[ => Original lesen: 1867 Nr. 32 Seite 1] - Die Regierungen haben in der Sitzung des Reichstages vom 15. April einen entschiedenen Sieg davon getragen, indem mit großer Mehrheit beschlossen worden ist, daß die Mitglieder des Reichstages keine Diäten erhalten sollen. Der Reichstag hatte sich bei der Vorberathung gegen die Ansicht der Regierungen erklärt und die Zahlung der Diäten beschlossen. Graf Bismarck erklärte am 15., daß in diesem Punkte die Regierungen nicht nachgeben würden. Sie hätten manche Abänderungen des Entwurfs, zum Theil als Verbesserungen, angenommen; in dieser Frage aber beharrten sie auf ihrem Standpunkt. Der Reichstag nahm die Nichtbewilligung der Diäten mit 179 gegen 90 Stimmen an. Der zweite Hauptpunkt in der Verfassung, der ein Hinderniß ihres Zustandekommens bilden konnte, wurde in der Sitzung vom 16. d. verhandelt. Er betraf die Bestimmungen über die Friedenspräsenzstärke des Heeres und die Bundesfinanzen. Die erstere wurde so vom Reichslage angenommen, wie sie aus der Vorberathung hervorgegangen war, trotzdem Graf Bismarck dringend eine Aenderung empfahl. Zu dem Artikel über die Bundesfinanzen wird der Zusatz : "Nach dem 31. Dec. 1871 müssen diese Beträge von den einzelnen Staaten des Bundes zur Bundescasse fortgezahlt werden. Zur Berechnung derselben wird die im Artikel 60 interimistisch festgestellte Friedenspräsenzstärke so lange festgehalten bis sie durch ein Bundesgesetz abgeändert ist. Die Verausgabung dieser Summe für das gesammte Bundesheer und dessen Einrichtungen wird durch das Etatsgesetz festgestellt. Bei der Feststellung des Militairausgabeetats wird die auf Grundlage dieser Verfassung gesetzlich feststehende Organisation des Bundesheeres zu Grunde gelegt" mit 202 gegen 80 Stimmen angenommen. Bei der Schlußabstimmung über die ganze Verfassung werden 230 dafür und 53 Stimmen dagegen abgegeben.
- Am 17. April, Mittags 12 Uhr, ist der Reichstag durch den König selbst geschlossen worden. In der Thronrede spricht der König seine aufrichtige Genugthuung aus über die Verwirklichung der Hoffnungen, mit welchen er den Reichstag eröffnet hatte. Er erkennt den patriotischen Ernst und die Selbstbeherrschung der Abgeordneten an, welche ein festbegründetes zukunftreiches Verfassungswerk geschaffen, die Bundesgewalt mit unentbehrlichen, ausreichenden Befugnissen ausgestattet haben. Die Einzelstaaten behielten die freie Bewegung überall, wo sie zulässig und ersprießlich ist. Die Volksvertretung erhalte diejenige Mitwirkung der Nationalaufgaben, welche den Landesverfassungen und dem Bedürfniß der Regierung entspricht. Die Regierungen sowohl wie die Volksvertretungen brachten Opfer, überzeugt, daß dieselben für Deutschland gebracht werden mußten. "Durch allseitiges Entgegenkommen ist die fruchtbringende Entwickelung des Bundes verbürgt, mit dessen Abschluß die Hoffnungen, welche uns mit den süddeutschen Brüdern gemeinsam, der Erfüllung näher gerückt sind. Die Zeit ist herbeigekommen, wo Deutschland durch Gesammtkraft seinen Frieden, sein Recht und seine Würde zu vertreten vermag. Das nationale Selbstbewußtsein fand ist allen Vaterlandsgauen kräftigen Widerhall. Die Regierungen, das Volk Gesammtdeutschlands sind einig, daß die wiedergewonnene Nationalmacht hauptsächlich die Friedensversicherung bewähren muß." Die Thronrede spricht am Schlusse die Hoffnung aus, daß auch die Einzellandtage dem Verfassuugswerke beistimmen.
