No. 24
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. März
1866
sechsunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1866 Nr. 24 Seite 1]

- Napoleons Moniteur erklärt neuerdings das Verhältniß zwischen Preußen und Oesterreich für sehr gespannt und hat - vielleicht seine Freude daran. Eine andere Pariser Zeitung (Constitutionel) meint: Preußen müsse seine Annexionsbestrebungen aufgeben. Der Streit wegen Schleswig=Holstein werde vor ein europäisches Schiedsgericht kommen und dieses werde Preußen zu empfindlichen Concessionen nöthigen.
- Die Kriegsgefahr für Deutschland tritt neuerdings wieder mit größerer Wahrscheinlichkeit auf. Wie ein Lauffeuer durchfliegt die Nachricht die Zeitungen: "Oesterreich und Sachsen rüsten!" - Allerdings liest man aus Oesterreich allerlei Militairisches. Der Ankauf von Pferden für Cavallerie und Artillerie soll angeordnet sein, Regimenter marschiren aus Ungarn nach Böhmen; aus Salzburg, Linz, Lambach etc. reitet das Husaren=Regiment Radetzky=Husaren ebenfalls nach Böhmen, wo Clam=Gallas einstweilen das Commando führt. Wenn's aber zu mehr als Demonstrationen kommt, dann soll Benedek das Obercommando führen und Erzherzog Albrecht ihn im Commando der italienischen Armee ersetzen. Den Zeitungen ist verboten worden, über Truppenmärsche etc. zu berichten; Urlaub wird in der Armee nicht mehr gegeben.
- Wenn ein Krieg zwischen Preußen und Oesterreich ausbrechen sollte, was der Himmel verhüten wolle, so träte an die deutschen Mittelstaaten eine schwere Wahl heran. Sachsen ist der Meinung, die Mittelstaaten müßten um jeden Preis neutral bleiben; Württemberg spricht sich gegen die Neutralität aus und zwar so (Staatsanzeiger): "Die einzig richtige und mögliche Politik für die Mittelstaaten oder sagen wir lieber für Deutschland wäre die, jedem Friedensstörer und Brecher des Bundes ein Russel'sches knock him down (ein ächter Berliner würde das übersetzen: "Haut ihm!") entgegen zu halten oder mit dem Kaiser Nicolaus zu sagen: Der Erste, der den Degen zieht, wird uns gegen sich haben. Nur wenn man sich hierüber vereinige, würde Deutschland eine würdige Haltung einnehmen und den Krieg verhüten."
- Am Ende des vorigen Monats begann die Lübeck=Kleinen Eisenbahn=Gesellschaft mit der Expropriation des zum Bau der Eisenbahn erforderlichen Grund und Bodens. Als Sachverständigen hatte die Gesellschaft einen hiesigen Pächter zugezogen, um einen Anhalt zu haben für den ungefähren Werth der abzugebenden Grundflächen, da die Gesellschaft Willens war, vorerst ohne Hinzuziehung der Expropriations=Commission wenigstens den Versuch zu machen, sich mit den Grundeigenthümern über die Entschädigung zu verständigen. Die nach Ansicht der Unternehmer übergroßen Forderungen der Grundbesitzer der Herrnburger und Lüdersdorfer