No. 28
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. Juli
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1863 Nr. 28 Seite 1]

- Se. kön. H. der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz gab, nach der †Z., I. Majestät der Kaiserin von Oestreich zu Ehren ein glänzendes Fest in Klaushof, dem die höchsten Herrschaften, welche bereits vorgestellt waren, beiwohnten. Die Kaiserin erschien in Begleitung des Großherzogs 4 1/2 Uhr Nachmittags. Nachdem daselbst der Kaffee genommen, wurde daselbst im schönen Buchenwalde promenirt. - Se. k. H. der Großherzog verließ Kissingen am 2. Juli und sind über Berlin bereits in erwünschtem Wohlsein in Neustrelitz eingetroffen.
- Berlin ist seit einigen Abenden der Schauplatz von Unruhen gewesen, die zuletzt zu einem blutigen Krawall ausarteten, der einen ziemlich bösartigen Character trug. Die Ursache war folgende: Ein Hauseigenthümer hatte gegen seinen Miether deshalb einen Exmissionsbeschluß des Stadtgerichts erwirkt, weil der Mieter, ohne anzufragen, einen eisernen Ofen hatte setzen lassen. Aus Rache dafür klebte der Miether, ein Bierwirth, ein Bild, zwei kämpfende Ziegenböcke darstellend, mit der Ueberschrift: Exmittirt wegen Aufstellung eines eisernen Ofens, an die Fenster und warnte gleichzeitig alle Miether durch rothe Zettel an den Anschlagzetteln vor seinem Miethsherrn. Dadurch wurden große Volksmassen auf den Marktplatz gelockt, die erst auf den Hauseigenthümer schmähten und dann ihm die Fenster einwarfen. Da die Schutzleute anfangs außer Stande waren, die Ordnung herzustellen, so erhielten sie von der berittenen Abtheilung Unterstützung. Es entspann sich ein förmlicher Kampf, man riß das Pflaster auf und baute Barrikaden. Die Polizei blieb aber Sieger und viele der Krakehler wurden in die Stadtvogtei abgeführt.
- Seit dem Tode des Prinzen Ferdinand in Kopenhagen (der mehr Schulden als Haare auf dem Kopfe hatte) ist der regierende kinderlose König Friedrich VII., der Gemahl der Gräfin Danner, der letzte männliche Sprößling des in Dänemark und in Schleswig=Holstein zugleich regierenden Herrschergeschlechts der älteren Linie des Oldenburgschen Hauses. König Friedrich ist 55 Jahr alt und mit seinem Tode geht in Dänemark einerseits, in Schleswig=Holstein andererseits das Thronrecht an zwei verschiedene Familien über und tritt sonach die Trennung beider nur durch Personalunion verbundenen Länder von selbst ein. In Dänemark besteht oder bestand bis 1852 das sogenannte Königsgesetz, nach welchem auch die weibliche Linie thronberechtigt ist; in den deutschen Herzogthümern Schleswig=Holstein gilt das deutsche fürstliche Erbrecht, wonach