- Bei allen Regimentern der bayerischen Armee wird die beurlaubte Mannschaft einberufen, um die Soldaten in der Handhabung des Hinterladungsgewehres einzuüben.
- In Frankreich kostet künftig ein Militairstellvertreter 3000 Franken oder 800 Thaler.
- Die Epauletten werden künftighin bei allen Militair= und Civilbeamten Norddeutschland in Wegfall kommen.
- Eine Adresse eigenthümlicher Art wird in Kurzem dem Prinzen von Wales überreicht werden: Eine Einladung der Indianer vom Red River an den englischen Thronerben zu einem Besuch. Nach der Sitte des Landes ist sie auf Birkenrinde zierlich ausgeführt und wird sich jedenfalls wunderlich genug ausnehmen.
- Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland werden in diesem Sommer die Kur in Kissingen wiederholen, und ersterer wird dann die Pariser Ausstellung besuchen.
- Man erzählt, daß ein berühmter Berliner Arzt zu einem Gutachten über das Leiden des kaiserlichen Prinzen in Paris aufgefordert sei. Nachdem derselbe die ihm zugeschickte Krankheitsgeschichte genau geprüft, hat er ein keineswegs günstiges Gutachten abgegeben, indem er das Uebel für den Bruch eines Wirbelkörpers mit Vereiterung etc. hält. Nach seiner Meinung ist die Krankheit lebensgefährlich und gibt nur wenig oder gar keine Hoffnung auf Genesung.
- Die preußische Armee zählt jetzt 1677 Aerzte. Außer dem Chef des gesammten Militair=Medicinalwesens, Generalstabsarzt Grimm (mit dem Range eines Generalmajor) befinden sich 14 General= und Corpsärzte, 121 Oberstabs= und Regimentsärzte, 320 Stabs= und Bataillonsärzte, 7 Oberärzte, 538 Assistenzärzte und 675 Unterärzte bei der Armee.
- Unter einem donnerähnlichen Gekrach stürzte am 8. d. Morgens gegen 5 Uhr in dem vor über 60 Jahren erbauten weit bekannten Peter Ahrens'schen Tanzlocale in Hamburg das Dach und in Folge dessen die Decke des Saales ein. Wäre dies einige Stunden früher geschehen, so hätten wohl Hunderte von Menschen daselbst ihren Tod unter den Trümmern gefunden. Nach dem Urtheil Sachverständiger waren die Dachsparren und Balken durch die Länge der Zeit morsch geworden, und es ist unbegreiflich, daß der Einsturz nicht schon früher durch die Erschütterung bei den Tanzbewegungen erfolgt ist.
- Bei der bevorstehenden Krönung des Kaisers von Oesterreich als König von Ungarn wird derselbe einen 10jährigen Schimmelhengst von besonderer Schönheit reiten. Das Thier wird zu seiner Bestimmung förmlich abgerichtet, indem bis zum
[ => Original lesen: 1867 Nr. 32 Seite 2]Krönungstage täglich Hebungen vorgenommen werden, wobei Tücher geschwenkt, laute Hurrahs gerufen und sogar Pistolenschüsse abgefeuert werden, um so das feuerige Roß für alle Fälle vorzubereiten.
- Auf dem Viehmarkte in Stargard (P.) am 12. d. M. fand sich zu einem stattlichen Pferde ein Kauflustiger, dem zum Lobe des Thieres von dem Verkäufer mitgetheilt wurde, daß dasselbe schon zweimal bei Wettrennen gesiegt habe. Der Käufer bat, es besteigen und zur Probe reiten zu dürfen, saß auf, ritt einige Male im Kreise umher und ließ dann das Pferd die zweimal siegreiche Schnelligkeit abermals bewähren; es konnte nicht eingeholt werden, und Roß und Reiter sah man, bis jetzt wenigstens, nicht wieder, doch ist die Frage, ob schließlich der Glücksritter, oder das auch schnell reitende Schicksal in Gestalt der Polizei Sieger bleiben wird.
