[ => Original lesen: 1871 Nr. 66 Seite 1] Bekanntmachung.
Bei der noch immer andauernden Pocken-Krankheit wird zu mehrerer Verhütung einer Ansteckung in Gemäßheit einer aus hoher Landes-Regierung unterm 3. Juni 1834 ergangenen Verfügung für den Fall, daß Jemand an dieser Krankheit versterben sollte, angeordnet:
1. es ist verboten, die Leiche zur Schau auszustellen,
2. der Sarg ist zu verpechen,
3. der Transport der Leiche darf nur zu einer Tageszeit geschehen, zu welcher die Straßen menschenleer sind, und
4. darf der Sarg nicht getragen werden.
Indem dies zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird, werden die Betreffenden zur genauen Befolgung dieser Vorschriften aufgefordert.
Schönberg, den 7. August 1871.
Großherzogl. Mecklenburg. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen. C. v. Oertzen.
Mit der heutigen Nummer Wird Nr. 33 bis 35 des Reichsgesetzblattes versandt.
- Zu einem Krieg gehören bekanntlich immer zwei. Das hatten die Franzosen im vorigen Jahr nicht recht bedacht, denn sonst hätten sie sich nicht so ernstlich vorgenommen, am Napoleonstag (15. August) ihren Einzug in Berlin zu halten. Wir wissen, daß es anders kam. Die für den Berliner Einzug bestimmten Tage fanden die französische Armee bereits wieder bis Metz zurückgeworfen und die blutigen, aber glorreichen Kämpfe des 14., 16. und 18. August legten abermals einen großen Theil der franz. Armee lahm, indem das Heer Bazaines nach Metz zusammengedrängt und hier von unsern Cernirungstruppen wie mit eisernen Fesseln umschlossen wurde. Eine Verbindung mit den zersprengten Truppen Mac Mahons war damit gleichfalls vereitelt. Wenn deshalb auch Manches aus den Tagen von Metz dunkel geblieben ist, und wir gerade hier die schmerzlichsten Verluste zu beklagen haben, so bleiben doch die Namen Courcelles, Vionville und Gravelotte unverwelkliche Blätter in dem Ruhmeskranz deutscher Siege! Je heißer aber der Kampf, desto freudiger der Dank für sein Gelingen: das ist die Mahnung, die uns der sich heute zum ersten Mal erneuernde Jahrestag der Siege von Metz zu beherzigen lehrt.
- Die Parteien in der französ. Nationalversammlung scheinen sich jetzt schroffer zu einander stellen zu wollen in der Frage über die Präsidentschaft. Die Linke hält den kleinen Thiers hoch, die Rechte sucht statt seiner den Herzog v. Aumale, also einen Orleans, zum Präsidenten zu erheben: "Der Mann mit dem bösen Blick, der immer übler Laune und zornig ist," das ist seine wenig schmeichelhafte Charakteristik. Hinter diesem Zwiespalt schwebt aber wie ein Gespenst, das die beiden Präsidentschaftscandidaten erwürgen möchte, die Aussicht auf einen bonapartistischen Aufstand. Diese Partei rechnet stark auf einen großen Theil der Armee, namentlich auf die früheren kaiserlichen Garden.
- Rumänien, gegenwärtig das Schmerzenskind der europäischen Diplomatie, liegt in schweren Kämpfen. Unter dem Militär ist eine weitverzweigte Verschwörung entdeckt worden, die energische Maßregeln erfordert. Wer aber soll diese ergreifen? Der Fürst scheint entschieden mit Abdankungsplänen umzugehen, die ihm ein hitziges Fieber zugezogen haben. Er fühlt sich nicht sicherer, als alle seine deutschen Landsleute, gegen die man überall Complotte schmiedet.
- Das deutsche Reichswappen und die kaiserliche Standarte bilden den Inhalt einer neu erschienenen Verordnung. Jenes besteht aus dem einköpfigen schwarzen Adler, auf der Brust den Hohenzollernschild, diese hat außer dem Adler noch das eiserne Kreuz in den 4 Ecken. Unter den Behörden wird hauptsächlich das Marineministerium als kaiserlich bezeichnet.
