[ => Original lesen: 1869 Nr. 46 Seite 1] - Neustrelitz, 4. Juni. Unsere Artillerie, die in den letzten Tagen auf dem Altstrelitzer Stadtgebiet, in der Richtung von der Woldegker Chaussee nach der Domjüch=Mühle mehrere Schießübungen mit scharfen Ladungen machte, hat heute die Stadt verlassen, um über Mirow etc. zunächst nach Schwerin und dann nach Schleswig zu gehen um an den dort stattfindenden Mannövern theilzunehmen. Die Abwesenheit der Batterie von hier wird, wie es heißt, etwa 3 Monate dauern. (N. Z.)
- Die Strelitzer Artillerie wird am 10. Juni auf dem Durchmarsch in Schwerin eintreffen und dort auf 2 Tage Quartier nehmen. Es sind angemeldet 4 Offiziere, 106 Mann und 39 Pferde.
- Preußen kann die Stiefkinder nicht leiden, alles was Preußen hat, sollen die Bundesländer auch haben. So haben wir durch den Reichstag auch die preuß. Wechselstempelsteuer erhalten. Die Stempelabgabe beträgt von einer Summe von 50 Thlrn. oder weniger 1 Sgr., von 50-100 Thlrn. 1 1/2 Sgr., von 100-200 Thlr. 3 Sgr., bis 300 Th. 4 1/2 Sgr. und so fort von jeden ferneren 100 Thlrn. 1 1/2 Sgr. mehr, jedes angefangene Hundert wird für voll gerechnet. Nur gewisse auf das Ausland gezogene und im Ausland zahlbare Wechsel sind frei von der Steuer.
- Der König von Preußen will bekanntlich eine Reise nach Hannover und Bremen machen. Die Bremer lassen sich diesen Besuch 70,000 Thlr. kosten, sie haben ihm sogar ein neues Pracht= und Himmelbett gebaut und würden seinen Kamin mit Zimmt heizen, wie weiland Fugger in Augsburg, wenn er theuer genug wäre. Man sagt, es sei ein bischen Eifersucht auf Hamburg im Spiel.
- Die Cortes in Spanien haben in ihrer Sitzung am 1. d. Mts. den Gesammtentwurf der Verfassung mit 214 gegen 55 Stimmen angenommen. Von Seiten der republikanischen Partei wurde vor der Abstimmung das Versprechen abgegeben, daß dieselbe jeden Beschluß der Cortes respectiren würde. Es wird versichert, daß baldigst die Einsetzung einer Regentschaft erfolgen werde.
- Im Juliushospital in Würzburg wird seit vorigem Jahr der Typhus mit kaltem Wasser, sowohl mit kalten Einwickelungen als mit Bädern behandelt. Die Erfolge waren wie in andern Krankenhäusern sehr günstig, die Kranken befanden sich wohler bei diesem Verfahren, die Pflege war, wenn auch mühsamer, doch angenehmer, die Krankheit verlief in den meisten Fällen leichter und die Reconvalescenz war kürzer.
- Unter die in Berlin als herrenlos aufgefunden angezeigten Gegenständen figurirte letzthin auch ein Schlafsopha, das sich in der Nacht zum Sonntag am Planufer mitten auf der Promenade vorfand. Es scheint sonach, als ob die Gäste der Mutter Grün sich ihr Logis möbliren wollen.
- In dem Parke in Greiffenberg war ein seiner Wildheit halber gefährlicher Sechszehnender=Hirsch in einem Verschlag eingesperrt. Eines Morgens war das Thier spurlos verschwunden, ohne daß die hohe Einzäumung durchbrochen war. Später zeigte sich, daß Wilddiebe den Hirsch mit Chloroform betäubt, fortgeschafft und geschlachtet hatten.
- Das Schloß X gehört einem reichem Bourgois, seine Diener sitzen bei Tisch und essen Spargel. Eine wahre Schande, sagt der Reitknecht, diese Bourgois essen die dicken Spargel und uns werden solche dünne Dinger vorgesetzt! - "Laß gut sein, tröstete ihn der Kutscher, wenn die Erbsenzeit kommt, dann essen sie die kleinen und uns setzen sie die großen vor." So sind diese Bourgois!
