No. 74
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. September
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 74 Seite 1]

Im Dorfe Lüdersdorf ist unter dem Rindvieh die Maulfäule ausgebrochen. Da diese Seuche ansteckend, so ist die Gemeinschaft von anderem Rindvieh mit dem Lüdersdorfer durchaus zu vermeiden.
Schönberg, den 12. September 1869.

Großherzogl. Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


M.=O. Lübeck, den 11. September 1869.
Nachdem die Herbstübungen der mir untergebenen 17. Division ihren Abschluß gefunden und die Gruppen den Rückmarsch in ihre Friedensgarnisonen heute wieder angetreten haben, ist es mir eine angenehme Pflicht der Bevölkerung von Stadt und Land des Fürstenthums Ratzeburg im Namen aller Officiere und Mannschaften meinen Dank zu sagen für die gastfreie und freundliche Aufnahme, die der Division überall bereitet wurde.
(gez.) von Rosenberg=Gruszczynski Generallieutenant und Kommandeur der 17. Division.


- Unsere militairischen Gäste haben uns heute (Montag) Morgen wieder verlassen, um in ihre Garnisonen zurückzukehren (das Strelitzer Bataillon bis Kleinen zu Fuß und von dort bis Neubrandenburg pr. Bahn). Brachten uns auch die Tage ihres Hierseins manche Unterhaltung, so dürften die den Bewohnern durch die große und anhaltende Einquartierungslast entstehenden Kosten und Umstände dieselbe bedeutend überwiegen und den Wunsch hervorrufen, daß unser Ländchen sobald nicht wieder zum Manöverterrain ausgewählt werde; es würde aus solcher längeren und starken Einquartierung für die Hauswirthe sowohl wie namentlich auch für die Bürger bei den gegenwärtigen theuern Lebensmitteln eine nicht unbedeutende Steuer entstehen, denn wenn auch den Truppen aus den Magazinen die Naturalien geliefert werden und ihnen aufgegeben wird, ihre Mehrbedürfnisse von den 2 1/2 Schillingen, die sie per Tag erhalten, zu bestreiten, so läßt es die allbekannte Gastfreiheit des Ratzeburgers nicht zu, den Soldaten mit solcher Naturallieferung sich begnügen zu lassen; er wird als Gast aufgenommen und als solcher reichlich verpflegt und dies aus der Tasche des Quartiersgebers.
- Das in unmittelbarer Nähe von Schönberg eingerichtete Bivouac zog am Freitag Nachmittag und Abend eine ungeheuere Menschenmenge an; der Tag war dadurch zum Festtag geworden, Jeder wollte sehen, wie's dem Soldaten im Felde ergeht, Jeder mag aber die Ueberzeugung mit nach Hause genommen haben, daß es eben kein beneidenswerthes Loos ist, das des Soldaten nach überstandenen Manöverstrapazen am Abende im Bivouac harrt. Am Nachmittage, nachdem die Truppen im Lager abgekocht hatten, wurden dieselben durch den Generallieutenant v. Rosenberg=Gruszczynski inspicirt. Gegen Abend war ein Besuch im Lager sehr interessant; hier sah man Soldaten spielen, Andere singend, dort saß eine Truppe rauchend und die Tagesereignisse besprechend, Andere saßen um ein Feuer, Punsch kochend u. s. w. Die Marketenderbuden waren gleichfalls stark besucht und erquickten die Vermögenderen mit Speise und Trank, während die Regimentsmusiker für musikalische Unterhaltung sorgten. Um 8 Uhr wurde vor aufgestellter Fronte der Zapfenstreich geblasen und darauf von allen Soldaten entblößten Hauptes das Nachtgebet gesprochen. Ein sehr interessantes Bild bot das Cavallerielager, wo die Pferde, an Leinen gebunden, in langen Reihen standen. Durch das ganze ausgedehnte Lager leuchteten die zahlreichen Bivouacfeuer. Gegen 10 Uhr zog allmählich Ruhe ein in diese lustige Lagerstätte, die Soldaten suchten ihr hartes Lager, um, in ihre Mäntel gehüllt, den Tornister unterm Kopf, wenigstens eine Stunde zu ruhen - an Schlaf wird wohl nicht viel zu denken gewesen sein.
- Das Consistorium in Kiel hatte die Schleswig=Holsteinische Regierung darauf aufmerksam gemacht, daß dem 'Laster des Spiels' durch das obrigkeitlich gestattete Ausspielen geringfügiger Sachen auf den Jahrmärkten und bei Volksbelustigungen ein großer Vorschub geleistet werde, namentlich, da auch Schulkinder erwiesenermaßen sich an dem Spiele betheiligen. Da die Regierung dieser Ansicht beigetreten ist, so sind die Polizeibehörden angewiesen worden, die inredestehenden Ausspielungen nur mit Einschränkungen zu gestatten.
- Rothschild und der Erzbischof von Paris trafen gleichzeitig an der Thür der Herzogin von A. in Paris ein. Der Jude Rothschild wollte dem Erzbischof den Vortritt lassen, dieser aber bestand darauf, daß Rothschild zuerst eintrete. 'Herr Baron,' sagte er freundlich lächelnd, 'Sie sind ein Sohn Mosis, ich bin Diener Jesu Christi, das Alte Testament ist älter als das neue.'
- Ein Pariser Blatt ereifert sich über eine Sitzung des Schweizer Bundesrathes, in welcher ein 'Herr Dagegen' gesprochen habe. Die 'Herren Dagegen' - da ist ja eine prächtige Uebersetzung für die Herren von der Opposition.
- Deutschland ist um ein Naturwunder reicher. Einige Stunden von der Stadt Steyr in Oberösterreich, nahe dem Dorfe Molln, grünten am 19. August noch in einem Umkreise von mehreren Jochen die Hafersaaten, als unerwartet und plötzlich die ganze landschaftliche Partie, hügeliges Land, mit Donnergetöse versank und ein schöner, klarer, alpenartig kühler See an der Stelle des vordem festen Landes zu Tage trat. Wahrscheinlich hat das unterirdische Gewässer seit Jahrhunderten an seiner Zutagetretung gewaschen. Unfern davon fließt das Flüßchen Steyr. Die Untersuchung hat aber ergeben, daß dieses nicht den See gespeist hat, dessen Wasser ganz dem eines Gletschersees gleicht. Leider

