No. 89
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. November
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 89 Seite 1]

Daß auf dem Pachthofe Stove unter dem Rindvieh sich die Maulfäule gezeigt hat, wird hierdurch bekannt gemacht.
Schönberg, den 3. November 1869.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- Die zum Paßkartenverein zusammengetretenen Norddeutschen Regierungen haben sich vertragsmäßig darüber zu verständigen, von welcher Farbe die Paßkarten alljährlich sein müssen. Für das Jahr 1870 ist die hellblaue Farbe angenommen worden.
- Der Sultan hat auf Verwendung des Kronprinzen von Preußen das ganze Terrain der alten Kirche der Johanniterritter in Jerusalem dem Könige von Preußen als Eigenthum abgetreten. Die betreffenden Befehle sind bereits nach Jerusalem abgegangen.
- Die Kosten des Gotthardbahnnetzes sind auf 183 Mill. Frcs. veranschlagt worden, darunter 50 3/5 Mill. für den Tunnel.
- Die aus Dalmatien in Wien eingetroffenen Nachrichten lauten günstig; es ist nach denselben wahrscheinlich, daß eine Unterwerfung der Aufständischen ohne weiteres Blutvergießen gelingen werde.
- Der berühmte, auch hier in Schönberg bekannte Bassist Adolf Schulz, geboren in dem ratzeburgischen zur Gemeinde Nusse gehörenden Dorfe Mannhagen, und gegenwärtig Gesanglehrer in Hamburg, hat einen Ruf als Gesanglehrer an das Conservatorium in Berlin erhalten, denselben aber abgelehnt.
- Ueber das Befinden der Kaiserin Charlotte will der Pariser "Figaro" folgende zuverlässige Mittheilung erhalten haben. Die Wittwe Maximilians, die noch sehr selten lichte Augenblicke hat, bewohnt noch immer das Schloß Tervueren. Man bewacht sie sehr streng und wagt kaum, ihr die langen Promenaden zu gestatten, welche sie sonst im Park zu machen pflegte, weil sie schon mehrmals versucht hat, die Wachsamkeit ihrer Begleitung zu täuschen. Eine der seltsamsten Eigenthümlichkeiten ihres Wahnsinns ist, daß sie sich niemals zu Tisch setzen will, um ihre Mahlzeit zu nehmen. Sie läßt sich das Diner auf ihrem Nachttische serviren und der dienstthuende Officier muß am Kamine speisen. Ihre fixe Idee ist noch immer, daß man sie vergiften will, und man muß von jeder Speise kosten, ehe sie davon nimmt. Die Aerzte sind der Ansicht, daß ihr Zustand ein unverbesserlicher ist.
- Vom 1. November ist in Frankreich der neue Telegraphentarif in Kraft getreten, wonach die einfache Depesche durch ganz Frankreich 1 Fr. = 8 Sgr. kostet.
- Alle Ansprüche an die Lebensversicherungsgesellschaft 'Albert' in London müssen nach einer offiziellen Publication vor dem 1. Januar nächsten Jahres bei den Liquidatoren angemeldet werden.
- Nach einem Bericht des türkischen Kriegsministers an den Sultan über die Armeereform bringt die Türkei durch Errichtung einer Reserve von 70,000 Mann, einer Ersatzreserve von 300,000 Mann und durch die Reorganisation der Nedifs ihre verfügbare Stärke auf 700,000 Mann.
- Das vor einigen Wochen auftauchende Gerücht, daß Livingstone die Quellen des weißen Nil zwischen dem 10. und 12. Grad südlicher Breite entdeckt zu haben glaubt, findet in einem Briefe des englischen Consuls in Zanzibar, Dr. Kirk, ihre Bestätigung.
- Die Polizeidirection in Zürich hat sich an alle deutschen Regierungen mit der Bitte gewandt, auf den flüchtig gewordenen 23jährigen Cassier der Eidgenössischen Bank in Zürich, Emil Schär aus Mümliswyl, zu fahnden. Wer den Cassier entdeckt oder abliefert, erhält 10,000 Fr. Belohnung. Die ermittelte Summe, die Schär veruntreut hat, beläuft sich jetzt schon auf die enorme Summe von 3 1/2 Mill. Frcs.
- Die Basler Pfefferkuchen haben einen bessern Ruf als die Basler Beschlüsse des internationalen Arbeiter=Congresses. Eine lange Reihe deutscher Arbeiterbildungsvereine in der Schweiz brandmarkt in öffentlichen Erklärungen diese Beschlüsse als Unsinn und Gift. Das Grundeigenthum und das Erbrecht abzuschaffen und ersteres in gemeinsames Eigenthum zu verwandeln, sei der verwerflichste Communismus und führe in die Zeit des Mittelalters und der Völkerwanderung zurück.
- Ein außerordentlich wirksames Mittel gegen Schlaflosigkeit soll das Chlora=Hydrat sein. Angewendet wird es pro dosi 1 Scrupel bis 1/2 Drachme, aufgelöst in 1 Unze Wasser mit Zusatz von Syrup cortic aur: und etwas Pulv: gi: arab. Die Fälle, in denen es nicht anwendbar ist, sind: Stomatitis oder Gastritis und Gastroenteritis. Außerdem soll das Mittel noch nie versagt haben (böses Gewissen ausgenommen).
- Aus Darmstadt wird unterm 1. November gemeldet: Erdstöße wurden gestern und heut in der ganzen Provinz Rheinhessen und in der Provinz Starkenburg, namentlich in den Städten Mainz, Langen, Pfungstadt, Zwingenberg und Groß=Gerau verspürt. In letzterem Orte zählte man einige 30 Erschütterungen, mehrere Schornsteine stürzten ein. Ein Theil der Bevölkerung flüchtete sich.
- In Paris und Umgebung standen am 26. October 80,000 Mann Soldaten bereit, um aufgeregte Leute abzukühlen.
- Auf der Fahrt von St. Louis nach New=Orleans ist der Dampfer Stonewall verbrannt und 200 Menschen sind in den Flammen umgekommen.
- Der Berliner Humor hat sich auch bei der Volkszählung bewährt. Die Rubrik: 'Beruf' hatte

