[ => Original lesen: 1863 Nr. 35 Seite 1] Da wiederholte Regen die Erndte=Arbeiten verzögert und erschwert haben, so wird von Großherzoglicher Landesregierung gestattet, daß im hiesigen Herzogthume wie im Fürstenthume Ratzeburg an den nächsten drei Sonntagen nach gänzlich beendigtem öffentlichem Gottesdienste mit Einwilligung der Arbeiter Erndtearbeiten verrichtet werden dürfen.
Neustrelitz den 6. August 1863.
Großherzoglich Mecklenb. Landesregierung.
F. v. Kardorff.
Der deutsche Fürstentag.
Die Uebergabe der Collectiv=Einladung an den König von Preußen hat keinen Erfolg gehabt Der König von Sachsen ist nach Frankfurt mit der Antwort zurückgekehrt, daß der König von Preußen auf seinen Ausspruch der Ablehnung beharre, zumal da er noch keine amtliche Kunde von den Plänen Oesterreichs erhalten habe. Infolge dessen sind die Fürsten am vorigen Sonnabend zu einer zweiten Conferenz zusammengetreten.
Fassen wir den kaiserl. Entwurf einer Bundesreform kurz zusammen, so enthält derselbe Folgendes: das Directorium des deutschen Bundes wird aus 5 Mitgliedern gebildet, und zwar aus Oesterreich, Preußen, Baiern und zwei gewählten Mitgliedern aus den übrigen Staaten. Ferner empfiehlt der Entwurf einen Bundesrath, bestehend aus der jetzigen engern Versammlung. Dem Directorium zur Seite soll ein Abgeordnetenhaus stehen, aus 300 Abgeordneten, worunter 75 aus Oestreich, 75 aus Preußen, die übrigen aus den andern deutschen Staaten. Ferner soll ein Bundesgericht gebildet werden, bestehend aus theils ordentlichen, theils außerordentlichen Mitgliedern. Das Bundesheer marschirt unter schwarz=roth=goldener Fahne.
In der am vorigen Sonnabend stattgefundenen Sitzung sollen sich die Fürsten über manche Hauptpunkte geeinigt haben, nur war die Frage des Directoriums noch eine schwer zu übersteigende Klippe, die jedoch nach den neuesten Nachrichten in der am Dienstag den 25. d. stattgefundenen Sitzung ebenfalls beseitigt sein soll. Die Zusammenstellung des Directoriums soll in etwas geändert sein. Dasselbe ist um eines verstärkt und wird aus 6 Mitgliedern bestehen, von denen Preußen, Oesterreich und Baiern je eines, Sachsen, Hannover und Württemberg das vierte und die übrigen deutschen Staaten das fünfte und sechste zu stellen haben. Uebrigens sollen einige Fürsten sich verwahrt haben, als bedeute die Anerkennung des Entwurfs als "geeignete Grundlage" eine bindende Verpflichtung der Annahme. Unter diesen Fürsten wird auch Se. Kön. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz genannt.
Was nun die zu Ehren der Fürsten in Frankfurt veranstalteten Festlichkeiten betrifft, so nahmen die Fürsten, nach dem in der vorigen Nummer der Anzeigen erwähnten Diner des Kaisers von Oesterreichs, gegen 9 Uhr Abends den Kaffee ein in der ehemals kurfürstlichen Villa am Main, während gegenüber am Ufer ein prachtvolles Feuerwerk abbrannte und zugleich den Main aufwärts über eine Viertelstunde weit Stadt und Fluß in elektrischem Sonnenlichte mit stetem Farbenwechsel in feenhafter Schönheit glänzte. Der Fluß wimmelte von Nachen und eine noch größere Menschenmenge hatte sich an beiden Ufern zusammengedrängt. In den Hauptstraßen, durch welche die Fürsten zurückfuhren, waren alle Gaslaternen in Gassonnen verwandelt. Am Tage nach dem Geburtstage des Kaisers fand Nachmittags 4 Uhr unter Betheiligung der Fürsten eine große Corsofahrt durch die schönen Promenaden Frankfurts statt und Abends eine Festvorstellung im Theater, zu welcher nur die vom hohen Senat Geladenen Eingang hatten. - Am 22. waren sämmtliche Fürsten zu einem Ballfeste in das Gartenhaus des preuß. General=Consuls v. Bethmann geladen, über dessen Pracht die Zeitungen nicht genug zu schreiben wissen. Der 60 Jahre alte Koch in diesem, durch den daselbst stattgehabten Verkehr berühmter Männer in früheren Jahren, geschichtlich berühmten Landhause ist stolz, nun behaupten zu können, er habe in seinem Leben hier für drei Kaiser, für Napoleon, Alexander von Rußland und nun für den Kaiser von Oesterreich, gekocht.
