No. 60
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Juli
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 60 Seite 1]

- Napoleon hat seine neuen Minister in Eid und Pflicht genommen und seinen Freund Rouher zum Präsidenten des Senats und zum Kanzler ernannt. Lavalette wird als Botschafter nach London gehen. Vor dem 26. October wird wohl der gesetzgebende Körper nicht wieder einberufen werden.
- In Spanien hat man eine Verschwörung entdeckt, die auf die Ermordung Serranos, Prims und Riveros abgesehen war. Wie es scheint, wird dieses Land noch lange nicht zur Ruhe kommen.
- Wie sich in einem Staate vernünftig haushalten läßt, davon gibt uns der neue Präsident der nordamerikanischen Republik ein glänzendes Beispiel. Für den Monat Juni hat er die Staatsschuld um 16 Mill. verringert und im ersten Vierteljahr 36 Mill. abgetragen. Die ganze Staatsschuld beläuft sich jetzt noch auf 2489 Mill. Doll.
- Ueber Neuulm im Minnesotastaat in Nordamerika ist ein furchtbares Gericht hereingebrochen. Die Stadt ist ursprünglich von einigen Landsleuten aus dem Württembergischen gegründet worden. Später aber siedelten andere Deutsche und Schweden dort an. Sie erbauten sich statt eines Gotteshauses eine große Turnhalle, die 25,000 Doll. kostete. Darin wurde nicht nur geturnt, sondern es wurden auch jeden Sonntag Vormittag Vorträge über die Natur u. dgl. gehalten und Abends wurde getanzt und gesungen und die Freuden des menschlichen Daseins genossen. Es sollte aber anders kommen. Eines Tages drangen rohe Indianerschaaren von allen Seiten ein, fallen über die wehrlosen Einwohner her, rauben und plündern und stecken die Häuser in Brand. Die kleinen Kinder haben sie an die Gartenzäune genagelt und die schrecklichsten Gräuel verübt. Zum Glück kam ein starkes Gewitter, vor dem die Feinde sich zurückzogen. Man fängt an, die niedergebrannten Häuser wieder aufzubauen und hat nun auch den Grundstein zu einer Kirche gelegt, da man Gott, den man zuvor gelästert hat, anbeten will im Geiste und in der Wahrheit.
- Die Einführung des Metermaßes ist nunmehr auch im ganzen Königreich Bayern vom Jahre 1872 an durch Gesetz angeordnet.
- Der berühmte Augenarzt v. Gräfe ist in Lippspringe bedenklich erkrankt.
- In Berlin haben jetzt 6000 Maurergesellen die Arbeit eingestellt, weil ihr Wunsch, den Arbeitslohn von 22 1/2 Sgr. täglich auf l Thlr. erhöht zu sehen, nicht in Erfüllung ging.
- In München ist am 20. Juli die internationale Kunstausstellung im Glaspalast eröffnet worden. Vor einer großen Versammlung, an deren Spitze der Prinz Adalbert, das diplomatische Corps, der Erzbischof, die Professoren etc. sich befanden, hielt der Staatsminister v. Gresser eine Ansprache. Der Staatsminister erklärte darauf mit einigen passenden Worten die Ausstellung für eröffnet.
- Vor dreizehn Jahren kaufte ein Ansiedler in der Nähe von Los Angelos in Californien 22 Acres Land für 200 Dollars. Im ersten Jahre seines Besitzes bepflanzte er 9 Acres mit Wein und umgab den ganzen Complex mit einer Hecken=Einzäunung. Die übrigen 13 Acres sind seitdem mit Fruchtbäumen in folgender Weise bepflanzt worden: mit 212 Orangen=, 100 Citronen=, 29 Wallnuß=, 300 Aepfel=, 200 Pfirsich=Bäumen und einer Anzahl anderer Obstbäume und Sträucher. Von diesem Besitz hatte der Eigenthümer im letzten Jahre einen Ertrag von 900 Doll. vom Weingarten, von 2650 Doll. von den 13 mit Fruchtbäumen bepflanzten Acres, so daß nach Abzug aller Arbeits= und sonstigen Kosten ein Nettogewinn von weit über 3000 Doll. erzielt worden. Sogar die Hecke, welche jeden Winter bedeutend gestutzt werden muß, trägt durch den Erlös, der aus dem abfallenden Reisig erwächst, zu diesem Ertrag das Ihrige bei.
- Man schreibt aus Rüdesheim unterm 16. Juli: Die Traubenblüthe ist vorüber; die winterlichen Junitage ließen zwar für den diesjährigen Ertrag des Weinstocks, da die Blüthe aufgehalten wurde, nicht viel Gutes hoffen, aber die im Juli eingetretene Wärme und der durchdringende warme Regen haben viel wieder gut gemacht. Der Weinstock steht recht gut und die Beeren entwickeln sich sehr schön.
- Ein Reisender schildert das Zuchthaus für weibliche Strafgefangene in Mexiko folgendermaßen: 'Zu unserm größten Erstaunen fanden wir hier viele der reichsten und elegantesten Damen, die vertraulich mit den Gefangenen sprachen, ja dieselben nicht selten küßten. Die meisten der Gefangenen sind zu lebenslänglicher Haft verurtheilt, weil sie ihre Männer ermordet haben - ein in Mexiko sehr häufiges Verbrechen. Die Gefangenen waren sehr heiter und schienen sich sogar glücklich zu fühlen; Keine erröthete bei unserer Ankunft. Nie habe ich in einem aristokratischen Salon so viele schöne Frauen beisammen gesehen wie hier in dem Gefängniß; namentlich fesselte eine wahrhaft blendende Schönheit meine Aufmerksamkeit. Sie hatte, wie uns mitgetheilt wurde, ebenfalls ihren Gatten ermordet und unter die Dielen ihres Zimmers vergraben. Wie die meisten Männer, welche unter dem Dolche ihrer Frauen gefallen, hatte er sich nichts weiter zu Schulden kommen lassen, als daß er seine schöne Frau, ihrer Meinung nach, vernachlässigte.'
- Das einfachste Mittel gegen Insectenstiche soll darin bestehen, daß man möglichst bald nach erfolgtem Stiche einen Uhr= oder sonstigen Schlüssel mit einer Höhlung mit dieser auf den Stich drückt. Die von dem Insect unter die Haut gespritzte ätzende Flüssigkeit wird hierdurch durch den Stichkanal wieder hinausgetrieben und Schmerzen und Geschwulst vermindert.
- Im 'Berliner Int.=Bl.' sucht eine junge und wohlhabende Dame einen Mann. Stand und Religion sind ihr gleichgültig. Ebenso sieht sie vom Vermögen ab. Doch stellt die Ehelustige die Bedingung, daß ihr dereinstiger Gatte vom Tage der Verheirathung ab Bierhäuser nicht mehr besuchen darf.
- Gegenwärtig taucht die schon vielfach ventilirte Frage abermals wieder auf, ob es geschwänzte Menschen gibt oder nicht. Ein Mr. A. Cameron hat sich an die ostindische Regierung um Gewährung der Mittel zu einer Expedition in das Innere der Insel Borneo gewendet, um eine neue Menschenrace zu entdecken, von welcher Handelsleute erzählen. Die Race besteht aus geschwänzten Menschen, die mit keinem andern Eingebornen der Insel in Verbindung treten und sich ausschließlich von edlem Waidwerk nähren. Cameron verlangt nicht viel, namentlich aber Waaren für Tauschhandel und weittragende Gewehre, erstlich zur Vertheidigung und dann zu dem Zwecke dienend, falls das Einfangen