- Unter den zahlreichen Besuchern des Bois de Boulogne in Paris befand sich dieser Tage ein stattlicher feister Herr. Er hatte einen Sitz eingenommen und streckte sich behaglich auf demselben aus, ein Bild vollster Zufriedenheit. Wohlgefällig ruhte sein Auge auf seiner goldenen Uhrkette, während er mit der Hand den goldenen Knopf seines Stockes am Munde hielt. Ein blonder Jüngling mit flatterndem Haar, der vorbeikam, hielt bei ihm und setzte sich neben ihm. "Schönes Wetter!" redete der Nachbar ihn freundlich an. "Ach Gott!" erwiderte Jener, "was nützt das schöne Wetter, wenn man sterben muß." "Sterben?" versetzte der alte Herr, "sterben in Ihrem Alter, Sie sind doch wohl kaum zwanzig Jahre alt?" "Freilich wahr," versetzte der Blonde in trübem Tone, "allein, wenn Sie wüßten, wie sehr ich leide, ich trage den Todeskeim in mir, - ich bin, damit Sie Alles wissen, von einem tollen Hunde gebissen worden." - Dem alten Herrn war nun zu Muthe, als würde er selbst von einer Tarantel gestochen; er erhob sich, murmelte einige Worte der Theilnahme zwischen den Zähnen und wollte sich entfernen; der junge Mann hielt ihn aber zurück, indem er sprach: "Besorgen Sie nichts, mein Uebel ist noch nicht im letzten Stadium; meine Mitmenschen haben von mir nichts zu befürchten, aber Alles, was glänzt, widert mich an und mein Paroxismus stellt sich dann ein. Hah! dieser Stock, dieser Knopf! O, welches Leiden!" Bei diesen Worten fuhr er mit dem Munde nach dem Stocke, nahm ihn zwischen seine Zähne, als wollte er ihn zerbeißen, während er sich gleichzeitig der Uhrkette bemächtigte. Der gute alte Herr war außer sich; er wollte fliehen und vermochte es nicht. Plötzlich schrie der Jüngling: "Retten Sie sich, ich beiße Sie sonst!" Eben wollte er auf den Herrn losstürzen, als glücklicherweise ein Parkwächter, der die Scene mit angesehen hatte, auf den "Tollen" zutrat und zu ihm sprach: "Herr, ich besitze gegen Ihr Uebel ein specifisches Mittel, das um so wirksamer sein muß, als Sie Ihren Nebenmenschen in der That nichts anhaben, sondern blos nach Gold gelüsten. Sie müssen nicht von einem Hunde, sondern von einem Strauß gebissen worden sein. Der Wüthende ward sogleich ruhig und folgte dem ihn Anredenden, in welchen er einen Polizei=Commissär erkannte, der es schon einmal bei einem ebenso mißlungenen Diebstahle mit ihm zu thun hatte.
- Herr Dr. Joseph Schober aus Wien wird nächsten Dienste, den 23., und Donnerstag, den 24. April, im Boye'schen Saale hierselbst Vorstellungen in den magischen Künsten egyptischer Zauberei geben und zugleich die beliebten optischen Nebelbilder produciren. Es geht dem Künstler ein guter Ruf voraus und sollen seine Leistungen von einer nicht gewöhnlichen Erfindungsgabe Zeugniß geben. Das Programm ist reichhaltig und die Besucher werden auf eine angenehme Unterhaltung rechnen dürfen.
Vater und Sohn. [Erzählung] (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1867 Nr. 32 Seite 3]Vater und Sohn. [Erzählung] [Fortsetzung.]
Anzeigen.
Vorladung.
Es ist zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe des dem Arbeitsmann Franz Lübke zugehörigen, in der Fischertwite unter Nr. 259 hieselbst belegenen Wohnhauses erster Termin auf den 9. Mai, zweiter Termin auf den 9. Juni, und dritter und letzter Termin auf den 3. Juli d. J. zu Rathhause hieselbst angesetzt; und sind zugleich alle Diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an das zu verkaufende Wohnhaus zu haben glauben, ein für allemal, mithin peremtorisch und bei Strafe der Präclusion, verabladet, solche am 9. Mai d. J. auf hiesiger Rathsstube anzumelden und gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 28. März 1867.
