[ => Original lesen: 1864 Nr. 34 Seite 1] - Es giebt in Kopenhagen noch immer Leute, die auf eine "Dazwischenkunft Europa's" zu Gunsten Dänemarks hoffen; daß ihr Königreich wirklich so große Verluste (zwei Fünftel des Gesammtstaats) erleiden sollte, glaubt Niemand. König Christian selber, so schreiben die Kopenhagener Blätter, sei fest überzeugt, daß ihm die Herzogthümer über kurz oder lang doch wieder zufallen müßten.
- Vorerst steckt er den Degen in die Scheide. In einer Proclamation hat er dem dänischen Heere für seine Tapferkeit gedankt und bekannt gemacht, "das Wohl des Vaterlandes erheische es, den Frieden der Fortsetzung des Krieges vorzuziehen." Die Regimenter sind es zufrieden und werden dafür sorgen, daß es die etwas lebhaften Kopenhagener auch sein werden und ihren Aerger über drei verlorene Provinzen nicht an dem Könige auslassen; zu diesem Zwecke sind sie nach Seeland und Kopenhagen selbst verlegt worden.
- Auch in der preußischen Armee ist der nahende Friede zu spüren, indem Truppenentlassungen in großem Maßstabe stattgefunden haben.
- Fast täglich in der letzten Woche kommen dänische Kriegsgefangene mit der Eisenbahn in Lübeck an, von wo sie unter schwacher preußischer Bedeckung nach Travemünde marschiren, um auf den dort liegenden dänischen Kriegsschiffen die Weiterreise in ihre Heimath anzutreten. Die gefangenen dänischen Officiere werden auf Kosten des Lübecker Staats mit Droschken nach Travemünde befördert. Vor ihrer Einschiffung wird ihnen von dem sie abliefernden preußischen Hauptmanne aufgegeben, im gegenwärtigen Kriege nie wieder gegen preußische und österreichische Truppen zu kämpfen, indem sonst bei abermaliger Gefangennähme ohne Weiteres das Standrecht an ihnen vollzogen werde. Man sieht's den Gefangenen an, daß sie's in ihrer Gefangenschaft gut gehabt haben. - Nach Stettin werden gleichfalls dänische Kriegsgefangene dirigirt, um dort eingeschifft zu werden.
- Mit unendlichem Jubel sind die sieben aus der dänischen Gefangenschaft zurückgekehrten Sylter auf ihrer heimathlichen Insel empfangen worden; auch die österreichischen Officiere, die Befreier der Insel erhielten ihr Theil Umarmungen. Die befreiten mußten nach Berlin telegraphiren: Wir sind frei und zu Haufe angekommen! Erst darauf hin soll Hammer, ihr Quälgeist, aus seiner Gefangenschaft entlassen werden. Daß Hammer während seiner Herrschaft auf Sylt nicht wie ein feindlicher Offizier, sondern wie ein roher Pirat sich benommen hat, bezeugen folgende Thatsachen. Dem 67jährigen Seemann Clausen in Wyk auf Föhr schlug er mit der Faust in's Gesicht und dessen Sohn schleppte er auf ein Schiff, band ihn auf eine Kanone, setzte ihn dem Sonnenbrand aus und traktirte ihn mit Säbelhieben; erst nach 6 Stunden band er ihn los.
- Der greise König Ludwig wohnt wieder in seiner Villa in der Rheinpfalz. Wie wunderschön die Lage dieses Schlosses ist, hat am originellsten ein Pfälzer ausgedrückt. Einem Fremden zeigte er sie mit den Worten: Sehe Sie, gucke Sie, keen Pfaff hett an schennern Platz finne könne.
