[ => Original lesen: 1863 Nr. 13 Seite 1] - Se. kön. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz nebst Gefolge ist am 24. März von Wiesbaden in Berlin eingetroffen und wird, dem Vernehmen nach, am folgenden Tage nach Neustrelitz wieder abreisen.
- In Polen hat sich das Blatt überraschend schnell gewendet: der Aufstand ist so gut wie aus. In 3tägigen Gefechten sind die Polen unter Langiewicz von den Russen furchtbar gedrängt und zuletzt entscheidend geschlagen worden. Das polnische Heer ist zersprengt und in voller Auflösung. Langiewicz selber kam mit seinem Stabe an die östreichische Grenze und verlangte Einlaß unter der Bedingung, daß man ihn nicht gefangen nehme und frei durchs Land lasse. Da die Oestreicher darauf nicht eingehen konnten, wandte er sich hier weg und suchte an einem andern Orte unerkannt die Grenze zu überschreiten; er wurde aber erkannt verhaftet und nach Tarnow gebracht. Mit Langiewicz, dem Dictator, hat die polnische Revolution ihr Haupt und ihren Arm verloren. Die russischen Generale hatten zuletzt die gemessensten Befehle, rasch vorzuschreiten; sie vereinigten ihre Truppen, schlossen Langiewicz, der seine Schaaren noch nicht vollständig hatte organisiren können, von drei Seiten ein und drängten ihn nach der galizischen Grenze. Da fielen die letzten vernichtenden Schläge.
-Ein Bild aus dem polnischen Aufstand: Unterhalb Ostrow, an der Warschau=Petersburger Eisenbahn, hatten sich zwei Insurgenten in dem Hause eines Herrn Sewald, Oberförster der Regierungswälder, versteckt. Die sie verfolgenden 8-10 Kosacken fielen in das Haus des Herrn Sewald ein und ermordeten jene beiden Unglücklichen, die sich auf dem Dachboden verborgen hatten. Hierauf schleppten sie Seewald aus dem Hause und brachten ihn mit Kolbenschlägen und Bajonetstichen um. Da sie ihn für tod hielten, ließen sie ihn liegen und wendeten sich gegen die übrigen Hausbewohner. Die Frau des ermordeten Sewald und ihre Schwester wurden von den Kosacken auf das Schändlichste mißhandelt, aller Kleider entblößt und halbtod vors Haus geworfen. Der Schwester der Frau Seewald wurden von einem Kosacken beide Hände zerschossen, als sie knieend mit gefalteten Händen die Mörder um Schonung ihrer Schwester anflehte. Nach diesen Schreckensthaten gingen die Kosacken ans Plündern des Hauses, welches sie bald sammt den daran stoßenden Wirthschaftsgebäuden in Brand steckten. In der Scheune waren eben 4 Bauern mil Dreschen beschäftigte die Kosacken verbarrikadirten die Scheune und steckten sie dann in Brand, so daß jene vier Unglücklichen den fürchterlichen Feuertod sterben mußten. Sie waren schon im Fortgehen begriffen, als einer der ruchlosen Mörder bemerkte, daß der todtgeglaubte Seewald sich noch rühre. Er kehrt also um, hackt ihm den Kopf vom Rumpfe und wirft ihn einem Hunde vor.
- Die Griechen sehen sich vergebens nach einem König um, Niemand hat Lust, den verlassenen Thron zu besteigen. Es wird ihnen zuletzt nichts weiter übrig bleiben, als die Großmuth des Königs Otto und des baierischen Herrscherhauses, das so große Opfer für Griechenland gebracht und nichts als Undank geerndtet hat, anzurufen. Frankreich und Rußland sind bereit in dieser Hinsicht zu vermitteln.
