No. 27
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. Juli
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1863 Nr. 27 Seite 1]

- Die Erhaltung des Friedens in Europa gewinnt immer mehr an Gewißheit, zumal dadurch, daß Rußland das von den Westmächten aufgestellte Programm in Betreff Polens annehmen werde, nur scheint man sich über den Ort, wo die Conferenz abzuhalten, noch nicht geeinigt zu haben, doch wird wahrscheinlich eine neutrale Stadt gewählt werden. Diese neue Schwenkung der diplomatischen Operationen ist hauptsächlich durch die Haltung Oesterreichs hervorgerufen, das sich bekanntlich den Forderungen der Westmächte anschloß, aber neuerdings von diesen den Vorwurf erhält, durch seine unverantwortliche Politik die Schuld an dem ganzen Mißlingen ihrer Pläne zu tragen.
- Auch die Dinge in Amerika scheinen Aussicht auf eine günstige Lösung zu haben, da neuerdings wieder, und diesmal von England aus, Vermittelungsvorschläge angeregt sind, die Frankreich mit größter Bereitwilligkeit angenommen haben soll. Die Vorschläge Englands, die sicher durch die Erfolge der französischen Waffen in Mexiko hervorgerufen sind, gehen dahin, den Nordamerikanern (Unionisten) einen Waffenstillstand vorzuschlagen, und im Fall sie diesen verweigern, den Süden anzuerkennen, der durch seine bedeutenden Waffenerfolge während der ganzen Dauer des Krieges genugsam seine Lebensfähigkeit bewiesen habe. Durch eine derartige Anerkennung des Südens von Seiten Frankreichs, Englands und Spaniens würde dem Kriege bald ein Ende gemacht werden.
- Die Armee des Süd=Generals Lee hat, 100,000 Mann stark, den Einmarsch in die Nordstaaten begonnen. Es ist unbekannt, ob Lee gegen Baltimore oder Pittsburg marschiren wird. Die ganze Armee des Nord=Generals Hooker hat den Rappahannock verlassen und sich in Marsch gesetzt, um Lee's Bewegungen zu unterbrechen. Eine Schlacht steht bevor.
- In Warschau laufen wieder einmal schreckhafte Gerüchte von Mund zu Mund; es wird ein Hauptschlag befürchtet, nur weiß Niemand, ob ihn die geheime polnische Regierung oder die Russen führen werden. General Berg soll wüthend sein, daß es trotz aller Wachsamkeit, trotz Scharfsinn, Muth und Geld mißlungen ist, die geheime Regierung zu entdecken oder gar zu fangen. Er droht, wenn sie nicht in Warschau zu finden ist, sie mit ganz Warschau zu verderben. Großfürst Constantin hat seine Kinder nach Petersburg bringen lassen.