[ => Original lesen: 1869 Nr. 89 Seite 2]

- Ein unter den Linden wohnender Lebemann hatte auf die Frage: 'Wo liegt Ihre Wohnung?' die elastische Antwort gegeben: 'Bald hier, bald da!' Auch Einer ausgefüllt: 'Norddeutscher Laternenanstecher', ein Anderer: 'Ich fasse Alles an; denn selber ist der Mann'; - ein Rentier: 'Practischer Psycholog'. die Zahl der Zimmer schien ihm nicht viel Kopfzerbrechens zu machen; sie schien zu steigen und zu fallen wie die Ebbe und Fluth seines Beutels; denn die Frage: 'Wie viel heizbare Zimmer?' beantwortete er lakonisch mit den Worten: 'je nachdem.' In sehr eigenthümlicher Weise war in einer Wohnung mit einem heizbaren Zimmer die Frage nach dem Verhältniß der Familienglieder zum Haushaltsvorstand aufgefaßt worden. Dort wohnten zwei Personen verschiedenen Geschlechts, welche Beide in Betreff des Familienstandes sich als 'ledig' eingetragen hatten. Die weibliche Hälfte dieser eigenthümlichen Art des Zusammenlebens und Wohnens konnte sich unter obiger Spalte weder als Ehefrau noch als Tochter etc. eintragen, sie hatte sich deßhalb über all' diese Schwierigkeiten hinweggeholfen durch die Antwort: Verhältniß zum Hausvorstand: Ausgezeichnet! In einem ganz ähnlichen Falle des Zusammenwohnens zweier 'ledigen' Personen in einer kleinen Wohnung hatte die weibliche Hälfte in dem Gefühl dieses Verhältnisses dadurch wenigstens der legitimen Ehe ihren Tribut gezollt, daß sie unter 'Stand und Beruf' die Thatsache angeführt hatte: 'Zweimal zur Zeit aufgeboten'.
- Ein Frankfurter Bürger, welcher bis spät Nachts auf einer Geschäftstour in einem Dorfe Kurhessens zurückgehalten wurde, bedurfte einen Führer, der ihm den Weg nach H. zeigte. Der Bürgermeister besorgte ihm einen solchen und beide machten sich auf den Marsch. Unterwegs erzählte der Führer dem Kaufmann, daß er schon in Fulda, in Ziegenhain, in Hanau und in Kassel hinter Schloß und Riegel gesessen, zeigte auch eine Flinte, welche zum Auseinandernehmen eingerichtet war, und zwei Knicker. Dem guten Frankfurter wurde es in dieser bedenklichen Begleitung unheimlich zu Muthe, doch gelangte er unbeschädigt ans Ziel. Als derselbe nach einiger Zeit den betreffenden Bürgermeister wieder traf, drückte er sein Befremden darüber aus, daß man ihm einen solchen Führer gegeben. Der Dorfkönig klopfte dem Kaufmann ganz leutselig auf die Schulter und sagte zu seiner Beruhigung: 'Das hab' ich gewußt. Der Bursch steht unter Polizeiaufsicht und muß sich melden, wenn er kommt oder geht. Wären Sie unterwegs umgebracht worden, so wäre er nicht zur Meldung gekommen und ich hätte gewußt, wer es gethan.'


