[ => Original lesen: 1867 Nr. 11 Seite 1] Nachdem durch Bekanntmachung Großherzoglicher Hoher Landes=Regierung vom 10. v. Mts. die Wahl eines Abgeordneten zu dem in Folge des Bündnisses mit Preußen zu berufenden Parlamente auf den 12. d. Mts. ausgeschrieben worden ist und die verschiedenen Wählerlisten vorschriftsmäßig ausgelegen haben, werden hierdurch die Wahlkreise und die Locale, woselbst die Wahl vorzunehmen, bekannt gemacht:
1. Wahlbezirk: Stadt Schönberg, Ackerbürger Grevsmühl, Ziegelei auf der Stadtfeldmark.
Wahllocal: bei Wittwe Boye hieselbst.
2. Wahlbezirk: Amt und Amtsfreiheit, Mühle, Bauhof, Feldziegelei, Kleinfeld, Mahlzow, Kl. Bünsdorf, Gr. Bünsdorf.
Wahllocal: Registratur=Gebäude.
3. Wahlbezirk: Sülsdorf, Teschow, Hof und Dorf Zarnewenz, Schwanbeck, Siechenhaus.
Wahllocal: Krug in Zarnewenz.
4. Wahlbezirk: Menzendorf Hof und Dorf mit Menzenberg, Rottensdorf, Lübseerhagen, Grieben, Blüssen, Rüschenbeck, Rodenberg, Papenhusen.
Wahllocal: Schulhaus zu Lübseerhagen.
5. Wahlbezirk: Rabensdorf Hof und Dorf, Retelsdorf, Sabow, Falkenhagen mit dem rothen Hause.
Wahllocal: Krug in Rabensdorf.
6. Wahlbezirk: Selmsdorf Hof und Dorf, Bardowieck, Hohemeile.
Wahllocal: Krug in Selmsdorf.
7 Wahlbezirk: Gr. Siemz, Kl. Siemz, Lindow, Törpt.
Wahllocal: Schule Gr. Siemz.
8. Wahlbezirk: Bechelsdorf, Ollndorf mit dem Kruge an der Chaussee, Niendorf, Boitin=Resdorf und Kl. Mist.
Wahllocal: Ollndorfer Krug an der Chaussee.
9. Wahlbezirk: Hof und Dorf Lockwisch mit Westerbeck, Hof Wahrsow mit Lenschow, Petersberg, Rupensdorf, Wahlsdorf.
Wahllocal: Krug in Petersberg.
10. Wahlbezirk: Herrnburg, Palingen, Lauen, Duvennest, Lüdersdorf, Dorf Wahrsow.
Wahllocal: Krug bei Lohse in Herrnburg.
11. Wahlbezirk: Hof und Dorf Demern, Schaddingsdorf, Röggeliner Ziegelei, Gr. Rünz, Kl. Rünz.
Wahllocal: Krug in Demern.
12. Wahlbezirk: Carlow, Cronscamp, Pogez, Samkow, Kloksdorf, Kuhlrade, Stove mit der Mühle, Röggelin, Neschow und Maurin=Mühle.
Wahllocal: Krug in Carlow.
13. Wahlbezirk: Domhof.
14. Wahlbezirk: Mechow, Hof und Dorf, Wietingsbeck, Ziethen, Lankow, Bäk mit den Mühlen, Römnitz und Kalkhütte.
Wahllocal: Krug in Mechow.
15. Wahlbezirk: Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Schlagresdorf mit Perükenkrug, Schlagbrügge.
Wahllocal: Krug in Schlagresdorf.
16. Wahlbezirk: Raddingsdorf, Rieps, Wendorf, Gr. Mist, Schlag=Sülsdorf.
Wahllocal: Krug in Rieps.
17. Wahlbezirk: Schlagsdorf Hof und Dorf mit Heilige=Land, Neuhof, Campow mit Hoheleuchte und Thandorf.
Wahllocal: Krug in Schlagsdorf.
18. Wahlbezirk: Mannhagen, Hammer mit den Mühlen, Panten, Walksfelde.
Wahllocal: Krug in Mannhagen.
Die Wahl selbst findet in den beiden Schönberger Wahldistricten um 8 Uhr Morgens, in allen übrigen Districten Mittags 11 Uhr statt.
Schönberg, den 4. Februar 1867.
Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.
