No. 25
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. März
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 25 Seite 1]

- Der Bundeshaushaltsetat pro 1869 schließt ab in Einnahmen und Ausgaben mit 78,701,135 Thlrn., von welchen 69,725,135 Thlr. als fortdauernde und 7,975,998 Thlr. als einmalige und außerordentliche Ausgaben figuriren. Der Bundeshaushaltsetat pro 1870 stellt sich nach der regierungsseitigen Veranschlagung in der Gesammtsumme der Einnahmen und Ausgaben niedriger, in den fortdauernden Ausgaben höher und in den einmaligen und außerordentlichen Ausgaben dagegen wieder niedriger. Die fortlaufenden Ausgaben pro 1870 übersteigen nämlich die pro 1869 um 2,026,969 Thlr., während die außerordentlichen und einmaligen Ausgaben sich um 3,769,607 Thlr. geringer stellen als pro 1869, und endlich die Gesammtsumme pro 1870 hinter derjenigen pro 1869 um 1,642,640 Thlr. zurückbleibt.
- Die deutsche Nordpol=Expedition hat ihren freigebigen Gönnern, den Königen von Preußen und Bayern, mit Uebersendung von prächtigen Eisbären=Pelzen gedankt.
- Die französische Kaiserfamilie gedenkt der hundertjährigen Geburtstagsfeier des Kaisers Napoleon I. auf Corsica beizuwohnen.
- Das Schienengeleise zwischen Kleinen und Grevesmühlen ist jetzt so weit fertig, daß diese Strecke mit der Locomotive befahren wird. Am 19. März fuhr die erste Maschine mit dem bezeichnenden Namen "Glückauf" festlich bekränzt von Kleinen nach Grevesmühlen. Sie führte einen offenen mit Guirlanden und Fahnen geschmückten Wagen, auf welchem sich außer dem Herrn Baurath Wachenhusen die beiden Abtheilung=Baumeister der neuen Bahn, sowie der Ober=Maschinenmeister der Friedrich=Franz=Bahn befanden.
- Im vorigen Jahr traten drei Protestanten von altem Adel im Königreich Sachsen zum Katholicismus über und jetzt ist ihnen Graf Carl Schönburg in Rom nachgefolgt. Der Graf ist einer der begütertsten Herren in Sachsen und Patron vieler protestantischen Kirchen und Gemeinden.
- Auf dem Sorbonne=Platz in Paris erfolgte am 16. März ein furchtbarer Schlag, der im Umkreis einer halben Stunde verspürt wurde. In einer chemischen Fabrik explodirte ein Krug mit 50 Pfund Soda=Pikrat, das Erdgeschoß des Hauses war sofort mit Rauch und Gestank erfüllt, die Bewohner der obern Stockwerk sprangen zu den Fenstern heraus oder wurden mit Leitern und Stricken gerettet; sieben Personen verloren das Leben, die Gliedmaßen der Meisten wurden über den weiten Platz geschleudert, Massen von Hirn flogen umher, einem jungen Menschen, der an der Fabrik vorüberging, wurde der Kopf weggerissen, nur die Kinnlade saß noch am Halse. Weit herum in den Häusern ist vieles zerstört und man befürchtet, daß die Decke der Katakomben, über denen der Sorbonne=Platz liegt, Risse erhalten hat und das Viertel mit Einsturz bedroht ist. - Der Chemiker Fontaine, in dessen Magazinen die Explosion stattfand, ist der Erfinder der Mischung, mit welcher man die unterseeischen Höllenmaschinen füllt. In dieser Fabrik wurde schon eine große Menge von pikrinsaurem Kali fabricirt, um es nach Toulon zur Füllung von unterseeischen Sprenggeschossen zu verschicken.