- Ein russischer Officier und ein polnischer Edelmann standen in Warschau im Duell einander gegenüber. Letzterer hatte den ersten Schuß, er zielte und traf die Brust des Gegners. Statt regelrecht niederzusinken, blieb der Getroffene stehen, erblaßte und suchte mit großem Fleiß die Kugel im Busen. Er fand sie auch; denn sie konnte nicht eindringen, da diese mit einem Panzerhemde wohl umgürtet war. Wie es heißt, hätten die Kameraden des Officiers das Stahlhemd als Beweis von Feigheit gedeutet und um seine Entlassung nachgesucht.
- Vor Jahren wanderte der Sohn eines Kaufmannes aus der Gegend von Mörs mit nur wenigen Mitteln nach Amerika aus. Kurze Zeit darauf wurde bei seinem Vater, der neben seinen Geschäften als Kaufmann zugleich auch die Rendantur der Sparkasse verwaltete, ein bedeutendes Deficit in der Kasse entdeckt, so daß der Rendant dafür eingezogen wurde. Der Mann starb und die Sache fing so langsam an der Vergessenheit anheim zu fallen. Der ausgewanderte Sohn aber hatte die Sache nicht vergessen. Früh und spät war er thätig, um so viel zu erwerben, daß er endlich das vor Jahren in der Kasse des Vaters entstandene Deficit decken konnte. Der rastlosen Bemühung des Sohnes im fernen Westen ist es gelungen, die bedeutende Summe zu erschwingen. In einem Wechsel, der in wenigen Monaten fällig sein wird, hat der brave Sohn das Geld herüber gesandt und damit das Andenken seines Vaters gereinigt.
- Einem der 'Harz=Zeitung' zu Ohren kommenden Gerüchte wäre der schnelle Tod des Heildirector Lampe in Goslar durch Gift herbeigeführt, und werden auch Namen damit in Verbindung gebracht. Der Kronanwaltschaft ist bereits Anzeige gemacht, da das Vorhandensein von Gift in der Leiche medicinisch constatirt ist.
- In der Nacht vom 25. auf den 26. Mai haben Diebe in Niedersedlitz bei Dresden einen sieben Centner schweren eisernen Geldschrank durch das Fenster des Hauses hinaus mehrere hundert Schritte fortgeschafft und dann im freien Felde zerschlagen und seines Inhalts beraubt.
- Eine Kostfrau in Lausanne hörte ihre ständigen Mittagsgäste, 50 Arbeiter, einen Strike (Arbeitseinstellung) verabreden. Da stemmte sie die Arme in die Seite und sagte: Da habe ich auch ein Wörtlein mitzureden. Ihr seid schon schlechte Zahler wenn Ihr Arbeit und Geld habt? Wie soll es werden, wenn Ihr die Arbeit einstellt? Das erkläre ich Euch, für Jeden, der da strikt, strike ich auch, er bekommt keinen Bissen mehr zu essen und keinen Heller mehr geborgt.
- In St. Gallen (Schweiz) setzte sich neulich eine junge Dame in einem Anfalle von Somnambulismus des Nachts zu Pferde und ritt, ganz in Weiß
[ => Original lesen: 1869 Nr. 46 Seite 2]gekleidet, in den Straßen umher. Sie hatte die Augen weit auf und blickte starr vor sich hin, das Haar hing ihr über die Schultern herab. Beim Umbiegen um eine Straßenecke streifte sie ein Kind, welches sie für ein Gespenst hielt und furchtbar schrie. Darüber wurde sie wach, schwankte und wäre vom Pferde gefallen, wenn nicht ein Freund sie aufgefangen hätte. In großer Verlegenheit ließ sie sich heimgeleiten.