[ => Original lesen: 1867 Nr. 11 Seite 2]- Die "Prov.=Corr." bestätigt das erfreuliche Vorschreiten der Vorberathungen für den Verfassungs=Entwurf und bemerkt, daß die wesentlichsten Grundlagen bereits unter vielfacher Berücksichtigung der besonderen Wünsche der Einzelregierungen vereinbart seien.
- Bezüglich der Bundes=Casse soll es in dem norddeutschen Verfassungs=Entwurf heißen, für die Ausgaben, welche das Bundes=Heer erfordere, sollten die aus der bekannte Beitragsquote sich ergebenden Einnahmen dem Bundes=Feldherrn zur Verfügung gestellt werden.
- Graf Bismarck hat erklärt, daß er eine Wahl in's Parlament nicht annehmen könne.
- Für den Norddeutschen Bund ist eine Kriegs=Flagge, eine Flagge der Kauffahrtei=Schiffe und eine Lootsen=Flagge geschaffen worden. Die Kriegs=Flagge enthält vier Felder, von denen das eine eine Zusammenstellung der preußischen und der Hansestädte=Farben enthält, also einen schwarzen und weißen und einen rothen horizontalen Streifen und in der Mitte einen preußischen Adler. Die Flagge der Kauffahrtei=Schiffe enthält einen schwarzen, weißen und rothen horizontalen Steifen und die Lootsen=Flagge dieselben Streifen in einem etwa dreimal kleineren Umfange.
- Es gebt das Gerücht von der Verlobung des Königs Georg von Griechenland mit einer russischen Großfürstin aus dem Hause Leuchtenberg.
- Der Stadt Wien ist die Bewilligung zur Aufnahme eines Darlehens von 25 Millionen Gulden ertheilt; davon sollen 14 Millionen auf den Bau einer Wasserleitung und 2 Millionen auf den Bau eines Stadthauses verwandt werden.
- Der Beschluß, die Stadt Wien zu befestigen, ist im Laufe der verflossenen Woche gefaßt worden. Dem angenommenen Plane zufolge soll Wien mit 42 detachirten Forts in drei Gürteln umgeben werden. Die Höhen des Kahlenberges, des Heuberges, der Sophien=Alpe, die Höhen bei Ober=St.=Veit und Simmering werden mit solchen Forts gekrönt werden. Bei Stadelau soll ein befestigter Brückenkopf errichtet werden.
- Der Finanzminister in Italien hat nicht nur ein Auge, sondern beide auf die Kirchengüter geworfen und auch schon den Plan fertig, wie sie allmählig den leeren Seckel des Staats füllen sollen. Die Bischöfe selber sollen binnen 10 Jahren die Güter verkaufen, an wen sie wollen und von dem Erlös jährlich 10 Jahre lang 50 Millionen an den Staat zur Abtragung der Staatsschulden zahlen. Als Gegenleistung will dann der Staat die Kirche ganz frei und unabhängig machen, der Staat will sich nicht mehr in ihre Angelegenheiten mischen. Es fehlt, um die Sache auszuführen, nur noch eins, die Einwilligung des Papstes. Wenn er nicht einwilligt, dann sollen die Kirchengüter ohne ihn eingezogen werden.
- Das österreichische Heer hat an General Gondrecourt einen seiner Gewaltigen verloren. Im Feldzug in Böhmen traktirte er einen Generalstabsoffizier, einen Feldprediger und einen Soldaten mit dem Säbel und verwundete sie; eine kriegsgerichtliche Untersuchung verurtheilte ihn zur Absetzung, der Kaiser wandelte die Strafe in 4monatlichen Profossen=Arrest und Entlassung um. Als Gondrecourt 1863 in Hamburg einrückte, wollte er "drein schießen lassen," weil die Turner in ihrem Locale turnten. Die Erziehung des Kronprinzen Rudolph mußte ihm schon früher abgenommen werden.
- Kaiser Napoleon hat in den Arbeiter=Vierteln in Paris Sparküchen errichtet, in welchen Arbeiter eine tüchtige Portion Fleischsuppe oder auch Hammelsfleisch für 5 Centimes (3/4 ) erhalten. Diese Küchen tragen den Namen des Kindes von Frankreich.
- Der "Figaro" meldet, daß Mm. Aische, eine geborne Französin, die bisher eine der Zierden des Harems von Kibrisli=Mehemet=Pascha bildete, ihrem Herrn und Gebieter in Constantinopel entflohen und in Begleitung ihrer Mutter und ihres Bruders in Paris angekommen ist.