- Ein Räuberhauptmann an der österreichischen Militärgrenze trieb seit 16 Jahren sein freies Leben und ließ sich niemals fangen. Endlich aber sehnte er sich nach einem andern Leben und fing sich eigens einen Major von den Gränzern, um mit ihm über einen Pardon zu verhandeln. Er war behülflich zur Einfangung der Räuber und stellte sich endlich selber den Behörden, nur um nicht vogelfrei zu sein. Er wurde zu 20 Jahren Festung verurtheilt und nach einem Jahr vom Kaiser begnadigt.
- Ein junge Dame in Chicago hat einen neuen Zweig weiblicher Industrie entdeckt. Sie macht in den Zeitungen bekannt, daß sie "jungen Herrn, welche sich in Gesellschaft des schönen Geschlechts unsicher fühlen und schüchtern sind, Unterricht in Etiquette und der Art und Weise, wie mit Damen zu verkehren, ertheilt." Rathschläge an Liebhaber und solche, die es werden wollen, sind extra zu honoriren. Wie es heißt, hat sie sich eines starken Zuspruches zu erfreuen.
- (Die Hunde in Constantinopel.) Mancher Reisende hat bei seinem Aufenthalte in Constantinopel über die zahllosen Hunde mit Recht sich geärgert, aber selten bedacht, daß die schmutzige Stadt ohne dieselben vollkommen unzugänglich wäre. Die Hunde ersetzen in Constantinopel die Straßenkehrer. Ein Reisender zählte kürzlich auf einem Platze von ca. 50 Ellen Länge 26 Hunde, die völlig bewegungslos in der Mittagssonne lagen. Sicherlich würde, wenn in der Stadt mehr Wagen vorhanden wären, täglich eine Unzahl übergefahren. Jeder, dem sie im Wege liegen, gibt ihnen einen Tritt, der sie aus ihrem dolce far niente stört, aber trotzdem beißen sie nicht, bellen nicht einmal. Sie scheinen ganz genau zu wissen, daß weder Mensch noch Pferd ihnen ein Leid anthut. Sie schlafen den ganzen Tag, oft umgeben von sechs bis acht ihrer Jungen, bis Sonnenuntergang, dann aber sind die Straßen ihr alleiniges Eigenthum. Zur Nachtzeit ist auch ein Gang durch die Stadt nicht räthlich; aus den Fenstern der Häuser wird alles Mögliche und Unmögliche auf die Straßen geworfen, die Hunde kommen freudig angesprungen, sie heulen und bellen und kämpfen um die Beute, ohne die geringste Rücksicht auf den Schlaf der gerechtem Türken zu nehmen. Ihre Freßgier aber kennt keine Grenzen, Alles wird vertilgt und der Türke freut sich, daß am andern Morgen die Straße rein wie geleckt ist; das ist der Grund, weßhalb sie geduldet werden. Sie sind alle von gleicher Größe, mit wolfähnlichen Köpfen, meist von fuchsigem Gelb und nur selten gelb mit schwarzen Flecken. Fast möchte man meinen, daß sie eine Art Stadtviertel=Eintheilung organisirt hätten. Ein junger Grieche erzählte, daß er bei einem nächtlichen Gang durch die Straßen von heulenden Hunden bis zu einer Straßenecke wüthend verfolgt worden sei; dort aber kamen ihm andere Hunde entgegen, kümmerten sich gar nicht um ihn, sondern trieben die erstern zurück, welche wahrscheinlich sich der Überschreitung ihres Rayons schuldig gemacht hatten.
- In dem Walde von Crecy bemerkte ein Hüter die Spuren einer Wolfsfamilie in seiner Nachbarschaft. Eines Abends stellte er sich auf Lauer und es gelang ihm, das Haupt der Familie zu erlegen. Da man ihm gesagt hatte, daß ein Wolf den andern nicht fresse, so wollte er sich davon überzeugen. Er schnitt dem Erlegten eine Klaue ab, um von der Präfectur seine Prämie zu erlangen, zog ihm die Haut herunter, die er verkaufte, und ließ den Cadaver auf derselben Stelle liegen.