Mit dem am letzten Sonntag stattgefundenen Pferderennen hat auch die Reihe derjenigen Festlichkeiten aufgehört, bei denen die in Frankfurt anwesenden fürstlichen Personen sich öffentlich zu zeigen Gelegenheit hatten. Auch der Kaiser von Oestreich erschien gegen Schluß des Rennens auf der Bahn, einen herrlichen Braunen reitend, in einfach dunkelgrüner Uniform mit dem Käppi auf dem Kopfe und gemüthlich seine Cigarre rauchend, verfolgte das Schauspiel mit besonderer Aufmerksamkeit und tummelte sein Roß anmuthig auf dem grü=
[ => Original lesen: 1863 Nr. 35 Seite 2]nen Platze. Eine laute Begrüßung von Seiten des Publikums fand jedoch nicht statt.
Wie es heißt werden die Fürsten noch bis Ende dieses Monats in Frankfurt zusammen sein, und dann in ihre Länder zurückkehren.
- Gleichzeitig mit dem Fürstentage ist in Frankfurt am 21. August ein Abgeordnetentag eröffnet. In ihm sind 300 Abgeordnete versammelt, die in den deutschen Landtagen sitzen und über allgemein deutsche Fragen berathen wollen. Obenan auf ihrer Tagesordnung stehen die Reformpläne Oesterreichs. Der Abgeordnetentag erblickt in dem Vorgehen Oesterreichs und in der bereitwilligen Theilnahme fast aller deutschen Bundesfürsten ein erfreuliches Zeichen, daß die Fürsten die Nothwendigkeit einer Bundesreform anerkennen, der Abgeordnetentag will aber durchaus, daß die beiden deutschen Großmächte, Oesterreich und Preußen, im Directorium sich vollkommen gleichstehen sollen.
- Der Fürstentag in Frankfurt hat die Ehre, in Paris, und London jedes andere Gespräch zu verdrängen. Die Pariser beschäftigt die Rede des Kaisers von Oestreich, die Speisezettel im Römer und vor allen die Frage, wie sich die Fürsten aus dieser Affaire herauswickeln werden, gleich sehr.
- Als König Friedrich Wilhelm nach dem Tage von Leipzig einen alten Officier fragte, wie es seinen vier Söhnen ergehe, da erwiderte der Alte: "Denen geht es gut", und setzte dann mit erstickter Stimme hinzu: "sie sind alle gefallen im Kampfe für Ew. Majestät". Der König aber wandte sich tief erschüttert ab und sprach: "Nicht für mich, nicht für mich! Wer könnte das ertragen? Sie starben für das Vaterland!"
- Die papiernen Erlasse, die von Turin aus gegen die italienischen Räuber geschleudert werden, stören diese keineswegs in ihrem redlichen Broderwerb, und in Neapel und in Sicilien rauben, morden und brandschatzen diese Freunde des Königs Franz, als säße ihr Herr noch ganz ruhig auf seinem Throne. So haben sie bei Venosa im Neapolitanischen eine ganze Schwadron Uhlanen niedergemacht, und in Sicilien 56 Soldaten über die Klinge springen lassen. Eine gemüthliche Gegend, diese italienische Freiheit.
- Herzog Carl Alexander von Bernburg ist gestorben, er regierte seit 1834. Da er kinderlos starb, fällt das reiche Ländchen an den Herzog von Köthen=Dessau; doch ist in der Person des Grafen v. Westarp auch ein anderer Thronbewerber vorhanden.
- Die Körner=Feier am 26. August wird in mehr als 500 Städten Deutschlands begangen; fast alle schicken Deputationen nach Wöbbelin. Zahllose Kränze sind zur Schmückung des Grabes eingegangen und sämmtliche Eisenbahnen haben die Fahrpreise bis Ludwigslust ermäßigt und freie Rückfahrt zugestanden.