nur der "Mann vom Manne" zum Thron berechtigt und berufen, der männliche Abkömmling eines weiblichen Familiengliedes aber ausgeschlossen ist. Solche männliche Abkommen eines weiblichen Gliedes der regierenden Familie sind in dem Landgrafen von Hessen vorhanden; da sie aber nur in Dänemark erbberechtigt sind, so würde nach dem Ableben König Friedrich VII. die Thronfolge in Schleswig=Holstein an die jüngere Linie des Oldenburgschen Hauses, nämlich an die Herzöge von Augustenburg fallen. Das wäre das Recht. Es ist aber durch das Londoner Protocoll im Jahre 1852 vernichtet worden. Dieses Protocoll der Großmächte, dem auch Preußen und Oestreich, aber nicht der deutsche Bund beigetreten sind, setzt willkührlich fest, daß das Königreich Dänemark und die Herzogthümer Schleswig=Holstein thatsächlich ein zusammenhängendes Ganzes bilden sollen und überträgt mit Uebergehung der gesetzlich Erbberechtigten das Thronfolgerecht in der zusammen protocollirten Gesammtmonarchie dem Prinzen Christian, der seitdem der Protocollprinz heißt. Dieser Prinz ist der Vater der Prinzessin von Wales und des nagelneuen Königs von Griechenland, und dieses Protokoll ist und bleibt eine rechtlose Willkür zum Nutzen Dänemarks und Rußlands. Zum Glück haben weder die zur Thronfolge berechtigten Augustenburger verzichtet, noch Schleswig=Holstein und der deutsche Bund die willkürlich veränderte Erbfolgeordnung anerkannt.
- Zwischen Frankreich und England wäscht eine Hand die andre. Zum Schutze des neuen Königs von Griechenland will England Athen mit einer Truppenmacht von 2000 Mann besetzen und Napoleon wird gegen diese Maßregel nichts einzuwenden haben. Kann er doch hierdurch Englands wiederholte Forderungen, seine Truppen aus Rom zurückziehen, ablehnen.
- Die Preußen haben sich mit einer polnischen Insurgentenschaar geschlagen und sind Sieger geblieben. Auf einer Grenzbrücke hält ein preußischer Unteroffizier mit 6 Mann in der Nacht Wache. Er vernimmt in der Nähe Tritte, ruft Wer da? und statt der Antwort, fallen Flintenschüsse. Da er merkt, daß die Insurgentenschaar ihm überlegen ist, sendet er in das nahe Dorf, Hülfe zu requiriren. Diese kommt und so beginnt der Kampf. Die Preußen gehen mit gefälltem Bajonnett vor und schlagen die Insurgenten in die Flucht.
- In Griechenland ist am 26. v. M. eine Proclamation des neuen Königs Georg veröffentlicht worden, wenige Tage nachher aber eine Militairrevolution ausgebrochen, welche die Gesandten der drei Schutzmächte zum Einschreiten veranlaßte. - Die Griechen sind durch die Nachricht, daß ihr König Georg im Monat Juli konfirmirt werden solle, angenehm überrascht, denn in Griechenland