Anzeigen.

Vorladung.
In Sachen der Ehefrau des Arbeitsmanns Joachim Heinrich Möller aus Demern, hiesigen Fürstenthums, Caroline geb. Giebelstein, Klägerin, wider ihren genannten Ehemann, Beklagten, wegen böswilliger Verlassung und Ehescheidung, wird, auf Antrag der Klägerin, der Beklagte, Joachim Heinrich Möller aus Demern, welcher bereits im Februar 1863 heimlich entwichen ist und über seinen Aufenthalt bisher keine Nachricht gegeben hat, zur Angabe und Rechtfertigung der Gründe seiner Abwesenheit zu dem vor unterzeichnetem Justizamte, zwecks Untersuchung solcher Gründe, auf Montag, den 10. Januar 1870, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine hiedurch unter dem Nachtheile geladen, daß im Falle seines Ausbleibens seine Entweichung für eine böswillige angenommen und die Scheidung der zwischen ihm und der Klägerin bestehenden Ehe erkannt werden wird, falls er nicht etwa die Unmöglichkeit seines Erscheinens in dem Termine rechtzeitig in genügender Weise nachweisen sollte.
Schönberg, den 6. October 1869.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß über die gemüthskranke Ehefrau des Arbeitsmanns Flügge, Catharina geb. Krohn zu Schönberg, eine Curatel angeordnet und der Maler Wolgast hieselbst zum Curator mit der Wirkung bestellt ist, daß die verehelichte Flügge ohne Zustimmung ihres Curators Rechtsgeschäfte nicht abschließen kann.
Schönberg, den 31. October 1869.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


Verkaufs=Proclam.
In Folge des über das Vermögen des Fuhrmanns Langhans erkannten Concurses ist der im Wege der Hülfsvollstreckung zum Verkaufe seiner Grundstücke auf den 2. k. Mts. angesetzt gewesene Termin wieder aufgehoben; und anderweit zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe der zur Langhans'schen Concursmasse gehörigen Grundstücke nämlich:

1) des in der großen Kreuzstraße unter 105 hieselbst belegenen Wohnhauses,
2) der daselbst belegenen Wohnbude mit daneben liegender Scheune,
3) der zwischen dem Salemer und Zittschauer Wege unter Nr. 6 belegenen Ackerkoppel von 65 Morgen 91 []Ruthen Größe,
4) zweier Wiesen Nr. 5 und 6 zwischen dem Bäker Holze und dem See,
5) der in der Langenbrücker Vorstadt belegenen Scheune

erster Termin auf den 18. k. Mts., zweiter Termin auf den 23. December, und dritter und letzter Termin auf Freitag den 21. Januar k. J., Mittags 12 Uhr auf hiesiger Rathsstube angesetzt, und können die im Termin zu publicirenden Bedingungen vorher beim Güterpfleger Tischlermeister Burmester und beim zeitigen Stadtsecretair eingesehen, auch vom Letzteren gegen Vergütung der Copialien bezogen werden.
Ratzeburg, den 22. October 1869.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath.
In fidem: Richter, Stadtsecretair.


Holz=Auction.
Es sollen auf Goldensee bei Ratzeburg am Mühlenthore, nahe dem sog. Kirchenwege in Gemäßheit der an den beiden Auctionstagen näher bekannt zu machenden Auctionsbedingungen gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meistbietend versteigert werden, Morgens 9 Uhr:

1. Am Montage den 8. November 1869:
a) 4 1/2 Faden buchen Stubbenholz,
b) 23 Faden eichen Stubbenholz,
c) 7 Kavelinge buchen Pollholz,
d) 30 Kavelinge eichen Pollholz
2. Am Dienstage den 9. November:
Gegen 70 Stück entborkte Eichen=Drümme, enthaltend: Bauholz, Schiffsbauholz und Nutzholz.
Goldensee, den 1. November 1869.
D. Wiese. Gutsjäger.