- Wer einmal ein recht wüstes Zigeunerlager gesehen hat, der kann denken, er wäre in Versailles bei den gefangenen Communisten gewesen. 400 Frauen und Kinder, 1300 Männer befinden sich hier in Haft, zum größten Theil Gesindel. Weiber mit kupferfarbenen Gesichtern, vernachlässigter Kleidung und ungekämmtem Haar. Nur wenige arbeiten, die meisten sonnen sich, plaudern und lachen laut oder spazieren Arm in Arm umher, als ob sie keine Sorgen auf der Welt hätten. Die Kinder laufen halb nackt umher und zeigen sich noch unverbesserlicher als ihre Eltern. Einige Frauen tragen noch immer Theile der Männerkleidung, in welcher sie gefangen genommen wurden. Im Lager der männlichen Gefangenen sieht es eben so arg aus. Unrasirte, wild aussehende Gesellen spielen in verschiedenen Gruppen Lotto, Kegel oder Schach. Nur die Mitrailleusen in den Umfassungsmauern belehren uns, wo wir sind. Ueber eine solche Gesellschaft Gericht zu halten, muß in der That nicht leicht sein. Das Auftreten der Gefangenen ist zudem meist frech und roh, und selbst ihre Vertheidiger befleißigen sich eines möglichst unanständigen Betragens, so paßt das Ende zum Anfang.
- Da in Berlin jetzt eine so große Noth an Wohnungen ist und viele gar keine Wohnung bekommen können und wenn sie auch noch so viele Miethe zahlten, so ist jetzt eine Gesellschaft zusammengetreten, die im Tempelhof ein großes Areal angekauft, um kleinere und größere Wohnhäuser zu bauen.
- In Poligny, einer kleinen Stadt von 6-7000 Einwohnern am Fuße des Jury, hat man aus den Häusern auf die preußischen Dragoner geschossen, wobei ein Dragoner blieb und 5 verwundet wurden. Es wurde Generalmarsch geblasen, die Dragoner stiegen von den Pferden und erstürmten das Haus, aus dem die Schüsse gekommen waren.
[ => Original lesen: 1871 Nr. 66 Seite 2]Aus Dole ist ein Infanterie-Bataillon nach Poligny abgerückt, um die Dragoner gegen diese feindlichen Angriffe zu schützen.
- Deutsche Ehrlichkeit. Bei der Belagerung von Paris fanden bayerische Soldaten an ihrem Standquartier Sceaux eine Kiste mit 100,000 Frcs. in Werthpapieren. Sie überlieferten sofort die Kiste an ihren Bataillonscommandeur. Dieser brachte den Fund in sichere Hände und gab sich alle mögliche Mühe, den Eigenthümer in Erfahrung zu bringen. Erst jetzt ist es ihm gelungen, und die Freude des Eigenthümers war groß, als er seinen verlorenen Schatz wieder erhielt.
- Arnold Siegfried Jahn, der einzige Sohn des Turnvaters Jahn, lebt noch in Amerika, wohin er vor 20 Jahren ausgewandert ist. Er ist verheirathet, hat 5 Kinder und muß sich und seine Familie durch seine Handarbeit als Fabrikarbeiter erhalten.
- Es wird dringend vor der Auswanderung nach Columbia gewarnt. Es werden zwar fortwährend die verlockendsten Versuche gemacht und schriftlich und mündlich verbreitet, allein es ist lauter Schwindel und die Leute, welche diesem Glauben geschenkt haben, sitzen jetzt im größten Elend.
- Bisher gab es auf den Eisenbahnen außer den Personen- und Güterzügen noch Post-, Schnell- und Courierzüge. Jetzt giebt es auch noch Jagdzüge, die an Geschwindigkeit alles noch übertreffen sollen.
- Der Bau des provisorischen Reichstagsgebäudes in Berlin ist in seinen äußern Umrissen nahezu vollendet. Es ist bereits mit dem Aufsetzen der Zink- und Glasbedachung der Sitzungssäle für den Bundesrath wie für das Plenum begonnen worden.
Lebensverirrungen. Criminalnovelle von R. Schubert. (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1871 Nr. 66 Seite 3]Lebensverirrungen. Criminalnovelle von R. Schubert. (Fortsetzung.)
Anzeigen.