[ => Original lesen: 1869 Nr. 25 Seite 2]

Am folgenden Abend stellten sich die Wölfen und die Jungen wieder ein und ließen sich den Rest ihres nahen Verwandten trefflich munden. Auch die Wölfin erlegte der Hüter und machte es mit ihr wie mit dem Wolfe. Wie er gehofft, kehrten die Nacht darauf die Jungen zurück, um ihr Mahl wieder zu beginnen. Er hatte sich jedoch 3 Kameraden mitgenommen. Plötzlich krachten 4 Schüsse und 2 junge Wölfe blieben auf der Stelle. Der dritte flüchtete sich in eine Schäferhütte, wo ihm jedoch von 2 zottigen Wächtern mit scharfen Zähnen bald der Garaus gemacht wurde.
- Vor einigen Tagen wurde auf dem abgehaltenen Markte in Gießen ein Gauner verhaftet, welcher eine gekaufte Kuh mit einer Norddeutschen Banknote zu 1000 Thlr. bezahlt hatte. Die Banknote ist nur eine Nachbildung des Papiergeldes, welche drei Mal die Umschrift: "Norddeutsche Banknoten" und das deutsche Reichswappen, darunter die Worte: "Tausend Thaler", hierunter wieder in kleiner Schrift: "vollgültig in keiner Zahlung" enthält, Unten am Rande sind die Worte klein gedruckt: "Wer dieses falsche Papiergeld nachmacht, der kommt zeitlebens nach Mecklenburg oder Lippe." - Von diesen Banknoten=Nachahmungen fand man noch sechs Stück bei dem Gauner, sowie einen (falschen) Darlehns=Freundschaftsschein über 5 Thlr., und 20 Stück galvanisch vergoldete feinklingende Spielmarken, welche auf der einen Seite das Bildniß des Kaisers Napoleon, und auf der andern Seite innerhalb eines Kranzes von Eichenlaub das Wort "Jeton" (Spielmarke) zeigen und die Größe von 20 Francs=Stücken haben. Der Gauner hatte ersichtlich auf die Unkenntniß von Landleuten speculirt.


Anzeigen.

Das alte Wohnhaus auf dem Forstgehöfte in Carlow soll auf Abbruch öffentlich meistbietend verkauft werden und ist dazu Termin auf Dienstag den 6. April, Mittags 12 Uhr, an Ort und Stelle in Carlow angesetzt worden, wozu Kaufliebhaber sich einfinden wollen.
Die Verkaufs=Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden.
Schönberg, den 20. März 1869.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Zur Sicherstellung der Erbmasse des verstorbenen Particuliers Wiese sind mittelst Proclams vom heutigen Tage alle diejenigen, welche Forderungen irgend einer Art an die Hinterlassenschaft des verstorbenen Particuliers Wiese zu haben glauben, ein für allemal, mithin peremtorisch und unter Androhung der Präclusion, verabladet, solche in dem auf den 13. Mai d. J. angesetzten Termin Mittags 12 Uhr auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 19. März 1869.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann,
Bürgermeister und Rath.
In fidem:
Richter, Stadtsecretär.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Mittwoch den 31. d. Mts., Morgens von 10 Uhr an, soll beim Hauswirth Wienke in Schaddingsdorf in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

4 Pferde, 1 einjährig Füllen, 7 Kühe, 4 einjährige Starken, 1 einjähriger Bolle, 3 Kälber, 19 Schafe, 6 Gänse, 16 Hühner, 5 Wagen, 3 Pflüge, 1 Reißer, 6 eiserne Eggen, 2 Schneideladen, 6. Siehlen, 1 Reitsattel, 1 Mergelkarre, 13 Sack Hafer, 2 Küben, 1 kupferner Kessel und allerlei Haus= und Küchengeräthe.

Carlow, den 17. März 1869.
Struck, Landreiter.


