[ => Original lesen: 1866 Nr. 93 Seite 1] - Kaiser Napoleon soll kürzlich einer hochgestellten Persönlichkeit, die ihn zu einem entschiedenen Schritt für Oesterreich drängen wollte, geantwortet haben: "Die Verständigung mit Oesterreich ist unmöglich; dort wird man mich immer nur als einen Emporkömmling betrachten."
- Die mexicanische Angelegenheit soll nach den neuesten in Wien eingetroffenen Nachrichten für die Zukunft des Kaiserreichs günstig stehen und die hoffnungsvollste Zuversicht in den mexicanischen Regierungs=Kreisen herrschen.
- Nach dem Ehe=Contract, der zwischen dem russischen Großfürsten und der dänischen Prinzessin abgeschlossen worden, gibt der König von Dänemark seiner Tochter eine Aussteuer von 60,000 dänischen Reichsthalern; russischerseits erhält die Prinzessin als Morgengabe 50,000 Rubel, eben so viel jährlich als Nadelgeld; als eventuelle Wittwen=Apanage 85,000 Rubel in Rußland, im Ausland aber nur die Hälfte.
- Der "France" scheint es bei ihren Betrachtungen über das preußische Heerwesen angst und bange zu werden; sie rechnet ihren Lesern vor, daß Preußen schon 750,000 streitbare Männer in's Feld geschickt habe, als es nur 18 1/2 Millionen Einwohner zählte; jetzt, wo seine Bevölkerung 36 Millionen Seelen betrage, würde es nach demselben Procentsatz für die Aushebung 1,400,000 Soldaten in's Feld stellen können. Wenn nun Frankreich sein gegenwärtiges System scharf durchführe, so könnte es auch wohl ein Heer von 700,000 Mann hinstellen, was für die Friedenszeit zu kostspielig, für Kriegszeiten aber ungenügend sein würde. Es wird dann ein System empfohlen, welches ebenfalls 1,400,000 Mann und noch mehr in's Feld stellen könne. Die Ergießungen der "France" liefern einen deutlichen Beweis für die Eifersucht der Franzosen auf die deutsche Kriegstüchtigkeit, aber auch von ihrem Respekt vor derselben.
- Vom Kaiser Napoleon will man wissen, daß er unter der Hand Güter im Kirchenstaat und im südlichen Deutschland ankaufe. Auch in der englischen Bank hat er einige Sparpfennige für böse Zeiten angelegt.
- Ein altes Volkslied mit trauriger Melodie aus der Zeit des ersten Napoleon ist in Frankreich wieder aufgewacht und hat auch schon den Rhein überschritten. "Rekruten fanget man, so viel man haben kann. Soldat muß alles werden, es sei Knecht oder Mann. Dem Kaiser muß ich dienen, so lang ich leben mag, muß überall marschiren, bei Nacht als wie bei Tag."
- Es ist gut, daß der junge König von Bayern durch Richard Wagner an viel Musik gewohnt ist; denn auf seiner Rundreise durch die Städte Frankens tritt Frau Musica in den verschiedensten Gestalten als Einzugs=, Conzert=, Ball=, Musik=, und Musikständchen auf. Die Festjungfrauen aber rühmen, die Augen des Königs seien die schönste Musik. Die Bürger freuen sich, daß der König das Volk bei der Arbeit aufsucht, d. h. in den Fabriken, Werkstätten u. s. w.
- Graf Bismarck wird Ende November in Berlin erwartet und wird die Verhandlungen über den norddeutschen Bund persönlich leiten.
- Papst Pius IX. will auf die spanische Insel Majorka übersiedeln, sobald die Italiener in Rom einziehen.
- Die dänische Thronrede verkündet, daß Preußen sich in Nikolsburg verpflichtet habe, Nordschleswig zurückzugeben , sofern die Bevölkerung in freier Abstimmung sich dafür ausspreche, und baut darauf große Hoffnung.
