[ => Original lesen: 1866 Nr. 45 Seite 1] - Mit dem Anfang des Juni haben sich die Kriegsaussichten wieder gemehrt und ist es Oesterreich allein, das darauf hinsteuert, dem Schwerte die Entscheidung anheimzugeben. Oesterreich hat nämlich auf die Einladung zur Conferenz den drei vermittelnden Mächten geantwortet, dieselbe beschicken zu wollen, wenn die Venetianische Frage nicht zur Verhandlung käme. Auf diese Bedingung werden jedoch die Mächte nicht eingehen, die Conferenz wird also wohl ohne Oesterreich abgehalten werden.
- Dazu hat Oesterreich am 1. Juni am Bundestage die Erklärung abgeben lassen: die Achtung vor dem Bundesrechte und die Entscheidung der schleswig=holsteinischen Frage nach Bundes= und Landesrecht sei für Oesterreich und Deutschland gleich wichtig; die Bemühungen, gemeinschaftlich mit Preußen eine Entscheidung herbeizuführen, seien vergeblich gewesen. Oesterreich lege daher die Entscheidung in die Hände des Bundes und ermächtige zugleich seinen Statthalter in Holstein, die Stände dort einzuberufen, um den Wünschen des Landes Ausdruck zu geben.
- Dieser Antrag Oesterreichs, sowie die Einberufung der holsteinischen Stände ist es, die den Krieg herbeiführen werden. Es wird durch dies einseitige Vorgehen Oesterreichs das Unterthanen=Verhältniß gelöst, in dem Holstein nicht allein zu Oesterreich sondern nach dem Wortlaut der Verträge auch zu Preußen steht und erscheint als ein offener Vertragsbruch, als ein Angriff auf die preußischen Hoheitsrechte, dem Preußen nothgedrungen entgegentreten muß. Da der König von Dänemark im Wiener Frieden die Herzogthümer nicht dem deutschen Bunde, sondern den beiden deutschen Großmächten abgetreten hat, sieht Preußen die Einmischung des Bundes als eine Beeinträchtigung seiner Rechte an.
- Die Mobilmachung des preußischen Heeres ist beendet und in wenigen Tagen wird auch seine Aufstellung fertig sein. 452 Bataillone Infanterie, 321 Schwadronen Cavallerie, 1086 Feldgeschütze, 72 Festungs=Artillerie=Compagnien , 9 Pionier=Bataillone u. s. w. stehen kampfbereit. Die Milt. Bl. sagen: Es ist die bedeutendste Armee, welche Preußen jemals aufgestellt hat und zeugt von dem Ernst, mit welchem der König und seine Räthe die Sachlage auffassen und von dem entschiedenen Willen, die Ehre und die Würde Preußens mit allen Machtmitteln aufrecht zu erhalten. Es stehen 10 Armeecorps mobil im Felde, und die Festungen haben doch noch ihre etatsmäßigen Besetzungen. Lauter ausgebildete Soldaten stehen in Reih und Glied.
- Der baierische Staatsminister v. d. Pfordten ist vom Bunde als Vertreter auf der Conferenz erwählt. - Man meint, daß dieselbe am 12. Juni unter Napoleons persönlichem Vorsitz eröffnet wird.
- In Berlin werden 50 Millionen Thalerstücke geprägt, jeden Tag 100,000 Stück.
- Vom Rhein werden die preußischen Truppen fast sämmtlich fortgenommen; auf vier Tage sind in Köln, jedesmal auf eine Nacht, 11,000 M. Einquartierung angesagt; die Besetzung der linksrheinischen Festungen geschieht ausschließlich durch die Landwehr. Man sieht, für den Frieden sprechen nur Worte, für den Krieg aber Thaten.
- Der Pferdeschmuggel wird längs der italienischen Grenze aus Oesterreich großartig betrieben, seit die Pferdeausfuhr aus Oesterreich verboten ist. Die Italiener zahlen sehr hohe Preise für brauchbare Pferde, an denen sie großen Mangel haben.
- Mit dem nächsten Jahre läuft die Concession der Spielbank in Baden-Baden ab und soll dieselbe nicht erneuert werden.
- In dem preußischen Gumbinnen war die Reserve einberufen, aber 20 Mann zu viel. Der Oberst forderte diejenigen, denen die Entlassung um ihrer häuslichen Angelegenheiten willen besonders wünschenswerth sei, auf, sich zu melden. Niemand meldete sich. Nach abermaliger Aufforderung trat ein Landwehrmann vor und sagte: Herr Oberst, wenn das Vaterland ruft, gibt es keine häusliche Abhaltung. - Man mußte die 20 Mann ausloosen.