Am Dienstag den 30. d. Mts. März von Morgens von 9 1/2 Uhr an, soll im Kruge zu Selmsdorf öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, als:

1 Schatulle, 1 Kleiderschrank, 1 Eckschrank, 1 Tisch, 1 Nähtisch, 1 Koffer, Stühle, 1 Spiegel, Tischlergeräthschaften und noch verschiedene Sachen.

Schönberg, den 22. März 1869.
Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Der landwirthschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg hat in seiner gestrigen Versammlung beschlossen, die diesjährige
Thierschau= und Gewerbe=Ausstellung
am Donnerstag den 20. Mai d. J. in Schönberg zu veranstalten und das hiemit vorläufig zur öffentlicher Kenntniß zu bringen.
Schönberg, den 29. März 1869.
Namens des Vorstandes
R. Rackow, Advocat,
d. Z. Secretair.


Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der zu Schaddingsdorf belegenen , ca. 3 Last großen Vollstelle c. p., jedoch ohne Inventar, des Hauswirths Jochen Wienck daselbst ist ein Termin auf Dienstag den 30. März c. Mittags 12 Uhr, im Locale der Frau Gastwirthin Boye hieselbst angesetzt worden und wollen Pachtliebhaber zu demselben sich einfinden.
Die Pachtbedingungen sind jederzeit bei dem Unterzeichneten einzusehen.
Schönberg, den 15. März 1869.
W. Baumast, als öffentlicher Notar.


Die öffentliche meistbietende Verpachtung der Hauswirth Jochen Wienck'schen Vollstelle zu Schaddingsdorf wird nicht im Locale der Frau Gastwirthin Boye hieselbst, sondern im Kruge zu Carlow, am Dienstag, den 30. März d. J., Mittags 12 Uhr, stattfinden.
Schönberg, den 22. März 1869.
W. Baumast,
als öffentlicher Notar.


Schul=Anzeige.
Der Unterricht der Domschule beginnt wieder am Montag den 5. April. Der Unterzeichnete nimmt bis dahin die Anmeldungen neuer Schüler entgegen.
Auch können noch einige auswärtige Kinder, welche die hiesigen Schulen besuchen wollen, gegen mäßige Entschädigung und bei freundlicher Häuslichkeit Aufnahme bei mir finden.
Domhof=Ratzeburg den 26. März 1869.
J. G. Willers.


Durch Zufall kaufte ich eine bedeutende Partie abgelagerter weißbrennender Domingo-Cigarren und empfehle dieselben zur gef. Abnahme, soweit der Vorrath reicht, 1000 St. à 8 Taler (Mecklenburg), Dutz. à 5 Schilling (Mecklenburg).
Schönberg, den 15. März 1869.
Aug. Spehr.


Gegen baare Zahlung wird auf dem Hofe Mechow Branntwein zu 9 Schilling (Mecklenburg) die Kanne, bei Abnahme von 1/2 Tonne zu 8 Schilling (Mecklenburg) die Kanne, verkauft.
H. Stamer.


2 Cand. theol., 3 Erzieherinnen, 1 Bonne, werden sogleich gesucht; empfohlen 4 Wirthschafter, erfahrene Inspectoren, Meierinnen durch
Heinr. Frentz=Grevesmühlen.


Gegen solche bankmäßige Sicherheit, die auch für Kindergelder genügt, kann ich jederzeit Kapitalien zu 5 Prozent jährlicher Zinsen unterbringen.
Schönberg.
Kindler, Advokat.


