No. 30
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. April
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 30 Seite 1]

- In der Sitzung des Reichstages am 8. d. wurden die Artikel 59-64 des Verfassungsentwurfs unverändert angenommen. Am folgenden Morgen wurden die Artikel 65-67 (Bundesfinanzen) und in einer Abendsitzung desselben Tages die Artikel 68-70 erledigt. Die nächste Sitzung war auf Mittwoch anberaumt. In derselben soll Abschnitt 14 (Verhältniß zu den süddeutschen Staaten) berathen und damit die Vorberathung beendet werden.
- Der König von Holland ist über den Lärm, den sein Luxemburg=Handel hervorrief, erschrocken. Er hat sich beeilt, in Berlin amtlich zu betheuern, der Verkauf sei nicht abgeschlossen und werde auch nicht ohne Zustimmung Preußens abgeschlossen werden. Diese Erklärung bahnt auch Napoleon den diplomatischen Rückzug, der Donner verzieht sich, aber er wird noch nachgrollen; denn abgemacht ist die Sache noch nicht. Für den Augenblick sieht Frankreich sich außer Stande, sich zu rächen, aber Deutschland mag sich vorbereiten, daß Napoleon ihm das Scheitern seines Lieblingsplanes auf das Kerbholz schreibt. Das ist die Ansicht von Männern, die den Ereignissen sehr nahe stehen.
- Graf Bismarck soll Abgeordneten gegenüber die gegenwärtige politische Lage als sehr ernst bezeichnet haben. Preußen vermeide Alles, was dieselbe verschärfen könne, deshalb sei die beabsichtigte Verlegung von Husaren nach Luxemburg unterlassen, weil ein Mißverständnis aus der Verstärkung der Grenztruppen erfolgen könnte. In Berlin fänden keine Rüstungen statt, nur Beschleunigung der Lieferungen, welche statt im September schon im Juni erfolgen sollen.
- Ein Fingerzeig ist auch die Anleihe, welche Preußen soeben ausschreibt. Sie beträgt 30 Mill. zu 4 1/2 pCt. Von diesem Gelde, das die Kammer schon im vorigen Jahre bewilligte, soll der Ausfall an Waffen, Munition etc. ersetzt werden.
- In der Ausstellung in Paris steht ein Standbild des Königs von Preußen. Dieses wollten die preußischen Arbeiter am Geburtstage des Königs mit Lorbeer bekränzen, die französischen Arbeiter widersetzten sich, und wer weiß, wozu es gekommen wäre, wenn der preuß. Gesandte von der Goltz nicht diplomatisch fein erklärt hätte, die Statue vertrete nicht seinen Monarchen, sondern sei ein an die Ausstellung gesendetes Kunstwerk, das sich seinen Lorbeer erst verdienen müsse.
- In Militairangelegenheiten versteht Preußen keinen Spaß. In Nordschleswig hat es 2000 dänischgesinnte Landwehrmänner, die den Fahneneid nicht schwören wollten, zum Dienst in der Armee einberufen. Schließlich haben sie sich aber doch besonnen und den Eid geleistet.
- Wie man in Berlin wissen will, werden die Könige von Preußen und Bayern noch in diesem Monat eine Zusammenkunft in München haben.
- Der kirchliche Dispens, welcher wegen der zwischen dem König von Bayern und seiner Braut bestehenden verwandtschaftlichen Beziehungen zur Vermählung erforderlich ist, ist vom Papste ertheilt worden.
- Am 6. April ereignete sich in Rehna ein betrübender Fall. Der dortige Malermeister G. besuchte seinen Freund, den Müller, auf der Windmühle; und da Letzterer unten noch beschäftigt war, erstieg G. die Mühle, wurde aber vom Kammrade an seinen Kleidern ergriffen und dergestalt in das Räderwerk gezogen, daß ein ganzes Bein bis zur Hüfte gänzlich zerquetscht wurde. Er wurde zwar noch lebend in die Stadt getragen, starb aber nach wenig Augenblicken. Der Verunglückte hinterläßt eine Wittwe und 6 Kinder, von denen erst zwei confirmirt sind.
- Der Urgesundheitsapostel Ernst Mahner trat am 1. April in Düsseldorf eine von ihm angekündigte Heldenschwimmfahrt durch die Schiffbrücke vor einem zahlreich versammelten Publikum an. Vorher sammelte der 60jährige Urgesundheits=Meister unter Hinweis auf sein Leben, und da doch Jeder von seinem Berufe leben will, milde Gaben und begab sich dann mit seinem Mosesstabe, die Urgesundheitsgebote unterem Arm, nach der andern Rheinseite, wo er in einen Kahn stieg, sich seiner Kleidung entledigte und in der Mitte des Rheins mit bekränztem Haupte und umlaubten Lenden predigend sich in die kalten Fluthen stürzte. Als er die Schiffbrücke passirt hatte, nahm ihn der Kahn wieder auf. Dort stand er aufrecht, dem triefenden Meergotte gleich, in der Rechten einen Becher, gefüllt vom edlen Naß des Rheines, und brachte ein dreifaches Hoch aus auf Düsseldorf. Später begab sich der Gesundheits=Meister in das Local des Herrn Schwarz nach Oberkassel, wo er alles Volk, was ihm zuhören mochte, über die große altdeutsche Kunst belehrte, seine Gesundheit eisenfest zu machen.
- Ein alter Geizhals, Harris, in London, der kürzlich dort gestorben, hinterließ folgendes Testament: Ich vermache meinem Neffen meinen alten schwarzen Rock, meiner Nichte die Flanelljacke, die man nach meinem Tode auf meinem Leibe finden wird, jedem der Enkel meiner Schwester einen der kleinen irdenen Töpfe, die auf dem Schrank in meinem Schlafzimmer stehen, und meiner Schwester selbst als Zeichen der Freundschaft, die uns stets verbunden, den braunen Krug, der am Kopfende meines Bettes steht. - Die Erben waren natürlich wenig erbaut von diesen Vermächtnissen; die Schwester gab wüthend dem Krug einen Fußtritt, der ihn zertrümmerte - als einige Tausend Goldstücke hervorrollten! Dieser Anblick verwandelte natürlich schnell die Gefühle der Erben, welche nun alle ihre Legate zerrissen und zerschlugen, und Jeder fand, daß der Erblasser ihm eine unerwartete Freude bereitet.
- Sich zu betrinken, gehört zu den Menschenrechten in Rußland. Da den Locomotivführern im Dienst dieses Menschenrecht verboten ist, so üben sie's aus, bevor sie den Dienst antreten. Als neulich der Eisenbahnzug aus Rjäsan abfuhr, konnte der Locomotivführer auf keinem Bein stehen; der Zug flog in rasender Eile dahin, gerieth aus den Schienen und in einen Abgrund. Der Tod hielt eine schauerliche Ernte.
[ => Original lesen: 1867 Nr. 30 Seite 2]