- Die Herzogin von Persigny in Paris ist eine Dame, die selten genau nachrechnet, was ihr Putz kostet; als ihr aber ihr Schneider für zwei Kleider 3050 Francs abforderte, weigerte sie sich, zu zahlen, weil die Rechnung um wenigstens 1000 Francs zu hoch war. Der Schneider, ein verwöhnter Mann, drohte mit gerichtlicher Klage, um seine vornehme Kundin einzuschüchtern. Klagen Sie! antwortete die Herzogin. Der Schneider klagte wirklich und nächstens wird die Sache öffentlich verhandelt, die sicher nicht zum Nutzen des Schneiders, der eine große Kundschaft verlieren wird, ausfällt. Die galanten Frauen der "halben Welt", die in Paris den Ton angeben, lachen, daß sich eine Frau über eine so kleine Rechnung erhitzen kann.
- In zahlreichen Städten in England ist die Noth in den unteren Classen sehr groß. Die öffentliche Wohlthätigkeit thut Alles, um zu helfen -in London allein wurden in drei Tagen 4000 Pfund Sterling gesammelt - reicht aber lange nicht aus. In Liverpool, Greenwich und Deptford brachen Brodkrawalle aus. Alle Läden und Häuser waren geschlossen, zahlreiche Schaaren von Männern durchzogen die Straßen, brachen in die Läden ein und plünderten sie. Die Polizei=Mannschaften zu Fuß und zu Pferd konnten nur mit Mühe die Ruhe wieder herstellen.
- Die Londoner Arbeiter gehen mit der Absicht um, dem Parlament eine Denkschrift vorzulegen, worin sie um gesetzliche Festsetzung der Arbeitsstunden in den Fabriken auf acht Stunden petitioniren.
- Vor dem Schwurgericht in München stand ein Wildschütz, Namens Reisser. Er war gut beleumundet, aber ausgegangen, um auf königlichem Grund und Boden zu jagen. Der Jäger=Gehülfe Naiz, sein Vetter, traf und verfolgte ihn; der fliehende Wildschütz wandte sich um und schoß ihn auf drei Schritte mitten durch die Brust. Er wurde zu 15 Jahren Zuchthaus verurtheilt; eine furchtbare Folge einer raschen That.
- Wer zur Industrieausstellung nach Paris reisen will, darf einstweilen zweierlei thun 1) seine Kasse rüsten und 2) sich photographiren lassen. Der Eintritt am Eröffnungstage kostet 20 Franks, für die erste Woche 5 Franks, später 2 1/2 Franks für Ausstellungsgebäude und Garten. Die Abonnenten müssen aber ihre Photographie bei der Direction abgeben und eine zweite an ihre Eintrittskarte heften.
- Im Harz hat ein Sohn seinen Vater auf der Jagd erschossen; er hielt ihn in der Dunkelheit für den Eber, den sie mit zwei andern Männern zu schießen ausgegangen waren.
Heinrich der Arme. Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner. [Erzählung] (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1867 Nr. 11 Seite 3]Heinrich der Arme. Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner. [Erzählung] [Fortsetzung.]
[ => Original lesen: 1867 Nr. 11 Seite 4]Heinrich der Arme. Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner. [Erzählung] [Fortsetzung.]
Anzeigen.
Vorladung.
Antragsmäßig soll über die Halbhüfnerstelle c. pert. des Halbhüfners Hans Joachim Christian Benn von Mannhagen ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 12. März 1867, Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 7. December 1866.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. von Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.
Verkaufs=Anzeigen.
Die zum Nachlasse des hieselbst verstorbenen Vice=Wachtmeisters Collin gehörigen Effekten, als: Mobilien, Kleidungsstücke, Bett= und Leinenzeug etc., sollen auf Antrag der Intestat=Erben des Verstorbenen am Montag, den 11. Februar d. J., von Morgens 9 Uhr an öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung versteigert werden. Kaufliebhaber werden ersucht, an dem bezeichneten Tage und zur festgesetzten Stunde in dem Saale des Gastwirths Böckmann hieselbst, woselbst die Auction abgehalten werden wird, sich einzufinden.
Schönberg, den 31. Januar 1867.
A. Dufft, Registrator.
Am Freitag den 8. Februar, Morgens 10 Uhr, soll im Kruge zu Selmsdorf öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden:
Mobilien, Haus= und Küchengeräthe, Betten und Bettstellen, eine Parthie eichener Bretter, eine milchgebende Kuh, und was sich sonst noch vorfindet.
Ferner bei der Wohnung des verstorbenen Försters Boldt: ein fast neuer Stall und ein Bienenschauer auf Abbruch, sowie der vorhandene Dung.