- Das alte Sprüchwort: Wenn die Noth am größten, ist die Hülf' am nächsten! hat sich wieder einmal erprobt. Aus allen Theilen Oesterreichs laufen Berichte über die bevorstehende Ernte ein, welche die glänzendsten Hoffnungen erregen. Seit 50 Jahren, das Jahr 1834 ausgenommen, erinnert man sich keiner solchen Fülle von Gottessegen. Die reichste Ernte ist gerade in den Theilen Ungarns eingetreten, welche voriges Jahr von so furchtbarem Notstande heimgesucht waren. In dieser Beziehung erzählt man namentlich aus der walachischen Gegend des Banats komische Thatsachen. Die dortigen Bauern, ein etwas träger Volksstamm, haben in Folge des vorjährigen Unglücks die Hände in den Schooß gelegt, da sie weder Vieh noch die nöthige Aussaat hatten. Nichtdestoweniger sind in einem solchen Bezirke, wo gar nichts gesäet wurde, 35,000 Tonnen Getreide gewachsen, indem nämlich das vor zwei Jahren gesäete Korn, das wegen der Dürre, ohne aufzugehen im Boden liegen blieb, diesmal in Halme Schoß. Seitdem hört man viele Bauern sagen, daß die Arbeit nicht besonders nothwendig sei, da, wenn der liebe Gott helfen wolle, er Roggen und Weizen wachsen lasse, ohne daß gesäet worden. In mehren Orten mußte die Geistlichkeit gegen dies sonderbare Gottvertrauen von den Kanzeln predigen.
- In Amerika hat sich das Blatt schon wieder gewendet. Nachdem der Unionsgeneral die erste Verteidigungslinie der Festung Petersburg genommen hatte, ging er weiter vor, wurde aber mit einem Verluste von 5640 Mann zurückgeschlagen. Ein zweiter Angriff mißglückte gleichfalls, und es geht das Gerücht, Grant werde mit seiner Armee abermals nach Washington zurückgehen.
- Der Aufstand in Polen ist erloschen. Die Hauptführer der sogenannten Nationalregierung sind in voriger Woche in der Citadelle zu Warschau erhängt, andere Mitglieder derselben, eine ganze Reihe, darunter mehrere Frauen, sind nach Sibirien transportirt. Die andern Trümmer des polnischen Volks sind über Deutschland, die Schweiz, England, Frankreich und Amerika verstreut und andere Tausende leben in Sibirien über und unter der Erde. Wie die Juden, so sind jetzt auch die Polen auf der ganzen Erde verbreitet. Am schlimmsten sollen
[ => Original lesen: 1864 Nr. 34 Seite 2]sie sich in England befinden, die meisten wandern daher in die Union aus und lassen sich als Soldaten anwerben. Einig hat die unglücklichen Leute auch die größte Noth nicht zu machen vermocht.
- In der gegenwärtigen sauren Gurkenzeit philosophiren die englischen Zeitungen über die weiblichen Freundschaften. Sie finden die alte Erfahrung bestätigt, daß es unter den Frauen wenig oder gar keine echte Freundschaft gebe. Der alte Menschen= und Frauen=Kenner Göthe führt mehr kurz als artig als Grund an: "Sie kennen einander zu genau."
- Aus London schreibt man über eine Bootfahrt von Amerika nach England: Mit Spannung erwartet man hier die Ankunft eines amerikanischen Fahrzeuges, welches am 27. Juni aus Newyork nach Europa ausgelaufen und 24 Tage später bei Cape Nace (Neu=Foundland) angelangt war. Aus diesen Daten ist ersichtlich, daß es sich hier nicht um einen Postdampfer oder Schnellsegler handelt, sondern um ein kleines Boot "Vision", das kleinste, welches je die Fahrt über den Atlantischen Ocean unternommen hat. Die Bemannung besteht aus dem Eigenthümer, seinem Knaben und einem Hunde. In Cape Race angerufen, rief der Junge mit großem Selbstbewußtsein zurück: "all hands well", d. h. die ganze Bemannung befindet sich wohl.
- In Ponts (Kanton Neuenburg) ist der Uhrenfabrikant Philippe Henri Nobert, 68 Jahre alt, gestorben. Vor 40 Jahren hausirte er mit 6 Uhren zu Fuß nach Genf, und jetzt wird er als Wohltäter und der reichste Mann seiner Gemeinde beweint. Von ihm sagt man, daß er es dahin gebracht hat, eine Uhr in einem Tage zu machen - was außerordentlich ist, wenn man weiß, wie viele Arbeiter zur Herstellung einer Uhr gehören.
