[ => Original lesen: 1863 Nr. 41 Seite 1] - In Amerika haben die Südlinger nach langer Zeit wieder eine Schlacht gewonnnen, am Chikamang=Creek, in der der General Rosenkranz von dem General Bragg geschlagen wurde. - Vergebens hoffen die Südconföderirten auf Anerkennung von Seiten Englands und Frankreichs; wenn auch Napoleon schon Lust dazu hat, so wagt er doch nicht, so offen ihre Partei zu nehmen; aber man spricht von einem Schutz= und Trutzbündniß des Kaiserreichs Mexiko mit den Südstaaten, das allerdings nichts anderes ist, als ein von Frankreich den Nordstaaten hingeworfener Fehdehandschuh.
- Als Kaiser von Mexico wird Erzherzog Max nicht auf Rosen gebettet, aber er ist darauf gefaßt und - des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Der mexikanischen Deputation, die ihm ihre Kaiserkrone antrug, sagte er: "Wenn ich nach Mexiko gehe, so werde ich mich für immer von Europa trennen und nie dahin zurückblicken. Das wird hart für mich sein, aber es ist nicht meine Sache, etwas halb zu thun; meine Gedanken werden kein anderes Interesse mehr haben, und ich werde stets handeln, als sei ich ein geborener Mexikaner. Meine Lebensgefährtin (eine belgische Prinzessin) hat denselben Entschluß gefaßt." Zwei Bedingungen stellt der Erzherzog, nämlich: 1) daß die ganze Nation ihn wähle (nicht nur die Notabeln) und 2) daß Bürgschaften für die Erhaltung und Selbstständigkeit des Reiches gegeben würden. Dann werde er die Kaiserkrone annehmen und sobald Ruhe und Sicherheit im Lande hergestellt sei, eine verfassungsmäßige Regierung einrichten und beschwören.
- Von der polnischen Gränze kommt die Nachricht, daß Rußland 50,000 Mann frischer Truppen nach Polen schickt und jedes Städtchen den Winter eine Besatzung erhält.
- Das ionische Parlament hat die Vereinigung der ionischen Inseln mit Griechenland mit Dank angenommen.
Das amerikanische Steinöl.
In neuester Zeit sind fast an allen Hafenplätzen die strengsten polizeilichen Vorschriften in Bezug auf Lagerung. Aufbewahrung etc. des amerikanischen Steinöls oder Petroleums erlassen. In keiner von diesen Vorschriften ist dabei ein Unterschied zwischen roher und raffinirter Waare gemacht, obschon das raffinirte Petroleum in Bezug auf Feuergefährlichkeit etwa nur dem Parafin, Photogen oder Spiritus gleichgestellt werden kann, während das rohe Oel darin fast alle bekannten Stoffe übertrifft. Eine englische Zeitung theilt darüber folgendes mit: Die Quellen, deren Zahl in Kanada und in den Staaten sich täglich vermehrt, ergießen sich in einer Fülle, die geradezu für fabelhaft erscheint. Ein einziger Born liefert 15000 Gallons täglich und aus den sämmtlichen Quellen der Union sollen über 6 Millionen gewonnen sein; das ganze Erdreich in dem Distrikte ist von Petroleum gesättigt und die Oberfläche des Delaware ist davon bedeckt. Die Gefährlichkeit eines solchen Zustandes kann man ohne Grausen sich nicht ausmalen; denn es braucht nur einmal ein Böswilliger mit einem Lichte oder auch nur mit einer brennenden Cigarre dem Oelhäuschen nahe zu kommen, so muß augenblicklich der ganze Umfang des Delaware in Flammen stehen und die Schiffe auf dem Strome, die Städte am Ufer sind wahrscheinlich rettungslos verloren, da Wasser Petroleum nicht löscht, sondern nur zu heftigerem Brande anfacht. Schon jetzt fehlt es nicht an einigen furchtbaren Unglücksfällen. In Pennsilvanien ereignete es sich, daß bei dem Bohren einer Quelle das Petroleum plötzlich in einer Masse von 70 Faß pro Stunde hervorbrach und der Strahl 41 Fuß hoch über den Boden emporstieg. Noch 60 Fuß hoch über dieser Oelmasse erhob sich eine Wolke von Gas. Alle