[ => Original lesen: 1863 Nr. 12 Seite 1] - Die Wetterwolken, die sich aus Anlaß der russischen Convention drohend zusammengezogen hatten, fangen an, sich wieder zu verziehen, ohne daß es Kanonenkugeln bedurft hätte, um sie zu theilen und zu verscheuchen. Kaiser Napoleon hatte nicht übel Lust, bei dieser Gelegenheit zu versuchen, ob er nicht den Rhein für Mexiko eintauschen könnte, wenigstens wollte er ein Kriegslager in Elsaß aufschlagen, um seinen Noten in Berlin Nachdruck zu geben. Oestreich und England haben ihn davon abgebracht. Oestreich erklärte, es werde so wenig einem Bunde mit Frankreich und England beitreten, wie einem mit Rußland und Preußen und gab zu verstehen, es werde auch ein Wort drein reden, wenn Franzosen an den Rhein kämen; denn es sei eine deutsche Bundesmacht; England sieht die Franzosen auch nicht gerne am Rhein, schon Belgiens halber. So wird das Gewitter in ein paar Noten und vielleicht in einem Kongresse über Polen verpuffen.
- Ohne Unglück ist der Hochzeitstag in London nicht abgegangen. In dem furchtbaren Gedränge auf den Straßen wurden 7 Frauen erdrückt; sie fielen und wurden förmlich zu Brei getreten, denn die Hunderttausenden, von denen jeder mehr geschoben wurde als ging, schritten über sie weg. Ein Brand der großen Bildergallerie wurde rechtzeitig gelöscht. Für die Zeitung Daily Telegraph war der Tag ein Glückstag, sie brachte die Brautleute als Titelbild und verkaufte 206,000 Exemplare.
- Gräfin Danner in Kopenhagen hätte das schönste ihrer großen Güter drum gegeben, wenn sie der Hochzeit der Princeß Alexandra in Schloß Windsor hätte beiwohnen können; leider war sie nicht eingeladen. Königin Victoria scheint auf eine Laufbahn, auf der man's von der Statistin auf dem Theater zur Putzmamsell und endlich zur Gemahlin eines Königs bringt, nicht viel zuhalten. Sonst ist an Höfen üblich, daß die fürstliche Braut an ihrem Wohnorte durch Stellvertretung getraut wird; Königin Victoria hat aber der Gräfin auch diese kleine Freude nicht gegönnt, sondern der Braut ihres Sohnes und deren Eltern Geld geschickt, damit sie sofort nach England reisen konnten. Der Vater der glücklichen Braut, Prinz Christian war einst unter den Freiern der Königin Victoria; er war ein bildschöner Mann und beinahe hätte er dem Prinzen Albert den Rang abgelaufen, wenn er hätte englisch sprechen können.
- Das eiserne Kreuz war in den Befreiungskriegen die höchste persönliche Auszeichnung eines preußischen Kriegers, einerlei ob er Soldat oder Offizier war. Solcher Ritter vom eisernen Kreuze werden am 17. März, dem 50jährigen Gedenktage des königlichen Aufrufs zum Kampfe, 2200 an der Festtafel des preußischen Königs sitzen. Vom Yorkschen Corps leben ihrer 296, vom Kleistschen Corps 355, vom Bülowschen Corps 460, vom Thauenzinschen Corps 53, vom Belagerungscorps 104, Artilleristen und Pionnire 160 aus den Jahren 1813 und 14. Aus dem Kriege von 1815, der mit der Schlacht bei Waterloo endigte, leben noch nahe an 700 Ritter.