Feldmark für die der Gesellschaft abzustehenden Flächen machten ihnen bald klar, daß eine Verständigung nicht zu erreichen sei, und sie beschlossen, von weiteren vergeblichen Versuchen abzustehen und sich lediglich dem Ausspruch der Expropriations=Commission zu unterwerfen. Gestern nun ist der Dirigent dieser Commission, Herr Kammerrath von Engel, aus Neustrelitz in Schönberg eingetroffen, sodaß die Commission nunmehr in den nächsten Tagen ihre Thätigkeit beginnen dürfte.
- In Frankreich klagen die Bauern über niedrige Kornpreise und Mangel an Absatz. Es ist daher in den Kammern der Antrag gestellt worden, einen Einfuhrzoll von 2 Franken auf den Hektoliter Korn zu setzen, sobald dessen Preis unter 20 Franken falle. Es ist die alte Geschichte von den fetten und magern Jahren zu Zeiten Pharaos. Verkauft der Landmann sein Korn theuer, so klagen die Arbeiter über theures Brod; essen die Arbeiter billiges Brod, so klagt der Landmann über Geldmangel. Die Lehre des klugen Joseph ist bereits vergessen.
- In der Provinz 'Entre Rios' am La Platastrom hat die Schafzucht eine so außerordentliche Ausdehnung gewonnen, daß die Eigenthümer nicht wissen, wohin mit ihren großen Heerden, da es an Hirten und Schäferknechten fehlt, die übrigens sehr gut bezahlt werden. Ein solcher Heerdenbesitzer hat neulich ein Stück Land von einer halben Quadratmeile um 100,000 Fr. gekauft, um genügendes Weideland zu haben.
- Der am 14. März stattgehabte Ratzeburger Frühjahrsmarkt war von Landleuten stark besucht. Es waren ziemlich viele Pferde, 300 Stück, eben so viele Haupt Rindvieh und 200 Schweine, doch war der Handel nicht sehr lebhaft. Der bedeutendste Kauf, der gemacht wurde, war wohl der durch einen bekannten Pächter aus dem Fürstenthum Ratzeburg, der zwei sogenannte Blauschimmel für 1300 Thlr. kaufte; sie sollen englischer Race sein, obwohl manche meinten, sie seien arabischer Herkunft, da sie beim Traben nicht so weit ausgriffen, wie Engländer.
- Drei Bauern im Banat hatten gemeinschaftlich ein Loos zur Armenlotterie in Wien gekauft und die Nachricht erhalten, daß ihr Loos einen Treffer gemacht habe. Mißtrauisch gegen einander, machten sie alle drei die lange Reise nach Wien, um ihren Treffer zu erheben und zu theilen. Was hatten sie gewonnen? Ein Büchschen zu Streichhölzern. Sie wurden furchtbar grob, behaupteten, das sei kein Treffer, ein Treffer sei Gold und Silber, mußten aber mit ihrer Büchse ohne Geld die Rückreise antreten.
- Ein Mann aus einem Dorfe bei Linz trug 6000 Gulden in einem Fäßchen zur Umwechslung nach Linz. Auf der Brücke stehend sieht er zwei Dampfschiffe unter derselben durchfahren, nimmt das Fäßchen von der Schulter und legt es auf den Brückenrand, um auszuruhen. Das Fäßchen entgleitet seinen Händen und fällt in die Donau.