- Juarez in Mexiko ist es an seiner Wiege nicht gesungen worden, daß er einstmals Präsident der Republik Mexiko werde. Er ist von reiner indianischer Abstammung, ein Nachkomme der alten Azteken und begann seine Laufbahn in einem spanischen Hause als Diener. Von seinem Herrn bekam der talentvolle Knabe eine sorgfältige Erziehung und endlich seine eigene Tochter, obgleich er der häßlichste Mann in Mexiko ist.
- Als Prinz Leopold von den Belgiern zum König gewählt wurde, galt den gekrönten Häuptern seine Anstellung weder für eine gute, noch feste. Aber siehe, die Sache hat sich gemacht; er verwaltet jetzt sein Amt mehr als 30 Jahre und sitzt so fest wie ein geborner König, obgleich er ein sehr lebendiges Völkchen zu regieren hat, und in seinem Alter bekommt er sogar noch Ehrenämter, was ein Beweis ist, daß auch andere Leute als seine Belgier in seine Weisheit und Tüchtigkeit Vertrauen setzen. Die Engländer haben ihn neuerdings in ihrem Streit mit Brasilien zum Schiedsrichter gewählt, und er hat den Fremden und Unmächtigen, den Brasilianern, Recht, und seinen mächtigen Gönnern und Freunden, den Engländern, Unrecht gegeben. Das hat ihm solchen Respect verschafft, daß einflußreiche Leute daran denken, ihn auch zum Schiedsrechter in Nordamerika zu machen zwischen der Union und den Südstaaten.
- Wohin die Engländer dringen, folgen ihnen Kaufleute und Missionare; wo die Franzosen Fuß fassen, etablirt sich französische Gensdarmerie und eine kaiserliche Bank. Auch die Mexikaner lernen diese Sorte französischer Civilisation jetzt gründlich kennen.
- Die amerikanischen Postämter erinnern die deutschen Briefschreiber dringend daran, die Adressen der Briefe nach Amerika mit lateinischen Buchstaben und recht deutlich zu schreiben. Es kommen ganze Stöße unbestellbare Briefe drüben an.
- Daß allgemeine Scheibenschießen in Lübeck wird in diesem Jahre am 26. und 27. Juli abgehalten. Der Preis der Schießkarte beträgt 1 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg), und kann sich Jeder mit mehr als einer Schießkarte daran betheiligen. Loose zur Tombola werden nur an Entnehmer von Schießkarten verkauft und sind in derselben Anweisungen im Betrage von 500 Mark (Lübeck) bis abwärts zu 3 Mark (Lübeck) zu gewinnen. Mit diesem Feste wird in diesem Jahre eine Industrie=Ausstellung verbunden, aus welcher für die in der Tombola gewonnenen Anweisungen Gegenstände entnommen werden müssen.
- Die gottlosen Franzosen können's nicht oft genug hören, daß der kaiserliche Prinz unter dem besonderen Schutze des Himmels steht. Jüngst meldete sich bei der Kaiserin Eugenie eine alte Frau, ward vorgelassen und bat dringend, den Prinzen in der folgenden Nacht nicht von ihrer Seite zu lassen. Die Kaiserin erschrak und bettete den Sohn in ihrem eigenen Schlafgemach; andern Mor=

