[ => Original lesen: 1866 Nr. 22 Seite 1] - Oesterreichs: "Sie sollen sie nicht haben!" nämlich die Herzogthümer Schleswig=Holstein, setzt Preußen sein: "wir müssen sie haben und werden sie bekommen!" entgegen und zwar nicht mehr schüchtern und vertraulich, sondern vor aller Welt und vor allen Widersachern. Das ist die neueste Wendung sie ist wahrscheinlich das Ergebniß des Rathes, den der König von Preußen mit seinen Ministern, Generälen und Gesandten gehalten hat. Die Form, in welcher diese Wendung und dieser Entschluß auftritt, ist die Antwort des Herrn von Bismarck an den Herrn von Scheel=Plessen und 17 Mitgliedern der Ritterschaft in Holstein. Diese Achtzehn hatten sich in einer Adresse für Anschluß an Preußen erklärt; diese Erklärung hatte die Gegenmaßregeln der österreichischen Landesregierung in Holstein und des österreichischen Statthalters veranlaßt und endlich das Verhältniß Preußens und Oesterreichs zu einander auf die Spitze getrieben. Was antwortet nun Herr von Bismarck jenen Rittern und zugleich im Namen seines Königs und Herrn? Er schreibt ihnen: "Unter den verschiedenen Formen, in welchen die Rechte Preußens und die Interessen Deutschlands in Schleswig=Holstein gewahrt werden können, ist die Vereinigung mit der preußischen Monarchie die für Schleswig=Holstein selbst vortheilhafteste." - "Die preußische Regierung wird für diese Lösung die Zustimmung Oesterreichs gewinnen und ihre Ansprüche unter allen Umständen festhalten." Das ist deutlich und Jedermann weiß, woran er ist. Es wird sich nun zeigen, ob Oesterreich sein "sie sollen sie nicht haben" um jeden Preis festhält, oder ob auch Holstein einen Preis für Oesterreich hat, den Preußen zahlen kann oder will.
- Seit acht Tagen hält der Kaiser von Oesterreich mit dem alten Heß, dem General Benedek, dem Erzherzog Albrecht und andern commandirenden Generälen sogenannten Marschallsrath. Man hat bei den zu treffenden Maßregeln namentlich Böhmen und Schlesien im Auge; Erzherzog Albrecht soll zum Obercommandanten ausersehen sein. Einige Besorgniß macht Italien, das seine Freundschaft mit Preußen zur Schau trägt.
- Die hohen Offiziere und Beamten in Cassel haben Ordre, sich täglich nach dem Befinden des Kurfürsten zu erkundigen.
- In Paris spricht man von einem vereitelten Attentat auf das Leben Napoleons. Der Mord sollte auf dem Maskenballe des Marineministers ausgeführt werden und wurde eine Stunde zuvor entdeckt. Sechs Italiener sollen verhaftet sein.
- In Baden ist die Einführung der Civilehe im Werke. Die Gegner derselben wollen die Frauen in's Feuer schicken; diese sollen die Großherzogin in einer Adresse beschwören, die Civilehe zu hintertreiben. Das betreffende Gesetz will aber durch die der kirchlichen Trauung vorhergehende bürgerliche Trauung Niemand in seinem Gewissen beschworen und Niemand hindern, sich auch kirchlich trauen zu lassen. Die vielerlei Hindernisse, welche die katholische Kirche den Heirathslustigen bereitet, namentlich, wenn diese verschiedenen Confessionen angehören, haben die Einführung der Civilehe beschleunigt.
- Markl, der ungetreue Cassier der Creditbank in Wien, ist wegen Unterschlagungen im Betrage von 450,000 fl. zu 4jähriger schwerer Kerkerstrafe verurtheilt worden. In der Lotterie hatte er nach und nach 1,365,000 fl. eingesetzt und 914,000 fl. wieder gewonnen; sein höchster Einsatz an einem Tage war 42,000 fl.
