No. 21
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. März
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 21 Seite 1]

- Der norddeutsche Reichstag nahm am 9. d. die Präsidentenwahl vor. Es wurden gewählt:
Zum Präsidenten Simson, zum ersten Vicepräsidenten Herzog v. Ujest, zum zweiten Vicepräsidenten v. Benningsen.
- Es heißt in Berlin, daß der Bundesrath des deutschen Zollvereins sofort nach Ostern zusammentreten werde. Ziemlich durchgreifende Tarifänderungen sollen in Aussicht stehen.
- Von der Rede, mit welcher General Grant drüben in Amerika sein Präsidentenamt angetreten hat, muß man sagen: ein Wort ein Mann! Diese Jungfernrede ist ganz wie der Mann selbst, durch und durch schlicht und ehrlich. Sie hat drüben den besten Eindruck gemacht und die europäischen Gläubiger Nordamerika's werden sich auch über sie freuen. Grant sagte: Zur Sicherung der Union hat eine große Staatsschuld aufgenommen werden müssen, deren Tilgung zugleich mit der Rückkehr zur Metallwährung, sobald dieselbe ohne Schädigung des Landes erfolgen kann, in's Auge gefaßt werden muß. Um der Nationalehre willen muß jeder Dollar Regierungsschuld in Gold bezahlt werden, wenn nicht im Contracte andere Bestimmungen festgesetzt sind. Möge man nur wissen, daß auch hinsichtlich keines einzigen Pfennigs der Staatsschuld eine Repudiation (Weigerung der Zinszahlung) stattfindet, so wird das schon viel zur Stärkung des Staatscredits beitragen, welcher der beste in der Welt sein müßte, und es wird uns schließlich in den Stand setzen, die Schuld durch Bonds zu ersetzen, für welche wir weniger Zinsen zahlen, als wir jetzt zu bezahlen haben. Dazu soll eine ehrliche Erhebung der Steuern und strenge Rechenschafts=Ablegung an das Schatzamt für jeden erhobenen Dollar und die größtmögliche Einschränkung der Ausgaben kommen. Wer zweifelt daran, daß es thunlich sein wird, jeden Dollar abzuzahlen und zwar mit größerer Bequemlichkeit, als jetzt, wo wir für unnützen Luxus zu zahlen haben.
- Betreffs der auswärtigen Politik beabsichtige ich mit den andern Nationen auf dem Fuße der gleichen Billigkeit zu verkehren, als sie Privatpersonen einander gegenüber beobachten müssen. Ich beabsichtige den gesetzlichen Schutz aller hier wohnenden Bürger, mögen sie Eingeborne oder von fremder Abkunft sein. Wo irgend die Flagge unseres Landes weht, beabsichtige ich die Rechte fremder Völker zu achten, doch gleiche für unsere eigenen zu fordern.
- Eine neue, aber erfreuliche Erscheinung in Frankreich ist die Bekämpfung der nationalen Ruhm= und Eroberungssucht durch die bedeutendsten Schriftsteller. Hat man bisher die Bravour, welche der französische Soldat auf dem Schlachtfelde zeigt, als die vornehmste Ehre der Nation, als die eigentliche Nationaltugend gepriesen, so zeigen im Gegensatz mit der herrschenden Meinung die neueren freisinnigen Schriftsteller, wie diese Tapferkeit und Todesverachtung nur dazu diene, die Nation unglücklich zu machen und in Elend und Knechtschaft zu stürzen. Wenn die Knechtschaft unseren Soldaten, sagen sie, nur für die Vertheidigung unserer Grenzen und unserer Freiheit verwendet worden wäre, so wären wir die freieste und glücklichste Nation Europa's. Allein unsere Fürsten haben uns mit dem falschen Glanze der Eroberung geblendet. Alle unsere großen Krieger und Eroberer seit Jahrhunderten haben Frankreich ebenso viele Demüthigungen und Nachtheile zugezogen als ihm Triumphe erfochten, in den meisten Fallen haben sie die letzte Partie verloren, nach welcher die Rechnung regulirt wird. Diejenigen Zeiten, welche Viele als die ruhmreichsten Frankreichs preisen, waren zugleich diejenigen, in welchen Frankreich unter der schmählichsten und bittersten Tyrannei schmachtete. So unter Ludwig XIV. und Napoleon I. und III.
- Das Beispiel Frankfurts hat einen tragikomischen Erfolg gehabt: die freie Stadt Bremen bestellt ihr Haus. Auch dort hat man, wie dies in einem Stadthaushalt unvermeidlich ist, das politische von dem Communalvermögen nie gesondert. Man beeilt sich jetzt, das Versäumte nachzuholen, um für einen Zeitpunkt, dem man nicht gern in's Auge sieht, gerüstet zu sein. Es kommt wohl vor, daß wenn ein unartiger Junge von seinen Eltern abgestraft wird, die übrigen Kinder sich stillschweigend aus dem Zimmer schleichen. Fühlen sie sich nicht schuldbewußt, so trauen sie doch dem Frieden nicht. Diese Vorsicht Bremens ist beschämender als das Mißvergnügen Frankfurts.
- Der Kunstreiter Renz in Berlin hat die siamesischen Zwillinge engagirt à Tag 100 Thaler.
- Bei dem Umbau eines alten Hauses in Regensburg fand man goldene und silberne Pokale, Löffel, Dolch= und Säbelgehänge, auch viele Kauf= und Hausbriefe, alles gut erhalten in einem Kästchen. Die Sachen scheinen im 30jährigen Krieg versteckt zu sein.
- Die Stadt Berlin hat neue Executoren anstellen und sie besser bezahlen müssen, weil die Executionen wegen rückständiger Communalsteuern und Schulgelder sich traurig häufen.
- In Mannheim ist bei Regen und Schneegestöber der erste Storch eingetroffen.
- Der Schachspieler Zuckertort in Berlin hat von 9 Spielen 8 gewonnen und nur 1 verloren, ohne das Brett zu sehen.
- Bei Lindau im Bodensee ist ein eisernes Getreideschiff gesunken.
- Freiherr v. Moltke, der Chef des Generalstabs der preuß. Armee, hat am 8. d. sein 50jähriges Jubiläum gefeiert.
- Die königl. Hofopernsängerin Philippine v. Edelsberg wird, nach einer Bekanntmachung der Direction des Lübecker Stadttheaters, erst am 13. d. M. in Lübeck eintreffen und an diesem Tage als "Romeo" in der Oper "Romeo und Julia" auftreten. Sie wird in Lübeck an 3 Abenden singen.
- Der Theaterbrand beschäftigt noch fortwährend alle Gemüther in Köln. Es ist fast mit Gewißheit anzunehmen, daß da ein scheußliches Verbrechen zu Grunde liegt. Man vermuthet jetzt, daß an der Theaterkasse ein Raub geschehen sein könne, und daß der Theaterkassier nebst Familie durch Mord schweigsam gemacht worden, bevor das Gebäude den Flammen preisgegeben ward.
- Wer Reiseabenteuer liebt, reise nach Ungarn. Dort wachsen die Räuber auf den Land=

