No. 42
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. Oktober
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1863 Nr. 42 Seite 1]

- Neustrelitz. Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin sind am 10. d., zunächst von Schloß Rumpenheim kommend, hier wieder eingetroffen.
- In den neuesten Vorschlägen Preußens haben die Mitglieder des deutschen Fürstentages kein Eingehen auf die Bundesreform zu erkennen vermocht und Oesterreich wird in ihrer aller Namen Preußen antworten.
- In Kopenhagen ist der Feldzug gegen Deutschland mit tapfern und drohenden Trinksprüchen und Reden an der königl. Tafel eröffnet worden. - Von allen Seiten wird Dänemark abgerathen, die bevorstehende Execution in Holstein nicht als Kriegsfall anzusehen. Auch die Allianz mit Schweden Scheint noch nicht im Reinen zu Sein; der Schwed. Reichsrath sieht darin eher Nachtheile, wie Vortheile für das Land und sträubt sich daher dagegen.
- England, Frankreich und Oesterreich haben mit den Russen über Polen so lange Noten gewechselt, bis der alte russische Alliirte, der Winter, herbeigekommen ist. Da hat ihnen Rußland einen kurzen Knix gemacht und sie Sehr dreist abgefertigt. Freilich haben sie's übel genommen und reden Einer dem Andern zu, tapfer voran zu gehen, aber Keiner setzt sich in Bewegung. Im Vorschlag ist, den Russen ihr Recht auf Polen abzuerkennen und die Polen Selbst als kriegführende Macht anzuerkennen.
- Auf dem nächsten mecklenburgischen Landtag, der zum 18. Nov. nach Sternberg berufen ist, wird unter Anderm der Antrag auf Bewilligung der Anwendung des Expropriationsgesetzes auf die projectirte Eisenbahnstrecke zwischen Lübeck und Kleinen gestellt werden.
- Auf St. Domingo ist ein Racenkrieg ausgebrochen. Die Schwarzen enthaupten alle Weißen, wo sie dieselben ergreifen selbst die Kranken in den Spitälern werden nicht geschont. Die Frauen der Weißen sind Selbst dann nicht vor Mißhandlungen sicher, wenn sie in die Kirche flüchten. Zur Unterdrückung des Aufstandes ist das Militär aufgeboten.
- Der Kölner Dom ist ausgebaut und bis auf die Thürme fertig; am 15. Oct., dem Geburtstag Friedrich Wilhelm VI., der den Ausbau angeregt und königlich gefördert hat, wird in seinen weiten Räumen das Vollendungsfest gefeiert.
- Rußland hat in England Tausende von Kanonen und viele Panzerschiffe bestellt. Die glücklichen Fabrikanten fragten unter der Hand bei den Ministern an, ob sie dem Wetter trauen dürfen. Liefert nur, antworteten die Minister, und verdient euch Geld; wenn's Krieg gibt, holen wir uns die Schiffe und Kanonen wieder.
- (Mancherlei.) Der König Georg von Griechenland bekommt eine Civilliste von 356,000 Thalern. - Die Kaiserin Eugenie besucht mit ihrem kaiserlichen Prinzen ihr Vaterland Spanien. -König Ludwig von Baiern will den Winter in Algier zubringen. - Oesterreich macht eine Anleihe von 100 Mill. Gulden, davon bekommen 30 Mill. die hungernden Ungarn.


