[ => Original lesen: 1866 Nr. 15 Seite 1] Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß nach dem Ableben des Schornsteinfeger=Meisters Kunau dem Schornsteinfeger Heinrich Lenschow hieselbst und dem Schornsteinfeger Johann Heinrich Schulz aus Mirow Privilegien zum Schornsteinfegen Allerhöchst ertheilt worden sind, wonach dieselben verpflichtet worden, alle und jede Kamine, Schornsteine, Ranchfänge und Röhren im Fürstenthume Ratzeburg, so oft es nöthig, zu reinigen.
Um nun Ungewißheiten über die Nothwendigkeit der Reinigung vorzubeugen, wird von Großherzoglicher Landvogtei hierdurch bestimmt, daß:
1) Jeder Küchenschornstein im Jahre 4mal,
2) jeder Brennerei und Brauerei=Schornstein während des Betriebes, alle 6 Wochen,
3) jeder gewöhnliche Schornstein (Steigkamin) 2mal im Jahre,
4) jedes russische Rohr, sobald es nicht zu den Küchenschornsteinen zu rechnen, 3mal im Jahre.
5) jeder Rauchfang 2mal im Jahre,
von den Schornsteinfegern tüchtig gefegt werden muß.
Die Bezahlung bleibt, wie sie durch die landvogteiliche Bekanntmachung vom 11. Mai 1848 angeordnet worden, jedoch mit dem Zusatze, daß für Rauchfänge, wenn sie zu den größeren gehören, wie sie gewöhnlich in Bauerhäusern befindlich sind, 5 Schillinge und für die kleineren 4 Schillinge zu zahlen sind.
Schönberg, den 15. Februar 1866.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.
- Rußland nimmt jetzt wieder einmal das politische Interesse im hohen Grade in Anspruch. Die jüngste Maßnahme der Regierung zu St. Petersburg besteht in einer starken Vermehrung der Garnison im Königreich Polen. Jetzt, wo eben erst die für die Einwohner so drückende militairische Besetzung vermindert worden ist, rücken plötzlich wieder neue Regimenter ein, welche jedoch im Norden des Landes nicht stehen bleiben, sondern sämmtlich nach dem Süden marschiren. Wie es heißt, sollen an der galizischen Grenze von Polen und Volhynien eine Armee von 40-50,000 Mann concentrirt werden. Die Ansichten über den Grund dieser Anordnungen sind verschieden, doch dürfte die wahrscheinlichere die sein, daß man in diesem Frühjahr in den Donaufürstenthümern große Veränderungen erwartet. Die orientalische Frage verdient wieder die größte Aufmerksamkeit.
- Die dreitägigen Verhandlungen des preußischen Abgeordnetenhauses über den Beschluß des Obertribunals, der die Redner in den Sitzungen des Hauses für ihre Aeußerungen verantwortlich erklärt, waren wohl die bedeutendsten seit dem Bestehen der Verfassung; sie schlossen damit, daß das Abg.haus das Obertribunal zu solchen Beschluß für nicht berechtigt erklärte, da die Verfassung höher stehe, wie der höchste Gerichtshof. Die Minister sagen dagegen: Das Haus greife die Unabhängigkeit der Richter an, es weise die Richter darauf hin, nach der wechselnden Laune der öffentlichen Meinung zu urtheilen, statt frei nach ihrer Ueberzeugung und den Gesetzen; der Kampf gegen den Beschluß des Obertribunals sei ein Wahlmanöver.
- Im April feiert das russische Kaiserpaar seine silberne Hochzeit; dann wird der Petersburger Hof aussehen, wie ein deutscher Fürstencongreß, denn es gibt wenige deutsche Fürstenhäuser, die nicht mit dem russischen verschwägert etc. sind und alle werden ihre Vertreter schicken. Es heißt, der russische Thronfolger verlobe sich bei dieser Feier mit der dänischen Prinzessin Dagmar, der Braut seines Verstorbenen Bruders.
