No. 26
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. Juni
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1864 Nr. 26 Seite 1]

Auf der Hofstelle des Hauswirths Hans Dierk in Sahmkow sind die natürlichen Menschenblattern ausgebrochen, und werden deshalb die Einwohner aufgefordert, um der Ansteckung vorzubeugen, den Verkehr mit den Bewohnern dieses Hauses zu vermeiden und insofern es noch nicht geschehen, sich unverzüglich die Schutzpocken impfen zu lassen.
Schönberg, den 20. Juni 1864.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.


- In der letzten Sitzung der Conferenz ist wegen einer Verlängerung des Waffenstillstandes noch nichts beschlossen. Erst in der Sitzung am 22. wird entschieden worden sein, ob der Krieg am Montag den 27. d. von Neuem beginnt, Preußen hat einen Waffenstillstand von 6 Monaten vorgeschlagen, ohne bei diesem Vorschlag unterstützt zu werden; auch Oesterreich scheint sich mit 2 Monaten befriedigen lassen zu wollen. Mit Recht hat Preußen sich dagegen verwahrt, daß Dänemark wieder mit seiner bloß angekündigten, aber thatsächlich nicht ausgeführten Blokade vorgehe: dies Verfahren spreche den Verabredungen des Pariser Congresses von 1856 wegen des Seerechts geradezu Hohn; wenn Dänemark dennoch an einer solchen Scheinblockade festhalte, betrachte sich Preußen nicht mehr an obiges Seerecht gebunden. - England hat vorgeschlagen, daß die Grenzlinie in dem zu theilenden Schleswig durch einen Schiedsrichter festgestellt werde. In und außer der Conferenz wird mit gewaltigem Druck und Gegendruck gearbeitet; den engl. Ministern stehen vor gewaltiger Arbeit die Schweißtropfen auf der Stirne; denn sie drücken abwechselnd auf die deutschen Mächte, daß sie den besten Theil von Schleswig fahren lassen sollen, und auf Dänemark, daß es im schlimmsten Falle einen zweimonatlichen Waffenstillstand eingeht. Gelingt weder das Eine noch das Andere, dann entsteht für sie die neue Qual, ob sie am Kriege sich betheiligen und die engl. Flotte zur Blokirung der deutschen Küsten u. Häfen auslaufen lassen wollen.
- Der König von Preußen soll zur schleunigen Anschaffung von Panzer= und Linienschiffen (in Amerika) persönlich 7 Millionen Thaler hergegeben haben.
- Die allgemeine Aufmerksamkeit richtet sich gegenwärtig auf Kissingen, indem man glaubt, daß dort augenblicklich ein wichtiger Einfluß auf die Geschicke Europas geübt werden soll. Seit einigen Tagen sind dort der Kaiser von Rußland, der Kaiser von Oesterreich, der König von Baiern versammelt und eine Reihe anderer deutscher Fürsten wird erwartet; außerdem haben fast alle großen Staaten ihre Vertreter oder Beobachter dorthingeschickt und die erstgenannten drei Fürsten haben für das Geschäftliche ihre Minister, mit einer Anzahl Legationsräthen und Attaches, mitgebracht, die in sehr lebhaftem Verkehr mit einander stehen und in ununterbrochener Thätigkeit sich befinden. Von Kissingen aus soll unmittelbar mit dem Könige von Preußen, der in Karlsbad ist, verhandelt werden, und der Kaiser von Oesterreich selbst, heißt es, werde der Vermittler dieser Verhandlungen sein.
- Niemand sieht mit größerem Mißtrauen nach Kissingen wie Napoleon. Anfangs hieß es, er werde auch kommen, dann aber soll er den Kaiser von Rußland nach Brüssel oder sonst wo zu einer Zusammenkunft eingeladen haben.
- Beim franz. Kriegshafen Cherbourg ist ein Kaper der amerik. Südstaaten, der dort eingelaufen war, um seine Schäden auszubessern, was ihm aber nicht gestattet wurde, beim Wiederauslaufen von einem Kriegsschiffe der Union angegriffen und nach lebhaftem Kampfe in den Grund gebohrt worden. - Die Hauptkräfte der feindlichen Armeen in Amerika kämpfen nicht weit von Richmond, der Hauptstadt der Südstaaten, mit wechselndem Glücke.
- Vom dänischen König Christian erzählt das Gerücht, daß er sich in seiner Ratlosigkeit, da auf England doch kein Verlaß, in einem eigenhändigen Briefe an den Kaiser Napoleon gewandt und ihn um eine Lösung gebeten habe, mit der Versicherung, was er auch entscheide, ohne Widerrede annehmen zu wollen.
- Das dänische Militair beträgt jetzt nur noch 20,000 Mann, die auf verschiedenen Punkten des Landes zerstreut sind. Eine Fortführung des Krieges wird aus dem Grunde erschwert, zumal auch der größte Theil der Bevölkerung die Unruhen satt hat. Die Jütländer verlangen sogar Frieden und schimpfen stark auf die Kopenhagener.
- Die russ. Regierung soll sich in einer Depesche an den russ. Gesandten in Berlin unter Anderm also ausgesprochen haben: Rußland habe große Interessen in der Ostsee zu schützen und die Regierung sei verpflichtet, denselben die sorgsamste Aufmerksamkeit zu widmen. Eine Zerstückelung Dänemarks könnte die Bildung eines großen Scan=