[ => Original lesen: 1866 Nr. 24 Seite 2]

- Vor Kurzem wurde in England bei einem Juwelier ein raffinirter Gaunerstreich ausgeführt, der Seinesgleichen in der Geschichte von Betrügereien suchen dürfte. Zu einem der ersten Juweliere Londons kam ein französischer General, die Brust reich mit Orden geschmückt, den rechten Arm in einer schwarzseidenen Binde tragend, und legte dem Juwelier eine Zeichnung zu einer kostbaren Broche nebst Ohrgehängen und einem Armbande vor, genau angebend das Gewicht, die Reinheit und die Farbe der Steine, die dazu verwendet werden sollten. Endlich den Kostenpreis berührend, erfuhr er von dem Juwelier, daß letzterer den Schmuck mit Rücksicht auf die oben gestellten Bedingungen nicht unter 3000 Pfd. Sterl. (31,500 fl. ö. W.) herzustellen vermöge. Der General war endlich mit dem Preise einverstanden, und gab eine 100 Pfd. Note (1050 fl. ö. W.) als Anzahlung. In 4 Wochen sollte der Schmuck fertig sein. Nach Verlauf dieser Zeit erschien richtig der General Vormittags, in Begleitung eines reich mit Gold betreßten Bedienten und frug, ob sein Schmuck schon fertig sei. Nachdem ihm diese Frage von dem Juwelier bejaht wurde, und er den Schmuck in Augenschein nahm, lobte er die Arbeit und die Pracht der Steine, bat den Juwelier, ihm die Gegenstände einzupacken und zog eine Geldtasche hervor. Nach Oeffnung derselben entschuldigte er sich beim Juwelier, aus Versehen die unrechte Tasche zu sich gesteckt zu haben und ersuchte, da er, der General, vermöge seines, seit dem Krimkriege gelähmten rechten Armes die Feder nicht zu führen vermöge, ihm ein paar Zeilen, die er an seine Frau, die Generalin, diktiren werde, zu schreiben. - Bereitwilligst nahm der Juwelier Feder, Papier und Dinte. Der Feldherr diktirte: "Liebe Gattin.!" Sei so gut, da ich eben ein brillantes Geschäft gemacht, mir 1000 Pfd. Sterl. (10,500 fl. ö. W.) durch den Bedienten allsogleich zu schicken. Dein dich liebender Gatte. Der Juwelier fragte, welchen Namen darf ich unterzeichnen? "Ist keiner nothwendig", antwortete der General. "So Jacques", sagte er zu dem in der Entfernung ehrerbietig stehenden Diener, "nimm das Packet, fahre eilends zu meiner Frau in's Hotel, und komme gleich mit dem Gelde, das dir Selbe geben wird, ich bleibe indeß hier." Es verging beinahe eine Glockenstunde, der General wird unruhig und schimpft über die Saumseligkeit des Dieners! Endlich bittet ihn der Juwelier selbst, er solle nur nach dem Diener sehen, wenn er vielleicht einen Fiaker wünsche, solle der Herr General nur befehlen. - Richtig, ein Fiaker wird von dem Juwelenhändler bestellt, und der General fährt unter fortwährendem Schimpfen auf seinen Diener weg. - Der Nachmittag vergeht, es kommt weder General noch Diener; der Juwelier, welcher mittlerweile aus dem Geschäfte in seine Wohnung heimging, wurde von seiner Frau gefragt, "was er für ein brillantes Geschäft gemacht habe?" - Stutzend verlangt er weitere Aufklärung von seiner Gattin und erfährt zu seinem Schrecken - daß Vormittags ein reich bordirter Bediente ein Schreiben überbracht habe, welches sie von der Hand ihres Mannes herrührend erkannte, deshalb habe sie auch die in dem Briefe verlangten 1000 Pfd. Sterl. in Banknoten ohne Argwohn ausgefolgt. Der freundliche Leser kann sich den Schrecken der beiden Ehegatten denken - sie standen eine Weile wie erstarrt da; doch bald raffte der Juwelier sich auf, und eilte zitternden Fußes in das Hotel, wo der Herr General wohnen sollte, dort aber erfuhr er, daß dieser bereits vor mehreren Stunden sich mit seinen Leuten aus dem Staube gemacht habe. Der Juwelier gerieth begreiflicher Weise fast in Verzweiflung. - Am höchsten steigerte sich aber sein Aerger, als am andern Morgen noch der Fiaker zu ihm kam, und die Fahrt gezahlt verlangte, die er gestern auf seine Aufforderung mit dem General gemacht, da letzterer bei einem Durchhause abstieg - und nimmer kam, während der Fiaker 8 Stunden vergebens wartete, wodurch 1 Pfd. Sterl. ihm gebühre.


Gefunden.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1866 Nr. 24 Seite 3]

Gefunden.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)


Vorladung.

Auf Instanz eines Gläubigers ist der öffentlich meistbietende Verkauf der zum Nachlasse des Webers Friedrich Schwarz zur Baeck gehörenden Büdnerstelle c. pert. verfügt worden und der Verkauftermin der Büdnerstelle c. p. auf Dienstag, den 24. April d. J., Morgens 11 Uhr, der Ueberbotstermin auf Dienstag, den 29. Mai d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem Großherzogl. Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hierdurch geladen werden.
Den etc. Schwarz'schen Erben, sowie sämmtlichen Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermin zur Regulirung der Verkaufsbedingungen bei Strafe anzunehmender Zustimmung zu erscheinen.
Gleichzeitig ist zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die vorgedachte Büdnerstelle c. pert., zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts=Ausführung, Termin auf Dienstag, den 24. April d. J., Morgens 10 Uhr, anberaumt, wozu die etc. Schwarz'schen Gläubiger, soweit sie nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommen sind, unter dem Nachtheil der Abweisung und des Ausschlusses, hierdurch vorgeladen werden.
Schönberg, den 2. Februar 1866.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) O. Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Die beiden alten Kathen auf dem Pachthofe Menzendorf, nämlich:

1. die s. g. Berg=Baracke und
2. der s. g. Fischerkathen,
sollen auf Abbruch öffentlich meistbietend, jedoch mit Vorbehalt der höheren Genehmigung des Zuschlages, verkauft werden und ist dazu Termin auf hiesiger Amtsstube auf Sonnabend, den 24. März c., Mittags 11 Uhr, angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich einfinden wollen.
Die Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden.
Schönberg, den 6. März 1866.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Am Mittwoch, den 28. März c., Vormittags 11 Uhr, soll vor der Wohnung des Gastwirths Hr. Köster hieselbst ein 7jähriger brauner Wallach öffentlich meistbietend gegen sofortige Baarzahlung in Pr. Crt. verkauft werden.
Schönberg, den 19. März 1866.
C. Ollrog.


[ => Original lesen: 1866 Nr. 24 Seite 4]

Schon am 15. April d. J. findet die Verloosung des berühmten Schwefel- und Schlammbades Fiestel bei Pr. Minden statt, wozu jedes Loos nur 1 Thaler oder 1 3/4 Gulden kostet.
Außer obigem Hauptgewinn kommen noch weitere Preise zur Verloosung, als elegante Equipagen, Pferde, Silbersachen, moderne Schlitten, Doppelgewehre, sowie viele hundert andere werthvolle Gegenstände.
Diejenigen Loose, auf welche kein Hauptpreis fällt, erhalten eine 10 Jahre lang gültige Badekarte im Werth von 7 Thlr.; es muß somit Jedes Loos unbedingt gewinnen.
Für den Absatz der gewonnenen Badekarten, sofern die Inhaber nicht selbst davon Gebrauch machen wollen, empfehlen sich untenbenannte Herren.
Jetzt noch vorhandene Loose sind gegen Franco=Einsendung oder Postnachnahme von 1 Thaler per Stück zu beziehen durch
Jean Schrimpf, Bankier in Frankfurt a. M., J. Spanier General Agent in Wunstorf bei Hannover, M. Glaser Haupt=Collecteur in Blankenburg am Harz.


Bekanntmachung.
Die Einwohner des Schönberger Armendistrictes werden aufgefordert, die Armensteuer der zweiten Hebung zum vollen Beitrag an die resp. Armenvorsteher: in Schönberg an den Schlachtermeister Danl. Stockfisch, Tischlermeister Heinr. Stüve, Bäckermeister Joh. Pöhls, auf dem Lande: an die Hauswirthe Joach. Oldörp in Boitin=Resdorf, Meyer in Falkenhagen, Lenschow in Blüssen und Krüger Resenhöft in Petersberg zu bezahlen.
Schönberg, den 15. März 1866.
Die Armenbehörde.


Geburts-Anzeige.
(Statt besonderer Meldung.)
Gestern, Nachmittags 4 Uhr, wurden wir durch die Geburt einer gesunden, kräftigen Tochter hoch erfreut.
F. König und Frau, geb. Breuel.
Culpin, den 20. März 1866.


Eingetretener Umstände halber kann der zum 26. März anberaumte Termin zur Verpachtung des Pfarr=Wittwen=Ackers in Carlow nicht stattfinden.
Ratzeburg, den 22. März 1866.
Auguste Harnack, Kirchenräthin.


Neue Tapeten u. Borden=Proben, sowie 30 Sorten billige Tapeten von 4 Schilling (Mecklenburg) an pr. Stück u. gute Auswahl billiger Borden auf Lager.
Bunte braune graue Landschafts= und gestreifte Rouleaux auf Lager bei C. Schwedt.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Dienstage nach Ostern, den 3. April 1866, stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 22. März 1866.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Zahnschmerz   Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) od. 7 1/2 Sgr. in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Bergmann's Barterzeugungstinctur unstreitig sicherstes Mittel, binnen kürzester Zeit bei selbst noch jungen Leuten einen starken und kräftigen Bartwuchs hervorzurufen, empfiehlt à Flc. 16 u. 32 Schilling (Mecklenburg) J. F. Eckmann.


Sehr schöne Schleifsteine, runde und lange, auch Streichsteine, sehr gut für Holzarbeiten bei C. Schwedt.