- Im russischen Theile des nördlichen Amerika sind bei der Vorbereitung zur großen Telegraphenleitung Goldlager entdeckt worden, die noch reichhaltiger sein sollen, wie die californischen.
- Während wir im westlichen Europa seit 4 Wochen ein frühlingsartiges Wetter haben, ist in Griechenland am 1. Februar ein tiefer Schnee gefallen, der Berg und Thal bedeckt. Am 30. Jan. stand auf keiner bekannten meteorologischen Station des mittleren Europas das Thermometer auf dem Gefrierpunkte, eine fast unerhörte Erscheinung. In Nordamerika herrscht unterdessen ein grimmiger Winter. in Newyork stand in der ersten Hälfte des Januar das Thermometer 20 Grad unter Null. In Persien und den andern Ländern Westasiens herrscht ebenfalls ein ungewöhnlich strenger Winter.
- Vor einiger Zeit wurde der Lodoner Bankier Paul wegen betrügerischen Bankerotts zur Deportion nach einer Strafkolonie in Australien verurtheilt. sofort nach dem Urtheilsspruche machte die junge hübsche Frau des Bankiers ihr eigenes Vermögen zu Geld, schiffte sich nach Australien ein und kaufte in der Umgebung von Sidney eine prächtige Landwohnung, in welcher sie bei Ankunft des Sträf=
[ => Original lesen: 1866 Nr. 15 Seite 2]ling=Gemahls bereits bestens eingerichtet war. Nun besteht gleich andern Sonderbarkeiten des englischen Rechtes auch die unter Georg III. getroffene Bestimmung, daß jeder in Sidney wohnende Engländer oder Engländerin einen Sträfling in ihre Dienste nehmen und ihn dadurch den Strafanstalten entziehen kann. Die junge Frau hatte nichts Eiligeres zu thun als von diesem Privilegium Gebrauch und ihren Mann zu ihrem Kammerdiener zumachen. Die Behörden konnten nichts dagegen thun.
- Folgender wunderbare Vorfall verdient in weiteren Kreisen bekannt zu werden. Der Veteran Schmidt aus den Freiheitskriegen, der als Deichwärter unweit Zerben lebt, hatte vor etwa 12 Jahren das Unglück, daß seine Frau erblindete. Ein weißer Ueberzug hatte die Augen bedeckt. Vor einiger Zeit bekommt sie an den Augen Geschwüre. Eines Morgens früh ruft sie glückselig aus: "Mann, ich kann wieder sehen! Aber wie bist du weiß geworden!" Seit 12 Jahren war sein Haar gebleicht. Mitten im Winter sieht sie das grüne Feld und freut sich über Gottes Herrlichkeit. Sie sendet zum Pastor B. und bittet: Er möge dem Herrn in der Kirche für ihre Erlösung aus der Finsterniß danken, welches auch geschieht, und es ist wohl nicht leicht von der ganzen Gemeinde so innig gedankt worden, wie bei diesem Wunder. Für die Augenärzte ist dieser Fall von größtem Interesse. Der Star ist durch Geschwüre beseitigt.