[ => Original lesen: 1863 Nr. 28 Seite 2]

hatte sich die Meinung verbreitet, ihr Schutzherr sei noch nicht einmal getauft.
- Kaiser Napoleon will - mit oder ohne Erfolg - die amerikanische Union zum Waffenstillstand auffordern und wenn sie ihn ablehnt, die Südstaaten sofort anerkennen. Die Südstaaten werden als Preis für ihre Anerkennung den Franzosen Mexiko erobern helfen müssen.
- In der Brieftasche eines polnischen Insurgenten fand man, wie die Schl. Ztg. schreibt, auch den Schlüssel zu einer Geheimschrift. Die Namen der europäischen Staaten waren darin mit slavischen Frauennamen bezeichnet, und man glaubte einen Liebesbrief zu lesen, wenn man von der armen Hedwig, der harrenden Maria, der unentschlossenen Therese und der unternehmenden Anna las. Der Schlüssel ergab aber, daß Hedwig Polen, Therese Oestreich, Maria Ungarn und Anna England bedeutet. Preußen wurde mit Karoline, Frankreich mit Katharine, die Türkei mit Sophia, die Ukraine mit Josepha u. s. w. bezeichnet; kurz, wer den Schlüssel nicht hatte, warf gewiß den anscheinenden Liebesbrief schon nach den ersten Zeilen als vollkommen ungefährlich bei Seite.
- Die französische Armee ist jetzt von Puebla aufgebrochen, die Hauptstadt Mexiko zu erobern. Die Stadt rüstet sich mit Macht, den äußersten Widerstand zu leisten. Juarez, der den Oberbefehl über die Mexikaner selbst übernommen hat, will die ganze Stadt unter Wasser setzen. Von den 2000 mexikanischen Soldaten, die bei der Einnahme von Puebla mit dem General Ortega und einer großen Anzahl von Offizieren von den Franzosen gefangen genommen worden sind, sind 700 auf dem Transport nach Veracruz, von wo sie nach Frankreich gebracht werden sollten, entflohen. Der General Ortega und mehrere Officiere sind gleichfalls entkommen. Dieser entflohene General hat dem französ. Marschall Forey benachrichtigen lassen, daß sie sich in Mexico wieder sehen würden. - Die Einnahme von Puebla hat den Franzosen so wohl gefallen, daß es noch einmal oder noch ein paar Dutzendmal eingenommen werden muß, in den Pariser Theatern nämlich, wo ein großes Spectakelstück: "die Einnahme Puebla's, vorbereitet wird. Auch einen Boulevard de Puebla haben sie schon in Paris, daß jeder, der über das Pflaster des Platzes geht, an seine Brust schlagen kann und kann sagen: "Frankreich hat Mexiko erobert; auch ich bin ein Franzose!" Die Franzosen verstehens, an ihrem Ruhme zu zehren, und haben die beste Manier, die Erinnerung an ihre Thaten im Volke lebendig und wach zu erhalten, indem sie ihre Thaten an die Mauern ihrer Straßen und Plätze schreiben und ihre Mauern und Brücken und Baumonumente darnach benennen. Sie haben eine Austerlitzbrücke, eine Jenabrücke, eine Constantinbrücke, eine Arcolabrücke u. s. w. und es ist kein Gassenbube in Paris, der nicht weiß, warum diese Brücken so heißen, und einen Stolz darauf hat. Wir Deutsche aber, anstatt in jeder größern Stadt eine Waterloostraße, einen Leipzigplatz zu haben, anstatt unsere Flüsse mit Aspern= und Katzbachbrücken zu benennen, daß jeder deutsche Philister die Nase darauf stoßen und sich an die Thaten seines Volks erinnern muß, er mag wollen oder nicht, wir schleppen unsern Ruhm in den Schulmappen umher und sind glücklich, wenn wir ihn nicht mehr auswendig zu lernen brauchen.
- Die beiden deutschen Großstädte Wien und Berlin stehen sich nicht nur an Bewohnerzahl, sondern auch im Ertrag der Wohnungsmiethen ziemlich gleich. Wien zählt zur Zeit 530,000 und Berlin 527,000 Einwohner. Der Miethsertrag in Wien beträgt 26 1/2 Mill. Gulden, in Berlin 26 Millionen. In der Häuserzahl differiren aber beide Städte bedeutend, Wien zählt 9900 und Berlin 21,600 Häuser.
