[ => Original lesen: 1864 Nr. 11 Seite 1] - Ueber ein weiteres Vorgehen gegen Dänemark haben Oesterreich und Preußen sich in den legten Tagen völlig verständigt. Bei der früheren Vereinbarung war Jütland nicht mit in Betracht gezogen worden. Jetzt werden die beiden Großmächte gemeinsam in die dänische Provinz einrücken und dem widerspänstigen Dänemark dadurch zeigen, daß sie keineswegs gewillt sind, sich Trotz bieten zu lassen.
- Auf nach Jütland! lautet also jetzt die neueste preußisch=österreichische Parole. Oestreich hat eingewilligt, die Gränze mit größeren Truppenmassen (österr. Corps, die kombinirte preußischen Gardedivision und die Cavallerie) zu überschreiten und die Festung Friedericia bösen Angedenkens zu belagern und zu erobern, was keine große Opfer kosten wird, wenn die Dänen ihren früheren Ueberfall nicht repetiren.
- Damit aber ist Düppel und Alsen nicht aufgegeben; die Preußen bereiten sich stark zum Angriff darauf vor, bedürfen aber dazu Kanonen schweren Kalibers, die bereits unterwegs sein sollen. Prinz Friedrich Carl soll den Commandeur seiner Artillerie zum Könige von Preußen geschickt haben, diese Kanonen zu erbitten, da die Düppler Schanzen durch Natur und Kunst so fest sind, daß sie regelmäßig belagert und beschossen werden müssen und daß zuletzt die Erstürmung Ströme von Blut kosten wird.
- Die Operationen gegen die Düppler Schanzen, sowie gegen die Festung Fridericia scheinen also ins Werk gesetzt zu werden. Sämmtliche Truppenmasten haben Befehl zum Vorrücken erhalten. Das österreich.=preuß. Hauptquartier ist von Hadersleben nach Kolding verlegt. Es werden in Hadersleben große Lazarethe eingerichtet, die Beförderung aller leichten Kranken nach südwärts von Flensburg befohlen.
- Am 8. ds. erfolgte der Weitermarsch der Preußen gegen Friedericia, der Oesterreicher gegen Veile. Die Preußen warfen den Feind überall gegen Friedericia zurück, brachten viele Gefangene ein, erlitten selbst aber nur geringe Verluste. - Den Oesterreichern hielten die Dänen besser Stand. 1 Meile südlich von Veile stieß die Vorhut auf dän. Cavallerie und gerieth in ein Gefecht. Nachdem der Feind bis Veile zurückgedrängt war, nahm er in der Stärke von 3 Infanterie=Regimentern, 2 Regimentern Kavallerie und 3 Batterien auf dem nördlichen Ufer der Veilau Stellung, wurde aber trotz der großen natürlichen Stärke der Position, gegen Horsens zurückgeworfen. Sein Verlust ist bedeutend, namentlich an Gefangenen. Der Verlust der kaiserlichen Truppen ist noch nicht ermittelt.
- "Wir werden wohl die Düppler Schanzen stürmen müssen" äußerte ein österreich. Offizier, mit den Preußen kommts nicht recht vorwärts." Die Stimmung der Oesterreicher soll im Allgemeinen nicht die günstigste sein gegen ihre Verbündeten, während preußischerseits die Tapferkeit der kaiserlichen Soldaten immer rühmend erwähnt wird. Die letzten Gefechte haben indeß bewiesen, daß die preußischen Soldaten auch ihren Mann stehen, man hörte doch nur von Erfolgen ihrer= und Verlusten dänischerseits.
- Die Dänen sind übrigens Meister in der Erfindung neuer Hindernisse vor Düppel, welche bekanntlich die stürmenden Deutschen im wirksamsten Kartätschen und Flintenfeuer aufhalten sollen. So haben sie vor den Schanzen Wolfsgruben, spanische Reiter, Eggen und Fußangeln, wie auch noch ein Hinderniß erfunden, daß sogar einen unnobeln Charakter trägt. Sind nämlich die Eggen und Fußangeln fortgeräumt, die spanischcn Reiter und Wolfsgruben passirt, so kommt man an einen förmlichen Drathzaun, bestehend aus ziemlich großen fünf Schritt von einander stehenden Pfählen, durch welche drei bis vier dicke Dräthe gehen. Zwischen dieser sinnreichen Erfindung, um deutsche Leiber einzeln zur Zielscheibe dänischer Büchsen zu machen, und dem Graben der betreffenden Schanzen treibt noch eine andere Scheußlichkeit ihr höllisches Spiel. Hier nämlich befinden sich unter einander befestigte Bretter, durch welche, natürlich mit der Spitze nach oben 7-8 Zoll lange Schwertnägel geschlagen sind. Bis an die Spitzen der Nägel hat man diese Bretter mit looser Erde bedeckt! Daß außerdem noch Minen vorhanden sind, darf wohl angenommen werden; indeß nach moderner militairischer Anschauung, braucht der Respect vor Minen, diesem gewaltigen Schreckniß in früheren Festungskriegen, nicht mehr so übermäßig groß zu sein. Ein arges Hinderniß bieten noch die Pallisaden, bestehend in kurzen Balken, aus deren Kopfende vier haarscharf geschliffene, gekreuzte Schwerter hervorragen. - (Die vorstehende Schilderung dient zur Ergänzung der in Nr. 9. der Anzeigen enthaltenen Beschreibung der Düppler Schanzen.) Ob die Düppler Schanzen wirklich zu nehmen sind, wird die Zeit lehren; wenn man aus der Ferne nur die Höhenzüge von dem Lande hervorragen sieht, und wenn man weiß, daß es ein ganz offenes Terrain ist, auf welchem gekämpft werden soll, möchte man fast daran zweifeln.
- Die in Copenhagen stehenden holsteinischen Soldaten sind entlassen. 460 Mann davon kamen kürzlich pr. Dampfschiff in Lübeck an. Die Dänen konnten die Holsteiner zu keinen militairischen Diensten, nicht einmal zur Anfertigung von Patronen gebrauchen; denn diese trieben, um sich unnütz und
[ => Original lesen: 1864 Nr. 11 Seite 2]unmöglich zu machen, Teufelszeug. So schicken sie die unnützen Kostgänger lieber heim, scheinen aber nicht zu fürchten, daß sie in naher Zeit gegen sie die Waffen tragen könnten.
- Die Unterhandlungen wegen eines Congresses sind einstweilen aufgehoben. Das dänische Cabinet hat neuerdings in Paris erklärt, daß es fest entschlossen sei, sich auf keine Unterhandlungen einzulassen, deren Kern die Personal=Union sein solle. Es ziehe vor, sich die Herzogthümer mit Gewalt entreißen zu lassen, auf eine spätere Möglichkeit der Wiedereroberung rechnend. In Pariser höheren Kreisen sieht man die Sache für so verwickelt an, daß Frankreich nicht umhin könne, sich einzumischen.
- Bei der am Donnerstage den 10. d. stattfindenden Taufe des Sohnes des Prinzen von Wales werden die Königin von England, der König von Belgien, der Herzog und die Herzogin von Cambridge, die Großherzogin von Mecklenburg=Strelitz und die Prinzessin Marie als Zeugen zugegen sein. Außerdem sind die Mitglieder des Cabinets und die hohen Würdenträger des Reichs eingeladen worden. Die Taufe findet im Buckingham=Palaste statt.
- Pabst Pius lebt noch, obgleich ihn mehrere Zeitungen hatten sterben lassen.
- Ein Österreich. (Windischgrätz=) Dragoner wurde bei Hadersleben erschossen, weil er einem Bauern mit der geladenen Pistole in der Hand eine Uhr geraubt. Das war sein Verbrechen. - Ein wegen eines andern Verbrechens arretirter Husar entsprang unterwegs der Patrouille; bald darauf traf ihn der Patrouillenführer in Hadersleben, rief ihn an und schoß dem Davonlaufenden sofort durch den Kopf.
- In Paris ist eine kleine Heerde chinesischer Schafe, bestehend ans 22 Schafen und 2 Widdern, eingetroffen. Diese sollen sich ungemein schnell vermehren, da die Schafe zweimal im Jahre lammen und jedesmal 3 Junge werfen.
- Wenn auch die Leute nicht mehr so alt werden wie Methusalem, so ist doch an hundertjährigen kein Mangel. In Paris lebt ein alter Militair, Gallot, der zählt 108 Frühlinge, seine Frau, die ihm rüstig zur Seite steht, 104. Eine Marketenderin, die ebenfalls in Paris wohnt, hat in ihrem 117 Lebensjahre ein Bein gebrochen und wird soeben curirt.
- Die Dänen haben den verbündeten Truppen in Schleswig ein Vermächtniß zurückgelassen, die sie ungemein plagt - die Krätze und ein nur den unreinlichsten Völkern und Menschen eigenthümliches Thierchen. Beide, die Krätze und die Laus haben sich in erschreckender Weise unter den Verbündeten eingenistet, so daß einige Hospitäler für die mit ihnen Behafteten haben eingerichtet werden müssen. Leider hat sich in den Lazarethen der Schüttelfrost eingestellt, der schreckliche Verheerungen anrichtet.
- In London, der reichsten Stadt der Welt, sind in einer Woche 5 arbeitsunfähige Menschen den Hungertod gestorben. Die große engl. Posaune Times nimmt von diesen Fünfen Notiz, wie viele aber "fahren klanglos zum Orkus" hinab.
- Durch einen Zufall ist es heraus gekommen, daß des französischen Dichters Voltair Gebeine aus dem in eine Kirche verwandelten Pantheon gestohlen worden sind. Der Raub ist schon vor 50 Jahren im Dunkel der Nacht vor sich gegangen und zwar von solchen ausgeführt, welche die Gebeine des Freigeistes für eine Entweihung der Kirche hielten. Der Sarg, den Napoleon öffnen ließ, war leer.
- Der bekannte Dichter plattdeutscher Mundart Claus Groth, begleitet seine Sendung Rum mit folgenden Zeilen:
Den Ruhm habt Ihr Euch selbst gepflückt,
Dazu ward Euch der Rum geschickt.
Das Herz ist immer stammverwandt,
Das Ende steht in Gottes Hand.
(Gold in Afrika.) Californien ist nicht das goldreichste Land. Nach dem englischen Werke "Wanderungen in Afrika" ist es so gut wie erwiesen, daß ein Strich dieses Erdtheils eines Tages einem halben Dutzend Californien gleich sein wird. Das erwähnte Werk theilt über diesen Gegenstand Folgendes mit: "So wie man von der Küste nordwärts voranschreitet, wird der Goldertrag reicher. In Ashantee ist der rothe und lehmige Boden, der mit Kies und grauem Lehm bestreut ist, überall mit Gold vermischt, welches die in den verschiedenen Kriegen der schwarzen Stämme zu Sclaven gemachten Gefangenen durch Waschen und Graben herausarbeiten. Man sagt, nahe dem Marktplatze Kumasi habe man allein binnen Kurzem 1600 Unzen Gold, die Unze ungefähr 28 Thaler werth, aufgefunden welchen Schatz der schwarze König indessen sofort zu Staatszwecken mit Beschlag belegt. Die Armbänder, welche die Beamten bei festlichen Gelegenheiten tragen, sind 4 Pfund schwer und werden denselben oft so lästig, daß sie ihre Arme auf die Köpfe der Knaben ihrer Sclaven legen. In Gaman, der von der Hauptstadt nordwestlich liegenden Gegend, findet sich das Golderz in großen, zuweilen 4 Pfund schweren Klumpen. Die Goldgruben werden in dem rothen und grauen Granit 9 Fuß tief gemacht, und das Gold ist schön gefärbt. In dem Bette des Flusses Burra sind 8 bis 10,000 Sclaven jedes Jahr zwei Monate mit Goldsuchen beschäftigt. Die Arbeit ist indessen dort ebensowohl wie an der Goldküste sehr unvollkommen, und an einigen Orten, wo das Gold dem Fetisch geweiht ist, beschäftigt man sich gar nicht mit dem Aufsuchen des Goldes.
- Mit dem Studium des Dänischen will es bei den preußischen Soldaten nicht so recht vorwärts. "Kaste Vaabene bort, Danske! und "eller I skal doe, Danske!" (Werft die Waffen fort, Dänen! oder Ihr seid des Todes, Dänen!), diese Formeln soll regelmäßig jeder Soldat gelernt haben. Die dänischen Worte wollen aber den Soldaten durchaus nicht in den Kopf. Sintemal aber das letzte Wort (Danske) am besten von den Leuten behalten wurde, ist ein Füsilier des 35. Infanterie=Regiments auf die sinnreiche Idee gekommen, sich mit den Dänen durch den Ruf zu verständigen: "Kusch dich, Danske, oder ich schieß dich todt, Danske." Dieses eigenthümliche Dänisch, erfunden bei der großen Recognoscirung am 22. Februar, ist von den Soldaten mit Jubel aufgenommen und bald sehr populär geworden.
- In der ungemeinen Billigkeit liegt der Erfolg vieler Dinge. Vor 25 Jahren setzte in England der General=Postmeister das theure Briefporto auf 1 Penny herunter. Damals beförderte die Post ungefähr 76 Millionen Briefe jährlich, jetzt 600 Millionen. Die Ermäßigung hat sich glänzend belohnt. Die Zeit der langen Briefe ist vorüber, Geschäftsleute und Freunde Schreiben sich nur ein paar Zeilen oder Worte, sie Schreiben aber täglich und das Papier kostet mehr als das Porto. Die Telegraphengebühren fangen an, dem Briefporto nachzueifern.
- Kaiser Alexander läßt nach Ludw. Bauer's Muster ein unterseeisches Schiff von 200 Tonnen Gehalt bauen, das 175,000 Silberrubel kosten wird. Zehn Tauchboote kleinerer Construction wären im Stande, alle feindlichen Schiffe von den deutschen Küsten fern zu halten und die Dänen zur See unschädlich zu machen. So behaupten Leute, welche Bauers Apparate genau kennen.
- In München wurde der Wirth eines Kaffeehauses zu zwei Tagen Gefängniß verurtheilt, weil er einem Gaste, der sein Lokal bedeckten Hauptes betreten hatte, den Hut vom Kopfe schlug.
- Während ungarische Truppen fern im Norden muthig kämpfen, fordert bei ihnen daheim die Hungersnoth ihre Opfer. Ein ungarisches Blatt schildert den traurigen Zustand dort also: "Wie der Todeskampf eines Kranken stumm und schrecklich ist, so schrecklich und stumm ist bei uns die Noth. Wenn uns in den verflossenen Monaten ein Nothleidender um ein Almosen ansprach, jammerte und weinte er noch. Heute hat er keinen Klagelaut und keine Thränen mehr. Mit schreckhaft abgemagertem
[ => Original lesen: 1864 Nr. 11 Seite 3]Körper, mit spitz hervortretenden Knochen, mit tief eingefallenen Augen schleppt sich der Hungernde von einem verlassenen Haufe zum andern, bis er vielleicht im fünften oder sechsten Hause einen Menschen trifft, von dem er glauben kann, daß er noch ein Stück Brod besitzen dürfte. Der Hungernde braucht kein Wort zu sagen und es kommt auch kein Laut über seine Lippen. Es ist unmöglich, daß, wer noch einen Bissen Brod, noch einige Pfennige besitzt, seinen Schatz nicht augenblicklich mit dem wortlosen, abgezehrten, hungernden Bruder theile. Wer wäre aber im Stande, die unzähligenLeidenden mit Almosen zu versehen? Und doch giebt es außer den Herumschleichenden noch eine große Zahl Kranker, Greise und Kinder, die nicht mehr im Stande sind, die kalten Zimmer zu verlassen, und für welche an Ort und Stelle gesorgt werden muß, wenn sie nicht verhungern sollen." - Die Augsburger Allgemeine Zeitung, die soeben eine Subscription für die Notleidenden eröffnet hat, bemerkt hierzu: "Zwar ist die Zahl der Magnaten und der übrigen Glieder des ritterlichen Adels nicht klein, die Hülfe bringend beispringen, aber auch Deutschland hat da eine heilige Pflicht zu erfüllen."
- Ein preuß. Husar, der am Flensburger Hafen auf Vorposten stand, hatte dort am 1. ds. einen eigenthümlichen Feind zu bekämpfen. Während er nämlich auf Posten stand und an nichts dachte, tauchte aus dem Meereswasser ein Seehund hervor und legte sich mit Gemüthsruhe auf das Eis, einige zwanzig Schritte von dem überraschten Sohne Westphalens entfernt. "Dunnerkiel! wat is dat?" fragte der Husar, da aber der Gast keine Antwort gab, gab er seinem Pferde die Sporen, sprengte im Galopp heran und führte einen unwiderstehlichen Hieb auf den Kopf des armen Meerbewohners, daß er ihn eine Stunde nachher für 8 preuß. Thaler verkaufen konnte. Der Husar behauptet, daß er sich noch nie so gut auf Posten amüsirt habe.
Anzeigen.
Das den Schullehrer Möller'schen Erben gehörige, hieselbst in der Sabowerstraße belegene Wohnhaus mit dem dazu gehörigen Stalle, der dahinter gelegenen Wiese und dem Gärten, sowie folgende den genannten Erben gehörige Ländereien, nämlich:
1) ein Ackerstück im Langenkamp von ca. 3 Scheffel Aussaat,
2) ein Ackerstück im Osterfelde von ca. 2 Scheffel Aussaat,
3) ein Ackerstück auf dem Galgenmoor von circa 1 1/4 Scheffel Aussaat,
soll auf eine Reihe von zwölf auf einander folgenden Jahren von Michaelis d. J. ab verpachtet werden und ist bereits unter der Hand eine jährliche Pachtsumme von 104 [ymbol wß] Pr. Cour. geboten worden. Vor definitiver Annahme dieses Gebots Seitens der Vor= und Obervormundschaft Namens der Schullehrer Möller'schen Minorennen ist jedoch ein Ueberbotstermin auf Freitag den 18ten März d. J. 1864, Mittags 12 Uhr, vor Großherzogl. Justiz=Amte hieselbst anberaumt worden, wozu Pachtlustige, die ein höheres Gebot unter den im Termine näher bekannt zu machenden Bedingungen abzugeben geneigt sind, hiedurch vorgeladen werden.
Schönberg, den 1. März 1864.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Die restirenden Beiträge zur ersten Hebung der Armensteuer sind innerhalb acht Tagen einzuzahlen, widrigenfalls die Restantenliste dem Gerichte übergeben wird.
Schönberg, den 3. März 1864.
Die Armenbehörde.
Vermischte Anzeigen.
Am Mittwoch, den 16ten März, beginnt die Öffentliche Prüfung unserer Schüler.
Mittwoch Vorm. 8 Uhr: Choral; Realkl. III. Religion; Realkl. I. Französ. - 10 1/4 Uhr: Realkl. III. Deutsch; Realkl. II. Deutsch. - Nachm. 2 Uhr: Realkl. II. Mathem.; Knabkl. I. Religion. - Entlassung; Choral.
Donnerstag Vorm. 8 Uhr: Choral; Knabkl. II. Rechnen; Knabkl. III. biblische Gesch. und Lesen. - 10 1/4 Uhr: Mädchenkl. I. Deutsch ; Mädchenkl. II. Rechnen . - Nachm. 2 Uhr: Mädchenkl. I. Religion; Mädchkl. II. Religion. - Entlassung.
Freitag Nachm. 2 Uhr: Elementarkl. Lesen und biblische Gesch.; Mädchkl. III. Lesen u. biblische Gesch.
Zu gefälliger Theilnahme an diesen Schulfeierlichkeiten werden die hochgeehrten Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde unserer Schulanstalten, insbesondere die Eltern und Angehörigen unserer Zöglinge hierdurch ehrerbietigst und höflichst eingeladen.
Schönberg, den 9ten März 1864.
Dr. Wittmütz, Direct.
Die diesjährige ordentliche März=Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Donnerstag den 17ten d. M., Vormittags 11 Uhr, im Lokale der Gastwirthin Boye hieselbst stattfinden.
Schönberg den 3ten März 1864.
Namens des Vorstandes:
R. Rackow, Adv., d. Z. Secretair.
Am Montag den 14. März, Morgens 11 Uhr, sollen die unverkauft gebliebenen Hausplätze zu Gärten im Hause des Hrn. Gastwirth Fick meistbietend verpachtet werden.
Landwirthschaftlicher Club im Hause des Herrn Aug. Spehr, Donnerstag den 17. März.
Zu Confirmationsgeschenken halte ich eine Anzahl der besten und gediegensten Geber= und Andachtsbücher vorräthig, womit ich mich bestens empfehle
J. P. Bade.
Den geehrten Herren und Damen Schönbergs und Umgegend mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich in diesen Tagen anfange Strohhüte zu waschen und zu färben.
Ferner empfehle ich eineAuswahl von allen Sorten Strohhüten nach der neuesten Mode.
Blumen und Bänder zu sehr billigen Preisen, auch eine Auswahl Schwarzer und couleurter Federn von 10 an bis 1 16 das Stück, Netze, Kragen, Manschetten u. s. w. sind stets vorräthig.
Ich bitte um zahlreichen Besuch.
Johanna Kiel.
Schlesischer Fenchelhonig-Extrakt
von L. W. Egers in Breslau.
Weltbekanntes diätetisches Mittel bei Hals= Brust=, sowie Hämorrhoidal= und Unterleibsleiden, Husten, Heiserkeit, Katarrh, Verschleimung, Rauhheit, Kitzel und Beschwerden im Halse. Er ist von angenehmem Geschmack, erregt Appetit und bewirkt regelmäßige Leibesöffnung. Se. Majestät der König Wilhelm von Preußen haben denselben bei einem schnell beseitigten katarrhalischen Unwohlsein Allerhuldreichst entgegenzunehmen und Allerhöchst Ihren Dank dem Herrn L. W. Egers dafür schriftlich aussprechen zu lassen geruht. Die Flasche 30 Schill., halbe Flasche 16 Schill. allein ächt in Schönberg bei
Carl Sievers,
Buchbinder in der Siemzerstraße.
[ => Original lesen: 1864 Nr. 11 Seite 4]Gefunden am Montag den 29. Febr. bei der Sabower Brücke: Ein Shawl, den der Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten bei dem pensionirten Landreiter Müller zurückerhalten kann.
Gesucht wird ein Bursche in die Schneiderlehre von Gebr. Otto in Schönberg.
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P. H. Schrep, Schlossermeister.
Die Dittmer'sche Buchhandlung in Lübeck,
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von welchen jedoch kein Lager gehalten wird, sind stets am vortheilhaftesten durch oben genannte Buchhandlung zu beziehen, welche mit allen Musikalien=Verlagshandlungen Deutschlands in direcer Geschäftsverbindung steht.
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Die Ratzeburger Actien-Brauerei hat ihr Geschäft am 25sten Februar d. J. eröffnet und liefert gutes Lagerbier.
Ratzeburg den 2. März 1864.
Im Namen des Directoriums der Geschäftsführer
Aug. Stapelfeldt.
An den Central=Hülsfverein für Lazarethe sind ferner noch an baarem Gelde abgesandt:
Von 2 Hauswirthen in Schwanbeck 4 , Dorfschaft Ollndorf 10 , aus Thandorf vom Schulzen Ott 2 , Hsw.the Hans Heinr. Ziething 2, Joch. Oldörp 2 , Joch. Ziething 2 , Heinr. Böttcher 2 , Heinr. Stoffers 2 , Joch. Burmeister 2 , Hans Heinr. Damm 2 , Halbhüfner Asm. Wimls 1 , Joh. Oldenburg 1 , J. H. Oldenburg 1 , J. Planthaber 1 ,Schmiedemeister Haack 1 , Büdner Oldenburg 24 .
Backtafel für die Stadt Schönberg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 8. März 1864.
Bürgermeister und Rath.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Geboren: D. 23 eine unehel. Tochter in Resdorf. - D. 27. dem Arbm. Eckmann in Schönberg ein S. - D. 2. dem Arbm. Groth zu Westerbeck ein S. - Dem Tischlermeister Bargenthin hieselbst ein S. - D 3. dem Arbm. Stricker in Torriesdorf ein S. - D. 5 dem Töpfermeister Ehlers vor Schönberg ein todtgeb. S. - Dem Kantor Hempel hies. ein S. - D 6. dem Arbm. Moll hies. eine T. - Dem Arbm. Eggers vor Sch. eine T. - D. 9. dem Hsw. Kleinfeldt in Malzow eine T.
Gestorben: D. 3. S. Wilhelmine Mannerow vor Schönberg 7 J. 4 M. a. - A. Maria C. Maaß, Arbm.tochter vor Schönberg, 6 J. 6 M. a. - D. 6. Trine Marie Ollrogge, geb. Friedag, Abm.frau zu Kl. Bünsdorf, 53 J. 2 M. alt. - J. M. August Nevermann, Schustermeisterssohn vor Schönberg, 5 M. a. - D. 7. Wilhelm F. J. Kähler, Wedermeisterssohn vor Schönberg, 1 J. 6 M. alt.
Freitag den 11. März.
Passionspredigt: Pastor Fischer.
Sonntag den 13. März.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Nachmittags Passionspredigt: Pastor Kaempffer.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 9. März 1864. |
Weitzen | 1 | | 2 - 7 | |
Roggen | | | 38 - 44 | |
Gerste | - | | 36 - 37 | |
Hafer | | | 28 - 32 | |
Erbsen | | | 36 - 44 | |
Wicken | | | 36 - 42 | |
Buchweizen | | | 36 - 40 | |
Winter=Rapssaat | | | 23 24 | |
Rübsen | | | 22 23 | |
Schlagleinsaat | | | 18 - 19 | |
Butter | 10 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 4 - 5 | . |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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