Feuer in der Nachbarschaft wurden sofort ausgelöscht; nur eins, in einer Entfernung von 1300 Fuß, blieb in Brand und die Funken von diesem entzündeten das wallende Gas dergestalt, daß in einem Nu die ganze Luft eine brausende Lohe war. So wie das Gas brannte, fing die Spitze des Oelsprudels Feuer und regnete wie das sprudelnde Wasser einer Fontaine, auf 100 Fuß im Umkreise seine Gluthen auf den Erdboden herab. Nun stand auch dieser in Flammen, deren Gewalt jeden Augenblick durch das herabfallende Oel vermehrt wurde. Duzende von Menschen, darunter einer der Eigenthümer, welcher von den Oelquellen eine Einnahme von 1000 Dollars täglich hatte, kamen in den Flammen um. Tage lang dauerte dies entsetzliche und großartige Feuerwerk; die Flammenfontaine stieg und fiel mit unveränderter Regelmäßigkeit, mindestens 100 Faß pro Stunde auswerfend, bis am Ende ihre Kraft erschöpft war. Petroleum hat viele Eigenschaften mit dem Naphta gemein, wenn es nicht die nämliche Substanz ist, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß es ein Bestandtheil des im Mittelalter berühmten griechischen Feuers war, welches im Wasser brannte und nur durch Erdaufhäufung erstickt werden konnte. Das Oel wird, da es in Amerika nicht so rasch und billig wie in Europa gereinigt werden kann, meistentheils in rohem Zustande verschickt und ist grade dann gefährlicher als eine Ladung Schießpulver, weil die aus den Fässern sich entwickelnden Gase bei der geringsten Berührung mit Feuer sich entzünden und alsdann der Untergang des Schiffs unvermeidlich ist. So groß aber diese Gefahr sein mag, auf dem Ocean trifft sie immer nur ein einzelnes Fahrzeug und erscheint geringfügig im Vergleich mit dem grenzenlosen Unheil, welches ein einziges Faß
[ => Original lesen: 1863 Nr. 41 Seite 2]Petroleum auf der Themse unter den sich drängenden Schiffen anrichten könnte. Unmittelbar würde aber die brennende Flüssigkeit den Strom entlang sich verbreiten und vielleicht würde halb London eingeäschert sein, ehe es gelänge, der Feuersbrunst Einhalt zu thun. Mittlerweile schwimmt Ladung auf Ladung an Bord von Segeln und Dampfschiffen herüber nach Europa, hinreichend, um halb England in Brand zu stecken. Von den ungeheuren Massen des an den Markt gebrachten Petroleums kann man sich einen Begriff machen, wenn man hört, daß die amerikanische Finanzverwaltung den Ertrag einer kleinen Ausfuhrabgabe von diesem Artikel auf 3 Millionen Dollars jährlich schätzt, während manche glauben, Petroleum werde den Ausfall, welchen Amerika durch die Störung der Baumwoll=Ausfuhr erleidet, mit der Zeit reichlich ersetzen. Sehr erwünscht wäre es, wenn die Reinigung des Oels in Amerika selbst stattfände. Durch die Reinigung werden diejenigen Elemente entfernt, welche ein explodirendes Gas entwickeln, und das purificirte Oel soll nicht feuergefährlicher sein als die meisten andern im Verkehr vorkommenden Leuchtstoffe. So lange es in seinem rohen Zustande verharrt, sammelt sich über ihm eine entzündbare Gaswolke, die sich von Stunde zu Stunde weiter ausbreitet und, wenn sie mit irgend einem noch so kleinen Feuer in Berührung kommt, eine Explosion verursacht, welche Alles in ihrem Bereiche zerstört.
Anzeigen.
Bekanntmachung.
Die zum Einstellungsjahrgang 1857 April gehörigen beurlaubten Leute des Großherzoglichen Contingents, einschließlich der Noncombattanten, haben nunmehr ihre Verabschiedung zu gewärtigen und daher persönlich oder schriftlich portofrei ihre Urlaubspässe beim Militair=Commando einzureichen, um ihren Abschied zu erhalten.
Neustrelitz den 1. Oktober 1863.
Großherzogliches Militair=Commando.
v. Ruville.
