No. 35
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Mai
1866
sechsunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1866 Nr. 35 Seite 1]

- Mit der Abrüstung in Preußen und Oestreich ist man auf neue Hindernisse gestoßen. Freilich will Oestreich seine Truppen von der preußischen Grenze zurückziehen, es läßt aber zugleich seine italienische Armee auf den Kriegsfuß setzen und dies will Preußen nicht anders gelten lassen, als daß es ebenfalls weiter rüste, da nicht anzunehmen sei, daß Italien Oesterreich ernstlich bedrohe.
- Es ist mit den politischen Handeln, wie mit dem rechten Aprilwetter. Die Nachrichten, die gestern richtig waren, sind's heute nicht mehr und sind es vielleicht wieder morgen. In Italien herrscht aber allerdings in Heer und Volk große Kriegslust und macht sich sehr laut. Am 21. April waren in Mailand alle Häuser mit Anschlägen in Folio bedeckt, auf denen riesengroß zu lesen war: Krieg, Krieg, Krieg gegen Oesterreich mit und ohne Preußen! - Die Regierung ist etwas weniger heißblütig, sie trägt Bedenken, allein loszuschlagen, obgleich sie Vorsorge getroffen, daß morgen der Krieg verkündigt werden und ausbrechen kann.
- Herr v. Bismarck dringt darauf, daß der Bundestag vor allem andern den Termin für Einberufung einer "deutschen Reichsversammlung" festsetze. Er versichert, Preußen bezwecke folgende Bundes=Einrichtungen: Organisation der Wehrkräfte, deutsche Flotte, gemeinsame Behandlung und Vertretung der deutschen Handels= und Verkehrsinteressen von Bundeswegen, des Zoll=, Eisenbahn=, Telegraphen= und Postwesens und gemeinsame Consularvertretung zum Schutz deutscher Unterthanen im Auslande.
- Man kann nicht sagen, daß die Hochehrwürdige Geistlichkeit in Oesterreich nur auf den Glauben hält, sie gibt auf Gründe auch etwas, namentlich auf liegende Gründe, und viele Klöster, Abteien etc. haben deren seit alter und neuer Zeit angesammelt; sie sind sehr reich. Sie wissen aber auch, daß der Staat immer in Geldverlegenheiten ist und lüsterne Augen auf die geistlichen Güter wirft. Eingedenk der Mahnung, Niemand in Versuchung zu führen, haben sie daher ihre Güter mit schweren Hypotheken belastet und das, was sie dafür bekommen haben, im Ausland in Sicherheit gebracht. Wie gesagt, nur um Niemand in Versuchung zu führen.
- Der Sultan hat durch einen Ferman den Vertrag mit Lesseps über den Bau des Kanals von Suez bestätigt. Der Kanal ist etwa zur Hälfte fertig, man kann zu Schiff bis an den Fuß des Berges Sinai und zu jenen seichten Stellen des rothen Meeres gelangen, durch welche vor mehr als 3000 Jahren Moses mit seinen Juden gewatet ist.
- Prinz Carl von Hohenzollern, der als Nachfolger Cusa's zum Fürsten von Rumänien gewählt worden ist, will lieber Lieutenant bei den Garde=Dragonern in Berlin bleiben, was seine Kameraden sehr natürlich finden.