- In Bucharest bilden die bei dem Günstling und Vertrauten des vertriebenen Fürsten Cousa gefundenen Papiere das allgemeine Gespräch. Liebrecht (so heißt er) war von einem Bedienten zum fürstlichen Adjutanten, Generaldirector der Telegraphen und zum Chef der geheimen Polizei aufgerückt. Unter seinen Papieren befinden sich Verzeichnisse von Personen, die als gewandte Diebe bekannt sind und dem Fürsten zu den höchsten Aemtern empfohlen werden. Man findet eine Liste der Geschenke, die dem allmächtigen Günstling von den Pächtern der Monopole und den Lieferanten gemacht wurden; auch die Summen sind genau angegeben, die Liebrecht von denen erhalten hat, die eine Beförderung wünschten, und um dem Werk die Krone aufzusetzen, findet sich auch die ganze Correspondenz, die Liebrecht mit den schönsten und hochgestellten Damen des Landes, die ihm nichts abzuschlagen wagten, geführt hat. Das Vermögen Liebrechts beläuft sich auf 3 Mill. Piaster und 30,000 Ducaten baar.
- Der Mann, der zuerst die Goldminen in Californien entdeckte, ein Greis Namens Johann Sutter, befindet sich in Washington, um bei der Regierung eine Unterstützung zu erbitten. Die Freigebigkeit, die er stets den Amerikanern, welche in das Goldland eingewandert kamen, erwies, soll nicht wenig dazu beigetragen haben, daß er blutarm geworden ist. Er ist Schweizer von Geburt und leidet an Heimweh, und dieser Mann, der so viele Millionen durch seine Fingern wandern sah, bettelt jetzt um eine geringe Summe, um in sein Vaterland heimkehren zu können.
- In Hamburg geht das Gerücht, der malaiische Matrose Torio, welcher der Ermordung eines Mädchens geständig und der eines Ehepaars dringend verdächtig ist, habe auch den Mord eingestanden, wegen dessen Franz Müller in London hingerichtet ist.
- In Rom hält sich gegenwärtig eine Negerin, Miß Edmonia Lewis aus den Vereinigten Staaten, auf, welche Bildhauerin ist. Sie hat ihre Werkstatt in einem der Säle, worin der berühmte Canova arbeitet, und führt namentlich solche Werke aus, die auf die Befreiung ihrer Race Bezug haben.
- Die Furcht vor diesjährigen größeren In=
[ => Original lesen: 1866 Nr. 22 Seite 2]sectenschäden erscheint in Betracht, daß das milde Winterwetter die Brut aus dem Vorjahre ungewöhnlich massenhaft wird zur Ausbildung kommen lassen, nur allzu gerechtfertigt. Deshalb empfiehlt sich mehr denn je die Anbringung zahlreicher Nistkästchen und die sonstige Hegung der Höhlenbrüter, überhaupt die umsichtige Beachtung der Lehren, welche die werthvollen Schriften von Gloger, "Kleine Ermahnungen zum Schutze nützlicher Thiere" "Die nützlichsten Freunde der Land= und Forstwirthschaft unter den Thieren" und die "Höhlenbrüter" (5, 12 und 16 ) geben. Jeder Land= und Forstmann sollte die wenigen Schillinge zur Anschaffung dieser Schriften gerne ausgeben.
- An einem der letzten Markttage kam in einem Gasthause in Bruneck (Tyrol) die Rede auf das Gewicht eines Anwesenden, und in Folge dessen wurde eine Wette eingegangen. Als es zum Wiegen kam, stellten sich nach einander drei Männer auf die Waage. Der erste, ein Etschländer, wog 199 , der zweite, ein Pusterthaler, 222 und der dritte, ein Mann aus der Brixener Gegend, 294 , somit alle drei zusammen nicht weniger als 7 Ctr. 15 . Da bei dem dritten die vorhandenen Gewichte nicht ausreichten, so mußte der zweite mit seinem 222pfündigen Corpus aushelfen.
(Eingesandt.) Nachdem bereits seit einiger Zeit die Schauspielergesellschaft unter Direction des Herrn Dannenberg aus Hamburg ihre Vorstellungen giebt, so finden wir uns veranlaßt, den Mitgliedern für ihre Leistungen besten Dank zu sagen. - Die am Sonntag stattgefundene Vorstellung "Perciosa" hat allerseits Anerkennung gefunden. - Die Posse: "Wenn Leute Geld haben" fand allgemeinen Beifall. - Die Mittwochsvorstellung lieferte uns den Beweis, daß ein Charactergemälde, soweit die Scenerie eines kleinen Theaters ausreicht, sehr gut dem Publicum vorgeführt werden kann; namentlich zeichnete sich Herr Schmidt als Servilius aus, und verstanden Fräulein Kneisel als Susanne und Herr Meßner als Hans Vierschrot ihre Rollen gut durchzuführen; auch Herr Pree als Theodor und Fräul. Reithmayr als Rosine, fanden sehr vielen Beifall, jedoch wäre zu wünschen, einzelne Scenen von Uebertreibung frei zu halten. Wir können nur volles Lob der Gesellschaft Spenden und werden durch zahlreichen Besuch ihre Bemühungen gelohnt werden.