[ => Original lesen: 1864 Nr. 26 Seite 2]

dinavischen Reiches zur Folge haben, d. h. den Abschluß einer Scandinavischen Union, die im bestimmtesten Widerspruche zu Rußlands Interessen stehen würde und der Rußland sich mit aller Macht widersetzen werde. - Auf der Conferenz soll Rußland den Anschluß des ganzen dänischen Staats an den deutschen Bund vorgeschlagen haben.
- In Göttingen liegt gegenwärtig eine Petition der Studirenden zur Unterschrift aus, welche um Abschaffung der akademischen Gerichtsbarkeit bittet. -
- Auf dem Lüb. Wollmarkt waren in diesem Jahre ungefähr 25,000 Stein Wolle zum Verkaufe gelagert, die bis auf kleine, schlecht gewaschene Quantitäten von Fabrikanten aus Schweden und Osnabrück alle gekauft wurden. Man bezahlte für ord. Wolle 11 - 12 Taler (Mecklenburg), mittel 12 1/2 - 13 1/2 Taler (Mecklenburg), feine 14 - 15 Taler (Mecklenburg). Am Zeiten Tage war das Geschäft flauer und Preise ungefähr 1/2 Taler (Mecklenburg) billiger.
- Der Unfall Napoleons in Fontainebleau erinnert an einen kühnen Sprung aus früherer Zeit. Er sprang nämlich eines Tages zwei schönen Augen zur Liebe von der Brücke in Rheinfelden (Schweiz) in den tiefen Rhein - was jedenfalls mit mehr Gefahr verbunden ist, als bei dem warmen Wetter ein Bad im künstlichen See von Fontainebleau.
- Italien ist, wie man weiß, das Land der Reliquien. Es existiren in verschiedenen Klöstern, Kirchen und Capellen etc. 63 Finger des heiligen Hieronymus, 1600 Knochen des heiligen Pancratius, 13 Arme des heiligen Stefan, aber der außerordentlichste Heilige in dieser Beziehung ist der heilige Ignatius, Bischof von Antiochien. Man hat von ihm 3 ganze Körper, 7 Füße und 17 Arme. Hiezu muß noch bemerkt werden, daß nach der orthodoxen Legende der heilige Ignatius von Antiochien von Löwen gefressen wurde.
- Die Väter der guten Stadt Lauenburg in Pommern haben sich ernstlich gegen Errichtung einer höhern Töchterschule verwahrt; denn ihre Töchter würden nur noch Kreisrichter heirathen wollen, wenn es eine höhere Bürgerschule gebe.
- "Wegen tapferen Verhaltens vor dem Feinde" sind wiederum 7 preuß. Offiziere vom König in den Adelsstand versetzt worden. Diese Versetzung traf diesmal Leute, denen kaum mehr gehört, als die Epauletts auf ihren Schultern.
- Sowie in früheren Zeiten, als die Post die Beförderung des reisenden Publikums übernommen, die Pferde und deren Unterhaltung, so ist gegenwärtig unter den Betriebsunkosten der Eisenbahnen der für die Locomotivkraft erforderliche Aufwand der größte Factor. Die Ausgaben hierfür sind bedeutend und werden solche hauptsächlich veranlaßt durch die Abnutzung der Locomotiven, die hohen Gehalte der Löhne des zu deren Führung und Instandhaltung erforderlichen Personals und durch die Feuerungskosten. Auf den