No. 17
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. Februar
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 17 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 4 des Bundesgesetzblattes versandt.


- Das französische Regiment möchte mit Hülfe seiner Ostbahn die belgischen Bahnen und damit Belgien auf einem Umwege annectiren. Wenn Belgien die Leitung seiner Eisenbahnen in französische Hände, gibt, dann braucht es den Schlüssel zu seinen Thoren nicht erst auszuliefern; denn ein Eisenbahnzug rennt die Thore ohne Schlüssel ein. Es wird aber vorläufig nichts daraus werden, denn der belgische Senat hat das einen Riegel vorschiebende Gesetz angenommen. Die öffentliche Meinung in Frankreich ist gleichfalls gegen die Vergewaltigung Belgiens, und die Regierung zieht bereits gelindere Saiten auf.
- Der historische Krönungshügel zu Pesth wird aus Communicationsrücksichten abgetragen.
- Der tägliche Consum Berlins an Getreide, Mehl, Brot und Fleisch (ohne Geflügel, Wild und Fische) belief sich im vergangenen Jahre auf 38 W. Weizen, 85 W. Roggen, 44 W. Gerste, 161 W. Hafer, 9 W. Erbsen, 589 Ctr. Weizenmehl, 555 Ctr. Roggenmehl, 517 Ctr. Brod, 76 Ochsen und Stiere, 95 Kühe und Fersen 228 Kälber, 461 Hammel, Schafe und Ziegen, 5 Lämmer, 419 Schweine, 3 Spanferkel, 11 Pferde, 174 Ctr. eingeführte Fleisch= und Fettwaaren, zusammen täglich 1891 Ctr. Fleisch, davon der dritte Theil Schweinefleisch. Auf den Kopf der Einwohnerzahl berechnet sich der Consum für das Jahr 1868 an Getreide, Mehl, Brod und Fleisch (ohne Geflügel, Wild und Fische) auf 1/2 Schfl. Weizen, 1 Schfl. Roggen, etwas über 1/2 Schfl. Gerste, 2 Schfl. Hafer, 2 Metzen Erbsen, 30 Pfd. Weizenmehl, 29 Pfd. Roggenmehl, 27 Pfd. Brod und beinahe 1 Ctr. Fleisch. Abgenommen hat der Consum von Roggen, Erbsen, Brod, zugenommen der von Fleisch, Weizen, Roggenmehl. Die Schlachtsteuer ergab 1868 992,140 Thlr., die Wildsteuer 27,501 Thlr. Geschlachtet wurden 27,821 Ochsen, 34,874 Kühe und Fersen,. 83,284 Kälber, 168,333 Hammel, 4026 Pferde.
- Die österreichische Kriegsfregatte Radetzky ist bei Lesina in die Luft geflogen; 300 Marinesoldaten sind dabei um's Leben gekommen.
- Der Großherzog von Baden liegt an einer Bauchfellentzündung darnieder.
- In dem Tunnel der Pariser Gürtelbahn stießen zwei Züge zusammen; furchtbare Auftritte in dem Dunkel, 40 Verwundete. Mehrere von ihnen waren in entsetzlicher Weise verstümmelt. Heizer und Zugführer des einen Zuges sind im wahren Sinne des Wortes zermalmt, während die des andern Zuges mit schweren Verwundungen davonkamen. Acht Waggons, durch den Zusammenstoß zertrümmert, füllten den Tunnel aus. Mehrere große Weinfässer, die der eine Zug transportirte, waren eingestoßen, und der Wein bedeckte in schauderhaftem Gemisch mit dem Blut der Verwundeten den Boden, von welchen letzteren am selben Tage fünf starben.
- Der Theaterbrand in Köln soll durch Brandstiftung entstanden sein. Die Verbrecherin, welche sich im Dienst der umgekommenen Familie befand, soll ihre That dem Geistlichen gestanden haben und befindet sich bereits in Haft. Der Beweggrund soll Rache gewesen sein.
