei es, um dem Herrn ein Pröbchen seiner herkulischen Kraft zu geben, drückte die ihm gebotene Hand dermaßen, daß nicht nur die Fingerspitzen noch heute schwarz unterlaufen sind, sondern daß ein an einem Finger befindlicher Ring auf der Stelle in drei Theile zersprang. Monsieur Herkules ist jetzt von seinem Opfer wegen ca. 4 Thlr., des Werthes des Ringes, verklagt worden.


Lebensverirrungen.
Criminalnovelle von R. Schubert.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1871 Nr. 68 Seite 3]

Lebensverirrungen.
Criminalnovelle von R. Schubert.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die nachstehend benannten Grundstücke der unbegebenen Catharina Lenschow von Schönberg, nämlich:

1) ihre zu Schönberg am Petersberger Wege belegene Scheune mit dahinter befindlichem Garten von 1 Scheffel Aussaat Größe, und
2) ihr zu Schönberg vor dem Siemzerthor am Petersberger Wege belegenes, von Fach erkauftes Ackerstück von 50 []Ruthen Größe
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an den bezeichneten Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in dass niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 3. October d. J. Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Gerichtssiegel versehenen, vor dem Liquidations-Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 14. Juli 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Auctions-Anzeige.
Am Sonnabend den 2. September d. J., Morgens von 9 Uhr an, sollen beim Hauswirth Faasch in Kuhlrade in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

4 Pferde, 1 Füllen, 7 Kühe, 4 Starken, 6 Kälber, 24 Schafe, 5 Lämmer, 1 Sau mit 5

[ => Original lesen: 1871 Nr. 68 Seite 4]
Ferkel, 4 einjährige Schweine, 20 Gänse, 4 Bauwagen mit Zubehör, 1 Stuhlwagen, 1 Walze, 1 Paar schott. Eggen, 1 Krümmel, 4 eis. Eggen, 24 Scheffel Aussaat Weizen im Stroh.

Carlow, den 21. August 1871.
Struck, Landreiter.


Vermischte Anzeigen

Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.


Kali-Dünger und Viehsalz empfiehlt L. Haukohl. Lübeck.


Tafelwaagen, Balkenwaage, Decimalwaagen, Gewichte in Messing und Eisen, Hohlmaaße in allen Sorten empfiehlt Heinr. Pagels, Lübeck Breitestraße 945.
Die Besorgung zur Aichung von Maaßen und Gewichten übernehme gratis.
D. O.


Hiedurch sehe ich mich zur Bekanntmachung genöthigt, daß die an mich gerichteten Briefe in Bank-, Assecuranz- und anderen Angelegenheiten nur frankirt angenommen werden, und nur dann berücksichtigt und beantwortet werden können, wenn für die Rückantwort eine Freimarke dem betreffenden Schreiben beigefügt ist.
Schönberg, den 24. August 1871.
Carl Bade.


Auswanderungslustige werden auf eine Brochure über den Staat Michigan, Vereinigte Staaten von Nordamerika, mit Specialkarte, aufmerksam gemacht. Dieselbe wird vom Commissär dieses Staates, M. H. Allardt, Hamburg, Jedem auf Anfrage gratis zugesandt.


Wohnungs-Veränderung.
Dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend mache ich die ergebene Anzeige, daß ich von jetzt ab im Hause des Hrn. Grünthal - in der Nähe der Kirche - wohne, und bitte das mir bisher geschenkte Vertrauen auch ferner zu bewahren, während ich bemüht sein werde, mich desselben durch reelle Behandlung, geschmackvolle Auswahl und billige Preise würdig zu halten.
Ergebenst J. Borchardt.


Brodstelle in Lübeck.
Wegen vorgerückten Alters des Besitzers soll eine seit langen Jahren bewährte, in voller Nahrung stehende Braunbier-Brauerei in Lübeck mit gesammten Inventar preiswürdig für 8000 Thlr. mit 2000 Thlr. Anzahlung unter der Hand verkauft werden. Das geräumige Grundstück befindet sich in bestem Zustande und lebhafter Gegend der Stadt. Fachkenntniß für den Käufer nicht unumgänglich nothwendig, da der langjährige mit dem Geschäfte vertraute Braumeister auch für den neuen Uebernehmer zu erhalten sein würde.
Reflectanten belieben ihre Adresse brieflich unter den Buchstaben A. B. C. an die General-Agentur der Annoncen-Expedition des Hrn. Rudolph Mosse in Lübeck einzusenden.


K. Preuss. Lotterie-Loose 3. Klasse (Ziehung 5., 6. u. 7. September, versendet gegen baar: 1/4 Originale 14 Thlr., Antheile: 1/8 6 Thlr., 1/16 3 Thlr., 1/32 1 1/2 Thlr.
C. Hahn in Berlin, Neanderstr. 34.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
11. Aug. Dem Weinhändler Drenkhahn hieselbst eine Tochter.
14. Aug. Dem Schneidermeister Eckmann vor Schönberg ein Sohn.
Dem Glasermeister Peters hieselbst ein Sohn.
15. Aug. Dem Arbeitsmann Eggert hieselbst ein Sohn.
17. Aug. Dem Schustermeister C. F. H. Rahn vor Schönberg ein Sohn.
Dem Schuster Kirstein hieselbst ein Sohn.
19. Aug. Dem Glasermeister Creutzfeldt hieselbst eine Tochter.

Gestorben:
16. Aug. Johann Christof Rosenow, Schiffer aus Mittelnkirchen, p. l. hieselbst, angeblich 56 J. alt.
19. Aug. Joachim Wilhelm Friedr. Heinr. Peter Schlichting, Seilers Sohn hieselbst, 1 J. 2 M. alt.
24. Aug. Johann Friedr. Bade aus Petersberg, Arbeitsm. hieselbst, 46 J. 6 M. alt.

Copulirt:
23. Aug. Johann Jochen Heinrich Bleuß, hiesiger Bürger und Arbeitsmann, und Catharina Engel Lütjohann aus Gletzow.

Proclamirt:
Wilhelm August Utermöhl aus Wulfsdorf, Pächter zu Rupensdorf, und Sophie Antoinette Dorette Binder zu Nordleda.
Johann Heinrich Friedrich Grünthal, Kaufmann hieselbst, und Johanna Henriette Helene Grewe zu Crivitz.

Sonntag den 27. August.
Früh-Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Aug.
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
22.
23.
24.
40.14
38.80
36.44
9.3
10.2
12.3
16.3
18.8
16.4
W
OSO
W
1
0
1
heiter.
trübe.
-


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen18 1/2 - 19Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)10Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat 30Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen29Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 1/2 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 - 11Schilling (Mecklenburg),
Eier 6-7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.7 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Blumenkohl d. Kopf5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Kirschen d. Pfd.6 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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