Königlich, Herzoglicher Stadt=Hauptmann, Bürgermeister und Rath.
(L.S.) In fidem
Richter, Stadt=Secretär.
Verkaufs=Anzeigen.
Am Sonnabend, den 27. April, Mittags 12 Uhr soll die Lohe von folgenden Eichen verkauft werden:
1) Im Hohenmeiler Revier
im Heidenholze
von 18 stärkeren und 48 kleinen Eichen.
2) Im Schlagbrügger Revier
a) auf dem Neuhofer Felde
von 12 Eichen,
b) im Möörken
von 38 Eichen,
c) in den Hasselbüschen
von 36 Eichen.
Der Verkauf geschieht auf der hiesigen Amtsstube öffentlich meistbietend und wollen Kaufliebhaber sich dazu einfinden.
Schönberg, den 17. April 1867.
Großherzogl. Domainen=Amt und Forst.
F. Graf Eyben. Danckwarth.
Holz=Verkauf.
Bei freier Concurrenz sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
Am Mittwoch, den 24. April,
9 1/2 Fuder eichen Durchforstungsholz in 19 Cavelingen.
Versammlung der Käufer Morgens 10 Uhr bei der Schönberger Ziegelei.
Und unter den bekannten Bedingungen am Donnerstag, den 25. April, in den Hohenmeiler Tannen
80 bis 100 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 1/2 10 Uhr beim Forsthof Hohenmeile.
Schönberg, den 18. April 1867.
Danckwarth.
[ => Original lesen: 1867 Nr. 32 Seite 4]Am Montag, den 29. April c., Vormittags 11 Uhr, soll im Kruge zu Neschow
eine milchende Kuh, 5 Jahre alt, und ein einjähriges Kalb
in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden.
Schönberg, den 18. April 1867.
C. Ollrog, Executor.
Am Dienstag den 23. d. Mts., Morgens von 9 Uhr an, sollen im Hause der Gastwirths=Wittwe Boye in Schönberg in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
Betten, Bettstellen, Leinewand, Flachs, Frauenkleidungsstücke, eine Komode, zwei eichene Laden, ein Sopha, ein Schrank, eine Fensterlucht und div. Fenstern, eine Ziege und was sich sonst noch vorfindet.
Kutzbach, Landreiter.
Am 23. April, Morgens 10 Uhr soll im Hause des Herrn Gastwirth Michaelsen in Selmsdorf in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden :
Frauenkleidungsstücke, Laden, kleine Schränke, Tische, Stühle und was sich sonst noch vorfindet.
Seegert, Landreiter.
Vermischte Anzeigen.
Der diesjährige Herbst=Beitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 17. und 31. Mai d. J. mit 1/2 Simplum - die Hälfte des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Büreau zu entrichten.
Lübeck den 8. April 1867.
Namens der Direction Bruhn, Secretair.
Am 3. Ostertage, den 23. d. Mts. wird unsere Hauptquartalsversammlung in dem bekannten Locale stattfinden, zu welcher wir unsere sämmtlichen Amtsgenossen auf dem Lande hierdurch in so fern zum pünktlichen Erscheinen einladen, da alsdann die Pflichtigen Beiträge resp. Rückstände erhoben werden.
Die Aelterleute des verein. Sattler= und Drechsler=Amtes.
Zum diesjährigen Johannis=Termine sind bisher 44,750 zum Landkasten bei mir angemeldet und bitte ich, weitere Anmeldungen bald zu beschaffen, da dieselben nur der Reihenfolge nach berücksichtigt werden können, bis das Bedürfniß des Landkastens für den nächsten Johannis=Termin gedeckt ist.
Schönberg, den 5. April 1867.
Kindler, Advocat.
Hämorrhoiden-Tod.
------------------
Dieser von wissenschaftlichen Autoritäten und Aerzten geprüfte und rühmend empfohlene, sowie durch zahlreiche Dank= und Anerkennungs=Schreiben in seiner segensreichen Wirksamkeit bei allen Hämorrhoidal=Leiden, Magenbeschwerden, Magenkrämpfen, ungeregeltem Stuhlgange, Hypochondrie etc. allseitig bewährte
Alpenkräuter=Gesundheits=Liqueur
von Dr. J. Fritz ist à Flasche 10 Sgr. in Schönberg stets vorräthig bei
Carl Bade.