- Auf einem der letzten Hofbälle in Berlin war die Gemahlin eines auswärtigen Gesandten die Königin des Abends und als solche bald auch Gegenstand der Bewunderung des Grafen Bismarck. Die Dame ließ sich die Huldigungen des Ministers wohl gefallen, aber als er, mit der Sicherheit des Siegers, seine Hand ausstreckte, um eine Blume aus dem Bouquet zu nehmen, das die Gesandtin am Kleide trug, schlug sie mit dem Fächer auf die Hand und sagte: "Pardon, Herr Graf, das ist kein deutscher Staat."
- Mancher Seemann wird durch das, was dieser Tage im Golf Juan geschehen ist, in dem Aberglauben bestärkt worden sein, daß eine Leiche am Bord Unglück bringt. Der französische Kriegsdampfer Lautouche wollte die Leiche des türkischen Ministers Fuad Pascha von Nizza nach Constantinopel bringen, stieß aber in der Nacht mit einem Dampfer zusammen. Das kleinere Schiff ging mit 13 Personen unter, der große Dampfer wurde arg beschädigt.
- Ein namhafter Jurist schlägt die Errichtung von Advokatenbörsen vor, wie sie in Hamburg bereits bestehen. Dort kommen zu einer bestimmten Stunde die Advokaten zusammen, welche in irgend einer Sache mit einem Collegen Geschäfte abmachen wollen, sie besprechen mit Zuziehung der Parteien ihre Angelegenheiten, einigen sich über Streitiges und bringen ohne Vielschreibereien, ohne vieles Hin= und Hersenden und gegenseitiges Chikaniren Manches zu Stande, was sonst Wochen und Monate erfordert hätte. Die Rechtsanwälte sind sicher überall einverstanden, es fragt sich nur, ob auch die Linksanwälte.
- In Zeihen in Aarau brannte das Haus eines Oekonomen Biri nieder. Während alle Welt noch mit Löschen beschäftigt war, legte Biri sich in das gerettete, auf der Wiese beim Hause kaum 20 Schritte von der Brandstätte stehende Bett und schaute gemüthlich dem Feuer zu. Die erbitterten Leute jagten ihn aus dem Bette heraus und brachten ihn in's Zuchthaus; denn er hatte sein Haus selber angezündet.
(Hoher Werth landwirthschaftlicher Bildung.)
Ein in bäuerlichen Verhältnissen lebender Landmann veröffentlicht das Folgende: Wenn ich mir so den heutigen Bauernstand in seinen Bestrebungen vergegenwärtige, so beschleicht mich ein Gefühl wahren Bedauerns. Man muß gestehen, daß dieser Stand einen hochschätzbaren Fleiß entwickelt, aber es ist doch zu bedauern, daß so viele Landleute ihren Kindern, insbesondere ihren Söhnen diejenige Bildung vorenthalten, die heutzutage unerläßlich ist, um aus dem Landwirthschaftsbetriebe den höchsten Gewinn zu erzielen. Wie groß ist die Zahl derer, die von Jahr zu Jahr Geld anhäufen und trotzdem ihre Söhne in Unwissenheit lassen, wie groß die Zahl derer, die den mit Mühen und Sorgen erzielten Gewinn unfruchtbaren Unternehmungen zuwenden, die geistige Ausbildung ihrer Kinder aber vernachlässigen. Auch ich habe geglaubt, das, was man landwirthschaftliche Bildung nennt, sei Unsinn, auch ich habe Capitalien erübrigt, auch ich habe meine zwei ältesten, gut begabten Söhne, kaum der Schule ent=

