[ => Original lesen: 1869 Nr. 64 Seite 1] - Es ist der Befehl ergangen, daß Anfang September nach Beendigung der Mannöver bei der Infanterie des Norddeutschen Bundes alle Soldaten, die im Herbste 1866 eingestellt wurden, zur Reserve entlassen werden sollen. Von der im Herbst 1867 neu eingestellten Altersklasse sollen 15-20 Mann per Compagnie entlassen werden, und zwar solche, die sich besonders gut betragen und sich beim Exercieren als geschickt gezeigt haben (sie haben dann 21-22 Monate unter den Waffen gestanden).
- Ein Frankfurter Blatt tritt den Klagen der Frankfurter über den Ruin der Stadt durch die Einverleibung mit amtlichen Zahlen entgegen. Es zeigt, daß sich der Waarenhandel gegen früher sehr gehoben habe, und namentlich in diesem Jahre mit Ausnahme des Tabacks die Ausfuhr in allen Artikeln bedeutend größer sei als vor 1866.
- Die Zahl der Klöster in Preußen soll die Zahl von 600 mit 7000 Ordensbrüdern betragen, worunter 13 Jesuitenklöster. Die meisten sollen ihre Entstehung den letzten 10 Jahren verdanken.
- Das Bundeskanzleramt hat an das Schriftführeramt des deutschen Juristentags zu Händen des Rechtsanwalts Makower sechs Exemplare des Strafgesetzentwurfes zur Begutachtung übermittelt und der Bundeskanzler durch den Präsidenten Delbrück an den Professor Dr. John in Göttingen ebenfalls ein Exemplar des Entwurfs nebst einem anerkennenden schreiben zu gleichem Zweck.
- Die Kammeropposition in Frankreich war etwas begehrlich und stürmisch geworden, Kaiser Napoleon schickte sie mit dem Versprechen heim, er werde dem liberalen Geiste des Landes wichtige Zugeständnisse machen. Jetzt hat er diese dem Senate zur Prüfung vorgelegt. Sie sind in der Hauptsache folgende: 1) die Kammer darf künftig selber Gesetzvorschläge machen, 2) sie darf ihre Präsidenten und Beamten selber wählen und ihre Geschäftsordnung entwerfen, 3) sie darf den Staatshaushalt in Kapiteln berathen, annehmen oder ablehnen und nicht mehr nur in Bausch und Bogen, 4) die Minister sollen verantwortlich, obgleich vom Kaiser abhängig werden, aber nur vom Senat in Anklage versetzt werden.
- Die Erhaltung der österreichischen, norddeutschen und französischen Heere kostet jährlich 322 Millionen Gulden. Das österreichische Heer kostet 74,786,000 fl., das norddeutsche 97,870,000 fl., das französische 149,200,000 fl. Das ist aber nur "im Ordinarium" und die nicht ordinären Ausgaben sind auch sehr groß.
- Ueber das Unglück in den Kohlenbergwerken im Plauen'schen Grunde liest man, daß im Ganzen 270 Bergleute in den Schacht hineingefahren und Alle verunglückt sind. Bis zum 6. August waren 117 Leichen zu Tage gefördert und von den Angehörigen mit Jammer und Wehklagen empfangen, die oft nicht erkennen konnten, wessen Leiche es war, da mancher Körper verbrannt und zerrissen ist. Drei junge Bergarbeiter sind die einzigen Geretteten. Sie hatten Kohlenhunde geschoben und waren damit fast an der Schachtöffnung angekommen, als sie plötzlich einen furchtbaren Knall hörten und gleichzeitig sammt ihren schwer beladenen Karren gegen die untere Schachtwand geworfen wurden. Instinctartig waren sie auf die Leitern gesprungen und noch rechtzeitig, bevor auch der Schacht selbst mit den tödtlichen Gasen gefüllt war, zu Tage geeilt, wo sie vor Schrecken, Aufregung und verdorbener Luft halb todt ankamen. Der letzte der drei Geretteten will noch hinter sich den Ruf eines Bergmannes gehört haben: "Nehmt mich mit!" Der Mann selbst ist nicht zu Tage gekommen. In den "Hoffnungsschacht" war