- In einer wahrhaft furchtbaren Situation befand sich kürzlich ein junger Mann in Dresden, der als geschickter Arbeiter bei einem dortigen Schlossermeister Geldschränke anfertigt und deren schon über 100 abgeliefert hat. Eben war wieder eins von jenen ehernen Diebesärgernissen der Neuzeit unter den nervigen Fäusten der Söhne Vulkans blank und spiegelglatt hervorgegangen und man schritt zur Schloßprobe. Dieselbe fiel aber nicht zur Zufriedenheit des eigensinnigen Arbeiters aus. Die Riegel und Federn griffen ihm nicht exact genug ein; es klappte und schnappte ihm mit Einem Worte nicht so recht. Gleichwohl ließ sich auch nicht ermitteln, wo ein Fehler lag. Weil von außen sich nichts entdecken ließ, begiebt er sich mit einem brennenden Talglichte ins Innere und läßt von außen schließen. Er beobachtet, sondirt, leuchtet hin und her, kann aber nicht wegkriegen, wo es hängt. "Nun, so muß das Schloß wieder herunter, macht auf!" Die draußen stehenden Gehülfen fangen an zu schließen, allein die Riegel weichen nicht mehr. Einer nach dem andern versucht, aber keinem gelingt es. Eine lange bange Viertelstunde ist schon vergangen. Der Eingeschlossene, von Natur muthig und nervenstark und deshalb unverzagt, bemerkt jetzt zu seinem Schrecken, daß ihm das Athmen schwer fällt und das Licht aus Mangel an Lebensluft zu verlöschen droht. Er wird ängstlich und bittet den Meister zu holen. Derselbe erscheint sofort und arbeitet an dem Schlosse herum, müht sich aber ebenso erfolglos, wie vorher die Gesellen. Mittlerweile flackert drinnen das Licht noch ein paar Mal schwach auf und verlischt. Dem Unglücklichen bricht der kalte Schweiß aus allen Poren, die Athmungsbeschwerden werden nahezu unerträglich - und ringsum Grabesnacht. Licht, nur Licht! denkt er - vielleicht brennt es doch und du entdeckst die Ursache deiner schrecklichen Lage. Er sucht in den Taschen, findet ein Päckchen Zündhölzer und fängt hastig an zu streichen, in der namenlosen Angst nicht bedenkend, daß der Phosphor= und Schwefelgeruch die Luft verschlechtert. - Alle Versuche, Licht zu schaffen, waren vergeblich. Draußen arbeiten sämmtliche Schlosser schweißtriefend, nur manchmal mit der Frage sich unterbrechend: "G., lebst Du noch?" -Ja, aber - eilt um Gottes willen - sonst ist's vorbei mit mir. Ich kriege - keine Luft - mehr!" Und angestrengter würgen und wuchten die Freunde mit Bohrer, Meißel und Dietrich. Es ist vergebens. Jetzt packt dem Armen drinnen im eisernen Sarge die Verzweiflung! So jung und lebenslustig auf so entsetzliche Art sterben zu müssen, das ist zu viel. Mit Riesenkraft stemmt er sich gegen die Thür, doch die metallnen Wände spotten der Ohnmacht ihres Verfertigers. Keuchend läßt er ab von dem thörichten Versuch. Noch einmal sammelt er sich, wieder will er Licht, sucht nach Zündhölzchen - und findet - o gütige Vorsehung - einen Schraubenzieher, der vergessen am Boden liegen geblieben war. Jetzt ist noch Hülfe möglich. Er rafft sich auf und innig vertraut mit der Befestigung des verhängnisvollen Schlosses, fängt er an, dasselbe loszuschrauben. Wohl wanken ihm die Kniee, die Brust droht zu zerspringen, aber die Hand zittert nicht, sie findet jedes Schräubchen und dreht - und dreht fort mit Blitzesschnelle. Jetzt fällt das Schloß, die Thür springt auf und der Gefolterte wirft sich seinen jubelnden Freunden in die Arme.
Der Mönch. Aus den Erzählungen eines alten Herrn. [Erzählung] (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1866 Nr. 15 Seite 3]Der Mönch. Aus den Erzählungen eines alten Herrn. [Erzählung] [Fortsetzung.]
Anzeigen.
In der Debitsache des Kaufmanns W. Abels zu Schönberg ist zur Publication des Prioritätserkenntnisses Termin auf Freitag, den 9. März d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt, wozu die nicht präcludirten Abels'schen Gläubiger unter dem Nachtheil, daß auch bei ihrem Ausbleiben mit der Publication wird verfahren werden, hiedurch vorgeladen werden.
Schönberg, den 3. Februar 1866.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Verkaufsanzeigen.
Holzverkauf.