Einem geehrten musiktreibenden Publicum Schönberg's und Umgegend empfehle ich mein sehr wohl assortirtes seit 30 Jahren bestehendes und bis auf die neueste Zeit fortgeführtes
Musikalien-Leih-Institut
unter nachstehenden billigen Abonnements-Bedingungen bestens.
Jeder Theilnehmer zahlt:
a) Für 4 Werke jährlich 1 Taler (Mecklenburg) 17 1/2 Sgr. b) Für 8 Werke jährlich 3 Taler (Mecklenburg) 6 Sgr.
c) Wer jährlich 4 Taler (Mecklenburg) zahlt erhält 6 Werke zum Umtausch und für 2 Taler (Mecklenburg) Musikalien als Eigenthum.
d) Wer jährlich 6 Taler (Mecklenburg) zahlt erhält 8 Werke zum Umtausch und für 4 Taler (Mecklenburg) Musikalien als Eigenthum etc. etc.
Die Musikalien können nach Belieben gegen andere vertauscht werden.
= Ein Abonnement kann täglich beginnen. =
Ein completter Catalog wird gerne zur Ansicht versandt und stehen darin verzeichnete Musikalien, den geehrten Abonnenten zu Gebote. Durch Aufnahme neu erscheinender Werke wird das Leih-Institut fortdauernd vergrössert.
Sehr wünschenswerth und zweckmässig ist es, bei Umwechselung der Noten ein recht reichhaltiges (wenigstens die doppelte Anzahl der gewünschten Hefte) Verzeichniss der gewünschten Musikalien einzureichen und die speciell gerne zu erhaltenden Werke gefälligst zu unterstreichen. Durch dieses einfache und bei einem Leihinstitute, wenn auch alle guten und gangbaren Werke in vielen Exemplaren vertreten sind, durchaus wünschenswerthe Verfahren, wird jeder Abonnent stets die von ihm gewünschten Musikalien bekommen.
Um recht lebhafte Benutzung meines Leihinstitutes unter Zusicherung der promptesten Bedienung bittend, zeichne
Hochachtungsvoll
F. W. Kaibel's Kunst- und Musikalien-Handlung.
(Carl Ludwig Kaibel.)
Auswahlen neuer oder älterer Compositionen in jedem Genre werden mit Vergnügen jeder Zeit versandt und die billigsten Preise berechnet!


Aromatische Gichtwatte bei allen rheumatischen Leiden unfehlbar wirkend, empfiehlt à Packet 8 u. 12 Schilling (Mecklenburg) J. F. Eckmann.


Hiezu: Inhalts=Verzeichniß zum Officiellen Anzeiger für das Fürstenthum Ratzeburg pro 1865
und eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.

[ => Original lesen: 1866 Nr. 24 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 23. März 1866.


Saathafer 200 Sack 48 Pfund 4 Mark (Lübeck) ist zu haben auf Hof Stove.


Einfache und doppelte Bruchbänder, Suspensorien (Tragbeutel), Fontanellbinden, Wundspritzen in Glas, Horn und Gummi zu jeglichem Gebrauch, Milchpumpen, sehr zweckmäßig bei wunder Warze, die Muttermilch im Glase aufzufangen, um das Kind damit zu stillen, Warzenzieher, zum gewöhnlichen Gebrauch, um die Warze hervorzuholen und zugleich die Milch aufzufangen, Warzendeckel, Mutterkränze, runde, sowie auch mir Flügel, Gummi=Zahnkitt. Sehr gut zum Gebrauch für hohle Zähne, Gummi=Wundpapier, zweckmäßig bei offenen Wunden, um dadurch das Durchnässen zu verhüten, sowie giftfreie Milchsauger von reinem Gummi sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Bandagist u. Handschuhmacher. Schönberg.
NB. Auch mache ich darauf aufmerksam, daß ich von jetzt an Warzenzieher zum täglichen Gebrauch ausleihe.


Weiße Bohnen à Pfund 2 1/2, pr. Hundert Pfund billiger empfiehlt H. Hein vor Schönberg.


Mein im Mühlenkamp belegener Acker, 7 Scheffel groß, sehr guter Kartoffelacker, soll, nebst den Wiesen, daselbst am Sonntag, d. 18. März, Nachmittags 3 Uhr, in 14 Parzelen (zu 31 []Ruthen) meistbietend verpachtet werden.
J. P. Trehms, Webermeister.