während des ersten Tages gar nicht hineinzukommen. Ein Zimmerlehrling, der gegen Mittag den Versuch wagte, mußte eilends umkehren und fiel ohnmächtig nieder, als er oben war. Trotz der Warnung der Bergbeamten versuchte ein junger Bergmann, von Rettungseifer getrieben, die Leiter hinabzusteigen, stürzte aber schon auf der ersten Bühne mit einem Schrei zusammen. Ein dritter Bergmann, der den Vorangestiegenen heraufholen wollte, mußte, nachdem er nur wenige Sprossen hinabgestiegen war, umkehren. Erst gegen Mittag war die Luft im "Hoffnungsschachte" in so weit besser geworden, daß nun das Hinuntersteigen mit allen Vorsichtsmaßregeln versucht werden durfte. Der Erste, der heraufgebracht wurde, war der am Morgen hinuntergestiegene junge Bergmann, der wunderbarer Weise, trotzdem er viele Stunden auf der Schachtbühne in bewußtlosem Zustande gelegen, noch athmete. Er ward in fortwährend bewußtlosem Zustande in das Haus seiner Eltern gebracht, und wird hoffentlich gerettet werden. Damit ist aber auch die Zahl der Geretteten geschlossen! Es ist nach der Meinung aller bergmännischen Autoritäten unmöglich, daß noch eine lebende Seele unten existire. Alle müssen theils durch die furchtbare Explosion augenblicklich getödtet sein, theils sind sie erstickt und verbrannt. Wahrscheinlich wird sie der Tod schmerzlos erreicht haben, da sich vermuthen läßt, daß gleich bei Allen völlige Bewußtlosigkeit eingetreten ist.
- Alle Berichte aus Frankreich versichern, daß Soldaten und Officiere in vier Lagern praktisch tüchtig geschult werden, namentlich in den neuen tactischen Bewegungen und in den Schießübungen. Die Officiere werden auch theoretisch viel beschäftigt und müssen tüchtig arbeiten.
- Der Sultan wird die Kaiserin Eugenie nach Aegypten zur Einweihung des Suezkanals begleiten, um sich nicht von seinem Vicekönig ausstechen zu lassen.
- Am vergangenen Markt wußte sich bekanntlich eine Frauensperson aus Lübeck, unter dem Vorwande Kleidungsstücke zu waschen und zu reinigen, in Schönberg verschiedene derselben anzueignen, und wurde nachträglich deßhalb in Lübeck verhaftet. Dieselbe ist in Folge dessen in voriger Woche vom Stadt= und Landgerichte zu 6 Wochen Gefängniß verurtheilt.
- In dem Zuchthause Plassenburg bei Culmbach saß seit 1866 ein bayerischer Soldat, der im Waffenstillstand jenes Jahres bei Aschaffenburg aus dem Eisenbahnwagen heraus auf den preußischen Hauptmann v. Fritzsche geschossen und denselben schwer verwundet hat. Auf Ansuchen der Mutter des Verurtheilten hat jetzt v. Fritzsche die Begnadigung des zu 5 Jahren Verurtheilten vom König von Bayern erbeten und erhalten.
- Neuere chemische Untersuchungen haben nachgewiesen, daß es eine Sorte von grauem Löschpapier gibt, welche Arsenik enthält und daher leicht Anlaß zu Vergiftungen geben kann. Dieses Papier soll nämlich aus Papierschnitzeln und alten Tapeten angefertigt sein, welche letzteren häufig eine Bei=
[ => Original lesen: 1869 Nr. 64 Seite 2]mischung von arsenikhaltigen Kupferfarben, sowie auch bleihaltige Farbstoffe enthalten. Der Arsenikgehalt in einem Buche Löschpapier kann nahezu 25 Gran betragen. Es dürfte daher nicht nur das an manchen Orten übliche Durchseihen des Kaffee's durch Löschpapier zu verwerfen sein, sondern es sind insbesondere auch Kaufleute, Conditoren u. s. f. in dieser Beziehung zu warnen, da sie ein solches allerdings zuweilen wohlfeiles Löschpapier als Unterlage zu verschiedenen ihrer Erzeugnisse benutzen, wodurch leicht Unglücksfälle entstehen könnten.