[ => Original lesen: 1869 Nr. 21 Seite 2]straßen, in jedem Busche, auf jeder Pußta. Das ungarische Räuberleben übertrifft sogar das italienische. Weder Wagen, noch Pferd, noch Post, noch Eisenbahn schützt vor Räubern. Vor Kurzem wurde ganz in der Nähe von Arad ein alter muthiger Gutsbesitzer mit seinem flinken Gespann von drei Räubern angehalten; er schoß und verwundete einen Räuber. Das hätte ihm aber beinahe das Leben gekostet, denn der Verwundete wollte ihn niederstechen und wurde nur durch seine Spießgesellen davon abgehalten; dagegen wurde der Alte furchtbar mißhandelt und vollständig ausgeplündert, und das Alles in Gegenwart von vielen Leuten, die zum Wochenmarkt in Arad fuhren, ritten und gingen; sie alle sahen ruhig zu und die Räuber ritten lachend von dannen.
- Der Pariser "Constitutionell" erzählt folgende komische Geschichte aus London: Es wäre dort ein Uebertreter des Gesetzes von einem dem Spiele ergebenen Richter zu drei Monaten Zuchthaus verurtheilt worden. Der Delinquent gab sich jedoch daraufhin noch nicht für verloren, sondern zog ein Geldstück hervor und rief dem Richter zu: "Doppelt oder quitt - Kopf oder Schrift? - "Schrift!" erwiderte der Richter, fortgerissen von seiner Leidenschaft zum Spiel. "Sie haben verloren - Kopf ist!" - Der Richter konnte sich des Lachens nicht erwehren und entließ den Vagabonden auf der Stelle.
- (Eisbär und Tanzbär.) In einer nordischen Residenz circulirt folgendes Bonmot, das aber auch für andere Gegenden passen dürfte. Auf einer Tanzpartie beschäftigte sich einer der Eingeladenen, ein junger Herr, Namens Bär, ausschließlich mit der Vertilgung von Fruchteis, ohne jemals seinen Pflichten als Tänzer zu genügen. Die Frau vom Hause bemerkte dies sehr mißfällig und wendete sich darum mit den Worten an den Sünder: "Erlauben Sie mir, Sie darauf aufmerksam zu machen, daß Sie hier nicht als Eisbär, sondern als Tanzbär eingeladen sind."


Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 21 Seite 3]

Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Auf Instanz eines Gläubigers soll die Büdnerei der Ehefrau des Büdners Gode zu Duvennest, geb. Elisabeth Oldenburg zwangsweise versteigert werden. Es wird demgemäß ein Verkaufstermin auf Donnerstag, den 27. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, und ein Ueberbotstermin auf Donnerstag den 24. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, hiedurch angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen.
Die Verkaufsbedingungen sollen im Verkaufstermin endlich regulirt werden und steht es der Schuldnerin, verehel. Gode, sowie deren an dem zu veräußernden Grundstück berechtigten Gläubigern frei, sich dabei zu betheiligen. Der Entwurf kann 14 Tage vor dem Termin auf der Gerichtsregistratur eingesehen werden und wird auf Verlangen Abschrift der Verkaufsbedingungen gegen die Gebühr ertheilt. Die Besichtigung der Büdnerei, zu der übrigens ca. 150 []Rth. Gartenland gehört, steht Kaufliebhabern jederzeit nach voraufgegangener Meldung bei der verehel. Gode frei.
Gleichzeitig wird auf Donnerstag den 27. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr, Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die Gode'sche Büdnerei, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwanigen Prioritäts=Ausführung anberaumt, und werden dazu alle Berechtigten, unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses, hiemittelst vorgeladen.
Schönberg, den 4. März 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In Gemäßheit Verfügung des Königlichen Herzoglichen Hofgerichtes am 17. d. Mts. werden die nachbenannten Militairpflichtigen:
1) Wilhelm Peter Erdmann Wädekin, geb. 1843, Lage 3-40,
2) Carl Heinrich Freystatsky, geboren 1843, Lage 3-43,
3) Nicolaus Wilhelm Ludwig Schadenberg, geboren 1843, Lage 5-47,
4) Julius Theodor Georg Meyer, geboren 1846, Lage 3-40,
welche sich zu den, von dem Civil=Vorsitzenden der Kreis=Ersatz=Commision angeordneten Revisionen nicht gestellt haben und deren Aufenthalt im Inlande nicht hat ermittelt werden können, auch der angestellten Erkundigungen ungeachtet, sich keine Umstände ergeben haben, welche die Annahme ausschließen, daß dieselben die königlichen Lande ohne Erlaubniß verlassen und sich dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen gesucht haben, hiemit geladen und befehligt, sich am Donnerstage den 27. Mai d. J. Mittags 12 Uhr, auf hiesiger Rathsstube, entweder persönlich oder durch Bevollmächtigte einzufinden und sich wegen ihres Ausbleibens zu verantworten, mit der ausdrücklichen Androhung, daß die Nichterschienenen mit den ihnen zu ihrer Vertheidigung zustehenden Mitteln ausgeschlossen, und in contumaciam die gesetzlichen Strafen gegen sie erkannt werden sollen.
Signatum Ratzeburg, den 25. Februar 1869.
Königl. Herzogl. Stadthauptmann, Bügermeister und Rath.
Sachau. H. Kallmeyer.
(L. S.) Richter.