- Der Catalog zur landwirthschaftlichen Ausstellung in Hamburg ist erschienen und führt folgende Anmeldungen auf: 524 Pferde, 965 Stück Rindvieh, 1766 Schafe, 292 Schweine, 328 Stück Federvieh; von landwirthschaftlichen Geräthen und Maschinen 2941 und von landwirthschaftlichen Erzeugnissen 786. Die obligate Hunde=Ausstellung macht sich durch die Anmeldung von ca. 500 Vierfüßlern bemerkbar. Ueberhaupt rüstet sich Alles zu diesem Feste; die Operngesellschaft des Friedrich Wilhelmstädter Theaters eröffnet am 8. Juli an der Thalia=Bühne ihre Vorstellungen. Der bedeutendste deutsche Kunstreiter, Renz, welcher sich in Hamburg einen prachtvollen Circus erbauen ließ, ist mit seinen Künstlern und Thieren (sogar dressirten Löwen) von Wien eingetroffen und hat schon einige höchst beifällig aufgenommene Vorstellungen gegeben. Die Reise von Wien kostete 7000 Thlr. Sein Circus steht ganz in der Nähe des Ausstellungsgebäudes. Während der Ausstellung wird auch der englische Luftschiffer Green eine Auffahrt zu den Luftschlössern halten und noch vier Emporkömmlinge mitnehmen.
- Das Dampfboot Ludwig ist am 3. Juli durch Wilhelm Baur gehoben und durch einen andern Dampfer ans Land bugsirt. Es befindet sich nun noch 3 Fuß unterm Wasserspiegel. Der gesunkene Dampfer lag 83 Fuß tief in einem unterseeischen Hügel, auf dessen Rücken Bauer denselben mittels des Ballons hob, um das Schiff nun mit den Kameelen zu unterfahren und so in den kleinen Hafen von Rorschach zu transportiren.
- In §. 1. der Feuerlöschordnung der Stadt Fürstenberg bei Frankfurt a. O. für das J. 1853 befindet sich wörtlich folgende Bestimmung: "Wenn in der Nacht durch Alarmmachen oder Tuten ein Feuer entsteht, so sollen zuerst die Zweispänner die Feuertienen holen; wenn dieselben aber müde sind, so sollen die Einspänner, gleichviel ob jüdischen oder christlichen Glaubens, zusammenspannen etc.
- Zur Cigarre trinkt der Kaiser Napoleon nichts lieber als baierisch Bier. Pschorr in München hat jetzt wieder eine bedeutende Sendung seines Lagerbiers an den französischen Hof zu Fontainebleau abgehen lassen. Auf der Insel Java und in Brasilien wird dieses Bier als eine besondere Delicatesse getrunken.
- Zu Nutz und Frommen unserer verehrten Leserinnen wollen wir ihnen folgenden eigenthümlichen Vergiftungsfall mittheilen, wie er in Chicago sich ereignete und von einem amerik. Blatte erzählt wird: Miß Henry, eine im Putzgeschäft beschäftigte junge Dame, hatte nicht allein bei amerikanischen, sondern auch bei deutschen Damen so häufige, aber üble Gewohnheit, beim Nähen den Faden abzubeißen, ohne zu wissen, daß fast alle Nähmaterialien zum Theil mit Arsenik gefärbt sind. Sie hatte auf diese Weise nach und nach so viel Gift genossen, daß sich am 28. Mai bei ihr augenscheinlich Symptome einer Vergiftung einstellten. Ein herbeigerufener Arzt erklärte, daß die junge Dame ohne Zweifel dem Tode verfallen gewesen sein würde, wenn nicht rechtzeitig Hülfe dazu gekommen wäre. Unsere lieben Leserinnen werden sich diesen Fall hoffentlich als Warnung dienen lassen, und fortan zu diesem Zwecke lieber die Scheere als die Zähne gebrauchen. Gar mancher schöne Mund, der einen Ausschlag zeigt, hat vielleicht durch Abbeißen oder in Mundnehmen farbiger Faden sich das "Gründchen" zugezogen.