- Kaiserin Charlotte in Miramare zeigt seit einiger Zeit eine förmliche Wuth, die in ihrem Weißzeug eingestickte Kaiserkrone mit den Zähnen auszureißen. Ein österreichisches Blatt ruft: Fürchtet die Herrscher von Frankreich, selbst wenn sie Kronen bringen: Marie Antoinette, Marie Louise und Charlotte!
- In Frankfurt versuchen die zwei preußischen Musikdirectoren Parlow und Köllner mit den bekannten Musikchören des 34. und 39. Regiments die abgeneigten Herzen umzustimmen. Mit einem sehr gelungenen Conzert im Saalbau haben sie den Anfang gemacht.
- In Japan ist der weltliche Herrscher gestorben. Fünf der höchsten Würdenträger des Reichs erhielten die Erlaubniß, sich zu seiner Ehre und zu seinem Gedächtniß den Bauch kreuzweis aufzuschlitzen. Die Feier ging in Orsaka würdevoll vor sich, es hatten sich aber 10 Bauchaufschneider statt 5 gemeldet.
- Von einem Comite notabler Männer in Coburg kommt uns ein Aufruf zur Errichtung eines Denkmals für den Dichter Friedrich Rückert zu. "Auf seinem Landsitze Neuses bei Coburg hat der Dichter seit 30 Jahren bis zu seinem Ende gelebt. Hier regten ihn die ewig neuen Reize der Natur zu seinem unermüdlichen und immer frischen Schaffen an, und hier hat er an der Seite seiner ihm vorangegangenen Lebensgefährtin, der Gefeierten des "Liebesfrühlings", die letzte Ruhestätte gefunden. Das Denkmal wird sich hier auf dem fruchtbarsten Boden seiner Thätigkeit erheben. Es ist dafür die Herstellung einer Kolossalbüste in Aussicht genommen, für welche ein im Jahr 1844 vom Bildhauer Conrad in Hildburghausen geschaffener Modell zur Verfügung steht. Das Modell ist vom Dichter selbst und seinen Angehörigen wie von den ersten Meistern der Plastik als treu und trefflich anerkannt worden." Die Beiträge werden unter der Adresse des Kasseführers des Comites, Justizrath Forkel in Coburg, erbeten.
- Zuverlässigen Nachrichten zufolge sind die diesjährigen Ernte=Resultate in Russisch=Polen sehr günstig gewesen und sind nach sicheren Anzeichen von dort bedeutende Zufuhren von Weizen und Roggen in Deutschland zu erwarten. Man glaubt sogar, daß die Ausfuhr von dort heuer viel größer sein werde, als seit Jahren.
- Am Harz hat man bemerkt, daß unter den Wandervögeln, die nach Süden ziehen, sich auch der Dompfaff oder Gimpel befindet. Die Vogel=
[ => Original lesen: 1866 Nr. 93 Seite 2]steller behaupten dies sei selten und nur dann der Fall, wenn ein strenger Winter bevorstehe. In Wien, Prag, Regensburg etc. würden sie gern ihre Dompfaffen von der jesuitischen Species mitschicken und gern einen strengen Winter in den Kauf nehmen.
- Der schwedische Marmor scheint ein wichtiger Ausfuhrartikel zu werden. Man zieht ihn dem italienischen vor. Zu dem neuen Opernhause in Paris soll nur schwedischer Marmor genommen werden.
- In England hat man den Plan, eine Eisenbahnverbindung zwischen England und Frankreich mittelst eines Tunnels zwischen Calais und Dover herzustellen.