In der Nachlaßsache des im Januar v. J. hier zu Schönberg angeblich ohne Hinterlassung einer letztwilligen Verfügung verstorbenen Webers, nachherigen Brodträgers Asmus Haak aus Pahlingen haben sich beim unterzeichneten Großherzoglichen Justizamte als dessen nächste Intestaterben gemeldet sein noch lebender vollbürtiger Bruder, Schmied Joh. Haak in Gottmannsförde und die Kinder seiner verstorbenen vollbürtigen Geschwister:
Schweinehändler Christoph Haak-Schwerin,
Elise Haak-Schwerin,
die Ehefrau des Fuhrmanns Götter, Sophie geb. Haak-Schwerin,
Lohndiener Heinrich Haak-Wismar,
die Ehefrau des Fuhrmanns Röper, Anna geb. Haak-Schwerin,
Erbpächter Joh. Haak-Zarrentin,
Droschkenfuhrmann Conrad Haak-Schwerin,
Arbeitsmann Heinrich Haak-Schönberg,
Peter Haak, Statthalter zu Bäbelin,
Catharina Haak, verwittw. Düßler-Benzien,
Maria Haak, verehelichte Arbeitsmann Krackow-Lübeck,
sowie eine Enkelin der verstorbenen Ehefrau des Arbeitsmanns Haak, Helene geb. Haak zu Nesow, die Ehefrau des Hauswirths Horstmann zu Köchelsdorf, Anna geb. Haak, welche jedoch durch den näheren Verwandtschaftsgrad der vorstehend genannten Intestaterben von der Erbschaft des Asmus Haak ausgeschlossen ist.
Um nun zu constatiren, ob die obigen Erben, welche sich zu dem Nachlasse des Asmus Haak gemeldet haben, seine nächsten und ausschließlich berechtigten Intestaterben sind, ist auf deren Antrag zur gehörigen Anmeldung und Bescheinigung aller etwa näheren oder gleich nahen Erbrechte an dem qu. Asmus Haak'schen Nachlasse ein Liquidations-Termin auf Donnerstag den 21. September d. J., Vormittags 10 Uhr, vor Großherzogl. Justizamte hieselbst anberaumt, wozu alle Diejenigen, welche solche nähere oder gleich nahe Erbrechte als die obigen sich gemeldet habenden Erben an dem qu. Nachlasse zu haben vermeinen, hierdurch peremtorisch unter dem Nachtheile geladen werden, daß die obigen Erben, die sich gemeldet haben und deren Erbrechte actenmäßig bescheinigt sind, für die rechten Erben angenommen werden sollen, und ihnen als solchen der qu. Nachlaß überlassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, sowie, daß die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen Derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.
Schönberg, den 7. Juli 1871.
Großherzogl. Justiz-Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.
Vermischte Anzeigen.
Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.
Großherzogl. Friedrich-Franz-Eisenbahnen.
Extrazug
von Stettin nach Hamburg.
am Sonnabend den 19. August 1871
in Verbindung
mit einer Extrafahrt von Hamburg
nach
Helgoland
zu ermäßigten Fahrpreisen.
Am Sonnabend den 19. August cr. wird ein Extrazug von Stettin nach Hamburg abgefertigt. Dieser Extrazug nimmt auf allen an der Route gelegenen Stationen der Großherzoglichen Friedrich-Franz-Eisenbahnen (einschließlich der Haltestelle Mölln, ausschließlich der Haltestellen Warnow und Ventschow) Passagiere der II. und III. Wagenclasse auf, welchen die Fahrt nach Hamburg und zurück zum einfachen Fahrpreise, jedoch ohne Freigewicht für Gepäck gewährt wird.
Auch auf den Stationen Rostock, Schwaan, Wismar, Schwerin werden Billets zum einfachen Fahrpreise für die Fahrt nach Hamburg und zurück ausgegeben.
Zur Rückfahrt haben diese Billets Gültigkeit bis zum Montag den 28. August cr. unter Benutzung aller fahrplanmäßigen Züge.