- Mit den Herren Söhnen müssen die Eltern jetzt außerordentlich vorsichtig umgehen. "Geh' mir aus den Augen!" sagte ein sehr braver Vater nach einer Strafpredigt zu seinem 19jährigen Sohne, einem Handlungscommis, der sehr dumme Streiche gemacht hatte. Der trotzige und verzagte Sohn ging ihm aus den Augen und - in's Wasser und ertränkte sich. Vorher hatte er aber noch in einem langen Brief seinem Vater die Schuld und Verantwortung in's Gewissen geschoben.
- Vor ein paar Jahren saß ein Mann am Niagarafall in Amerika und sah höchst unglücklich aus. Plötzlich klopft ihm Jemand auf die Schulter und fragt: wo fehlt's Freund? - Mir fehlt alles, am meisten die Lust zum Leben, ich bin eben daran in den Strom zu springen, alles andere ist mir fehl geschlagen! - In den Niagara? da passen wir zusammen; ich bin Blondin, der Seiltänzer. Wenn Sie fest entschlossen sind sich im Niagara das Leben zu nehmen, so lassen Sie sich von mir auf dem Seile über den Strom tragen. Fallen Sie ins Wasser, gut, so haben Sie Ihre Absicht erreicht; kommen wir glücklich hinüber, desto besser, dann zahle ich Ihnen nach jeder Vorstellung ein glänzendes Honorar und Sie sind ein gemachter Mann.- Der Fremde, ein Italiener, schlug ein, das furchtbare Kunststück machte ungeheueres Aufsehen und trug Gold über Gold ein. Seit der Zeit ist der Italiener der treue Knappe des Helden von Niagara.
- In dem Städtchen Krems in Oesterreich beschlossen die Bäcker, um der glücklichen Ernte sich dankbar zu zeigen, das Brod um 1/3 schwerer zu backen für den gesetzlichen Preis; die Schlachter wollten nicht zurückbleiben und setzten das Rindfleisch um 4 kr. das Pfund herunter.
Kaiser Napoleon und sein Sohn.
Der kaiserliche Prinz ist am 16. März in sein neuntes Lebensjahr getreten. Der Erbe des schönsten und gefährlichsten Thrones der Erde ist gegenwärtig ein hübscher, rotwangiger Knabe von der regelmäßigen, plastischen Gesichtsbildung seiner Mutter, und übrigens nicht allzu kräftiger körperlicher Beschaffenheit, noch von sonderlich gefördertem Wachstum. Wie man in Hofkreisen versichert wird er von seinem Vater wahrhaft abgöttisch geliebt und in reiferen Jahren gewiß schon bei Lebzeiten desselben berufen sein, einen bedeutenden Einfluß auf die Geschicke Frankreichs zu üben. Er ist von freundlicher, fast weicher Gemüthsart, aber gleichwohl nicht leicht zu behandeln. Ein stark entwickeltes Bewußtsein von der hohen Stellung, zu welcher ihn die Vorsehung berufen, geht bei ihm mit natürlicher Gutmüthigkeit Hand in Hand, er zeigt sich mild und doch zugleich befehlerisch, freundlich aber entschieden, von herablassender Herzlichkeit.
Dem Kaiser giebt dies oft zu denken, und er ruft dann wohl mit einem von Wohlgefallen und Kummer gemischten Gefühle aus: "Man sieht es ihm doch gleich an, daß er auf dem Throne geboren ist." Keineswegs kann man aber sagen, daß dieses stolze, vornehme Wesen des Prinzen etwa eine Folge seiner Erziehung wäre. Diese ist die ungezwungenste und natürlichste, welche einem Fürstenkinde nur zu Theil werden kann: den angeborenen Neigungen des Prinzen wird - nach dem verständigen Willen seiner Eltern der möglichst freie Spielraum gelassen; kein Hofmann, der ihm merkwürdige Aeußerungen in den Mund legen, kein Schmeichler, der ihn in gefährliche Täuschungen einlullen darf. Mehr als einmal ruft der Kaiser seinen Sohn selbst zu sich und spricht, am liebsten vor Zeugen: "Siehe, ich habe den größeren Theil meines Lebens in der Verbannung oder gar in der Gefangenschaft verbracht, und es ist wahrlich kein gefahrloses Besitzthum, daß ich einst in Deine Hände legen werde." Oder er erzählt ihm von seinem unglücklichen Vetter, dem Könige von Rom, oder von den herben Schickungen, welche seit einem Jahrhundert alle Thronerben Frankreichs betroffen haben. Dann wird wohl auch der Prinz nachdenklich, aber weniger das Gefühl der Demuth, als das kühner Entschlossenheit und selbstbewußten Vertrauens scheint in seiner Seele zurückzubleiben.