- Von Libau aus machte am 24. October das Dampfschiff "Dacapo" eine zweite Expedition nach Steinsort zur Emporschaffung der noch daselbst am Meeresgrunde gesehenen Kanonen. Bei ruhiger See und mit Hülfe der mitgenommenen praktischen Vorrichtung gelang es an diesem Tage, 11 Kanonen emporzuwinden und einzubringen. Der Taucher berichtet, daß noch eine große Anzahl dergleichen unter Wasser befindlich und dieselben in einem Schiffe, dessen Spanten noch deutlich erkennbar, als Ladung gewesen zu sein scheinen. Mehrere dieser neuerdings an's Tageslicht geschafften Kanonen tragen die Inschrift "Woronoz" und die Jahreszahlen 1716, 1717, 1720. Somit ist der frühere Bericht bei Auffindung der ersten Kanone, der die Muthmaßung ausspricht, wie diese wahrscheinlich schwedischen Ursprungs und im November 1801, als sieben große schwedische Kriegsschiffe in Libau strandeten, mit versunken, zu berichtigen.
- Zum warnenden Exempel wurde ein Badarzt in Schlesien, der einer wunderschönen Patientin, aber leider verheiratheten Frau einen Kuß applicirte, Von Rechts Wegen zu 100 Thalern Strafe verurtheilt. Eine Ohrfeige im kurzen mündlichen Verfahren hatte er ohnehin schon dahin.
- In London hatte sich am 12. Nov. eine beträchtliche Anzahl Leute auf der Brücke über den Serpentine=Fluß (im Hyde=Park) angesammelt, um die Versuche zu beobachten, welche dort mit einem sogenannten Rettungs=Floß angestellt wurden. Die Maschine besteht aus einem hölzernen, zum Zusammenschlagen eingerichteten Rahmen, der durch luftgefüllte Kautschuk=Cylinder ausgefüllt, je nach seiner Größe 50 bis 100 Menschen tragen kann. Die Vorbereitungen, einschließlich des Füllens der Cylinder, waren in 5-6 Minuten beendigt; alsdann wurde das Floß in's Wasser hinabgelassen und von ungefähr 45 Personen bestiegen, die es trug, ohne bemerklich tiefer in's Wasser zu gehen. Das Floß, welches in der amerikanischen Kauffahrtei=Flotte schon vielfach eingeführt sein soll, empfiehlt sich durch Billigkeit, Einfachheit und dadurch, daß es zusammengeschlagen so wenig Raum wegnimmt. Es hat vor den Rettungs=Booten jedenfalls den Vortheil voraus, daß es nicht gerade in kritischen Augenblicken dem Umschlagen unterworfen ist.
- (Der Liebig'sche Fleisch=Extrakt.) Die Fabrikation des Liebig'schen Fleisch=Extrakts in Südamerika hat einen solchen Aufschwung genommen, daß das Unternehmen in Fray=Bentos Uruguay unter der Direktion des Gründers, Herrn Giebert, in den Besitz einer großen englisch=belgischen Aktien=Gesellschaft übergegangen ist, die im Jahre 1867 schon eine Produktion von 600,000 Pfund und im Jahre 1868 von nicht weniger als einer Million Pfund zu liefern gedenkt. Schon im ersten Jahre ihres Bestandes (1865) konnte die Fabrik in Fray=Bentos mit ihren 50-60,000 Pfund Fleisch=Extrakt nicht den hundertsten Theil der Nachfrage befriedigen und es hat sich herausgestellt, daß der amerikanische Fleisch=Extrakt mehrere hundert Diminutiv=Fabriken in Deutschland allein in's Leben gerufen hat, welche die besten Geschäfte machen, nämlich die zahlreichen Apotheken, welche das Pfund bis zu 19 Gulden (10 36 ) im Detail verkaufen, ohne der Nachfrage genügen zu können. Bei der kgl. Hof=Apotheke in München liefen im vorigen Jahre täglich 15-30 Briefe mit Aufträgen auf Fleisch=Extrakt ein und manche waren so dringlich gehalten, daß sie den Artikel um jeden Preis verlangten. Diese großartige Steigerung der Nachfrage war zwar vorauszusehen, da schon seit Jahren beim Absatz dieses Artikels die Beobachtung gemacht wurde, daß die Kundschaft niemals wechselte, sondern sich stetig nur vermehrte: wer den Artikel einmal kennen gelernt hatte, der behielt ihn bei trotz des hohen Preises. Bei nur einiger