Die Zahlung der restirenden Beiträge zur Armensteuer an die resp. Armenvorsteher wird im Laufe der folgenden Woche bestimmt erwartet.
Schönberg, den 11. März 1869.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Statt besonderer Meldung.
Heute Morgen 2 Uhr wurden wir durch die glückliche Geburt einer gesunden Tochter erfreut.
Hilgendorf, den 9. März 1869.
L. Röper und Frau, geb. Breuel.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr findet statt am Mittwoch den 17. März.
Mittagessen Nachmittags 3 Uhr.


Für Confirmanden:
Starke, schwarze, weiße und couleurte Glacéehandschuhe empfiehlt Emil Jannicke, Handschuhmacher.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 21 Seite 4]

Die diesjährige ordentliche Märzversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Dienstag den 23. März d. J., Vormittags 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg, den 6. März 1869.
Namens des Vorstandes:
R. Rackow, Advocat, d. Z. Secretair.


Gegen solche bankmäßige Sicherheit, die auch für Kindergelder genügt, kann ich jederzeit Kapitalien zu 5 Prozent jährlicher Zinsen unterbringen.
Schönberg.
Kindler Advokat.


Drain's, prima Qualität, pro mille:

1 1/2"
5 Taler (Mecklenburg)
2"
8 Taler (Mecklenburg)
3"
15 Taler (Mecklenburg)
4"
24 Taler (Mecklenburg)
5"
32 Taler (Mecklenburg)
6"
60 Taler (Mecklenburg)

Mauersteine, Dachpfannen stehen zum Verkauf auf der Ziegelei zu Söhren, 1/2 Meile von Ratzeburg.
Kogel pr. Ratzeburg.
L. Harms.


"Ich habe furchtbaren Katarrh"
hört man jetzt oft genug klagen, - aber selten wird sogleich dagegen gethan. Wir können auf Grund tausendfältiger Erfahrung als das beste und am schnellsten wirksame Mittel gegen alle katarrhalischen Uebel, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, insbesondere auch bei Krampf= und Keuchhusten nur den Schlesischen Fenchelhonig=Extract von L. W. Egers in Breslau angelegentlichst empfehlen. Bei veralteten Uebeln ist es gerathen , die Flasche vor jedesmaligem Gebrauch in warmes Wasser zu stecken und den Extract auf diese Weise erwärmt einzunehmen. Alles Saure, Fette, Scharfe, Gewürzhafte, starkgesalzene Speisen und erhitzende Getränke sind bei Katarrhen durchaus zu vermeiden, ebenso kalte, staubige oder rauchige Luft, auch enthalte man sich jeder Anstrengung des Sprachorgans. Zu bemerken ist noch, daß der echte Fenchelhonig=Extract nur allein zu haben ist beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Ich gebe zu!
auf jede 1/4=Kiste Cigarren eine feine Wiener Meerschaum=Spitze in Etui und im Werthe von 1 bis 1 1/4 Thaler und empfehle angegebene Sorten 30 % unterm Fabrikpreis, z. B.:
1) ff. Elegant Regalia Preciosa Havanna, wo jede einzelne in Etui und Staniol verpackt ist à mille 28 Thlr. - 250 Stück 7 Thlr.
2) ff. Havanna la Bandera , jede einzelne in Staniol à mille 24 Thlr. - 250 Stück 6 Thlr.
3) ff. Echte ganzer in Original=Schilfpackung à mille 16 Thlr. - 250 Stück 4 Thlr.
4) ff. H. Uppmann Havanna Jara à mille 16 Thlr. - 250 Stück 4 " Thlr.
Ich bitte alle Herren Raucher, diese vortheilhafte Offerte nicht unberücksichtigt zu lassen, und sich von der Güte und Billigkeit zu überzeugen; Probesendungen von 250 Stück gebe ich gern ab gegen Nachnahme oder Einzahlung.
Leipzig. J. E. Berthold.