Kurz, das Kind von Frankreich ist ein Cäsarlein vom Wirbel bis zur Zehe. Wenn die Kaiserin selbst, welche bekanntlich und sehr begreiflicherweise an seiner Erziehung den wärmsten Antheil nimmt, über ihn in Eifer geräth, dann hört der Prinz die Mutter mit großen Augen ruhig an, und wenn sie endlich geschlossen, zuckt er vornehm die Achseln und ruft etiquettewidrig genug, aber ebenso drollig: "Maman a peru sa tète" (die Mutter hat den Kopf verloren). Nichts in der Welt kann die Gönnermine von seinem Antlitz verbannen. Und doch erzählt man sich wieder von der Innigkeit seines Gemüths die rührendsten Züge. Vor Kurzem befanden sich einmal der Kaiser, die Kaiserin und der kaiserliche Prinz allein. Das fürstliche Paar, welches den Knaben beschäftigt glaubte, sprach eben von dem jüngsten Komplote der vier Italiener und wie die Revolutionspartei jenseits der Alpen von ihren Verschwörungen und Mordversuchen nicht ablasse. Da plötzlich hört man lautes Schluchzen, man steht auf und findet den Prinzen, welcher Alles mit angehört, in Thränen gebadet. Warum weinest Du? fragte ihn der Kaiser, und der Prinz, noch immer schluchzend, antwortete trotzig mit halberstickter Stimme: Ich weine nicht, - und Schmerz und Scham kämpften in seinem Angesichte. Ein anderes Mal sagte Napoleon: Was ich mit den Waffen für Frankreich zu thun hatte, habe ich gethan; das Uebrige geht Napoleon IV. an. Sein Kammerdiener hat seidem strengen Befehl, ihn jeden Morgen mit den Worten aufzuwecken: Sire, das Kaiserreich ist der Friede!
Anzeigen.
Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meiereien
1) Bauhof Schönberg und
2) Römnitz,
welche Johannis 1865 aus der Pacht fallen, ist
[ => Original lesen: 1864 Nr. 34 Seite 3]vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf Sonnabend, den 1. October d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber eingeladen werden.
Dem Hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Entscheidung über die Annehmlichkeit des Gebots und die Wahl unter den drei Meistbietenden vorbehalten, und haben diese, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpoen und zwar bezüglich
a) des Bauhofes Schönberg von 3000 und
b) der Meierei Römnitz von 2000 Pr. Crt.
zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, Sowie über das zur Annahme der Pachtstücke resp. erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contracts=Bedingungen können in der hiesigen Amts=Registratur 14 Tage vor dem Termine eingesehen und die Pachtstücke nach zuvoriger Meldung auf den resp. Höfen in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 13. August 1864.
Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.
Es wird hiemit gemeinkundig gemacht, daß in Gemäßheit der Allerhöchsten Verordnung vom 28. December v. Js. der Assessor Saur hieselbst zum Handelsrichter constituirt ist, und wird derselbe demnächst die Ladungen an die betreffenden Kaufleute, zwecks Eintragung in das Handelsregister, erlassen.
Schönberg, den 18. August 1864.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Vorladungen.
Antragsmäßig soll über die dem Halbhüfner Hartwig Heinrich Boye zu Bechelsdorf gehörende Halbhüfnerstelle c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 16ten September 1864, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 5. Juli 1864.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
(L. S.) C. L. v. Oertzen.
O. Reinhardt.
Verkaufsanzeigen.