Vorladungen.

In Sachen, betreffend den zwangsweisen Verkauf der Büdnerei des Schusters Oldenburg in Pahlingen steht zur Publication des Prioritäts=Erkenntnisses und zur Vertheilung der bisher eingegangenen Kaufgelder Termin auf Dienstag den 21sten Juli d. J., Morgens 11 Uhr, an, wozu die nicht präcludirten Oldenburg'schen Gläubiger hiedurch vorgeladen werden.
Schönberg, den 14. Juni 1863. Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 28 Seite 3]

Daß der Kaufmann Ludwig Creutzfeldt allhier zum interimistischen curator bonorum in dem Maurermeister Oldenburg'schen Concurse gerichtsseitig bestellt worden, wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Schönberg, den 28. Juni 1863.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen
(L.S) A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Zu dem Nachlaß des allhier verstorbenen Zimmergesellen Wienck gehört ein vor dem Siemzer Thore hieselbst belegenes Ackerstück, welches zur Hälfte mit Kartoffeln bestellt ist. Dies Ackerstück soll mit dem darauf stehenden Roggen, jedoch nicht mit den Kartoffeln, öffentlich meistbietend verkauft werden und ist dazu ein Termin angesetzt auf Freitag den 17ten dieses Monats, Vormittags 11 Uhr.
Kaufliebhaber, welchen nach vorheriger Meldung bei dem Vormunde Wiencke'scher Kinder, Färber Mußfeldt in Schönberg, die Besichtigung des Grundstückes freisteht, wollen sich in dem obgedachten Termin im hiesigen Gerichts=Local einfinden. Die Verkaufsbedingungen sind auf der Gerichtsregistratur hieselbst einzusehen.
Schönberg, den 7. Juli 1863.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Mittwoch den 15. Juli im Rupensdorfer Holze gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

1 Faden buchen Olm,
43 do. eichen Kluft= und Knüppelholz und
1/2 do. tannen Kluftholz,
und wollen sich Käufer Morgens 8 Uhr bei der Schönberger Ziegelei einfinden.
Schönberg den 9. Juli 1863.
Danckwarth.


Am Mittwoch den 15. Juli, Morgens 9 Uhr, sollen im Kruge zu Selmsdorf Betten, Bettstellen, einige Laden und was sich sonst vorfindet, öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Seegert, Landreiter.


Am Sonnabend den 11. Juli, Abends 8 Uhr, soll im Gasthause des Herrn Aug. Spehr die Vor= und Nachmatt (sehr gutes Kuhfutter) der früher Möller'schen Wiese im Bohnrad, zwischen der Wiese des Rademacher Badstein und der des Weber Brüchmann belegen, öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.
Das diesjährige Missionsfest in unserm Fürstenthum wird in der Kirche zu Herrnburg am Mittwoch den 15. (fünfzehnten) Julius gefeiert werden und der Gottesdienst um 10 Uhr Morgens anfangen. Es werden dazu alle Freunde der Missionssache von nah und fern freundlich eingeladen.
Nach Beendigung des Gottesdienstes wird im Locale des Bäckerwittwe Wehr ein einfaches Mittagsessen für Alle a Person 16 Schilling (Mecklenburg)) bereitet sein, und eine Nachmittagsfeier im Schulhause stattfinden.
Der Vorstand des Missionsvereins.


Bekanntmachung.
Zur Bezahlung der gehabten Brandschäden, Bestreitung der Verwaltungskosten und Unterhaltung der Spritzen ist für das laufende Jahr ein Beitrag von 6 Schillingen für je 100 Thaler der Versicherungssumme erforderlich und wird der Zahlungstag den einzelnen Ortschaften noch besonders angezeigt werden.
Schönberg den 8. Juli 1863.
Die Direction der Feuer=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Lübeck=Büchener Eisenbahn.

Für die Zeit der internationalen Ausstellung in Hamburg - vom 14. bis incl. 21. Juli d. J. -
werden auf den Stationen Lübeck, Ratzeburg und Mölln zur Fahrt nach Hamburg Tagesbillets zu ermäßigten Fahrpreisen ausgegeben werden, welche zur Rückfahrt mit allen an demselben Tage von Hamburg gehender Personenzügen, den 10 1/2 Uhr Abends abgehenden Courierzug einschließlich, berechtigen.
Von Büchen ab werden die mit dem Courierzug angekommenen Personen ohne Aufenthalt mittelst eines Extrazuges weiter befördert werden, welcher 12 Uhr 6 Min. Nachts in Mölln, 12 Uhr 20 Min. in Ratzeburg und 12 Uhr 49 Min. in Lübeck eintrifft.
Die Preise für die Hin= und Rückfahrt betragen:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Freigewicht bei Gepäck wird nicht gewährt. Für die oben angegebene Zeit werden auch mit dem 4 3/4 Uhr von Lübeck abgehenden Extragüterzuge Personen von Lübeck, Ratzeburg und Mölln aus nach Hamburg befördert werden. Dieser Zug fährt von Ratzeburg 5 Uhr 32 Min., von Mölln 5 Uhr 50 Min. Morgens ab und trifft in Anschluß an einen 7 Uhr Morgens von Büchen gehenden Zug gegen 9 Uhr Vormittags in Hamburg ein. Lübeck, 7. Juli 1863.