Die beiden auf der ehemaligen Oldenburg'schen Ackerbürgerstelle vor der Sabowerstraße befindlichen Wirthschaftsgebäude als Scheune und Viehstall sollen auf Abbruch meistbietend verkauft werden. Der Verkauf findet am Freitag den 12. November, Vormittags 10 Uhr, an Ort und Stelle statt.
Schönberg, den 18. October 1869.
Der Magistrat.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 89 Seite 3]

Bekanntmachung.
Zur Zahlung noch einer Armensteuer zum halben Beitrag werden die Bewohner des Schönberger Armendistricts mit dem Bemerken aufgefordert, ihre Beiträge fördersamst an die resp. Armenvorsteher zu berichtigen.
Schönberg, den 18. October 1869.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Die diesjährige ordentliche Novemberversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Donnerstag den 18. November d. J., Morgens 11 Uhr im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg den 24. October 1869.
Namens des Vorstandes: R. Rackow, d. Z. Setretair.


Gelder kann ich zu fünf pro Cent Zinsen zu den Hypothekenbüchern über Grundstücke in der Stadt Schwerin unter der Hälfte des Taxwerthes stets unterbringen. Bisher sind einige vierzig solcher Obligationen von mir ausgetheilt, deren Empfänger sich dadurch sämmtlich sehr befriedigt erklärt haben.
Kindler, Advocat.


Mein Lager von Uhren, als Regulators, Pariser Pendulen, Rahmuhren. Amerikanische Uhren, goldene und silberne Herren= und Damenuhren in Ancre und Cylinder, geschmackvolle Talmiketten, halte zu den verschiedensten und billigsten Preisen bestens empfohlen.
H. Meyer, Uhrmacher.


Auf Goldensee bei Ratzeburg werden für diesen Winter 10 bis 16 tüchtige Holzarbeiter gesucht zu sofortiger Beschäftigung.
Goldensee, den 1. November 1869.
D. Wiese, Gutsjäger.


Zu vermiethen eine Wohnung, bestehend aus 2 Stuben, Kammer, Küche und Bodenraum, sogleich oder zu Ostern bei Schuhmachermeister Hagen.


Petschafte (mit 2 Buchstaben) das Stück nur 8 Schill., mit Heft 10 Schill. empfiehlt Ludw. Vogel, Uhrmacher.
Schönberg.


Getragene Kleider aller Art, durch Reinigung und Reparaturen wieder sauber und elegant hergerichtet, ebenso zum Theil noch ganz neue Kleidungsstücke sind zu den niedrigsten Preisen stets zu haben bei Schneidermeister Krüger, wohnhaft bei Hrn. Sattlermeister Bockwoldt, Marienstraße.


Ein gebrauchtes Sopha steht billig zu verkaufen bei Bockwoldt, Sattler.


Gute gelbe Kocherbsen empfiehlt C. J. W. Burmeister.


Arco Ein kleiner weißer Hund mit braunem Kopf, braunen Ohren und braun und weißem Schwanze hat sich am Montag Morgen bei mir angefunden. Der Eigenthümer kann denselben gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten beim Ziegler Tretow vor Schönberg.


Ich mache hiermit bekannt, daß ich meine Gastwirthschaft vom 6. November an nicht mehr fortsetzen werde.
Krüger Freitag in Gr. Rünz.


Leben ist nicht leben, gesund sein ist leben, darum ist es der Menschen heiligste Pflicht, von dem Gebrauch zu machen, was die Gesundheit fordert und erhält; die meisten Krankheiten des Menschen entspringen aus den unreinen Säften des Körpers, resp. aus dem Blute, und sind zumeist Hämorrhoidalleiden, die in so unendlich verschiedener Art auftreten. - Der Alpenkräuter=Liqueur "Hämorrhoiden=Tod" von Dr. J. Fritz hat sich nun bei all' diesen Leiden so außerordentlich bewährt, daß derselbe den p. t. Consumenten nicht genug empfohlen werden kann. - Niederlage bei Carl Bade in Schönberg à Fl. 12 ßl.