Bekanntmachung.
wegen der Meldung zu Stellvertretern.
1) Wer Lust hat, Stellvertreter zu werden, kann sich zu jeder Zeit beim Militair=Commando oder während der Rekrutirung bei dem zur Aushebung kommandirten Offizier persönlich melden.
2) Der Stellvertreter verpflichtet sich, wie jeder Soldat 6 1/2 Jahr zu dienen. Er kann entweder bereits gedient haben und verabschiedet sein oder sich freigeloos't haben; darf indeß das 28ste Lebensjahr nicht überschritten haben.
3) Der Stellvertreter muß die erforderlichen Papiere, Geburtsschein, Freiloosungsschein, Abschied, Führungsattest etc. beibringen.
Nur wer völlig gesund, unverheirathet und von guter Führung ist, wird angenommen.
4) Der Stellvertreter erhält, je nach seinem Wunsche, entweder ein Handgeld von 30 , oder 15 , im ersteren Falle können ihm nach beendeter Präsenzdienstzeit 35 , im andern Falle 50 ausbezahlt werden und erhält er nach zurückgelegter Dienstverpflichtung den Rest im Betrage von 135 Courant, welche Summe ihm bis dahin mit 2 1/2 pro Cent pro anno verzinset wird.
5) Wer als Noncombattanten=Stellvertreter angenommen wird, hat im Frieden bei der Fahne nicht zu dienen, erhält indeß kein Handgeld und nach vollendeter Dienstverpflichtung 100 Cour., welche ihm ebenfalls bis dahin mit 2 1/2 pro Cent verzinset werden.
Neustrelitz den 1. October 1863.
Großherzogliches Militair=Commando.
v. Ruville.
Mit Bezug auf das Proclam in Sachen betreffend die Subhastation der Wehmer'schen Büdnerei c. p. zu Schlagsdorf vom 3. September c., welches in Nr. 40 der Schönberger Anzeigen unter dem 2. October d. J. abgedruckt ist, wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß der Wehmer'schen Realgläubiger gebracht, daß der Liquidationstermin nicht am Freitag den 20. November d. J., sondern vielmehr am Freitag den 4. December d. J., Vormittags 11 Uhr, stattfinden wird.
Schönberg, den 2. October 1863.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.
Verkaufsanzeigen.
Da in dem ersten Verkaufs=Termine für das zum Nachlasse des weil. Hausbesitzers Busch zu Schönberg gehörige, am Kaltendamm daselbst belegene Wohnhaus mit Zubehörungen nur 2700 Ct. geboten worden, setze ich auftragsmäßig einen zweiten und jedenfalls letzten Verkaufs=Termin auf Montag den 19 October dieses Jahres, Vormittags 11 Uhr, im Köster'schen Gasthause zu Schönberg an und lade Kaufliebhaber mit dem Bemerken ein, daß die Bedingungen beim Gastwirth Köster und bei mir einzusehen sind.
Rehna, den 6. October 1863.
Schwetzky, Stadtsecretair.
Auction über Bretter in Lübeck.
Am Donnerstag den 15. October, Vormittags präcise 10 1/2 Uhr sollen auf dem Zimmerplatze des Herrn Schiffsbaumeisters P. Heitmann bei der Dröge, der Alsheide gegenüber, unweit der Matzfähre:
2646 Zwölfter 4 Stück Schöne Jacobstädter und Wyburger 1= u. 7zöllige Bretter, als circa
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
öffentlich meistbietend verkauft werden, durch den beeidigten Makler
Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.
Vermischte Anzeigen.
Bekanntmachung.
Für die von dem Unterzeichneten verwalteten Kassen werden Kapitalien à 3 1/2 % pro Ao. in halbjährigen Raten verzinsbar und auf halbjährige Kündigung, gegen Obligationen der Direction des Abtrags der allgemeinen Landes=Credit=Commissions=Schulden als Anleihe im Antoni=Termin 1864 vom Mecklenburgischen Landkasten angenommen, und sind Anmeldungen bei dem Unterschriebenen zu machen.
Rostock den 28. September 1863.