- Hamburg feierte seine 50jährige Befreiung von Napoleonischer Herrschaft am 18. März durch meilenlange Festzüge, wohl die größten, die je veranstaltet wurden. - Lübeck's Feier war eine sehr würdige. Der Morgen des 22. d. wurde durch 50 Kanonenschüsse begrüßt, und die Militairmusik blies die Reveille durch die auf's festlichste geschmückten Straßen. Der religiös Sinn Lübecks hatte sich auch bei dieser Gelegenheit Geltung verschafft, weshalb denn die Feier dieses Tages mit einem Gottesdienste in der überfüllten Marienkirche begann, bei welchem ein Veteran, Pastor Sartori aus Nusse, die Predigt hielt. - Zu um 4 Uhr Nachmittags waren sämmtliche Veteranen zu einem Festessen im Casino geladen. In mancher begeisterten Rede wurde hier der schweren Zeit vor 50 Jahren gedacht, und beim Glase Weines, der die Herzen der "Alten" wieder verjüngte, waren die Stunden bis 7 Uhr Abends rasch vergangen. Hatten die Bewohner der Stadt ihre Theilnahme bisher nicht so allgemein zeigen können, so sagte bei eintretender Dunkelheit die Illumination, wie's ihnen um's Herz war; da war wohl kein Fenster, vor dem die Freudenfeuer nicht angezündet waren - Reich und Arm erkannten und feierten die Bedeutung dieses Tages und wie dann gegen 8 Uhr der Fackelzug, den alten Kämpfern dargebracht von der Lübecker Jugend, sich durch die Straßen zum Casino hinbewegte, da wollte der Jubel kein Ende nehmen, und noch bis zu späten Jahren wird bei jedem Theilnehmer die Erinnerung an dies schöne Fest wach bleiben.
Aus dem Jahre 1813.
Das Jahr, in dem Deutschland seine Befreiung vom schimpflichen Joche der Franzosen und damit, wenn auch noch keine feste politische Gestaltung mit gesicherten Volksrechten, doch wenigstens die Grundlage eines eigenen nationalen Daseins errang, brachte im Fall des Mißlingens unserer Freiheitskämpfe nicht bloß dem deutschen Volke die Fortdauer seiner Sclaverei, sondern auch denjenigen Fürsten und Obrigkeiten, die an seinen Freiheitsbestrebungen Theil nahmen, persönlich die größte Lebens= und Freiheitsgefahr. Davon giebt folgendes Napoleonische Actenstück Nachricht:
"Waldheim den 7. Mai 1813. An den Herrn Marschall Fürsten von Eckmühl (Davonst). Ich
[ => Original lesen: 1863 Nr. 13 Seite 2]habe Ihnen, mein Prinz, durch meinen Brief vom 5. den vollständigen Sieg gemeldet, den der Kaiser in den Ebenen von Lützen über die vereinten russisch=preußischen Armeen davon getragen hat; wir verfolgen den Feind weiter und werden vermuthlich morgen in Dresden sein. Der Fürst von der Moskwa (Ney) wird über die Elbe gehen und auf Berlin marschiren. Der Kaiser beauftragt mich (den Prinzen von Neuchatel), Sie davon in Kenntniß zu setzen, daß es unumgänglich ist, daß Sie sich nach Hamburg begeben, sich dieser Stadt bemächtigen und auf der Stelle den General Vandamme ins Mecklenburgische rücken lassen. Folgendes Benehmen haben Sie einzuhalten: Sie werden auf der Stelle alle die Hamburger Unterthanen festnehmen lassen, welche unter dem Titel Hamburgischer Senatoren eine Stellung angenommen haben; Sie werden sie einer Mititair=Commission überliefern und die fünf Schuldigsten erschießen lassen. Sie werden die übrigen unter guter Bedeckung nach Frankreich schicken, um in einem Staatsgefängnisse bewahrt zu werden. Sie werden Beschlag auf ihre Güter legen und sie für verfallen erklären. Der Staatsschatz soll von ihren Häusern etc. Besitz ergreifen. Sie werden die Stadt entwaffnen, alle Officiere der hanseatischen Legion erschießen lassen und alle die, welche in dieser Legion Dienst genommen haben, nach Frankreich schicken, um auf die Galeeren gesteckt zu werden. Sobald Ihre Truppen in Schwerin angekommen sind, werden sie, ohne etwas zu sagen, sich des Fürsten und seiner Familie bemächtigen und sie nach Frankreich in ein Staatsgefängniß schicken, da diese Herzoge den Rheinbund verrathen haben; ebenso werden Sie mit ihren Ministern verfahren. Sie werden eine Liste der Rebellen anfertigen, derjenigen, die zu den reichsten gehören und sich am schlechtesten betragen haben. Sie werden sie gefangen nehmen und Beschlag auf ihre Güter legen lassen. Sie werden eine Brandschatzung von 50 Millionen auf die Städte Hamburg und Lübeck legen lassen. Sie werden Maßnahmen zur Vertheilung dieser Summe treffen und dafür, daß sie rechtzeitig bezahlt werde; überall werden Sie das Land entwaffnen; vergessen Sie besonders nicht alle die Häuser in Hamburg, die sich übel betragen haben und deren Absichten schlecht sind; man muß das Eigentum in andre Hände bringen, sonst wäre man niemals dieses Landes sicher. Alle die Männer, welche als Häupter des Aufstandes bekannt sind, müssen erschossen oder auf die Galeeren geschickt werden. In Bezug auf Mecklenburg gilt die allgemeine Verhaltungsregel, daß diese Fürsten außerhalb des Schutzes des Kaiserreichs stehen, aber man darf davon nichts merken lassen. Da die Fürsten von Mecklenburg über unsere Absichten im Unklaren sein werden, können Sie zuerst Alles versprechen, indem Sie den Vorbehalt beifügen: die Billigung des Kaisers vorausgesetzt."