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gens ward sie mit der Nachricht überraschte die Decke in des Prinzen Stube sei Nachts eingestürzt. sagt man. - Der Prinz ist jetzt sieben Jahre alt, zwar nicht mehr hübsch, aber gesund und interessanten Gesichts. Seine Erzieherin ist eine Engländerin, Miß Shaw, eine von der Königin Victoria empfohlene strenge Protestantin; bei ihr verbringt er die meiste Zeit und hängt ungemein an ihr; die strengkatholische Kaiserin schenkt dieser Erzieherin großes Vertrauen. Vater und Sohn verkehren sehr gerne mit einander.
- Die schnellste Reise von Deutschland nach Amerika hat bis jetzt das Postdampfschiff Amerika zurückgelegt. Es ist am 24. Mai von Bremen abgegangen und am 3. Juni Morgens nach einer Reise von 10 Tagen 12 Stunden in Newyork angekommen.
- Prinz Georg in Copenhagen wird nächstens confirmirt; es geht ihm ganz wie unsern Jungen: er kommt dann aus der Schule und in die Lehre; nur daß ihn die Griechen als ihren König in die Lehre nehmen, und die Griechen sind etwas wunderliche Lehrherrn.
- Langiewicz, der polnische Dictator, soll aus Tischnowitz, Fräulein Pustowojtoff, sein Adjutant, aus Prag entflohen und über den Rhein gelangt sein. - Die deutsche Industrie=Zeitung fordert zur Beantwortung der Frage auf: Woher kommt der auffallende Mangel an Schneidergesellen? (Gibts etwa zu viel Schneider=Meister?) - In Constantinopel ist etwas Außerordentliches geschehen: Der Sultan hat sich photographiren lassen. Er ließ sich durch eine Riesenpetition von 80,000 Unterschriften erweichen.
- In Würzburg hatte sich im vorigen Jahr eine Gesellschaft für englische Dampfdreschmaschinen gebildet. Sie ist mit dem Ergebniß des ersten Jahrs sehr zufrieden; denn viele große Gutsbesitzer lassen seitdem ihre Ernten nicht mehr in die Scheunen bringen, sondern im freien Felde zusammenfahren und ausdreschen.
- Aus Lindau erhält die Ausb. Abendztg. unerfreuliche Nachrichten über den bisherigen Fortgang der diesjährigen Baur'schen Versuche zur Hebung des gesunkenen Dampfers Ludwig. Die vierzehntägige Frist, für welche die baiersche Dampfschiffahrtsanstalt dem Unternehmer Schleppboote zur Verfügung gestellt hatte, ist bereits erfolglos verstrichen, soll jedoch verlängert worden sein.
- Auf den zum Verein deutscher Eisenbahn=Verwaltungen gehörigen Eisenbahnen und im Ganzen über 60 Millionen Reisende gefahren und von diesen sind in Folge von Eisenbahnunfällen 13 verwundet und 5 getödtet worden. Von den 13 Verwundeten sind 7 selber Schuld daran und von den Getödteten 4, so daß die Eisenbahnverwaltungen nur 6 Verwundete und 1 Todten auf dem Gewissen haben. Es können also über 3 Millionen Personen auf der Eisenbahn spazieren fahren bis ein einziger einen Arm, ein Bein oder eine Rippe bricht, und 12 Millionen Personen können auf der Eisenbahn reisen, bis ein einziger ums Leben kommt. Es ist also anzunehmen, daß es auf der ganzen weiten Welt keine sichere Fahrgelegenheit giebt, als die Eisenbahnen, und bei den andern irdischen Beförderungsmitteln, wie sie alle heißen, werden durch Umwerfen, Durchgehen etc. und durch Schoppen Wein, welche der Kutscher zu viel getrunken hat, verhältnißmäßig mehr als tausendmal mehr Menschen an Leib und Leben beschädigt, als auf den Eisenbahnen.
- Die Kaiserin von Frankreich hat sich eine Original=Gondel aus Venedig nach Fontainebleau kommen lassen und dabei einen italienischen Gondelier, der schön singt. Dame Eugenie macht lange Fahrten mit dem Lagunen=Jüngling und ist von ihm entzückt, wie die Pariser Blätter melden.
- Während es der russischen Regierung Mühe kostet, die richtigen Nummern der gestohlenen polnischen Pfandbriefe auszumitteln, hat man in Preußen wieder falsche Fünfzigthalerscheine entdeckt, die übrigens an schlechtem Papier und dito Druck erkenntlich sein sollen. Man sei also vorsichtig und prüfe das Papiergeld genau.
- Ein Oel=Brand. Die Bewohner des amerikanischen Ortes Oil=Spring wurden von einem seltsamen Phänomen überrascht. Eine große Quantität Oel, welche den Fluß herabtrieb, hatte Feuer gefangen, und ungeheure rothe Flammen schlugen auf, eine Lage Bauholz ward zerstört. Ein Yankee schlägt jetzt vor, wenn die englische Flotte sich dem Newyorker Hafen nähere, solle man Petroleum ins Wasser gießen und dasselbe durch Raketen in Brand schießen.