- Die Freude über die Rettung des Kaisers von Rußland. Dem bis dahin leibeigenen Bauern Ossip Komissarow ist unterm 4. April d. J. vom Kaiser die erbliche Adelswürde verliehen, der befohlen hat, ihn hinfort Komissarow=Kostromski zu nennen. - Komissarow wird übrigens von allen Seiten mit so viel Ehrenbezeugungen und Aufmerksamkeiten überschüttet, daß es ihm manchmal vorkommen muß, als lebe er in einer Märchenwelt. Man hat ihm eine elegante Wohnung gemiethet; Damen statten ihm so zahlreiche Besuche ab, daß sein Diener, den man ihm zugesellt, ihn schon entschuldigen muß; Festmahle werden ihm zu Ehren veranstaltet; in den Theatern muß er sich zeigen u. s. w. Auch aus Moskau wird Aehnliches gemeldet. Der dortige landwirthschaftliche Verein hat ihn zum Ehrenmitgliede gemacht und bei der Moskauer Ackerbauschule ein Stipendium unter dem Namen Komissarow=Stiftung gegründet, das jährlich ein von den "Edelleuten Komissarow" namhaft zu machender Bauerknabe erhält. Bedeutende Ländereien und Geldsummen werden ihm von allen Seiten zum Geschenk gemacht. Genug, Kommissarow ist ein gemachter Mann. Als er den Kaiser rettete hatte er 15 Kopeken in der Tasche und ein großes Loch. Jetzt ist er Herr Von und Inhaber mehrerer schöner Güter und einer Leibrente, die ihm der Kaiser schenkte; 300.000 Silberrubel liegen baar in seiner Casse. Vom Kaiser Napoleon ist der Orden der Ehrenlegion mit 30,000 Franks eingetroffen. Komissarow trägt sein Glück mit großer Würde und seine Frau den kostbaren Schmuck der Kaiserin, den diese ihr selbst umgehängt hat.
- In Oldenburg warten die Leute sehnlich auf das neue Gesetz über gleiches Maaß und Gewicht in Deutschland. Die Oldenburger haben nicht weniger als 46 verschiedene Maaße für Flüssigkeiten, 10 verschiedene Scheffel und 12 verschiedene Ellen. Es ist unmöglich, Alle mit gleicher Elle zu messen.
- (Prophezeihungen.) Im Jahre 1867 fällt Ostern auf Marcus, das Pfingstfest auf Antonius und das Frohnleichnamsfest auf Johannis. Von einem solchen Jahre sagt ein aus dem Lateinischen übersetzter Vers: "Wenn Osterruf an Marcus schallt, Antonius das Pfingstlied hallt, Frohnleichnam auf Johannis fällt, füllt Wehgeschrei die ganze Welt.) Dieser Spruch hat sich schon einmal bewährt: im Jahre 1848. Steht so das folgende Jahr schon nicht gut angeschrieben in dem Buch der Prophezeihungen, so wird vom Jahre 1868 noch schlimmeres vorausgesagt. Von diesem sagt eine Seherin von Marseille: "Ich sehe ein großes Nordlicht, dies deutet auf blutigen Krieg. Ein König mit seinem Reich verschwindet, vier Monarchien theilen das Land, bei dieser Theilung gerathen sie in Streit und es entspinnt sich ein allgemeiner Krieg etc."
- Herr Neumann in Berlin, ein altes schmutzi=