Am Donnerstag, den 22. Februar, sollen im Cordshäger Holze, Vitenser Forst, meistbietend verkauft werden:
50 Faden 3. 7. 7. Fuß Buchenholz;
60 Fuder buchen Durchforstungs= u. Zweigholz, eine Parthie Eichhester zu Pfahl= und Nutzholz, sowie einige stärkere Eichen auch zu Bauholz tauglich;
12 Faden 3. 7. 7.' buchen Rodestämme und 16 Haufen Dorn.
Käufer wollen sich Morgens 9 Uhr im Cordshäger Holz auf der großen Schneese einfinden. Eine Holzabfuhr am Auctionstage ist nicht gestattet.
Vitense, den 16. Februar 1866.
L. Wiegandt, Förster.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 15 Seite 4]Vermischte Anzeigen.
Da von der unterzeichneten Direction zur Zeit keine Beamte angestellt werden, so sind die bei Bewerbungsgesuchen eingereichten Zeugnisse hieselbst im Bureau des Dr. W. Brehmer abzufordern. Auswärtigen werden dieselben auf Verlangen unfrankirt zugesendet.
Lübeck, den 30. Januar 1866.
Die Direction der Lübeck=Kleinen Eisenbahn=Gesellschaft.
Englischen Portland Cement aus der Fabrik von Otto Trechmann, Hartlepool, in Originaltonnen und Packung unter Garantie.
Asphaltirte Dachpappe und Papier,
Asphaltröhren für Gas= und Wasserleitungen,
Patent=Dach=, Schiff=, Wand=Filz,
Zinkbleche von der schlesischen Actien=Gesellschaft empfiehlt zu billigen Preisen zur gefälligen Abnahme
Arnold Riesland, Lübeck, obere Johannisstraße Nr. 6., Joh.=Quart.
Nie hat eine Lotterie oder Capitalien=Verloosung den Betheiligten so viele Chancen geboten, als das Kaiserl. Königl. Oesterr. Staats=Anlehen vom Jahr 1864, welches mit 120 Millionen 983 Tausend Gulden österr. Währg. eingetheilt in:
20 Gewinne à fl. 250,000
10 Gewinne à fl. 220,000
60 Gewinne à fl. 200,000
81 Gewinne à fl. 150,000
20 Gewinne à fl. 50,000
20 Gewinne à fl. 25,000
u. s. w. bis zu fl. 135, die aber jedes Loos sicher gewinnen muß, zurückbezahlt wird.
Nächste Ziehung am 1. März 1866
für welche das unterzeichnete Handlungshaus Certificate
1 Stück für fl. 3. 30 kr. oder Thlr. 2. - Sgr.
5 Stück für fl. 15. - kr. oder Thlr. 8. 17 Sgr.
10 Stück für fl. 28. - kr. oder Thlr. 16. - Sgr.
gegen Franko=Einsendung oder Einzahlung des Betrages bei jeder Poststelle, versendet; auch kann der Betrag auf Verlangen nachgenommen werden.
C. Stein, Ziegelgasse 22.
N. B. Es handelt sich hier nicht um ein sogenanntes Promessenspiel, wobei man nur ein Original=Obligationsloos gewinnen kann, vielmehr spielen die Betheiligten mit Serie und Nummer direct auf den Geldgewinn und steht es ihnen auch jederzeit frei, die Originallose, auf die ihr Certificat lautet, bei mir einsehen zu lassen.
Von jetzt an sind wieder frische Sämereien bei mir zu haben. Ferner empfehle ich Sommer=Kohlpflanzen, Obstbäume, Hochstämmige Rosen und Weißdorn zu Hecken.
H. Prill, Gärtner.
Billige Caffee's das Pfund zu 9, 10 u. 11 , bessere Sorten à 12, 13 u. 14 empfiehlt bestens A. Wigger.
Electro=magnetische Zahnbänder in indigoblauer Seide von Dr. Heß in Berlin, zur Beseitigung und Verhütung der bei Kindern sehr oft in der Zeit des Zahnens vorkommenden Krämpfe, Unruhe, Schlaflosigkeit u. s. w. sind vorräthig bei Wilh. Heincke.
Theerseife, wirksamstes Mittel gegen alle Arten Hautunreinigkeiten, empfiehlt à Stück 8 J. F. Eckmann.
