No. 19
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. Mai
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1864 Nr. 19 Seite 1]

- Mit der Conferenz in London will's nicht recht vorwärts. In der ersten Sitzung wurde beantragt, die Feindseligkeiten zu Wasser und zu Lande sofort einzustellen, jedoch mit Aufrechthaltung der dänischen Blockade. Daß dieser Antrag mit Entrüstung von Preußen zurückgewiesen werde, war zu erwarten, Preußen forderte nicht nur die Aufhebung der Blockade, sondern auch die Herausgabe sämmtlicher, bisher von den Dänen genommenen Schiffe. Kommt der Waffenstillstand nicht zu Stande, so soll die Conferenz sofort aufgelöst werden.
- Der eiserne Besen hat ganz Schleswig und Jütland rein gefegt, ihr letztes Bollwerk, die Festung Fridericia in Jütland, haben die Dänen freiwillig gesäubert. Am 29. April machte sich die dänische Besatzung heimlich auf, verließ die Festung und setzte über den etwa 3000 Schritte breiten Meeresarm nach der Insel Fünen über. Die Oesterreicher unter Graf Neipperg zogen in das leere Nest ein, besetzten es mit Infanterie und Cavallerie und fanden 197 Geschütze und Kriegsgeräthe jeder Art in großer Masse vor. Bald nach der Besetzung kam General Gablenz und andern Tags der preußische Kronprinz mit Wrangel. Die Dänen scheinen sich vor den anrückenden Preußen und ihren gezogenen Kanonen, die bei Düppel eine so unwiderstehliche Moral gepredigt haben, zurückgezogen zu haben. Vielleicht fürchteten sie von dem Uebergange nach Fünen abgeschnitten zu werden, auch scheint es keine üble Berechnung, daß sie den Oesterreichern die Festung überließen.
- Der Feldmarschall Wrangel hat für Jütland eine Contribution von vorläufig 650,000 Taler (Mecklenburg) ausgeschrieben. Der Magistrat von Horsens weigerte sich, den Antheil der Stadt zu bezahlen, wurde von den Preußen eingezogen und nach Rendsburg transportirt.
- Die ministerielle Provinzial=Correspondenz in Preußen verkündigt: "Die Sieger von Düppel werden den Boden, auf welchem so viele ihrer Kameraden ihr Herzblut für die Freiheit der Herzogthümer vergossen haben, nicht wieder verlassen, bevor sie ihn für immer befreit und mit Deutschland vereinigt wissen. König Wilhelm, der Befreier Schleswigs vom dänischen Joche, im Bunde mit dem Kaiser Franz Joseph, hat den Herzogthümern persönlich die Bürgschaft gegeben, daß er ihre heilige Sache zu einem guten Ende führen wolle. Mögen die Schleswig=Holsteiner, möge ganz Deutschland vertrauen, daß die heilige Sache in guten Händen ist.
- Ein den Preußen nicht allzusehr gewogenes Blatt schreibt aus Gravenstein: Das von den Preußen beharrlich eingehaltene System mit möglichst geringen Opfern an Mannschaft möglichst bedeutende Erfolge zu erreichen, hat sich bei Düppel glänzend bewährt. Mit fast unglaublicher Umsicht und Sorgfalt sind ihre Belagerungswerke begonnen und allmälig vorgeschoben worden, ohne daß die Verluste bei Aushebung der Parallelen im Verhältniß zu der unmittelbaren Nähe des in gedeckter Stellung beharrenden Feindes erheblich gewesen wären. Was will es besagen, daß bei Erstürmung der Schanzen etwa 800 brave Krieger gefallen, oder verwundet worden sind, wenn man bedenkt, daß die seit Jahren nach allen Regeln der Kriegskunst befestigten Schanzen beim ersten Verlauf in ein paar Stunden genommen wurden? Der Spott der Dänen über die Ungefährlichkeit der "preußischen Zinnsoldaten" und das nicht minder spöttische Achselzucken der lieben Oestreicher über die "preußische Pedanterie" werden nun wohl aufhören. Wenn es anfangs hieß, daß die Dänen bei dem Sturm nur geringen Widerstand geleistet, so weiß jeder, der den Kampfplatz besucht hat, daß an den meisten Punkten das Gegentheil der Fall war. Dafür bürgt schon der Umstand, daß doppelt so viel Dänen wie Preußen getödtet oder verwundet worden sind. Namentlich die dänischen Officiere haben sich mit äußerster Bravour geschlagen und viele wollten durchaus keinen Pardon nehmen. In der Schanze Nr. 6 z. B. weigerte sich ein dänischer Officier, der vollständig von preußischen Gardisten umzingelt war, so hartnäckig, die Waffen zu strecken, daß er die Bewunderung seiner Gegner erregte, und die Soldaten, statt ihn zu tödten, ihn mit Lebensgefahr um den Leib packten und ihm den Degen entwanden. In einigen Laufgräben kam es zu förmlichen Schlachten, weil die Dänen, statt ihre Gewehre fortzuwerfen, häufig noch aus einer Entfernung von 3 bis 4 Ellen schossen.
- Die 116 schweren Geschütze, welche die Preußen in den Düppeler Schanzen genommen haben, sind auf dem Wege nach Berlin. Lieutenant Stöphasius, von der Brandenburger Artillerie=Brigade, führt sie als Ehrenkommandant in die Hauptstadt; er war es, der am 18. April die Artillerie gegen die gefährlichste, am besten armirte Schanze Nr. 4 führte und sich auszeichnete.
- Endlich ist die Oesterreich. Flotte in der Nordsee angekommen, und zwar wie Oesterreich auf Englands Anfrage antwortet, nur zum Schutze der Weser= und Elbe=Mündungen.
- Garibaldi hat zum Abschied einen langen offenen Brief an das englische Volk gerichtet. Er empfiehlt "der hochherzigen und weitesten aller Nationen die Sache der unterdrückten Völker," vor allem Italiens, und verspricht bald wiederzukommen. Welche Ehre!

[ => Original lesen: 1864 Nr. 19 Seite 2]

- Im nordamerikanischen Kriege schwankt immer noch die Wage. Der neue Unionsgeneral Banks ist bei Bleasanthill in Louisiana tüchtig auf's Haupt geschlagen und zurückgeworfen worden. - Die fliehende Cavallerie hatte die Infanterie in Unordnung gebracht. Die Unionsstaaten werden bald England mit ihren Schulden übertreffen. Sie müssen sich dann schwerer besteuern, als irgend ein anderes Volk der Welt, oder den schimpflichsten Bankerott erklären. Gegenwärtig haben sie 3000 Mill. Schulden, und etwa 160 Mill. Bargeld (der Staat nämlich, nicht etwa die Privaten), wenn es hoch kommt 200 Mill. Welch ein Verhältniß!
- In Schwerin ist man jetzt stark beschäftigt mit den Vorbereitungen zum Empfange des Großherzogs und der künftigen Großherzogin bei deren feierlichem Einzuge am 21. Mai. Die Vermählung wird am 14. Mai in Darmstadt vollzogen. Das neuverbundene Großhzl. Paar nimmt bei seinem Eintreffen in Mecklenburg zuerst in dem Palais zu Steinfeld (1 Meile von Schwerin) Wohnung. Von hier aus findet der feierliche Einzug in Schwerin statt.
- Aus Grevesmühlen geht uns Folgendes mit der Bitte um Aufnahme zu: In der Wirthschaft des Herrn Kock zu Rüschenbeck kam dieser Tage der gewiß höchst merkwürdige Fall vor, daß aus einem Gänseei zwei Gattungen Vögel: ein Küchlein und ein Gänschen (Gössel)- beide völlig lebensfähig - zum Vorschein kamen. In dem Ei befand sich eine hautartige durchsichtige Scheide, die beide Thierchen von einander trennte.
- Der alte Palmerston setzt Deutschland gegenüber selbst die Ehrenpflichten eines Wirthes aus den Augen. Bei der ersten Gesellschaft, die er als Vertreter der englischen Regierung den Diplomaten der Conferenz in seinem Hause gab, hat er den Vertreter des Bundes, Herrn v. Beust, mit ausgesuchter Malice empfangen und so auffallend behandelt, daß es der ganzen vornehmen Gesellschaft auffiel.
- Die ganze badische Kammer hat sich zu Ehren der tapfern Preußen, welche die Düppeler Schanzen erstürmt haben, von ihren Sitzen erhoben. - Der Papst, der wieder besser ist, wird in den nächsten Tagen einen Napoleoniden, den Prinzen Lucian, zum Cardinal ernennen. - In Paris ist der deutsche Opernkomponist Meyerbeer (gebor. 1794) gestorben. - Die beiden dän. Spione Hardesvoigt Blauenfeldt und Sohn sind als Gefangene in das Zuchthaus zu Spandau gebracht worden. - Am 23. April ist auch in Deutschen Städten der 300jährige Geburtstag des großen, engl. Dichters Shakespeare gefeiert worden. Er ist 1564 in der kleinen Stadt Statford am Avon geboren. Er starb an seinem Geburtstage 1616. - In München sind 882,905 Eimer Bierstoff für den Sommer gebraut worden, der Löwenbräu hat's allein zu 186,953 Eimer gebracht.
- Alte kirchliche Observanzen in Mecklenburg. Von einem Gute am Schweriner See muß, dem "R. T." zufolge, alljährlich an den Pfarrer auf der Insel Poel ein Pferdezaum eingeliefert werden. Der Prediger in Neubuckow erhält an einem gewissen Tage von einer Dorfschaft einen lebenden Hahn, wofür er die überbringenden Hauswirthe mit einem Frühstücke regalirt. Auf dem Domanialpachthof N., der früher unmittelbar an der Landstraße lag, und die Schankgerechtigkeit besaß, ruht ein Servitut, die den Besitzer verpflichtet in eigener Person am Charfreitage den Klingbeutel in der Kirche zu W. herumzutragen. Nun war das genannte Gehöft im v. Sommer an einen Edelmann übergegangen, der sein Gut verkauft hatte und nun ein Besitztum suchte, wo er von seinen Renten leben wollte. Um seinen Verpflichtung nachzukommen, erschien derselbe am Charfreitage zur Verrichtung seines Amtes.
- Die Pflanzenwelt sieht fast noch winterlich aus und erfahrne Landwirte meinen, daß selbst ein warmer Regen dem Roggen nicht viel mehr helfen könne, weil ihm die belebende Feuchtigkeit schneller als gut ist, in die Höhe treiben, aber der Stand dünn bleiben werde. Ob dieser Umstand es ist, was den Werth des Roggens in der letzten Zeit etwas erhöht hat, läßt sich nicht ausmachen; andre Einflüsse sind nicht vorhanden; denn selbst die Blokade der Ostseehäfen scheint nicht die Wirkung auf die Preise zu haben, die man erwartet hatte. An der Getreidebörse in Berlin, welche ohne Getreide handelt, scheint sich die Speculation mit Roggen einzustellen.


Ein Brief über die Erstürmung der Düppeler Schanzen:

Düppel den 20. April 1864.

Liebe Eltern! Ihr habt wahrscheinlich keine Ahnung davon, weshalb ich zwei Briefe so schnell hintereinander geschrieben habe. Ich hatte nämlich nichts davon bemerkt, in welcher Gefahr wir damals waren; denn es hieß schon, die Schanzen werden gestürmt und wir wären zur Sturmkolonne bestimmt worden, lagen aber noch 2 Meilen von den Schanzen im Quartier in Rinkenis, von wo wir mehrmals ganz vorn in die Laufgräben mußten. Lieber Vater, diese Laufgräben solltet ihr bloß mal sehen, die wir aufwerfen mußten! Jahre können vergehen, ehe die armen Bewohner ihr Land wieder urbar gemacht haben. Wir gingen am 16. April auch auf Arbeit, bis auf 200 Schritte vor die Schanzen, um einen Graben etwas tiefer und breiter zu machen. Im Graben angelangt mit Spaten, Schaufeln und Hacken, unsere Gewehre neben uns, sagte mein Nebenmann, ein sehr hübscher Mann, Namens Krelig aus Eulenburg, "Komm, Leopold, erst noch einen Schluck und dann ans Geschäft." Wir tranken, da platzte eine Bombe. Wir wollten alsbald weiter arbeiten, und den zweiten Spatenstich wollte er eben wieder thun, als ich einen hellen Schlag neben mir höre, wie wenn einer Holz spaltete; ich richte mich auf. O! O! da steht mein armer Kamerad und streckt sich einmal recht lang, stiert mich an, dann sinkt er um. Das Stück war wie eine Faust groß und hatte ihm den Hirnschädel durchgeschlagen. Kein Laut, ein Röcheln war das Ganze. Wir trugen ihn gebückt aus dem Graben, weil immer dicht neben uns und vor uns die Kugeln der dänischen Wallbüchsen einschlugen. Mir war das ganze Blut angespritzt. Betrübt ging ich des Abends mit nach Hause, denn keiner vermißte ihn so wie ich. Doch, lieber Vater, ich sollte noch Schrecklicheres erfahren. Am 18. früh 5 Uhr rückten wir aus; keiner wußte wohin. 9 Uhr kamen wir auf einen freien Acker, hingen das Gepäck ab und nahmen bloß Brodbeutel mit Lebensmittel auf einen Tag mit und Gewehr und Patronen. Um 10 Uhr gings mit Hurrah und gefälltem Bayonnett gegen die Schanzen. Da aber Schanze 1 und 2 schon durch die 35er genommen waren, so fanden wir wenig Widerstand, obgleich die Kugeln ganz anständig pfiffen. Wir glaubten jetzt durch zu sein. Unsre Bataillonsmusik spielte und wir freuten uns. Da kam unser Oberst und forderte unsre 2. Compagnie auf gegen den Brückenkopf vorzugehen. Unser Lieutenant voran, da könnt ihr nicht glauben, wie uns die Kugeln umschwirrten! Es war, als wenn der Teufel mit seiner ganzen Bande in der Luft wäre, so klapperten die Kartätschen. Ich verlor die Besinnung. Das Rufen der Verwundeten, das Hülfeschreien der Kameraden; es war schauderhaft. Liebe Eltern, ich möchte wissen, ob Ihr da in diesem Moment nicht irgend eine Vorbedeutung bemerkt habt. Endlich hatten wir den Brückenkopf erreicht; der Wall war voll Dornen geworfen. Ein Geschütz stand auf der Insel, das feuerte sehr verderblich für uns, so daß ein Schuß 6 Mann schwer verwundete. So wie wir uns blicken ließen, erhielten wir mehr als 10 Schüsse auf einen Mann aus den Fenstern der Stadt Sonderburg. Ich lag dicht neben unserm Hauptmann. Ein Officier saß einen Schritt von uns und erzählte eben, wer er wäre. Eine Kanonenkugel sauste an uns vorbei, und verschwunden war der Lieutenant. Die Kugel hatte ihn förmlich zerrissen. Das Geschütz, welches uns so sehr schadete, feuerte bloß, wenn sich eine

[ => Original lesen: 1864 Nr. 19 Seite 3]

Helmspitze von uns sehen ließ. Ein Jeder betete, wenn's nur erst Abend wäre! - Schreibt mir recht schnell Antwort, ob Ihr noch Alle gesund seid. Möge euch Gott so behüten, wie er mich behütet hat im Gewühl der Schlacht. Lebt Alle herzlich wohl.
Leopold Bärwolff.


Verkaufsanzeigen.

Am Sonnabend, den 7. Mai, Mittags 12 Uhr, soll die Lohe von folgenden Eichen verkauft werden:
1. Im Rupensdorfer Revier,
a) im Mühlenbruch:

die Borke von 39 Eichen,
b) im Rupensdorfer Holze:
100 bis 120 Tonnen Spiegellohe.
2. Im Carlower Revier,
a) im Samkower Holze:
Abth. 1. die Borke von 22 Eichen,
Abth. 2. die Borke von 38 Eichen.
b) im Cronscamper Holze,
Abth. 1. die Borke von 35 Eichen.
Abth. 2. die Borke von 46 Eichen.
3. Im Schlagbrügger Revier,
a) im Thandorfer Holze:
die Borke von 20 Eichen.
b) in den Möörken:
die Borke von 122 Eichen und Eichheistern.
c) im Seebruch:
60 Tonnen Durchforstungslohe.
4. Im Hohenmeiler Revier,
Im Kleinfelder Zuschlage:
circa 200 Tonnen Spiegellohe.
Der Verkauf geschieht auf der hiesigen Amtsstube öffentlich meistbietend und wollen Kaufliebhaber sich dazu einfinden.
Schönberg, den 28. April 1864.
Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt und Forst.
F. Graf Eyben. Danckwarth.


Am Sonnabend den 21sten d. M., Nachmittags um 4 Uhr, soll im Petersberger Kruge in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung eine Kuh verkauft werden.
Schönberg den 5. Mai 1864.
Kutzbach, Landreiter.


Torfverkauf
von den Carlower u. Demern'schen Mooren pro 1864.
Alle Diejenigen, welche in diesem Jahre von den Carlower und Demern'schen Torfmooren Torf zur vollen Taxe zu kaufen beabsichtigen, wollen sich beim Unterzeichneten oder dem Torfmeister Struck zu Carlow schriftlich oder mündlich bis Ende Mai melden, spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden.
Schönberg den 26. April 1864.
Danckwarth.


Thierschau in Gadebusch.
Der Gadebuscher District des patriotischen Vereins wird am 7. Junius 1864 Morgens 10 Uhr auf dem Schützenhofe bei Gadebusch eine Thierschau, verbunden mit einer Industrieausstellung, veranstalten und ladet zur zahlreichen Stellung von Thieren, Industrie=Gegenständen, sowie zur freundlichen Betheiligung hiemit ein.
Der Preis des Districts, ein silberner Pokal, wird dem besten Arbeitspferde bei freier Concurrenz zuerkannt werden, und sind für die drei nächstfolgen Pferde Ehrenpreise ausgesetzt.
Für die beste Milchkuh ist der erste Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, bestimmt und erhalten die drei darauf folgenden Ehrenpreise. Die Milchkühe werden am Abend vorher eingeliefert, und haben die resp. Besitzer der Thiere das Futter für dieselben zu beschaffen. Herr Hofrath Koch in Gadebusch wird die Meldungen entgegen nehmen und weitere Nachricht ertheilen.
Für die besten Mutterstuten, sowie für Starken und Bollen kleiner Landwirthe sind die gewöhnlichen Geldprämien, und zwar für jede dieser Thierklassen 50 Taler (Mecklenburg), ausgesetzt und wird die Größe der einzelnen Prämien von den Herren Preisrichtern bestimmt werden.
Für das beste Zuchtschwein (Sau oder Eber) ist der zweite Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, ausgesetzt, die darauf folgenden, sowie die Schafe werden durch Ehrenpreise ausgezeichnet.
Hinsichtlich der landwirtschaftlichen Maschinen und Geräthe, sowie der Producte und Fabricate der Handwerker wird bemerkt, daß die Summe von 50 Taler (Mecklenburg) zur Prämirung der besten Arbeiten ausgesetzt ist, und daß Ehrenpreise erteilt werden. Die Anmeldungen wird der Herr Hofrath Koch in Gadebusch und der Herr Bürgermeister Lange in Rehna entgegen nehmen und weitere Auskunft ertheilen.
Gadebusch, April 1864.
Die Districts=Direction.


Die zwischen dem 1. October 1863 und dem 31. März 1864 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im Mai d. Js. drei Viertheile ihres einfachen Ansatzes (3/4 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 96.120.481 Mark Courant.
Lübeck den 12. April 1864.
Namens der Direction
Bruhn, Secretair des Vereins.


Frischen Gothl. und Segeb. Kalk bei A. Wigger.


Wer gebrauchte Briefmarken irgend welcher Art an unseren Agenten Herrn Wilh. Heincke in Schönberg abliefert, erhält für jedes Hundert derselben 50 Briefbogen oder 100 Couverts, gratis mit jeder beliebigen Firma gestempelt, oder 5 Schilling (Mecklenburg).
Hamburg.
Gebr. Spiro.


Allerneueste
grosse Geldverloosung von 2 Mill. 650,000 Mark,
in welcher nur Gewinne gezogen werden,
genehmigt und garantirt von der
Staats - Regierung.
Unter 17,900 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von Mark 250,000, 150,000, 100000, 50,000, 2mal 25,000, 2mal 20,000. 2mal 15000, 2mal 12500, 2mal 10000, 1mal 7500, 5mal 5000, 7mal 3750, 85mal 2500. 5mal 1250, 105mal 1000, 5mal 750, 130mal 500, 245mal 250, 11000mal 117 Mark (Lübeck) etc. etc.
1 ganzes Original-Staatsloos kostet 4 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
1 halbes Original-Staatsloos kostet 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
2 Viertel Original-Staatsloose kosten 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
4 Achtel Original-Staatsloose kosten 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
Beginn der Ziehung den 9 kommenden Monats.
Meine durch fortwährende Gewinn-Auszahlungen der grössten Treffer hinlänglich bekannte und beliebte Geschäfts Devise bleibt unverändert und stets bewährt:
"Gottes Segen bei Cohn."
Auswärtige Aufträge mit Rimessen in allen Sorten Papiergeld oder Freimarken, oder gegen Postvorschuss, führe ich selbst nach den entferntesten Gegenden promt und verschwiegen aus, und sende amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach der Entscheidung zu.
Laz. Sams. Cohn
Banquier in Hamburg.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 19 Seite 4]

Aachener und Münchener Feuer-Versicherungs-Gesellschaft.
Der Geschäftsstand der Gesellschaft ergiebt sich aus den nachstehenden Resultaten des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1863:

Grundkapital Thlr. 3,000,000. -
Prämien= u. Zinsen=Einnahme für 1863 (excl. der Prämien für spätere Jahre) Thlr. 1,933,052. 10
Prämien=Reserven Thlr. 2,805,290 16
Thlr. 7,738,342. 26
Versicherungen in Kraft am Schluß des Jahres 1863 Thlr. 1,003,057,999. -
Schönberg, den 1. Mai 1864.
Joh. Peter Heinr. Spehr, Agent der Gesellschaft.


Soeben ist erschienen:
Christologische Meditationen.
Eine zusammenhängende Darstellung der gottmenschlichen Persönlichkeit und Wirksamkeit Jesu Christi.
Von Bernhard Wendt.
Preis 1 Taler (Mecklenburg).
Einige Exemplare sind zu haben bei Joh. Wendt.
Schönberg d. 27. Apr. 1864.


Photographisches Atelier
von Wilh. Heincke.
Aufnahme von Familiengruppen, einzelnen Portraits und Visitenkarten bei jeder Witterung von Morgens 8 Uhr bis Abend 6 Uhr. - Auch werden Ansichten von Landschaften, Gebäuden u. s. w., sowie Copien nach Oelbildern, Lithographien etc. angefertigt. Garantie für Aehnlichkeit und Sauberkeit.


Meine aus 20 bis 24 Scheffel ertragreichen Bodens bestehende Büdnerei beabsichtige ich unter der Hand zu verkaufen. Außer diesem Lande sollen meine drei Gärten, sowie das Wohnhaus ebenfalls verkauft werden. Alle Ländereien liegen unmittelbar neben dem Wohnhause. Kaufliebhaber wollen sich bei mir melden.
L. Schröder auf der Baek.


Hieselbst als Klempnermeister etablirt, empfehle ich mich den hochgeehrten Bewohnern des Fürstenthums zur Anfertigung aller Arbeiten in Blech und Messing, wie auch zu Bauarbeiten, wobei ich prompte und reelle Bedienung verspreche.
Schönberg, 14. April 1864.
J. Lenschow, Siemzerstraße, Ecke der Hinterstraße, beim Schornsteinfeger H. Lenschow.


Ueber meine Koppel, genannt Schwemmkuhle, hat sich neuerdings ein Fußsteig, von Sabow nach Rabensdorf führend, eingeschlichen, den ich hiermit verbiete. Wen ich dennoch darauf treffe, den werde ich dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Hans Jochen Lenschow in Sabow.


Mit vorzüglichen 10/4 breiten feinen schwarzen Tuchen, d. E. 1 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg) u 2 Taler (Mecklenburg), empfiehlt sich Ludwig Creutzfeldt.


U. Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg 927.,
empfehlen zu sehr billigen Preisen ihr reich assortirtes Lager der neuesten Frühlings=Mäntel und Mantillen, wie auch eine sehr schöne Auswahl Umschlagtücher und Kleiderstoffe aller Art.


Ueber meine Koppel bei der Schönberger Feldziegelei wird seit einiger Zeit gegangen; ich mache hiermit bekannt, daß ich jedes Gehen über dieselbe hiermit verbiete bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Hauswirth Karsten in Rupensdorf.


Zu dem am Dienstag und Mittwoch nach Pfingsten, dem 17. und 18. Mai, beide Tage Nachmittags, bei mir nach folgenden Gewinnen stattfindenden Scheibenschießen lade ich Freunde und Bekannte freundlichst ein.

  1) ein paar schottische Eggen 14 Taler (Mecklenburg).
  2) eine Komode 10 Taler (Mecklenburg).
  3) ein Klapptisch 7 Taler (Mecklenburg).
  4) eine Wanduhr 5 Taler (Mecklenburg).
  5) ein Nähtisch 4 Taler (Mecklenburg).
  6) ein do. 4 Taler (Mecklenburg).
  7) zwei Rohrstühle 4 Taler (Mecklenburg).
  8) zwei do. 4 Taler (Mecklenburg).
  9) ein Rohrstuhl 2 Taler (Mecklenburg).
10) ein do. 2 Taler (Mecklenburg).
11) ein Tabackskasten 1 Taler (Mecklenburg).
3 Schüsse kosten 16 Schillinge.
Krüger Jabs in Schlagresdorf.


Backtafel für die Stadt Schönberg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 5. Mai 1864.
Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 27. April dem Arbm. Beck auf hies. Bauhofe ein Sohn. - D. 2. Mai dem Hsw. Freitag zu Lindow ein Sohn. - D. 3. eine uneheliche Tochter hies. -D. 4. dem Schulzen Boy zu Rabensdorf ein Sohn.

Gestorben: D. 1. Mai J. F. Wilhelm Groth, Bäckermeister hies., 36 J. 1 M. alt.

Copulirt: D. 22. April Friedrich Grevsmühl, Schulze zu Kl. Bünsdorf, und Anna Maria Voß zu Petersberg. - Jochim Heinr. Rudolf Stöter, hies. Bürger und Voigt der Fabrik vor Schönberg, und Engel Max. Elis. Prager auf hies. Bauhofe. - Ludwig Joh. Joach. Seestädt, hies. Bürger und Maurergesell auf hiesigem Bauhofe, und Maria Catharina Schlotfeldt auf hies. Bauhofe.

Sonntag, den 8. Mai.
Frühkirche: Pastor Kaempffer.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 27. April 1864.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)2 - 8Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)40 - 42Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)34 - 37Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)32 - 34Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 44Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)24 25Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)23 24Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)18 - 19
Butter10Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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