Eine neue Auswahl in Weißstickereien
erhielt so eben und empfehle zu billigen Preisen, als: Tisch=, Nähtisch= und Comoden=Decken auf Fischerleinen, Damast= und Pique=Decken, Kragen und Manschetten auf Jaconnet, Pique und Leinen, Taschentücher, Taschentuchhalter, Nachttaschen, Handkorbschoner, Tabletschoner u. A. m. Gleichzeitig empfehle noch als etwas ganz Neues, sogenannte Photophanien in Form von Lampenschleiern, Nachtlampenschirmen, Körbchen, Cylinderhütchen, Nadelbüchern und Lesezeichen, die trotz ihrer Billigkeit einen wundervollen Effect hervorbringen.
Carl Bade.
H. Meyer,
Uhrmacher,
empfiehlt dem geehrten Publikum neue Sendungen von Uhren und macht namentlich auf eine neue Sorte sehr dauerhaft gearbeiteter Cylinder=Uhren aufmerksam. - Auch sind die beliebten Talmy=Ketten zu den billigsten Preisen in großer Auswahl vorräthig.
Ueber unsere im Galgenmoor belegenen Wiesen wird seit einiger Zeit nach der Maurine zu ein Fußsteig angelegt, den wir hierdurch bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbieten.
Schneidermeister Freitag.
Wittwe Trehms.
Fuhrmann Tretow
Vor längerer Zeit ist auf meiner Hausdiele ein Geldbeutel mit etwas Geld gefunden worden. Der sich als rechtmäßig ausweisende Eigenthümer kann denselben bei mir zurückerhalten gegen Erstattung der Insertionskosten.
Schönberg. Gastwirth Köster.
Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, ersuche ich, dasselbe bis zum 25. April beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg, d. 14. April 1867. J. C. Wihe, Bleicher.
[Erste Vorstellung mit den berühmten Nebelbildern und den amüsanten Täuschungen Dienstag, den 23. April, im Saale der Madame Boye.]
Anfang 8 Uhr.
Erster Platz 12 , zweiter Platz 8 dritter Platz 4 .
Zu dieser Vorstellung, die in allen Städten Deutschlands mit großem Beifall aufgenommen wurde, lade ich die geehrten Bewohner Schönbergs und des Landes hierdurch freundlichst ein.
Jos. Schober.
(Hiezu eine Beilage.)
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1867 Nr. 32 Seite 5]Beilage
zu Nr. 32 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 19. April 1867.
U. Beermann,
Lübeck, Klingberg 927.
empfehlen - außer ihrem sehr schön assortirten Lager der neuesten Kleiderstoffe, Long=Câles und weißen Waaren - eine sehr bedeutende Auswahl der modernsten Damen=Umhänge, Jaquettes, Bedouinen, Mantillen und fertige Röcke.
Ferner ein vollständiges Sortiment neuer Kinder=Jaquettes, Umhänge und Jacken zu besonders billigen Preisen.
Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Tage nach Ostern, den 23. April 1867, stattfinde, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 8. April 1867.
Die Vorsteher und Altgesell
der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.
Mit einer Auswahl der besten
Erbauungs= und Andachtsbücher
zu Confirmations=Geschenken passend in eleganten Einbänden mit Goldschnitt empfiehlt sich
J. P. Bade.
Mit Georginen
darunter viele neue Sorten, empfiehlt sich zur Pflanzzeit.
L. Bohn.
Demern 1867.
Weber-Twiste, beste Sorte in allen Nummern, Mule, per Bündel 12 , Water, per Bündel 12 6 , Maschinen-Leinen-Garn, gebleicht und ungebleicht, weiße Strick-Baumwolle, gute Qualität, per Pfund 26 , Maschinen-Garne und Seide bei
Hermann Wilde,
Lübeck, Markt 251.