[ => Original lesen: 1869 Nr. 17 Seite 2]

lassen, zu der härtesten Knechtsarbeit angehalten und ihnen die weitere geistige Ausbildung ganz versagt, weil ich aus Unkenntniß keinen Respekt davor hatte. Mein dritter Sohn war 1857 zwanzig Jahre alt. Ein Mann, dem ich besonders verpflichtet war, ließ mir keine Ruhe, bis ich mich entschloß, meinen Jüngsten in eine landwirthschaftliche Schule zu schicken; ich konnte dem Manne gegenüber nicht nein sagen, aber ich war ärgerlich darüber, um so mehr, da mich das eine Jahr mehrere hundert Thaler kostete. Mein Sohn kam zurück, fein gescheitelt, vom Kopf bis zum Fuße ein Herr. Herrgott, dachte ich, was soll aus dem Kerl werden. Aber siehe da. Der ging in's Geschirr, ärger als zuvor; Morgens der Erste im Hofe, war er auch Abends der Letzte. Ich hatte meinen tausend Spaß an ihm. Dazu wußte er auch Alles schön anzulegen und war sich bewußt, warum es sich so, jenes anders machte. Wir überzeugten uns bald, daß es doch ein großer Unterschied sei, zwischen einem puren Praktiker und einem der mit der Praxis höhere Einsicht verbindet; der erstere ist halb Maschine, der andere ist ganz Mensch im wahren Sinn des Wortes. Jetzt sind seitdem 10 Jahre verflossen. Ich habe nicht in der Lotterie gewonnen, nichts geerbt, aber ich bin um 8000 Thaler reicher geworden, trotzdem die Zeiten nicht günstiger für den Landwirth waren wie vordem, meine Felder sind im besten Zustande, mein Viehstand ist lohnender und meine häusliche Einrichtung ist netter, behaglicher, als je zuvor. Ich verdanke dies der erworbenen höheren Einsicht meines Sohnes. Ist auch nicht jeder junge Mensch in gleicher Weise empfänglich, so gibt es doch Tausende von Bauernsöhnen, die in Zukunft als ganz andere Männer im Leben dastehen würden, wenn ihre Eltern frühzeitig genug bedacht hätten, daß nichts Ersatz bieten kann für die bessere Bildung, mit der erst die rechte Berufsliebe und auch der rechte Berufssegen kommt.


Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 17 Seite 3]

Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Holz=Auction.
Mittwoch den 3. März d. J. sollen im Woitendorfer Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:
3 buchen Drümme,
30 Faden 3.7.7' Buchenholz,
60 Haufen, buchen Zweig= und Durchforstungsholz,
20 Haufen Eichhester,
5 Faden 3.7.7' Eichenholz,
36 Haufen birken Wadelholz,
Fichten Durchforstungsholz von Hopfenstangen und Schleet=Stärke.
Käufer wollen sich Morgens 10 Uhr beim Holzwärterhause zu Woitendorf einfinden.
Vitense den 23. Februar 1869.
Wiegandt, Förster.


Der Dassower District des patriotischen Vereins beabsichtigt auch in diesem Jahre im Anfange Juni an einem näher zu bestimmenden Tage eine Rindviehschau in Dassow unter Gewährung folgender Prämien abzuhalten.
I. Für leichten Rindviehschlag.
1) Für Bollen (1 und 2 Jahre alt):
Erster Preis 15 Taler (Mecklenburg)
Zweiter Preis 10 Taler (Mecklenburg)
2) Für Kühe.
Erster Preis 15 Taler (Mecklenburg)
Zweiter Preis 10 Taler (Mecklenburg)
3) Für Starken (dieselben dürfen nicht gekalbt haben, müssen im laufenden Jahre 2 Jahre alt werden und nicht älter wie 3 Jahre sein):
Erster Preis 15 Taler (Mecklenburg)
Zweiter Preis 10 Taler (Mecklenburg)
Dritter Preis 5 Taler (Mecklenburg)
II. Für schwerern Rindviehschlag.
1. einen Bollenpreis von 15 Taler (Mecklenburg)
2. einen Kuhpreis von 10 Taler (Mecklenburg)
3. einen Starkenpreis von 10 Taler (Mecklenburg)
Zur Prämirung concurriren nur Hauswirthe und kleine Züchter, jedoch mit Ausschluß der Händler. Die Entscheidung, ob ein Stück Rindvieh zur Prämie des schwerern oder leichten Schlages zuzulassen, steht 2 dazu abgeordneten Herren zu unter Ausschluß jeden Recurses.
Im Auftrage des Dassower Districtes
Eckermann=Pötnitz. L. Schmidt=Vorwerk.
G. Callies=Dassow.


Gegen solche bankmäßige Sicherheit, die auch für Kindergelder genügt, kann ich jederzeit Kapitalien zu 5 Prozent jährlicher Zinsen unterbringen.
Schönberg.
Kindler, Advokat.


2. musikalische Abendunterhaltung des Schönberger Gesangvereins
Dienstag, den 2. März, im Spehr'schen Saale.
"Erlkönigs Tochter" Ballade.
Componiert von Niels W. Gade.
Abends 7 Uhr.
Der Vorstand.


Wegen gänzlicher Aufgabe des Geschäftes Ausverkauf des Posamentir- und Weißwaarenlagers zu Fabrikpreisen und darunter, gegen baare Zahlung.
Wiederverkäufern extra Rabatt.
Theodor Green.
Lübeck, Breitestraße 815.


Hiemit erlaube ich mir die vorläufige Anzeige, daß ich von mehreren Vormündern den Auftrag erhalten, die zu Johannis d. J. fälligen Kindergelder anderweitig gegen sichere Hypothek und 4 % Zinsen in hiesigen Grundstücken zu belegen. Ich habe demnach 16-20,000 Thlr. wegzugeben und zwar in Pöste von 100 bis 3600 Thlr., jedoch nicht höher als bis 2/3 des Werthes der betreffenden Grundstücke.
Wer unter diesen Bedingungen Geld zu haben wünscht, kann sich jederzeit bei mir melden. J. P. Bade.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr findet statt, am Mittwoch den 3. März.
Mittagessen Nachmittags 3 Uhr.


Gesucht ein Bursche in die Klempnerlehre unter sehr annehmbaren Bedingungen. Näheres bei
J. B. Hertel, Klempner.
Travemünde.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 17 Seite 4]

Die Superphosphat-Fabrik von Emil Güssefeldt in Hamburg liefert zu folgenden Preisen, unter Minimal-Gehalts-Garantie, an löslichen Nährstoff-Elementen:
Baker Guano-Superphosphat Min.-Gehalt: 20 % Phosphorsäure, 2 3/4 Taler (Mecklenburg) über 100 Ctr. - 2 6/6 Taler (Mecklenburg) unter 100 Ctr.
Navassa-Guano-Superphosphat Min.-Gehalt: 12 % Phosphorsäure, 1 3/8 über 100 Ctr. - 1 3/4 Taler (Mecklenburg) unter 100 Ctr.
Phospho-Guano (Amm. Superphosphat) Min.-Gehalt: 3 % Stickst. + 17 % Phosps. 3 1/3 Taler (Mecklenburg) über 100 Ctr. - 3 1/2 Taler (Mecklenburg) unter 100 Ctr.
Ammoniak-Superphosphat Min.-Gehalt: 5 % Stickst. + 15 % Phosps. 3 2/3 Taler (Mecklenburg) über 100 Ctr. - 3 5/6 Taler (Mecklenburg) unter 100 Ctr.
Kali-Superphosphat Min.-Gehalt: 12 % Kali + 15 % Phosps. 3 2/3 Taler (Mecklenburg) über 100 Ctr. - 3 5/6 Taler (Mecklenburg) unter 100 Ctr.
Kali-Ammoniak-Superphosphat Min.-Gehalt: 5 % Stickst. + 12 % Kali + 10 % Phps. 4 1/2 Taler (Mecklenburg) über 100 Ctr. - 4 2/3 Taler (Mecklenburg) unter 100 Ctr.
Prospecte Preis- und Fracht-Angaben franco und gratis.
Anerkennende Berichte über die Wirkungen enthält die Beilage d. Bl.
Press-Palmkuchen, das vortheilhafteste Futter für Milch- und Fett-Vieh, 2 - 2 1/6 Taler (Mecklenburg) incl. Säcke ab Hamburg.
Emil Güssefeldt.


Ausverkauf von Manufacturwaaren.
Der Rest des Lagers wird um rasch zu räumen, unter Einkaufspreisen gegen baare Zahlung verkauft.
Z. B.
Umschlagetücher sonst 8, 6, 5 Thaler, für 5, 4 und 3 Thaler,
Kleiderstoffe sonst 24, 16, 12 Schill., für 16, 10 und 8 Schill.
Zanellas 10/4 und 9/4 sonst 1 Thlr., 36 Schill., für 36 und 26 Schill.
Jackenzeug sonst 12 Schill, für 9 Schill.
Flanelle, Band, Cattune sehr billig.
schwarze Tuche sonst 1 Thl. 24 Schill. und 1 Thl. 16 Schl. für 1 Thl. und 40 Schill.
Und vieles Anderes.
Ratzeburg.
Moritz Stein.