englischen Eisenbahnen sind gegenwärtig 6500 Locomotiven thätig, welche jährlich 26,017,200 deutsche Meilen zurücklegen. Jede Maschine läuft durchschnittlich 104284,8 deutsche Meilen, nach welcher Zeit sie in der Regel als ausgedient zurückgestellt werden muß. Es werden davon jährlich ca. 400 zurückgestellt, von denen etwa 350 als durch den Dienst abgenutzt zu betrachten und 50 als solche, die durch Unglücksfälle unbrauchbar geworden sind. Setzt man den Einkaufspreis einer neuen Locomotive auf 16,000 Thl., so beträgt in England das Capital für unbrauchbar gewordene Locomotiven allein per Jahr über 6 Millionen Thaler. Zunächst sind es die Feuerungskosten, welche noch eine bedeutende Ausgabe erfordern, da auf der großen Nordbahn in England der Verbrauch an Kohlen und Kokes für die Personenzugsmaschine 212,1 Pfd., und für die Güterzugsmaschine 212,1 Pfund, mithin durchschnittlich für beide Gattungen 167,96 Pfund per deutsche Meile, betragen soll. Nimmt man diesen Verbrauch als den Durchschnitt für sämmtliche Bahnen Englands, so entsteht der Durschnittsverbrauch von 2,000,000 Tonnen, die Tonne zu 2000 Pfund angenommen.
- (Eisenbahn Lübeck=Kleinen.) Unterm 1. Mai d. J. erklärten sich die Vertreter der engl. Kapitalisten, welche den Bau dieser Bahn beabsichtigen, über den Stand des Projects also: Nachdem wir eine Caution zum Betrage von 60,000 Taler (Mecklenburg) bestellt haben, ist uns von den betreffenden Regierungen im Februar d. J., unter Ausschluß anderer Bewerber, die bestimmte Zusicherung der Conzessionsertheilung geworden, wenn wir innerhalb neun Monaten nachweisen, daß die Gesellschaft gegründet und das Actiencapital vorhanden ist. Das bereits im Herbst v. J. begonnene Nivellement ist soweit vollendet, daß unsere Techniker schon mit Ausarbeitung der Pläne und Aufstellung der Kostenanschläge beschäftigt sind; wir hoffen daher, noch vor Anfang des Winters mit dem Bau der Bahn beginnen zu können. Dieselbe ist bestimmt, wie dieses schon ihr Name sagt, Lübeck mit der Mecklenburger Eisenbahn, Station Kleinen, zu verbinden; sie wird auf ihrem Laufe Schönberg, die Hauptstadt des Fürstenthum Ratzeburg, und das Schwerinsche Städtchen Grevesmühlen berühren. Die Länge der Bahn wird 7 5/8 Meilen betragen.
- Die Landesversammlung des Herzogthums Braunschweig hat in einer ihrer letzten Sitzungen beschlossen, die Braunschweig'sche Landesregierung um Erwägung der Frage zu ersuchen, ob nicht die gesetzlichen Bestimmungen aufzuheben sind, welche der Theilbarkeit der bäuerlichen Grundstücke im Wege stehen.
- Die Pockenepidemie, welche in Berlin seit einiger Zeit andauert, herrscht auch in andern Orten, z. B. in Kopenhagen, im Haag und nicht bloß in den Städten, auch auf dem Lande hat sie sich in verschiedenen Gegenden, gezeigt.


Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die zum Einstellungsjahrgang 1857 (Dezember) gehörigen, beurlaubten Leute des Großherzoglichen Contingents, einschließlich der Noncombattanten, haben nunmehr ihre Verabschiedung zu gewärtigen und daher persönlich oder schriftlich, portofrei ihre Urlaubspässe beim Militair=Commando einzureichen, um dagegen den Abschied zu erhalten.
Neustrelitz den 1. Juni 1864.
Großherzogliches Militair=Commando.
v. Ruville.


Vorladungen.

Auf Auftrag der verehelichten Schlössermeister Abels, verwittwet gewesenen Drechsler Möller, Engel Maria geb. Boye, soll über das ihr gehörende, in der Siemzerstraße allhier sub Nr. 155. belegene Wohnhaus c. p., sowie über die im Galgenmoor belegene, etwa 3 Scheffel Aussaat große Wiese ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 26sten August d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 16. Juni 1864.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) O. Reinhardt.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 26 Seite 3]

Verkaufs=Proclam und Edictal=Ladung.

Ausgeklagter Schulden halber ist zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe des dem hiesigen Bürger und Arbeitsmann Johann Jürgen Peter Langhoff zugehörigen, im Mariengange sub No. 288 hieselbst belegenen Wohnhauses, erster Termin auf den 16. k. M., zweiter Termin auf den 7. Juli d. J., und dritter und letzter Termin auf den 11. August d. J., Mittags 12 Uhr, zu Rathhause hieselbst angesetzt und sind zugleich alle Diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an das zu verkaufende Wohnhaus zu haben glauben, verabladet und befehligt, solche in dem, auf den 7. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, angesetzten Professionstermine auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg den 17. Mai 1864.
Stadtcommissarius.
Bürgermeister und Rath.
(L. S.) In fidem
Richter, Stadtsecretair.


Verkaufsanzeigen.

Der zum 25. d. M. angesetzte Pferdeverkauf findet nicht statt.


Am 27ten Juni, Nachmittags 2 Uhr, sollen im Hause des Gastwirths Michaelsen zu Selmsdorf meistbietend gegen gleich baare Zahlung nachstehende Sachen verkauft werden, als:

Betten, Leinzeug, Frauenkleidungstücke, 1 eichener Koffer und was sich sonst noch vorfindet.
Seegert, Landreiter.


Am 4. k. M. Juli, Vormittags 9 Uhr, sollen im Hause des Gastwirths Krüger in Schönberg meistbietend gegen gleich baare Zahlung nachstehende Sachen verkauft werden:

ein einspänniger Stuhlwagen, desgleichen Bauwagen, Sielengeschirr, 4 Bolzen Leinen, Laden, Stühle und was sich sonst noch vorfindet.
Seegert, Landreiter.


Am Mittwoch den 29. Juni d. J., von Morgens 10 Uhr an, soll im Hause des Käthners H. Lange in Ziehen öffentlich meistbietend gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

20 Schafe (worunter sechs mit Lämmern), vier Schweine, 2 Pflüge, 2 Eggen, eine große Häcksellade, ein Einspänner=Wagen mit 2 Stühlen, und einige Kleinigkeiten.
Domhof den 21. Juni 1864.
Bedele.


Am Montag den 27. Juni, Abends 7 Uhr, soll im Hause des Herrn Senator Spehr die den Minorennen des verstorbenen Schullehrer Möller zu Sülsdorf im sogenannten Bohnrad belegene Wiese meistbietend verpachtet werden.