Heinrich Schmid,
Samenhandlung & Handelsgärtner,
Lübeck, Königstraße 869,
hält sein Lager aller Arten Sämereien zur diesjährigen Frühjahrs=Aussaat bestens empfohlen. Preisverzeichnisse darüber, auch für Handelsgärtner und Samenhändler, werden auf gefl. franco Verlangen franco und gratis zugesandt.
Ebenfalls stehen Preisverzeichnisse über Obstbäume, Gesträuche, Rosen, Stauden, Georginen, Topfpflanzen etc. zu Diensten.
[ => Original lesen: 1867 Nr. 32 Seite 6]Eine Wohnung im Hintergebäude steht Umstände halber zu vermiethen, entweder zu Johannis oder Michaelis, bestehend aus einer Stube, Kammer, Küche, Boden und etwas Hofplatz.
F. Otto, Schneidermeister.
Hermann Wilde,
Markt 251,
Lübeck.
empfiehlt sein großes Lager von Kleiderstoffen in Wolle von 3 Elle an,
6/4 breiten Cattun pr. Elle 3 ,
10/4 breiten schwarzen Zanella,
schwarzen Seidenzeugen, sehr billig,
Cassinetts und Buckskins,
schwarze Tuche, sehr preiswürdig,
Leinen und Halbleinen,
ungebleichten Stouts pr. Elle 3 ,
gedruckten Stouts pr. Elle 4 ,
Shawltücher, reine Wolle, von 5 bis 25 pr. Stück.
Lager
von
Tapeten, Borden & Rouleaux
bei
C. Schwedt.
Von Dienstag, den 23. April, an bis Michaelis wird mein Omnibus Morgens um halb 7 Uhr von Schönberg nach Lübeck fahren und von dort Abends 5 Uhr auf hier zurückkehren.
F. Fick.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Geboren: 4. April ein unehelicher Sohn in Kl. Siemz. - 8. April dem Fuhrmann Joachim Schütt hieselbst eine Tochter.- 9. April dem Schustermeister Metscher hieselbst eine Tochter.- 12. April eine uneheliche Tochter vor Schönberg.
Gestorben: 5. April Johann Warnck, Wittwer, Arbeitsmann zu Westerbeck, fast 86 Jahre alt. - 5. April Joachim Heinrich Reuter, Wittwer, Arbeitsmann zu Rabensdorf, 66 J. 4 M. alt.- 8. April Peter Heinrich Freitag, Schneidermeister hieselbst, 78 J. 7 M. alt. - 13. April Anna Elise Meyer, Büdnersfrau zu Malzow, geb. Maaß aus Olndorf, 23 J. 9 M. alt. - 17. April Elly Maria Schiff hieselbst, 2 M. alt.
Charfreitag.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Erster heiliger Osterfeiertag.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Zweiter heiliger Osterfeiertag.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amts=Woche: Pastor Fischer.
Meteorologische Beobachtungen. |
1867 April |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
16. 17. 18. |
30.99 31.55 37.47 |
3.3 1.9 1.0 |
5.7 4.7 8.6 |
W NW WNW |
3 3 1 |
zieml. heiter. wolkig. - |
Am 9. und 11. 45 und 48 Cbz. Regen auf 1 []'.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 12 - 12 1/2 . |
Holst. d. | 12 1/2 - 13 . |
Hühner, d. St. | 16 . |
Tauben, d. St. | 4 - 5 . |
Spickgans, d. St. | 24 - 28 . |
Flickgans, d. St. | 16 - 20 . |
Häringe, 12 - 16 St. | 2 . |
Schweinskopf, d. | 5 - 5 1/2 . |
Schinken, d. | 8 - 9 . |
Wurst d. | 9 - 10 . |
Eier 8 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß | 5 - 6 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 23 - 24 | | 8 | |
Roggen | 15 - 15 | | 10 | |
Gerste | 14 - 14 | | 4 | |
Hafer | 9 - 9 | | 12 | |
Erbsen | 14 - 15 | | - | |
Wicken | 10 - 12 | | - | |
Buchweizen | 11 - 12 | | - | |
W.=Rapsaat | - | | - | |
Wint.=Rübsen | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | - | |
|