Eingesandt.

- In den alten und neuen preußischen Provinzen suchen die Städte bei der jetzigen Vermehrung und Umgestaltung des norddeutschen Bundesheeres Garnisonen zu erlangen. In der That hat eine Garnison, wenn sie auch nur ein Bataillon (zu 534 Mann in der Friedensstärke) oder zwei Schwadronen (etwa 290 Mann), oder einige Batterien beträgt, einen sehr erheblichen Bedarf an Lebensmitteln aller Art, an Bekleidungs= und Ausrüstungsgegenständen und an den verschiedenartigsten andern Dingen, den sie durch Bezug aus ihrer nächsten Umgebung deckt. Bäckern und Schlachtern, Kaufleuten und Wirthen und vielen andern Gewerbtreibenden schafft sie Nahrung und guten Verdienst. Abgesehen von anderen Annehmlichkeiten (Musik) wird eine nahmhafte Geldsumme durch eine Garnison in Umlauf gesetzt und in einer für eine kleine Stadt sehr fühlbaren Weise der Verkehr, der Nahrungsstand, der Häuserwerth gehoben. Unsere Nachbarstadt Ratzeburg würde um keinen Preis ihre Garnison sich nehmen lassen; die Stadt Mölln hat erst in diesen Tagen auf desfallsige Bitten der Bevölkerung drei Batterien Artillerie als Garnisontruppen erhalten; Lauenburg hat sich gleichfalls darum beworben, und wird sicher demnächst seinen Wunsch erfüllt sehen. Sollte es nicht möglich sein, in außerpreußischen Städten, unter andern auch in Schönberg Garnisonen zu erhalten? - Auf diesen Gegenstand die Aufmerksamkeit, die er verdient, rechtzeitig hinzulenken, ist der Zweck gegenwärtiger Zeilen.


