No. 6
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Januar
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 6 Seite 1]

- Der Sultan hat die Großmächte aufgefordert, den Griechen und seinen andern rebellischen Unterthanen Ruhe zu gebieten, widrigenfalls er selber mit allen Mitteln einschreiten werde. Es heißt, er biete ein neues Heer von 150,000 Mann aus. Die Großmächte werden wohl oder übel ein Recept finden müssen, die Ruhe herzustellen, ohne selbst gewaltsam einzuschreiten und einen europäischen Krieg hervorzurufen. Den meisten käme er sehr ungelegen.
- Man liest in Berliner Blättern Andeutungen, der König von Preußen wolle seinen norddeutschen Verbündeten nicht größere Militärlasten auflegen als sie ertragen können, er bestehe nur darauf, daß die Soldaten nach dem preußischen Reglement eingeschult würden. Es wäre interessant, darüber Sicheres zu erfahren, namentlich ob von den 225 Thalern abgesehen und etwa nur 2jährige Dienstzeit eingeführt werden soll.
- Preußen hat in London das Panzerschiff Fered um 5 Millionen Gulden gekauft und zwar ohne Geschütze. Das Schiff war vom Sultan bestellt, aber aus Mangel an Baarem nicht bezahlt worden. Die Ausrüstung besteht aus 32 Dreihundertpfündern, wovon 4 Stück in Thürmen, die 17 Fuß über Wasser sich befinden.
- Prinz Philipp von Hanau ist in österreichische Dienste getreten, sein ältester Bruder dient in Preußen.
- In Berlin ist der Altmeister deutscher Maler, Peter von Cornelius, ein Achtziger, schwer erkrankt.
- Die Anklagepunkte, welche die vom Repräsentantenhause zu Washington ernannte Commission gegen den Präsidenten Johnson aufzustellen beabsichtigt, sollen folgende sein: 1) habe der Präsident die Verfassung und die Gesetze der Vereinigten Staaten verletzt und unbeachtet gelassen, zunächst durch Anstellung von Männern, deren Bestätigung der Senat verweigert hatte. 2) habe Johnson sich schwerer Verbrechen gegen viele amerikanische Bürger schuldig gemacht, deren Leben er in Verfolgung seiner Parteizwecke grausam hingeopfert. 3) habe sich der Präsident schwerer und ernstlicher Vergehen in Sprache und Auftreten zu Schulden kommen lassen, welche dem Frieden und der Ordnung im Lande höchst schädlich und eine Herabwürdigung seines Amtes gewesen seien. - In unterrichteten Kreisen Washingtons glaubt man übrigens, daß Johnson vor Beendigung des Prozesses abdanken werde, was jedoch bei seinem hartnäckigen Charakter noch sehr fraglich sein dürfte.
- Nach neuern in Triest angelangten Berichten aus Mexiko haben sich dort die Parteien derart gestaltet, daß ein Beschluß für die Erhaltung des Kaiserreiches als unzweifelhaft erachtet werde; dann wird bestätigt, daß die mexicanische Bevölkerung sich nichts von der nordamerikanischen Union in ihre Angelegenheiten dreinreden lassen will.
- Der französische Befehlshaber in Mexiko heirathet eine reiche Creolin, ebenso der französische Gesandte daselbst eine, die ihm 10 Millionen mitbringt.
- Mit dem 15. Januar ist in Lübeck das Dienstmanns=Institut "Expreß" in's Leben getreten. Die Aufträge, welche das Publikum den Dienstmännern ertheilte, führten diese zur Zufriedenheit aus. Man glaubt, das Institut werde sich bald als sehr nützlich erweisen.
- In Florenz, Rom und Neapel ist so viel Schnee gefallen, daß man Schlitten fahren könnte, wenn man Schlitten hätte.
- Aus den verschiedensten Theilen von Deutschland werden Fälle gemeldet, daß Menschen von Hunden gebissen und an der Wuthkrankheit schrecklich gestorben sind.
- Das Trau schau wem ist noch nicht veraltet. Ein wohlhabender Kaufmann aus Franken lernte in München eine junge, schöne, äußerst liebenswürdige Dame kennen, verlobte sich mit ihr rüstete alles zur Hochzeit für die nächste Woche aus. Ein paar Tage vor der Trauung war die Dame verschwunden, aber nicht mit leeren Händen, sie hatte ihren liebesseligen Bräutigam tüchtig bestohlen. Die Polizei war rasch hinter ihr her und verhaftete sie. Da stellte sich's heraus, daß sie in Berlin denselben Streich gespielt und in München mancherlei sehr geheime Verhältnisse gepflegt hatte.
- Im Lazareth in Berlin liegt ein im letzten Kriege verwundeter Füselier, dem eine Kugel in die rechte Brustseite hinein und zum Rücken hinausgedrungen ist. Diese Wunde bildet einen Schußkanal, der trotz aller erdenklichen Mühe nicht zuheilt, so daß jetzt noch eine ihm auf die Brust gesetzte Spritze ihren Inhalt im Rücken des Kranken ergießt. Dennoch hoffen die Aerzte den Kranken zu retten, da keine edlen Theile verletzt sind.
- Der Kaiser Napoleon ist persönlich gegen das Hazardspiel in den Pariser Klubs eingeschritten; er äußerte gegen den Minister des Innern: "Lavalette, sie haben selbst viel gespielt und kennen daher die traurigen Folgen der Hazardspiele für den Wohlstand der Familien, das Treiben in den Klubs darf nicht länger geduldet werden." In Folge dieser Unterredung wurde den Vorstehern der Klubs vom Polizeipräfecten eröffnet, daß die Polizei sofort jeden Club, in welchem Baccarat, Landsknecht oder andere Hazardspiele geduldet werden, schließen werde.
- Die Schneestürme der letzten Tage haben auf die Beförderung der Posten und Eisenbahnzüge hemmend eingewirkt. Die gewöhnlich Nachmittags um 4 Uhr in Schönberg eintreffende Post von Schwerin kam am Mittwoch erst Abends 8 Uhr hier an und kehrte, statt Nachts um 11 Uhr, erst am Donnerstag Morgen um 7 Uhr von Lübeck zurück. Auf der Lübeck=Büchener Eisenbahn mußten mehrere Züge ganz ausfallen, weil auf manchen Strecken die Bahn zu hoch mit Schnee bedeckt war Auf der Lübeck=Hamburger Eisenbahnlinie kam keine Störung vor.
- Der Komiker Wenzel Scholz in Wien hatte