Wenn der Fürst v. Eckmühl diesen wuthschnaubenden Befehl auch nicht wörtlich ausführte, so sicherten ihn doch nur die folgenden Zeitverhältnisse und seine Persönlichkeit vor der Gefahr, die eine Abweichung von Napoleons Willen unter andern Umständen nach sich gezogen haben würde. (M.Z.)
Unsere am 14. März ergangene Aufforderung zu einer hier zu veranstaltenden Feier für diejenigen Veteranen des Fürstenthums, welche sich an dem Jubelfeste in Neustrelitz nicht betheiligen können, hat erfreulichen Erfolg gehabt. Das Zustandekommen der Feier ist völlig gesichert.
Das Nähere ist nun damit festgestellt, daß am
Montag den 30sten dieses Monats, Mittags 2 Uhr,
im Locale der Wittwe Boye hieselbst ein Festessen stattfindet zu welchem die betreffenden Veteranen als Ehrengäste werden eingeladen werden.
Indem wir zahlreiche Betheiligung an dem Festmahle hiedurch auffordern, bitten wir zugleich alle diejenigen, welche theilnehmen wollen, einen der in Schönberg wohnenden Mitglieder der unterschriebenen Committe eine Anmeldung - so weit dies noch nicht geschehen - in beliebiger Weise vorher zugehen zu lassen, und zwar, wenn irgend möglich, bis zum Abend des Freitag d. 27. d. M. Das Mittagessen kostet à Couvert 24 Schilling.
Die übrig bleibenden Gelder beabsichtigen wir unter die hülfsbedürftigen Veteranen des Fürstenthums zu vertheilen und halten uns dabei der Zustimmung aller derer versichert, die uns ihre freundliche Unterstützung haben zu Theil werden lassen.
Demnächst werden wir öffentlich Rechnung ablegen.
Schönberg, 21. März 1863.
F. Graf Eyben. F. Boccius. Seip. v. Hobe. Chr. Schrep. Schulze H. Oldörp=Boitin=Resdorf.
Vorladung.
Durch das gegenwärtige Proclam, welches zur eventuellen vollen Wirkung eines Concursproclams erlassen sein soll, werden alle diejenigen, welche außer den Erbberechtigten an den verstorbenen Cantor Lentzkow in Schönberg und dessen Nachlaß Ansprüche zu haben vermeinen, hiedurch aufgefordert, sich in dem zu diesem Zweck auf Dienstag den 2ten Junius d. J., Vormittags 11 Uhr, angesetzten Termin zu melden und ihre Ansprüche zu rechtfertigen, unter dem ein für allemal dadurch angedroheten Nachtheil, daß sie sonst mit ihren etwaigen Ansprüchen für immer präcludirt und abgewiesen sein sollen.
Schönberg, den 14. März 1863.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
(L.S.) C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.
Antragsmäßig wird hierdurch gemeinkundig gemacht, daß über die Vollstelle c. p. des Hauswirths Mathias Retelsdorf zu Herrnburg ein Hypothekenbuch niedergelegt worden ist.
Schönberg, den 19. März 1863.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
Verkaufsanzeigen.