- Eine schlechte Einrichtung, rief jener Schulmeister, daß gleich nach den Ferien die Schulen wieder anfangen. -Der König von Preußen hat's besser, er setzt seine Gasteiner Kur und Diät, die namentlich in der Enthaltung von Politik besteht, in Baden=Baden fort. So kommt's, daß die Fürsten in Frankfurt ihn entbehren müssen und daß der artige König von Sachsen, der ihn im Namen aller fürstlichen Collegen persönlich eingeladen und am ersten Abend bei der Königin in Baden=Baden Thee getrunken und abgewartet hat, bis der König andern Morgens eintraf, allein nach Frankfurt zurückgekehrt ist, mit dem Versprechen, daß Preußen spätere Minister=Conferenzen beschicken und das, was jetzt die Fürsten in Frankfurt berathen und annehmen würden, in gründliche Erwägung ziehen werde.
- In der Stadt Burg bei Magdeburg ist die Trichinenkrankheit ausgebrochen. Drei Personen sind ihr erlegen, 20 befinden sich in ärztlicher Behandlung, die Behörden haben dringend vor dem Genuß des ungekochten Schweinesfleisches gewarnt. Die Trichinen in diesem Fleisch sind durch ärztliche Untersuchungen erkannt worden.
- Für so colossals, als er sich jetzt herausstellt, hatte man den Nothstand in Ungarn nicht gehalten. Der Gesammtschaden, der durch die Mißernte angerichtet werden, beziffert sich nach den amtlichen Schätzungen, gegenüber einer mittelmäßigen Ernte (einschließlich übrigens des Verlustes an Vieh, der am empfindlichsten trifft, weil er am nachhaltigsten wirkt) auf die ungeheure Summe von 120 Millionen Gulden.
- Zwei Frauen in Wien stritten sich auf der Straße über eine ungebührliche Nachrede, welche die Eine gegen die Andere gethan haben sollte. Ich will keinen Augenblick länger leben, wenn ich's gesagt habe! rief die Angeschuldigte. Kaum gesagt, stieß sie einen Schrei aus, sank leblos nieder und wurde todt heimgetragen.
- Einige Jahre nach dem zweiten Feldzuge gegen die Franzosen im Jahr 1815 kam aus London nach Hessen ein Packet, das eine ziemlich ansehnliche Summe Geldes enthielt, unter der Adresse: "An den Kanonier Schmeck, ehemaliger Freiwilliger bei der englischen Fremdenlegion." Dieses Packet wanderte, da der Adressat nicht zu ermitteln war, von einem Postamt zum andern und ward endlich erbrochen, wobei sich dann ergab, daß noch eine große goldene Verdienstmedaille von bedeutendem Werth in dem Packet enthalten war. Nachdem dieses Packet nun schon längere Zeit amtlich niedergelegt, aber auch alle Bemühungen vergeblich gewesen waren, den Adressaten zu finden, führte die Spur endlich auf einen Wegearbeiter Schmeck in Halsdorf, von dem es sich auch wirklich ergab, daß er bei der frühern englischen Legion gewesen war. Er ward also vor das Amt zu Rauschenberg beschieden und hin und her nach seinen Erlebnissen in dem Feldzuge befragt. Er erzählte auch manches, endlich aber ward ihm vorgehalten, er müsse eine besonders hervorragende That vollführt haben, sonst würde er doch nicht diese Verdienstmedaille erhalten haben, nebst einer so bedeutenden Summe, die als der Betrag einer Pension an den Inhaber jener Medaille ausgezahlt werden sollte, wobei zugleich die Nachzahlungen für die schon verflossenen Jahre berechnet waren. Der Mann wußte jedoch keine glänzende That anzuführen, die er gethan haben sollte. Endlich fällt ihm nach langem Besinnen ein, es müßte wohl am Ende die "Geschichte mit dene Kanune" sein, und dazu aufgefordert, erzählte er denn folgende Geschichte: Alss der Herzog von Wellington in der Schlacht bei Waterloo vor der Ankunft der Preußen den Andrang des ganzen französischen Heeres auszuhalten hatte, war es unserem Kanonier Schmeck bei seiner Batterie etwas unbehaglich geworden, in Folge des allzugroßen Kanonendonners. So ging er denn abseits und trank sich erst "Kurasch in den Leib aus seiner Feldflasche. Bei diesem Geschäft war es ihm jedoch zugestoßen, daß er sich etwas mehr als die beabsichtigte Kurasch angetrunken hatte, und so war ihm noch das weitere zugestoßen, daß er, trotz des furchtbaren Kanonendonners, bei seiner Kanone, die er zu bedienen hatte, eingeschlafen war, wobei ihm das Schlachtfeld zum Ruhelager diente. Aus diesem Schlaf wacht er nun endlich wieder auf, er weiß nicht, wie lange er geschlafen hat, und war noch nicht ganz nüchtern von seinem Kuraschetrunk; doch war der Anblick, der sich ihm jetzt darbot, sehr dazu geeignet, alle Nebelschleier von seinem Gehirne zu entfernen. Die sämmtliche Mannschaft der Batterie, bei der er stand, war durch die französischen Scharfschützen todtgeschossen, und zwar so rasch, daß keins der geladenen Geschütze hatte losgebrannt werden können. Außerdem braust eben ein französisches Reiterregiment heran, um die Geschütze zu nehmen, und es befindet sich eben in der Schußweite den Geschützen gegenüber. Da war nicht lange Zeit zum Besinnen; er springt auf, ergreift eine Lunte, brennt das nächste Geschütz los, läuft nun an der ganzen Batterie her und thut dasselbe mit
[ => Original lesen: 1863 Nr. 35 Seite 3]den übrigen Geschützen. Der Erfolg war furchtbar der Kartätschenhagel hatte fast das ganze Regiment mit einem Male vernichtet. Weiter wars nix, setzte der ehemalige Kanonier hinzu.