- Franz Richter in Wien ist 18 Jahre alt, hat nichts gelernt und will nicht arbeiten, er ist Bummler. Als ihm die Noth bis an den Hals stieg, nahm sich seiner ein gleichaltriger Bauarbeiter, Pichoha, an. Er schaffte ihm Verdienst auf seinem Bauplatze und machte ihn zu seinem Schlafkameraden. Das Arbeiten gefiel aber Richter nicht, er wollte bummeln und dazu brauchte er Geld; bei dem gutmüthigen und fleißigen Richoha sah er Geld, baare sieben Gulden, also schlug er ihm Nachts auf seinem Lager in barbarischer Weise den Kopf ein und eilte in die Kneipen. Da packte ihn noch selbigen Tages die Polizei und der Untersuchungsrichter hat schon sein Geständniß.
Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1869 Nr. 46 Seite 3]Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
Anzeigen.
Vorladung.
In Sachen, betreffend die ruhende Erbschaft des auf der Ueberfahrt nach Amerika verstorbenen Büdners und Tischlermeisters Heinrich Starr aus Carlow wird auf Antrag eines Gläubigers zum nochmaligen Versuche gütlicher Ausgleichung in Betreff eines wegen der zu Carlow belegenen zum Nachlasse des Heinrich Starr gehörigen Büdnerei zu treffenden Arrangements in specie zur Verhandlung und Beschlußfassung über die vom Tischlermeister Wilhelm Starr zu Carlow im Liquidationstermine vom 8. September v. J. gemachten, von den meisten Gläubigern damals acceptirten Vergleichsvorschlages, wonach der Wilhelm Starr die qu. Büdnerei übernehmen und jedem nicht präcludirten Heinrich Starr'schen Gläubiger 50 % auf sein Liquidat auszahlen, resp. sicher stellen will, ein Termin auf Donnerstag den 17. Juni d. J., Vormittags 10 Uhr, vor unterzeichnetem Großherzoglichen Justizamte hiermit anberaumt, zu welchem alle nicht präcludirten Heinrich Starr'schen Gläubiger unter dem Nachtheil der anzunehmenden Einwilligung in die im Termine Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge und in die Beschlüsse der erschienenen Gläubiger mit dem Bemerken geladen werden, daß etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch lautenden Spezialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall keine Berücksichtigung finden können.
Schönberg, den 19. Mai 1869.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
W. Baumast.
In Sachen betreffend den zwangsweisen, öffentlich meistbietenden Verkauf der zu Duvennest belegenen Büdnerei c. p. der Ehefrau des Büdners Gode, Elisabeth geb. Oldenburg, wird der auf Donnerstag den 24. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, anstehende Ueberbotstermin hiemit in Erinnerung gebracht mit dem Bemerken, daß im ersten Verkaufstermine am 27. d. Mts. für die qu. Büdnerstelle 700 geboten sind.
Schönberg, den 28. Mai 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.
Verkaufs=Anzeigen.
Am Mittwoch den 9. d. Mts., Morgens 10 Uhr, sollen im Gasthof des Herrn G. Callies hieselbst diverse neue Mobilien, u. A.:
2 polirte Kleiderschränke, 3 Commoden, 4 Koffer, 2 Sopha, Tische, Bücherborten, Spiegel, Matratzen, sowie 15 drei= und 6 vierzöllige eichene Bohlen von resp. 12 bis 24 Fuß Länge und 14 bis 29 Zoll Breite,
in öffentlicher Auction gegen Baarzahlung gerichtlich verkauft werden.
Dassow, den 1. Juni 1869.
Woltmann, Actuar.
Vermischte Anzeigen.
Ratzeburger Sommer-Viehmarkt.
Um etwaigen Mißverständnissen vorzubeugen, wird hiermit bekannt gemacht, daß der Ratzeburger Sommer=Viehmarkt jedesmal am Donnerstage in der ersten Woche nach Johannis, und in diesem Jahre mithin am Donnerstage den 1. Juli abgehalten wird.
Ratzeburg, den 4. Juni 1869.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath.
Sachau. N. Kallmeyer. Richter.