Bekanntschaft mit der Natur des Handels mit Nahrungsmitteln ist es einleuchtend, daß bei einem Artikel von so anerkannter Wirksamkeit eine Produktion von vielen hunderttausend Pfunden wie ein Tropfen in einem Glas Wasser ist. Zur Produktion von einer Million Pfund Extrakt sind, da ein Ochse ungefähr 8-9 Pfund liefert, etwa 175,000 Stück Hornvieh erforderlich. Am La Plata und in Brasilien werden jährlich 3-4 Millionen Stück geschlachtet, so daß es also nirgends an Material für die Fabrikation im Großen fehlen dürfte, und da ein Ochse daselbst durchschnittlich nur 50 Frcs. (11 16 ) kostet, so sind diese Länder offenbar die einzigen in der Welt, wo zu sehr niedrigem Preis der Extrakt fabricirt werden kann. Die englisch=belgische Aktien=Gesellschaft wird mit einem Capital von 500,000 Pfd. Sterl. (3,428,571 ) die Fabrik in Fray=Bentos wesentlich vergrößern und außerdem noch zwei neue Fabriken in der argentinischen Conföderation und in Brasilien errichten, sie hat um 165000 Pfd. Sterling das ganze Besitzthum der Gesellschaft Fray=Bentos übernommen; dieses besteht in einer Fleisch=Extrakt=Fabrik mit vollständigen Maschinen und Apparaten, dem "Saladero" (einem Etablissement zum Schlachten und zum Einsalzen der Häute), wo jährlich 60-80,000 Stück Vieh geschlachtet werden, nebst vollständigen Gebäulichkeiten, einer Eisenbahn bis an den Fluß und 25,000 Acres des werthvollsten Wiesenlandes mit ausgedehnter Flußfronte, dem besten der La Plata=Staaten, mit einer Heerde von 21,000 schönen Mestizo=Schafen, 5000 Stück Hornvieh, 250 Pferden etc. Außer der Ausbeute an Fleisch=Extrakt hofft man noch namhafte Verwerthung der Salzhäute und des sehr bedeutenden Quantums feinen Küchenfettes und vielleicht auch Nutzbarmachung der 20,000 Tonnen oder vierzig Millionen Pfund betragenden animalischen, durch die Schlachtungen sich anhäufenden Substanzen. Man hofft das Problem zu lösen, dieselben in transportable und benutzbare Form zu bringen, so daß man dadurch einen animalischen Guano von großem Werth gewinnen könnte.
- Lord K. war einer der größten Musik=Liebhaber Großbritanniens. Wöchentlich einmal versammelte er Alles, was London an Celebritäten der musikalischen Kunst barg, in seinen Salons. kürzlich kündigte er ein außergewöhnliches Concert an, zu welchem er zahlreiche Einladungen ergehen ließ. Die Gesellschaft wurde am festgesetzten Tage in einem mit schwarzem Sammt tapezirten Salon empfangen, dessen spärliche Beleuchtung an den Wänden die in Silber gestickten Wappen des Lords erkennen ließ. Das Orchester war in einem von dem Salon durch einen einfachen Vorhang getrennten Cabinet. Die Gäste staunten über die eigenthümliche Idee Mylords und erwarteten mit Ungeduld den Beginn des Concerts. Den Anfang desselben bildete das "Stabat mater", dann folgte eine der schönsten Partieen aus der "Todtenmesse" von Lesneur, als plötzlich ein Schuß ertönte, worauf augenblicklich die Musik mit dem Requiem einfiel. Nach einigen Augenblicken stürzten die Diener in den Salon mit dem Rufe: "Mylord hat sich erschossen!" In der That fand man den Herrn des Hauses in einem anstoßenden Gemach mit zerschmettertem Gehirn auf einem Sopha liegend vor. Auf dem Kamine lag ein Papier, worauf geschrieben stand: "Ich langweile mich über alle Maßen; doch verehre ich die Musik und will, daß diese meinen letzten Athemzug begleite. Ich habe den Musikern befohlen, sobald sie den Pistolenschuß vernommen haben, das Requiem auszuführen. Sie verkünden so meinen Tod, ohne daß sie es wissen. Thun sie es nicht, sollen sie keine Bezahlung erhalten, da sie mich der Seelenruhe berauben. Meinen Gästen sage ich hiermit mein letztes Lebewohl und fordere sie auf, meinem Beispiel zu folgen."