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fürchtet man noch mehr Nachstürze. Der neue See liegt ziemlich hoch über dem Meeresspiegel.
- Ein Ausgewanderter warnt von New=York aus brieflich vor der Auswanderung auf Segelschiffen, deren Capitäne nicht durch Charakter, Energie und Kenntnisse die nöthige Garantie bieten. Die Schilderungen von dem Treiben auf diesen Schiffen sind entsetzlich. Die Schiffsmannschaften seien zügellos und gewaltthätig, kein Mädchen und keine Frau sei vor ihnen sicher, den wehrenden Männern hätten sie gedroht, sie wie Hunde niederzustechen, ein Steuermann sei der schlimmste gewesen, der Capitän habe keinen Schutz gewährt u. s. w. Die 'Neuesten Nachrichten in München behalten sich die Nennung des Einsenders vor.
- Seit der berühmten Nachtigall sind die Schweden auf den Theatern Mode. In Berlin und Wien sind zwei Schweden, Arnoldson und Labatt, als Tenoristen angestellt worden, jeder mit 5000 Thlr. Gehalt, 10,000 Thlr. Spielhonorar und 3 Monat Urlaub. Welch' himmelweiter Unterschied ist doch in den Kehlen! Bei Manchem geht oft recht viel hinein, aber selten etwas Gutes heraus, und das schlimmste dabei ist, daß er sich sein Spielhonorar selbst bezahlen muß.
- Lord Bute, der neulich katholisch wurde, soll dem Papste zum bevorstehenden Concil eine Tiara im Werthe von 35,000 Pfd. St. geschenkt haben.
- Der Türke Brandschoff in Wien, der sich im Trinkwasser=Reservoir eines großen Hauses täglich badete und deßhalb verklagt wurde, ist vom Gericht freigesprochen worden; er blieb dabei, er habe nicht geahnt, daß alle Leute im Hause von dem Wasser tränken.
- Der Vater einer Waadtländer Familie in Assens hat 3 Töchter und 8 Söhne. Der 1. Sohn ist Dragoner, der 2. Geniesoldat, der 3. Artillerist, der 4. Grenadierwachtmeister, der 5. Sappeur, der 6. Artilleriefeldwebel, der 7. Artilleriewachtmeister, der 8. Grenadier. Der Vater dieses kleinen Armeecorps durchschreitet stolz die Reihen, wenn er Revue hält.
- Im Piräus wurden bei Hafenreparaturen ein Basrelief und eine colossale Statue aus dem Meeresgrunde hervorgezogen. Das Basrelief ist von den Seemuscheln arg zugerichtet; die Statue ist aber gut erhalten. Einige sehen sie als eine Jupiterstatue an; die Meisten jedoch meinen, es sei das Standbild eines römischen Imperators, was auch wahrscheinlicher ist. Die Arbeit gehört der römischen Zeit an.
- Um Kleider unverbrennlich zu machen, löse man gleiche Gewichtstheile Leim und Alaun auf, vermischt die Auflösungen, die bis zur Wasserflüssigkeit verdünnt sein müssen, setzt dem Ganzen etwas Essig zu, tränkt dann das Kleid damit, nachdem es gewaschen und getrocknet ist. Das Bügeln findet erst statt, nachdem das Kleid zum zweiten Male trocken ist.


Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

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Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Alle diejenigen, welche durch die diesjährigen Uebungen der 17. Division im Fürstenthum Ratzeburg Flurschäden erlitten haben, werden aufgefordert, diese Schäden Zwecks Feststellung und Abschätzung derselben bis zum 15. d. Mts. bei dem unterschriebenen Civil=Commissarius anzumelden.
Schönberg, den 5. September 1869.
C. L. v. Oertzen,
zur Leitung des Abschätzungsgeschäfts höchstverordneter Civil=Commissarius.


Am 16. September c., Vormittags 11 Uhr, wird das "Siechenland" bei Schwanbeck im Hause des Hrn. Steuercommissair Grapow an den Meistbietenden verpachtet werden.
Die Pachtbedingungen sind im Pfarrhause zu Selmsdorf einzusehen.
J. Rußwurm, Probst.


Vermischte Anzeigen.

Am 11. d. Mts., Morgens früh, entschlief sanft unsere liebe Mutter, die Wittwe Groth, in ihrem 72. Lebensjahre, tief betrauert von den Hinterbliebenen.


Statt besonderer Meldung.
Gestern Abend wurden wir durch die Geburt eines Töchterchens erfreut.
Pastor Groth und Frau.
Staven bei Friedland i. M.-Str.
10. September 1869.


Allen Freunden erlaube ich mir statt besonderer Meldung ergebenst die frohe Nachricht mitzutheilen, dass meine liebe Frau Caroline heute Morgen 1 Uhr von einem gesunden Knaben glücklich entbunden ist.
Schönberg, den 13. Sept. 1869.
Bernhard Drenkhahn.


Wichtig für Viele!
In allen Branchen, insbesondere aber bei Bezug der allgemein beliebten Staatsprämien-Loose, rechtfertigt sich das Vertrauen einerseits durch anerkannte Solidität der Firma, andererseits durch den sich hieraus ergebenden enormen Absatz. Das wegen seiner Pünktlichkeit bekannte Bankhaus Adolph Haas in Hamburg ist Jedermann aufs Wärmste zu empfehlen.


Mein Lager von Tapeten und Rouleaux empfehle ich zur geneigten Abnahme bestens, sowie meine Eisenwaarenhandlung in sehr vielen Artikeln, als:
Schneidewerkzeuge, alle Arten Möbelbeschläge, Thürenbeschläge, Baubeschläge, alle Arten Nägel, Schrauben u. s. w. ferner Gußeisenwaaren, als Keller=, Stall=, Haus= und Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Rosten, Platten, Sparherdplatten und =Oefen und =Thüren. Emaillirte Kochgeschirre zu billigen Preisen.
C. Schwedt.