Die diesjährige General=Impfung der Schutzblattern findet in nachstehender Ordnung statt:
I. Im Schönberger Kirchspiel
1. für die in der Stadt Schönberg geborenen Kinder am Freitag den 4. Juni, Morgens 10 Uhr, im Hause der Gastwirthin Boye;
2. für die in den zur Schönberger Gemeinde gehörenden Dorfschaften geborenen Kinder ebendaselbst am Freitag den 11. Juni, Morgens 10 Uhr.
II. Im Herrnburger Kirchspiel
am Freitag den 11. Juni, Nachmittags 3 Uhr, im Herrnburger Schulhause.
III. In den nach Mummendorf, Lübsee und Rehna eingepfarrten Ortschaften
am Freitag den 11. Juni, Morgens 10 Uhr, im Hause der Gastwirthin Boye.
IV. Im Selmsdorfer Kirchspiel
am Freitag den 18. Juni, Nachmittags 3 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirth Michelsen.
V. Im Carlower Kirchspiel
1. für die in dem Kirchdorf Carlow geborenen Kinder am Freitag den 11. Juni, Nachmittags 3 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirths Robrahn;
2. für die in den nach Carlow eingepfarrten Dorfschaften geborenen Kinder ebendaselbst am Freitag den 18 Juni, Nachmittags 3 Uhr.
VI. Im Schlagsdorfer Kirchspiel
am Freitag den 25. Juni, Nachmittags 3 Uhr, im Hause des Hrn. Gastwirth Siebenmark.
VII. Im Demern'schen Kirchspiel
am Freitag den 18. Juni, Nachmittags 4 Uhr, im Schulhause zu Demern.
VIII. Im Ziethener Kirchspiel mit Einschluß des Dorfes Lankow und in der Dom=Gemeinde
nach Bestimmung des Hrn. Dr. Arndt auf dem Domhof bei Ratzeburg.
Schönberg, den 31. Mai 1869.
Dr. Marung. Dr. Liebenow.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 46 Seite 4]Die Eröffnung der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg wird mit dem diesjährigen Johannistermine stattfinden.
Die Ersparniß=Anstalt nimmt Einlagen in der Regel nur bis zum Belaufe von 150 Thlr. Crt. an, und verzinst dieselben alljährlich mit ein und drei viertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler.
Unkosten für Sparkassenbücher, Porto etc. werden nicht berechnet.
Die Vorschuß=Anstalt gewährt Darlehen beliebigen Summen auf drei Monate und in der Regel gegen 6 % Zinsen aufs Jahr. Kosten, Provision etc. werden nicht wahrgenommen und die Zinsen bei der Anleihe nicht vorweg abgezogen.
Die Vorschuß=Anstalt nimmt aber auch fremde Gelder und zwar in beliebigen Summen zur Verzinsung an. Die Anmeldung solcher Gelder ist bis auf Weiteres bei einem der unterzeichneten Directoren später im Loyale der Anstalt zu beschaffen.
Das Local der Anstalt, welches sich in der Wohnung des Advocaten Rackow im Hause des Maurermeisters Burmeister in Schönberg befindet, wird während der acht Terminstage vom 24. Juni bis 1. Juli d. J. täglich von Morgens 8-10 Uhr geöffnet sein.
Der Geschäftsverkehr mit der Anstalt findet vom 24. Juni d. J. an nur im Locale der Anstalt und nur während der festgesetzten Geschäftsstunden statt.
Zur Einzahlung der Actien sind der 19., 20., 21. und 23. Juni d. J., und zwar jedesmal von Vormittags von 8-12 Uhr bestimmt; wir ersuchen die Actionaire, die Einzahlung der Actien thunlichst während der eben genannten Zeit im Locale der Anstalt zu beschaffen.
Schönberg, den 7. Juni 1869.
Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg.
R. Rackow, Adv. C. Drevs. Wigger. Burmeister. W. Saß.
Secretär: R. Rackow, Adv.
Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht solche bis spätestens zum 24. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade
Beachtenswerthe Anzeige.
Bei der nun beendigten Ziehung der von der Hohen Regierung genehmigten Gewinn=Verloosung fielen auf folgende Nummern die beigesetzten Hauptpreise:
Nr. |
8022 |
|
61000 |
" |
7775 |
" |
40000 |
" |
29681 |
" |
20000 |
" |
13248 |
" |
10000 |
" |
33221 |
" |
8000 |
" |
903 |
" |
6000 |
" |
8870 |
" |
5000 |
" |
21422 |
" |
4000 |
" |
31812 |
" |
4000 |
" |
32100 |
" |
3000 |
" |
23461 |
" |
3000 |
" |
25988 |
" |
3000 |
Ferner kamen zur Verloosung: 4 Gewinne à Thlr. 2000, 10 à Thlr. 1500, 100 à Thlr. 1000, 140 à Thlr. 400, 180 à Thlr. 200, 255 à Thlr. 100, und 11700 à Thlr. 47.
Es ist erfreulich constatiren zu können, daß von den größeren Gewinnen wiederum mehrere durch Vermittlung des Hauses Bottenwieser & Co. ausbezahlt wurden, deren Collecte wie immer so auch diesmal vom Glücke besonders begünstigt war.
Die nächste Ziehung beginnt schon am 10. Juni d. J., und verweisen wir die Interessenten auf die im heutigen Blatte erscheinende Annonce der obengenannten Firma.
Auctions=Anzeige.
Wegen Geschäftsveränderung beabsichtige ich am Sonnabend den 12. Juni 1869, Mittags 12 Uhr, bei meinem Hause in Gr. Grönau nachstehende Maschinen an den Meistbietenden zu verkaufen:
5 große Kornsäemaschinen,
4 Klee= und Rapssaatsäemaschinen,
1 Eisendrehbank neuester Construction,
2 Hobelbänke,
mehreres Nutzholz,
1 Dreschmaschine etc.
Gr. Grönau.
Stech, Maschinenbauer.
Nachdem die von mir ausgebotenen Kapitalien sämmtlich versagt sind, suche ich nun noch zum bevorstehenden Johannis=Termin 3 erste Hypothekpöste à 2000 , sowie 4000 in beliebigen Summen von 100 an gegen vorzügliche Sicherheit.
J. P. Bade.
Für die meinem verstorbenen Manne, dem Kaufmann Boye hieselbst, durch das Geleit, zu seiner Ruhestätte erwiesene letzte Ehre sage ich Allen meinen tiefgefühltesten Dank!
Schönberg, den 7. Juni 1869.
Wittwe Boye.
Gicht- und Hämorrhoidal Kranken kann ich den Herrn Dr. Müller in Berlin, Oranienstraße 97a nur mit gutem Gewissen empfehlen. Derselbe hat mich von obigen Leiden, an denen ich viele Jahre hartnäckig litt, gründlich geheilt.
Berlin, Potsdamerstraße 31 a.
Anton Freiherr von Gablenz, sächs. Kammerherr.
Anfrage.
Wäre es nicht zeitgemäß, wenn in der Realschule die Prügelstrafe abgeschafft würde?
Jedermann, der mit der geringen Einlage von nur 1 Thlr. dem Glücke auf eine solide Weise die Hand bieten will, kann dafür schon 1/4 Original=Loos, für 2 Thlr. aber 1/2, und für 4 Thlr. ein ganzes Loos beziehen , zu der von der Hohen Regierung genehmigten und schon am 10. Juni d. J. beginnenden Geld=Verloosung.
Die Betheiligung an diesem Unternehmen kann um so mehr empfohlen werden, als weit über die Hälfte der Loose mit Gewinnen von 100,000 - 60,000 - 40,000 - 20,000 - 12,000 - 10,000 - 8000 -6000 etc. etc. gezogen werden müssen.
Das unterzeichnete mit dem Verkauf beauftragte Handlungshaus wird geneigte Aufträge gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages sofort ausführen und Verloosungspläne gratis beifügen, ebenso amtliche Ziehungslisten den Loos=Inhabern prompt übermitteln. Wir versenden die Gewinne nach jedem Orte oder können solche auf Wunsch der Theilnehmer durch unsere Verbindungen in allen Städten Deutschlands auszahlen lassen; man genießt somit durch den directen Bezug alle Vortheile. Da die Ziehung in einigen Tagen beginnt und die noch vorräthigen Loose, bei den massenhaft eingehenden Aufträgen, rasch vergriffen sein dürften, so beliebe man sich baldigst und direct zu wenden an Bottenwieser & Co., Bank- und Wechselgeschäft in Hamburg.
Original=Staats= und Prämien=Loose sind zu spielen gerichtlich erlaubt.
(Hiezu eine Beilage.)
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 46 Seite 5]Beilage
zu Nr. 46 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 8. Juni 1869.
Nordamerikan. Lloyd.
Directe Passagier=Dampfschifffahrt zwischen Kopenhagen und New-York mit den großen prachtvoll eingerichteten amerikanischen Dampfschiffen.
Abgangstage:
Guiding Star den 9. Juni,
Fulton den 30. Juni,
Passagierpreis:
1. Kajüte 200 Rd. Rm.
2. do. 130 Rd. Rm.
Zwischendeck 70 Rd. Rm.
Kinder bis 12 Jahren bezahlen die halbe Passage, Säuglinge 4 Rd.
Im Passagepreis ist inbegriffen vollständige und reichliche Kost von Kopenhagen bis New=York, ärztliche Hülfe und Medicin im Krankheitszufall.
Kajütspassagiere haben 20 Cubikfuß und Zwischendeckspassagiere 10 Cubikfuß Fracht frei.
Jedem Schiff wird ein von der Compagnie bezahlter Dollmetscher und Condukteur beigegeben.
Passagiere müssen sich in Kopenhagen 48 Stunden vor der bestimmten Abgangszeit einfinden.
Die Fracht von Kopenhagen ist Pfd. Strl. 1. 10 pr. Ton mit 15 % Primage.
Hinsichtlich der Fracht beliebe man sich an C. K. Hansen in Kopenhagen zu wenden.
Ueber Passage ertheilt das Nähere auf mündliche oder schriftliche Anfragen N. P. Frederiksen, autor. Agent, St. Anna Plads 24, Kopenhagen.
NB. Die Schiffe sind den Ansprüchen und Bedingungen, welche vor deren Abgang vom Justizministerium zugestellt werden, unterworfen, in Folge des Auswanderungsgesetzes § 3.
Für die Direction:
Dührssen & Lübbers.
Glück auf!!!
Eine Million 390,000 Thaler baares Silbergeld, vertheilt in 22,400 Gewinnen von ev. Thaler 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 12,000, 2mal 10,000, 2mal 8000, 2mal 6000, 2mal 5000, 4mal 4000, 3mal 2500, 12mal 2000, 23mal 1500, 105mal 1000 etc. etc. bis abwärts 12 Thaler enthält die von Herzoglich Braunschweiger Regierung errichtete und garantirte Landeslotterie. Sämmtliche Gewinne werden sofort nach Entscheidung bar ausbezahlt und muß jedes gezogene Loos unbedingt einen der oben bezeichneten Gewinne erlangen. Es finden im Ganzen nur 6 Ziehungen statt, wovon die erste schon am 10. und 11. Mai stattfindet. Bei Betheiligung dieser Lotterie dürfte im Verhältniß der großen Chancen nur wenig zu riskiren sein, da ein ganzes Originalloos (keine Promesse) nur 4 Thaler, ein halbes 2 Thaler, ein Viertel nur 1 Thaler kostet, welche gegen Einsendung des Betrages nach den entferntesten Gegenden gesendet werden.
Wer also dem Glücke auf wenig kostspielige und solide Weise die Hand bieten will, beliebe geneigte Aufträge vertrauensvoll bald gelangen zu lassen an das mit dem Debit der Loose beauftragte Großhandlungshaus von Gustav Schwarzschild in Hamburg.
Mein Lager von Tapeten und Borden, sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.
Grabkreuze in großer Auswahl.
Die Verbindung mit den besten Fabriken macht es mir möglich, die Grabkreuze außerordentlich gut und billig zu liefern.