[ => Original lesen: 1866 Nr. 93 Seite 3]Anzeigen.
Edictal=Ladung.
Es sind mittelst eines unter'm heutigen Tage erlassenen Proclams alle diejenigen, welche Ansprüche irgend einer Art an die nachbenannten beiden Schuldverschreibungen:
eine unter'm 6. Mai 1856 von dem verstorbenen Bäckermeister Priegnitz zu Protokoll gegebene und am 16. ejusd. gerichtlich confirmirte über 400 L.=M. ausgestellte Obligation, lautend auf den Schneidermeister Thießen in Hamburg;
eine unter'm 1. Juli 1852 von demselben über 1000 Cour. ausgestellte, unter'm 17. November 1858 gerichtlich confirmirte Obligation, lautend auf Johann Ernst Menno Thießen,
zu haben vermeinen, verabladet und befehligt, solche in dem auf Freitag den 28 d. Mts. auf hiesiger Rathsstube angesetzten Professions=Termin Mittags 12 Uhr anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen, mit der Verwarnung, daß die nicht angemeldeten Ansprüche für immer präcludirt und die gedachten beiden Obligationen für mortificirt erklärt werden sollen.
Ratzeburg, den 12. November 1866.
Königlich, Herzoglicher Stadt=Hauptmann, Bürgermeister und Rath.
(L.S.) In fidem Richter, Stadt=Secretair.
Vermischte Anzeigen.
Heute Morgen 5 Uhr entschlief sanft unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter Elisabeth Bielfeldt, geborene Bringer, im fast vollendeten 89sten Lebensjahre, was wir Verwandten und Freunden hiemit anzeigen.
Schönberg den 17. November 1866.
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1. Dezember 1866
beginnt. - Fernere Ziehungen: 1. März 1867, 15. April 1867, 1. Juni 1867, 1. September 1867.
Das Gesammt=Kapital von 80 Millionen Thalern wird zurückbezahlt durch Gewinne von 165,000 Thaler, 150,000 Thaler, 130,000 Thaler, 100,000 Thaler, 55,000 Thaler, 17,000 Thaler, 12,000 Thaler, 10,000 Thaler, 6000 Thaler bis abwärts 95 Thaler als geringster Gewinn.
Ein ganzes Prämien=Loos kostet zu allen 5 Ziehungen 10 Thlr.
Ein halbes Prämien=Loos kostet zu allen 5 Ziehungen 5 Thlr.
Fünf halbe Prämien=Loose kosten zu allen 5 Ziehungen 24 Thlr.
Fünf ganze Pramien=Loose kosten zu allen 5 Ziehungen 48 Thlr.
Jedes herauskommende Loos muß unfehlbar einen der Preise von 165,000 Thaler bis zum geringsten von 95 Thaler gewinnen. Man ist mit diesen Prämien=Loosen ohne weitere Zahlung auf alle fünf Gewinn=Ziehungen betheiligt und kann somit fünfmal gewinnen. Bei so billigem Preise der Loose und so großen Gewinn=Aussichten sind dieselben sehr begehrt und ersucht man daher das Publikum, Bestellungen unter Beifügung des Betrags in Cassenscheinen oder Posteinzahlung oder gegen Nachnahme baldigst und nur allein direkt zu senden an das Bankgeschäft
Anton Bing in Frankfurt a. M.