[ => Original lesen: 1866 Nr. 35 Seite 2]

ges Männlein, wohnte in einem Loche und lebte ein Hundeleben. Die Nachbaren glaubten, er friste sein Dasein von Almosen; an seine drei Söhne hatte er nie einen Heller gewendet, sie waren arme Handwerker. Als das Männlein halb Hungers gestorben war, just zu den Osterfeiertagen, fand sich in seiner Wohnung versteckt ein Packet von Lumpen und drinnen? - 100000 Thaler in besten Werthpapieren.
- Deutsche Auswanderer werden immer wohlthun, deutsche Häfen und Schiffe zu benutzen. Ueber Havre namentlich werden immer neue Klagen laut. Eine der jüngsten ist folgende aus Amerika: "Ich traf in Newyork auf Auswanderer, welche sich beklagten, daß sie schon auf dem Lande schlecht behandelt worden seien; sie wurden in Wirthschaften untergebracht, welche theils Schweineställen, theils Räuberhöhlen glichen. Auf dem Schiffe seien sie von den Matrosen wie Hunde herumgestoßen und geschlagen worden. Wollten sie sich widersetzen, so wurden sie an den Mastbaum gebunden. Bei der Ausräucherung des Schiffes wurden die Passagiere auf das Verdeck getrieben und die Treppe weggenommen. Da musterten denn die Matrosen die Effecten der Leute durch und nahmen, was ihnen beliebte. Beklagten sich diese bei dem Capitain, so antwortete dieser französisch. Wenn aber die Passagiere etwas helfen sollten auf dem Schiffe, so verstand er ganz gut deutsch zu kommandiren." Ein ähnlicher Bericht ist von einem Liverpooler Auswandererschiffe gelesen, wo 14 schweizerische und deutsche Passagiere von 300 Irländern förmlich ausgeplündert wurden. Als sie klagen wollten, drohte man ihnen, sie in's Wasser zu werfen. Gegen Letzteres wurden sie allerdings durch den Capitain und die Matrosen geschützt; aber ihre besten Kleider und ihr gestohlenes Geld bekamen sie nicht wieder.
- In Freiburg in Baden sind zwei Brüder, die eine große Schweinschlachterei betrieben, mit Hinterlassung reicher Vorräthe von Würsten verschwunden. Als die Gläubiger sich in den Schatz getheilt, fanden sie zu ihrem Schrecken, daß sämmtliche Würste mit "Sägmehl" gefüllt waren.
- Ein origineller Proceß wurde kürzlich in den Vereinigten Staaten verhandelt. Ein Pastor in Cincinnati hatte seit zehn Jahren die Manuscripte seiner Predigten bei der Feuerassecuranz Aetna versichert. Bei einem Brande gingen diese Manuscripte zu Grunde. Die Assecuranz verweigerte die Entschädigung, da sie behauptete, die Predigten seien keinen Dollar werth gewesen. Der Pastor klagte; seine Pfarrkinder sagten aus, die Predigten seien sehr gerne gehört worden. Sie wären also werthvoll. Das Gericht verurtheilte die Gesellschaft zu einer Summe von 2000 Doll. für die verbrannten Handschriften.
- Ueber die Kunst, Kassen zu öffnen, wurde kürzlich in London von einem gewandten Diebe vor Gericht in Gegenwart eines großen Publikums ein Vortrag gehalten. Ein englisches Blatt bringt darüber folgendes: Vor ungefähr einem halben Jahr wurde dem Juwelier Walker aus einer angeblich einbruchsichern Casse der Fabrikanten Milner und Sohn sein ganzes Juwelenlager geraubt. Walker hatte es an keinen Vorsichtsmaßregeln fehlen lassen. Er hatte eiserne Thüren, einen einbruchsichern Schrank und in den eisernen Fensterladen waren Gucklöcher angebracht, damit die Nachtwächter und Polizisten sich jederzeit von dem Zustande im Laden überzeugen konnten und Tag und Nacht brannten Gasflammen. Die Diebe hatten sich Sonnabend Abends in's Haus geschlichen und benutzten die 36 Stunden, welche sie bis zum Montag Morgen allein im Hause waren, um in einen Kleiderladen unterhalb des Juwelengewölbes zu dringen, hier die Decke zu durchbrechen und auf diese Weise zu dem Eisenschranke zu gelangen. Den "Einbruchsichern" zu erbrechen war nur ein Kinderspiel. Die Diebe machten zuerst die Probe. Diese bestand darin, daß sie einen kleinen Keil in die enge Thürspalte einschoben. Der Keil hielt, ein Beweis, daß im Innern irgend etwas nachgebe. Wäre der Keil ausgesprungen, so wären die Diebe gezwungen gewesen, zu den sogenannten "ungesetzlichen" Mitteln zu greifen. Diese sind in der Gaunersprache im Gegensatz zu den "gesetzlichen" solche die Geräusch verursachen. Hier waren jedoch die gesetzlichen Mittel ausreichend. Es wurde ein Keil nach dem anderen eingezwängt, immer ein etwas stärkerer, bis die Spalte so weit ausgedehnt war, daß der sogenannte "Aldermann" eingeführt werden konnte. Der "Aldermann" ist ein eiserner Hebel bis zu 5 Fuß lang, der, um ihn leicht transportable zu machen, erst am Thatorte aus mehreren Stücken zusammengeschraubt wird. Diesem gewaltigen Hebel kann keine Casse widerstehen. Hier war das Werk in 35 Minuten geschehen. Aber wo war indem die Polizei? Diese war zur Hand, von 9 zu 9 Minuten blickten Constabler durch die Gucklöcher in das Gewölbe. Aber die Diebe hatten draußen ihre Schildwachen, welche durch Signale das Herannahen der Polizei meldeten, so daß die Diebe rechtzeitig ihre Arbeit unterbrechen konnten. Der bestohlene Juwelier hatte einen Proceß gegen den Kassenfabrikanten angestrengt, und diesem Umstande verdankt man den gründlichen Unterricht in der Kunst des Kassensprengens. Einer der Hauptzeugen gegen den Fabrikanten ist nämlich Caselev, einer der Einbrecher, welcher schon früher entdeckt und zu einer 14jährigen Freiheitsstrafe verurtheilt wurde. Derselbe gab seine Aussagen mit solcher geschäftsmännischen Klarheit zu Protokoll, daß er die Verwunderung des Publikums erregte.


(Aus der Lauenb. Zeit.)