Zum öffentlichen meistbietenden Verkauf der zu Selmsdorf belegenen Büdnerei des Tischlermeisters Bollow wird hierdurch dritter Termin auf Freitag den 24. April d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumt, wozu sich Kaufliebhaber auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen.
Es wird hierher bemerkt, daß im Ueberbots=
[ => Original lesen: 1863 Nr. 13 Seite 3]termin am 24. Februar c. 700 geboten sind, und daß der dritte Verkaufstermin auf Antrag und Kosten eines Bollow'schen Gläubigers und unter Zustimmung der Bollow'schen Curatoren angesetzt ist.
Schönberg, den 14. März 1863.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Am Dienstag den 7. April d. J., Morgens 9 Uhr, sollen im Wohnhause der Demoiselle Groth hieselbst öffentlich meistbietend, gegen gleich baare Zahlung in Pr. Courant verkauft werden:
2 Pferde, 1 Kuh, 1 Stuhlwagen, 2 Bauwagen, 2 eiserne Eggen, 1 eiserner Pflug - 1 Sopha, 1 Sophatisch, mehrere andere Tische, Stühle, Schränke, 2 große und 1 kleines Küben, Tonnen, Glassachen, Bettstellen, und was sich sonst noch weiter vorfindet,
und werden Kaufliebhaber dazu hierdurch eingeladen.
Schönberg, den 18. März 1863.
O. Reinhardt.
Am Tage nach Ostern den 7. April ds. Js., von Morgens 9 Uhr an, soll auf der Bäck im Herren=Hause der Nachlaß des weiland Holzwärters Ebeke, als:
ein Kleiderschrank, eine Chatoulle mit Aufsatz, ein Küchenschrank, Tische, Stühle, Bettstellen, eine Auerhahnsbüchse, Küven und Balgen, Porzellangeschirr, und sonstiges Haus= und Küchengeräthe,
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Domhof den 17. März 1863.
Bedele, Polizeivogt.
Vermischte Anzeigen.
Da es aus verschiedenen Gründen wünschenswerth erschienen ist, statt der bisher in den meisten Land=Schulen des Fürstenthums gebrauchten Calwer biblischen Geschichten, ein zweckmäßigeres Lehrbuch zu gebrauchen, so wird, in Uebereinstimmung mit den Herren Pastoren, von Ostern d. J. an die
"Biblische Geschichte für Landschulen von R. Graßmann in Stettin"
nach und nach eingeführt werden. Die Besorgung dieses Buchen ist dem Herrn Buchbinder Bade in Schönberg übergeben worden, und wird derselbe das Exemplar gebunden für 10 verkaufen. Domhof zu Ratzeburg den 14. März 1863.
J. Rußwurm, Probst.
Nur 26 Silbergroschen baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos (keine Promesse) zu der am 28. und 29. Mai unter Garantie hiesiger Regierung stattfindenden Ziehung der großen Staats-Gewinne-Verloosung, welche letztere in ihrer Gesammtheit 14800 Gewinne enthalt, worunter solche von ev. Thlr. 114000, 57,000, 28,500, 17000, 14,300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc. - (Ganze Loose kosten 3 Thaler 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr.) Die Gewinne werden baar in Vereins=Silber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. - Man beliebe sich daher direct zu wenden an das Haupt=Depot bei Stirn & Greim in Frankfurt a./M.
NB. Außer den Gewinnbeträgen werden durch unterzeichnete auch die planmäßigen Freiloose verabfolgt.
Laut Jedermann zu Diensten stehenden amtlichen Listen wurden durch unsere Vermittelung wieder in jüngster Zeit folgende Capitalpreise gewonnen, resp. ausbezahlt, fl. 115,000 100,000 70,000, 50,000, 35,000, 30,000, 25,000 etc. etc.
Die Anmeldungen aller Thiere, gewerblichen Gegenstände etc. für die am 20., 21. und 22sten Mai d. J. in Neustrelitz stattfindende Thierschau und Ausstellung landwirthschaftlicher Geräthe, Maschinen, von Gewerbeerzeugnissen etc. müssen spätestens bis zum 1. Mai bei dem Herrn Advocat Spiegelberg erfolgt sein.
Neustrelitz, den 14ten März 1863.