- Vorige Woche trafen sich in einem baierischen Städtchen, wo gerade Markt war, vier lustige Gesellen: ein Oesterreicher (Bürstenbinder), ein Baier (Viehhändler), ein Preuße (Böttcher), ein Sachse (Tischler). Sie wurden fidel, reichten einander die Hände und sangen: Brüder, reicht die Hand zum Bunde etc., ohne sich von der Politik beirren zu lassen.
- Das Losungswort der deutschen Turner: frisch, frei, fröhlich, fromm! ist weit älter als die Turnerei. Nach einem handschriftlichen Liederbuche vom Jahre 1574 lautet der Spruch also: "frisch, fromm, fröhlich, frei, ist aller Studenten Geschrei." Ein anderer Reim aus dem 16. Jahrhundert lautet: "frisch, frei, fröhlich, frumb, ist der Studenten Reichthumb." Im Volksmund damaliger Zeit hieß es: "frisch, fröhliche fromm und frei, das andere Gott befohlen sei!"
- Wie wir erfahren, wird die Schauspieldirectrice Madame Schäffer aus Hamburg im Boyeschen Garten zu Schönberg ein Sommertheater eröffnen. Bei dem ehrenhaften Ruf der Madame Schäffer, welche lange Jahre hindurch das Schweriner Tivoli leitete und hierher eine zwar nur kleine aber tüchtige Gesellschaft bringt, sowie bei den hübschen Anlagen des in der Mitte der Stadt gelegenen Boye'schen Gartens wird der Reiz der Neuheit dieses Unternehmens für die wenigen Vorstellungen gewiß ein zahlreiches Publikum anziehen. (Egs.)
- In der gestrigen Versammlung der hiesigen Schützenzunft wurde der diesjährige Königschuß auf den 9. und 10. Juli festgesetzt, auch die Einrichtung einer Tombola, wie in früheren Jahren, be=
[ => Original lesen: 1866 Nr. 45 Seite 2]schlossen. Gleichzeitig mit dem Königschuß wird ein Prämienschießen stattfinden, um auch Nichtmitgliedern der Schützenzunft Gelegenheit zum Schießen zu geben.
- Das Wesen der neuen Handfeuerwaffen besteht darin, daß sie in den Händen geübter Schützen ihr Ziel auf 4000 Fuß Entfernung erreichen, wo die früheren Musketenkugeln es nur auf 1000-1200 Fuß brachten. Die Folge ist deswegen nicht, daß die Kriege blutiger werden, sondern nur, daß der tödliche Abstand zwischen 2 Heeren größer geworden ist. Dies hat zunächst die Folge, daß die Reiterei seltener wie früher irgend eine Entscheidung herbeiführen kann. Wenn keine Fehler begangen werden, hält man es für unmöglich, daß jetzt noch Reiterei ein Infanterie=Viereck einsprengen kann, erstens wegen der gesteigerten Genauigkeit des Schusses, und zweitens wegen der größeren Entfernung, welche die Reiterei zurück legen muß, ehe sie ihr Ziel erreicht. Eine andere Folge ist die, daß die Vorposten und Feldwachen weiter vor die Front geschoben werden und daher, weil sie stärker ausgesetzt sind, auch zahlreicher sein müssen. - Stehen sich aber zwei Armeen auf die Schußweite ihrer weittragenden Gewehre gegenüber, so wird gewiß sehr viel davon abhängen, wer richtiger trifft, also von der Fertigkeit im Schießen. Allein auf die Dauer können doch zwei Heere nicht immer nur in Schußweite bleiben und sich niederschießen, sondern das eine muß dem andern auf den Leib rücken. Das Schlimmste, was eine Präcisionskugel anrichten kann, besteht doch nur darin, daß sie einen Mann umwirft. Der Betheiligte freilich wird dies ganz genügend finden, wenn er überhaupt noch etwas findet, aber gleichgültig kann es ihm sein, ob es auf 4000 oder 1000 Fuß Entfernung geschah. Die Wirkung der größeren Genauigkeit hört auf, wenn sich einmal zwei Truppenkörper auf die Tragweite der alten Gewehre nahe gekommen sind. Es gilt also jetzt geschickter zu manövriren, und die Aenderung der neuen Gefechtart besteht wesentlich darin, wie man mit dem möglichst geringsten Verlust den größern Abstand überschreitet, der jetzt zwischen dem Angreifer und dem Gegenstand des Angriffs liegt. Als Nöthigung folgt daraus: erstens geschwinder sich zu bewegen, um rascher nahe zu kommen, dann aber auch, sich zerstreut zu halten, um dem Gegner keine dichte Masse zu bieten, wo die Kugeln nicht fehl gehen können, und sich so spät wie möglich vor dem Angriff zu schließen. Diese neue Art des Gefechtes, in Europa klassich geworden, als die Zuaven die Hügel an der Alma erkletterten, haben ihre ursprünglichen Erfinder, die Franzosen, in Algier bis zur Vollkommenheit ausgebildet. Sie lernten sich zu zerstreuen, geschwind zu laufen, gut zu klettern und nach Erreichung des Feindes geschlossen, über ihn herzufallen.