Anzeigen.
Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meiereien
1) Mechow nebst Wietingsbäk,
2) Gr. Molzahn und
3) Schlagsdorf,
welche Johannis 1864 aus der Pacht fallen, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf Sonnabenden 26. September d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber eingeladen werden.
Dem hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Entscheidung über die Annehmlichkeit des Gebots und die Wahl unter den drei Meistbietenden vorbehalten und haben diese, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpön, und zwar bezüglich
1) Mechow und Wietingsbäck von 3000 ,
2) Gr. Molzahn von 3000 und
3) Schlagsdorf von 2000 Pr. Court.,
zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, sowie über das zur Annahme der Pachtstücke resp. erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contractsbedingungen können in der hiesigen Amts=Registratur 14 Tage vor dem Termine eingesehen und die Pachtstücke nach zuvoriger Meldung auf den resp. Höfen in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 15. August 1863.
Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.
Verkaufsanzeigen.
Die auf der Mühlenbäck bei Ratzeburg belegenen, den Gebrüdern Hasse zu Lübeck gehörenden sechs Kupfer= und Messing=Mühlen, so wie das Herrenhaus und die früher sogenannte Bruhn'sche Hofstelle sollen mit sämmtlichem Zubehör an Gebäuden, Ländereien und Rechten auf Antrag der genannten Besitzer in dem zu diesem Zweck auf Dienstag den 6. October d. J. 1863, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Verkaufstermine öffentlich meistbietend verkauft werden, zu welchem Kaufliebhaber mit dem Bemerken hiedurch geladen werden, daß die bereits entworfenen Verkaufsbedingungen, nebst Karte, Vermessungsregister und Abgabenverzeichniß in der Expedition dieses Blattes, auf der Registratur des Großherzoglichen Justizamts hieselbst nach zuvoriger Meldung, so wie bei dem Meister Heinrich Ohst auf der Bäck, bei den Gebrüdern Hasse zu Lübeck, und bei deren legitimirten Anwalte, Herrn Advocat Rackow hieselbst einzusehen, auch von dem letzteren abschriftlich zu beziehen sind. Zur Nachricht für etwaige Kaufliebhaber wird ferner noch bemerkt:
1) daß die qu. Grundstücke zunächst einzeln in 7 Abtheilungen und dann zusammen versteigert werden sollen, und daß Verkäufer sich vorbehalten, entweder den Einzel= oder den Gesammtverkauf gelten zu lassen.
2) daß der Flächeninhalt der erwähnten Grundstücke und die Versicherungssummen folgende sind:
a. des massiv gebaueten Herrenhauses mit Scheune und Kathen, versichert zu 4050 Pr. Ct., nebst Ländereien 2791 []Ruthen.
b. der untersten Kupfermühle nebst dazu gehörigen Gebäuden, versichert zu 3060 P. Ct., mit Ländereien 1376 []Ruthen.
c. der zweiten Mühle c. p. versichert zu 2440 PC., mit Ländereien 965 []Ruth.
d. der dritten Mühle c. p., versichert zu 2590 PC., 819 []R.
e. der vierten Mühle c. p., versichert zu 2930 P. C., 1731 []R.
f. der fünften Mühle c. p., versichert zu 2370 P. C., 1767 []R.
g. der sechsten und obersten Mühle c. p., versichert zu 3800 P. C., 3531 []R.