C. Koeve, Landes=Einnehmer, im Auftrage des hochlöblichen Engern=Ausschusses von Ritter= und Landschaft.
Zu der bevorstehenden Militair=Aushebung ist hier ein Verein Zwecks Ankaufs von Stellvertretern zusammengetreten. Diejenigen, welche etwa geneigt sein möchten, diesem Vereine beizutreten, werden hiemit aufgefordert, binnen 8 Tagen Meldung beim Unterzeichneten zu machen, woselbst auch die Bedingungen einzusehen sind.
Schönberg den 1. October 1863.
Chr. Schrep, Bürgermeister.
[ => Original lesen: 1863 Nr. 41 Seite 3]Mit einer großen neuen Auswahl Kleiderzeuge von 4 an, auch in Havanna=Farben, die neuesten Umschlagtücher, Damenmäntel von 6 an, Jacken und Fanchos, sowie mit einem großen Lager von Tuch, Bucksins, und Rockstoffen und breiten blanken Bändern 10 , Rockswatten 24 , und vielem dergleichen mehr empfiehlt sich Ludwig Creutzfeld.
Schönberg.
Das Quartal der Zimmerleute findet am Montag den 12. October statt, und fordern wir die Betheiligten auf, dazu zu erscheinen.
Schönberg den 1. Octb. 1863.
Die Aeltesten der Zimmerzunft.
Egert. Westphal.
Nur Paraffinkerzen werden verkauft zu den billigsten Preisen.
Eleganz und Sparsamkeit vereinigt nur die Paraffinkerze.
Preis von 10 an pr. Paquet, weiß und couleurt, glatt und cannellirt, bei
L. Landjunk & Co. Hamburg, Pelzerstraße 15.
NB. Aufträge pr. Postvorschuß werden besorgt mit Berechnung der Spesen.
Vom 1. Novbr. d. J. werde ich eine Zeichenschule gründen, in welcher von Darstellen einfacher Körper und ihren Durchdringungen zu einander, von der Schatten=Construction auf geneigte und gebrochene Ebenen, das Zeichnen für Bauhandwerker und angehende Maschinenbauer gelehrt werden Soll; auch werde ich unter Entwickelung der Baukunst mit den jetzigen Neuerungen in derselben Vorlesungen halten.
Auf Wunsch der Interessenten werde ich auch das Veranschlagen der einfachen Baulichkeiten unterweisen.
Reflectanten mögen sich zur rechten Zeit anmelden, damit genügender Raum beschafft werden kann.
C. Egert, Zimmermeister.
Den hochgeehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend erlaubt sich der gehorsamst Unterzeichnete die Anzeige zu machen, daß er sich hier als
Buchbinder
etablirt hat und empfiehlt sich als Solcher zur Ausführung geneigter Aufträge unter Zusicherung prompter und reeller Bedienung.
Hochachtungsvoll
Schönberg den 1. Octbr. 1863.
Carl Sievers, Siemzerstraße, im Hause des Hrn. Sattlermstr. Bohnhoff.
Schon am 1. November l. J. findet die Gewinnziehung des neuen
Staats=Eisenbahn=Anlehens
statt, dessen Gesammtbetrag aus 4 Million 214,040 Thlr. besteht.
Haupttreffer des Anlehens: Thlr. 25,000, 20,000, 18,000, 16,000, 15,000, 14,000, 12,000, 10,000, 8000, 7000, 6000, 5000, 2500, 2000 etc. etc. bis Thlr. 11. niedrigster Gewinn eines jeden gezogenen Looses. Jedes Loos muß im Laufe der Ziehungen unfehlbar gewinnen und kostet
Ein Loos für bevorstehende Ziehung gültig Thlr. - 20 Sgr.
Eilf Loose für bevorstehende Ziehung gültig Thlr. 7 - Sgr.
Gefällige Aufträge werden gegen Einsendung des Betrags oder Postnachnahme prompt und verschwiegen ausgeführt, und erfolgen die Ziehungslisten Sofort nach der Ziehung gratis und franco.
Carl Hensler in Frankfurt a. M. Staats=Effecten=Handlung.
P. S. Pläne und jede beliebige Auskunft werden auf frankirte Anfragen gratis ertheilt.
An den Brauereibesitzer und Hoflieferanten Herrn Johann Hoff, Neue Wilhelmstraße 1 in Berlin.