Original-Staats=Prämien=Loose sind überall zu spielen gesetzlich erlaubt.
100,000 Thlr. Hauptgewinn.
Die neueste von der Hohen Regierung genehmigte Geldverloosung beginnt in aller Kürze und kann die Betheiligung an derselben um so mehr empfohlen werden, als bei diesem Unternehmen mehr als die Hälfte der Loose im Laufe der Ziehungen mit Gewinnen von event. Thlr. 100,000 - 60,000 - 40,000 - 20,000 - 16,000 - 10,000 - 2 mal 8000 - 3 mal 6000 - 3 mal 4800 - 3 mal 4000 - 4 mal 3200 - 5 mal 2400 - 11 mal 2000 - 28 mal 1200 - 131 mal 800 - 156 mal 400 etc. etc. gezogen werden müssen.
Zu der schon am 20. k. M. beginnenden ersten Ziehung kosten:
Ganze Original=Loose nur 2 Thlr.
Halbe Original=Loose nur 1 Thlr.
Viertel Original=Loose nur - Thlr. 15 Sgr.
Das unterzeichnete mit dem Verkauf beaufragte Handlungshaus wird geneigte Aufträge gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages sofort ausführen und Verloosungspläne gratis beifügen, ebenso amtliche Ziehungslisten den Loos=Inhabern prompt übermitteln. Wir versenden die Gewinne nach jedem Orte oder können solche auf Wunsch der Theilnehmer durch unsere Verbindungen in allen Städten Deutschlands auszahlen lassen; man genießt somit durch den directen Bezug alle Vortheile.
Da die Ziehung in aller Kürze beginnt, und die noch vorräthigen Loose bei den massenhaft eingehenden Aufträgen rasch vergriffen sein dürften, so beliebe man sich baldigst und direct zu wenden an
Bottenwieser & Co.
Bank- u. Wechsel=Geschäft in Hamburg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 74 Seite 4]

Die diesjährige Umfahrt wird in folgender Ordnung vorgenommen werden:
Donnerstag den 16. Sept.: Gr. und Kl. Bünsdorf, Rottensdorf, Retelsdorf, Rabensdorf, Torriesdorf, Sabow.
Montag den 20. Sept.: Gr. Siemz, Lindow, Törpt, Niendorf, Bechelsdorf, Resdorf.
Mittwoch den 22. Sept.: Mahlzow, Kleinfeld, Rupensdorf, Wahlsdorf, Lockwisch.
Freitag den 24. Sept.: Kl. Siemz, Petersberg, Ollndorf, Raddingsdorf.


Für die Commüne Dassow werden zum sofortigen Antritt Drainsarbeiter gesucht und wird für die laufende Ruthe gewöhnlicher Gräben 4 1/2 Schilling (Mecklenburg) bezahlt, tiefere Gräben nach Vereinbarung. - Meldungen werden vom Unterzeichneten entgegengenommen.
Dassow, den 10. September 1869.
Woltmann, Actuar.


Gefunden wurde beim hiesigen Bahnhofe ein Umschlagetuch, das die Eigenthümerin gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten kann in der Exped. d. Bl.