Gefunden. [Erzählung] (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1866 Nr. 22 Seite 3]Gefunden. [Erzählung] [Fortsetzung.]
Anzeigen.
Vorladung.
Auf Antrag der hiesigen Armenbehörde werden alle Diejenigen, welche an den insolventen Nachlaß des Knechts Peter Hellmann aus Rabensdorf aus irgend einem erdenklichen Rechtsgrunde Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, hiedurch peremtorisch, auch für den Fall einer sich ergebenden Insufficienz des Nachlasses zur vollen Wirkung eines Concurs=Proclams, geladen, solche ihre Ansprüche in dem auf Dienstag den 29. Mai d. J., Morgens 11 Uhr, vor Gericht allhier anberaumten Liquidations=Termine gehörig anzumelden und sofort zu rechtfertigen, unter dem hiedurch angedroheten Nachtheile, daß alle nicht angemeldeten Ansprüche an den Nachlaß qu. für immer präcludirt und abgewiesen werden sollen.
Schönberg, den 10. März 1866.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Curatelbestellung.
Es wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Hauswirth Wilms zu Petersberg unter Curatel des Hauswirths Oldörp zu Petersberg und des Rademachers Badstein zu Schönberg steht und ohne Zustimmung seiner Curatoren über sein Vermögen nicht verfügen darf.
Schönberg, den 10. März 1866.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Verkaufsanzeigen.
Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlungen meistbietend verkauft werden:
Mittwoch, den 21. März, im Röggeliner und Carlower Holze
75 Faden buchen Kluft=, Knüppel= u. Olmholz,
7 3/4 Faden eichen Kluft=, Knüppel= u. Olmholz,
5 1/2 Faden Aspenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 10 Uhr am Schlagbaume des Röggeliner Holzes am See.
Donnerstag, den 22. März, im Garnseer Holze
45 Faden buchen Knüppel= u. Olmholz,
24 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 10 Uhr am Schlagbaume des Garnseer Holzes am Garnsee.
Sonnabend, den 24. März, im Samkower Holze
13 1/2 Faden buchen Kluft= u. Olmholz und
2 Faden eichen Kluft= und Knüppelholz.
Versammlung der Käufer am Schlagbaume des Samkower Holzes auf dem Wege von Lindow nach Pogetz Morgens 10 Uhr.
Schönberg, den 15. März 1866.
Danckwarth.
Am Dienstag, den 20. März, Morgens 10 Uhr, sollen im Organistenhause in der Hinterstraße:
Mehrere Sämereien in kleinen Quantitäten gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Seegert, Landreiter.
Bekanntmachungen.
Den Pächtern der unterm 12. d. Mts. im Mühlen= und Moorcamp verpachteten Ackerparcelen etc. wird in Grundlage der Bedingungen der reine Zuschlag hiemit ertheilt.
Schönberg, den 14. März 1866.
Der Magistrat.
Bekanntmachung.
Die restirenden Beiträge zur Armensteuer müssen im Laufe dieser Woche an die resp. Armenvorsteher bezahlt sein, die sodann nachbleibenden Rückstände aber exekutivisch abgefordert werden.
Schönberg, den 12. März 1866.
Die Armenbehörde.
Bekanntmachung.
Die Einwohner des Schönberger Armendistrictes werden aufgefordert, die Armensteuer der zweiten Hebung zum vollen Beitrag an die resp. Armenvorsteher: in Schönberg an den Schlachtermeister Danl. Stockfisch, Tischlermeister Heinr. Stüve, Bäckermeister Joh. Pöhls, auf dem Lande: an die Hauswirthe Joach. Oldörp in Boitin=Resdorf, Meyer in Falkenhagen, Lenschow in Blüssen und Krüger Resenhöft in Petersberg zu bezahlen.