Die zum Nachlasse des verstorbenen Apothekers Friedrich Siedenburg gehörige, auf dem Domhofe bei Ratzeburg belegene Apotheke soll, auf Antrag der Vormünder der Kinder und Erben des Verstorbenen, und unter Vorbehalt der Genehmigung der Obervormundschaftlichen Behörde, des Hofgerichts des Herzogthums Lauenburg, und dessen zu diesem Verkaufe erforderlichen decreti de alienando, vor dem unterzeichneten Justizamte in einem einzigen, dazu auf Montag den 29. August d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumten Termine öffentlich meistbietend verkauft werden, und werden Kaufliebhaber hiemit eingeladen, am bestimmten Tage und festgesetzten Stunde vor dem unterzeichneten Justizamte zu erscheinen.
Die Verkaufsbedingungen, die von der Siedenburgschen Vormundschaft in den Wirthshäusern dem Publikum zur Einsicht ausgelegt, sowie demnächst im Verkaufstermin verlesen werden, sind von dem Herrn Hofgerichtsprocurator Hornbostel in Ratzeburg, bei dem dieselben gleichfalls einzusehen sind, auf Erfordern in Abschrift zu erhalten, und wird über das sonst die Domapotheke Betreffende Auskunft von demselben ertheilt werden.
Schönberg, den 16. Juli 1864.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.
Am 13. d. M. erlag unser Paul, 25 1/2 Jahr alt, seinem Brustleiden. Nur auf stilles Beileid gefaßt, mußte uns die liebevolle Theilnahme bei seinem gestrigen Begräbnisse mit um so größerem Danke erfüllen.
Schönberg d. 17. August 1864.
Advokat Kindler und Frau.
Lager von deutschen und französischen Tonnenbändern (für Böttcher) und von Weidenruthen bei C. Benthien, in Lübeck, Fünfhausen Nr. 26.
- Im Auftrage des geschäftsführenden Comites wird hierdurch angezeigt, daß die Ausloosung des Schleswig=Holsteinischen Bazars statt im August erst im September nach voraufgegangener öffentlicher Bekanntmachung erfolgen wird. Es sind demnach bis zum 3. September noch Loose bei den Unterzeichneten zu haben. Der Ertrag wird größtentheils zur Linderung der Noth auf Alsen verwandt werden, wo das Elend immer mehr zu Tage tritt.
G. Grapow. L. Vogel. F. Stüve. C. Köhler. C. Bade.
Guano-Depot der Peruanischen Regierung in Deutschland.
Wir zeigen hiedurch an, dass unsere Guano-Preise unverändert sind, wie folgt:
Bco. 160 - pr. 2000 brutto Hamburger Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 60000 und darüber,
Bco. 174. - pr. 2000 Brutto Hamburger Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 2000 bis 60,000 ,
in Säcken, zahlbar pr. comptant, ohne Vergütung von Thara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort.
Hamburg.
J. D. Mutzenbecher Söhne.
[ => Original lesen: 1864 Nr. 34 Seite 4]Am 13., 14. und 15. September d. J. wird die 13. Versammlung deutscher Bienenwirthe zu Gotha stattfinden. An den beiden ersten Tagen werden wichtige Fragen aus der Theorie und Praxis der Bienenzucht besprochen werden, am dritten Tage vereinigen sich sämmtliche Theilnehmer zu einer gemeinschaftlichen Fahrt nach der Wartburg bei Eisenach. Diese Versammlung und die damit verbundene Ausstellung werden wegen der glücklichen Lage der Stadt Gotha gewiß bedeutend werden. Bienenzüchter und Bienenfreunde, welche dieselbe besuchen wollen, können über das Nähere Auskunft bei mir erhalten.
D. Hempel, Cantor.
Ein junger Mensch, der Lust hat die Landwirthschaft zu erlernen, gute Schulkenntnisse besitzt und aus guter Familie ist, kann zu Michaelis oder auch sofort, bei mir gegen ein angemessenes Kostgeld ein Unterkommen finden.
Prieschendorf bei Dassow d. 1. Juli 1864.
C. Peitzner, Gutsinspector.
Zu nächstem Michaelis finden noch zwei Mädchen einen Dienst zu Hof Stove, Lohn 24 .
Kaiser.
Am 27. August steht bei mir ein Transport dänischer Säugefüllen zum Verkauf.
Schönberg.
Aug. Kniep.
Erntehandschuhe sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Handschuhmacher.
Schönberg.