- (Ein russisches Saufgelage.) In einem Dorfe des Gouvernement Pensa kamen gegen die Mitte der großen Fasten fünf Bauern in die Schenke. Da sie die Absicht hatten sich ganz voll zu trinken, aber sich auch nicht mit Berechnungen unter einander und mit dem Wirthe einlassen wollten, fragten sie letzteren, was er für den Branntwein verlange, der hinreichen würde, um sie vollständig betrunken zu machen. Der Wirth forderte 15 Kopek. (8 ) von jedem. Er berechnete, daß 5 Menschen nicht einen viertel Eimer austrinken würden, und da dieser 68 Kop. kostet, hoffte er noch im Gewinn zu bleiben. Hier hatte der Wirth aber die Rechnung ohne die Gäste gemacht. Die Bauern ließen von einem halben Eimer nur ein halbes Stof übrig. Das Gelage ging aber nicht ohne Folgen ab. Einer der Zechbrüder starb an demselben Abende: zwei wurden mit den üblichen Dorfmedicamenten: widerlichen Brechmitteln, Uebergießen mit kaltem Wasser, Stockschlägen auf die Fußsohlen, Aufrichten des Körpers mit den Füßen nach oben und starkes Rütteln behandelt und lagen zwei Wochen krank; der vierte, der weniger als die Anderen getrunken, war zwei Tage krank und nur einer blieb verschont. Derselbe trank am folgenden Tage auf den alten Rausch ein frisches, halbes Schof aus und verließ die Schenke, sein gewöhnliches Liedchen singend, das in's Deutsche übersetzt ungefähr also lautet: "Saufen wir uns voll, unser Leben ist ja so kurz! Möge der bersten, der in der Unwahrheit lebt!" (Wo bleibt bei solcher Scheußlichkeit der Mensch?)
Folgende dreisilbige Charade gab Alexander v. Humboldt König Friedrich Wilhelm IV. zu lösen; wir wissen nicht, ob dem Könige die Lösung gelungen, aber wir wissen, daß schon mancher Kopf sich vergeblich daran abgemüht hat. Sollte einer der Anzeigenleser diese Nuß knacken, so bitten wir um den Kern.
1. Silbe.
Als vom Mastkorb des Columbus das Wort "Land" erscholl, war wohl Niemand auf dem Schiffe, der nicht empfand, was diese Silbe sagt. - Die Franzosen und Juden lieben es sehr, weil es ihrer Eitelkeit schmeichelt. - Hannibal trat darauf, und dieser Fehltritt hat den Heiden manche Thräne gekostet. - Nero, wenn es ihm an Opfern für seine Mordlust gebrach, vertrieb sich die Zeit damit. - Von den Offizieren des Generalstabs wird es zum Entwurf ihrer Pläne gebraucht. - Dr. Santurier, der zwei Jahre auf der Wiegschale lebte, um das Einathmen der Luft zu beobachten, reichte es seinen Patienten. - Hufeland verwendete es in seiner "Kunst das menschliche Leben zu erhalten" und Knigge in seinem "Umgang mit Menschen" eiferte nicht dawider.
2. und 3. Silbe.