Vater und Sohn.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 30 Seite 3]

Vater und Sohn.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das im s. g. Neuenwall hieselbst belegene Wohnhaus c. pert. des Arbeitsmanns Heinrich Köster ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Dienstag, den 25. Juni 1867, Morgens 11 Uhr,
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 6. April 1867.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.


Verkaufs=Anzeigen.

In Sachen, betreffend das Debitwesen des Kürschners Schäding jun. hieselbst wird der auf Freitag, den 3. Mai d. J., Morgens 11 Uhr, anstehende Ueberbots=Termin hiemit in Erinnerung gebracht, mit dem Bemerken, daß in dem Verkaufstermin am 2. April c. für das zur Masse gehörige Grundstück c. p. 1000 Taler (Mecklenburg) Pr. Cour. geboten sind. Schönberg, den 3. April 1867.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Holz=Verkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden, am Montage den 15. April, im Niendorfer Zuschlage:

5 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Nachmittags 2 Uhr am Schlagbaum an der Chaussee.
Ferner, am Mittwoch den 17. April in den Lenschower und Wahrsower Tannen
30 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 1/2 10 Uhr am Wahrsower Zuschlage auf dem Wege von Wahrsow nach Lenschow.
Schönberg den 10. April 1867.
Danckwarth.


Bekanntmachung.

Die Bewohner des Schönberger Armen=Districtes werden hiermit aufgefordert, die Armen=Steuer zum vollen Beitrag noch einmal an die resp. Armen Vorsteher sofort zu bezahlen.
Schönberg, den 8. April 1867.
Die Armen-Behörde.


Vermischte Anzeigen.

Laut Beschluß der diesjährigen März=Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am
Freitag, den 31. Mai d. J.,
eine Thierschau mit Gewerbe-Ausstellung in Schönberg

[ => Original lesen: 1867 Nr. 30 Seite 4]

stattfinden. Indem die Bekanntmachung der näheren Anordnungen vorbehalten wird, werden sämmtliche Landleute und Gewerbetreibende des Fürstenthums Ratzeburg hiemit aufgefordert, sich an der beregten Thierschau und Gewerbe=Ausstellung zahlreich zu betheiligen.
Schönberg, den 28. März 1867.
Der Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins.
F. Graf Eyben.


Der diesjährige Herbst=Beitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 17. und 31. Mai d. J. mit 1/2 Simplum - die Hälfte des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Büreau zu entrichten.
Lübeck den 8. April 1867.
Namens der Direction Bruhn, Secretair.


Ein gutes Fortepiano steht zum Verkauf. Näheres darüber beim Rector Schröder in Schönberg.


Zum diesjährigen Johannis=Termine sind bisher 41,700 Taler (Mecklenburg) zum Landkasten bei mir angemeldet und bitte ich, weitere Anmeldungen bald zu beschaffen, da dieselben nur der Reihenfolge nach berücksichtigt werden können, bis das Bedürfniß des Landkastens für den nächsten Johannis=Termin gedeckt ist.
Schönberg, den 5. April 1867.
Kindler, Advocat.


Für Confirmanden empfiehlt starke schwarze und weiße Glacé-Handschuhe
Emil Jannicke, Handschuhmacher, Schönberg.