Von dem Central=Ausschuß für die National=Körnerfeier zu Ludwigslust wird uns folgender Aufruf zur Aufnahme zugeschickt:

Aufruf.
National=Körnerfeier
zu Ludwigslust=Wöbbelin,
am Mittwoch den 26. August 1863.

Deutsche Männer! Deutsche Jünglinge! Wahr ist der Gedanke eines wackern Jägers der wilden verwegenen Jagd, des Geschichtsschreibers Friedrich Förster, "daß es der Weltgeschichte nicht angesonnen werden darf, bei jeder heißgeweinten Thräne bei jedem Blick der Liebe, bei jeder Aufwallung bewegter Herzen zu verweilen, wenn sie auf ehernem Wagen über fliehende Jahrhunderte und untergegangene Millionen dahinfährt." - Sie kann und muß verweilen, wenn die dankbare Nachwelt Angesichts aller Völker durch eine Achtung gebietende That die Pflicht für eine unabweisbare erklärt, einen von Allen geliebten, von jedem beweinten Todten in der Erinnerung zu feiern, zu ehren zu verherrlichen!
Der Treuen Treuester, dessen Tod jedes deutsche Herz bewegt und seit einem halben Jahrhundert bewegte, war Theodor Körner, der jugendliche, gottesgläubige, begeisterte und begeisternde Heldensänger, der Jünger unsers unsterblichen Schiller, der Kämpfer für Altar und Herd, welcher gleich Jenen bei den Thermopylen und Marathon, für Vaterland und Freiheit den schönen Heldentod gefunden; er starb am 26. August 1813. Ein Schooßkind des Glückes, gab er sein Blüthenleben dahin, mit allen Kränzen der Liebe, der Freundschaft und der Freude geschmückt." Sein Geist lebt ewig fort in den Herzen aller Freiheit liebenden Vaterlandsfreunde, er schreitet mitten unter uns heute - da der Abschnitt eines halben Jahrhunderts, an der Pforte der Zeit stehend, uns mit lauter Stimme an die große Schuld der Dankbarkeit mahnt! Edles, wackres, deutsches Volk, an Dir kann nicht ungehört die Mahnung vorübergehen: "Vergiß des treuen Todten nicht und Schmücke seine Urne mit einem Eichenkranz." Wir müßten keine Deutsche sein, wenn sie uns nicht in's Herz dränge! Bezahlen wir darum die alte Schuld am Grabe unsers Körner! - Schaaret Euch zusammen, Ihr alten Lützow'schen Streiter, Ihr Kampfgenossen aus den Befreiungskriegen, Ihr Weisheit= und Jugendlehrer, Ihr Musensöhne, Ihr Studenten, Schüler der Lyceen, Gymnasien; Turner, Schützen, Sänger, Kunstgenossen, Gewerke und Landleute! - Sammelt Euch ihr Bergwerksleute ! Euer uralt Zauberwort: "Glück auf! Glück auf!" sei unser Brudergruß. - Schließet Euch fest aneinander Ihr Vereine, Innungen und Genossenschaften Deutschlands, Ihr Fabrikanten und Industrielle, Werkmeister der neuen Zeit, Ihr Seefahrer, die Ihr den deutschen Namen über alle Meere traget, und Du, o mächtiger deutscher Handelsstand, halte auch Du Dich nicht fern! Entsendet Abgeordnete nach dem Umfang Eurer Körperschaften zum Grabe Körner's so viele als Ihr zu beschließen für gut befindet. - Sendet Eure Embleme, Eure Fahnen und Standarten, damit sie an heiliger Stätte gesenkt werden, und aus liebenden Händen seien ihr als Schmuck Kränze gespendet unter der Weihe des Gesanges! - Bildet Filial=Vereine in allen Städten und Ortschaften, welche sich mit uns in beständigem Rapport erhalten, damit durch harmonische Einheit die Feier gekrönt werde! An Euch, Ihr Brüder in al=