Aus dem Cabinet Sr. königl. Hoheit des Prinzen Christian zu Dänemark:
"Se. königliche Hoheit der Prinz Christian zu Dänemark hat mir den Auftrag gegeben, Ihnen mitzutheilen, mit welcher Freude Hochderselbe die heilbringende Wirkung Ihres Bieres beobachtet hat. Sowohl bei mehreren Mitgliedern Seiner hohen Familie, wie bei mehreren Bekannten."
Auf Befehl: L. Castenschiold, Adjutant.
Seit längerer Zeit litt ich an einem hartnäckigen Husten, der mir den Schlaf raubte und mir bei meinem vorgerückten Alter von 73 Jahren die Kräfte benahm.
Ich wendete verschiedene Mittel fruchtlos an, bis ich mich auf Anrathen eines der hiesigen berühmten Aerzte entschloß zu dem in Deutschland wegen Seiner vorzüglichen Wirkung berühmten Hoff'schen Malz=Extract=Gesundheitsbier in Berlin meine Zuflucht zu nehmen.
Nach einem kurzen Gebrauche desselben wurde ich nicht nur von meinem quälenden Husten befreit, Sondern fühlte auch in erfreulicher Weise meine Kräfte wiederkehren, sodaß ich mich in meine Jünglingsjahre zurückversetzt wähne. Indem ich dem Erfinder dieses Schätzbaren und wohlschmeckenden Getränkes hierdurch meinen offenen Dank ausspreche, kann ich gleichzeitig allen ähnlich Leidenden den Hoff'schen Malz=Extrakt nur auf das Wärmste empfehlen."
Minister Baron C. Hugo v. Bülow, Oberst und Kommandant der Leibgarde der Königin von Spanien, 11 rue Geoffroy-Marie in Paris.
Der Gebrauch des Hoff'schen Malz=Extraktes hat Seine kräftigende Wirkung, So oft derselbe auch in meinem Hause gebraucht worden ist, stets bewährt etc. etc.
Freiherr von Warburg, Landesältester der Grafschaft Glatz.
Die in solidem Fortbestand seit länger als einem Jahrzehnt als ein probates Linderungsmittel rühmlich bewährten Kräuter-Bonbons des Kgl. Pr. Kreis-Physikus Dr. Koch zu Heiligenbeil, werden in Originalschachteln à 8 und 16 Schill. nach wie vor ausschließlich ächt debitirt durch
J. P. Bade in Schönberg.
[ => Original lesen: 1863 Nr. 41 Seite 4]50jährige Jubelfeier der Völkerschlacht bei Leipzig
am 18ten October 1863.
Dieser für alle Deutschen So glorreiche Erinnerungstag, welchen unsere Väter noch bis vor 25 Jahren, alljährlich durch Gottesdienst und Illumination feierten, wird auch wiederum von uns festlich begangen werden. Wir fordern daher Alle, weß Standes und Würden sie immerhin sein mögen, Landleute und Städter, Behörden, Zünfte, Gewerbe und Vereine hiedurch feierlichst auf: sich an dem zu diesem Zwecke veranstalteten
Festzuge
recht zahlreich zu betheiligen, mit recht vielen Fahnen und Emblemen den Zug zu verschönern, damit diese Feier eine des großen Tages würdige, der Ehre und dem Andenken an deutsche Tapferkeit gewidmete Nationalfeier werden möge.
Anmeldungen zur Teilnahme der Corporationen werden bis zum 15ten October beim Buchbinder Bade entgegen genommen und hiernach die Reihenfolge im Zuge bestimmt.
Programm:
Mittags 1 Uhr: Reveille.
Um 2 Uhr: Versammlung auf dem Markte, Aufstellung und Anordnung des Festzuges.
Präcise 3 Uhr: Festzug durch alle Straßen der Stadt nach dem Amtsplatz zur Abholung der Herren Beamten nach dem Marktplatz. Hier stellt sich der ganze Zug im Kreise auf.
Festlied und "Deutschland hoch!"
Abends 7 Uhr: Fackelzug. Versammlung am Kaltendamm, Fackelzug durch die Stadt und Freudenfeuer auf dem Felde mit Gesang.