Mit Gewissenhaftigkeit werden die Interessen aller Derjenigen vertreten, welche mich mit ihren Aufträgen beehren. Der Zufall fährt immer wieder fort meine Devise: "Und wiederum hat Gertig Glück!" Zu bewahrheiten; ich empfehle daher Kaufloose zur Hamburger und Braunschweiger Lotterie bestens. Pläne werden gratis versandt. Loose=Listen und Gewinngelder den resp. Interessenten prompt zugestellt.
Julius Gertig in Hamburg grossen Burstah No. 15., (Ecke Bohnenstrasse.)
Mein großer starker hellbrauner Hengst 4 Jahr alt, deckt fremde Stuten für 2 Thlr.
Hauswirth Holst in Sahmkow.
Drainsröhren, Dachpfannen, und Holster und etwas mehrjähriges Tischlerholz verkauft C. Egert, Zimmermeister.
Zur bevorstehenden Confirmation empfiehlt sich mit billigen 8/4, 9/4 breiten schwarzen Tuchen, Hosenzeugen, Westen und Tüchern aller Art, 6/4 und 8/4 breiten Seidenzeugen und Atlas mit weißer Kante, schwarzen Orleans von 6 die Elle an, Paramatta, Crêpe, Merinos und verschiedenen Kleiderzeugen, sowie mit Bändern aller Art, einer neuen Sendung echter Kattune von 5 die Elle an u s. w.
Heinrich Creutzfeldt.
Schönberg, 1866.
Siemzerstraße.
Theater in Schönberg.
Sonntag, den 25. Februar 1866, zur Eröffnung der Bühne: Prolog, gesprochen von Fräulein Kneisel. Hierauf: zum ersten Male: Ein Königreich für eine Frau, Lustspiel in 3 Acten v. Görner. - Preise der Plätze: Erster Platz 16 , Zweiter Platz 8 . - Dutzenbillets: Erster Platz 3 , zweiter Platz 1 1/2 , sind zu haben beim Kaufmann Hrn. L. Creutzfeldt. - Anfang Abends 7 1/2 Uhr.
Montag, den 26. Februar, zum ersten Male: Lieschen Wildermuth.
F. Dannenberg, Theater=Director aus Hamburg.
(Hiezu: Officieller Anzeiger Nr. 2 und eine Beilage.)
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 15 Seite 5]Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 20. Februar 1866.
Dr. Pattison's Gichtwatte lindert sofort und heilt schnell Gicht und Rheumatismen aller Art, als Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Magen= und Unterleibsschmerz etc.
In Paketen zu 12 Schilling und zu 7 Sch. sammt Gebrauchsanweisung allein ächt bei Wilh. Heincke.
Zur Confirmation empfehle ich gute schwarze Tuche und Buckskins sowie alle möglichen Kleiderstoffe, wie Thybet, Zanella, Orleans, Crêpe, Paramatta, ferner Umschlagtücher u. Mantillen zu den billigsten Preisen.
Aug. Groth.
Einem geehrten musiktreibenden Publicum Schönberg's und Umgegend empfehle ich mein sehr wohl assortirtes seit 30 Jahren bestehendes und bis auf die neueste Zeit fortgeführtes
Musikalien-Leih-Institut
unter nachstehenden billigen Abonnements-Bedingungen bestens.
Jeder Theilnehmer zahlt:
a) Für 4 Werke jährlich 1 17 1/2 Sgr.
b) Für 8 Werke jährlich 3 6 Sgr.
c) Wer jährlich 4 zahlt erhält 6 Werke zum Umtausch und für 2 Musikalien als Eigenthum.
d) Wer jährlich 6 zahlt erhält 8 Werke zum Umtausch und für 4 Musikalien als Eigenthum etc. etc.
Die Musikalien können nach Belieben gegen andere vertauscht werden.