Als Joseph sich der Zärtlichkeit von Potiphars Frau entzog, ließ er zwar seinen Mantel zurück; doch das, was die beiden Silben besagen, behielt er wohlweislich - Als Ariadne sich vom Felsen stürzte, lernte man ihren Werth erst recht erkennen. - Canova brauchte es, als er die Bildsäule Lord Wellingtons verfertigte. - In den "Schwestern von Prag" trägt es Laeander auf dem Rücken, und in den "Pagenstreichen" kommt es schlecht weg. - Bei der Magnetnadel ist ihre Kraft nicht zu verkennen, sie dienen ihr zur Nahrung. - Jeder Frauen=Verein muß sie haben, denn ohne sie kann er mehr Schaden als Nutzen Schaffen.
Das Ganze ist ein sehr gewöhnliches Wirthschafts=Bedürfniß, das sowohl in Palästen wie in Hütten gebraucht wird.
Eine westphälische Dorf= und Kriegs=Geschichte. [Erzählung] (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1866 Nr. 45 Seite 3]Eine westphälische Dorf= und Kriegs=Geschichte. [Erzählung] [Fortsetzung.]
Anzeigen.
Präclusiv=Bescheid.
In Sachen betreffend die Anmeldung aller Ansprüche an den Nachlaß des allhier verstorbenen Knechts Peter Hellmann aus Rabensdorf giebt das Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das Liquidationsprotocoll vom 29. Mai c. reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis nec non insertionis, hiedurch den
Bescheid:
daß alle Diejenigen, welche sowenig in dem Termin am 29. d. M. als bis jetzt sich gemeldet haben, mit ihren etwaigen Ansprüchen an den Knecht Hellmann'schen Nachlaß, wie hiedurch geschieht, präcludirt und abgewiesen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 30. Mai 1866
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Vermischte Anzeigen.
Bekanntmachungen.
Die zum Einstellungsjahrgang "1. December" 1859 gehörigen Mannschaften des Großherzoglichen Contingents, einschließlich der Noncombattanten, werden am 1. Juni d. J. verabschiedet. Gegen Ein=
[ => Original lesen: 1866 Nr. 45 Seite 4]reichung des Urlaubspasses wird daher von diesem Termin an der Abschied ertheilt.
Zugleich wird bemerkt, daß viele Mannschaften aus früheren Jahrgängen ihre Abschiede noch nicht abgeholt haben, letztere können ebenfalls gegen Einreichung des Urlaubspasses in Empfang genommen werden. Neustrelitz, den 31. Mai 1866.
Großherzogliches Militärkommando.
von Gagern.
Bekanntmachung.
Alle Diejenigen, welche gewilligt sind, ihre bei der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg zu versichern, werden hiemittelst ersucht, sich mit ihren desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungsjahr vom 1sten März 1866 bis dahin 1867 an den Director dieser Anstalt, Herrn Kaufmann Boye hieselbst, wo auch die Statuten dieser Gesellschaft eingesehen werden können, - wenden zu wollen.
Schönberg, den 10. April 1866.
Die Direction der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.
Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 28. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.
Dem geehrten Publikum empfehle ich mein durch neue bedeutende Zusendung auf das vollständigste completirtes Lager aller Sorten Stuben= und Taschenuhren, ferner eine große Auswahl Westenketten worunter auch die so beliebten Talmiketten.
Indem die Preise möglichst billig gestellt und für jede abzuliefernde Uhr Garantie leiste bittet um geneigten Zuspruch.
H. Meyer. Uhrmacher.
Melis in Broden, ord. pr. 5 ßl., besseren pr. 5 1/2-5 3/4 ßl.,
Raffinade d. 6 ßl., ff. Raffinade 6 1/4 ßl.,
Caffee, gutschmeckender, pr. 9 und 10 ßl.,
bessere Sorten pr. 12, 13 und 14 ßl.,
Ferner: Gußeis. Dachfenstern, Ofenthüren u. Röhre, Caminthüren, Rosten und Glasdachpfannen empfiehlt bestens
A. Wigger.
Nachdem von den früher gesuchten Geldpösten manche erledigt, sind nun zu Johannis noch zu belegen:
a) in hiesigen Landstellen gegen gute Sicherheit 2 Pöste von 1000 Thlr., 1 von 500 Thl., 2 von 400 Thl., 1 von 350 Thl., und 3 von 300 Thl.;
b) in städtischen Grundstücken gegen sichere Hypothek 3 Pöste von 1000 Thlrn., 2 von 600 Thl., 1 von 550 Thl., 1 von 500 Thl., 1 von 300 Thl., 1 von 200 Thl.;
c) in der Nachbarschaft gegen sichere Hypothek 4 Pöste von 1000 Thalern mit Zahlung von 4 pCt. Zinsen.