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len Gauen, in denen Deutsche leben, entsenden wir unsern ächt deutschen Gruß! - Erfüllet unsere Bitte! - Es gilt keiner Parteisache, es gilt einer ernsten, erhabenen, durch Jahreszeit und Oertlichkeit begünstigten Feier, einer Feier, wie kein Land je gesehen, wie sie in keinem Liede besungen. Möge der Erfolg sein: "daß Alle sich fester an das geliebte Vaterland schwören!"
Seine Hoheit der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin ist durch wahrhaft fürstliche Huld und Leutseligkeit dem Vorhaben einer National=Körnerfeier entgegen gekommen. Möge unser Aufruf überall Anklang finden! Möchten insbesondere die verehrlichen deutschen Zeitungs=Redactionen, durch Aufnahme im Texte und anregende Besprechung über den Fortgang der Festbestrebung ihre oft genug glänzend bewährte Opferfreudigkeit wiederum an den Tag legen!
Und Ihr, die Ihr nicht persönlich an dem großen Feierzuge betheiligt,
Männer und Jünglinge, deutsche Frauen und Jungfrauen!
bleibet dennoch nicht zurück, die nationale Feier zu fördern durch kräftigen Zuspruch im Freundeskreise, durch Zustimmungschreiben an uns, und insbesondere durch lebhafte Verwendung für unsere Festkarten, und Verbreitung unseres Festprogrammes, welche in allen Hauptorten Deutschlands zu haben sind, und deren Ertrag zu den Kosten der Feier und dem damit verbundenen Zwecke eines zum Eigenthum Deutschlands zu machenden und Deutschlands würdigen Denkmals für den Liebling der Camönen dienen soll. - Feiert im engern heimathlichen Kreise den großen Tag des Vaterlandes durch Körner'sche Weisen und Dramen! sendet uns eine Knospe, ein freundliches poetisches Blümlein zu Ehren des Dichters, seiner Leier und feines Schwertes, für das Körner=Album, welches gegen Ende dieses Jahrs, bei hinreichender Theilnahme, im Wege des Buchhandels erscheinen wird. -
Endlich, Ihr herzigen Bewohner von Ludwigslust, Schwerin und der umliegenden Städte und Ortschaften, schmückt an dem herrlichen, für Deutschlands Größe zeugender Tage, Eure Häuser, Eure Dächer durch Fahnen und frische Girlanden als Zeichen Eurer Sympathie, welcher wir mit freudigster Zuversicht entgegensehen! Gott mit uns und der Sache des Vaterlandes!
Mai 31. 1863.
Der Central=Ausschuß für die National=Körnerfeier zu Ludwiglust.


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Der auf Instanz eines Gläubigers zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das dem Büdner und Bäckergesellen Johann Peter Wehmer gehörige in Schlagsdorf belegene Grundstück c. p. und zum Verkauf desselben durch Verfügung d. 1. Decbr. v. J. auf 3. März c. anberaumte Termin, welcher mittelst Bekanntmachung d. 26. Februar c. bis auf Weiteres ausgesetzt ist, wird nunmehr auf Antrag eines zweiten Gläubigers des Exequenden auf Dienstag den 21. Juli d. J., Morgens 11 Uhr, hiedurch mit dem Bemerken angesetzt, daß der Ueberbotstermin am Freitag den 28. August d. J., Morgens 11 Uhr, stattfinden wird.
Schönberg, den 16. Mai 1863.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
(L.S.) C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


Auction über Bretter in Lübeck.
Am Montag den 6. Juli 1863, Vormittags 10 1/2 Uhr, auf dem Holzplatz Nr. 1. am neuen Hafen, für Rechnung, wen es angeht:
1011 Zwölfter 1 Stück Bretter, von 10 bis 17 Fuß und länger, 7 bis 9 Zoll breit, 1 Zoll dick, durch den beeidigten Makler
Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.


Auction über Bretter und Planken in Lübeck.
Am Donnerstag den 9. Juli 1863, Vormittags 10 1/2 Uhr, auf dem Holzplatze Nr. 1. am neuen Hafen und auf dem Zimmerplatze des Herrn Schiffszimmermeister Meyer neben der Matzfähre für Rechnung wen es angeht:
ca. 675 Zwölfter Bretter
1 und 1 1/2 Zoll, 5, 7, 8 Zoll, in Längen von 6 bis 20 Fuß,
ca. 340 Zwölfter Planken,
2 1/2 und 3 Zoll, 7, 8, 9 und 10 Zoll, in Längen von 8 bis 19 Fuß
durch den beeidigten Makler
Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.