Hauptpreis 250,000 Mark (Lübeck) Ziehung am 14. k. M.
Ausdrücklich bemerke, daß hier nur von den Staatsloosen die Rede ist, und Jederann die Original=Loose in Händen bekommt.
Nachdem das Spielen aller Anlehensloose gesetzlich überall gestattet ist, beehrt sich unterzeichnetes Handlungshaus zur Betheiligung der schon am 14. k. Mts. stattfindenden großen Gewinnziehung der neuesten von allerhöchster Regierung ausgegebenen Staatsloose höflichst einzuladen.
Jedes gezogene Loos muß unbedingt einen der entfallenden Gewinne von Mark (Lübeck) 250,000, 150,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 2 mal 20,000, 2 mal 15,000 2 mal 12000, 11,000, 3 mal 10,000 2 mal 8000, 3 mal 6000, 5 mal 5000, 4000, 14 mal 3000, 105 mal 2000, 6 al 1500, 156 mal 1000 etc. etc. erlangen und dürfte überhaupt keine Staatslotterie gleiche Vortheile bieten als hier dem Einleger geboten sind.
Diese Original=Staatsloose à fl. 3 1/2 = 2 Thlr. (amtliche Pläne und Listen gratis) versendet hierzu gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages das Bankgeschäft von
Gustav Schwarzschild,
Hamburg.


Die Superphosphat-Fabrik von Emil Güssefeldt in Hamburg liefert zu folgenden Preisen, unter Minimal-Gehalts-Garantie, an löslichen Nährstoff-Elementen:
Baker Guano-Superphosphat Min.-Gehalt: 20 % Phosphorsäure, 2 3/4 Taler (Mecklenburg) über 100 Ctr. - 2 6/6 Taler (Mecklenburg) unter 100 Ctr.
Navassa-Guano-Superphosphat Min.-Gehalt: 12 % Phosphorsäure, 1 3/8 über 100 Ctr. - 1 3/4 Taler (Mecklenburg) unter 100 Ctr.
Phospho-Guano (Amm. Superphosphat) Min.-Gehalt: 3 % Stickst. + 17 % Phosps. 3 1/3 Taler (Mecklenburg) über 100 Ctr. - 3 1/2 Taler (Mecklenburg) unter 100 Ctr.
Ammoniak-Superphosphat Min.-Gehalt: 5 % Stickst. + 15 % Phosps. 3 2/3 Taler (Mecklenburg) über 100 Ctr. - 3 5/6 Taler (Mecklenburg) unter 100 Ctr.
Kali-Superphosphat Min.-Gehalt: 12 % Kali + 15 % Phosps. 3 2/3 Taler (Mecklenburg) über 100 Ctr. - 3 5/6 Taler (Mecklenburg) unter 100 Ctr.
Kali-Ammoniak-Superphosphat Min.-Gehalt: 5 % Stickst. + 12 % Kali + 10 % Phps. 4 1/2 Taler (Mecklenburg) über 100 Ctr. - 4 2/3 Taler (Mecklenburg) unter 100 Ctr.
Prospecte Preis- und Fracht-Angaben franco und gratis.
Anerkennende Berichte über die Wirkungen enthält die Beilage d. Bl.
Press-Palmkuchen, das vortheilhafteste Futter für Milch- und Fett-Vieh, 2 - 2 1/6 Taler (Mecklenburg) incl. Säcke ab Hamburg.
Emil Güssefeldt.


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 21 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 21 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 12. März 1869.


Oeffentliche Prüfung der Mädchenschule
(im Küsterhause).
Mittwoch den 17. März.

Morg. 8 Uhr: Choral; Kl. V. Religion; Kl. IV. Lesen; Kl. III. Deutsch; Kl. II. Rechnen; Kl. I. Geographie. - Entlassung; Choral.

Oeffentliche Prüfung der Real= und Knabenschule
(im rothen Schulhause).
Donnerstag, den 18. März.

Morg. 8 Uhr: Choral; Knabenkl. II. Religion; Realkl. I. Mathematik und Physik. - 10 1/2 Uhr Realkl II. Französisch.
Nachm. 2 Uhr: Realkl. III. Latein; Knabenkl. I. Deutsch. - Entlassung; Choral.

Freitag, den 19. März.

Nachm. 2 Uhr: Elementarkl. biblische Gesch. und Lesen; Knabenkl. III. Lesen.

Zu gefälliger Theilnahme an diesen Schulfeierlichkeiten werden die hochgeehrten Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde unserer Schulanstalten, insbesondere die Eltern und Angehörigen unserer Zöglinge hierdurch höflichst eingeladen.
Schönberg, den 11. März 1869.
Dr. Wittmütz, Dir.