Capitalisten, die hiervon Gebrauch machen wollen, können das Nähere bei mir erfragen.
J. P. Bade.
Sehr schöne Anschovis, in Fässeln von ca. 3 Pfund, empfiehlt J. F. Eckmann.
Bergmann's Barterzeugungstinctur unstreitig sicherstes Mittel, binnen kürzester Zeit bei selbst noch jungen Leuten einen starken und kräftigen Bartwuchs hervorzurufen, empfiehlt à Flc. 16 u. 32 J. F. Eckmann.
Guten Rothwein, d. Fl. 8 , das Viertel=Anker oder 11 Flaschen 1 24 , und frischen Kalk empfiehlt Heinr. Schrep.
Zum Scheibenschießen um Mobiliengewinne nebst Ball am Sonntag den 10. und Montag den 11. Juni d. J. in Gr. Grönau ladet ergebenst ein J. H. Rehbein.
Zur Warnung.
Wenn jemand fernerhin noch beim Grasscheiden auf unserer Feldmark betroffen wird, werden wir gerichtliche Hülfe in Anspruch nehmen.
Kl. Bünsdorf, d. 1. Juni 1866.
Hauswirthe Wigger und Freitag.
Wegen Neubau der Brücke über die Maurine, ist der Weg zwischen Pogez und Carlow, für die Dauer von 4 Wochen für Fuhrwerk nicht zu passiren.
Die Dorfschaft Carlow.
Wer über unsere Mööre vor dem Siemzerthore künftig geht oder mit Schiebekarren oder dergl. fährt, wird von uns zur gerichtlichen Strafe gezogen werden.
Schuhmacher Wagner, Wittwe Krüger, Tischler Dettmann.
Die Schleichsteige vom Rupensdorfer Stege über die vier Sand= und Schulkoppeln nach dem sogenannten Rupensdorfer=Felde, sowie das Grasschneiden auf diesen Koppeln und das Fischen in unsern Gewässern wird von uns bei gerichtlicher Strafe hiedurch verboten.
Die Dorfschaft Rupensdorf.
Am Sonntag den 27. Mai ist das Heckthor meiner Kuhkoppel von Jemandem ruchloser Weise geöffnet, in Folge dessen mein Vieh fortgelaufen ist. Fünf Thaler Belohnung sichere ich dem zu, der mir den Thäter so namhaft macht, daß ich ihn gerichtlich belangen kann.
Hauswirth Maack in Rupensdorf.
10 Thaler biete ich dem, welcher mir sagt, wer auf meinem Schlag Rappsaat abgeschnitten hat, so daß der Thäter dafür vom Gerichte bestraft werden kann.
Römnitz den 3. Juni 1866.
Hildebrandt.
Ich rathe hierdurch den, der mir jetzt wieder, wie seit Jahren schon, durch sein Vieh meinen Garten beschädigt hat, künftig mit demselben davon zu bleiben, oder ich werde ihn zur Verantwortung ziehen.
Tischlermeister Oldenburg vor Schönberg.
Meteorologische Beobachtungen. |
1866 Juni |
Barometer |
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Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
1. 2. 3. 4. |
36.17 37.62 37.33 37.14 |
7.8 9.2 9.2 12.6 |
16.3 12.6 20.6 23.6 |
O NNO ONO O |
1 1 1 1 |
zieml. heit. NB., trübe. völl. heit. heiter. |
Am 2. 17 Kbz. reg. auf 1 Qf.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 11 1/2 - 12 . |
Holst. d. | 13 . |
Enten, d. St. | 16 - 20 . |
Hühner, d. St. | 12 - 16 . |
Tauben, d. St. | 4 . |
Schinken, d. | 7 1/2 - 8 . |
Schweinskopf, d. Pf. | 4 1/2 - 5 . |
Wurst d. | 9 - 10 . |
Eier 9 St. für | 4 . |
Häringe 4 St. für | 2 . |
Kartoffeln, d. Faß. | 4 - 5 . |
Küken d. St. | 9 - 10 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 16 - 18 | | 8 | |
Roggen | 13 - 13 | | 12 | |
Gerste | 12 - 12 | | 8 | |
Hafer | 11 - 11 | | 4 | |
Erbsen | 15 - 17 | | - | |
Wicken | 16 | | 18 | |
Buchweizen | 12 - 13 | | - | |
Winter=Rapsaat | - | | - | |
Rübsen. | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | 8 | |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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