Die Herzoglich Braunschweig=Lüneburgische Landes=Regierung genehmigte und garantirte die neueste große Prämien=Verloosung im Betrage von einer Million Fünfmal Hundert Achtzig Tausend Fünf Hundert Thaler.
Das Grundkapital wird mittelst Gewinnziehungen planmäßig an die Interessenten unter Staatsgarantie zurückbezahlt.
25,000 Gewinne kommen in wenigen Monaten zur sichern Entscheidung, darunter befinden sich Haupttreffer von Thlr. 10,000, 60,000, 40,000, 20,000, 13,000, 12,000, 10,000, 8000, 6000, 5000, 4000, 3000, 2000, 15000, 130 mal 1000, 400 etc.
Es werden nur Gewinne gezogen und geschieht die Auszahlung derselben stets prompt nach jeder Ziehung durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen größeren Plätzen Deutschlands. - Schon am 9. k. Mts. beginnen die nächsten Gewinnziehungen. - Die Original=Staatsloose sind bereits ausgegeben und werden von uns gegen Posteinzahlung oder Nachnahme von nur Thlr. 4 - oder Thlr. 2 - oder Thlr. 1 - nach allen Gegenden pünktlichst versandt. Jeder Bestellung wird ein amtlicher Plan gratis beigefügt und nach der Ziehung den Teilnehmern prompt amtliche Listen übermittelt.
Unser Haus, durch Auszahlungen der zahlreichsten und bedeutendsten Gewinne allseits bekannt, wurde von der zuständigen Herzoglichen Behörde mit einem Haupt-Debit dieser Original=Staatsloose betraut und haben wir Einrichtungen getroffen daß alle Aufträge, selbst die kleinsten nach den entfernsten Gegenden sofort ausgeführt werden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst direct zu richten an S. Steindecker & Comp. Bank= und Wechselgeschäft in Hamburg.
Alle Arten Staats=Obligationen, Eisenbahn=Actien, insbesondere die bekannten kleinen Anlehensloose und alle wirklichen Original=Loose, deren Verloosungen von den Staatsregierungen und amtlich vollzogen werden, sind stets billigst direct von uns zu beziehen.
D. D.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 89 Seite 4]

Luwdig Edelstein, Sandstraße 929 früher "Fünf Thürme", Lübeck, empfiehlt die für die kommende Herbst= und Winter=Saison eingetroffenen Nouveautés in sehr großer Auswahl:
6 Viertel breite Cretonne jaspé pr. Elle 5 Schilling (Mecklenburg) 6 Viertel breite Cretonne rayé pr. Elle 6 Schilling (Mecklenburg) 6 Viertel breite Popeline glaç pr. Elle 8 Schilling (Mecklenburg) 6 Viertel breite Popeline satiné pr. Elle" " 9 1/2 Schilling (Mecklenburg) 6 Viertel breite Popeline damier pr. Elle" " 10 Schilling (Mecklenburg) 6 Viertel breite Plaids anglais, schottisch carrirt pr. Elle 11 Schilling (Mecklenburg) 6 Viertel breite reinwollene Popeline, schottisch carrirt pr. Elle 12 Schilling (Mecklenburg) 6 Viertel breite Vélours brillant pr. Elle 14 Schilling (Mecklenburg) 6 Viertel breite reinwollene Plaids anglais schottisch carrirt pr. Elle 17 Schilling (Mecklenburg) 6 Viertel breite Levantine pr. Elle 15 Schilling (Mecklenburg) 6 Viertel breite Satins unis pr. Elle 16 Schilling (Mecklenburg) 6 Viertel breite Vélours écossais brillant pr. Elle 23 Schilling (Mecklenburg) 6 Viertel breite Jaquards pr. Elle 26 Schilling (Mecklenburg) Mustersendungen stehen von sämmtlichen Stoffen franco zu Gebote.


Damen=Mäntel und Paletots, Jacken für Damen und Kinder, wollene und halbwollene Kleiderstoffe, große und kleine Tücher und Shawls, Fanchons, Winter=Buckskins, Tuche, Düffels u. Doublestoffe, Westen, halbwollene Rock= und Hosenstoffe, Englisch Leder und Manchester, Tricotagen etc. in größter Auswahl empfiehlt zu sehr billigen Preisen Wilh. Harmsen.
Ratzeburg.


Hiemit dei ergebene Anzeige, daß ich heute eine Leder=Handlung eröffnet habe, empfehle solche einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum unter Zusicherung einer streng reellen und billigen Handlungsweise bestens.
A. Heitmann.
Sabowerstraße.


Nachdem mir von Großherzoglicher Landvogtei die Erlaubniß zum Betrieb einer Krügerei in Selmsdorf ertheilt ist, bitte ich, mich recht oft zu besuchen, und werde ich Jedermann freundlich aufnehmen und gut bedienen.
Krüger Heinr. Witt, Selmsdorf.