L. W. Egers'scher Fenchelhonig-Extrakt
tausendfach bewährtes, rein diätetisches Mittel bei Hals=, Brust=, Hämorrhoidal= und Unterleibs=Leiden. Vom auffallenden Erfolge bei allen katarrhalischen Leiden, Husten, Heiserkeit, Grippe, Brustschmerzen, Verschleimung, Rauheit, Kitzel und Beschwerden im Halse, Halsbräune, Keuchhusten, Engbrüstigkeit, Blutspeien, bei Entzündungen des Kehlkopfes und der Luftröhre, selbst bei Lungen= und Luftröhren=Schwindsucht, sowie Asthma. Bei sehr heftigem Katarrh, Husten etc. giebt man dem Extract eine Beimischung von guter warmer Milch. Der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract erzeugt keinerlei Magenbeschwerden, weder Säure noch Verschleimung, sondern im Gegenteil Appetit und führt in größeren Gaben genommen eine leichte und regelmäßige Leibesöffnung herbei, wodurch er namentlich für Hämorrhoidal= und Unterleibs=Leidende eine unentbehrliche Wohlthat wird. Auch ist er für Frauen, die kräftige Kinder stillen, so wie Säugling sehr nahrhaft. In Schönberg die Flasche 30 Schill., die halbe Flasche 16 Schill. jede mit dem Etiquette, Siegel und Facsimile des alleinigen Fabrikanten L. W. Egers in Breslau allein ächt zu haben bei Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.
Soeben erschien:
Kirchliche Ethik Bd. 1.
von B. Wendt.
Ferner:
Der Kampf des Glaubens in der Mecklenburgischen Landeskirche.
Von B. Wendt.
Auf der von mir gepachteten, auf dem Acker des Herrn Senators Kähler vor dem Siemzerthore belegenen Ziegelei, sind von jetzt an Mauersteine gute zu 12 20 , helle 10 20 , hartgebrannte 8 , Bleichsteine 8 und Wracksteine 5 pr. Tausend zu haben.
Schönberg.
Zieglermeister Tretow.
Am Mittwoch den 24. August werde ich mit einem Transport Füllen beim Gastwirth Seeler in Sahmkow, und am Donnerstag den 25. August in Schönberg zum Verkauf eintreffen, welche ich den geehrten Landleuten empfehle.
Propst Jesar den 7. August 1864.
Fr. Beckmann.
Alle Diejenigen, welche Forderungen an meine verkaufte Büdnerei auf der Baeck zu haben glauben und solche mit gerichtlicher Bescheinigung beweisen können, wollen sich am 8. September ds. Js. in meinem Hause, bei dem Käufer dieser meiner Büdnerei Heinr. Kähler melden, da eine spätere Anmeldung nicht mehr wird berücksichtigt.
Baeck den 15. August 1864.
Marie Sturah Wwe., geb. Mewes.
Am nächsten Montage den 22. d. M. werden auf dem Mechower Hof=Felde Raps=Pahlen verbrannt.
Am Sonntage den 21. August:
Großes Concert
vom Hautboisten=Corps des Königlich Hannöverschen 7. Infanterie=Regiments, unter Leitung ihres Directors Herrn C. Asche.
Anfang 4 Uhr. Entree 4 à Person.
Baeck.
H. Spolert.
Der Schleichsteig zwischen unsern Ackerstücken vor dem Siemzerthore, von der Chaussee nach dem Petersberger Wege führend, ferner das Fahren und Ziegenhüten auf unserm Acker verbieten wir hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Handelsmann L. Vock.
Rademacher Bockwoldt.
Backtafel für die Stadt Schönberg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 6. August 1864.
Bürgermeister und Rath.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 17. August 1864. |
Weitzen | 1 | | 8 - 14 | |
Roggen | | | 44 - 47 | |
Gerste | - | | 36 - 38 | |
Hafer | | | 32 - 34 | |
Erbsen | | | 36 - 44 | |
Wicken | | | 36 - 40 | |
Buchweizen | | | 44 - 50 | |
Winter=Rapssaat | | | 24 26 | |
Rübsen | | | 23 25 | |
Schlagleinsaat | | | 19 - 20 | |
Butter | 10 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 6 | . |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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