Die unterm 7. Januar d. J. verkündete Armensteuer reicht nicht hin allen Anforderungen genügen zu können, es werden daher die Bewohner des Schönberger Armen=Districtes hiemit aufgefordert, den vollen Beitrag noch einmal an die resp. Armenvorsteher, in Schönberg: an den Krämer Schwedt, Schlachtermeister Daniel Stockfisch und Tischlermeister Heinr. Stüve, und auf dem Lande: an die Hauswirthe Maas in Törpt, Peter Ahrendt in Sabow, Burmeister in Rohdenberg und Maas in Mahlzow zu bezahlen. Schönberg den 2. Juni 1864.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Nach dem Rechnungsabschlusse der Bank für 1863 beträgt die Ersparniß für das vergangene Jahr 75 Procent der eingezahlten Prämien.
Jeder Banktheilnehmer in hiesiger Agentur empfängt diesen Antheil nebst einem Exemplar des Abschlusses vom Unterzeichneten, bei dem auch die ausführlichen Nachweisungen zum Rechnungsabschlusse zu jedes Versicherten Einsicht offen liegen.
Denjenigen, welche beabsichtigen, dieser gegenseitigen Feuerversicherungs=Gesellschaft beizutreten, giebt der Unterzeichnete bereitwilligst desfallsige Auskunft und vermittelt die Versicherung.
Schönberg den 25. Mai 1864.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D. in Gotha.


Die Vereins=Mitglieder werden ersucht, sich am Montag den 4. Juli, Nachmittags 3 Uhr, zur Rechnungsablage und Vorstandswahl beim Lagerhalter J. Wagner hieselbst einzufinden.
Schönberg den 23. Juni 1864.
Der Vorstand des hiesigen Ledervereins.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am 2. Montage nach Johannis den 4. Juli d. Js., stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 20. Juli 1864.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Nach langen Leiden verstarb zu Hamburg am 17ten d. M. meine Mutter, die Wittwe Margaretha Elisabeth Clasen, geb. Dierk, in dem Alter von 68 Jahren.
Carlow den 21. Juni 1864.
J. P. Clasen, Webermeister.


L. W. Egers'scher Fenchelhonig-Extrakt
tausendfach bewährtes, rein diätetisches Mittel bei Hals=, Brust=, Hämorrhoidal= und Unterleibs=Leiden. Vom auffallenden Erfolge bei allen katarrhalischen Leiden, Husten, Heiserkeit, Grippe, Brustschmerzen, Verschleimung, Rauheit, Kitzel und Beschwerden im Halse, Halsbräune, Keuchhusten, Engbrüstigkeit, Blutspeien, bei Entzündungen des Kehlkopfes und der Luftröhre, selbst bei Lungen= und Luftröhren=Schwindsucht, sowie Asthma. Bei sehr heftigem Katarrh, Husten etc. giebt man dem Extract eine Beimischung von guter warmer Milch. Der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract erzeugt keinerlei Magenbeschwerden, weder Säure noch Verschleimung, sondern im Gegenteil Appetit und führt in größeren Gaben genommen eine leichte und regelmäßige Leibesöffnung herbei, wodurch er namentlich für Hämorrhoidal= und Unterleibs=Leidende eine unentbehrliche Wohlthat wird. Auch ist er für Frauen, die kräftige Kinder stillen, so wie Säugling sehr nahrhaft. In Schönberg die Flasche 30 Schill., die halbe Flasche 16 Schill. jede mit dem Etiquette, Siegel und Facsimile des alleinigen Fabrikanten L. W. Egers in Breslau allein ächt zu haben bei Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Zum Johannis=Termin habe ich noch 6400 Taler (Mecklenburg) in Posten von 1000 Taler (Mecklenburg), 700 Taler (Mecklenburg), 500 Taler (Mecklenburg) und 400 Taler (Mecklenburg) gegen gute hypothekarische Sicherheit und 3 1/2 % Zinsen zu belegen, und wollen Diejenigen, die Geld suchen, sich deshalb bei mir melden.
J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 26 Seite 4]

Arbeiten aus Portland=Cement
Grabdenkmale verschiedener Art (Buchstaben zu graviren à 1 Schilling (Mecklenburg)), Pferde= u. Kuhkrippen, Schweine= und Börmtröge (der laufd. Fuß 24-40 Schilling (Mecklenburg)), ferner Thürschwellen, Sohlbänke, Abwaschen, Röhren in verschiedenen Größen, und sonstige Cement=Arbeiten werden aufs billigste angefertigt von
Maurer J. Lenschow in Grieben.