Seegert, Landreiter.
Vermischte Anzeigen.
Zu Ostern d. J. wird eine Aufnahme neuer Zöglinge in das Großherzogl. Schullehrer=Seminar hieselbst stattfinden und wird die Anfnahme=Prüfung Mittwoch, den 6. März, von Morgens 8 Uhr an abgehalten werden.
Bei der Aufnahme werden solche junge Leute, die im laufenden Jahre ihr 18. Lebensjahr zurücklegen, in erster Linie berücksichtigt werden.
Die Meldung, welche bis zum 26. Februar einzureichen ist, geschieht durch Einsendung eines von dem Seminar=Aspiranten selber angefertigten und geschriebenen Lebenslaufes an den Unterzeichneten, worin namentlich über den Gang der Vorbildung, den bisherigen Aufenthalt und die etwaige Dienststellung berichtet wird. Diejenigen Aspiranten, welche öffentliche Schulen in Städten besucht haben, haben ein Abgangs=Zeugniß von der zuletzt besuchten Schule beizufügen. Außerdem ist von einem jeden beizubringen: ein Taufschein; ein ärztliches Zeugniß über die gesunde Beschaffenheit der Brust, des Gesichts und Gehörs; ein von dem betreffenden Prediger auszustellendes Zeugniß über sittliche Befähigung und untadelhafte Führung; endlich eine vom Vater oder Vormunde vollzogene, von der Ortsobrigkeit beglaubigte Bescheinigung über das Vorhandensein der erforderliche Geldmittel zur Bestreitung des Pensionsgeldes - 5 Rthlr. Gold Eintrittsgeld und jährlich 25 Rthlr. Crt. - auf drei Jahre.
Mirow, den 30. Januar 1867.
Der Vorsteher der Anstalt: Beckström.
Durch die Geburt einer gefunden Tochter wurden heute Nachmittag erfreut
Lübeck, den 2. Februar 1867.
Ed. Wenzel und Frau.
Der diesjährige Frühjahrs=Markt zu Schönberg ist in dem Kalender für das Fürstenthum Ratzeburg auf 1867 irrthümlich auf den 19. März angesetzt; derselbe fällt jedoch, wie alljährlich, auf Dienstag nach Cantate, den 21. Mai.
Von jetzt an werden alle Sorten Bett=Zeuge, als: Bett=Drell & Bett=Parchend, wieder angefertigt und sind sehr preiswürdig bei mir zu haben.
J. J. Schäper.
Zu verkaufen: Eine fast neue, gut erhaltenen iperne commode mit Säulen. Näheres in der Expedition der Anzeigen.
Apotheker Bergmann's Theerseife, wirksames Mittel gegen alle Arten Hautunreinigkeiten, empfiehlt à Stück 8 J. F. Eckmann.
Bergmann's Zahnwolle zum augenblicklichen Stillen jeder Zahnschmerzen, empfiehlt à Hülse 4
J. F. Eckmann.
Feuer-Versicherungs-Bank für Deutschland in Gotha.
---------------------
Zufolge der Mittheilung der Feuer=Versicherungs=Bank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1866 circa 70 Procent ihrer Prämien=Einlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, so wie der vollständige Rechnungs=Abschluß derselben für 1866 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuer=Versicherungs=Bank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 8. Januar 1867.
Chr. Schrep, Agent der Feuer=Versicherungs=Bank f. D.
Tannin-Balsam-Seife, ein wirklich reelles Mittel binnen kürzester Zeit eine schöne, weiße, weiche und reine Haut zu erlangen, empfiehlt à Stück 8
J. F. Eckmann.
(Hiezu eine Beilage.)
< align="center"p>Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1867 Nr. 11 Seite 5]Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 5. Februar 1867.
aus der privilegirt. Fabrik von Franz Stollwerck, Königl. Hoflieferant in Köln a. Rh.
Ein sich stets bewährendes, dabei angenehmes Hausmittel gegen Husten, Heiserkeit, rheumatische und chronische Catarrhe, so wie alle Hals= und Brust=Affectionen. Für die vollkommene Vereinigung der vorzüglichsten, den Respirations=Organen zuträglichen Kräutersäften mit dabei gleichzeitig magenstärkenden Eigenschaften wurde das Fabrikat von vielen hervorragenden ärztlichen Autoritäten empfohlen, sowie mit Preis= und Ehren=Medaillen prämiirt. - Es befinden sich Depots dieser Specialität in fast sämmtlichen Städten des Continents. - Lager à 6 1/2 á Paquet in Schönberg bei Carl Bade.