= Ein Abonnement kann täglich beginnen. =
Ein completter Catalog wird gerne zur Ansicht versandt und stehen darin verzeichnete Musikalien, den geehrten Abonnenten zu Gebote. Durch Aufnahme neu erscheinender Werke wird das Leih-Institut fortdauernd vergrössert.
Sehr wünschenswerth und zweckmässig ist es, bei Umwechselung der Noten ein recht reichhaltiges (wenigstens die doppelte Anzahl der gewünschten Hefte) Verzeichniss der gewünschten Musikalien einzureichen und die speciell gerne zu erhaltenden Werke gefälligst zu unterstreichen. Durch dieses einfache und bei einem Leihinstitute, wenn auch alle guten und gangbaren Werke in vielen Exemplaren vertreten sind, durchaus wünschenswerthe Verfahren, wird jeder Abonnent stets die von ihm gewünschten Musikalien bekommen.
Um recht lebhafte Benutzung meines Leihinstitutes unter Zusicherung der promptesten Bedienung bittend, zeichne
Hochachtungsvoll
F. W. Kaibel's Kunst- und Musikalien-Handlung.
(Carl Ludwig Kaibel.)
Auswahlen neuer oder älterer Compositionen in jedem Genre werden mit Vergnügen jeder Zeit versandt und die billigsten Preise berechnet!
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H. Weinrebe (Brämes Nachfolger), empfiehlt sich zu allen in seinem Fache vorkommenden Töpferarbeiten und verspricht stets reelle und prompte Bedienung.
Schönberg, im Februar 1866.
Von jetzt an empfehle ich meine Sämereien in guter frischer Waare, zum preiswürdigen Verkauf.
W. Bartold, Kunstgärtner.
Schönberg, den 19. Februar 1866.
Militair-Stellvertreter
für Hamburg werden fortwährend unter ganz besonders günstigen Bedingungen engagirt durch J. Hollander & Co., neust. Fuhlentwiete 9. in Hamburg.
Es wird gebeten, genau auf die Adresse zu achten.
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Smyrna=Feigen à Pfd. 4 ,
Backäpfel und Backbirnen à Pfd. 2 1/2 (bei 100 Pfd. etwas billiger)
bei H. Hein vor Schönberg.
Ein Knabe, der Lust hat die Schneiderprofession zu erlernen, findet zu Ostern einen Platz bei J. H. Schrep.
Schönberg, den 9. Februar 1866.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Bußtag, 23. Februar.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Nachmittagskirche: Pastor Kaempffer.
Meteorologische Beobachtungen. |
1866 Febr. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
16. 17. 18. 19. |
34.37 32.92 34.77 36.07 |
-1.0 1.4 -0.5 -1.6 |
4.2 6.8 3.3 3.2 |
OSO SSW SW W |
1 1 3 1 |
wolkig. trübe. - wolkig. |
Am 16., 17. u. 18. fielen 36, 13 u. 3 Kubikz. Regen auf 1 Quadratfuß.
Markt=Preise in Lübeck. (Nach Angabe des Marktvogtes.) |
Butter, Meckl. d. | 12 1/2 - 13 . |
Holst. d. | 13 1/2 - 14 . |
Hasen, d. St. | 32 - 44 . |
Enten, d. St. | 20 - 24 . |
Hühner, d. St. | 10 - 12 . |
Tauben, d. St. | 4 . |
Spickgans d. St. | 24 - 32 . |
Flickgans d. St. | 16 - 20 . |
Schinken, d. | 7 1/2 - 8 . |
Schweinskopf, d. Pf. | 4 1/2 - 5 . |
Wurst d. | 8 - 10 . |
Eier 6-7 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß. | 4 - 5 . |
Karpfen d. | 10 - 12 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 18 - 20 | | - | |
Roggen | 14 - 14 | | 12 | |
Gerste | 13 - 13 | | 4 | |
Hafer | 11 - 12 | | - | |
Erbsen | 15 - 17 | | - | |
Wicken | 16 - 18 | | 4 | |
Buchweizen | 13 - 13 | | 8 | |
Winter=Rapsaat | - | | - | |
Rübsen. | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | - | |
|