Vom 31. December vorigen Jahres bis heute sind nachstehende Schäden bei unserem Verein angemeldet:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
und werden unsere Mitglieder ersucht, einen Beitrag von 24 Schillingen pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungs=Summe am Montag, den 15. April, Morgens 10 Uhr im Boye'schen Gasthause einzuzahlen.
---------------------------
An demselben Tage - und zu jeder Zeit beim Rechnungsführer - liegt die von den Aelterleuten geprüfte und von der Großherzoglichen hohen Landvogtei in der Superrevision für richtig befundene Abschluß=Rechnung unseres Vereins über den Zeitraum vom 1. August 1865 bis 31. December 1866 mit ihren sämmtlichen Belegen und zugehörigen Schriftstücken zur Einsicht eines jeden Interessenten vor. - Aus derselben sei hier bemerkt, daß die Zahl der Mitglieder 218 ist und die Versicherungs=Summe 139,500 Taler (Mecklenburg) beträgt. In dem obgenannten Zeitraum vom 1. August 1865 bis 31. December 1866 wurden 12 Pferde und 37 Kühe mit 2225 Taler (Mecklenburg) entschädigt und war dazu, wie zu den geringen Verwaltungskosten, ein Beitrag (in 17 Monaten) von 1 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg) pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungs=Summe - also etwa 1 1/5 Procent im Jahre - erforderlich; ein so günstiges Resultat, wie es keine andere Vieh=Versicherung aufzuweisen vermag!! -
Das bisher vom 1. August laufende Rechnungs=Jahr des Vereins war den Interessenten, da der Abschluß in die Erntezeit fiel, wenig passend. Da aber im obgenannten Zeitraum von einem Jahre und fünf Monaten der Verein zur Deckung seiner Verbindlichkeiten nicht mehr Prämien=Beitrag bedurfte, als früher in einem Jahre, so ist es möglich geworden, das Rechnungs=Jahr mit dem Kalender=Jahr zusammen fallen zu lassen, und werden die demnächstigen Abrechnungen sich vom 31. December bis 31. December des Jahres datiren.
Schönberg, den 7. April 1867.
Direction des Vieh=Versicherungs=Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.


Für Confirmanden
empfehle mein auf's Beste assortirtes Lager von Tuchen, Buckskins, Kleiderstoffen, Shawls, Double=Tüchern, seidenen Halstüchern, Taschentüchern etc. etc. zu billigen aber festen Preisen.
Lübeck. W. Stubbe, Grosse Burgstrasse 606.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 30 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 30 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 12. April 1867.


Zahnschmerz
Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.

Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) od. 7 1/2 Sgr. in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Weber-Twiste, beste Sorte in allen Nummern, Mule, per Bündel 12 Mark (Lübeck), Water, per Bündel 12 Mark (Lübeck) 6 Schilling (Mecklenburg), Maschinen-Leinen-Garn, gebleicht und ungebleicht, weiße Strick-Baumwolle, gute Qualität, per Pfund 26 Schilling (Mecklenburg), Maschinen-Garne und Seide bei

Hermann Wilde,     
Lübeck, Markt 251.       


Eine neue Auswahl in

Weißstickereien

erhielt so eben und empfehle zu billigen Preisen, als: Tisch=, Nähtisch= und Comoden=Decken auf Fischerleinen, Damast= und Pique=Decken, Kragen und Manschetten auf Jaconnet, Pique und Leinen, Taschentücher, Taschentuchhalter, Nachttaschen, Handkorbschoner, Tabletschoner u. A. m. Gleichzeitig empfehle noch als etwas ganz Neues, sogenannte Photophanien in Form von Lampenschleiern, Nachtlampenschirmen, Körbchen, Cylinderhütchen, Nadelbüchern und Lesezeichen, die trotz ihrer Billigkeit einen wundervollen Effect hervorbringen.

Carl Bade.     


Gegen Husten und Heiserkeit, Rauhheit im Halse, Verschleimung u. s. w. gibt es nichts Besseres als die

Stollwerck'schen Brust-Bonbons.

Man findet selbe in Original=Packeten à 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei Carl Bade, in Grevismühlen bei J. E. Schultze.


Apotheker Schauffert's Haarbalsam

ein untrügliches Haarwuchsmittel, nach dessen zwei= bis dreiwöchentlichem Gebrauche das Haar nicht mehr ausfällt und der neue Wachsthum der Haare selbst an kahlen Stellen unbedingt erfolgt, à Flasche 15 Sgr,

bei J. F. Eckmann.     


Die Unterzeichneten fordern Alle, die noch Forderungen an den Maurergesellen Heinrich Peters in Schönberg zu haben vermeinen, hiedurch auf, dieselben innerhalb 14 Tagen bei ihnen anzumelden; spätere Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden.

Maschinenbauer Kleinfeldt,         
Arbeitsmann Joh. Peters,          
als gerichtlich bestellte Curatoren.     

Fünf Thaler Belohnung

verspreche ich demjenigen, welcher mir den Thäter, der in den letzten Tagen aus meiner Holzkoppel gestohlenen Erlen=Pflanzen so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann.
Rabensdorf d. 7. April 1867.

Schulze Boy.     