Texte zu den Festliedern à 1 werden auf dem Markte zu haben sein.
Alle Theilnehmer tragen als Festschleife die Landesfarben. Die Festordner sind an einer weiß und rothen Festschleife kenntlich, und ist deren Anordnung beim Zuge Folge zu leisten.
Daß die Bewohner Schönbergs gegen unsere Väter, welche diesen großen Tag stets mit Illumination beschlossen, nicht zurückstehen werden, hoffen wir von dem Patriotismus Aller, und sehen daher einer glänzenden, freiwilligen, allseitigen Illumination entgegen.
Zum Schluß: Ball und Tanzmusik in allen Lokälen.
Schönberg, im October 1863.
Capitain und Aelteste der Schützenzunft.
Prima Stearinlichte pr. Packet 12 , empfiehlt bestens C. Maaß.
Frischen gothländischen und Segeberger Kalk, sowie sehr billige eiserne Grapen empfiehlt Ch. Vock.
Deutsche Stearinlichte 5 u. 6 pr. Pack 12 u. 14
Russische do. 4, 5 u. 6 do. 16 Paraffin=Kerzen 4 u. 5 do. 16
bei Dutzend Packete billiger, empfiehlt A. Spehr.
Seit Michaelis wohne ich beim Schuhmachermeister Wagner in der Siemzerstraße.
Schönberg.
Lisette Spehr.
Gesucht wird zum Antoni=Termin 1864 in ein Grundstück der Stadt Schönberg als erstes Geld: 600 preuß. Cour. am liebsten in zwei Pösten. Näheres in der Expedition dieses Blattes.
Verloren am ersten Markttag=Morgen auf dem Wege von Lindow bis Gr. Siemz: ein schwazer Tuch=Umhang. Der Finder wird geben, ihn in der Expedition der "Anzeigen" abzugeben.
Präservative
von Fischblasen oder Gummi, das Dutzend von ein Thaler Preuß. Courant an, werden brieflich versandt von Gustav Dobberitz, chir. Bandagist, gr. Bleichen Nr. 20. in Hamburg.
Tuch, Buckskin, Düffel und halbwollene Rocks- und Hosenstoffe, sowie alle anderen Manufacturwaaren, empfiehlt billigst
Carl Kreutzfeldt in Lübeck, Grosse Burgstrasse Nr. 723.
Festen platten Winterkohl, rothen Kohl, Sellerie, Porro, Petersilienwurzeln, Scharlotten, Rüben, Rothebeten, Runkelrüben und Kürbis sind zu kaufen bei Oldenburg, Bäckermeister.
Zum Ball am 18. October 1863 ladet ergebenst ein Aug. Spehr.
Nachdem mein Mann, der Schlossermeister Wendtland, mit Tode abgegangen ist, setze ich das Geschäft durch einen tüchtigen Werkführer fort und bitte, die meinem verstorbenen Manne geschenkte Kundschaft und Wohlwollen mir nicht entziehen zu wollen.
Carlow den 7. Octbr. 1863.
Cath. Wendtland, geb. Krummsee, Schlossermeister=Wittwe.
Ich mache hiermit bekannt, daß meine zwei Ziegenböcke nach wie vor fremde Ziegen decken, und bitte ich, mich vorkommenden Falls berücksichtigen zu wollen.
Schönberg.
Zimmergesellen=Wittwe Wienck.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde. In der Woche vom 2. bis 8. October
Geboren: D. 1. dem Baumwollenwebermeister Schäper hieselbst eine Tocht. - Den 6. dem Arbm. Törper vor Schönberg ein Sohn.
Sonntag den 19. nach Trinitatis.
Frühkirche: Pastor Kämpffer. - Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 7. October 1863. |
Weitzen | 1 | | 8 - 13 | |
Roggen | 1 | | 2 - 7 | |
Gerste | - | | 36 - 44 | |
Hafer | | | 32 - 36 | |
Erbsen | | | 50 - 52 | |
Wicken | | | 40 - 44 | |
Buchweizen | | | 36 - 42 | |
Winter=Rapssaat | | | 24 25 | |
Rübsen | | | 23 24 | |
Schlagleinsaat | | | 20 - 21 | |
Butter | 10 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 6 - 8 | . |
Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.
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