Am 3. October vor fünfzig Jahren

war ein heißer Tag, der Tag der Schlacht bei Wartenburg. Die junge preußische Landwehr, die bei Großbeeren, Dennewitz und Hagelberg die besten Generale der Franzosen geschlagen und Berlin befreit hatte, feierte einen neuen Sieges= und Ehrentag. Im Hauptquartier der Alliirten, in Böhmen, zögerte man: der Gedanke mit dem großen Schlachtenlenker Napoleon, der bisher fast immer gesiegt hatte, den Entscheidungskampf auf Leben und Tod zu wagen, ließ kräftige Entschlüsse nicht aufkommen. Stein wirkte endlich aus, daß Blücher vorwärts dringen, über die Elbe gehen und sich dem französischen Heere in den Rücken werfen sollte. Als Blücher bei dem Dorfe Wartenburg die Elbe überschreiten wollte, fand er den Uebergang besetzt und den Feind, 20,000 Mann unter Bertrand, in außerordentlich fester Stellung. Bertrand hielt die Stellung für uneinnehmbar und hoffte den Preußen, wenn sie den Fluß überschritten, das Schicksal der Franzosen an der Katzbach zu bereiten. Der Heldenschaar Yorks war es beschieden, der Schlesischen Armee den Uebergang zu erzwingen, York griff den Feind am 3. October an. In dem 5stündigen Kampfe erwarb sich der General Horn den Preis der Tapferkeit. Er, der fünfzig und einige Jahr alte, aber noch in voller Manneskraft stehende, hochgewachsene Held rief in dem Augenblick der höchsten Gefahr: "Ein Schurke, wer noch einen Schuß thut. Gewehr zur Attake rechts! Marsch !" Unter dem Dröhnen des Sturmmarsches und unter Hurrahruf stürmen die tapfern Landwehrmänner vor. Horns Pferd stürzt. Da ists, als ob der alte Geist des alten Dessauers, des Helden von Turin, über ihm komme. Er ergreift das Gewehr eines Gefallenen, Führer und gemeiner Soldat zugleich, stürmt er der Heldenschaar voran, deren Reihen fortgesetzt durch Kartätschenhagel gelichtet werden. Der Sumpf wird durchwatet, ein befestigter Damm nach dem andern dem Feinde im Sturmkampf genommen. Der Feind flieht, 1000 Mann und 13 Kanonen fallen in die Hände der Sieger. Horns Heldenthat nöthigt dem wortkargen menschenverachtenden York den Ruf ab: "Gegen Horn ist Bayard nur ein Lump gewesen." Einige Landwehrregimenter aus der Brigade Horn, die hier zum erstenmal im Feuer gewesen waren, hatten mit so ausgezeichneter Tapferkeit gekämpft, daß der alte Isegrimm York, der früher ein eifriger

[ => Original lesen: 1863 Nr. 42 Seite 2]

Gegner Scharnhorsts, des Gründers der Landwehr gewesen war, ausrief: "Den besten Grenadieren soll man von jetzt den Landwehren an die Seite setzen!" Der Ruhm des Tages gebührte dem zweiten Bataillon des Leibregiments. Als dasselbe nach der Schlacht an York vorüberzog, entblößte er sein Haupt.
Zweier Vorgänge möge Erwähnung gethan werden, die da zeigen, in welchem Geiste der Krieg von Seiten der Verbündeten geführt ward. Nachdem die Franzosen auch aus dem Kirchhofe des Dorfes Wartenburg, den sie noch zuletzt gehalten hatten, hinausgeschlagen worden waren, drangen die Landwehrmänner massenhaft in die offen stehende Kirche. Der Pfarrer des Ortes, eine Beraubung der Kirche fürchtend, eilt zum Prinzen Karl von Mecklenburg und bittet um eine Schutzwache. Sogleich geht dieser mit ihm. Nahe der Kirche vernehmen sie Orgelklang. Indem sie eintreten erschallt ihnen das Lied: Nun danket alle Gott! entgegen, und sehen die Krieger mit gefalteten Händen in den Bänken, in den Gängen und vor dem Altar theils sitzen, theils knieen.
Blücher nahm sein Hauptquartier in dem gräflichen Schlosse, dessen Fenster und Wände vielfach Kugelspuren trugen. Bei dem Mahle am Abend wurde der heimgegangenen Mitkämpfer, namentlich Scharnhorsts gedacht, und aller Anwesenden bemächtigte sich eine feierliche Stimmung. Unter der Tischgesellschaft befand sich der Sohn jenes Helden, der jugendliche Lieutenant Scharnhorst. Ihn rief Blücher zu sich heran, ergriff seine Hand und sprach: "Blicke herab, verklärter Geist unsers Scharnhorst, und vernimm es, wie wir alle in die Hand deines Sohnes geloben, dir nachzueifern in Wort und That, bis daß wir das deutsche Vaterland von den Feinden und Unterdrückern befreit und den preußischen Namen wieder zu Ehren gebracht haben!"


Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die zum Einstellungsjahrgang 1857 April gehörigen beurlaubten Leute des Großherzoglichen Contingents, einschließlich der Noncombattanten, haben nunmehr ihre Verabschiedung zu gewärtigen und daher persönlich oder schriftlich portofrei ihre Urlaubspässe beim Militair=Commando einzureichen, um ihren Abschied zu erhalten.
Neustrelitz den 1. Oktober 1863.

Großherzogliches Militair=Commando.
v. Ruville.


Bekanntmachung.

wegen der Meldung zu Stellvertretern.

1) Wer Lust hat, Stellvertreter zu werden, kann sich zu jeder Zeit beim Militair=Commando oder während der Rekrutirung bei dem zur Aushebung kommandirten Offizier persönlich melden.
2) Der Stellvertreter verpflichtet sich, wie jeder Soldat 6 1/2 Jahr zu dienen. Er kann entweder bereits gedient haben und verabschiedet sein oder sich freigeloos't haben; darf indeß das 28ste Lebensjahr nicht überschritten haben.
3) Der Stellvertreter muß die erforderlichen Papiere, Geburtsschein, Freiloosungsschein, Abschied, Führungsattest etc. beibringen.
Nur wer völlig gesund, unverheirathet und von guter Führung ist, wird angenommen.
4) Der Stellvertreter erhält, je nach seinem Wunsche, entweder ein Handgeld von 30 Taler (Mecklenburg), oder 15 Taler (Mecklenburg), im ersteren Falle können ihm nach beendeter Präsenzdienstzeit 35 Taler (Mecklenburg), im andern Falle 50 Taler (Mecklenburg) ausbezahlt werden und erhält er nach zurückgelegter Dienstverpflichtung den Rest im Betrage von 135 Taler (Mecklenburg) Courant, welche Summe ihm bis dahin mit 2 1/2 pro Cent pro anno verzinset wird.
5) Wer als Noncombattanten=Stellvertreter angenommen wird, hat im Frieden bei der Fahne nicht zu dienen, erhält indeß kein Handgeld und nach vollendeter Dienstverpflichtung 100 Taler (Mecklenburg) Cour., welche ihm ebenfalls bis dahin mit 2 1/2 pro Cent verzinset werden.
Neustrelitz den 1. October 1863.

Großherzogliches Militair=Commando.
v. Ruville.


Vorladung.

Auf Instanz eines neuen Gläubigers ist der Verkauf der Wehmer'schen Büdnerei c. p. zu Schlagsdorf in vim executionis verfügt worden. Es wird demgemäß ein Verkaufs=Termin auf Freitag den 4. December d. J., Mittags 12 Uhr, und ein Ueberbotstermin auf Dienstag, den 12. Januar 1864, Mittags 12 Uhr, hiedurch angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen. Die Verkaufsbedingungen sollen im Verkaufstermin endlich regulirt werden, und wird hiedurch dem Schuldner Büdner Wehmer, sowie dessen an dem zu veräußernden Grundstück berechtigten dinglichen Gläubigern freigelassen, in diesem Termine zu erscheinen.
Gleichzeitig wird Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die Wehmer'sche Büdnerei, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwanigen Prioritäts=Ausführung auf Freitag, den 20. November d. J., Vormittags 11 Uhr, hiedurch anberaumt und werden dazu alle Berechtigten unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses hiemittelst vorgeladen.
Schönberg, den 3. Septbr. 1863.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
(L.S.) C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Da in dem ersten Verkaufs=Termine für das zum Nachlasse des weil. Hausbesitzers Busch zu Schönberg gehörige, am Kaltendamm daselbst belegene Wohnhaus mit Zubehörungen nur 2700 Taler (Mecklenburg) Ct. geboten worden, setze ich auftragsmäßig einen zweiten und jedenfalls letzten Verkaufs=Termin auf Montag den 19 October dieses Jahres, Vormittags 11 Uhr, im Köster'schen Gasthause zu Schönberg an und lade Kaufliebhaber mit dem Bemerken ein, daß die Bedingungen beim Gastwirth Köster und bei mir einzusehen sind.
Rehna, den 6. October 1863.
Schwetzky, Stadtsecretair.