Der Vorstand des Meckl. Strel. landwirthschaftlichen Vereins.
W. von Oertzen.
Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am Tage nach Ostern, d. 7. April, stattfindet. Die Auflage beträgt 40 . Die Gesellen, welche ihre Rückständige Auflage bisher nicht gezahlt haben, werden aufgefordert, solche an diesem Krugtag zu entrichten, widrigenfalls dieselbe auf ihre Kosten eingefordert wird.
Schönberg, den 10. März 1863.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.
Gesucht wird zu diesem Ostern ein Knabe zur Erlernung der Bäckerei, oder ein Knabe gegen guten Lohn zu häuslichen Arbeiten, in einer Bäckerei; ferner ein Knabe von 16 bis 18 Jahren, als Bäckerknecht in Lübeck, gegen guten Lohn. Näheres bei C. Schwedt in Schönberg.
Möbel-Magazin.
Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg im März 1863.
Die vereinigten Tischlermeister.
Eisenwaaren-Handlung von C. Schwedt.
Ich empfehle in bester Waare und in guter Auswahl zu billigen Preisen:
Schlosser, Hängen, Schrauben, Haken, alle Sorten Ringe, fertige Handsägen, Baumsägen, Sägenblätter, englische und deutsche Feilen, beste englische Stemmeisen, Stechbeitel, Hobeleisen, Zugmesser ganz von Stahl, Winkeleisen, Breitbeile, Queräxte, Hammer, Zangen, Schaufeln, Löffel, Messer, Gabeln, Scheeren, Bohrer, Rademacherbohrer von 1/4 Zoll bis 1 1/2 Zoll, Grapen, Pfannen, emaillirte Kochgeschirre, verzinnte Deckel, Eisendrath, mess. Drath Bandeisen, schwarz und weiß Tafelblech, Pferdestriegel u. Bürsten u. dgl.
[ => Original lesen: 1863 Nr. 13 Seite 4]Mit frischem Gothländer und Segeberger Kalk empfiehlt sich bestens A. Wigger.
Den geehrten Damen und Herren Schönbergs und Umgegend mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich jetzt schon anfange Strohhüte zum Waschen und Färben anzunehmen. Ferner empfehle ich eine große Auswahl von Herren= und Damen=Hüten nach der neuesten Mode, Blumen und Bänder zu sehr billigen Preisen, auch eine Auswahl kleiner Federn und Haarnetze in allen Farben; endlich Kragen, Manschetten, Unterärmel, Herren=Vorhemden und Kragen. Ich bitte um recht zahlreichen Besuch.
J. Kiel.
Den geehrten Herren und Damen Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich mit einer Auswahl moderner Strohhüte in allen Farben und verschiedenen Facons zu billig gestellten Preisen sowie mit Umnähen, Waschen und Färben der alten Hüte und bitte um geneigten Zuspruch bei Versprechung prompter und reeller Bedienung.
C. Bohnhoff.
Ich erhielt wieder eine Sendung neuer Tapetenproben aus einer Hamburger Tapetenfabrik auf Lager, wovon ich einige Sorten billiger Tapeten auf Lager genommen habe, die ihrer Güte und hübschen Muster wegen bestens empfehlen kann.
Rouleaux=Proben, billige Rouleaux habe ich auf Lager.
C. Schwedt.
Am 1. April 1863 Ziehung des Oesterr. Eisenbahn- und Dampfschiffahrt-Anlehens.
Der Verkauf dieser Staats=Anlehensloose ist im Grossherzogthum Mecklenburg gesetzlich erlaubt.
Hauptgewinne des Anlehens sind: 21 mal 25,000 Fl. -71 mal 200,000 Fl - 103 mal 150,000 Fl. - 90 mal 40,000 Fl. -105 mal 30,000 Fl. - 90 mal 20,000 Fl. - 105 mal 15,000 Fl. -und 2060 Gewinne von 5000 Fl. bis abwärts 1000 Fl., und der geringste Preis den mindestens jedes Obligations-Loos erzielen muß, ist 140 Gulden. -
Kein anderes Unternehmen bietet demnach mit einer ungewöhnlich einladenden Spiel=Chance noch so große und viele Gewinne, verbunden mit den sichersten Garantien.