3) Daß die Bäck ungefähr eine Viertel=Meile vom Bahnhof in Ratzeburg entfernt liegt.
Schönberg, den 26. August 1863.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
L.S. A. E. C. Zimmermann.
Die alte Wittwe Grünthal hieselbst hast mich mit der Verpachtung ihres Ackerstücks, belegen unmittelbar diesseits an dem Gehöfte des Ackerbürgers Joh. Burmeister hieselbst u. an der Schwerin=Lübecker Chaussee, und zur Größe von etwas über 4 Scheffel Aussaat, beauftragt.
Zu dem Zwecke habe ich einen Termin auf Sonntag den 13. September d. J., Nachmittags 3 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye hieselbst angesetzt, zu welchem Pachtliebhaber sich einfinden wollen.
Die Bedingungen werden im Termin bekannt gemacht werden; sie sind auch vorher bei mir einzusehen.
Es wird noch bemerkt, daß das gedachte Ackerstück auf Dauer von 6 auf einander folgenden Jahren zu verpachten steht.
Schönberg, den 26. August 1863.
W. Baumast, Notar.
Vermischte Anzeigen.
Sterbefall.
Am Dienstag den 20. August starb zu Malchin unser lieber Sohn und Bruder, Christian Ladendorf, im Alter von 27 Jahren, welchen Trauerfall wir theilnehmenden Verwandten und Freunden hiermit anzeigen.
Wittwe Ladendorf, und seine Geschwister.
Meine Dampf=Fabrik zum Braken und Schwingen des Flaches in Schönberg
liefert durch die Vorzüglichkeit der Maschinen, namentlich durch das in gleichmäßig erwärmten Oefen stattfindende Dörren des Flachses an Farbe, Weichheit und Stärke ein ausgezeichnetes Fabrikat.
Gegen Feuersgefahr wird das bei mir liegende Rohprodukt wie Fabrikat versichert.
Mit dem geschwungenen Flachs wird zugleich die Nachschwinge=Heede abgeliefert.
Preis per 100 gerötheten Flachs 30 pr. Ct.
Von Mitte September dieses Jahrs an wird jeder Auftrag prompt und reell ausgeführt werden.
Bauhof Schönberg den 24. August 1863.
C. Drevs.
Tuch, Buckskin, Düffel und halbwollene Rocks- und Hosenstoffe, sowie alle anderen Manufacturwaaren, empfiehlt billigst
Carl Kreutzfeldt in Lübeck, Grosse Burgstrasse Nr. 723.
[ => Original lesen: 1863 Nr. 35 Seite 4]Guano-Depot der Peruanischen Regierung in Deutschland.
Wir zeigen hiedurch an, dass unsere Guano-Preise unverändert sind, wie folgt:
Bco. 160 - pr. 2000 brutto Hamb. gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 60000
Bco. 174. - pr. 2000 Brutto Hamb. Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 2000 bis 60,000 ,
in Säcken, zahlbar pr. comptant, ohne Vergütung von Thara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort.
Hamburg, August 1863.
J. D. Mutzenbecher Söhne.
Dr. Borchardt's arom.=medic. Kräuterseife in Päckchen zu 10 , sowie Dr. Suin de Boutemard's arom. Zahnpasta in Päckchen zu 10 und 20 sind in bekannter Güte und Trefflichkeit unverändert für Schönberg nur allein ächt zu haben bei J. P. Bade.
Allerneueste große Geldverloosung deren Ziehung am 24. September a. c. beginnt.
Zur Entscheidung kommen:
Der größte Gewinn event. 200,000 Mark
1 à 100,000, 1 à 50,000, 1 à 30,000, 1 á 20,000, 1 à 15,000, 8 à 10,000, 2 à 8000, 2 à 6000, 4 à 5000, 8 à 4000, 31 à 3000, 50 à 2000, 6 à 15000, 6 à 12000, 106 à 1000, 106 à 500, 6 à 300, 106 à 2000 etc. etc.