Bandwurm=Leidenden, selbst solchen, welche bereits vergeblich medicinische Kuren gebrauchten, wird unter Garantie leichte und gefahrlose Heilung in 2-3 Stunden durch die Adresse L. Dr. 30 poste restante Detmold, Westfalen. Prospect und Zeugnisse gratis.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 25 Seite 3]

Man gebe nichts auf Redensarten, sondern halte sich an Thatsachen, wie z. B. die nachstehende:
Herrn L. W. Egers in Breslau, Erfinder des Schlesischen Fenchelhonig=Extracts. Die 40 Flaschen Ihres schönen Fenchelhonig=Extracts, die ich jm vergangenen Winter erhielt, sind sämmtlich verbraucht und haben bei Denen, welche sie richtig und regelmäßig gebrauchten, die schönsten Dienste gethan, dagegen bei mehreren, welche sich namentlich von ihrem Arzte einreden ließen, daß dieses Mittel zwar ganz unschädlich sei, aber ebenso wenig irgend ein Uebel heilen könne, und es dieserhalb selten oder gar nicht weiter anwendeten, ohne Resultat bleiben mußte, versteht sich von selbst. Als Zeugniß, daß Ihr schöner Fechelhonig=Extract, ein probates Hausmittel ist, können sie Folgendes benutzen: Der Gutsbesitzer H. Herlitz zu Covahl im Amte Wittenburg litt seit langer Zeit an starker Brustverschleimung. Alle dagegen angewandten Mittel wollten nicht helfen. Da nimmt er von Ihrem Extract und bemerkt nach dem Verbrauch zweier Flaschen schon Linderung und jetzt, nachdem er es noch längere Zeit fortgesetzt hat, befindet er sich ausgezeichnet wohl. Zwei Mädchen, welche ebenfalls an Husten und eine zugleich an Heiserkeit litten, wurden durch denselben, nachdem sie zusammen eine Flasche verbraucht, gänzlich geheilt; auch zwei kleine Kinder, die den Keuchhusten hatten u. s. w.
Perlin bei Wittenburg in Mecklenburg. C. Weiland, Oeconom.
Der Schlesische Fenchelhonig=Extract von L. W. Egers in Breslau ist nur allein zu haben
beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Nordamerikan. Lloyd.
Directe Passagier=Dampfschifffahrt zwischen Kopenhagen und New-York mit den großen prachtvoll eingerichteten amerikanischen Dampfschiffen. Abgangstage:
Ariel den 1. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Northern Light den 30. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Ocean Queen den 15. Mai, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Passagierpreis:
1. Kajüte 200 Rd. Rm.
2. do. 130 Rd. Rm.
Zwischendeck 70 Rd. Rm.
Kinder bis 12 Jahren bezahlen die halbe Passage, Säuglinge 4 Rd.
Im Passagepreis ist inbegriffen vollständige und reichliche Kost von Kopenhagen bis New=York, ärztliche Hülfe und Medicin im Krankheitszufall.
Kajütspassagiere haben 20 Cubikfuß und Zwischendeckspassagiere 10 Cubikfuß Fracht frei.
Jedem Schiff wird ein von der Compagnie bezahlter Dollmetscher und Condukteur beigegeben.
Passagiere müssen sich in Kopenhagen 48 Stunden vor der bestimmten Abgangszeit einfinden.
Die Fracht von Kopenhagen ist Pfd. Strl. 1. 10 pr. Ton mit 15 % Primage.
Hinsichtlich der Fracht beliebe man sich an C. K. Hansen in Kopenhagen zu wenden.
Ueber Passage ertheilt das Nähere auf mündliche oder schriftliche Anfragen N. P. Frederiksen, autor. Agent, St. Anna Plads 24, Kopenhagen.
NB. Die Schiffe sind den Ansprüchen und Bedingungen, welche vor deren Abgang vom Justizministerium zugestellt werden, unterworfen, in Folge des Auswanderungsgesetzes § 3.
Für die Direction:
Dührssen & Lübbers.