(Berliner Post Nr. 8 1867.)
Motto: Der Schein kann nie die Wahrheit erreichen,
Als Sieger bleibt sie steh'n, der Schein wird bald entweichen.
Wohl kein Winter hat wie dieser seit längerer Zeit die catarrhalischen Uebel, worunter man im gewöhnlichen Sinne eine meist durch Erkältung bewirkte entzündliche Reizung oder Entzündung der Schleimhaut, bald mit Fieber verbunden, bald ohne dasselbe auftretend, versteht, durch sein nasses, feuchtes Wetter und die daraus entstandene Schwere ungesunde Luft hervorgerufen. Ueberhaupt sind die catarrhalischen Krankheiten mit die häufigsten, welche den Menschen befallen, und werden leider meistentheils gar nicht oder sehr gering geachtet doch können bei weitem gefährlichere Krankheitsformen sich daraus entwickeln, weshalb nicht nur ein etwas bedeutender und länger anhaltender, häufig wiederkehrender Catarrh die sorgsamsten Beobachtungen werth ist, sondern auch schon das Auftreten der gewöhnlichen Symptome jedes Hustens, der mit mehr oder minder starken fieberhaften Beschwerden, Kitzel im Halse, Kurzathmigkeit, Stechen oder Schmerzen in der Brust bei tiefem Einathmen, verbunden ist, oder der, wenn auch die letztgenannten Zeichen fehlen, sich jedoch mehrere Wochen in die Länge zieht, ist mit aller Vorsicht zu beachten.
[ => Original lesen: 1867 Nr. 11 Seite 0]"Nur dem Ernst, den keine Mühe bleichet,
Rauscht der Wahrheit tief versteckter Born."
Möchten diese wenigen hier angeführten Worte den Theil des Publikums, welcher die heilsame Wirkung des Mayer'schen Brust=Syrups noch nicht kennt, auf dieses vorzügliche Mittel aufmerksam machen, den Theil jedoch, welcher sich bereits von der Wirkung des Mayer'schen Brust=Syrups überzeugt hat, vor Täuschungen warnen. Dies ist der Wunsch der Unparteilichkeit und der Wahrheitsliebe.
Der Weg von Westerbeck bis zur Lockwischer Mühle ist wegen Reparatur bis auf Weiteres gesperrt.
H. Roxin.
Auf dem Landwege von Schönberg bis Kl. Bünsdorf ist von dem Wasser eine Brücke fortgerissen; zur Wiederherstellung derselben wird dieser Weg auf 14 Tage für Fuhrwerk gesperrt.
Die Dorfschaft Kl. Bünsdorf.
Mittwoch, den 13. Februar:
Club in Neschow, wozu die Theilnehmer höflichst von mir eingeladen werden.
Krüger Arndt in Neschow.
Verloren wurde am Sonntag Abend in der Gegend vorm Kirchhofe längs der Siemzerstraße bis zur Brennerei ein Pelzkragen. Dem ehrlichen Finder und Wiederbringer eine Belohnung.
Schönberg den 4. Februar 1867.
C. Schwedt.
Meteorologische Beobachtungen. |
1867 Febr. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
1. 2. 3. 4. |
41.10 37.41 39.59 36.11 |
1.8 2.0 1.9 0.2 |
4.0 5.8 4.6 5.3 |
SW WNW WNW SSW |
1 2 2 1 |
wolkig. zieml. heit. trübe. zieml. heit. |
Am 1. 9 Cb.zoll Regen auf 1 Quadratfuß.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 11 - 11 1/2 . |
Holst. d. | 12 - 12 1/2 . |
Hasen, d. St. | 32 - 40 . |
Karpfen, d. | 10 - 11 . |
Hühner, d. St. | 12 - 16 . |
Tauben, d. St. | 3 - 4 . |
Spickgans, d. St. | 28 - 36 . |
Flickgans, d. St. | 16 - 20 . |
Schinken, d. | 8 - 9 . |
Wurst d. | 9 - 10 . |
Eier 4 - 5 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß | 5 - 6 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 23 - 24 | | - | |
Roggen | 14 1/2 - 15 | | 2 | |
Gerste | 13 - 14 | | - | |
Hafer | 9 - 9 | | 12 | |
Erbsen | 14 - 16 | | - | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 10 - 11 | | - | |
W.=Rapsaat | - | | - | |
Wint.=Rübsen | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | - | |
|