Hauptpreis 250,000 Mark (Lübeck) Ziehung am 14. k. M.

Ausdrücklich bemerke, daß hier nur von den Staatsloosen die Rede ist, und Jederann die Original=Loose in Händen bekommt.

Nachdem das Spielen aller Anlehensloose gesetzlich überall gestattet ist, beehrt sich unterzeichnetes Handlungshaus zur Betheiligung der schon am 14. k. Mts. stattfindenden großen Gewinnziehung der neuesten von allerhöchster Regierung ausgegebenen Staatsloose höflichst einzuladen.
Jedes gezogene Loos muß unbedingt einen der entfallenden Gewinne von Mark (Lübeck) 250,000, 150,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 2 mal 20,000, 2 mal 15,000 2 mal 12000, 11,000, 3 mal 10,000 2 mal 8000, 3 mal 6000, 5 mal 5000, 4000, 14 mal 3000, 105 mal 2000, 6 al 1500, 156 mal 1000 etc. etc. erlangen und dürfte überhaupt keine Staatslotterie gleiche Vortheile bieten als hier dem Einleger geboten sind.
Diese Original=Staatsloose à fl. 3 1/2 = 2 Thlr. (amtliche Pläne und Listen gratis) versendet hierzu gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages das Bankgeschäft von
Gustav Schwarzschild,
Hamburg.


Grabkreuze in großer Auswahl.
Die Verbindung mit den besten Fabriken macht es mir möglich, die Grabkreute außerordentlich gut und billig zu liefern.
C. Schwedt.


Fleischschneidemaschinen zum Gebrauch in kleinen und großen Hausständen zu 3 1/2 und 5 Thlr. empfiehlt
C. Schwedt.


Alle Diejenigen, die rechtmäßige Forderungen und Ansprüche an den zu Kl. Siemz verstorbenen Hauswirth Wigger zu haben vermeinen, wollen sich innerhalb 8 Tagen bei den unterzeichneten Vormündern melden. Ferner werden Diejenigen, welche obgenannten Verstorbenen noch schuldig sind, aufgefordert, diese ihre Schuld ebenfalls binnen gleicher Frist zu berichtigen.
Schullehrer Koopmann=Niendorf.
Schulze Kähler=Kl. Siemz.
Kl. Siemz, den 25. Februar 1869.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 17 Seite 5]