Schönberg, den 15. März 1866.
Die Armenbehörde.
Vermischte Anzeigen.
Die Lehrer der Schönberger Stadt= u. Realschule laden hierdurch die hochgeehrten Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde dieser Schulanstalt, insbesondere die Eltern und Angehörigen der Schüler und Schülerinnen zu der am Mittwoch, den 21. März d. J., beginnenden öffentlichen Prüfung ein.
Mittwoch Vormitt. 8 Uhr: Choral; Mädchkl. III. biblische Geschichte; Mädchkl. I. Deutsch. - 10 1/4 Uhr: Mädchkl. II. Deutsch; Mädchkl. I. Geschichte u. Geographie. - Choral; Entlassung.
Donnerstag Vormitt. 8 Uhr: Choral; Knabkl. I. Religion; Realkl. III. Latein. - 10 1/4 Uhr: Realkl. II. Mathematik; Realkl. I. Englisch. - Entlassung; Choral.
Nachmitt. 2 Uhr: Elementarkl. Lesen und biblische Geschichte.
Freitag Nachmitt. 2 Uhr: Knabkl. III. Lesen u. Rechnen; Knabkl. II. Religion.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 22 Seite 4]Die diesjährige ordentliche März=Versammlung des Landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Dienstag, den 27. März d. J., Vormittags 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg, den 8. März 1866.
Namens des Vorstandes R. Rackow, d. Z. Secretair.
Als Geschenk für Confirmanden empfehle ich eine bedeutende Auswahl der gediegensten und besten Communion= und Andachtsbücher in sehr geschmackvollen Einbänden.
J. P. Bade.
In meinem Geschäfte ist noch eine Lehrlingsstelle zu Ostern offen. Hierauf Reflectirende wollen sich gütigst wenden an Herrn J. H. Lenschow in Selmsdorf, um nähere Auskunft zu erhalten.
Ch. F. Bossert, Maschinenbauer in Hamburg.
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Mit allen Sorten Stohhüten, sowie zu Putzarbeiten empfiehlt sich M. Barkenthien, geb. Scheer.
Schöner Buxbaum zum Verkauf ist zu haben auf Hof Rabensdorf.
Ein Laufbursche wird zu Ostern gesucht von Maler Schultze.
Mehrere Freunde des Theaters bitten Herrn Director Dannenberg um Aufführung des hübschen Lustspieles: Der Doctor Wespe.
Möbel-Magazin.
Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg 1866.
Das Tischleramt.
Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin
schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
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Schönberg, im März 1866.
J. P. Bade.
(Hiezu eine Beilage.)
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 22 Seite 5]Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 16. März 1866.
Dr. Pattison's Gichtwatte lindert sofort und heilt schnell Gicht und Rheumatismen aller Art, als Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Magen= und Unterleibsschmerz etc.
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Schon am 15. April d. J. findet die Verloosung des berühmten Schwefel- und Schlammbades Fiestel bei Pr. Minden statt, wozu jedes Loos nur 1 Thaler oder 1 3/4 Gulden kostet.
Außer obigem Hauptgewinn kommen noch weitere Preise zur Verloosung, als elegante Equipagen, Pferde, Silbersachen, moderne Schlitten, Doppelgewehre, sowie viele hundert andere werthvolle Gegenstände.
Diejenigen Loose, auf welche kein Hauptpreis fällt, erhalten eine 10 Jahre lang gültige Badekarte im Werth von 7 Thlr.; es muß somit Jedes Loos unbedingt gewinnen.
Für den Absatz der gewonnenen Badekarten, sofern die Inhaber nicht selbst davon Gebrauch machen wollen, empfehlen sich untenbenannte Herren.
Jetzt noch vorhandene Loose sind gegen Franco=Einsendung oder Postnachnahme von 1 Thaler per Stück zu beziehen durch
Jean Schrimpf, Bankier in Frankfurt a. M., J. Spanier General Agent in Wunstorf bei Hannover, M. Glaser Haupt=Collecteur in Blankenburg am Harz.
Weiße Bohnen à 2 1/2, pr. Hundert Pfund billiger empfiehlt H. Hein vor Schönberg.
Mein im Mühlenkamp belegener Acker, 7 Scheffel groß, sehr guter Kartoffelacker, soll, nebst den Wiesen, daselbst am Sonntag, d. 18. März, Nachmittags 3 Uhr, in 14 Parzelen (zu 31 []Ruthen) meistbietend verpachtet werden.