- Aus Alais im Garde=Departement (Frankreich) erhält der "National" ein Schreiben, welches einen amüsanten Strike mittheilt. Die - Köchinnen haben Grève gemacht, alle, sagt das Schreiben, und selbstverständlich ist das ganze gesellschaftliche Leben paralysirt. In Alais wird nicht mehr dinirt, man ißt höchstens noch; denn die Köchinnen wollen nicht eher kochen, bis sie höheren Lohn erhalten, ihre Arbeit vermindert wird, und sie besuchen darf ihr - - Cousin! Die armen Damen in Alais, nun ist es an ihnen, zu kochen, welche Noth, nicht allein so manche süße Stunde entbehren zu müssen, nein, das Können oder besser Nichtkönnen ruft furchtbare Pein und bedenkliches Mienenspiel der Herren Ehegemähler hervor, und dazu das Abmühen bei 30° Reaumur. Manche der jungen Hausmütterchen haben nolens volens ihre Ehemänner auf die Kost der Wursthandlungen setzen müssen. Schinken und Bratwurst ist die Nahrung der Aristokratie. Schließlich bittet der Briefschreiber durch das Journal in Paris, den Köchinnen, die ohne Stelle sind, mittheilen zu wollen, daß sie in Alais mit offenen Armen empfangen würden, und namentlich der Streitpunkt, den Cousin betreffend, keine besonderen Schwierigkeiten hervorrufen würde.
- In Rödelheim bei Frankfurt wurde kürzlich in rührendster Weise die goldene Hochzeit eines würdigen Paares gefeiert, welches zusammen 23 Töchter, Söhne, Schwiegersöhne und Schwiegertöchter über alle Welt zerstreut besitzt. Manche dieser Kinder haben ihre Eltern lange Jahre nicht gesehen und waren zu dem seltenen Feste aus Rußland, Frankreich, Amerika u. s. w. herbeigeeilt, ohne daß die Alten etwas ahnten. Der jüngste allein zu Hause befindliche Sohn hatte alle Geschwister zusammenberufen und im Zimmer der Eltern hinter einem Alkoven versteckt. Nachdem er die Silberhaarigen aber rüstigen Hochzeitsleute zum reichen Gabentisch geführt, rief er eines der Geschwister nach dem andern bei Namen und zum freudigen Schrecken des betagten Jubelpaares trat, wie durch Zauberei, jedes Aufgerufene hinter dem Vorhang hervor. Die greise Mutter konnte all' die Wonne des Wiedersehens nicht ertragen und fiel in Ohnmacht, der Vater aber nahm, helle Freudenthränen vergießend, die Glückwünsche der 23 glücklichen, gesunden und dankbaren Kinder entgegen. Da der Jubilar ein starker Raucher ist, und jeder der Söhne aus einem andern Lande eine Pfeife zum Geschenk gebracht hatte, sah sich der Alte plötzlich im Besitz einer originellen Pfeifensammlung.
Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1869 Nr. 64 Seite 3]Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
Anzeigen.
Antragsmäßig soll über nachstehende Grundstücke der Ehefrau des Tischlers Matthias Fick zu Schönberg, Maria Dorothea Ernestine geb. Lühr - welche einen gemeinsam verpfändeten Gütercomplex bilden sollen, als:
a. das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 160 belegene Wohnhaus mit dahinter massiver Werkstätte, Stallgebäude, Hof und Garten von ca. 3 Schffl. Aussaat Größe,
b. das auf dem Cavalier zwischen den Ackerstücken von Carl Stockfisch und Glaser Schulz belegene Ackerstück von ca. 2 Schffl. Aussaat Größe,
c. das ca. 4 Schffl. Aussaat große Moor im Galgenmoor, und
d. das ca. 4 Schffl. Aussaat große Moor, belegen im Lüttenmoor,
ein Hypothekenbuch niedergelegt werden. Es werden daher alle Diejenigen , welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Donnerstag, den 26. August d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken, sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 21. Mai 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.
20 Thlr. Belohnung.
In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag voriger Woche ist mir auf meiner Weidekoppel das Heckloch aufgesperrt und darauf meine Kühe von der Koppel getrieben worden. Wer mir den Thäter dieser Handlung so namhaft macht, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält 20 Thlr. Belohnung.