Die Unterzeichneten erlauben sich ein kunstliebendes Publikum auf den wirklich ausgezeichneten Genuß, den das Harz=Panorama des Herrn W. Liebig darbietet, aufmerksam zu machen. Gewiß wird keiner unbefriedigt diese schöne Ausstellung verlassen. Die Gemälde sind von dem Professor Saxesen in Clausthal mit Meisterschaft ausgeführt und so naturgetreu aufgenommen, daß der Beschauer vor der wirklichen Natur zu stehen glaubt. Dem, welcher den Harz bereist hat, werden sie deshalb höchst angenehme Erinnerungen erwecken; auch Diejenigen, welche das Gebirge noch nicht kennen, werden sich gern die sehenswerthen Partien desselben in lebensfrischer Auffassung vor die Augen führen lassen. Wir wollen diese genußbietende Ausstellung dem fleißigen Besuche von Ratzeburg und Umgegend hiermit bestens empfehlen.
H. Harz, Cantor. N. H. Mette, Organist.


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über die dem Zimmergesellen Johann Woehlert auf der Baeck belegene Büdnerstelle c. pert. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 17. Juli d. J, Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 19. April 1866.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
O. Reinhardt.


[ => Original lesen: 1866 Nr. 35 Seite 3]

Unter dem heutigen Dato ist nachstehende Firma in's Handelsregister eingetragen sub Nr. 27 Fol. XIV:

Firma: C. J. W. Burmeister.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Carl Johann Wilhelm Burmeister zu Schönberg.
Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg den 29. April 1866.
Das Handelsgericht.
W. Saur.


Verkaufsanzeigen.

Am Sonnabend den 5. Mai, Mittags 12 Uhr, soll die Lohe von folgenden Eichen verkauft werden:
1) im Revier Rupensdorf,
   a. im Rupensdorfer Holze von 24 Eichen,
   b. im Pellmoor von 44 Eichen.
2) im Revier Hohemeile, im Kleinfelder Zuschlage 100 Tonnen Spiegellohe,
3) im Revier Schlagbrügge, im Thandorfer Zuschlage 60-70 Tonnen Spiegellohe.
4) im Revier Carlow,
   a. im Röggeliner Holze:
      Abtheilung 1. von 33 Eichen,
      Abtheilung 2. von 39 Eichen,
   b. im Carlower Holze von 35 Eichen.
Der Verkauf geschieht auf der hiesigen Amtsstube öffentlich meistbietend und wollen Kaufliebhaber sich dazu einfinden.
Schönberg, den 26. April 1866.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt und Forst.
F. Graf Eyben. Danckwarth.


Am Sonnabend den 12. Mai d. J., Morgens von 9 Uhr an, sollen auf dem alten Schulzengehöfte hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Eßschrank, 1 Sopha, 1 Chatoulle, 1 Kleiderschrank, 1 Klapptisch, 1 Kachelofen, 3 Bettstellen, 1 Ambos, Böttcherhandwerkszeug aller Art, 1 Fd. eichen und buchen Kluftholz, 3 Faden eich Spähne, 5 Stapel eichen Stabholz, 5 neue Eimer, 1 große neue Waschwanne, 1 neuer Fleischtuppen, 1 Braubalge, 10 Wurfschaufeln, 6 Trachten, 20 Staffbütten, 10 kleine Spülbalgen, 1 Hundefuhrwerk, 1 Ziege, Frauenkleidungsstücke mit blankem Band, 1 Koffer und allerlei Haus= und Küchengeräthe.
Carlow den 28. April 1866.
Struck, Landreiter.


Auction in Lübeck am Freitag den 4. Mai, Dankwätsgrube Nr. 636, Morgens 10 1/2 Uhr, über:

1 Omnibus, 2 Mobilienwagen mit Verdecken, 4 Droschken, 7 Pferde und diverses Pferdegeschirr.
Heinr. Böckmann, Auctionar.


Vermischte Anzeigen.

Englischen Portland Cement aus der Fabrik von Otto Trechmann, Hartlepool, in Originaltonnen und Packung unter Garantie.
Asphaltirte Dachpappe und Papier,
Asphaltröhren für Gas= und Wasserleitungen,
Patent=Dach=, Schiff=, Wand=Filz,
Zinkbleche von der schlesischen Actien=Gesellschaft empfiehlt zu billigen Preisen zur gefälligen Abnahme
Arnold Riesland, Lübeck, obere Johannisstraße Nr. 6., Joh.=Quart.


Bergmann's Barterzeugungstinctur unstreitig sicherstes Mittel, binnen kürzester Zeit bei selbst noch jungen Leuten einen starken und kräftigen Bartwuchs hervorzurufen, empfiehlt à Flc. 16 u. 32 Schilling (Mecklenburg) J. F. Eckmann.