Zu dieser höchst vortheilhaften und sehr interessanten Verloosung sind
Ganze Original=Loose à 2 Thlr.,
Halbe Original=Loose à 1 Thlr.,
Viertel Original=Loose à 1/2 Thlr.
gegen Einsendung des Betrages in Cassen=Anweisungen oder Briefmarken sowie unter Postnachnahme zu beziehen von
B. Silberberg, Banquier, Geldwechsel und Staats=Papier=Geschäft in Hamburg.
Mit allen Sorten von englischem Schmiede= und Band=Eisen empfehle ich mich zu billigen Preisen.
Schönberg.
C. Schwedt.
Zu Michaelis zu vermiethen: Drei Wohnungen bei H. Schrep in Schönberg.
Am 28. August werde ich mit einem Transport Füllen beim Hrn. Gastwirth Seeler in Sahmkow, und am 31. bei der Frau Wwe. Boye in Schönberg zum Verkauf eintreffen, welche ich den geehrten Landleuten empfehle.
Probst Jesar den 12. August 1863.
Beckmann.
Die von mir am 23. August verspielten Schuhmacherarbeiten gewannen Nr. 205 ein Paar Herrenstiefel, 441 ein P. Kniestiefel, 293 ein P. Halbstiefel, 421 ein P. Schuhe, 339 ein P. Kniestiefel, 257 ein P. Schuhe, 170 ein P. Gamaschenstiefel, 334 ein P. Gamaschenstiefel, 117 ein P. Kniestiefel, 296 ein P. Halbstiefel, 438 ein p. Schuhe, 150 ein P. Gamaschenstiefel.
Wwe. Maaß.
Junge Leute können unter außerordentlich günstigen Bedingungen als Stellvertreter im hamburgischen Militair eintreten. Nähere Nachricht ertheilt das Stellvertretungs-Bureau in Hamburg. Briefe sind zu adressiren J. Hollander & Co. in Hamburg.
Ein Buchhalter für eine Fabrik (500 Gehalt), ein Aufseher (300 und eine Laden=Mamsell (80 und freie Station) können Stellen erhalten. Briefliche Meldungen einzusenden: "An das Allgemeine Versorgungs=Comtoir in Halle a. S."
Zu dem am Montag den 7. und Dienstag den 8. September, beide Tage Nachmittags, bei mir nach folgenden Gewinnen stattfindenden Scheibenschießen lade ich Freunde und Bekannte freundlichst ein.
1) eine Komode 12 Thaler.
2) ein Pflug 8 Thaler.
3) ein do. 7. Thaler.
4) ein Lehnstuhl 5 Thaler.
5) ein Tisch 5 Thaler.
6) ein Tisch 4 Thaler.
7) zwei Rohrstühle 4 Thaler.
8) zwei do. 4 Thaler.
9) ein do. 2 Thaler.
10) ein do. 2 Thaler.
3 Schüsse kosten 16 Schillinge.
Krüger Jabs, Schlagresdorf.
Eingetretener Umstände halber findet das Scheibenschießen nicht am 31. August, sondern am Montage d. 14. und Dienstag den 15. September statt, wozu ich Freunde und Gönner hiermit ergebenst einlade.
Krüger Knabjohann in Campow.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde. In der Woche vom 20. bis 27. August
Geboren: dem Arbm. Jacobs in Lockwisch eine T. - D. 21. dem Arbm. Joch. Karsten hies. ein Sohn, todtgeboren. D. 23. dem Arbm. Chr. Krasch vor Schönberg ein Sohn, todtgeboren. - Eine unehel. T. vor Schönberg.
Gestorben: Zwei Kinder (cf. Geburten). - Den 25. ein unehelicher Sohn, fast 11 Mon. alt.
Sonntag den 30. August,
Frühkirche: Pastor Fischer. - Vormittagskirche: Herr Lehrer Glöckner, c. s. m.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 26. August 1863. |
Weitzen | 1 | | 20 - 24 | |
Roggen | 1 | | 2 - 4 | |
Gerste | - | | 36 - 40 | |
Hafer | | | 34 - 36 | |
Erbsen | | | 40 - 46 | |
Wicken | | | 40 - 44 | |
Buchweizen | | | 36 - 40 | |
Winter=Rapssaat | | | 25 26 | |
Rübsen | | | 24 25 | |
Schlagleinsaat | | | 20 - 21 | |
Butter | 9 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 6 - 8 | . |
Hiezu:
Bestätigung des Nachtrags vom 17. März 1863 zu den Statuten des Feuer=Versicherungs=Vereins für Mecklenburg zu Güstrow.
Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.
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