Ackerbürger J. Burmeister vor Schönberg.
Mein Lager von Eisenwaaren als: Haus= und Stubenbeschläge, alle Möbelbeschläge, Schrauben, Nägel, in Fabrik= und selbstgefertigter Arbeit halte bestens empfohlen. Ferner: Gußeisenwaaren als: Keller=, Stall=, Haus= und Dachfenster, Ofenthüren, Roste, Roststäbe, Sparherdplatten, Brat= und Kochöfen, Kanonöfen, sowie emaillirtes Kochgeschirr, sodann Plätteisen, flache und halbrunde, in Fabrikarbeit und Selbstgefertigte, mit 2 Bolzen von 1 Thlr. an. Namentlich empfehle ich selbstbeschlagene Ofenthüren mit Klink und Schraube von 1 Thlr. an, geschliffen zu 1 Thlr. 28 ßl, wie auch Drahtgewebe in verschiedenen Nummern, fertige Wassertragen, Mulden und Decimalwaagen; ebenso: Messing=Kessel, Kesseltöpfe und verzinnte Theekessel, überhaupt alle Haus= und Küchengeräthe dieser Art. Auch sind bei mir Grabkreuze sowie behauene Grabsteine in allen Größen und zu sehr billigen Preisen vorräthig.
Schönberg.
J. Hagen, Schlossermeister.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 64 Seite 4]Nach dem erfolgten Ableben des bisherigen Protcoll= und Rechnungsführers der Feuer=Assecuranz=Societät im Fürstenthum Ratzeburg, Herrn J. P. Bade, ist dessen Sohn Carl Bade wiederum als solcher gewählt und von Großherzoglicher Landvogtei beeidigt worden, welches wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen.
Schönberg, den 10. August 1869.
Die Direction: F. Fick.
Honig, à Pfund 11 ßl., verkauft J. Wegner.
Alle Geschäfte meines seligen Vaters werden von mir in unveränderter Weise fortgeführt, und bitte ich, das meinem Vater geschenkte allseitige Vertrauen auf mich übertragen zu wollen, wofür ich strenge Rechtlichkeit und Discretion verspreche.
Carl Bade.
Sophie Bockwold
Heinrich Gramm
Verlobte.
Schönberg. Herrnburg.
Zum Freitag den 6. August ist wieder ein Brand Drainröhren in allen Größen vorräthig, wovon ich meine geehrten Abnehmer hiedurch ergebenst benachrichtige.
Ziegler Tretow vor Schönberg.
Am Freitag den 13. August werden auf dem Bauhofer Felde Rappschoten verbrannt.
C. Drevs.
Zu vermiethen zu Michaelis eine Wohnung, bestehend aus 2 Stuben, Stubenkammer, Küche mit Sparherd, Schlafkammer für Mädchen, Bodenraum für Holz und Torf.
Näheres in der Expedition d. Bl.
Ausverkauf.
Bei dem Feuer in meinem Hause wurden viele Waaren theils weniger theils mehr durch Feuer und Wasser beschädigt.
Ich bin gewillt, diese Waaren zu jedem Preise zu verkaufen, und stelle einen Ausverkauf an, wodurch dem geehrten Publikum Gelegenheit geboten wird, gute Waaren, die oft nur eine Kleinigkeit beschädigt, zu Spottpreisen zu kaufen.
Achtungsvoll J. Burchard.
Rehna im August 1869.
Eine neue Sendung sehr schönes Braunbier ist eingetroffen und wieder vorräthig bei Wittwe Krüger.
(Schwiesow.)
Sonntag den 15. August findet in meinem neuen Salon Tanzmusik statt, wozu freundlichst einladet J. Köster.
Erntehandschuhe in großer Auswahl und in verschiedenen Sorten sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Handschuhmacher in Schönberg.
Original=Staats=Prämien=Loose sind überall zu kaufen und zu spielen erlaubt!
Man biete dem Glücke die Hand!