Original=Staats=Prämienloose sind überall zu spielen erlaubt.
Glück auf nach Hamburg!
Als eines der vortheilhaftesten und solidesten Unternehmen empfiehlt unterzeichnete Bankfirma die vom Staate genehmigte und garantirte große neue Staatsprämien=Verloosung von 1 Million 390,000 Thaler, deren Gewinnziehungen schon am 10. und 11. Juni beginnen.
Es werden nur Gewinne gezogen.
Die Hauptpreise sind:
Thlr. event. 100,00, 60,000, 40,000 20,000, 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 2 à 6000, 2 à 500, 4 à 4000, 3 à 2500, 12 à 2000, 23 à 1500, 105 à 1000, 158 à 400 etc.
in Allem 22,400 Gewinne.
Gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages versende ich Original=Staatsloose (keine Promessen) für obige Ziehung zu folgenden planmäßigen festen Preisen:
Ein Ganzes Taler (Mecklenburg) 4. - Ein Halbes Taler (Mecklenburg) 2. - Ein Viertel Taler (Mecklenburg) 1. unter Zusicherung promtester Bedienung. - Verloosungsplan, sowie nach jeder Ziehung die amtliche Liste wird ohne weitere Berechnung übersandt.
Durch das Vertrauen, welches sich diese Loose so rasch erworben haben, erwarte ich bedeutende Aufträge, solche werden bis zu den kleinsten Bestellungen selbst nach den entferntesten Gegenden ausgeführt. Man beliebe sich baldigst vertrauensvoll und direct zu wenden an das mit dem Verkaufe obiger Loose beauftragte Großhandlungs=Haus Adolph Haas.
Staatseffecten=Handlung in Hamburg.
Die meisten Haupttreffer fallen gewöhnlich in mein Debit, und habe ich dieses Jahr wieder den allerhöchsten Gewinn persönlich ausbezahlt.


Dem Hause Bottenwieser & Co. in Hamburg gehen für die demnächst beginnende Gewinn=Verloosung zahlreiche Bestellungen zu. Genannte Firma kann wegen sofortiger Ausführung der Aufträge, sowie prompter Uebermittlung der amtlichen Ziehungs=Listen angelegentlichst empfohlen werden und machen wir diejenigen, welche beabsichtigen, sich an dem erwähnten Unternehmen zu betheiligen, auf die im heutigen Blatte stehende Annonce des obigen Hauses besonders aufmerksam.


Niederlage von Portland=Cement aus der rühmlichst bekannten Fabrik der Gebrüder Heyn in Lüneburg. Die Vorzüglichkeit dieses Cements ist durch zahlreiche Atteste von renommirten Baumeistern anerkannt, und halte ich denselben zur geneigten Abnahme bestens empfohlen. Ratzeburg im September 1869.
Wilh. Harmsen.


Zu der schon am 20. und 21. September beginnenden Ziehung der vom Staate garantirten Geldverloosung höchster Gewinn 100,000 Taler (Mecklenburg), 60,000 Taler (Mecklenburg) u. s. w. abwärts bis 44 Taler (Mecklenburg), im Ganzen 25,300 Stück Gewinne, sind noch wirkliche Original-Loose ganze 2 Thlr., halbe 1 Thlr. viertel 15 Sgr. vom unterzeichneten beauftragten Bankhause gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages zu beziehen. Jedes gezogene Loos muß gewinnen! Pläne und amtliche Ziehungslisten werden gratis zugesandt. Man wende sich an Jacob Baruch in Hamburg.


Gesucht zu Michaelis ein treues Mädchen, welches Ostern die Schule verlassen hat, zu häuslichen Arbeiten. Gef. Auskunft ertheilt die Exped. d. Bl.


Es wird zu Michaelis d. J. noch ein kleines Mädchen zu häuslichen Arbeiten gesucht. Wo? ist in der Exped. d. Bl. zu erfahren.
Schönberg, den 9. Sept. 1869.


Die von dem Hamburger Bankhause J. Baruch in unserm heutigen Blatte offerirte Spielbetheiligung ist Jedem zu empfehlen indem bei kleinem Einsatz große vom Staate garantirte Gewinne erzielt werden. In letzter Zeit soll genannter Herr in unserer Gegend recht ansehnliche Gewinn=Summen ausbezahlt haben.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Bußtag, Mittwoch den 15. September.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Sept.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
10.
11.
12.
13.
34.60
32.93
39.40
30.25
12.4
12.0
9.5
9.4
22.8
16.6
14.2
12.0
SO
WSW
S
SSW
0
1
1
3
heiter.
zieml. heit.
-
trübe.

Am 12. und 13. auf 1 []' 42 und 12 Cubikz. Regen.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 1/2 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat29 - 30Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen28 - 29Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 26Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 24Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Roggenmehl, gesichtet23Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
pr. 200 Pfund Netto.


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 24.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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