Ein Loos für obige Ziehung kostet: 2. -
Sechs Loose zusammen nur 10. -
Pläne werden Jedermann auf Verlangen gratis und franco übersandt, ebenso Ziehungslisten gleich nach der Ziehung. Durch unterzeichnenetes Handlungshaus werden gef. Aufträge gegen Baarsendung oder Postnachnahme prompt ausgeführt.
Jacob Lindheimer jun.
Staats=Effecten=Handlung in Frankfurt a. M.
Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher (Stoffers Nachfolger)
empfiehlt sich dem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum in allen Arbeiten von Bansdagen, sowie mit Allen in seinem Fache vorkommenden Arbeiten, als Handschuhe, sowohl in Waschleder, wie in Glace, Hosenträger und Stickereiarbeiten, auch hält er stets einfache und doppelte Bruchbänder, Suspensorien, Mutterkränze, Glasspritzen, giftfreie Milchsauger und verschiedene andere Sachen vorräthig und wird stets dahin streben, seine geehrten Gönner zufrieden zu stellen.
Ich bitte Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, dasselbe bis zum 13. April d. J. beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Lauge gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg d. 26. März 1863.
J. C. Wihe, Bleicher.
Zu vermiethen zu Michaelis: Entweder ganz oder getheilt, eine Wohnung, enthaltend unten eine Vor= und eine Hinterstube und Küche, oben: 3 Stuben, 3 Kammern, Küche, Vorplatz, sowie Gelaß zu Holz und Torf.
Wittwe Freitag, Sabowerstraße.
Zu vermiethen zu Michaelis: Eine Wohnung mit 2 Stuben, 1 Schlafstube, Küche, Kellerraum, Dachkammer, Stallraum etc.
P. Bohnhoff, Sattlermeister.
Diejenigen, die mein an den Handelsmann Isaack zu Moisling vor einigen Wochen verkauftes Pferd als fehlerhaft bezeichnet haben, erkläre ich hiemit für Verläumder.
Käthner Lange zu Kl. Moltzahn.
Theater in Schönberg.
Freitag den 27. März: Erstes Auftreten des Herrn Paul, Gesangkomikers vom Hoftheater zu Cassel: Einer muß heirathen, Lustspiel in 1 Akt von Görner. - Hierauf, auf Verlangen: Nr. 777, Posse in 1 Akt von Lebrün. - Zum Schluß: Der Liebestrank, oder: Die Kunst, geliebt zu werden, Vaudeville in 1 Akt, Musik von Gumbert.
Sonntag den 29. März: Zweites Auftreten des Herrn Paul. Der Rehbock, Originallustspiel in 3 Akten von Kotzebue. - Hierauf: Hans und Hanne, Ländliches Gemälde mit Gesang in 1 Akt, Musik von C. Stiegmann.
H. Meyer, Director.
Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 20. bis 26. März
Geboren: D. 22. dem Schneidermeister Schnoor hies. eine T. - D. 24. ein unehel. Sohn zu Rabensdorf.
Gestorben: D. 19. Hinrich Kramp, Hausw.altentheiler in Rabensdorf, 73 J. 10 M. alt. - D. 21. Jochim H. P. Stricker, Arbm.Sohn zu Torriesdorf, 2 M. a. -D. 22. B. W. P. H. Alwardt hies, 1 J. 11 M. a. - A. Maria E. Lenschow, Schustermeisterstochter hies., 8 M. a. - D. 25. A. C. Maria E. Ehmke, Arbeitsm.tochter vor Schönberg, 3 Wochen a. - Lise Maaß, Schulzenfrau zu Rupensdorf, 51 J. 6 M. alt.
Anzeige.
Palmsonntag Nachmittags: Prüfung der Confirmanden.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 25. März 1863. |
Weitzen | 1 | | 16 - 22 | |
Roggen | 1 | | 2 - 5 | |
Gerste | - | | 36 - 41 | |
Hafer | | | 28 - 32 | |
Erbsen | | | 40 - 52 | |
Wicken | | | 40 - 54 | |
Buchweizen | | | 36 - 40 | |
Winter=Rapssaat | | | 29 30 | |
Rübsen | | | 28 29 | |
Schlagleinsaat | | | 20 - 21 | |
Butter | 13 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 4 - 5 | . |
Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.
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