Jedermann erhält unentgeldlich sofort nach der Ziehung die Gewinn=Listen.
Geschäfts=Eröffnung.
Wilhelm Masch,
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erlaubt sich sein am heutigen tage eröffnetes Geschäft von Leinen, Drell und Weißwaaren, sowie fertiger Damen= und Herren=Wäsche einem geehrten Publikum gehorsamst zu empfehlen.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 93 Seite 4]Ein Schatz für Kranke und Gesunde.
Den Liebhabern von Chocolade, Caffee, namentlich aber solchen Personen, denen wegen ihrer körperlichen Disposition der Genuß dieser Getränke unzuträglich, vielleicht gar verboten ist, (z. B. denen, die an Verschleimung leiden u. s. w.), wird hiermit eine neue Chocolade dargeboten, die die feinsten Sorten, welche Frankreich und England nur zu hohen Preisen produciren, sowohl an Geschmack, Aroma und Feinheit, als durch ihre Genußfähigkeit bei jeder körperlichen Disposition - auch während der Krankheit - bei weitem hinter sich zurückläßt; es ist die
Hoff'sche Malz=Gesundheits=Chocolade,
ein Fabrikat des Herrn Hof=Lieferanten Johann Hoff zu Berlin, Neue Wilhelmsstraße Nr. 1, dessen weltberühmtes Heilnahrungsmittel - das Hoff'sche Malz=Extract=Gesundheits=Bier - dafür bürgt, daß auch hier dem Publikum ein ganz vorzügliches Fabrikat zum Genüsse übergeben wird.
Die Hoff'sche Malz=Gesundheits=Chocolade hat nicht die bekannten Gewürze in sich, zieht aber durch ihren überaus angenehmen Geschmack die besten Feinschmecker unwiderstehlich an. Sie verdaut sich schnell, schleimt nicht, wird von den geschwächtesten Verdauungs=Organen vertragen und ist zu den vorzüglichsten Diätmitteln zu zählen. Als Unterstützungsmittel beim Malz=Extract=Genuß ist sie von außerordentlichem Werth. Sie ist chemisch untersucht, praktisch erprobt und statt des bisherigen Kraft=Brust=Malzes eingeführt worden.
Säuglingen, die ohne Muttermilch erzogen werden sollen, älteren aber schwächlichen Kindern, die in ihrer körperlichen Entwickelung zurückgeblieben sind, wird das Hoff'sche Malz=Gesundheits=Chocoladen=Pulver bestens empfohlen. Es hat sich bereits als ganz vorzüglich bewährt.
Wilhelm Heincke in Schönberg.
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So eben ist wieder eine frische Sendung Hoff'sches Malz=Extract=Gesundheits=Bier angekommen, was ich dem geehrten Publikum und vorzugsweise den Leidenden zur Anzeige bringe.
Wilh. Heincke.
Gutachten eines 70jährigen!
Ich kann und will es nicht unterlassen, zum Wohl der leidenden Menschheit hierdurch zu bescheinigen, daß der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract ein ganz besonders erleichternder und heilender Extract für Engbrüstige, Hustende, Verschleimte und dergleichen Leidende ist. Denn ich habe nur erst eine Flasche davon gebraucht und befinde mich bereits um 50 % besser, als bei allen andern Extracten, so ich seit ein paar Jahren zur Linderung und Heilung gebraucht habe.
Papenburg, den 8. Juli 1866. P. W. Düsmann von Cloppenburg.
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Der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract wird seiner erprobten Güte wegen vielfach nachgepfuscht, deshalb achte man genau auf Siegel, Etiquette nebst Facsimile, sowie eingebrannte Firma von L. W. Egers in Breslau. Gegen alle Hals= und Brust=Uebel, Husten, Heiserkeit, Catarrh=, Stick=, Keuch= und Krampf=Husten, sowie gegen Verstopfung und Hämorrhoidal=Beschwerden ist dieser Extract von bester Wirkung und nur allein ächt zu haben bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.