Die Direction.


Garantie der Aechtheit.
Dr. Borchardt's Kräuter-Seife
Dr. Hartung's Chinarinden-Oel und Kräuter-Pomade
Dr. Suin de Boutemard's Zahn-Pasta
Vegetabilisch Stangen-Pomade
A. Sperati's Honig-Seife
Dr. Koch's Kräuter-Bonbons
Caution.
Nachdem der seit Jahren so wohl begründete Ruf der nebenstehenden privilegirten Specialitäten fast täglich mannigfache Nachbildungen u. Falsificate = hervorruft, wollen die geehrten P. T. Consumenten unserer im In= und Auslande in so großen Ehren stehenden Artikel sowohl auf deren mehrfach veröffentlichte Original=Verpackungsart, als auch auf die beigedruckten Namen der Componenten dieser Specialitäten. So wie auch auf die Firmen unserer durch die betreffenden Lokalblätter u. Provinzialzeitungen von Zeit zu Zeit bekannt gegebenen alleinigen Herren Orts=Depositäre = zur Verhütung von Täuschungen = gef. genau achten.

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Obige durch ihre anerkannte Nützlichkeit und Solidität so beliebt gewordene Artikel sind zu den bekannten Fabrikpreisen in dem alleinigen Local=Depot der Stadt Schönberg bei Herrn J. P. Bade in gleichmäßig guter Qualität stets zu haben.


Die Gewinnliste zur diesjährigen Tombola ist am Freitage den 10. Juli, eine Stunde nach der Ziehung bei mir, wie auch auf dem Festplatze das Stück für 1 Schilling zu haben.
L. Bicker.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 28 Seite 4]

Grosses Volksfest
zu Grevesmühlen am 12. Juli.

Wir laden auswärtiges und hiesiges Publikum dazu freundlichst ein und bemerken , daß nicht nur die gewöhnlichen Belustigungen, als Stangenklettern, Sacklaufen, Feuerwerk, Illumination und Musik zur Unterhaltung beschafft sind, sondern daß auch freie Tanzmusik im Grünen veranstaltet ist.
Grevesmühlen, den 30. Juni 1863.

Das Comite.


"Durch!"
National-Körner-Feier
zu Ludwigslust-Wöbbelin
Mittwoch den 26 August 1863.

Festkarten nebst Coupon à 1/2 Thaler. Festprogramme à 1 Silbergroschen sind zu haben bei Herrn Aug. Spehr in Schönberg.
Jeder Karteninhaber wird als Theilnehmer an der Feier und dem Feierzuge wie auch als Beförderer des damit verbundenen Zweckes der Gründung eines von Deutschland zu errichtenden Denkmals für Körner betrachtet. - Der als Legitimation dienende Coupon muß mit der Unterschrift des Karteninhabers versehen bei Empfangnahme des Erinnerungszeichens in Ludwigslust zurückgeliefert werden und ist daher sorgsam zu bewahren. - Laut §. 22. des Programms werden die Namen aller Karteninhaber im Körner=Album verzeichnet - Den braven deutschen Freiheitskämpfern aus den Jahren 1813 his 1815 werden auf geschehene Anmeldung auf ihre Namen lautende Ehrenkarten unentgeltlich zugestellt.
Ludwigslust und Hamburg. Juni 1863.

Der Central=Ausschuß für die National=Körner=Feier.


Die unterzeichneten Aelterleute der hiesigen Schützenzunft erlauben sich, das geehrte Publicum, sowie auch auswärtige Freunde des Schützenfestes zu dem am 20. und 21. Juli d. J. stattfindenden Königschuß so freundlich als ergebenst einzuladen.
Rehna den 7. Juli 1863.
Die Aelterleute der Schützenzunft.
Joh. Meyer, F. Schlicker.