C. Schwedt.
Die Verbindung mit den bestem Fabriken macht es mir möglich, die Grabkreuze außerordentlich gut und billig zu liefern.
C. Schwedt.
Durch vortheilhafte Einkäufe bin ich in der Lage, als besonders billig und preiswürdig zu empfehlen:
schwarze Tuche von 44 ßl. an bis 3 Thaler pro Elle
schwarze Buckskins von 1 Thaler 24 ßl. an bis zu 3 Thl. pr. Elle
farbige Sommer= und Winter=Buckskins von 1 Thl. 8 ßl. bis 3 Thl. 16 ßl.
halbwoll. Sommer=Buckskins von 14 ßl. an
glatte und gemusterte Drells und Hosenzeuge.
Kleiderstoffe, Cattune und bedr. Stouts etc.
5/4 und 8/4 Bettdrelle und weiße Leinen.
Ratzeburg im April 1869.
Wilh. Harmsen.
Gesucht ein Kindermädchen. - Näheres in der Expedition d. Bl.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 46 Seite 6]Office for mariages.
Mehrere Damen mit sehr bedeutendem und viele Damen mit, mittlerem Vermögen aus adligen und bürgerlichen Ständen, wünschen sich durch Vermittelung der in Deutschland wohlbekannten Ehenvermittelungs-Anstalt zu verheirathen. Die Direction ist, stets bereit, durch amtliche Atteste die glücklichsten Erfolge ihres Wirkens zu bescheinigen, garantirt strengste Discretion und ladet heirathswillige Herren ein sich vertrauensvoll zu wenden an Theodor Körner, Görlitz.
Frisch ausgeforstete Dachschächte werden à 31 Meckl. Geld pro 100 Stück verkauft zu Hof Lauen bei Selmsdorf. Ablieferungstage jeden Mittwoch und Sonnabend.
H. H. Schön.
Mein Lager von Tapeten und Rouleaux empfehle ich zur geneigten Abnahme bestens, sowie meine Eisenwaarenhandlung in sehr vielen Artikeln, als:
Schneidewerkzeuge, alle Arten Möbelbeschläge, Thürenbeschläge, Baubeschläge, alle Arten Nägel, Schrauben u. s. w. ferner Gußeisenwaaren, als Keller=, Stall=, Haus= und Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Rosten, Platten, Sparherdplatten und =Oefen und =Thüren. Emaillirte Kochgeschirre zu billigen Preisen.
C. Schwedt.
Mein Lager von Bauholz und Brettern, Cement, Segeberger und frisch gebranntem Gottl. Kalk, Gyps und Dachpappe empfehle einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum bestens.
F. Heitmann.
Arbeiten von Portland=Cement, Grabkreuze Postamente, Grabeinfassungssäulen, sowie Kuh= u. Pferdekrippen, Schweine= und Tränktröge, Röhren zur Wasserleitung, Aufwaschbehälter, Sohlbänke, Fliesen, Gossensteine und sonstige Cementarbeiten werden prompt und billig geliefert von J. Lenschow, Maurer.
Grieben, den 19. Mai 1869.
NB. Diese genannten Arbeiten sind theils vorräthig, werden aber auch auf Bestellungen in jedem Maßstabe so bald wie möglich angefertigt.
Seit längerer Zeit ist der Unfug von Grasschneiden und Schleichsteigemachen durch Roggen und andere Saaten unerträglich geworden. Wir sehen uns daher genöthigt, jeden Betreffenden, insbesondere Schulkinder, wo sie keine Eigenthumsrechte haben, oder wo kein Fußsteig oder Landstraße führt, sofort dem Gerichte zur Bestrafung anzuzeigen.
Ackerbesitzende Bürger der Stadt Schönberg.
Die internationale Jury d. letzten Weltausstellung in Paris ertheilte der Firma Franz Stollwerck & Söhne in Köln für ausgezeichnete Qualität ihrer Dampf=Chocoladen die Preis=Medaille. Von den gangbarsten Sorten dieser rühmlichst bekannten Waare finden sich Lager in Schönberg bei F. Heitmann; in Grevismühlen bei Wilh. Hagen, und in Rehna bei H. Schreiber.