Schon am 25. August 1869 beginnen die Ziehungen der großen von der hohen Regierung genehmigten und garantirten Geld=Verloosung, und endigen am 13. September 1869. 12,300 Gewinne und Prämie und Freiloose im Betrage von Zwei Millionen 433,160 M. Crt. müssen hierbei gewonnen werden. Den größten, Haupttreffer bildet eine der nachstehen Summen. 250,000, 200,000, 180,000, 170,000, 165,000, 162,000, 160,000, 158,000, 156,000, 155,000, 153,000, 152,000. - Die nähere Eintheilung der Gewinne ist, wie folgt: Ziehung vom 4. August 1000 Gewinne mit Haupttreffer von 25000, 6000, 3000, 1500, 1200, 1000 etc. Ziehungen vom 25. August bis 13. September 1869. 11,300 Gewinne und 1 Prämie, und zwar: 1 Prämie Mark 150,000, 1 Gew. 100,000, 50,000. 30,000, 20,000, 15,000, 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 2 à 6000, 4 à 5000, 10 à 3000, 100 à 2000, 150 à 1000, 200 à 500, 224 à 200, 10,600 à 110. Es werden nur Gewinne gezogen.
Für sämmtliche obige Ziehungen und zur Betheiligung an allen zur Verloosung kommenden Gewinnen kostet ein Original=Staats=Prämien=Antheil=Loos nur Thlr. 5 - und verschicken wir solche auch einzeln selbst nach den entferntesten Gegenden prompt und verschwiegen gegen Einsendung des betreffenden Betrages od. pr. Nachnahme. Wir bitten, obige Loose nicht mit verbotenen Promessen zu vergleichen. Sondern Jedermann erhält von uns die Original=Staats=Loose selbst in Händen. Nach der Ziehung senden wir jedem unserer Interessenten unaufgefordert amtliche Liste und Gewinne werden pünktlich unter Staatsgarantie ausbezahlt. Unser Haupt=Debit ist stets vom Glücke begünstigt, wir hatten wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen bei den letzten Hauptziehungen den größten Preis von 127,000 unseren Interessenten in hiesiger Gegend ausbezahlt. Wir führen alle Aufträge sofort mit der größten Sorgfalt aus, legen die erforderlichen Pläne bei und ertheilen jegliche Auskunft gratis. Man beliebe sich daher vertrauensvoll baldigst direct zu wenden an S. Steindecker & Comp., Bank= u. Wechsel=Geschäft in Hamburg.
Den geehrten Landleuten mache ich hiedurch die ergebene Anzeige, daß ich am Sonnabend den 14. August beim Gastwirth Seeler in Sahmkow und am Sonntag den 15. August bei der Gastwirthin Boye in Schönberg einen Transport holländischer Säugefüllen zum Verkauf stellen werde.
Beckmann aus Prost=Jesar.
Meteorologische Beobachtungen. |
Aug. 1869. |
Barometer |
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Wärme |
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Wind |
Stärke |
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Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
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6. 7. 8. 9. |
39.40 38.80 36.87 31.26 |
8.8 10.1 8.8 8.7 |
14.5 13.5 10.2 15.0 |
NNW W S SSW |
1 0 0 1 |
zieml. heit. - bedeckt. - |
Am 8. und 9. auf 1 []' 32 und 4 Cubikz. Regen.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. Pf. | 13 - 13 1/2 , |
Holst. d. Pf. | 13 1/2 - 14 , |
Enten d. St. | 18 - 20 , |
Hühner d. St. | 14 - 15 , |
Küken d. St. | 9 - 10 , |
Tauben d. St. | 5 , |
Wurst d. Pf. | 11 , |
Eier 8 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 5 - 6 , |
Hamb. Blumenkohl d. Kopf | 3 - 6 , | Kirschen d. Pf. | 1 1/2 - 2 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (pro Sack in Lüb. Crt.) |
Weizen | 20 1/2 - 21 | | - | |
Roggen | 18 - 19 | | - | |
Gerste | 13 - 14 | | - | |
Hafer | 12 - 12 | | 8 | |
Erbsen | 15 - 17 | | - | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | - | | - | |
Winter=Rapssaat | 28 - 28 | | 8 | |
Winter=Rübsen | 27 - 27 | | 8 | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | - | |
|
Weizenmehl | Nr.0: 26 | | - | , |
| Nr.1: 24 | | - | , |
| Nr.2: 18 | | 8 | , |
pr. 200 Netto zum Consum. |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.
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