Bekanntmachung.
Da mit dem unterm 11. Juni d. J. verkündeten halben Beitrag der Armensteuer nicht auszureichen ist, so werden die Anwohner des Schönberger Armendistricts hiemit aufgefordert, noch abermals einen halben Beitrag an die resp. Armenvorsteher sofort einzuzahlen.
Schönberg d. 15. October 1863.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Die zwischen dem 1. April und dem 30. Septbr. 1863 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im November d. Js. drei Viertheile ihres einfachen Ansatzes (3/4 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 101.318.025 Mark Courant.
Lübeck den 12. October 1863.
Namens der Direction Bruhn, Secretair des Vereins.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 42 Seite 3]

50jährige Jubelfeier der Völkerschlacht bei Leipzig
am 18ten October 1863.

Dieser für alle Deutschen So glorreiche Erinnerungstag, welchen unsere Väter noch bis vor 25 Jahren, alljährlich durch Gottesdienst und Illumination feierten, wird auch wiederum von uns festlich begangen werden. Wir fordern daher Alle, weß Standes und Würden sie immerhin sein mögen, Landleute und Städter, Behörden, Zünfte, Gewerbe und Vereine hiedurch feierlichst auf: sich an dem zu diesem Zwecke veranstalteten

Festzuge

recht zahlreich zu betheiligen, mit recht vielen Fahnen und Emblemen den Zug zu verschönern, damit diese Feier eine des großen Tages würdige, der Ehre und dem Andenken an deutsche Tapferkeit gewidmete Nationalfeier werden möge.
Anmeldungen zur Teilnahme der Corporationen werden bis zum 15ten October beim Buchbinder Bade entgegen genommen und hiernach die Reihenfolge im Zuge bestimmt.

Programm:

Mittags 1 Uhr: Reveille.
Um 2 Uhr: Versammlung auf dem Markte, Aufstellung und Anordnung des Festzuges.
Präcise 3 Uhr: Festzug durch alle Straßen der Stadt nach dem Amtsplatz zur Abholung der Herren Beamten nach dem Marktplatz. Hier stellt sich der ganze Zug im Kreise auf.

Festlied und "Deutschland hoch!"

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Abends 7 Uhr: Fackelzug. Versammlung am Kaltendamm, Fackelzug durch die Stadt und Freudenfeuer auf dem Felde mit Gesang.
Texte zu den Festliedern à 1 Schilling (Mecklenburg) werden auf dem Markte zu haben sein.
Alle Theilnehmer tragen als Festschleife die Landesfarben. Die Festordner sind an einer weiß und rothen Festschleife kenntlich, und ist deren Anordnung beim Zuge Folge zu leisten.
Daß die Bewohner Schönbergs gegen unsere Väter, welche diesen großen Tag stets mit Illumination beschlossen, nicht zurückstehen werden, hoffen wir von dem Patriotismus Aller, und sehen daher einer glänzenden, freiwilligen, allseitigen Illumination entgegen.
Zum Schluß: Ball und Tanzmusik in allen Lokälen.
Schönberg, im October 1863.

Capitain und Aelteste der Schützenzunft.


Bekanntmachung.
Für die von dem Unterzeichneten verwalteten Kassen werden Kapitalien à 3 1/2 % pro Ao. in halbjährigen Raten verzinsbar und auf halbjährige Kündigung, gegen Obligationen der Direction des Abtrags der allgemeinen Landes=Credit=Commissions=Schulden als Anleihe im Antoni=Termin 1864 vom Mecklenburgischen Landkasten angenommen, und sind Anmeldungen bei dem Unterschriebenen zu machen.
Rostock den 28. September 1863.
C. Koeve, Landes=Einnehmer, im Auftrage des hochlöblichen Engern=Ausschusses von Ritter= und Landschaft.


Gebr. Leder's balsamische Erdnussoel=Seife.
ist als ein höchst mildes, verschönerndes und erfrischendes Waschmittel anerkannt; sie ist daher zur Bewahrung einer gesunden, weißen, zarten und weichen Haut bestens zu empfehlen und namentlich auch für Damen und Kinder mit zartem Teint besonders angezeigt. Als Rasirseife gebraucht, giebt sie einen dicken, langstehenden Schaum und macht das Barthaar weicher als jede Andere. Gebr. Leder's balsamische Erdnußöl=Seife ist das Stück mit Gebr. Anweis. 5 Schilling (Mecklenburg) - 4 Stück in einem Packet 16 Schilling (Mecklenburg) - fortwährend ächt zu haben bei
Wilh. Heincke in Schönberg.