Verloren am Thierschautage ein goldenes Medaillon im Boye'schen Gasthause. Der Finder wird gebeten, dasselbe gegen eine gute Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben.
H. L. Haukohl empfiehlt sein Colonial-Waaren-Geschäft en gros und en detail.
Lübeck, Sandstrasse 1003.
Von frischem Chlorkalk zur Schnellbleiche erhielt ich aufs Neue wieder Zusendung und empfehle denselben bestens.
J. F. Eckmann.
Original=Staats=Prämienloose sind überall zu spielen erlaubt.
Glück auf nach Hamburg!
Als eines der vortheilhaftesten und solidesten Unternehmen empfiehlt unterzeichnete Bankfirma die vom Staate genehmigte und garantirte große neue Staatsprämien=Verloosung von 1 Million 390,000 Thaler, deren Gewinnziehungen schon am 10. und 11. Juni beginnen.
Es werden nur Gewinne gezogen.
Die Hauptpreise sind:
Thlr. event. 100,00, 60,000, 40,000 20,000, 12,000, 2 à 10,000, 2 à 8000, 2 à 6000, 2 à 500, 4 à 4000, 3 à 2500, 12 à 2000, 23 à 1500, 105 à 1000, 158 à 400 etc.
in Allem 22,400 Gewinne.
Gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages versende ich Original=Staatsloose (keine Promessen) für obige Ziehung zu folgenden planmäßigen festen Preisen:
Ein Ganzes 4. - Ein Halbes 2. - Ein Viertel 1. unter Zusicherung promtester Bedienung. - Verloosungsplan, sowie nach jeder Ziehung die amtliche Liste wird ohne weitere Berechnung übersandt.
Durch das Vertrauen, welches sich diese Loose so rasch erworben haben, erwarte ich bedeutende Aufträge, solche werden bis zu den kleinsten Bestellungen selbst nach den entferntesten Gegenden ausgeführt. Man beliebe sich baldigst vertrauensvoll und direct zu wenden an das mit dem Verkaufe obiger Loose beauftragte Großhandlungs=Haus Adolph Haas.
Staatseffecten=Handlung in Hamburg.
Die meisten Haupttreffer fallen gewöhnlich in mein Debit, und habe ich dieses Jahr wieder den allerhöchsten Gewinn persönlich ausbezahlt.
Dicht hinter meinem Hause, in der sogenannten Marsch, wird mir durch Abschneiden von Gras und jungen Bäumen seit einiger Zeit mehrfach Schaden verursacht, so daß ich mich genöthigt sehe, jedes unbefugte Betreten derselben hiemit zu verbieten, und werde ich Contravenienten dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Hauswirth Maaß in Schwanbeck.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. Pf. | 10 1/2 - 11 , |
Holst. d. Pf. | 11 - 11 1/2 , |
Hühner d. St. | 14 - 16 , |
Küken d. St. | 10 - 12 , |
Tauben d. St. | 5 , |
Schinken d. Pf. | 9 1/2 - 10 , |
Schweinskopf d. Pf. | 5 , |
Wurst d. Pf. | 11 - 12 , |
Eier 8 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 4 1/2 - 5 . |
Spargel d. Pf. | 5 - 5 1/2 , |
Getreide=Preise in Lübeck. (pro Sack in Lüb. Crt.) |
Weizen | 18 1/2 - 19 | | - | |
Roggen | 15 1/2 - 16 | | - | |
Gerste | 14 - 15 | | - | |
Hafer | 11 - 12 | | - | |
Erbsen | 15 - 16 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | - | | - | |
Winter=Rapssaat | - | | - | |
Winter=Rübsen | - | | - | |
Schlagleinsaat | 19 - 20 | | - | |
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Weizenmehl | Nr.0: 23 | | 8 | , |
| Nr.1: 21 | | 8 | , |
| Nr.2: 16 | | | |
pr. 200 Netto zum Consum. |
|