Der Roggen=Ertrag der von mir gepachteten Parcele auf dem Cavalier=Acker (3 Scheffel Aussaat), soll auf dem Stamm öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung am Sonnabend den 4. Juli Vormittags 10 Uhr im Hause des Gastwirths Hrn. Köster verkauft werden.
Schwanbeck.


Vermischte Anzeigen.

Die Actionaire der Wismar=Lübecker Chaussee werden hiemittelst zu einer am 7. Juli dieses Jahres Vormittags 11 Uhr im Knollschen Gasthause zu Grevesmühlen abzuhaltenden Generalversammlung eingeladen, und nach Darlegung des gegenwärtigen finanziellen Standes der Chaussee und nachgewiesener Unmöglichkeit, sie aus ihren eigenen Erträgen zu unterhalten, über die von der Direction vorzuschlagende demnächstige Dereliction derselben zu beschließen.
Wismar, Schönberg, Barneckow und Grevesmühlen den 9. Juni 1863.
Die Direction der Wismar=Lübecker Chaussee.


Bekanntmachung.
Das diesjährige Missionsfest in unserm Fürstenthum wird in der Kirche zu Herrnburg am Mittwoch den 15. (fünfzehnten) Julius gefeiert werden und der Gottesdienst um 10 Uhr Morgens anfangen. Es werden dazu alle Freunde der Missionssache von nah und fern freundlich eingeladen.
Nach Beendigung des Gottesdienstes wird im Locale des Bäckerwittwe Wehr ein einfaches Mittagsessen für Alle a Person 16 Schilling (Mecklenburg)) bereitet sein, und eine Nachmittagsfeier im Schulhause stattfinden.
Der Vorstand des Missionsvereins.


Der Unterzeichnete beehrt sich hiemit anzuzeigen, daß unser
Königschuß
am 9ten und das Schießen nach Silbergewinnen, sowie die Ziehung der
TOMBOLA
am 10. Juli stattfindet und bitten um recht zahlreichen Besuch.
Schönberg im Juni 1863.
Vorstand der Schützenzunft.


Die Gewinnliste zur diesjährigen Tombola ist am Freitage den 11. Juli, eine Stunde nach der Ziehung bei mir, wie auch auf dem Festplatze das Stück für 1 Schilling zu haben.
L. Bicker.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 27 Seite 4]

Dr. Beringuier's arom.=med. Kronengeist (Quintessenz d'Eau de Cologne) von hervorragender Qualität - nicht nur als köstliches Riech= und Waschwasser, sondern auch als herrliches medikamentöses Unterstützungsmittel, welches die Lebensgeister ermuntert und stärkt; à Originalflasche 20 Schilling (Mecklenburg).
Dr. Beringuier's Kräuter-Wurzel-Haar-Oel
zusammengesetzt aus den bestgeeignetsten Pflanzen=Ingredienzien und öligen Stoffen zur Erhaltung, Stärkung und Verschönerung der Haupt= und Bart=Haare, sowie zur Verhütung der so lästigen Schuppen= und Flechtenbildung; à Originalflasche 12 Schilling (Mecklenburg).
Von diesen bei den überall Epoche machenden Novitäten befindet sich in Schönberg das alleinige autorisirte Localdepot bei Wilh. Heincke.


Logo Vieh-Versicherungs-Verein

Zur Vermeidung von Unzuträglichkeiten machen wir unsere Interessenten wiederholt darauf aufmerksam, daß bei stattfindenden Erkrankungen versicherter Thiere - laut §. 10 der Allerhöchst bestätigten Statuten - stets ein concessionirter Thierarzt zu Rathe zu ziehen ist, widrigenfalls jeder Anspruch auf Entschädigung wegfällt.
Schönberg den 17. Juni 1863.

Die Direction des Vieh=Versicherungs=Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.


"Durch!"
National-Körner-Feier
zu Ludwigslust-Wöbbelin
Mittwoch den 26 August 1863.