[ => Original lesen: 1869 Nr. 60 Seite 2]

von Weibern und Kindern mißlänge, doch ein todtes Exemplar heimbringen zu können. Er wirft dabei die naive Frage auf, ob ein solcher Act in die Rubrik 'Mord' fallen würde.
- Eine interessante Berliner Kaufgeschichte wird von einem Journal erzählt. Bei einer hier im Januar abgehaltenen Nachlaßauction war unter Anderm auch eine sog. Prozessionsmonstranz, anscheinend von schmutzigem, verrostetem Messing unter den Hammer gekommen und von einer Trödelfrau katholischer Confession um des Gegenstandes willen um ein Billiges erfanden worden. Keiner der zahlreich anwesenden größeren Coucurrenten, denen doch sonst nicht leicht etwas entgeht, hatte sich um das unscheinbare Ding bekümmert. Zu Hause angekommen reinigte die alte Frau dasselbe von Staub und Schmutz und entdeckte, daß das, was sie für schlechtes Messing gehalten, vergoldetes Silber war. Sie ging sofort zu einem ihr bekannten Goldarbeiter, der nach kurzer Prüfung 14 Thlr. für die Monstranz offerirte, die sie um so schneller annahm, als sie nur 6 Sgr. gegeben hatte. Der Juwelier offerirte, ahnend, was er in Händen habe, den seltenen Fund einem bekannten Antiquitätenhändler, der nach genauer Besichtigung der Monstranz ihm 30 Thlr. für dieselbe bot, die der Juwelier - zu wenig Kenner von dergleichen Dingen - auch annahm. Die sorgfältigen Nachforschungen, die der Antiquar anstellte, führten zu der Entdeckung, daß die Monstranz ein Reliquienschrein sei, der, den Initialien nach zu schließen, dereinst dem berühmten Erzbischof 'Echter von Mespelbrunn' gehört hat. Nach längeren Unterhandlungen ist dieselbe in diesen Tagen von einem hohen Kirchenfürsten (Cardinal Graf Reisach in Rom) für den Preis von 1500 Thlrn. käuflich erstanden worden.
- Auf den Antillen und besonders auf Cuba sind die Kröten außerordentlich häufig und werden in allen Häusern gern geduldet, und zwar in solchem Grade, daß sie unter den Betten, ja sogar, wie der 'Naturaliste Canadien' erzählt, unter den Röcken der Damen ganz unbehindert umherspazieren. Solche Gunst haben sich diese Thiere dadurch erworben, daß sie eine unermüdliche Jagd auf Wanzen machen, eine der schrecklichsten Landplagen der Wohnungen. Ein Engländer, der auf seiner Reise Cuba berührte, wollte eben zu Bett gehen, als er fünf Kröten von ansehnlichem Körperumfange umhergehen sah; dergleichen war er nicht gewohnt. Er klingelte sogleich und verlangt in heftigen Worten, daß man die ekelhaften Thiere entferne. Es kam ein Knabe, der sich sehr in Acht nahm, die nützlichen Gäste zu verletzen, sie vorsichtig aufnahm und in ein anderes Zimmer setzte.


Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 60 Seite 3]

Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die dem Kiepenmacher Hans Heinrich Wilhelm Prüßmann zu Herrnburg gehörige, daselbst belegene Büdnerstelle c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Donnerstag den 26. August 1869, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgeforderte daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 23. Mai 1869.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über den zu Herrnburg belegenen Büdnerkathen des Joachim Schleuß daselbst wozu als unzertrennliche Pertinenz gehören

a) die Kathenstelle und die Holzkoppel, groß ein Scheffel Aussaat und 21 []Ruthen;
b) eine Wiese, groß 57 []Ruthen, und
c) das Land im Kaltenfelde, groß 3 Scheffel Aussaat und 12 []Ruthen

ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dem bezeichneten Büdnerkathen c. p. haben und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 8. October d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen, als kündigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 22. Juli 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Seip.
(L. S.) A. Dufft.


Auf Antrag der Vormünder des Schulze Kohlhaase'schen Anerben zu Wahrsow soll nach ertheilter obervormundschaftlicher Genehmigung die zu Wahrsow belegene Kohlhaase'sche Schulzenstelle mit dem Inventar bis zum 15. Juli 1879, unter Vorbehalt der Wahl unter den beiden Meistbietenden, öffentlich verpachtet werden, und wird zu diesem Zweck ein einziger Termin auf Freitag den 30. Juli d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte hierdurch anberaumt mit dem Bemerken, daß der Zuschlag von der binnen 8 Tagen erfolgenden obervormundschaftlichen Entscheidung abhängig ist, daß die Besichtigung der Schulzenstelle nach zuvoriger Meldung bei den Vormündern, Schulze Burmeister zu Bechelsdorf und Hauswirth Blanck zu Wahrsow, freisteht und daß die Pachtbedingungen auf der Gerichtsregistratur einzusehen, auch gegen die Copial=Gebühr in Abschrift zu haben sind.
Schönberg, den 17. Juli 1869.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Seip.
W. Baumast.