Physikats=Zeugniß
über den Alpenkräuter=Gesundheits=Liqueur
"Hämorrhoiden-Tod."
Der Liqueur "Hämorrhoiden=Tod" des Dr. J. Fritz ist aus vegetabilischen, aromatisch=bittern Stoffen mit reinstem Cognac bereitet und wirkt magenstärkend, schleimlösend und gelinde eröffnend. Er entfaltet seine wohlthätige Wirkung insbesondere gegen das unter dem Collectiv=Namen "Hämorrhoiden" bekannte Leiden und die daraus hervorgehenden Beschwerden der gestörtem Verdauung, Magen= und Darm=Verschleimung, trägen Leibes=Oeffnung, hypochondrischen Gemüths=Verstimmung etc.
Auf Grund eigener Beobachtung kann ich diesen Liqueur allen denjenigen Personen, welche an den genannten Beschwerden leiden, empfehlen.
Lauenburg in Pommern im Juni 1866.
Dr. Schultzen, Königlicher Sanitäts=Rath und Kreis=Physikus.
Niederlage für Schönberg á Flasche 10 Sgr. bei Carl Bade.
Eine Auswahl von Wurstmaschinen halte ich den geehrten Hausfrauen in Stadt und Land zum Ankauf bestens empfohlen.
Auch gebe ich Wurstmaschinen leihweise ab, pro Tag 4 .
J. Lenschow, Klempner.
In der Nacht von Freitag auf Sonnabend voriger Woche ist auf dem Marktplatze zu Schönberg ein schwarzer Herrenhut verloren worden. Der Finder wird gebeten, denselben gegen eine Belohnung in der Expedition d. Bl. abzugeben.
Am Dassower Markttage, Abends spät, ist auf dem Wege von Schwanbeck nach Schönberg verloren worden: Ein weißes Tuch, enthaltend einen braunen Paramatta=Rock, eine schwarz seidene Schürze, eine braune Paramatta=Jacke mit kurzen Aermeln, ein Paar roth gesteppte Buckskin=Handschuhe, ein Paar Zeugstiefel und verschiedene Kleinigkeiten. Der Finder wird dringend ersucht, die Gegenstände gegen eine gute Belohnung in der Expedition dieses Blattes abzugeben.
Meteorologische Beobachtungen. |
1866 Nov. |
Barometer |
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Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
16. 17. 18. 19. |
27.92 36.25 32.77 30.76 |
2.0 -1.0 -1.2 -0.9 |
6.0 1.8 1.8 1.2 |
SW WNW SSW NW |
3 1 3 1 |
bedeckt. heiter. bedeckt. zieml. heiter. |
Am 16. 205 Cubikzoll Regen, am 18. 50 Cubikzoll Wasser aus Schnee auf 1 Quadratfuß.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 12 1/2 - 13 . |
Holst. d. | 13 . |
Hasen, d. St. | 32 - 40 . |
Enten, d. St. | 24 - 28 . |
Hühner, d. St. | 12 - 16 . |
Küken d. St. | 7 - 9 . |
Tauben, d. St. | 4 - 5 . |
Gänse, d. | 7 - 7 1/2 . |
Spickgans, d. | 9 - 10 . |
Schinken, d. | 9 - 10 . |
Wurst d. | 9 - 10 . |
Eier 5-6 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß | 5 - 6 . |
Häringe 10 St. für | 2 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 21 - 23 | | - | |
Roggen | 15 - 15 | | 8 | |
Gerste | 14 - 14 | | 10 | |
Hafer | 9 - 9 | | 8 | |
Erbsen | 14 - 16 | | - | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 10 - 11 | | - | |
W.=Rapsaat | 24 | | 8 | |
Wint.=Rübsen | 23 | | 8 | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | - | |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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