Zur Anfertigung von Häcksel=Maschinen, unter Garantie vorzüglichster Güte, empfiehlt sich J. Oldenburg, Schmiedemeister.
NB. Die Messer werden aus massivem Stahl gearbeitet.


Brillen.
Sehr oft habe ich Gelegenheit mich zu überzeugen, daß von Brillenbedürftigen Brillen benutzt werden, die so schlechte Gläser haben, daß sie, anstatt die Augen zu schützen oder zu stärken, dieselben im hohen Grade Schwächen und oft zerstören, darum kann ich's nicht unterlassen, öffentlich vor dem daraus entsprießenden Unglück zu warnen. Um die Anschaffung von passenden Brillen zu ermöglichen, habe ich die Preise derselben so niedrig gestellt, daß der Kostenpunkt kein Grund mehr ist, die Augen in Gefahr zu bringen.
Für die nichtige Wahl und Anfertigung garantirend, empfehle ich mich ergebenst.
Ludwig Vogel.


Ludwig Vogel, Uhrmacher.
empfehle ergebenst mein stets assortirtes Lager von allen Sorten Uhren zu billigen Preisen, indem ich für die Güte der Werke dauernd garantire.
(Cylinderuhren schon von 7 Thlrn. an.)
Ferner: goldene, silberne, Talmi= und sehr viele andere Sorten Ketten und Medaillons, Schlüsseln mit Gegengesperr etc. etc., Barometer, Thermometer (besonders zum Buttern nöthig), Alkoholometer, Wasserwaagen (das beste Werkzeug beim Drainiren) Fernrohre, Lupen und Trichinenlupen etc. etc.
Reparaturen billigst und gut.


Unterzeichneter empfiehlt sich zum bevorstehenden Jahrmarkt mit sehr schmackhaften Kuchen und Pfeffernüssen , Pariser Pflastersteinen, Makronen, Theebackwerk, verschiedenen Törtchen und allen in diesem Fache vorkommenden Artikeln in seiner Bude auf dem Markte, mit seiner Firma versehen.
Wilh. Prahl aus Lübeck.


Sehr schönen und reinschmeckenden Kaffee, 9, 10, 11 und 12 ßl., feinen Kaffee 13 und 14 ßl.,
feinen Melis 5 3/4 ßl. pr. Pfund,
Raffinade 6 1/4 ßl. pr. Pfund,
Syrup 3 1/2 ßl. pr. Pfund,
echt engl. Syrup 4 ßl. pr. Pfund,
empfiehlt C. Schwedt.


U. Beermann & Co., Lübeck, Klingberg 927,
empfehlen ihr sehr reichhaltig sortirtes Lager der modernsten Frühjahrs=Umhänge, Paletots und Jaquetts in Wolle und Seide, wie auch eine eben so schöne Auswahl gewirkter französischer und deutscher Long=Chales zu billigen und festen Preisen.


Von jetzt an wohne ich beim Herrn Schröder, Marienstraße, und habe ich jetzt Sommerspitzkohlpflanzen, auch sehr gute Radieschen vorräthig; etwas später Sellerie= und Porro=, sowie alle Arten Sommerblumen=Pflanzen, als: englische Sommer=Levkoyen, gefüllt in 26 Farben, Astern, Paeonien, Chrysanthemum, Kranz=, Cocarden=, Rosen= und Victorien=Astern in vielen Farben, die ich bestens empfehle.
W. Bartold.
Schönberg, d. 27. April 1866.


Eine Parthie sehr schönen groben Java=Bruch=Reis, das Pfund zu 2 1/2 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt Aug. Spehr.


Meine Stickerei- und Galanterie-Handlung sowie mein Lager feiner Strickwolle, auf's Neue completirt, empfehle zu billigen Preisen.
C. Bade.


[ => Original lesen: 1866 Nr. 35 Seite 4]

Aachener und Münchener Feuer-Versicherungs-Gesellschaft.
Der Geschäftsstand der Gesellschaft ergibt sich aus den nachstehenden Resultaten des Rechnungs=Abschlusses für das Jahr 1865:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 1. Mai 1866.
Der Agent der Gesellschaft.
J. P. H. Spehr.


Wer Gelder zu 4 % in jeder beliebigen Summe sicher untergebracht zu haben wünscht, dem giebt nähere Ankunft oder vermittelt Aug. Spehr.