Wir zeigen hiermit wiederholt an, daß wir im Interesse des landwirthschaftlichen Publikums das alleinige Recht und die ausschließliche Befugniß zur Fabrikation des aufgeschlossenen Peru=Guano's für ganz Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden und Rußland den Herren Ohlendorff & Co. in Hamburg und Emmerich a. Rh. und zwar unter unserer speziellen Controle übertragen haben.
Hamburg, im Januar 1869.
J. D. Mutzenbecher Söhne und Aug. Jos. Schön & Co. alleinige Importeurs des Peru=Guano's für ganz Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden und Rußland.
Unter Bezugnahme auf vorstehende Bekanntmachung der Herren J. D. Mutzenbecher Söhne und Aug. Jos. Schön & Co. offeriren wir hiermit einem verehrlichen landwirthschaftlichen Publikum den aufgeschlossenen Peru-Guano mit ca. 10 pCt. gegen Verflüchtigung geschütztem Stickstoff und ca. 10 pCt. löslicher Phosphorsäure, in feinster, sofort verwendbarer Pulverform ab unsern Fabriken in Hamburg und Emmerich a. Rh. augenblicklich:
à Pr. Crt. Thlr. 4 1/2 bei Entnahme von und über 600 Ctr.
à Pr. Crt. Thlr. 4 2/3 bei Entnahme von und unter 600 Ctr.
pr. 100 Pfd. Brutto=Zollgewicht incl. Säcke gegen comptante Zahlung, und beziehen wir uns hinsichtlich unserer sonstigen Verkaufs=Bedingungen etc. etc. auf unsern fünften Bericht (vom Januar d. J.), welcher auch eine Gebrauchsanweisung nach den neuesten Erfahrungen enthält und direct von uns oder durch alle respectablen Guano=Handlungen Deutschlands etc. gratis zu beziehen ist.
Bei der außerordentlich zunehmenden Benutzung des aufgeschlossenen Peru=Guano's seitens des verehrlichen landwirthschaftlichen Publikums ist nicht anzunehmen, daß die überaus günstigen Wirkungen desselben noch irgendwo unbekannt geblieben sein sollten. Wir beschränken uns daher auf folgende Anführungen: Laut Mittheilung der Herren Agriculturchemiker Prof. Dr. Stohmann in Halle, Dr. Heidepriem in Cöthen, Dr. Karmrodt in Bonn, Dr. C. Gilbert in Hamburg, Dr. Kreutzhage in Hohenheim, Dr. G. Hirtzel in Memmingen, Dr. Lindt in Zolikofen und Oekonomierath von Laer in München zeigte der von uns im vorigen Jahr von uns gelieferte aufgeschlossene Peru=Guano im Durchschnitt von ca. 800 Analysen 10.32 % Stickstoff und 10.36 % lösliche Phosphorsäure, und entsprachen in allen Fällen die Lieferungen unserer Garantie.
Laut Bekanntmachung des Hrn. Professors F. Stohmann in Halle im Märzheft der Zeitschrift des landwirthschaftlichen Centralvereins der Provinz Sachsen, 1868, Seite 89, betrug der Absatz von aufgeschlossenem Peru=Guano der unter Controle des Vereins stehenden Handlungen der Provinz Sachsen
im Jahre 1867 ca. 100,883 Ctr.
im Jahre 1868 stellte sich derselbe nach Hrn. Prof. Dr. Stohmann eingesandter Specification auf ca. 172,318 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 71,435 Ctr.
Nach dem Herzogthum Anhalt stellte sich der Absatz des aufgeschlossenen Peru=Guanos
im Jahre 1867 auf ca. 26,442 Ctr.
im Jahre 1868 nach Dr. Heidepriem in Cöthen eingesandter Specification auf ca. 51,418 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 25,276 Ctr.
Nach dem Herzogtum Braunschweig stellte sich der Absatz des aufgeschloss. Peru=Guano's
im Jahre 1867 auf ca. 6,148 Ctr.
im Jahre 1868 nach Hrn. Prof. Dr. Otto in Braunschweig eingesandter Specification auf ca. 15,989 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 9,841 Ctr.
Nach dem Königreich Sachsen stellte sich der Absatz des aufgeschloss. Peru=Guano's
im Jahre 1867 auf ca. 19,461 Ctr.
im Jahre 1868 nach Hrn. Hofrath Dr. Stoeckhardt in Tharandt bei Dresden eingesandter Specification auf ca. 47,838 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 28,377 Ctr.
Nach der Rheingegend und Westfalen stellte sich der Absatz des aufgeschloss. Guano's
im Jahre 1867 auf ca. 46,720 Ctr.
im Jahre 1868 laut Hrn. Landrath a. D. Thilmann, Generalsecretärs des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen in Bonn und Hrn. Oekonomierath W. v. Laer, Generalsecretärs des landwirthsch. Provinzial=Vereins Westfalen in Münster etc. etc. eingereichten Angaben auf ca. 77,545 Ctr.
1868 also Mehrabsatz ca. 30,825 Ctr.
Ein ähnliches Verhältniß in der Zunahme des Verbrauchs unseres Fabrikats zeigte sich in den Provinzen Schlesien, Posen, Hannover, Schleswig=Holstein, Pommern, Hessen, in den Großherzogthümern Mecklenburg und Baden, in den Königreichen Dänemark, Bayern und Württemberg, in Böhmen etc. etc. etc. und betrug unser Totalabsatz im verflossenen Jahre
von aufgeschlossenem Peru=Guano 721,538 Ctr.
von rohem Peru=Guano 168,370 Ctr.
Wir sehen in vorgehenden Zahlen die vollgültigen Beweise der Richtigkeit unserer Empfehlungen des aufgeschlossenen Peru=Guano's in unseren Berichten von 1-4 und noch beifügend, daß von denselben die Editionen 3 und 4 in einigen 1000 Exemplaren noch vorräthig sind und gern zu Diensten stehen, wollen wir hiermit unsern aufgeschlossenen Peru=Guano dem verehrlichen laudwirthschaftlichen Publikum wiederholt bestens empfohlen haben.
Hamburg und Emmerich a. Rh., im Januar 1869.
Ohlendorff & Co.