Hiemit erlaube ich mir die vorläufige Anzeige, daß ich von mehreren Vormündern den Auftrag erhalten, die zu Johannis d. J. fälligen Kindergelder anderweitig gegen sichere Hypothek und 4 % Zinsen in hiesigen Grundstücke zu belegen. Ich habe demnach 16-20,000 Thlr. wegzugeben und zwar in Pöste von 100 bis 3600 Thlr., jedoch nicht höher als bis 2/3 des Werthes der betreffenden Grundstücke.
Wer unter diesen Bedingungen Geld zu haben wünscht, kann sich jederzeit bei mir melden.
J. P. Bade.


Der Hauswirth Jochen Wienck zu Schaddingsdorf hat mich beauftragt, den Versuch einer Verpachtung seiner daselbst belegenen Vollhüfnerstelle zu machen und dieserhalb zuvor mit seinen Gläubigern zu verhandeln.
Demgemäß fordere ich hiermit alle Diejenigen auf, welche aus irgend einem Grunde Forderungen und Ansprüche an den Hauswirth Jochen Wienck in Schaddingsdorf und resp. an seine daselbst belegene Vollstelle c. pert. zu haben vermeinen, diese ihre Forderungen und Ansprüche bis zum Montag den 15. März c. Mittags 12 Uhr, bei mir, wenn möglich persönlich, anzumelden und zu rechtfertigen.
Schönberg, den 4. März 1869.
W. Baumast, als öffentlicher Notar.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


Nordamerikan. Lloyd.
Directe Passagier=Dampfschifffahrt zwischen Kopenhagen und New-York mit den großen prachtvoll eingerichteten amerikanischen Dampfschiffen. Abgangstage:
Ariel den 15. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Northern Light den 30. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Ocean Queen den 15. Mai, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Passagierpreis:
1. Kajüte 200 Rd. Rm.
2. do. 130 Rd. Rm.
Zwischendeck 70 Rd. Rm.
Kinder bis 12 Jahren bezahlen die halbe Passage, Säuglinge 4 Rd.
Im Passagepreis ist inbegriffen vollständige und reichliche Kost von Kopenhagen bis New=York, ärztliche Hülfe und Medicin im Krankheitszufall.
Kajütspassagiere haben 20 Cubikfuß und Zwischendeckspassagiere 10 Cubikfuß Fracht frei.
Jedem Schiff wird ein von der Compagnie bezahlter Dollmetscher und Condukteur beigegeben.
Passagiere müssen sich in Kopenhagen 48 Stunden vor der bestimmten Abgangszeit einfinden.
Die Fracht von Kopenhagen ist Pfd. Strl. 1. 10 pr. Ton mit 15 % Primage.
Hinsichtlich der Fracht beliebe man sich an C. K. Hansen in Kopenhagen zu wenden.
Ueber Passage ertheilt das Nähere auf mündliche oder schriftliche Anfragen N. P. Frederiksen, autor. Agent, St. Anna Plads 24, Kopenhagen.
NB. Die Schiffe sind den Ansprüchen und Bedingungen, welche vor deren Abgang vom Justizministerium zugestellt werden, unterworfen, in Folge des Auswanderungsgesetzes § 3.
Für die Direction:
Dührssen & Lübbers.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 21 Seite 6]

Chefs-d' œuvre de toilette!
Dr. Hartung's Chinarinden=Oel, zur Conservirung und Verschönerung der Haare, in versieg. und gestemp. Flaschen a 12 Sgr.
Dr. Borchard's aromatische Kräuterseife, zur Verschönerung und Verbesserung des Teints und erprobt gegen alle Hautunreinheiten, in versieg. Original=Päckchen à 6 Sgr.
Prof. Dr. Lindes vegetabilische Stangen=Pomade, erhöht den Glanz und die Elastizität der Haare, und eignet sich gleichzeitig zum Festhalten der Scheitel, in Originalstücken à 7 1/2 Sgr.
Apotheker Sperati's italienische Honigseife, zeichnet sich durch ihre belebende und erhaltende Einwirkung auf die Geschmeidigkeit und Weichheit der Haut aus, in Päckchen zu 2 1/2 und 5 Sgr.
Dr. Hartung's Kräuter=Pomade, zur Wiedererweckung und Belebung des Haarwuchses, in versiegelten und im Glase gestempelten Tiegeln à 12 Sgr.
Dr. Suin de Boutemard's aromat. Zahn=Pasta, das universellste u. zuverlässigste Erhaltungs= und Reinigungsmittel der Zähne und des Zahnfleisches, in 1/1 und 1/2 Päckchen à 12 und 6 Sgr.
Aecht werden die obigen , durch ihre anerkannte Solidität und Zweckmäßigkeit auch in hiesiger Gegend so beliebt gewordenen Artikel in Schönberg nach wie vor nur allein verkauft bei J. P. Bade.