Auf der Chaussee zwischen Selmsdorf und Zarnevenz ist am 18. Juni ein Packet mit Zeug gefunden worden. Der sich als rechtmäßig ausweisende Eigenthümer kann dasselbe gegen Erstattung der Kosten beim Arbeitsmann Möller in Sülsdorf zurückerhalten.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


Möbel-Magazin.
Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher = Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg im März 1863.
Die vereinigten Tischlermeister.


Mit schönen frischen Schmiedesteinkohlen, die Tonne 44 Schilling (Mecklenburg) pr. contant, dauerhaft beschlagenen Gußdachfenstern, Ofenthüren, Röhren, Rosten, halte ich mich bestens empfohlen.
P. H. Schrep.
Schlössermeister.


Gesucht wird ein Mädchen, das sofort seinen Dienst antreten kann, in Stelle eines krank gewordenen. Von wem? sagt die Expedition d. Bl.


Ueber meine Hauskoppel ist neuerdings ein Richtsteig angelegt, den ich fernerhin nicht mehr dulden kann. Wer dennoch darauf betroffen wird, denn zeige ich dem Gerichte zur Bestrafung an. Hauswirth H. Mustin in Schlagsdorf.


Ich verbiete hiermit, den Fußsteig von Schönberg nach Kleinfeld über meine Koppel an der Bauhöfer Scheide, die zur Kuhweide benutzt wird, mit Kälbern und Hunden zu passiren.
Hauswirth Krellenberg in Kleinfeld.


Wer fernerhin vom Rupensdorfer Stege aus durch unsere Saaten und Wiesen nach dem sog. Rupensdorfer Felde geht, wird von uns dem Gerichte angezeigt werden.
Die Hauswirthe und der Schulmeister in Rupensdorf.


Scheibenhonig d. Pfund 11 Schilling (Mecklenburg),
Reinen Leckhonig d. Pfund Schilling (Mecklenburg),
verkauft Cantor Hempel in Schönberg.


Durch den Abbruch meines alten Wohnhauses habe ich ca. 4-500 Bünde alten Dachrohrs zu verkaufen.
Schönberg.
Gastwirt Köster.


Frischen Gothländischen und Segeberger Kalk ist zu haben bei Chr. Vock.


Fernere wortgetreue Mittheilung fürstlicher Documente, welche dem Hoff'schen Malzextrakt=Gesundheitsbier ihre vollsten Anerkennungen, theils wegen der sanitätischen Wirkungen bei verschiedenen Leiden, theils wegen seines ausgezeichneten Wohlgeschmacks, der es als angenehmes Salongetränk qualifizirt, aussprechen.
Florenz den 26. Februar 1864.
Mein Herr! Haben Sie gefälligst die Gewogenheit, mir bald nach Empfang dieses 25 Flaschen Ihres wohlschmeckenden Malz=Extrakt=Gesundheitsbieres zu übersenden, in eben derselben guten Qualität, wie im vorigen Jahre. Adressiren Sie die Sendung nach meinem Palais Janciatichi Borgo Pinti, Florence. - Empfangen Sie den Ausdruck meiner größten Anerkennung und ausgezeichneten Hochachtung.
Prinzeß Natalie Manveloff.
Ew. Wohlgeboren ersuche ich, mir gefälligst eine neue Sendung etc. - Ich ergreife diese Gelegenheit, um auch von meiner Seite die ganz ausgezeichnete Wirkung ihres vortrefflichen Malz=Extrakts anzuerkennen, denn jetzt schon nach dem kurzen Gebrauche dieses wohlschmeckenden Getränkes, empfinde ich die stärkende Kraft desselben im hohen Grade.
Salzungen.
Mit aller Hochachtung zeichnet
Ernestine von Swaine, geb. Prinzessin zu Löwenstein=Bentheim=Freudenberg.


Backtafel für die Stadt Schönberg.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 22. Juni 1864.
Bürgermeister und Rath.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 22. Juni 1864.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)6 - 12Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)44 - 46Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)35 - 38Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)28 - 35Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 44Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)42 - 46Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)26 28Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)25 26Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)18 - 19
Butter10Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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