Gußstahl=Sensen von vorzüglicher Güte empfiehlt Aug. Spehr.


Feiner Hamburger Zucker=Syrup 3 Schilling (Mecklenburg) Feine Raffinade in Broden 5 1/2, 5 3/4 und 6 Schilling (Mecklenburg) Hellgelben Candis d. Pfund 6 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt Aug. Spehr.


Das Photographische Atelier von Wilh. Heincke.
empfiehlt sich zur Aufnahme von Portraits, Familiengruppen, Visitenkarten etc. Auch werden Copieen nach Oelgemälden, Kupferstichen, Photographieen etc. billigst angefertigt.


Ganz rein und schön schmeckender Caffee 13 Schilling (Mecklenburg) das Pfund,
Bester englischer Zucker=Syrup Schilling (Mecklenburg) d. Pf., Feine Raffinade 5 1/2, 5 3/4 u. 6 Schilling (Mecklenburg) d. Pf.
bei C. Schwedt.


Mit Barometern, Thermometern und Drainswaagen empfiehlt sich ergebenst Ludwig Vogel.


Commissions-Comtoir für kaufmännische und ökonomische Produkte.
Es werden regelmäßig wöchentlich ca. 300 Pfund frischer Butter und 50 Pfund Speck, Hühner=Eier und mehrere Centner Käse zu kaufen gesucht. Lieferungslustige wollen sich unter Angabe des Preises in frankirten Briefen wenden an
Carl Wagner, Magdeburg, Rothekrebsstraße Nr. 11.


Fertige Steppdecken in schönen Mustern und zu verschiedenen Preisen empfiehlt G. A. Levinssohn in Rehna.


Beste Gußstahl=Sensen bei C. Schwedt.


Gesucht wird nach Lüneburg: Ein tüchtiges Hausmädchen gegen guten Lohn und Vergütung der Reisekosten. Näheres beim Cantor Hempel in Schönberg.


Ich erlaube mir hiermit, hiesigen Orts und Umgegend die ergebenste Anzeige zu machen, daß ich mich in Herrnburg als Herren=Kleidermacher etablirt habe und verspreche bei moderner geschmackvoller Arbeit die reellste Bedienung.
J. H. Kreutzfeld, Schneidermeister.
Herrnburg, den 22. Juni 1863.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 3. bis 9. Juli

Geboren: Den 3. dem Arbm. Oldenburg vor Schönberg eine T.; den 5. dem Arbm. Boye zu Lindow eine T.; den 9.: dem Arbm. Stahl zu Rabensdorf ein S.; den 9. Arbm. Zarnow auf hies. Bauhof eine T.

Gestorben: Den 4. P. Eckmann, Arbm. vor Schönberg, 46 J. 3 M. a. M. P. H. Dunkelguth, Hsw.Sohn zu Rupensdorf, 5 J. 7 M. a.

Copulirt: Den 3. H. F. G. Burmeister, Kaufm. in Schwerin, und C. S. Elis. Fick in Schönberg; den 7. Chr. W. Oldörp, Hsw. zu Olndorf, u. Trine Lise Oldenburg zu Raddingsdorf.

Anzeige.
Sonntag den 12. Juli fällt die Frühkirche aus. Vormittagspredigt: Herr Pastor Pumplün. Ordination und Introduction des Herrn Pastor designatus Fischer: Herr Probst Rußwurm.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 8. Juli 1863.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)20 - 25Schilling (Mecklenburg)
Roggen1Taler (Mecklenburg)8 - 10Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 42Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)34 - 36Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 54Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)36 - 42Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)29 30Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)28 29Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)20 - 21
Butter9Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6 - 8Schilling (Mecklenburg).


(Hierzu: Offizieller Anzeiger Nr. 3)


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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