Gummischuhe, sowie Gummiregenröcke werden ausgebessert von J. Schmalfeld, Schuhmachermeister.
Schönberg.


Alte abgenutzte Pferde kauft und bezahlt die höchsten Preise H. Schultz, Frohnereipächter.


Wohnungsveränderung.
Ich wohne von heute ab vor der Marienstraße an der Schweriner Chaussee in dem Hause der Hebeamme Spehr, welches der Gärtner Bartold bis dahin bewohnte.
Ollmann, Schlossermeister.
Schönberg, den 1. November 1869.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren. 26. Oct. Dem Arbeitsm. Hundt in Petersberg ein Sohn. - 27. Oct. Ein unehelicher Sohn in Schönberg. - 29. Oct. Dem Maurergesell Wilms zu Rupensdorf ein Sohn - 30. Oct. Dem Arbeitsm. Wienk hieselbst eine todte Tochter. - 2. Nov. Dem Arbeitsm. Eggers in Torriesdorf eine Tochter. - Dem Arbeitsm. Sterly in Retelsdorf ein Sohn. - Dem Arbeitsm. Karsten hieselbst ein Sohn. - Dem Arbeitsm. Ahrendt vor Schönberg eine Tochter. - 3. Nov. Dem Handelsmann Kreutzfeldt vor Schönberg Zwillingstöchter. - Dem Arbeitsm. Söhlbrandt vor Schönberg eine Tochter. - Eine uneheliche Tochter in Sabow.

Gestorben. 25. Oct. Maria M. Elisabet Lübcke, Arbeitsm.=Tochter zu Kl. Siemz, 4 J. 2 M. alt. - 28. Oct. M. C. Wilhelmine Warnemünde, Arbeitsm.=Tochter hieselbst, 6 M. alt - 29. Oct. Johann Sommer vor Schönberg, Eisenbahnarbeiter aus Sülz, 42 J. alt. - Anna Elisabet Schmidt, Maurergesellen=Tochter zu Sabow, 16 J. 10 M. alt. - 30. Oct. Hinrich Oldörp, verwittw. Arbeitsm. zu B.=Resdorf, 78 J. alt. - 31. Oct. Friederike M. J. C. Greiff, Conditors=Tochter hieselbst, 15 J. 7 M alt.

Copulirt. 22. Oct. Hans Joachim Robrahn, Arbeitsm. hieselbst, und Trine Marie Söhlbrandt zu Lindow - Hans Peter Heinrich Lohse aus Gr. Siemz, Anerbe zu Törpt, und Maria Catharina Elsabe Sager zu Törpt. - Johann Carl Martin Zellinsky, Stuhlmacher hieselbst, geboren zu Sülz, und Elisabet Harms hieselbst, geb. zu Menzendorf. - 29. Oct. Gustav H. M. Johann Hofe aus Wittenburg, Tabacksspinner in Hamburg, und Caroline D. Sophie Hauschild hieselbst. - Joachim Heinrich Oldörp, Maurergesell zu Bechelsdorf, und Catharina Dorothea Wiese zu Schlagbrügge. - Peter Heinrich Wendtlandt, Schmiedemeister zu Selmsdorf, und Catharina Magdalena Kreuzfeld zu Olndorf.

Proclamirt: Carl Ludwig Heinrich Gramm aus Schwerin, Schlachtermeister zu Herrnburg, und Sofie Catharine Elisabet Bockwoldt hieselbst. - Johann Friedrich Wulf aus Casendorf, p. t. hieselbst, Arbeitsm. in Rehna, und Maria Schmidt in Rehna. - Christian Heinrich Friedrich Müller aus Sabow, hiesiger Bürger und Böttchermeister, und Sofie M. H. Friederike Westendorf zu Biendorf.

Sonntag den 7. November.
Reformationsfest.
(Collecte für die Bibelgesellschaft.)
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Nov.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
2.
3.
4.
35.46
29.56
35.76
1.0
3.0
2.6
8.2
6.9
4.2
SSW
NW
S
2
2
1
trübe.
-
-

Am 2., 3. und 4. auf 1 []' 113, 6 u. 13 Cubikz. Reg.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.16 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. =Pfd.8 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.11 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen16 3/4 - 17Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 - 10Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen10 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 1/2 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 24Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Roggenmehl, gesichtet23Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
pr. 200 Pfund Netto.


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 89 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 89 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 5. Novemberm 1869.


Verlorene Liebe.
(Fortsetzung.)


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