Die Jagd auf der Feldmark Dechow incl. des Dechower Zuschlages soll für die sechs Jahre vom 1. September 1869 bis dahin 1875 am Mittwoch den 4. August d. J., Vormittags 11 Uhr, auf der hiesigen Amtsstube öffentlich meistbietend verpachtet werden.
Die Pachtbedingungen können vor dem Termine hierselbst eingesehen werden.
St. Georgsberg, 19. Juli 1869.
Königlich Preuß. Herzogl. Lauenb. Amt Ratzeburg.


Vermischte Anzeigen.

Die Mitglieder des hiesigen Leder=Vereins werden ersucht, sich am Montag den 2. August, Nachmittags 3 Uhr, beim Lagerhalter J. Wagner zur Rechnungsablage und Vorstandswohl einzufinden.
Schönberg.
Der Vorstand.


Unterleibs=Bruchleidende, selbst solche mit ganz alten Brüchen, finden in weitaus den meisten Fällen vollständige Heilung durch die Bruchsalbe von Gottlieb Sturzenegger in Herisau, Schweiz. Gebrauchsanweisung nebst Zeugnissen gratis. Zu Thlr. 1. 20 Sgr. sowohl durch den Erfinder selbst als durch A. Günther zur Löwenapoth., Jerusalemerstr. 16 in Berlin zu beziehen.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 60 Seite 4]

Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt wird von jetzt ab an jedem Montag von 8-12 Uhr Vormittags geöffnet sein.
Die Ersparniß=Anstalt nimmt - auch nach dem Termine - jederzeit Einlagen an und berechnet die Zinsen für jeden vollen Monat vom ersten des auf die Einzahlung folgenden Monats an, so daß Einlagen, welche in diesem Monat gemacht werden, vom 1. August d. J. an, Einlagen, welche im August gemacht werden, vom ersten September an u. s. w. verzinst werden.
Ebenso nimmt die Vorschuß=Anstalt jederzeit beliebige Summen zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe jederzeit Darlehen in der Regel gegen 6 % und gegen Bürgschaft zweier solider im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Verpfändung von Werthpapieren.
Schönberg, den 8. Juli 1869.
Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
C. Drevs. Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr.
Secretär: R. Rackow, Advocat.


Da meine Räumlichkeiten sehr passend liegen zum Dreschen aller Kornarten mit Maschinen, so habe ich mich dazu gut eingerichtet und nebenbei Reinigungsmaschinen aller Art zur Benutzung aufgestellt. Der Scheffel ausgeharktes Korn, so wie es aus der Maschine fällt, kostet 8 ßl. In unmittelbarer Nähe der Dreschmaschine steht auch eine Häckselmaschine zur Benutzung bereit. - Wenn Zeit dazu, so hole ich auch zu dreschendes Korn vom Acker heim.
C. Egert.


Mein Lager von Tapeten und Borden, sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.


Sicher tödtendes giftfreies Fliegenpapier, 2 Blatt 1 ßl., empfiehlt J. P. Bade.


Mein Lager von Tapeten und Rouleaux empfehle ich zur geneigten Abnahme bestens, sowie meine Eisenwaarenhandlung in sehr vielen Artikeln, als: Schneidewerkzeuge, alle Arten Möbelbeschläge, Thürenbeschläge, Baubeschläge, alle Arten Nägel, Schrauben u. s. w., ferner Gußeisenwaaren, als Keller=, Stall=, Haus= und Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Rosten, Platten, Sparherdplatten und =Oefen und =Thüren. Emaillirte Kochgeschirre zu billigen Preisen.
C. Schwedt.


Erntehandschuhe in großer Auswahl und in verschiedenen Sorten sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Handschuhmacher in Schönberg.