Zu Ostern suche ich in hiesige Landstellen gegen gute Sicherheit einen Geldposten von 1000 Taler (Mecklenburg) und zwei Pöste von 400 Taler (Mecklenburg).
Schönberg, im März 1866.
J. P. Bade.


In meinem Geschäfte ist noch eine Lehrlingsstelle zu Ostern offen. Hierauf Reflectirende wollen sich gütigst wenden an Herrn J. H. Lenschow in Selmsdorf, um nähere Auskunft zu erhalten.
Ch. F. Bossert, Maschinenbauer in Hamburg.


Englischen Portland Cement aus der Fabrik von Otto Trechmann, Hartlepool, in Originaltonnen und Packung unter Garantie.
Asphaltirte Dachpappe und Papier,
Asphaltröhren für Gas= und Wasserleitungen,
Patent=Dach=, Schiff=, Wand=Filz,
Zinkbleche von der schlesischen Actien=Gesellschaft empfiehlt zu billigen Preisen zur gefälligen Abnahme
Arnold Riesland, Lübeck, obere Johannisstraße Nr. 6., Joh.=Quart.


Bei mir sind alle Arten Gemüse= und Blumen=Sämereien, sowie jetzt schon Kohlpflanzen, später Sellerie, Porro etc. Pflanzen zu haben.
Gärtner Prill Wittwe.


Theater in Schönberg.
Sonntag, den 25. März (Letzte Vorstellung): Pechmeier, oder: Was der Name nicht thut! Lustspiel in 1 Aufz. Hierauf: Die Candidatenwahl, oder: Der gerade Weg der beste! Lustsp. in 2 Aufz. Dann folgt auf Begehren: s'Versprechen hinterm Heerd, Alpenscene mit Gesang in 1 Aufz. Zum Schluß: Abschiedsrede, verfaßt von P. Schmidt, gesprochen von Marie Kneisel.


Als Geschenk für Confirmanden empfehle ich eine bedeutende Auswahl der gediegensten und besten Communion= und Andachtsbücher in sehr geschmackvollen Einbänden.
J. P. Bade.


Bergmann's Zahnwolle zum augenblicklichen Stillen jeder Zahnschmerzen, empfiehlt à Hülse 4 Schilling (Mecklenburg) J. F. Eckmann.


Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 21. März 1866.
Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 15. März. Dem Fuhrmann Krohn hies. ein S. - Dem Schlachtermstr. Ohls hies. eine T. - - Dem Arbm. Schmüser hies. eine T. - D. 16. Dem Sattlermstr. Friedrichs vor Schönberg eine T. - D. 17. Dem Arbm. Warnemünde vor Schönberg eine T. -D. 19. Dem Tischler Dierk in Schönberg eine T. - D. 20. Dem Fuhrmann Tretow vor Schönberg eine T. - Dem Bürstenbinder Licht hies. ein S. - D. 21. Dem Barbier Fick hies. ein S.

Gestorben: D. 12. März, Maria S. W. Retelsdorf, Arbm.tocht. zu Olndorf, 11 M. a. - Elis. Stahl, geb. Denker, Arbm.frau zu Rabensdorf, 76 J. a. - D. 15. Ludw. Pet. Heinr. Stree, Productenhändl.sohn hies., 11 J. 1 M. a. - D. 16. Dr. med. Hörcher, Wittwer hies., fast 78 J. a. - D. 18. Johannes J. H. Hinzelmann, Bäckermstr.sohn hies., 18 T. a. - Heinr. Joach. Joh. Holst in Rupensdorf, 6 M. a.

Freitag, den 23. März.
Passionspredigt (Vormittags 10 Uhr): Pastor Kaempffer.

Sonntag, den 25. März.
Vormittagskirche: Herr Candidat Wendt.
Nachmittags: Prüfung der Confirmand.: Past. Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1866
März.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
20.
21.
22.
31.04
32.56
33.28
1.0
0.5
0.5
3.8
3.5
4.4
NNO
NO
O
1
0
1
trübe.
-
-


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans d. St.28 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pf.4 1/2 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 8 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Karpfen d. Pfund10 - 12 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen17 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Rübsen.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD