[ => Original lesen: 1864 Nr. 4 Seite 1] - Seit Sonnabend befinden sich J. K. H. die Frau Großherzogin von Mecklenburg=Strelitz in Kew bei ihren hohen Verwandten, der herzogl. Familie v. Cambridge, auf Besuch.
- So schwere verhängnißvolle Tage, wie sie seit dem 14. Januar angebrochen sind, hat Deutschland nicht gesehen, seit der deutsche Bund 1815 gegründet worden ist. Dieser deutsche Bund, das einzige Band, welches alle deutsche Staaten unter einander und gegen außen zu Schutz und Trutz verbindet, steht in der höchsten Gefahr auseinander zu fallen. Oestreich und Preußen hatten nämlich beim Bunde beantragt, Dänemark von Bundeswegen aufzufordern, die Einverleibung Schleswigs aufzuheben, widrigenfalls Schleswig von Bundestruppen (Oestreichern und Preußen) werde besetzt werden. Dieser Antrag war im Geiste des Londoner Protocolls und zu dessen Aufrechthaltung gestellt, er erkannte den König von Dänemark für Schleswig=Holstein an, was Deutschland nicht thun darf, und wurde deshalb mit 11 gegen 5 Stimmen abgelehnt. Sofort erklärten Oestreich und Preußen, sie würden als Großmächte, unbekümmert um den Bund, die Sache in die eigene Hand nehmen, d. h. wenn Dänemark die Einverleibung Schleswigs nicht zurücknehme, Schleswig mit ihren Truppen besetzen. Umsonst erklärten die Andern, es handle sich um eine Bundessache und protestirten gegen diese Vergewaltigung, die eine Sprengung des Bundes sei.
- Oestreich und Preußen haben alle Anstalten getroffen, marschiren zu lassen und nötigenfalls den Durchmarsch durch Holstein zu erzwingen.
- In den Riß, der sich zwischen Deutschland und Oestreich und Preußen aufgethan hat, tritt Napoleon ein. Er hat in Wien und Berlin erklärt, er müsse dagegen protestiren, daß dem deutschen Bund die Lösung der schleswig=holsteinischen Frage aus der Hand genommen werde. Wenn Oestreich und Preußen dies thun wollten, so werde die deutsche Frage zu einer europäischen und dann halte sich Frankreich verpflichtet, den ihm gebührenden Antheil an der Entscheidung zu nehmen.
- Aus Kopenhagen heißt es, daß das dän. Cabinet sich weigert, die Verfassung vom 18. Nov. v. J. anzuheben, durch welche Schleswig in Dänemark einverleibt wird. Die Großmächte werden nun ohne Weiteres vorgehen nach Schleswig, um Dänemark zur Erfüllung seiner Verpflichtungen zu zwingen.
- In einer außerordentlichen Bundestagssitzung gaben Preußen und Österreich die Erklärung ab, daß sie weder die Bundestruppen, noch die Bundes=Commissarien in Holstein zu hindern beabsichtigten, sondern nur den Durchmarsch nach Schleswig verlangten.
- Einer freundlichen Mittheilung verdanken wir die Nachricht, daß zum 28. d. M. für das 2. schwere Feldlazareth des 3. Armeecorps in Schönberg Quartiere bestellt sind. Dasselbe besteht aus dem Chef=Arzt, 3 Stabs=Aerzten, 10 Assistenz=Aerzten, 1 Lazareth=Inspector, 1 Rendanten, 1 Secretair 3 Feld=Apothekern, 9 Revier=Aufsehern, 15 Lazareth=Gehülfen, 32 Krankenwärtern, 3 Wasch= resp. Kochfrauen, 1 Seconde=Lieutenant, 3 Unterofficieren, 2 Train=Gefreiten, 43 Train=Soldaten, zusammen 128 Mann mit 69 Pferden und 11 Wagen, die jedoch schon am folgenden Tage nach Schwartau weiter gehen.
- Durch Hannover werden vom Dienstag den 19. Jan. mittelst 42 Extrazügen von Minden nach Harburg ca. 22,000 Mann Preußen an die Elbe transportirt, darauf 20,000 Mann Oesterreicher.
- Der Commandeur des 3. preuß. Armee=Corps, S. K. H. der Prinz Friedrich Carl von Preußen, wird mit einem zahlreichen Officier=Stabe am
[ => Original lesen: 1864 Nr. 4 Seite 2]Donnerstag Morgen mittelst Extrazuges in Lübeck eintreffen. Der Stab besteht aus 50 Officieren, außer den nötigen Bedienungs=Mannschaften, mit über 200 Pferden.
- Die Landtags=Session in Berlin scheint ihrem Ende entgegenzugehen, jedoch ohne jede Frucht für das Land. Als der König vor drei Monaten den Landtag eröffnete, sagte er: Es ist mein dringender Wunsch, daß den zwischen meiner Regierung und einem Theile meiner Landesvertretung entstandenen Zerwürfnissen ein Ende gemacht werde. - Dieser Wunsch ist aber nicht in Erfüllung gegangen. Das Abgeordnetenhaus hat den Staatshaushalt für 1863, zu dessen Feststellung es vor Schluß des Jahres noch einmal zusammenberufen wurde, garnicht vorgenommen, dem Staatshaushalte für 1864, hauptsächlich dem Militair=Etat, in allen streitigen Punkten seine Zustimmung versagt.
- Beim Eintritt der Kälte ist den schleswigschen Quartiergebern befohlen worden, jedem dänischen Soldaten, den sie bequartieren, Morgens und Abends ein Glas Branntwein zu verabreichen. Als Abends im Kruge dieser Befehl von den Bauern besprochen wurde, äußerte Einer: "Ick gew min Soldaten so vel Kööm, as se hebben wölt", worauf von sämmtlichen Anwesenden beschlossen wurde, es ebenso zu machen. Den Soldaten mag die freie Disposition über die Flasche ganz angenehm gewesen sein; aber die Licenz wird sich bei der Parade und dem Exerciren doch bemerklich gemacht haben; denn bald kam der Befehl, den Soldaten gar keinen Branntwein zu geben.
- Die Diamantenschleiferei der Gebrüder Cöster zu Amsterdam arbeitet mit einem jährlichen Umsatz von 20 bis 25 Millionen Gulden und beschäftigt 400 Arbeiter, größtentheils Juden. Das Schleifen eines Brillanten mit 64 Flächen wird mit 6 fl. bezahlt.
- In Berlin hat sich in der letzten Zeit die Pockenkrankheit wieder so verbreitet, daß mit aller Strenge auf die Befolgung der polizeilichen Vorschriften gesehen werden muß.
- Das Wort, man müsse den Winter in St. Petersburg und den Sommer in Italien verleben, scheint sich diesmal ganz besonders zu bewahrheiten. Im Süden, wo man meistentheils versteht, sich vor Hitze zu schützen, aber gegen einen strengen Winter fast wehrlos ist, herrscht jetzt eine Kälte, wie sonst wohl im Norden; in Petersburg dagegen, wo alles darauf eingerichtet ist, einem tüchtigen Froste Stand zu halten, ist es noch nicht einmal so kalt, wie bei uns.
- An dem Weihnachtsbaum des Kindes von Frankreich prangte ein feuerstrahlender Adler und Schwärme von funkensprühenden Bienen. Unter dem Baum stand als Geschenk des klugen kaiserlichen Vaters eine Weltkugel, getragen von einem feingeschnittenen elfenbeinernen Atlas, umspannt von goldenen Meridianen; der Aequator bildet einen Kreis von funkelnden Diamanten, die Pole sind feurige Rubine von seltener Größe. Frankreich spielt auf der östlichen Kugelseite die Hauptrolle, prächtige Saphire bezeichnen seine Grenzen, Polen ist schwarz berändert, England ist so groß wie eine Nußschale, Oestreich trägt die sieben Farben des Regenbogens. Der Atlas, der die Weltkugel trägt, sieht aus wie Napoleon. Um den Tisch war ein kleines Kriegsarsenal aufgebaut: eine kleine Armstrongkanone, ein silberner Bombenkessel, Bergkanonen, Haubitzen, Pistolen und wie die Werkzeuge des ewigen Friedens alle heißen, alles genau nach den Gesetzen der Kunst berechnet, gewogen und gegliedert. Die mexikanische Armee hatte Puebla in Trümmern, nach der Natur aus Kork geschnitzt, geschenkt. Papst Pius spendete ein Legendenbuch mit kunstvollen Heiligenbildern und schrieb eigenhändig hinein: "Höre, mein Sohn, die Lehren des Vaters und setze nicht hintenan die Lehren der Mutter!" (was dem guten Sohn manchmal Kopfzerbrechen kosten wird, da Vater und Mutter nicht immer einerlei Meinung sind). Victor Emanuels Geschenk stellt Napoleons Stammhaus in Ajaccio dar und war kunstvoll aus Stroh geflochten. Prinz Napoleon spendete eine Drehorgel, welche die Nationalmelodien sämmtlicher der Erlösung harrenden Völker Europas prächtig herleiert. Wenn der Prinz die Register zieht, hört er alle Schmerzenschreie, nur die Marsellaise, das französische Sturmlied, fehlt.
- Kladderadatsch hat Trauer bekommen, das Urbild seines berühmten "Zwickauer" ist gestorben. Zum Glück ist das Geschlecht nicht ausgestorben. Dieses Urbild war ein in der Berliner Geschäftswelt hinlänglich bekannter Banquier, der sich durch allerlei Sonderbarkeiten auszeichnete. Zu seinen eigenthümlichen Gewohnheiten gehörte unter Anderm die Verwechslung der ähnlichen Vokale und Diphthongen, sowie der Gebrauch oder vielmehr Mißbrauch von nicht immer zur rechten Bedeutung angewendeten Fremdwörtern.
Der Kaiser der Franzosen in seiner Häuslichkeit.
Seit Jahren haben die europäischen Börsen sich nicht so angelegentlich mit dem Kaiser Napoleon beschäftigt, wie in der jüngsten Zeit. Eine geheimnißvolle Depesche aus Paris berichtete, der Kaiser sei von einem Schlaganfall getroffen worden, und das dunkle Gerücht, denn weiter war es nichts, reichte hin, um die Geldmänner in bedenkliche Aufregung und die Kurse in unangenehmes Schwanken zu bringen. Mag nun die ganze Nachricht zur Unterstützung eines Börsencoup erfunden sein, so zeugt doch die Wichtigkeit, welche dem körperlichen Befinden des Kaisers beigelegt wurde, ganz unwiderleglich für die ungemeine Bedeutung, welche die Person Louis Napoleons für unsere Gegenwart hat. Unter diesen Umständen wird es nicht unzeitgemäß erscheinen, über diese bedeutsame Persönlichkeit das Urtheil eines Mannes zu hören, der ihm und seiner Familie nahe steht. Derselbe bezeichnet die jetzige Gesundheit des Kaisers als im Allgemeinen kräftig und befriedigend. Die Elastizität der Jugend ist freilich verschwunden, und die Anzeichen des reiferen Alters (55 Jahre) treten allmählig immer schärfer hervor. Die Gestalt wird beleibter, die Haltung minder fest, der Gang bequemer, das Auge matter, die Stirne runzelschärfer, das Haar dünner und besonders auch der Gesichtsausdruck schlaffer; alles dies bemerkt man aber fast bei jedem Manne, der das fünfzigste Jahr bereits überschritten und dabei ein bewegtes, körperlich wie geistig anstrengendes Leben geführt hat. Ein schöner Mann kann der Kaiser selbst in seiner Jugend niemals gewesen sein, und jetzt beim beginnenden Alter gewährt er äußerlich keinen bestechenden Anblick. Die Stirn ist zu breit, die Gesichtsfarbe zu gelblich, der Bauch etwas zu sehr hervortretend, die Beine sind im Verhältniß zum Oberkörper zu kurz, was dem Gange etwas Watscheliches giebt, und der Blick der graublauen Augen stets verschleiert und zu Boden gesenkt. Große Ruhe, Klarheit des Gedankens und unerschütterliche Willenskraft spricht sich aber in diesem ganzen, fast wie aus Stein gehauenen Gesichte aus, und besonders der breite Schädel müßte für die Forschung eines Phrenologen sehr interessant sein. In seiner Jugend in allen gymnastischen Künsten wohl bewandert und namentlich ein sehr guter Reiter, ist der Kaiser in der letzten Zeit bequemer geworden und soll, außer bei Manövern und Jagden, selten mehr zu Pferde steigen, wie er denn auch weniger geht und bei Spaziergängen sich auf den Arm eines Begleiters zu stützen liebt. Die Lebensweise des Monarchen ist streng geregelt. Er steht sehr früh auf und verbringt einen sehr bedeutenden Theil des Tages an seinem Arbeitstich. Das Wissen des gründlich deutsch gebildeten Kaisers soll nicht gering sein; er spricht vollständig französisch, deutsch und eng=
[ => Original lesen: 1864 Nr. 4 Seite 3]lich, versteht lateinisch und italienisch, hat Geographie, Geschichte und Nationalökonomie eifrig studirt, und ist ein theoretisch gebildeter Artillerieofficier. Den Fremden der Tafel huldigt er nur sehr mäßig. Im Allgemeinen ist die Ehe des Kaisers eine glückliche; sein Wunsch, einen blühenden Erben zu besitzen ist erfüllt worden, und das häusliche Leben des hohen Paares soll ein befriedigendes sein. Die Kaiserin besitzt übrigens alle üblen Eigenschaften der Spanierinnen höherer Stände; sie ist ganz ungebildet, nur an leeren äußern Unterhaltungen Geschmack findend, vergnügungssüchtig und verschwenderisch im hohen Grade, voll Aberglauben und finsterer Bigotterie und vollständig unter dem Einflusse ihres Beichtvaters stehend. Beim Volke und bei den Soldaten soll sie wegen ihres Hochmuths geradezu verhaßt sein. Der kleine Prinz Napoleon, der Stolz und die Freude seiner Eltern, ist ein blühendes frisches Kind mit allen körperlichen und geistigen Eigenschaften eines gesunden und begabten Knaben seines Alters. Der Vater hegt für den Kleinen die zärtlichsten Gefühle und der Verkehr mit ihm ist seine größte Lust. Der Prinz spielt gern Soldat.
Anzeigen.
Verkaufsanzeigen.
Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden am Mittwoch den 27. Januar im Bahlen
54 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz,
und wollen sich Käufer Morgens 1/2 10 Uhr am Schlagbaum unfern der Seebrücke am Bahlen einfinden.
Schönberg, den 21. Januar 1864.
Danckwarth.
Am Montag den 25. ds. Mts., Morgens von 9 Uhr an, sollen im hiesigen Kruge in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:
1 eich. Koffer, 1 Lade, 1 zweischl. Bettstelle, 1 tann. Tisch, 1 Kinderwagen, 5 Brettstühle, Tassen, Teller, 2 Unterbetten, 1 Ueberbett, 1 Pfühl, 9 Kopfkissen, 10 Bolzen flächs. Leinen, 12 Bolzen heeden Leinen, 16 Ell. weiß Wollenzeug, 10 Bettlaken, 6 Tischlaken, Säcke.
Frauen=Kleidungsstücke aller Art, darunter 1 lakenscher Rock, 18 wollene Röcke, 19 Hemde, 24 Paar Strümpfe, Tücher, Schürzen, 1 Paar gold. und 1 paar silb. Ohrringe u. s. w.
Die Sachen sind sämmtlich neu.
Struck, Landreiter.
Carlow den 12. Januar 1864.
Bekanntmachung
Der volle Beitrag der Armensteuer ist förderssamst an die resp. Armenvorsteher, in Schönberg an den Maurermeister J. Schleuß, Schuhmachermeister Wagner und Krämer Schwedt, und auf dem Lande an die Hauswirthe P. Bruhn in Grieben, Burmeister in Kleinfeldt, Maaß in Törpt und P. Ahrendt in Sabow zu bezahlen.
Schönberg den 7. Januar 1864.
Die Armenbehörde.
Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwedin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 22sten Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.
Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1863 ca. 75 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, so wie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1863 wird, wie gewöhnlich, zu Anfang Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 6. Januar 1864.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.
Zum bevorstehenden Antoni=Termin werden noch einige Geldpöste zur Belegung in hiesigen Landstellen gegen gute Sicherheit gesucht. Näheres beim Buchbinder Bade in Schönberg.
D. 3. Februar
beginnt die Ziehung der letzten und Haupt=Classe Hamburger Lotterie. Unter 27.500 Nummern kommen 9500 Gewinne und 18,000 Freiloose, in Summa von Crt. 1,802,005 vzur Entscheidung.
Vorräthige ganze Loose à 34 Pr. Ct.
4103, 4111, 4195, 28952, 28960, 28972, 28982, 28985, 28995.
Halbe Loose à 17 Pr. Ct.
4205, 4218, 4220, 4224, 4242, 4243, 4247, 4250, 28407, 28416, 28420, 28429, 28434, 28440, 28445, 28449.
Viertel Loose à 8 1/2 Pr. Ct.
4301, 4313, 4319, 4327, 4331, 4343, 4350, 10402, 10411, 10424, 10433, 10449, 10452, 10464, 10470, 10477, 10486, 10494, 10500, 37303, 37310, 37325, 37330, 37344, 37348.
Achtel Loose à 4 1/4 Pr. Ct.
9101, 9119, 9122, 9139, 9149, 9151, 9159, 9161, 9166, 9170, 9178, 9188, 9191, 9199, 23707, 23718, 23722, 23729, 23733, 23739, 23747, 23750, 28451, 28455, 28460, 28466, 28472, 28480, 28484, 28492, 28497.
A.Scharlach & Neumann
Hamburg.
An= u. Verkauf von Staatspapieren.
Nur mit Rimessen versehene Ordres werden prompt effectuirt und nach beendeter Ziehung die Originallisten portofrei zugesandt. D. O.
[ => Original lesen: 1864 Nr. 4 Seite 4]Dr. Borchardt's arom.=medic. Kräuterseife in Päckchen zu 10 , sowie Dr. Suin de Boutemard's arom. Zahnpasta in Päckchen zu 10 und 20 sind in bekannter Güte und Trefflichkeit unverändert für Schönberg nur allein ächt zu haben bei J. P. Bade.
Dr. Beringuier's arom.=med. Kronengeist (Quintessenz d'Eau de Cologne) von hervorragender Qualität - nicht nur als köstliches Riech= und Waschwasser, sondern auch als herrliches medikamentöses Unterstützungsmittel, welches die Lebensgeister ermuntert und stärkt; à Originalflasche 20 .
Dr. Beringuier's Kräuter-Wurzel-Haar-Oel
zusammengesetzt aus den bestgeeignetsten Pflanzen=Ingredienzien und öligen Stoffen zur Erhaltung, Stärkung und Verschönerung der Haupt= und Bart=Haare, sowie zur Verhütung der so lästigen Schuppen= und Flechtenbildung; à Originalflasche 12 .
Von diesen bei den überall Epoche machenden Novitäten befindet sich in Schönberg das alleinige autorisirte Localdepot bei
Wilh. Heincke.
Die meinem am Abend des 10. Januar im fast vollendeten 50sten Jahre aus diesem Leben geschiedenen Ehemanne, weil. Gastwirth Carl Krüger, durch so zahlreiches Grabgeleite erwiesene letzte Ehre hat mich und die meinigen tief gerührt. Für die Theilnahme sprechen wir Allen hiedurch unsern tiefgefühltesten Dank aus.
Schönberg den 14. Januar 1864.
Wittwe Sophia Krüger, geb. Kiel, und Kinder, Schwiegerkinder und Geschwister.