[ => Original lesen: 1867 Nr. 6 Seite 2]

in fideler Gesellschaft im Hotel "zum Erzherzog Karl" zu Abend gegessen, und ging nach Mitternacht nach Hause. Als er in der finstern Winternacht ohne Begleitung über das menschenleere Glacis seiner Wohnung zuschritt, standen plötzlich, wie aus der Erde aufgetaucht, zwei zerlumpte baumlange Kerle vor ihm, und fielen über ihn her. "Heda, guter Freund, wir brauchen eine volle Brieftasche, eine hübsche Uhr, goldene Ringeln und einen warmen Winterrock!" rief der Eine. "Sein's so gut und helfen's uns mit dieser Kleinigkeit aus der Noth!" fügte der andere mit gedämpfter aber fester Stimme hinzu, indem er den Komiker bei der Brust hielt. "Rucken's heraus, und wenn es Ihnen etwa einfallen sollte ein Bissel laut zu protestiren, so haben wir da ein paar scharfe Messer, mit denen wir Euer Gnaden ein Bissel zur Ader lassen oder ganz stumm machen müßten." "Das wird nicht nothwendig sein, Leuteln, sagte Scholz gemüthlich, wir können uns ja in Friede und Eintracht mit einander verständigen. Plündert mich ganz nach Belieben, es wird mir ein außerordentliches Vergnügen sein. Der Klang dieser Stimme schien die beiden Wegelagerer zu verblüffen, denn sie zogen eiligst ihre Hände von dem Manne zurück, den sie zu berauben im Begriffe waren. In diesem Augenblick brach der volle Mond aus einer dunklen Wolke und beleuchtete dienstfertig das Gesicht des Komikers. "Der Teufel, das ist ja unser Scholz!" riefen verblüfft und überrascht die Straßenräuber. "Zu dienen, meine Herren! ich bin sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben. Aber haben Sie die Güte, mich geschwinde auszurauben; denn erstens ist es sakrisch kalt und zweitens könnte uns eine Patrouille überraschen, was ich unendlich bedauern würde." "Unsern Scholz ausrauben, der uns schon so viel Vergnügen gemacht hat? unsern g'spaßigen Scholz! Na, eher ließen wir uns die Hand abhacken, alle Zwei." "O bitte, bitte recht sehr, beschämen Sie mich nicht, meine verehrten Herren. Aber viel hätten Sie so nicht bei mir gefunden. Zwei blanke Zwanziger sind meine ganze Habe. Da sind sie. Es wird mich sehr freuen, wenn Sie ein Glasel auf meine Gesundheit leeren." "Plauschens nicht und steckens Ihre paar Zwetschken ein. Kommens, wir werden Sie nach Haus begleiten, damit Ihnen nichts geschieht. Es stehen noch fremde Collegen von uns auf'm Anstand, die Sie vielleicht nicht kennen. Kommen's und geben's uns die Arm: Wir sind ja Ihre Freund', alter Spezi, und wer unserm Scholz nur ein Haar krümmt, hat aus dem letzten Loch gepfiffen!" Die beiden Spitzbuben nahmen den beliebten Komiker in die Mitte und führten ihn, ganz gemütlich plaudernd nach Hause.


Heinrich der Arme.
Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 6 Seite 3]

Heinrich der Arme.
Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

In Sachen, betreffend die Subhastation der Büdnerei der Schwarz'schen Erben auf der Baeck, ist Zwecks Publication des abgefaßten Prioritäts=Erkenntnisses Termin auf Dienstag, den 22. Januar 1867, Morgens 10 Uhr, anberaumt, wozu alle nicht präcludirten Schwarz'schen Gläubiger hiemit vorgeladen werden unter dem Nachtheil, daß auch bei ihrem Ausbleiben mit der Publication des Erkenntnisses wird verfahren werden.
Schönberg, den 13. December 1866.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Das alte Ziegler=Wohnhaus zu Röggelin soll auf Abbruch öffentlich meistbietend, jedoch mit Vorbehalt der höheren Genehmigung des Zuschlages, verkauft werden und ist dazu Termin auf Sonnabend den 2. Februar, Mittags 11 Uhr, angesetzt worden, wozu Kaufliebhaber sich einfinden wollen.
Die Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden.
Schönberg, den 7. Januar 1867.
Großherzoglich Meckl. Domainenamt.
F. Graf Eyben.


Holz=Verkauf.
Am Montage, den 21. Januar, sollen bei freier Concurrenz im Mechower Holze gegen baare Zahlung

23 Fuder eichen Durchforstungsholz
in 16 Cavelingen meistbietend verkauft werden und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 1/2 10 Uhr am Schlagbaum des Mechower Holzes einfinden.
Schönberg, den 17. Januar 1867.
Danckwarth.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 6 Seite 4]

10,000 Thaler sind zur Unterstützung deutscher Krieger oder deren Hinterbliebenen von dem Erlöse ausgesetzt.
Einlage Thlr. 1 Pr. Crt. Hauptgewinn event. Gulden 300,000.
Kein Loos bleibt ohne Erfolg.
Pferd Große Verloosung Haus
von Pferden, Wagen, Kapitalien und Grundbesitz.
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Der Verwaltungsrath des Schwefelbades Fiestel bei Pr. Minden bringt hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das reizende Bad Fiestel mit einem Flächenraum von circa 15 Morgen Gartenlandes auf dem Wege der öffentlichen Ausloosung veräußert werden soll. - Außer obigem Gewinn als Hauptgewinn kommen noch eine große Anzahl der schönsten Pferde, Equipagen, Silberwaaren und Staats=Prämien=Loose mit Treffern von: Gulden 300,000, 250,000, 200,000, 150,000, 50,000, 46,000, 43,000, 40,000, 35,000, 30,000, etc. etc. zur Verloosung.
Die Betheiligung an diesem interessanten Unternehmen ist Jedermann gestattet und wurden zu diesem Zwecke Loose à 1 Thaler ausgegeben. Sämmtliche Gewinne müssen in der am
31. Januar 1867 öffentlich vor Notar und Zeugen
stattfindenden einzigen Ziehung gewonnen werden und kostet Ein Loos Thlr. 1. Pr. Crt.
Elf Loose Thlr. 10. Pr. Crt.
Gefl. Aufträge mit Baar=Sendung oder Ermächtigung zur Post=Nachnahme beliebe man baldigst und nur direkt an unser Verwaltungs=Mitglied
Herrn Albert Leutner, Wiesenhüttenplatz Nr. 6 in Frankfurt a. M. oder an unseren mit dem Verkaufe betrauten General=Agenten
Herrn J. C. Rinne, gr. Aegidien=Straße Nr. 7 in Hannover zu richten.
Da voraussichtlich die noch vorräthigen Loose in kürzester Frist vergriffen sein werden, so wird gebeten, francirte Bestellungen frühzeitig genug einreichen zu wollen.
Der Verwaltungsrath.
Baron von Heimburg, Ritterguts=Besitzer. L. Haarmann, Obergerichts=Anwalt.
Agenten zum Wiederverkauf werden gegen angemessene Provision gesucht.


Die Hoff'schen Malz=Fabrikate und ihre Einwirkung auf den Gesundheits=Zustand.
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Hirschberg, im November 1866: "Seit einer langen Reihe von Jahren habe ich mich hinreichend von der außerordentlichen Wirksamkeit Ihres Malz=Extract=Gesundheits=Bieres in der Reconvalescenz der verschiedensten Krankheiten genau überzeugt und bin dadurch ein eifriger Bekenner, nicht allein dieses Präparates, sondern auch aller von Ihnen erfundenen neuen Ernährungs=Präparate geworden. Ich leide alljährlich im Herbst und Frühjahr an einem Monate lang anhaltenden Catarrh, bei dem ich jedoch meine Praxis Tag und Nacht fortsetze. Seit einigen Wochen bin ich jedoch angegriffener, als in anderen Jahren, weil ich in dem Königl. Kreis=Lazareth hierselbst drei Monate als ordinirender Arzt gewirkt und bei meiner umfangreichen Praxis noch mehrere andere Aerzte, die im Felde waren, vertreten habe." (Folgt Bestellung, eine Woche später folgendes Schreiben): "Ich gebrauche Ihre Präparate an mir selbst mit dem größten Vertrauen und werde im Januar 67 gewiß treu über den Erfolg berichten. Ich erachte es für ehrenvoll, in die Zahl Ihrer ärztlichen Bekenner und Verehrer aufgenommen zu werden."
Dr. Tscherner, Sanitäts=Rath.
Aus dem polytechnischen Bureau zu Breslau ging von dem Vorsteher desselben, dem Apotheker erster Classe und vereidigten Chemiker, Herrn Dr. Werner, gleichzeitig folgende Zuschrift ein: "Die Hoff'sche Malz=Gesundheits=Chocolade enthält diese Proteinstoffe in concentrirter und gelöster Form und ist deshalb das vorzüglichste Genußmittel für Kranke und Reconvalescenten zur schnellen und sicheren Erlangung ihrer Kräfte, für Gesunde zur Erhaltung des naturgemäßen Stoffwechsels und als ausgezeichnetes Stärkungsmittel für stillende Mütter."
Dr. Werner, Vorsteher des polytechnischen Bureaus etc.
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Niederlage in Schönberg bei Wilh. Heincke.


Der Landkasten in Rostock vergütet für die ihm gemachten Anleihen vier Procent vom Tage der Einzahlung des Geldes und gibt dadurch, daß sämmtliche Mecklenburg=Schwerin'sche Gutsbesitzer, sowie die Großherzoglichen Domainen und die städtischen Besitzungen zur ersten Hypothek für die Rückzahlung des Kapitals nach halbjähriger Kündigung gesetzlich verhaftet sind, die größte Sicherheit für diese überdies kostenfreien Anleihen.
Kindler, Advokat.


Wegen des schlechten Wetters hat der auf Mittwoch den 16. Januar bei mir angesetzte Club nicht stattfinden können; derselbe ist deshalb bis Mittwoch den 23. Januar ausgesetzt. Die geehrten Theilnehmer lade ich dazu ergebenst ein.
Krüger Arndt in Neschow.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 6 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 18. Januar 1867.


Nach siebenjährigem Leiden geholfen!

     Seiner Wohlgeboren dem Herrn G. A. W. Mayer in Breslau.

St. Johann bei Salzburg, den 20. April 1866.       

Von Dank sowohl wie von Pflicht aufgefordert, richte ich diese Zeilen an Sie, hoffend, daß sie mit andern Zeugnissen Aufnahme finden.
Kann ich auch nicht, wie ich es wünsche, nach Verdienst über die Vortrefflichkeit Ihres weißen Brust=Syrups schreiben, so glaube ich doch erwähnen zu müssen, daß alle früher versuchten Mittel, wie Dorsch=Lebertran=Oel, verschiedene Brust=Thee, Kräuter, Aloe u. s. w., mich ohne Hülfe ließen. Da machte ich auch einen Versuch mit Ihrem weißen Brust=Syrup und kaufte solchen bei Herrn Fidelis Egger in Ried. Ich spürte gleich eine auffallend wohltätige Wirkung und nach dem Gebrauch von vier halben Flaschen war mein 7jähriges Brust=Uebel gehoben. Solche, welche sich oft in ihren Erwartungen, wie ich, getäuscht, können nur von diesem Mittel noch Rettung hoffen. Meine Krankheit war bereits eine chronische geworden und dennoch verschaffte mir dieses Mittel Heilung, wo andere so sehr angepriesene Präparate schon Anfangs der Krankheit wirkungslos blieben oder magenverderbende Einflüsse zeigten. Nehmen Sie deshalb meinen wärmsten Dank und herzlichen Gruß.        Josef Gold, Maler und Photograph.

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Dieser ausgezeichnete Brust=Syrup ist stets frisch vorräthig in Schönberg beim Buchbinder
C. Sievers.
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Da ein nachgeahmter Brust=Syrup in den Handel eingeschmuggelt wird, so wolle man darauf achten, daß jede echte Flasche die Firma des Erfinders und Fabrikanten "G. A. W. Mayer in Breslau" trägt.


Apotheker Schauffert's Haarbalsam

ein untrügliches Haarwuchsmittel, nach dessen zwei= bis dreiwöchentlichem Gebrauche das Haar nicht mehr ausfällt und der neue Wachsthum der Haare selbst an kahlen Stellen unbedingt erfolgt, à Flasche 15 Sgr,

bei J. F. Eckmann.     


Meine Sprechstunden sind Morgens von 8-10 Uhr und Nachmittags von 3-4 Uhr.
Ratzeburg.

Dr. Redeker,       
Stabsarzt.     


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 23. Januar bei mir abzugeben.

J. P. Bade, Buchbinder.     


Die von mir in hiesige Landstellen gesuchten Capitalien sind bis auf einen Posten von 1000 Thlr. und einen von 350 Thlr. sämmtlich gedeckt, jedoch sind noch manche in städtischen Grundstücken offen, die ich, da gute hypothekarische Sicherheit vorhanden, angelegentlichst empfehle.
Auch die hier von mir seit 14 Jahren vertretene Bank in Schwerin zahlt seit sechs Monaten für alle Geld=Einlagen

4 Procent

und werde ich auch ferner auf das Gewissenhafteste die mir für dieses eben so sichere als gemeinnützige Institut zukommenden Aufträge ausführen.

J. P. Bade.     


Koch=Erbsen
bei                                                    
                                                    A. Wigger.


Am Mittwoch, den 23. dieses Monats,
2. Abonnement-Concert
im Saale der Gastwirthin Krüger.
Entrée für Nichtabonnenten à Person 8 Schilling (Mecklenburg).
Anfang präcise 7 1/2 Uhr.
Wozu höflichst einladen                                                    
                                                    die Vereins=Musiker.


Beim Stallknecht auf dem Lockwischer Hofe hat sich seit einigen Tagen ein kleiner rauhhaariger Hund eingefundenn den der Eigenthümer gegen Erstattung der Insertions=Kosten zurückerhalten kann.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
1866.

Geboren: 161 Kinder (93 Knaben und 68 Mädchen), darunter 23 uneheliche (10 K. 13 M.)
Confirmirt: 110 Kinder (57 K. 53 M.)
Copulirt: 43 Paare; proclamirt 54 Paare.
Gestorben: 145 Personen (69 männl., 76 weibl. Gchlechts).
Communicanten: 2046 (1007 männl., 1039 weibl. Geschl.), darunter 16 Privat=, 38 Kranken=Communionen.

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Geschenkt an die Kirche.
1866
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Sonntag, den 20. Januar 1867.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amts=Woche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867.
Jan.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
15.
16.
17.
35.42
29.95
30.58
-8.8
-1.8
-6.5
-1.4
0.2
-0.5
ONO
ONO
OSO
3
3
0
bedeckt.
-
(Nb.) völl.heit.

Am 15. 42 Cubz. Schneewasser auf 1 Quadratfuß.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund10 1/2 - 11 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 32 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St. 24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 18 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 4 - 5 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen23 - 24Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 - 10Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen10 - 11Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


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