[ => Original lesen: 1866 Nr. 101 Seite 1] - Die Vorberathungen der Bevollmächtigten zu den norddeutschen Ministerconferenzen werden am 17. d. M. in Berlin beginnen. Das Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz wird bei denselben durch Se. Excellenz den Staatsminister v. Bülow vertreten sein.
- Man liest, der Verfassungsentwurf des norddeutschen Bundes enthalte keine ausdrückliche Bestimmung, durch welche die Bundesstaaten verpflichtet würden, ihre diplomatische Vertretung bei den auswärtigen Höfen nach Constituirung des norddeutschen Bundes aufhören zu lassen.
- Die preußischen Abgeordneten haben einen Stein des Anstoßes, die Gelder für das wider ihren Willen reorganisirte Heer, glücklich überschritten. Der Militair=Etat, vom Kriegsminister v. Roon persönlich vertreten, war in ein Ordinarium von 41,574,000 Thlr. und in ein Extraordinarium von 2,497,000 Thlr. (für 1867) eingetheilt; beide Theile wurden bewilligt. Mit 165 Stimmen wurde die Erklärung hinzugefügt, daß dieser Etat nur ein provisorischer sei und daß die nach dem Gesetz vom 3. Sept. 1814 nach den jedesmaligen Staatsverhältnissen zu bestimmende Stärke des stehenden Heeres nur unter der Zustimmung der Landesvertretung festgesetzt werden könne.
- In allen militairischen Dingen herrscht vorsorgliche Thätigkeit in Preußen. In den Waffenfabriken, namentlich in den Geschützgießereien und Gewehrfabriken geht die Arbeit ununterbrochen fort, die Ausbildung und Uebung der Truppen wird eifrig betrieben. Eine besondere Aufmerksamkeit wird auf die Spezialausbildung der Reiterei im Fechten, Lanzenschwingen und im Gebrauch des Zündnadelcarabiners verwendet; die gesammte reitende Artillerie wird mit gezogenen 4=Pfündern ausgerüstet.
- Es ist davon die Rede, der König werde den Generalen v. Roon und v. Moltke, außer den Geschenken seinerseits den Grafentitel ertheilen.
- Die von Sachsen an Preußen zu zahlende Kriegsentschädigung von 10 Millionen Thalern ist bereits vollständig abgetragen.
- Der König und der Kronprinz von Dänemark haben den preußischen schwarzen Adlerorden erhalten.
- Ein Krieg zwischen Griechen und Türken scheint unvermeidlich. Griechische Truppen sind an die Grenzen abmarschirt. Die Russen schüren, die Franzosen etc. bremsen.
- Auch zwischen Oesterreich und Rußland spinnen sich in und um Galizien Händel an. Man beobachtet Truppenmärsche.
- Die Pferde=Auction im Marstalle zu Hannover hat am 11. d. M. mit dem Verkaufe von etwa 50 Reitpferden ihren Anfang genommen. Auswärtige Käufer waren in großer Anzahl vorhanden, und es wurden auch von ihnen die meisten Pferde zu hohen Preisen erstanden. Nur zwei alte Reitpferde kosteten weniger als 100 Thaler, für die übrigen erzielte man Preise von 350 Thlr. ab. Es wird mit dem Verkauf fortgefahren.
- Der oberste Militär=Justizsenat in Wien hat sich in folgender Weise über Benedek ausgesprochen. "Der Oberfeldherr sei in keiner Weise durch höhern Einfluß gehemmt oder beirrt, er sei der ihm gestellten großen Aufgabe nicht gewachsen gewesen; die Untersuchung habe dargethan, daß er bei allen hervorragenden Soldatentugenden nicht der geniale Feldherr sei, den die Ereignisse gefordert. Es gebe aber kein Gesetzbuch, welches den Mangel höchster geistiger Begabung straffällig erkläre."
- Das französische Handelsministerium wird nach Neujahr einen Beamten nach Berlin senden, um wegen Einrichtung billiger Personenzüge während der nächstjährigen Ausstellung nach Paris (zum einfachen Preis für Hin= und Herfahrt) zu unterhandeln.
- Es sind Verhandlungen über den Eintritt der Ueberreste der österreichischen Legion in Mexiko in brasilianische Dienste im Gange.