Neue Tapeten u. Borden=Proben, sowie 30 Sorten billige Tapeten von 4 Schilling (Mecklenburg) an pr. Stück u. gute Auswahl billiger Borden auf Lager.
Bunte braune graue Landschafts= und gestreifte Rouleaux auf Lager bei C. Schwedt.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin
schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


Hieselbst als Schneidermeister etablirt, empfehle ich mich den geehrten Herrschaften der Stadt Schönberg wie auch des Landes zur Anfertigung aller Arten Herrenkleidungsstücke, die ich geschmackvoll nach der neuesten Mode anfertigen werde.
H. J. Lange, Siemzerstraße Nr. 128b.



Einem hochgeehrten Publikum empfehle ich zum bevorstehenden Jahrmarkt meine schmackhaften Conditorwaaren, darunter besonders alle Sorten Honigkuchen, eine neue Art griechischer Pflastersteine, frische Berliner Pfann= und Spritzkuchen. Mein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Herrn Buchdruckereibesitzers Bicker.
Conditor Greiff Wittwe.


Wir versäumen nicht, auf die nachtheiligen Folgen der Vernachlässigung des Hustens wiederholt aufmerksam zu machen; man vergesse nie, daß jeder Catarrh eine Krankheit ist und gar leicht in Lungensucht und Auszehrung übergehen kann. Es ist erwiesen, daß der größte Theil aller Krankheiten dadurch entsteht, daß man ein catarrhalisches Uebel vernachlässigt! Bei allen Leiden der Athmungsorgane, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Keuchhusten, ja selbst bei Asthma und beginnender Lungenschwindsucht leisten vor allen ähnlichen bekannten Mitteln die Stollwerk'schen Brust=Bonbons so außerordentliche Dienste, daß wir nicht unterlassen wollen, wiederholt darauf hinzuweisen.
Vorräthig in Schönberg bei Carl Bade, in Grevesmühlen bei J. C. Schultze.


Die malerische Reise im Harz und der Schweiz ist unwiderruflich bis Mittwoch Abend 10 Uhr zum Letztenmale hier am Markt zur Schau aufgestellt. - Entree 4 ßl.
NB. Die Ansicht ist bei Tage schöner als bei Licht.


Hagelschäden=Versicherungs=Gesellschaft zu Erfurt
Zur Annahme von Versicherungen bei dieser im Jahre 1845 gegründeten und unbedingt vollständige Entschädigung garantirenden Gesellschaft empfiehlt sich
Leonhard Dölle, Agent der Gesellschaft.
Ratzeburg d. 1. Mai 1866.


Allen denjenigen Herren, welche meinen verstorbenen Mann, den Schneidermeister J. Schrep hieselbst, die letzte Ehre bei seinem Begräbnisse erzeigten, meinen herzlichsten Dank!
Schönberg. M. Schrep, geb. Grevsmühl.


Zum bevorstehenden Jahrmarkte halte mein durch neue Einkäufe wohlassortirtes Tuch- und Manufactur-Waaren-Lager bestens empfohlen und gebe die billigsten Preise.
Schönberg 1866.
Heinrich Creutzfeldt.


Auf der Tour zwischen Rehna und Selmsdorf ist von einem Handwerksburschen am 21. April Nachmittags ein Reisebuch, in dem ein Geburts= und ein Militairfreischein enthalten war, verloren worden. Der ehrliche Finder wird dringend gebeten, dasselbe in der Expedition d. Bl. wieder abzugeben.


Den Bewohnern der Stadt Schönberg sowie des ganzen Fürstenthums mache ich hiedurch die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als Drechslermeister etablirt habe und empfehle mich zugleich zur Anfertigung aller derartigen Arbeiten. Meine Werkstatt ist im Hause des Tischlermeisters Oldenburg vor dem Siemzerthore.
Ernst Ehlers, Drechslermeister.


Meteorologische Beobachtungen.
1866
April
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
27.
28.
29.
30.
35.35
29.09
33.79
36.42
4.7
4.8
3.4
1.3
16.7
15.8
8.0
6.3
SSO
SW
NW
N
1
2
1
1
zml. heit.*)
trübe.**)
wolkig.
zieml. heit.trübe.

*) Gew. u. Reg. 12 Kbz. **) Reg. 17 Kub. auf 1 Q.f.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund13 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pf.4 1/2 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 9 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Hääringe 4-5 St. für2 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Karpfen d. Pfund8 - 10 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen16 1/2 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 17Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken16Mark (Lübeck)18Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Rübsen.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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