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NB. Auch mache ich darauf aufmerksam, daß ich von jetzt an Warzenzieher zum täglichen Gebrauch ausleihe.
Sonntag, den 18. März, zum ersten Male: Der Dachdecker, Posse mit Gesang in 5 Bildern; zum Schluß: Soldatenliebe, oder: Ein Topf mit Hammelfett, Posse in 2 Aufz.
Montag, d. 19. März: Studentenschwänke, oder: Der lebendige Todte, Schwank in zwei Aufz. Vorher: Der Tyrann von Spanien, Schauspiel in 2 Aufz.
In dieser Woche finden täglich Vorstellungen (ausgenommen Sonnabend) und am Sonntag, den 25. d. Mts, die letzte Vorstellung statt.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Geboren: D. 21. Febr. Eine unehel. Tocht. in Schönberg. D. 24. D. Schuhmach.mstr. J. H. Lenschow v. Schönbg. ein todter S. - D. 25. Dem Büdner Freitag zu Törpt eine T. - D. 27. Dem Schlachtermeister Bockwoldt vor Schönberg ein S. - D. 28. Dem Bäckermeister Hinzelmann hies. ein S. - D. 6. März. Dem Eigenthümer Arndt vor Schönberg eine T. - D. 7. Dem Arbm. Buggenthin a. d. hies. Bauhofe Zwillingsknaben. - D. 8. Dem Arbm. Körner zu Gr. Bünsdorf ein S. - D. 9. Dem Schulzen Burmeister zu Kleinfeld ein S.
Gestorben: D. 22. Febr. Johann Peter Vick, Schneidermstr. hieselbst, 62 J. 4 M. a. - D. 23. Hans Joachim Ehlers, emerit. Schulmeister zu Resdorf, 70 J. 3 M. a. - Joachim F. H. Asmus Mett vor Schönberg, 4 M. a. - D. 27. Jochen H. Erdmann Voß, Hauswirth zu Wahlsdorf, 74 J. a. - Anna Maria Wigger, Hauswirthstocht. zu Lockwisch, 21 J. 2 M. a. - D. 2. März. Joach. H. Ludw. Prill, Gärtner hies., 45 J. 2 M. a. - D. 3. Greth Lies Mellahn, geb. Ahlwardt, Arbm.wittwe zu Torriesdorf. - D. 4. Elisabet Suerbier, geb. Burmeister, Büdnerswittwe zu Rabensdorf. - D. 6. Hans Heinrich Maaß, Hauswirth zu Kl. Siemz, 53 J. a. - D. 8. Christine M. D. Albrecht hieselbst, Tischlerstocht. aus Santow, 61 J. 4 M. a.
Freitag, den 16. März.
Passionspredigt (Vormittags 10 Uhr): Pastor Fischer.
Sonntag, den 18. März.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Passionspredigt (Abends 6 Uhr): Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.
Meteorologische Beobachtungen. |
1866 März. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
13. 14. 15. |
28.70 31.20 34.00 |
-0.5 -3.8 -3.7 |
3.5 -0.6 2.9 |
W WNW S |
2 1 1 |
wolkig. zieml. heit. heiter. - |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 15 - 15 1/2 . |
Holst. d. | 15 1/2 - 16 . |
Enten, d. St. | 16 - 20 . |
Hühner, d. St. | 12 - 16 . |
Tauben, d. St. | 4 . |
Spickgans d. St. | 28 - 40 . |
Flickgans d. St. | 16 - 20 . |
Schinken, d. | 7 1/2 - 8 . |
Schweinskopf, d. Pf. | 4 1/2 - 5 . |
Wurst d. | 8 - 10 . |
Eier 8 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß. | 4 - 5 . |
Karpfen d. | 10 - 12 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 17 1/2 - 19 | | 8 | |
Roggen | 13 - 13 | | 12 | |
Gerste | 12 - 13 | | - | |
Hafer | 11 - 11 | | 8 | |
Erbsen | 15 - 17 | | 8 | |
Wicken | 16 - 19 | | - | |
Buchweizen | 13 - 13 | | 8 | |
Winter=Rapsaat | - | | - | |
Rübsen. | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | - | |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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