- Die Engländer suchen ganz Irland nach Feniers aus. Diese Feniers sind eine Art Jung=Irland, die ihre grüne Insel von England losreißen wollen. Ihr Häuptling, ein kühner, kluger Mann entkam voriges Jahr aus dem Gefängniß nach Amerika und warb dort Hunderttausende von Bundesgenossen und nun geht die Verschwörung zwischen Irland und Amerika hin und her und wird den Engländern sehr bedenklich. Ueberall Unterdrückungsmaßregeln und Haussuchungen nach Leuten und Waffen.
- Durch eine Explosion in einer Kohlengrube bei Barnsley in England kamen über 300 Bergleute um's Leben.
- Der französische Militair=Etat für 1867 beträgt 346,762,000 Francs (ca. 100 Mill. Thaler) für ordentliche, 4,801,000 Francs für außerordentliche Ausgaben. - Das neue französische Heer soll 800,000 Mann stark werden; 400,000 Mann bilden die aktive Armee, 400,000 die Reserve, die Nationalgarde wird auf 300,000 Mann gebracht. Die Dienstzeit beträgt für die aktive Armee wie für Reserve 6 Jahre. An den neuen Gewehren wird in Frankreich, England und Belgien eifrig gearbeitet; auch in Suhl geschahen Anfragen, ob man nach dem vorgelegten Muster monatlich mindestens 3000 Stück fertigen könne. (Der Antrag soll abgelehnt sein.)
- Kärnthen und Steiermark bringen Eisen von einer Güte hervor, um welches alle Völker Oesterreich beneiden. Dennoch liegt die Industrie dort völlig nieder und die zahlreichen armen Arbeiter hungern. Alfred Krupp, der Bruder des weltberühmten Fabrikanten in Essen, hat sich anheischig gemacht, die höchste Blüthe der Industrie zu fördern, wenn ihm erlaubt werde, an Sonn= und den zahlreichen Feiertagen der katholischen Kirche das Feuer in den Schmelzöfen nicht ausgehen zu lassen. Sein Anerbieten wurde jedoch zurückgewiesen. Das sind Früchte des Concordats.
- Die Armee der Vereinigten Staaten soll auf 55,312 Mann, die gesetzlich bestimmte Minimal=
[ => Original lesen: 1866 Nr. 101 Seite 2]stärke, gebracht werden. Die Flotte umfaßt gegenwärtig 294 Fahrzeuge mit 2563 der Mehrheit nach sehr schweren Geschützen. Während des Krieges zählte die Marine 600 Schiffe von denen über 300 verkauft worden sind.
- Ein Gartenfreund in Oppeln in Schlesien hat den Versuch gemacht, Rosinen herzustellen. Die Frucht, von einer sehr zuckerreichen Traubensorte gewonnen, ist zwar nicht groß, aber sehr süß, von Honiggeschmack, weich, schmutzfrei und fast ohne Kerne - Tugenden, welche sich keineswegs alle importirten Rosinen nachrühmen lassen.
- In Berlin hat ein Thüringer, der Papparbeiter Gerwing, ein hübsches Mädchen, das einen Andern vorzog, aus rasender Eifersucht erschossen. Er hatte ein Terzerol gekauft, um sich zu erschießen, wollte nur noch abschied von der Geliebten nehmen und ließ sich durch den Kaltsinn derselben zu dem Verbrechen hinreißen.
- Zu den neuesten Leckerbissen in London gehören geräucherte Kängeruschinken aus Australien. Sie machen den westphälischen und Bayonner Schinken bereits Concurrenz.
- Im Antwerpener Hafen gings neulich lustig her. Ein armer Arbeiter hatte in Amerika unvermuthet 60,000 Dollars geerbt und richtete seinen Cameraden ein guten Tag aus. Den fröhlichsten aber seinem ältesten Cameraden, der kurz vorher arbeitsunfähig geworden war und acht Kinder zu ernähren hat: er schenkte ihm ein Capital von 13000 Gulden und legte es sich an.
- In einem Dorfe bei Darmstadt brannten im September 246 Gebäude nieder, darunter befand sich auch das Häuschen einer Wittwe, deren zwei Söhne in den Krieg gezogen waren. Die Söhne kehrten gesund und frisch wieder heim und ihre erste Arbeit war, den Schutt wegzuräumen und mit dem geringen Brandentschädigungsgeld das Häuslein wieder aufzubauen. Als sie weiter gruben und auch den Keller reinigten, trafen sie auf einen alten Topf, der einen Schatz in sich barg. Sie fanden 22 Goldstücke und 116 gut erhaltene Silbermünzen, die offenbar im dreißigjährigen Kriege aufgehoben worden waren. Der Schatz kam den armen Leuten sehr zu Statten und die arme Wittwe spendete aus Dankbarkeit eine der Silbermünzen dem Gustav=Adolf=Verein. Gott habe sie aus großer Bedrängniß wunderbar gerettet, nun wolle sie auch den bedrängten Glaubensgenossen ein Schärflein widmen.
- Die Stadt Braunschweig ist durch einen räthselhaften Mord in Aufregung gesetzt. Eine in der Echternstraße wohnende Wittwe Lilie, Pfandmäklerin, eine lebenslustige, wohlhabende Frau, wurde in ihrer Wohnung zur ebenen Erde mit durchschnittener Kehle gefunden. Eine Nachbarin, die Morgens 10 Uhr sie verließ, sah ein schwarzes und ziemlich elegant gekleidetes Frauenzimmer mit feinem Gesicht und etwa in den 20er Jahren stehend, in das Zimmer treten. Eine halbe Stunde später hörte ein Bewohner des Hauses die Wittwe röcheln und stöhnen und fand das Zimmer verschlossen. Man öffnete gewaltsam und fand die Lilie todt und ein Fenster offen; der Ausläufer einer Buchhandlung will ein Frauenzimmer aus dem Fenster haben steigen sehen. Von Geld, Werthpapieren, Silberzeug war nichts geraubt, auch kein Mordinstrument zu finden.
Heinrich der Arme. Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner. [Erzählung] (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1866 Nr. 101 Seite 3]Heinrich der Arme. Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner. [Erzählung] [Fortsetzung.]
Anzeigen.
Vorladung.
Antragsmäßig soll über die Halbhüfnerstelle c. pert. des Halbhüfners Hans Joachim Christian Benn von Mannhagen ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 12. März 1867. Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit auf gefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von her Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben. Schönberg, den 7. December 1866.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. von Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.
Es wird hiemit vom unterzeichneten Justiz=Amte zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß über den Oekonomen August Solvie zu Mannhagen eine Curatel angeordnet ist und derselbe ohne Zustimmung seiner Curatoren, des Chausseegeld=Einnehmer Schliemann zu Wietingsbaeck und des Holzwärter Solvie zur Römnitz, sich nicht rechtsgültig verpflichten kann.
Schönberg, den 1. December 1866.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Verkaufs=Anzeigen.
Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Freitage den 28. December in den Wahrsower und Lenschower Tannen
80 Faden tannen Kluftholz
meistbietend verkauft werden und haben sich Kaufliebhaber Morgens 1/2 10 Uhr auf dem Wege von Wahrsow nach Lenschow am Wahrsower Zuschlage einzufinden.
Schönberg den 16. December 1866.
Danckwarth.
Vermischte Anzeigen.
40,000 Thaler in einzelnen Hypothekenposten à 1000 Thaler für die schönsten mecklenburg=schwerinschen Rittergüter innerhalb 5000 Thaler und 10,000 Thaler für die Hufe find im bevorstehenden Antoni=Termin zu 4 pro Cent portofreier Zinsen noch zu belegen.
Ich ziehe freilich die Unterbringung beim Landkasten - wo gleichfalls noch Geld zum bevorstehenden Antoni zu vier pro Cent kostenfrei angenommen wird - vor, nicht blos weil das Geld dort so sicher steht, sondern auch weil die Obligationen für Jedermann leicht verständlich sind. Sollte jedoch Jemand von den erwähnten ritterschaftlichen Papieren Gebrauch machen können, so bitte ich, das Nähere recht bald bei mir zu erfragen.
Schönberg, den 17. December 1866.
Kindler, Advokat.
Vom Sonntag, den 9. d. M., ab werde ich meine mit vielen und billigen neuen Gegenständen versehene Weihnachts-Ausstellung eröffnen und empfehle dieselbe meinen geehrten Gönnern und Freunden.
J. P. Bade.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 101 Seite 4]Mit dem heutigen Tage haben wir unsere Weihnachts=Ausstellung eröffnet und dieselbe zur Bequemlichkeit der Käufer in zwei Zimmern leicht übersichtlich aufgestellt.
Wir empfehlen besonders:
Tuche, Buckskins, Thybets, Zanellas, Mäntel und Jacken sehr preiswürdig, Tricotagen, Reisedecken, Tischdecken, Umschlag=Tücher, echte Wiener Shawls, Fanchons, Seelenwärmer, gestrickte Damen=Westen, ein großes Sortiment Damen= und Kinder Shawls, Cachenez, Moiree= und Victoria=Röcke, eine große Auswahl von Manchetten und Kragen.
Die neuesten französischen Kleiderstoffe, jaspirt.
Ferner Ausverkauf
anderer Kleiderstoffe von drei Schilling an per Elle. Reste von Kleiderstoffen, um damit zu räumen, außergewöhnlich billig.
Gebr. Schweigmann.
Zu Weihnachts=Geschenken für Kinder empfehle ich:
Vollständige Sparherde mit Einrichtung, kleine Küchen mit allen dazu gehörenden Geräthschaften.
Für Knaben:
Pferde, Wagen, Waldhörner u. s. w.
J. Lenschow.
Die Uhren=Handlung
von Ernst Rohr, Uhrmacher.
Uhrmacher, empfiehlt zum bevorstehenden Weihnachts=Feste ihr Lager von Taschenuhren, Pendul, Pariser=Werken, Kukuk=Uhren mit sehr schönen Schnitzwerken (Savons), Schweizerhäuschen.
Silberne Cylinder=Uhren von 6 1/2 Thaler an bis zu 14 Thaler. Sämmtliche Uhren haben vorzüglich schöne Werke mit schönem Gehäuse und werden nur diejenigen geführt, für deren Güte dauernd garantirt werden kann.
Taschen=Uhren=Garantie zwei Jahre.
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Musik=Dosen,
spielend die schönsten und beliebtesten Tänze, sind besonders zu empfehlen wegen ihrer hell und schön klingenden Töne.
Uhrketten
in großer Auswahl; silberne, Talmy, vergoldete und Stahlketten zu den billigsten Preisen.
Reparaturen an jeglichen Arten Uhren werden prompt und auf ausgeführt.
Formulare zu Rechnungen (in allen Größen), Zins=Quittungen und
Schuld=Verschreibungen sind zu haben in der Buchdruckerei von
L. Bicker.
Ich mache hiermit dem geehrten Publikum bekannt, daß ich auf Verlangen von jetzt an
Tuch, Düffel, Flanell
und anderes Wollenzeug anfertige, auch Wolle zu Strümpfen spinne und gleich doublire, sowie Wolle kratze. Späterhin wird dies Alles bei mir zu kaufen sein.
Johann Voß, Tuchmacher, Schönberg, Hinterstraße Nr. 76.
Classische Werke,
als: Schiller, Körner, Shaekspeare u. s. w. in sehr eleganten Einbänden, eine Auswahl der besten Jugendschriften, Andachtsbücher und Kochbücher, ferner sehr geschmackvolle und billige Lampenschirme und Lampenschleier empfiehlt zu Festgeschenken
J. P. Bade.
(Hiezu eine Beilage.)
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 101 Seite 5]Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 18. December 1866.
Dem geehrten Publikum erlaube mir zum bevorstehenden Weihnachts=Feste mein wohlassortirtes
Manufactur=Waaren=Lager
in Erinnerung zu bringen; selbiges enthält alle Arten Tuche, Buckskins, Düffels, sowie eine gute Auswahl geschmackvoller Kleiderstoffe, Mäntel und Umschlagtücher; ferner als besonders zu Geschenken passend empfehle Fanchons, Seelenwärmer, Colliers, Cachez etc. etc. in den neuesten Facons und Mustern.
Aeltere Kleiderstoffe, sowie vorjährige Mäntel verkaufe zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
A. Groth.
Schwarze Tuche und Croise's
Schwarze Satins und Tricots,
Ratinés, Castorins und Double,
10/4 [] Coatings, Flanelle zu Röcken und Hemden,
Jacken= und Mäntel=Stoffe in glatt und gerippt,
Fertige Damen=Jacken,
Paletots und Mäntel
in hübscher Auswahl zu billigen Preisen empfiehlt
W. Stubbe, 606 große Burgstraße 606 Lübeck.
Zum Antoni=Termin suche ich gegen größtentheils hypothekarische Sicherheit und 4 Prozent Zinsen
a) in hiesige Hauswirthsstellen: einen Posten von 1200 drei von 1000 , einen von 700 , zwei von 600 , drei von 500 , zwei von 400 vier von 300 , einen von 250 , einen von 160 , einen von 200 ;
b) in Grundstücke und Häuser der Stadt Schönberg: zwei Posten von 700 , einen von 600 , vier von 500 , einen von 400 , einen von 350 , drei von 200 , einen von 1000 , wovon einige zur ersten Hypothek geschrieben werden können.
Nähere Nachricht ertheilt J. P. Bade.
Vollkernige französische Wallnüsse und Lambert=Nüsse empfiehlt
Aug. Spehr.
Schönberg, den 13. December 1866.
Fanchons, Seelenwärmer,
Shawls, Crinolines,
Victoria=Röcke,
Stulpen in Baumwolle und Leinen,
do. in Seide.
Shlipse, Hemden mit leinenen Einsätzen,
Unterjacken und Unterhosen,
Damen= und Kinder=Gürtel,
Leinene Taschentücher,
Cachenez von 20 meckl. an,
Comfortables etc. etc.
in großer Auswahl empfiehlt billigstens
W. Stubbe, 606 große Burgstraße 606 Lübeck.
NB. Muster=Abschnitte und Auswahl=Sendungen stehen gerne zu Diensten.
Als passende und zugleich billige Geschenke zum Weihnachts=Feste empfehle ich Glacé-Handschuhe in allen Farben, sowie Winter-Handschuhe mit Pelz und Plüsch gefüttert, auch Buckskin-Handschuhe für Herren und Damen, ferner eine reichhaltige und schöne Auswahl von Herren= und Knaben=Hosenträgern, Strumpfbänder in 16 verschiedenen Sorten, Knaben-Gürtel und dergleichen mehr.
NB. Auch bin ich gern bereit, die gekauften Gegenstände, wenn sie nicht passen, wieder umzutauschen.
Schönberg.
Achtungsvoll
Emil Jannicke, Handschuhmacher.
Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum empfehle ich zum bevorstehenden Weihnachts=Feste meine vom 16. d. M. an stattfindende Waaren=Ausstellung als: sämmtliche Arten von Kuchen, feinstes Confect wie Schaum=, Marzipan= und Chocoladen=Confect. Auch werden alle Arten von Bestellungen prompt und reell besorgt.
Um gütigen Zuspruch bittet ergebenst
Wittwe Greiff.
Meinen geehrten Gönnern zeige ich hiedurch ergebenst an, daß in jüngster Zeit viele neue zu Weihnachts=Geschenken passende Artikel angekommen sind, die ich zur besseren Uebersicht ausgestellt habe. Unter anderen befinden sich niedliche zu Jubelklappen sich eignende Gegenstände, auch Cigarrenspitzen mit durch Rauch erscheinender Photographie. Jugend=Schriften und Spiele sind ebenfalls in ziemlicher Auswahl vorhanden.
C. Sievers.
Zum bevorstehenden Weihnachts=Feste empfiehlt Unterzeichneter seine Lübecker Marzipane mit besonderen Verzierungen, als Jagd=, Blumen= und Fruchtstücke, Lübecker Ansichten und andere Gegenstände darstellend; ferner recht schmackhafte braune Kuchen und Pfeffernüsse, Pariser Pflastersteine, sowie alle in dieser Branche vorkommenden Artikel zu verschiedenen Preisen stets vorräthig hält
Wilhelm Prahl in Lübeck.
Wallnüsse, per Schock 3 und 4 , wie auch in Säcken empfiehlt Heiden vor Schönberg.
Apotheker Bergmann's Theerseife, wirksames Mittel gegen alle Arten Hautunreinigkeiten, empfiehlt à Stück 8 J. F. Eckmann.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 101 Seite 6]Meine mit vielen neuen Gegenständen versehene Weihnachts-Ausstellung, ähnlich wie in den voraufgehenden Jahren, habe ich heute wieder eröffnet und empfehle dieselbe dem Besuche eines geehrten Publikums bestens.
Schönberg, den 13. December 1866.
Aug. Spehr.
15,000 Thaler Curant
werden zu Antoni 1867 gegen sehr gute hypothekarische Sicherheit und 4 % pro anno Zinsen in Posten von 500 bis 3000 Thaler für Mecklenburg=Schwerin'sche Rittergüter gesucht durch
Schönberg, im December 1866.
J. P. H. Spehr.
H. Meyer empfiehlt zu Fest=Geschenken eine reichhaltige Auswahl aller möglichen Uhren, wie Anker=, Cylinder= und Stuben=Uhren zu den billigsten Preisen.
Ferner empfing aufs Neue eine Sendung sehr geschmackvoller goldähnlicher Talmy=Westen=Ketten.