Den hochgeehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend erlaubt sich der gehorsamst Unterzeichnete die Anzeige zu machen, daß er sich hier als
Buchbinder
etablirt hat und empfiehlt sich als Solcher zur Ausführung geneigter Aufträge unter Zusicherung prompter und reeller Bedienung.
Hochachtungsvoll
Schönberg den 1. Octbr. 1863.
Carl Sievers, Siemzerstraße, im Hause des Hrn. Sattlermstr. Bohnhoff.


Die neuesten Muster in Mäntel= und Jackenstoffen, sowie fertige Mäntel und Jacken empfiehlt billig Aug. Groth.


Wollwatten, die sich bedeutend besser nach der Wäsche halten, wie die bisherigen Baumwollwatten, empfehle zu sehr billigen Preisen.
Aug. Groth.


Festschleifen zum 18. October bei Ludwig Creutzfeldt.


Präservative
von Fischblasen oder Gummi, das Dutzend von ein Thaler Preuß. Courant an, werden brieflich versandt von Gustav Dobberitz, chir. Bandagist, gr. Bleichen Nr. 20. in Hamburg.


Deutsche Stearinlichte 5 u. 6 pr. Pack 12 u. 14 Schilling (Mecklenburg) Russische do. 4, 5 u. 6 do. 16 Schilling (Mecklenburg) Paraffin=Kerzen 4 u. 5 do. 16Schilling (Mecklenburg) bei Dutzend Packete billiger, empfiehlt A. Spehr.


Prima Stearinlichte pr. Packet 12 Schilling (Mecklenburg), empfiehlt bestens C. Maaß.


Mit einer großen neuen Auswahl Kleiderzeuge von 4 Schilling (Mecklenburg) an, auch in Havanna=Farben, die neuesten Umschlagtücher, Damenmäntel von 6 Taler (Mecklenburg) an, Jacken und Fanchos, sowie mit einem großen Lager von Tuch, Bucksins, und Rockstoffen und breiten blanken Bändern 10 Schilling (Mecklenburg), Rockswatten 24 Schilling (Mecklenburg), und vielem dergleichen mehr empfiehlt sich Ludwig Creutzfeld.
Schönberg.


Ein Transport anderthalbjähriger Füllen steht bei mir zum Verkauf.
Schönberg.
Aug. Kniep.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 42 Seite 4]

Schon am 1. November l. J. findet die Gewinnziehung des neuen
Staats=Eisenbahn=Anlehens
statt, dessen Gesammtbetrag aus 4 Million 214,040 Thlr. besteht.
Haupttreffer des Anlehens: Thlr. 25,000, 20,000, 18,000, 16,000, 15,000, 14,000, 12,000, 10,000, 8000, 7000, 6000, 5000, 2500, 2000 etc. etc. bis Thlr. 11. niedrigster Gewinn eines jeden gezogenen Looses. Jedes Loos muß im Laufe der Ziehungen unfehlbar gewinnen und kostet
Ein Loos für bevorstehende Ziehung gültig Thlr. - 20 Sgr.
Eilf Loose für bevorstehende Ziehung gültig Thlr. 7 - Sgr.
Gefällige Aufträge werden gegen Einsendung des Betrags oder Postnachnahme prompt und verschwiegen ausgeführt, und erfolgen die Ziehungslisten Sofort nach der Ziehung gratis und franco.
Carl Hensler in Frankfurt a. M. Staats=Effecten=Handlung.
P. S. Pläne und jede beliebige Auskunft werden auf frankirte Anfragen gratis ertheilt.