Da ich wegen des nicht vorher gesehenen schnellen Absatzes des bei mir deponirten Schles. Fenchel=Honig=Extracts in den letzten Tagen nicht allen Anforderungen genügen konnte, so zeige ich hierdurch ergebenst an, daß ich heute Freitag=Abend wieder eine große Sendung erhalten werde.
C. Sievers, Buchbinder.
Bei mir liegen 12 Ferkel, ausgezeichneter Race, zum Verkauf.
H. Pumplün, Pfarrackerpächter in Carlow.
Verloren auf dem Wege zwischen Schönberg und Petersberg: Eine kleine neusilb. Taschenuhr. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe in der Expedition der Anzeigen abzugeben.
Mehrere Hundert Pfund schönen Flachses sollen in kleinen Quantitäten, das zu 9 und 10 verkauft werden von Hein, Productenhändler in Selmsdorf.
Auf meiner Ziegelei sind jetzt wieder Drainröhren zu den bekannten Preisen in allen Größen vorräthig.
Lockwisch.
J. Kröger.
Es erlauben sich mehrere Theaterfreunde, auf das in Aussicht stehende Benefiz des Herrn Carl Lüders ergebenst aufmerksam zu machen.
O. W. B.
Gichtleidende, die sich um das Dr. Müller'sche Heilverfahren interessiren, können dessen Schriftchen über die Gicht in der Expedition dieses Blattes unentgeldlich in Empfang nehmen.
Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat, die Damen=Schusterei zu lernen, wird zu Ostern gesucht von C. Kind, Damen=Schuhmacher in Rehna.
Ich halte einen dunkelbraunen, einen hellbraunen und einen Schwarzschimmel=Hengst für fremde Stuten zum Decken bereit; alle drei Pferde sind von ausgezeichneter Schönheit.
Deckgeld 2 Thaler.
Hauswirth Hamann in Kronskamp.
Gefunden zwischen Schönberg und Petersberg: Ein Porte=monnaie, das der Eigner gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten kann beim Vogt Hagen auf Hof Wahrsow.
Schönberger Actien-Theater.
Freitag den 22. und Sonntag den 24. Jan. keine Vorstellungen.
Montag den 25. Jan.: Der Verschwender, Große Zauberposse mit Gesang in 3 Abtheilungen von Ferd. Raimund. - Die Decorationen zu dieser Zauberposse sind neu angefertigt.
Mittwoch d. 27. Januar, zum Benefiz=Antheil für Hrn. Diedrich: Einquartierung, oder: die Oesterreicher in Hamburg, Charaktergemälde mit Gesang in 3 Akten von G. Starke.
Da nur noch wenige Vorstellungen stattfinden, gelten die Abonnements=Billette zu allen Vorstellungen.
Die Verwaltung des Actien-Theaters.
Backtafel für die Stadt Schönberg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 21. Jan. 1864.
Bürgermeister und Rath.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde. In der Woche vom 15. bis 21. Jan.
Geboren: D. 15. dem Webermeister Bade vor Schönberg ein S. - Den 17. dem Sattlermeister Friedrichs in Schönberg ein S. - D 19. dem Arbm. Vitense vor Schönberg ein S. - D. 20. dem Arbm. Bruhn vor Schönberg ein S. -
Gestorben: D. 15. Jan. Jochen Wilh. Freitag, Schulzensohn zu Wahlsdorf, 8 M. alt, am Zahnkrampf.
Sonntag den 24. Januar:
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer. Nachmittagskirche: Pastor Fischer.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 20. Januar 1864. |
Weitzen | 1 | | 4 - 8 | |
Roggen | | | 40 - 44 | |
Gerste | - | | 34 - 36 | |
Hafer | | | 32 - 36 | |
Erbsen | | | 36 - 42 | |
Wicken | | | 41 - 44 | |
Buchweizen | | | 32 - 38 | |
Winter=Rapssaat | | | 23 24 | |
Rübsen | | | 22 23 | |
Schlagleinsaat | | | 18 - 20 | |
Butter | 10 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 4 - 5 | . |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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