Original=Staats=Prämien=Loose sind überall zu kaufen und zu spielen erlaubt!
Man biete dem Glücke die Hand!
Schon am 4. August 1869 beginnen die Ziehungen der großen von der hohen Regierung genehmigten und garantirten Geld=Verloosung, und endigen am 13. September 1869. 12,300 Gewinne und Prämie und Freiloose im Betrage von Zwei Millionen 433,160 M. Crt. müssen hierbei gewonnen werden. Den größten, Haupttreffer bildet eine der nachstehen Summen. Mark (Lübeck) 250,000, 200,000, 180,000, 170,000, 165,000, 162,000, 160,000, 158,000, 156,000, 155,000, 153,000, 152,000. - Die nähere Eintheilung der Gewinne ist, wie folgt: Ziehung vom 4. August Mark (Lübeck) 1000 Gewinne mit Haupttreffer von Mark (Lübeck) 25000, 6000, 3000, 1500, 1200, 1000 etc. Ziehungen vom 25. August bis 13. September 1869. 11,300 Gewinne und 1 Prämie, und zwar: 1 Prämie Mark 150,000, 1 Gew. 100,000, 50,000. 30,000, 20,000, 15,000, 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 2 à 6000, 4 à 5000, 10 à 3000, 100 à 2000, 150 à 1000, 200 à 500, 224 à 200, 10,600 à 110. Es werden nur Gewinne gezogen.
Für sämmtliche obige Ziehungen und zur Betheiligung an allen zur Verloosung kommenden Gewinnen kostet ein Original=Staats=Prämien=Antheil=Loos nur Thlr. 5 - und verschicken wir solche auch einzeln selbst nach den entferntesten Gegenden prompt und verschwiegen gegen Einsendung des betreffenden Betrages od. pr. Nachnahme. Wir bitten, obige Loose nicht mit verbotenen Promessen zu vergleichen. Sondern Jedermann erhält von uns die Original=Staats=Loose selbst in Händen. Nach der Ziehung senden wir jedem unserer Interessenten unaufgefordert amtliche Liste und Gewinne werden pünktlich unter Staatsgarantie ausbezahlt. Unser Haupt=Debit ist stets vom Glücke begünstigt, wir hatten wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen bei den letzten Hauptziehungen den größten Preis von 127,000 Mark (Lübeck) unseren Interessenten in hiesiger Gegend ausbezahlt. Wir führen alle Aufträge sofort mit der größten Sorgfalt aus, legen die erforderlichen Pläne bei und ertheilen jegliche Auskunft gratis. Man beliebe sich daher vertrauensvoll baldigst direct zu wenden an S. Steindecker & Comp., Bank= u. Wechsel=Geschäft in Hamburg.


Zugelaufen ein kleiner brauner Affenpintscher mit gestutzten Ohren und Schwanz. Der Eigenthümer kann denselben gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten bei F. Heitmann.


Am Sonntage den 1. August, Nachmittags 3 1/2 Uhr Schauturnen des Männer=Turnvereins hieselbst.


Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte stehende Annonce der Herren S. Steindecker u. Comp. in Hamburg besonders aufmerksam. Es handelt sich hier um Staats=Loose zu einer so reichlich mit Haupt=Gewinnen ausgestatteten Verloosung, daß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhafte Betheiligung voraussetzen läßt. Dieses Unternehmen verdient um so mehr das volle Vertrauen, indem die besten Staatsgarantieen geboten sind und auch vorbenanntes Haus durch ein stets streng reelles Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits bekannt ist.


Meteorologische Beobachtungen.
Juli
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
23.
24.
25.
26.
37.58
36.78
34.84
35.21
9.8
13.3
13.2
14.9
25.8
20.8
24.4
20.0
SW
NNO
S
W
0
1
1
1
heiter.
zieml. heit.
-
trübe.

Am 25. Abends und 26. Morgens Gewitter, doch nur 5 Cubikzoll Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 1/2 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Blumenkohl d. Kopf4 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Kirschen d. Pf.1 - 1 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen19 - 19Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen27 - 27Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 26Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 24Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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