Zahnschmerz Die heftigsten Zahnschmerzen beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Zwei tüchtige Rockarbeiter können dauernde Beschäftigung erhalten bei H. J. Lange, Schneidermeister in Schönberg.


Frisch ausgeforstete Dachschächte werden à 31 Schilling (Mecklenburg) Meckl. Geld pro 100 Stück verkauft zu Hof Lauen bei Selmsdorf. Ablieferungstage jeden Mittwoch und Sonnabend.
H. H. Schön.


Echten Probsteier Saat-Hafer besorgt Wilh. Heincke.


Aufgeschlossenen Peru=Guano von Ohlendorff & Comp. in Hamburg empfiehlt Wilh. Heincke.


Consumenten und Kenner einer reinen Chocolade geben dem Fabrikate der Hoflieferanten Franz Stollwerck & Söhne in Köln wegen sorgfältiger Verarbeitung und vorzüglicher Qualität den unbedingten Vorzug.
Ich empfehle mein Lager der beliebtesten Koch= und Eß=Chocoladen dieser bestrenommirten Fabrik zu Originalpreisen, und zwar Gewürz= von 18 Schilling (Mecklenburg), Gesundheits= von 20 Schilling (Mecklenburg), und Vanille=Chocoladen von 24 Schilling (Mecklenburg) per Zollpfund an.
Schönberg: F. Heitmann.


Grabkreuze in großer Auswahl.
Die Verbindung mit den besten Fabriken macht es mir möglich, die Grabkreute außerordentlich gut und billig zu liefern.
C. Schwedt.


Diejenigen Maurergesellen, welche mit ihrer Auflage schon ein oder mehrere Jahre im Rückstande sind, wenden hiedurch zum letzten Male aufgefordert, diese ihre restirenden Beiträge an die Unterzeichneten zu Ostern d. J. einzuzahlen, weil nach Ablauf dieser Frist die Liste der dann noch Restirenden dem Gerichte zur Beitreibung solcher Beträge übergeben werden wird.
Schönberg, den 11. März 1869.
H. Gerds=Schönberg,
H. Holst=Carlow,
Maureraltgesellen.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat, das Schuhmacherhandwerk zu erlernen kann zu Ostern noch eine gute Stelle erhalten bei W. Hagen, Schuhmachermeister.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: Den 27 Febr.: Dem Musikus Gastwirth Schwiesow hieselbst eine Tochter - Dem Arbeitsm. Boye zu Lindow ein Sohn. - 2. März. Dem Arbeitsm. Wienck zu Lockwisch ein Sohn. - 8. März. Dem Arbeitsm. Brasch hieselbst eine Tochter.

Gestorben: Den 25. Febr. Anna Elisabet Stüve, geb. Bockwoldt, Tischlermeisters=Wittwe vor Schönberg, 76 J. 10 M. alt. - 1. März. Hans Joachim Boye, geb. zu Malzow., verwittw. Arbeitsm. hieselbst, angebl. 74 J. alt. - 3. März. Catharina Dorothea Hedwig Renzow, geb. Behrens von Vorwerk bei Dassow, Webermeisters=Frau vor Schönberg, 69 J. 2 M. alt. - 9. März. Des hiesigen Arbeitsm. Brasch Töchterlein, 1 Tag alt. - Christoph P. H. Stricker, Arbeitsm.=Sohn zu Torriesdorf, 1 J. 4 M. alt.

Freitag, den 12. März.
Passionspredigt: Pastor Fischer.
Sonntag den 14. März.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Abend=Kirche (Passionspredigt): Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
März
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
9.
10.
11.
34.88
32.81
30.09
0.0
0.0
0.0
1.8
1.5
2.5
OSO
O
O
0
1
1
trübe.
-
-


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 - 15Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 25Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 23Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 17Mark (Lübeck) 8Schilling (Mecklenburg),
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.16 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


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