U. Beermann,
Lübeck, Klingberg 927.

empfehlen - außer ihrem sehr schön assortirten Lager der neuesten Kleiderstoffe, Long=Câles und weißen Waaren - eine sehr bedeutende Auswahl der modernsten Damen=Umhänge, Jaquettes, Bedouinen, Mantillen und fertige Röcke.
Ferner ein vollständiges Sortiment neuer Kinder=Jaquettes, Umhänge und Jacken zu besonders billigen Preisen.


Lang bewährte Stärkungsmittel.

Noch dürfte Manchem der Bericht des Herrn Grafen von der Recke=Volmerstein in Craschnitz bei Militsch erinnerlich sein, welcher an Herrn Hoflieferanten Johann Hoff in Berlin (Filiale: Hamburg, Schauenburgerstraße 36) den 11. Januar 1865 schrieb: "Würden Sie ein kleines niedliches Mädchen - früher abgezehrt und bleich, jetzt kräftig, mit rothen Backen, munter und fröhlich - sehen, Sie würden sich reichlich belohnt finden durch die Freude, diese Umwandlung durch Ihr Malz=Extract=Gesundheitsbier erwirkt zu haben." - Einen ziemlich ähnlichen Fall meldet folgendes Schreiben: "Flensburg, S. Januar 1867. E. W. glaube auch ich meine Anerkennung für die überraschend günstige Wirkung, welche der Genuß Ihres so vortrefflichen Malzextractes bei meinem 2jährigen Töchterchen hervorbrachte, aussprechen zu müssen. Seit einiger Zeit war das sehr zarte, aber lebendige Kind fast plötzlich träge, schläfrig, ohne Appetit und von einer nervösen Reizbarkeit, die uns mit großer Sorge erfüllte. Mit Zustimmung des Arztes ließen wir das Kind verdünntes Malz=Extract=Gesundheitsbier trinken und bereits am zweiten Tage trat eine sichtliche Besserung ein. Nun, nach etwa dreiwöchentlichem Genuß Ihres Malzextractes, hat das Kind bereits wieder rothe runde Bäckchen, singt und springt den ganzen Tag, hat guten Appetit und ist vollständig wohl und munter wie früher. v. Meding, Hauptmann im Infanterie=Regiment 84. - Man sieht, daß die Wirkung bei Kindern ebenso hervortretend ist wie bei Erwachsenen. - "Das Chocoladepulver, sagt der Königl. Oberarzt des Stolper Invalidenhauses, Herr Dr. Weinschenk, habe ich bei Säuglingen und ältern schlecht genährten Kindern mit gutem Erfolge angewandt, und durch die Malz=Gesundheits=Chocolade alte, am Brechdurchfall leidende Invaliden vollkommen hergestellt. Auch die Brustmalz=Bonbons haben sich bei catarrhalischen Brust= und Halskrankheiten vorzüglich bewährt." Demnach sind das Hoff'sche Malzextract=Gesundheitsbier, die Malzgesundheits=Chorolade, das Malz=Chokoladenpulver, die Brustmalzbonbons und der Brustmalzzucker ganz geeignet, die schwachen Stützen des Lebens wieder zu befestigen, und sie sind darum eine Wohlthat für Alle, die sich ihrer bedienen.

Niederlage in Schönberg bei Wilh. Heincke.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 30 Seite 6]

Hermann Wilde,
Markt 251,
Lübeck.

empfiehlt sein großes Lager von Kleiderstoffen in Wolle von 3 Schilling (Mecklenburg) Elle an,

6/4 breiten Cattun pr. Elle 3 Schilling (Mecklenburg),
10/4 breiten schwarzen Zanella,
schwarzen Seidenzeugen, sehr billig,
Cassinetts und Buckskins,
schwarze Tuche, sehr preiswürdig,
Leinen und Halbleinen,
ungebleichten Stouts pr. Elle 3 Schilling (Mecklenburg),
gedruckten Stouts pr. Elle 4 Schilling (Mecklenburg),
Shawltücher, reine Wolle, von 5 Mark (Lübeck) bis 25 Mark (Lübeck) pr. Stück.


Meinen geschätzten Mitbürgern und allen geehrten Bewohnern des Fürstenthums erlaube ich mir mich mit Anfertigung jeglicher optischen Arbeit zu empfehlen, insbesondere liefere ich genaue, dem Auge passende Brillen zu festen und billigsten Preisen. Von allen Gegenständen halte ich Vorrath, garantire für Aechtheit und Güte und gebe diese an Bekannte gerne zur Probe.
Schönberg.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Ludwig Vogel,
                                                         Uhrmacher u. Opticus.