Nur 26 Silbergroschen baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos (keine Promesse) zu der am 25. und 28. November unter Garantie hiesiger Regierung stattfindenden Ziehung der großen Staats-Gewinne-Verloosung, welche letztere in ihrer Gesammtheit 14800 Gewinne enthalt, worunter solche von ev. Thlr. 114,000, 57,000, 28,500, 17000, 14,300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc. - (Ganze Loose kosten 3 Thaler 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr.) Die Gewinne werden baar in Vereins=Silber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. - Man beliebe sich daher direct zu wenden an das Haupt=Depot bei Stirn & Greim in Frankfurt a./M.
NB. Außer den Gewinnbeträgen werden durch unterzeichnete auch die planmäßigen Freiloose verabfolgt.
Laut Jedermann zu Diensten stehenden amtlichen Listen wurden durch unsere Vermittelung wieder in jüngster Zeit folgende Capitalpreise gewonnen, resp. ausbezahlt, fl. 115,000 100,000 70,000, 50,000, 35,000, 30,000, 25,000 etc. etc.


Das Freudenfeuer für die Realschüler wird gegen 7 Uhr Abends am 19ten Octbr. oder, wenn es dann regnen sollte, am nächsten regenfreien Abend angezündet werden.


Mit frischen Steinkohlen pr. Tonne 38 Schilling (Mecklenburg) pr. comptant, empfiehlt sich
Schönberg, P. H. Schrep, Schlössermeister.


Bei mir stehen anderthalbjährige dänische Füllen zum Verkauf, die ich den Herren Landleuten bestens empfehle.
Lorenz Vock.


Auf dem Kirchhofe ist eine kleine lederne Geldbörse gefunden. Abzuholen bei Pastor Fischer.


Vor etwa 8 Tagen ist mir eine Hündin, ein Affenpincher und auf den Namen "Minna" hörend, entlaufen. Wer mir dieselbe wiederbringt oder ihren jetzigen Aufenthalt nachweis't, erhält eine Belohnung.
Lüth in Demern.


Gesucht werden zum 1. Novbr. in's Lübsche: zwei tüchtige Pferdeknechte. Näheres bei Herrn Aug. Spehr in Schönberg.


Gesucht wird sogleich: ein Dienstmädchen für einen Hausstand in der Stadt. Nähres in der Expedition dies. Bl.


Verloren am ersten Markttag=Morgen auf dem Wege von Lindow bis Gr. Siemz: ein schwarzer Tuch=Umhang. Der Finder wird geben, ihn in der Expedition der "Anzeigen" abzugeben.


Nicht zu übersehen!
Präservatives feinster Qualität, das Dutzend zu 1 Thaler und darunter, sowie Suspensorien, Spitzen, einfache und doppelte Bruchbänder, echte giftfreie Milchsauger sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Bandagist u. Handschuhmacher.
Schönberg.


Zum Ball am 18. October 1863 ladet ergebenst ein Aug. Spehr.


Festen platten Winterkohl, rothen Kohl, Sellerie, Porro, Petersilienwurzeln, Scharlotten, Rüben, Rothebeten, Runkelrüben und Kürbis sind zu kaufen bei Oldenburg, Bäckermeister.


Ich mache hiermit bekannt, daß meine zwei Ziegenböcke nach wie vor fremde Ziegen decken, und bitte ich, mich vorkommenden Falls berücksichtigen zu wollen.
Schönberg.
Zimmergesellen=Wittwe Wienck.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 9. bis 16. October

Geboren: D. 9. dem Glaserwerkführer Brüggmann hies. eine T. - D. 12. dem Maurergesellen Nevermann vor Schönberg ein S. -

Gestorben: D. 13. Louise Maria Maaß, Hauswirthstochter in Sabow, 4 M. 13 T. alt. - D. 14. Marie Luise Elisabeth Harms, Kiepenmachertochter hies., 1 J. 2 M. alt.

Getraut: D. 9. der hies. Arbm. Heinr. Dietr. Dan. Schröder und Wittwe Cathar. Maria Willfahrt hier, geb. Parbs aus Rodüchelsdorf. - D. 15. der hies. Fuhrm. Hans Heinr. Jacobs und Jungfrau Anna Maria Warnemünde von hier.

Sonntag den 20. nach Trinitatis.
Frühkirche fällt aus. - Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Festgottesdienst zur 50jährigen Jubelfeier der Schlacht bei Leipzig.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 14. October 1863.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)4 - 9Schilling (Mecklenburg)
Roggen1Taler (Mecklenburg)2 - 3Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)44 - 50Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)32 - 42Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)23 24Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)22 23Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)20 - 21
Butter10Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6 - 8Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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