[ => Original lesen: 1869 Nr. 17 Seite 6]

Ich ersuche um umgehende Zusendung von noch 2 Flaschen des L. W. Egers'schen Fenchelhonig=Extracts, welche Bestellung wohl der beste Beweis für die günstige Wirkung desselben ist, die sich durch Beseitigung des so unangenehmen Reizes im Kehlkopf beim Husten, sowie durch allmählige Lösung des Schleimes von der Brust glänzend bewährt. Meiner Ansicht nach sollte der Fenchelhonig in keinem Haushalte fehlen, namentlich wo Kinder sind.
Hochachtungsvoll und ergebenst
Firchau bei Jacobsdorf, den 18. October 1868.
Th. C. Winkler, Gutsbesitzer.
Man kauft den Schlesischen Fenchelhonig=Extract von L. W. Egers in Breslau allein echt beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Die Einrahmung von Bildern und Spiegeln sowie sämmtliche Glaserarbeit wird gut und billig ausgeführt von E. H. Peters, Glasermeister, Schönberg, Siemzerstraße.


Geschäfts=Eröffnung.
Heinrieh Behrens,
Dach= und Schieferdecker, empfiehlt sich dem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum zum Anfertigen von Schiefer=, Pappe=, und Asphaltdächern, sowie Reparaturen unter Garantie bei schneller Bedienung und billigstem Preise. Auch ist stets vorräthig ein Lager von Schiefer, Dachpappe, Asphalt und Theer.
Meine Wohnung ist in der Sabowerstraße bei H. Eckmann.


Seit einiger Zeit wird hier von Auswärtigen mit Sensen hausirt und dieselben theilweise zu übermäßigen Preisen verkauft. Ich mache ein geehrtes Publikum hiedurch darauf aufmerksam, daß auch bei mir wirklich gute Sensen zu haben sind, die ich unter Garantie verkaufe, so daß man sicher geht, von mir nicht übervortheilt zu werden. Ich verkaufe Gußstahl= und Schmiede=Sensen zum Preise von 1 Taler (Mecklenburg) bis 1 Taler (Mecklenburg) 40 Schilling (Mecklenburg) das Stück und mache zugleich bekannt, daß ich um Pfingsten aus, mit Erlaubniß Großherzoglicher Landvogtei, damit auf dem Lande hausiren werde. Im vorigen Jahre habe ich bereits 185 Stück dieser Sensen hier im Lande verkauft, von denen nur 3 Stück wegen unbedeutender Fehler zurückgegeben sind, während die andern 182 Stück als vorzüglich brauchbar anerkannt wurden.
Schönberg, Praefke, Schmied,
wohnhaft bei Bäckermeister Hrn. Vielhack v. d. Sabowerthore.


Ansbacher, Freiburger, Mailänder und sonstige Original=Staats=Prämien=Loose sind stets vortheilhaft von uns zu beziehen und überall zu spielen erlaubt.
Man biete dem Glücke die Hand!
250,000 als höchsten Gewinn bietet die Neueste große Staats=Prämien=Verloosung, welche von der hoh. Regierung genehmigt und garantirt ist. Unter 22,400 Gewinnen, welche in wenigen Monaten zur sichern Entscheidung kommen, befinden sich Haupttreffer von 250,000, 150,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 20,000, 15,000, 12,000, 10,000, 8000, 6000, 5000, 4000, 3000, 105 mal 2000, 156 mal 1000, 206 mal 500, 300, 200 etc.
Jedermann erhält von uns die Original=Staats=Loose selbst in Händen. (Nicht mit den verbotenen Promessen zu vergleichen.) Für Auszahlung der Gewinne leistet der Staat die beste Garantie und versenden wir solche pünktlichst nach allen Gegenden.
Schon am 14. kommenden Monats findet die nächste Gewinnziehung statt.
1 ganzes Original=Staats=Loos kostet Thlr. 2. -
1 halbes oder 2/4 Original=Staats=Loos kostet Thlr. 1. -
gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrags.
Wir führen alle Aufträge sofort mit der größten Aufmerksamkeit aus, legen die erforderlichen Pläne bei und ertheilen jegliche Auskunft gratis.
Nach stattgefundener Ziehung erhält jeder Theilnehmer von uns unaufgefordert die amtliche Liste und Gewinne werden prompt überschickt.
Man beliebe sich daher baldigst direct zu wenden an S. Steindecker & Comp. Bank= & Wechsel=Geschäft in Hamburg.