Ueber unsere im Galgenmoor belegenen Wiesen wird seit einiger Zeit nach der Maurine zu ein Fußsteig angelegt, den wir hierdurch bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbieten.
                                                    Schneidermeister Freitag.
                                                    Wittwe Trehms.
                                                    Fuhrmann Tretow


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Tage nach Ostern, den 23. April 1867, stattfinde, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 8. April 1867.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Eine Wohnung im Hintergebäude steht Umstände halber zu vermiethen, entweder zu Johannis oder Michaelis, bestehend aus einer Stube, Kammer, Küche, Boden und etwas Hofplatz.

F. Otto, Schneidermeister.     


In meinem neu erbauten Hause an der Schlauentrift ist noch eine Wohnung zu vermiethen.

J. Greiff.     


Theater in Schönberg.

Freitag, den 12. April: Letzte Vorstellung: Englisch. Lustspiel in zwei Akten. Der gerade Weg. Lustspiel in 1 Akt, und: Aus Liebe zur Kunst. Posse mit Gesang in 1 Akt.
Sonntag den 14. April, unwiderruflich letzte Vorstellung: Der grade Weg der beste, Lustspiel in 2 Akten, von Kotzebue. Hierauf: Einer muß heirathen. Original=Lustspiel in 1 Akt von Wilhelmy. Dann: Bilder aus dem Zigeunerleben, arrangirt von C. Hocke. Zum Schluß: Abschiedsworte an alle Theaterfreunde, verfaßt und gesprochen von C. Hocke.
Indem ich dem kunstliebenden Publikum Schönbergs und Umgegend meinen besten Dank für das mir bewiesene Wohlwollen ausspreche, lade ich gleichzeitig ein, mich bei diesen letzten Vorstellungen noch durch einen recht zahlreichen Zuspruch zu erfreuen.

Carl Hocke,       
Theater=Director.     


H. Meyer,
Uhrmacher,

empfiehlt dem geehrten Publikum neue Sendungen von Uhren und macht namentlich auf eine neue Sorte sehr dauerhaft gearbeiteter Cylinder=Uhren aufmerksam. - Auch sind die beliebten Talmy=Ketten zu den billigsten Preisen in großer Auswahl vorräthig.


Mit einer Auswahl der besten

Erbauungs= und Andachtsbücher

zu Confirmations=Geschenken passend in eleganten Einbänden mit Goldschnitt empfiehlt sich

J. P. Bade.     


Heinrich Schmid,
Samenhandlung & Handelsgärtner,
Lübeck, Königstraße 869,

hält sein Lager aller Arten Sämereien zur diesjährigen Frühjahrs=Aussaat bestens empfohlen. Preisverzeichnisse darüber, auch für Handelsgärtner und Samenhändler, werden auf gefl. franco Verlangen franco und gratis zugesandt.
Ebenfalls stehen Preisverzeichnisse über Obstbäume, Gesträuche, Rosen, Stauden, Georginen, Topfpflanzen etc. zu Diensten.


Mit Georginen

darunter viele neue Sorten, empfiehlt sich zur Pflanzzeit.

L. Bohn.     

Demern 1867.


Aus meiner Buschkoppel wird seit einiger Zeit Holz gestohlen und sichere ich Demjenigen, der mir die Thäter so nachweist, daß ich sie gerichtlich belangen kann, 2 Thaler Belohnung zu. Zugleich verbiete ich alles Krautschneiden in meiner Buschkoppel bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Hauswirth Kröppelin     
in Falkenhagen.         


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Freitag, den 12. April.
Passions=Predigt (Vormittags 10 Uhr): Pastor Kaempffer.
Sonntag, den 14. April 1867.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Passions=Predigt (Abends 6 Uhr): Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
April
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
9.
10.
11.
27.38
34.67
26.98
3.5
2.0
2.0
6.0
5.6
6.2
NNW
WNW
WSW
1
1
3
trübe.
-
wolkig.
-

Am 9. und 11. 45 und 48 Cbz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Häringe, 4 - 6 St.2 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 8 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen22 - 23 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 - 9Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


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