Hauptpreis 250,000 Mark (Lübeck) Ziehung am 14. k. M.
Ausdrücklich bemerke, daß hier nur von den Staatsloosen die Rede ist, und Jederann die Original=Loose in Händen bekommt.
Nachdem das Spielen aller Anlehensloose gesetzlich überall gestattet ist, beehrt sich unterzeichnetes Handlungshaus zur Betheiligung der schon am 14. k. Mts. stattfindenden großen Gewinnziehung der neuesten von allerhöchster Regierung ausgegebenen Staatsloose höflichst einzuladen.
Jedes gezogene Loos muß unbedingt einen der entfallenden Gewinne von Mark (Lübeck) 250,000, 150,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 2 mal 20,000, 2 mal 15,000 2 mal 12000, 11,000, 3 mal 10,000 2 mal 8000, 3 mal 6000, 5 mal 5000, 4000, 14 mal 3000, 105 mal 2000, 6 al 1500, 156 mal 1000 etc. etc. erlangen und dürfte überhaupt keine Staatslotterie gleiche Vortheile bieten als hier dem Einleger geboten sind.
Diese Original=Staatsloose à fl. 3 1/2 = 2 Thlr. (amtliche Pläne und Listen gratis) versendet hierzu gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages das Bankgeschäft von
Gustav Schwarzschild,
Hamburg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 25 Seite 4]

Ein Gasthaus ersten Ranges in einer frequenten Seestadt,
eine Gastwirthschaft verbunden mit Höckerei und 14 Tonnen Land à 240 []Ruthen, Forderung 6000 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt., Abgaben 8 Taler (Mecklenburg), hat zu verkaufen.
C. Ohlert, Gütermakler,
Marlesgrube 518, Lübeck.


Einen Hof von 136 Tonnen à 240 []Ruthen, größtentheils schöner Weizenboden, incl. 10 Tonnen Wiesen, ca. 5 Tonnen haubare Eichen, Buchen und Weichholz. Forderung 21,400 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt., Abgaben 80 Taler (Mecklenburg).
Eine Windmühle nach der neuesten Construction mit 5 Gängen, fast neuen Gebäuden, 36 Tonnen Land à 240 []Ruthen und sehr guter Kundschaft, in der Nähe Lübecks belegen, hat unter der Hand preiswürdig zu verkaufen bei einer Anzahlung von 4000 Taler (Mecklenburg).
C. Ohlert, Gütermakler,
Marlesgrube 518, Lübeck.


Verschiedene Gartenhäuser vor Lübeck, kleine und große Geschäftshäuser, Wirthschaften u. s. w. sind zu verkaufen und zu verpachten.
Näheres ertheilt
C. Ohlert, Gütermakler,
Marlesgrube 518, Lübeck.


Wir machen hiemit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Dienstag nach Ostern, den 30. März, stattfindet. Die Landgesellen werden aufgefordert, persönlich zu erscheinen, widrigenfalls sie mit den gefaßten Beschlüssen einverstanden sein müssen.
Schönberg, den 30. März 1869.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Auf allen Ausstellungen haben die Brust=Bonbons des Hoflieferanten Franz Stollwerck & Söhne in Köln über ähnliche Fabrikate als: Syrupe, Extracte, Pastillen, Pasten u. s. w. den Sieg davongetragen, ein Beweis, daß diesem Hausmittel der unbedingte Vorzug gebührt.
Dasselbe, über den ganzen Continent verbreitet, findet sich in Originalpacketen à 4 Sgr. = 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) zu haben in Schönberg bei Carl Bade; in Carlow bei Kaufmann Siebenmark; in Dassow bei H. C. Bühring; in Grevismühlen bei Wilh. Hagen und in Rehna bei H. Schreiber.


Unterzeichneter beabsichtigt, am dritten Ostertage den 30. März ca. 100 []Rth. Ackerland auf dem Moore an der Siemzer=Chaussee parcellenweise von 8-10 []Rth. zu verpachten.
Pachtliebhaber wollen sich an genanntem Tage Nachmittags 3 Uhr an Ort und Stelle einfinden.
Schönberg, den 25. März 1869.
Joh. Greiff, Bäckermeister.