Des Extrazuges |
|
Abfahrt |
von |
Stettin |
7 |
Uhr |
30 |
Min. |
Morg. |
" |
" |
Oertzenhof |
9 |
" |
32 |
" |
Vorm. |
" |
" |
Neubrandenburg |
10 |
" |
14 |
" |
" |
" |
" |
Mölln |
10 |
" |
39 |
" |
" |
" |
" |
Stavenhagen |
11 |
" |
12 |
" |
" |
" |
" |
Malchin |
11 |
" |
39 |
" |
" |
" |
" |
Teterow |
12 |
" |
12 |
" |
Mitt. |
" |
" |
Lalendorf |
12 |
" |
34 |
" |
" |
" |
" |
Güstrow |
1 |
" |
2 |
" |
Nachm. |
" |
" |
Bützow |
1 |
" |
34 |
" |
" |
" |
" |
Blankenberg |
2 |
" |
13 |
" |
" |
" |
" |
Kleinen |
2 |
" |
57 |
" |
" |
" |
" |
Bobitz |
3 |
" |
12 |
" |
" |
" |
" |
Grevesmühlen |
3 |
" |
34 |
" |
" |
" |
" |
Schönberg |
3 |
" |
59 |
" |
" |
Ankunft |
in |
Hamburg |
6 |
" |
34 |
" |
Abends. |
Von Rostock, Schwaan, Wismar, Schwerin benutzen die mit Extrazugbillets nach Hamburg versehenen Passagiere folgende Züge:
von Rostock den Zug Nr. 3 Abfahrt 11 Uhr 10 Min. Vormitt.,
von Schwaan den Zug Nr. 3 Abfahrt 11 Uhr 50 Min. Vormitt.,
von Wismar den Zug Nr. 3 Abfahrt 1 Uhr 19 Min. Nachmitt.,
von Schwerin den Zug Nr. 6 Abfahrt 1 Uhr 32 Min. Nachmitt.
Diese Reisenden gehen auf den Anschlußstationen Bützow, resp. Kleinen in den Extrazug Stettin-Hamburg über.
Diejenigen Reisenden, welche an der Extrafahrt nach Helgoland Theil nehmen wollen, erhalten an allen Billetexpeditionen gegen Erlegung des Fahrpreises für die Fahrt von Hamburg nach Helgoland und zurück 5 Pr. Crt. Bons, gegen deren Wiederabgabe bei Ankunft des Extrazuges von der Billet-Expedition auf dem Hamburger Bahnhof die Dampfschifffahrts-Billets ausgegeben werden.
Schwerin, den 12. August 1871.
Großherzogl. Eisenbahn-Direction.
Extrafahrt von Hamburg nach Helgoland und zurück im Anschluß an den am 19. August stattfindenden Extrazug von Stettin nach Hamburg mit dem der Hamburg-Americanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft gehörenden eleganten großen Räder-Dampfschiff
[ => Original lesen: 1871 Nr. 66 Seite 4]Cuxhaven, Capt. Lührs, Abfahrt von Hamburg, Sonntag den 20. August, Morgens 8 Uhr, Rückfahrt von Helgoland Dienstag den 22. August, oder Freitag den 25. August, Morgens nach Wahl der Reisenden.
Preis für Hin- und Rückfahrt 5 Pr. Crt. pro Person.
Die Billets werden von der Billet-Expedition am Lübecker Bahnhofe in Hamburg ausgegeben, auch sind solche an Bord des "Cuxhaven" zu haben.
Hamburg, den 12. August 1871.
Die Direction der Hamburg-Americanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft.
Die verschiedenen Restanten der Feuerversicherungs-Societät des Fürstenthums Ratzeburg sowohl zur Herbsthebung 1870 als zur Frühjahrshebung d. J. werden hiedurch aufgefordert, binnen 4 Wochen ihre betreffenden Beiträge einzuzahlen unter Hinweis auf die in § 29 der Statuten eintretenden Nachtheile.
Schönberg, den 10. August 1871.
Die Direction.
F. Fick. Carl Bade.
Der weiße Kräuter-Brust-Syrup von Dr. med. Hoffmann ist das beste Hausmittel gegen Husten aller Art, sowie Hals-, Brust- und Lungenübel.
Für Schönberg hält Lager in Flaschen à 1 Thlr., 24 ßl., und 12 ßl. Herr Aug. Spehr.
Brodstelle in Lübeck.
Wegen vorgerückten Alters des Besitzers soll eine seit langen Jahren bewährte, in voller Nahrung stehende Braunbier-Brauerei in Lübeck mit gesammten Inventar preiswürdig für 8000 Thlr. mit 2000 Thlr. Anzahlung unter der Hand verkauft werden. Das geräumige Grundstück befindet sich in bestem Zustande und lebhafter Gegend der Stadt. Fachkenntniß für den Käufer nicht unumgänglich nothwendig, da der langjährige mit dem Geschäfte vertraute Braumeister auch für den neuen Uebernehmer zu erhalten sein würde.