Festkarten nebst Coupon à 1/2 Thaler. Festprogramme à 1 Silbergroschen sind zu haben bei Herrn Aug. Spehr in Schönberg.
Jeder Karteninhaber wird als Theilnehmer an der Feier und dem Feierzuge wie auch als Beförderer des damit verbundenen Zweckes der Gründung eines von Deutschland zu errichtenden Denkmals für Körner betrachtet. - Der als Legitimation dienende Coupon muß mit der Unterschrift des Karteninhabers versehen bei Empfangnahme des Erinnerungszeichens in Ludwigslust zurückgeliefert werden und ist daher sorgsam zu bewahren. - Laut §. 22. des Programms werden die Namen aller Karteninhaber im Körner=Album verzeichnet - Den braven deutschen Freiheitskämpfern aus den Jahren 1813 his 1815 werden auf geschehene Anmeldung auf ihre Namen lautende Ehrenkarten unentgeltlich zugestellt.
Ludwigslust und Hamburg. Juni 1863.
Der Central=Ausschuß für die National=Körner=Feier.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am zweiten Montage nach Johannis, dem 6. Juli d. J., stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 24. Juni 1863.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Gußstahl=Sensen von vorzüglicher Güte empfiehlt Aug. Spehr.


Neue Bettfedern und Daunen empfiehlt in den verschiedensten Sorten G. A. Levinssohn in Rehna.


Fertige Steppdecken in schönen Mustern und zu verschiedenen Preisen empfiehlt G. A. Levinssohn in Rehna.


Schöne Kartoffel, das Faß 10 Schilling (Mecklenburg) bei Bäckermeister Oldenburg.


Beste Gußstahl=Sensen und Rappmesser bei C. Schwedt.


Mit Barometern, Thermometern und Drainswaagen empfiehlt ergebenst Ludwig Vogel.


Feiner Hamburger Zucker=Syrup 3 Schilling (Mecklenburg) Feine Raffinade in Broden 5 1/2, 5 3/4 und 6 Schilling (Mecklenburg) Hellgelben Candis d. Pfund 6 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt Aug. Spehr.


Das Photographische Atelier von Wilh. Heincke.
empfiehlt sich zur Aufnahme von Portraits, Familiengruppen, Visitenkarten etc. Auch werden Copieen nach Oelgemälden, Kupferstichen, Photographieen etc. billigst angefertigt.


Ich erlaube mir hiermit, hiesigen Orts und Umgegend die ergebenste Anzeige zu machen, daß ich mich in Herrnburg als Herren=Kleidermacher etablirt habe und verspreche bei moderner geschmackvoller Arbeit die reellste Bedienung.
J. H. Kreutzfeld, Schneidermeister.
Herrnburg, den 22. Juni 1863.


Zinszahlung für freiwillige Anleihen in Lübeck an der Kriegsstube:

Dienstag d. 30. Juni,
Freitag d. 3. Juli,
Dienstag d. 7. Juli.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 26. Juni bis 2. Juli

Geboren: D. 30. ein unehelicher Sohn in Schönberg.

Gestorben: D. 25. Jochim P. Stavenau zu Lockwisch, Arbm. aus Rieps; 82 J. 2 M. alt. - D. 27. Jochen Brandt, Lumpensammlerssohn vor Schönberg 10 Jahre alt. -D. 30. Peter F. Busch, Hauseigenthümer hies., 44 J. 1 M. alt.

Copulirt: D. 26. Johann Heinr. Groth, Wittwer und Arbeitsmann zu Niendorf, mit Cathar. Elisab. Jabs zu Kl. Molzahn.

Anzeige.
Wegen der Vacanz fällt am Sonntage den 5. Julius die Frühkirche aus.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 24. Juni 1863.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)20 - 26Schilling (Mecklenburg)
Roggen1Taler (Mecklenburg)8 - 9Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 42Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 50Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)36 - 42Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)29 30Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)28 29Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)20 - 21
Butter9Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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