H. L. Haukohl empfiehlt sein Colonial-Waaren-Geschäft en gros und en detail.
Löbeck, Sandstrasse 1003.


Einem geehrten Publikum mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mich in Herrnburg als Maler etablirt habe und empfehle mich zu allen in meinem Fache vorkommenden Arbeiten, die sauber und billig ausgeführt werden.
Meine Wohnung ist vorläufig noch beim Herrn Hauswirth Blanck in Wahrsow.
C. Stoffers, Maler.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat, das Barbiergeschäft zu erlernen, kann zu Ostern in die Lehre treten bei H. Mecklenburg
in Ratzeburg.


Pferd Mein brauner 3jähriger Hengst steht in diesem Jahre bereit zum Decken.
Hauswirth Oldenburg in Rieps.


Im Saale der Gastwirthin Boye Freitag, den 26. Februar Tyroler National-Concert der bekannten Zillerthaler Sänger=Gesellschaft
J. Kopp mit Frau, Frl. Pfister, der Herren G. Pfister und A. Oberlaner, im National-Costüm,
wozu dieselben hierdurch freundlichst einzuladen sich erlauben.
Anfang 7 1/2 Uhr. Entrée à Person 8 Schilling (Mecklenburg)


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: 12. Febr. Dem Bienenwirth Grevsmühl vor Schönberg eine Tochter. - 14. Febr. Dem Maler Stein hies. eine Tochter - 15. Febr. Dem Arbeitsm. Jacobs zu Bechelsdorf ein Sohn. - 18. Febr. Dem Arbeitsm. Lüth zu Olndorf ein Sohn. - 22. Febr. Dem Arbeitsm. Maack zu B. Resdorf ein Sohn.

Gestorben: 16. Febr. Wilhelm H. J. Drevs, Maurergesellen=Sohn zu Lockwisch, 2 M. alt. - 20. Febr. Hans Heinrich Meyer hieselbst, verwittw. Arbeitsm. aus Rabensdorf, 61 J. alt. - 18. Febr. Catharina Margareta Grevsmühl zu Rabensdorf, Arbeitsm.=Wittwe aus Cordshagen, geb. Ditz aus Schindelstädt, 73 J. 11 M. alt. - 22. Febr. Christina Margareta Elis. Oldenburg, Schuhmachermeisters=Frau vor Schönberg, geb. Soll von hier, 49 J. 5 M. alt. - 23. Febr. Auguste Cath. M. Hinzelmann, Bäckermeisters=Tochter hieselbst, 3 1/2 M. alt.

Copulirt: 11. Febr. Hans Heinrich Oldörp, Schulze zu Lockwisch, und A. M. Ch. B. Bertha Schleuß daselbst.

Freitag, 26. Februar.
Vormittags 10 Uhr: Passionspredigt. Pastor Fischer.
Sonntag den 28. Februar.
Vormittags.=Kirche: Pastor Fischer.
Abend=Kirche (Passionspredigt): Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Febr.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
23.
24.
25.
39.00
40.13
37.31
-3.0
0.5
0.7
2.0
2.5
3.7
OSO
SSW
SSW
1
0
1
heiter.
Neb. trübe.
trübe.


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 1/2 - 15Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken17 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 26Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 24Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 19Mark (Lübeck) 8Schilling (Mecklenburg),
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.16 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


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