Reflectanten belieben ihre Adresse brieflich unter den Buchstaben A. B. C. an die General-Agentur der Annoncen-Expedition des Hrn. Rudolph Mosse in Lübeck einzusenden.
Den geehrten Landleuten mache ich die ergebene Anzeige, daß ich einen Transport hannöverscher Füllen am 26. August in Sahmkow und am 27. August in Schönberg bei der Gastwirthin Boye zum Verkauf stellen werde, die ich zur geneigten Abnahme bestens empfehle.
C. Beckmann aus Probst-Jesar.
Prof. Dr. Lapiérre's Einspritzung heilt *) innerhalb von 3 Tagen jeden Ausfluss der Harnröhre sowie weiss Fluß, selbst ganz veralteten. Preis pro Flasche mit Gebrauchsanweis. 1 Thlr. 20 Sgr. Gegen Einsend. des Betrages streng discret zu beziehen durch A. Witt, Linden-Strasse 18, Berlin.
*) Hunderte geheilt.
Erntehandschuhe in verschieden Sorten und in großer Auswahl sind stets zu haben in Schönberg bei Emil Jannicke, Handschuhmacher.
Die nachstehende Bekanntmachung " Mit Bezugnahme auf meine Bekanntmachung vom 18. Juni cr., betreffend die Verleihung der Kriegs-Denkmünze für Nicht-Combattanten, mache ich nochmals darauf aufmerksam, daß die Betreffenden ihren Anspruch bei demjenigen Landes-, Provinzial- oder Bezirks-Delegirten anzumelden haben, in dessen Delegationsbezirk ihr Wohnort belegen.
Nur Ausländer und solche Personen, deren ständiger Wohnort Berlin ist, haben ihre Ansprüche bei meinem Büreau (Leipzigerstr. Nr. 3) anzumelden.
Berlin, den 27. Juli 1871.
Der Königliche Commissar und Militair-Inspecteur der freiwilligen Krankenpflege.
Fürst von Pleß."
wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht und der Beachtung angelegentlichst empfohlen.
Feldberg, den 12. August 1871.
Der Landesdelegirte für die freiwillige Krankenpflege im Großherzogthume Mecklenburg-Strelitz.
v. Oertzen.
K. Preuss. Lotterie-Loose 3. Klasse (Ziehung 5., 6. u. 7.September, versendet gegen baar: 1/4 Originale 14 Thlr., Antheile: 1/8 6 Thlr., 1/16 3 Thlr., 1/32 1 1/2 Thlr.
C. Hahn in Berlin, Neanderstr. 34.
Vor ca. 14 Tagen ist mir von meiner Koppel ein dunkelbraunes Kalb fortgelaufen. Der Wiederbringer erhält eine angemessene Belohnung beim Hauswirth Kohlhaase in Schattin.
W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich mit hundertfach bewährten Mittel A. Witt, Linden-Strasse 18. Berlin.
Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
Sonntag den 20. August.
Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.
Meteorologische Beobachtungen. |
Aug. 1871. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
15. 16. 17. |
36.80 37.70 37.86 |
18.3 16.7 16.2 |
22.5 23.7 21.9 |
WNW WNW NO |
1 1 1 |
heiter. zieml. heit. heiter. |
Getreide=Preise in Lübeck. (Alles per 200 in Lüb. Cour.) |
Weizen | 18 1/2 - 19 | | - | |
Roggen | 12 3/4 - 13 | | 10 | |
Gerste | 11 - 12 | | - | |
Hafer | 12 1/4 - 12 | | 8 | |
Erbsen | 12 - 13 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 11 - 12 | | - | |
Winter=Rapssaat | 29 | | 8 | |
Winter=Rübsen | 28 | | 8 | |
Schlagleinsaat | 19 - 20 | | - | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. Pf. | 12 1/2 - 13, |
Holst. d. Pf. | 13 - 14 , |
Enten d. St. | 20 , |
Hühner d. St. | 14 - 18 , |
Küken d. St. | 8 - 11 , |
Tauben d. St. | 4 - 5 , |
Schinken d. Pf. | 9 1/2 , |
Schweinskopf d. Pf. | 5 1/2 , |
Wurst d. Pf. | 10 - 11, |
Eier 6-7 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 6 - 7 , |
Hamb. Blumenkohl d. Kopf | 4 - 5 , |
Hamb. Kirschen d. Pfd. | 5 - 6 . |
Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 35.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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