Einem geehrten musiktreibenden Publicum Schönberg's und Umgegend empfehle ich mein sehr wohl assortirtes seit 30 Jahren bestehendes und bis auf die neueste Zeit fortgeführtes
Musikalien-Leih-Institut
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Jeder Theilnehmer zahlt:
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d) Wer jährlich 6 zahlt erhält 8 Werke zum Umtausch und für 4 Musikalien als Eigenthum etc. etc.
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Sehr wünschenswerth und zweckmässig ist es, bei Umwechselung der Noten ein recht reichhaltiges (wenigstens die doppelte Anzahl der gewünschten Hefte) Verzeichniss der gewünschten Musikalien einzureichen und die speciell gerne zu erhaltenden Werke gefälligst zu unterstreichen. Durch dieses einfache und bei einem Leihinstitute, wenn auch alle guten und gangbaren Werke in vielen Exemplaren vertreten sind, durchaus wünschenswerthe Verfahren, wird jeder Abonnent stets die von ihm gewünschten Musikalien bekommen.
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Hochachtungsvoll
F. W. Kaibel's Kunst- und Musikalien-Handlung.
(Carl Ludwig Kaibel.)
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W. Kolls, Juwelen-, Gold- und Silber-Waaren-Handlung
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Mit besonders billigem Caffee von reinem Geschmack, das Pfund 8, 9, 10 und 11 , feinere Sorten das Pfund 12, 13 und 14 , hält sich bestens empfohlen J. F. Eckmann.
Schnelle Wirkung!
Herr L. Dippold in Potsdam schreibt mit Brief vom 28. December 1865 an Herrn G. A. W. Mayer in Breslau, Erfinder des weißen Brust=Syrups:
"Viele Consumenten haben sich lobend über die schnelle Wirkung Ihres weißen Brust=Syrups ausgesprochen."
-------------------
Ferner schreibt Herr Kürschnermeister Förster in Waldenburg in Schlesien unter'm 5. Dezember 1865:
"Seit vollen acht Wochen litt ich an heftigem Brust=Catarrh, Husten und Verschleimung, wodurch ich schlaflose Nächte zubringen mußte.
Auf Anrathen eines Freundes kaufte ich eine 1/4 Flasche des Mayer'schen Brust=Syrups bei Herrn J. Rolcke hier, und wurde dadurch wider Erwarten rasch befreit etc.
--------------------
Herr Pastor Fronmüller in Cammin bekundet unter'm 21. Januar 1866:
"Dem Kaufmann Herrn Hinz von hier bescheinige hiermit auf Verlangen, daß der Mayer'sche weiße Brust=Syrup bei einem meiner Kinder, das an langwierigem, heftigen Husten litt, sich außerordentlich heilsam erwiesen hat, indem die Husten=Anfälle nach Gebrauch desselben fast augenblicklich aufhörten."
--------------------
Niederlage des allein ächten weißen Brust=Syrups, fabricirt vom Erfinder Herrn G. A. W. Mayer in Breslau, für Schönberg beim Buchbinder C. Sievers.
Meteorologische Beobachtungen. |
1866 Dec. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
14. 15. 16. 17. |
31.53 34.50 29.55 39.48 |
-6.6 -9.2 -3.0 -1.9 |
-0.5 -2.5 0.2 0.7 |
NO SO O NW |
0 1 1 1 |
wolkig. heiter. (Nebel) bed. bedeckt. |
Am 16. 16 Cubikzoll Schneewasser auf 1 Quadratfuß.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 12 1/2 - 13 . |
Holst. d. | 12 1/2 -13 . |
Hasen, d. St. | 32 - 40 . |
Enten, d. St. | 24 - 28 . |
Hühner, d. St. | 12 - 18 . |
Tauben, d. St. | 4 - 5 . |
Gänse, d. | 7 1/2 - 8 . |
Spickgans, d. St. | 24 - 28 . |
Schinken, d. | 9 - 10 . |
Wurst d. | 9 - 10 . |
Eier 5 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß | 5 - 6 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 22 - 24 | | - | |
Roggen | 15 - 15 | | 4 | |
Gerste | 13 - 14 | | - | |
Hafer | 9 - 9 | | 8 | |
Erbsen | 14 - 16 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 10 - 11 | | - | |
W.=Rapsaat | 24 | | 8 | |
Wint.=Rübsen | 23 | | 8 | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | - | |
|