Einem geehrten Publikum der Stadt und Umgegend Schönbergs die Anzeige, daß ich - obgleich die Tischler= und Schneider=Gesellen=Herberge von Ostern an nach mir verlegt ist - dennoch meine Töpferei fortsetze, und bitte daher, das mir bis jetzt geschenkte Zutrauen auch ferner zu erhalten.
Alle Sorten Geschirr und Oefen in verschiedenen Farben sind stets bei mir vorräthig.
J. Ehlers, Töpfer.


Zur Tanzmusik am 2. Ostertage ladet ergebenst ein
W. Creutzfeldt.
in Carlow.


Am Sonntag nach Ostern, den 4. April d. J., Nachmittags 3 1/2 Uhr, findet die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen=Krankenkasse im Lokale der Madame Krüger statt, wozu die Mitglieder dieser Kasse eingeladen werden. Die Landgesellen werden aufgefordert, bis zu dieser Zeit den vierteljährlichen Beitrag einzuzahlen, widrigenfalls die Restanten Großherzogl. Landvogtei zur executivischen Eintreibung übergeben werden.
Der Vorstand.


Eine neue Sendung ausgezeichnetes Braunbier (sogenanntes hiesiges) ist soeben eingetroffen bei
Wittwe Krüger.
(Schwiesow.)


Die durch mich bestellten schwedischen Leute treffen am 1. April Morgens 6 Uhr in Lübeck ein; meine Adresse ist dort: 3 Kronen.
Heinr. Frentz=Grevesmühlen.


Schwedische Knechte und Mädchen besorgt zum 1. Mai
Heinr. Frentz=Grevesmühlen.


Frisch ausgeforstete Dachschächte werden à 31 Schilling (Mecklenburg) Meckl. Geld pro 100 Stück verkauft zu Hof Lauen bei Selmsdorf. Ablieferungstage jeden Mittwoch und Sonnabend.
H. H. Schön.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: 11. März. Dem Schustermeister Clasen hieselbst eine Tochter. - 17. März. Eine uneheliche Tochter hieselbst. - 19. März. Dem Viehschneider Callies vor Schönberg eine Tochter.- 20. März. Dem Färber G. Breuel jun. hieselbst eine Tochter. - 22. März. Dem Barbier Chirurg Fick hieselbst eine Tochter. - 24. März. Dem Töpfermeister Weinrebe hieselbst eine Tochter.

Gestorben: 11. März A. Maria Marg. Duncker, Arbeitsm.=Tochter hieselbst, 13 J. alt. -16. März. Maria Luise Magdal. Friederike Riekhof, Hauswarths=Tochter zu Bechelsdorf, 1 J. 5 T. alt. - 16. März. Johannes Heinrich Rocksien, Müllers=Sohn zur Lockwischer Mühle, 1 J. 10 M. alt. - 18. März. Carl Friedr. Thielemann aus Frohburg, Töpfergeselle hieselbst, 41 J. 9 M. alt. - 23. März. Asmus Grevsmühl, verwittw. Hauswirths=Altentheiler zu Sabow, 64 J. 9 M. alt. - 24. März. Maria Boye, geb. Niehus aus Menzendorf, Schulzenwittwe zu Rottensdorf, 78 J. 11 M. alt. - 25. März, Asmus Busch, Schulmeister zu Malzow, 73 J. alt.

Am Charfreitage.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.

Am 1. Ostertage.
Früh=Kirche: Pastor Kämpfer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.

Am 2. Ostertage.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche. Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
März
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
23.
24.
25.
39.52
37.88
36.69
0.0
-1.0
0.5
2.4
5.0
4.2
NO
NW
N
1
0
0
trübe.
-
wolkig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.16 1/2 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen18 1/2 - 18Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 3/4 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)8/td>Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 25Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 23Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 17Mark (Lübeck) 8Schilling (Mecklenburg),
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 25 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 25 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 26. März 1869.


Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 25 Seite 6]

Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


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