Lübeck. Nach dem Programm für die Jubel=Feier der hanseatischen Legion vom Jahr 1813 am Sonntag den 22. März findet dieselbe in folgender Ordnung statt: Am Sonnabend den 21. März wird sie durch einen Zapfenstrich und 50 Kanonenschüsse eingeleitet. Am Sonntag den 22. März sind während des Vormittags=Gottesdienstes in sämmtlichen Kirchen des hiesigen Staates die Becken für die bewilligte Collecte zum Besten von Invaliden und hülfsbedürftigen Theilnehmern an den Feldzügen von 1813, 14, 15 und von Angehörigen derselben ausgestellt. Um 11 1/2 Uhr wird die nordöstliche Thür der St. Marienkirche zum Eintritt der geladenen Ehrengäste und der Angehörigen der Kampfgenossen, für das übrige Publikum werden die beiden Thüren, dem Fünfhausen und dem weiten Krambuden gegenüber, geöffnet. Für die Kampfgenossen steht die Börse um 11 1/2 Uhr offen. Gegen 12 Uhr begiebt sich der geordnete Zug der Kampfgenossen unter Glockengeläute und dem Gruße von 50 Kanonenschüssen, aus der Börse in die Kirche. Hier nehmen die Kampfgenossen die Standarte und die Fahne entgegen. Nach Entgegennahme der Fahnen defilirt der Zug an der Gedächtnißtafel der im Kampfe Gefallenen vorüber und tritt durch die südliche Seitenthür in den Altarraum. Die Festrede hält der Herr Pastor Sartori aus Nusse. Nach dem Schlußgesang "Nun danket alle Gott" ist das Kirchenfest vorüber und löset sich der Festzug in der Kirche auf. Um 4 Uhr versammeln sich die Kampfgenossen im Casinosaale zum Festmale.
- In Hamburg wird den Veteranen am 25. März, dem Jubelfesttage, ein Festmahl gegeben, zu welchem der Senat die Summe von 1800 Mark bei dem Bürgerausschuß beantragte; doch hat dieser es dem Senate freigestellt, bis zu 2500 Mark zu verwenden. - Die beiden dort lebenden weiblichen Kampfgenossen, die Michaelsen, welche die Feldzüge von 1813 und 14 als Uhlanen in der Hamburgischen Cavallerie mitmachte, so wie die Anna Lühring, welche mit Verheimlichung ihres Geschlechts unter den Lützower Jägern kämpfte und verwundet wurde, werden in dem Festzuge zusammen auf einem Wagen erscheinen.
- Man sagt in Berlin, daß der durch den unglücklichen Graudenzer Vorfall bekannt gewordene Hauptmann v. Besser in Pillau, wo er seine Festungshaft verbüßt, wahnsinnig geworden sei. In militairischen Kreisen soll es kein Geheimniß sein, daß an ihm sich schon seit einem Jahre, also noch
[ => Original lesen: 1863 Nr. 12 Seite 2]während seiner Thätigkeit, Spuren des Wahnsinns gezeigt hätten. Man hofft deshalb, daß dieser Umstand zur Erleichterung des Schicksals der in Graudenz verurtheilten Soldaten beitragen werde.
- Ein guter Jäger braucht keine Uhr, wenn er hinaus in den Wald geht; er muß nur die Stimme der Singvögel kennen. Das erste Signal, wenn der Morgen graut, giebt der Fink es folgt dann der Gesang der Schwarzköpfigen Grasmücke, dann schlägt die Wachtel, hierauf trillert die rothbäuchige Grasmücke, dann folgt die Schwarzamsel und zuletzt zeigt sich der Sperling, der am längsten schläft.
- Dies ist der beste Rheumatismus=Doctor. Der Bürgermeister Kehl zu Arnstadt in Thüringen wurde nach Mittheilung der Eichstädter Bienenzeitung von heftigem Rheumatismus im rechten Arm so sehr geplagt, daß er die Hand kaum bis auf den Kopf heben konnte. Trotzdem mußte er eine nicht aufzuschiebende Operation an einem Bienenstocke vornehmen und erhielt einen sehr empfindlichen Stich unter dem Daumen des linken Armes. Rasch trat die gewöhnliche Geschwulst ein und verbreitete sich von der Hand aus bis in den Arm. In dem Maße aber wie sie fortschritt, ja fast noch schlimmer verschwand aller rheumatische Schmerz aus dem Arme; derselbe war binnen einer halben Stunde völlig davon befreit. Als fünf Monate später nach einer heftigen Durchnässung derselbe Arm wieder an Rheumatismus litt, ließ sich Kehl absichtlich auf die Oberhand stechen. Der Erfolg war derselbe; alsbaldige Geschwulst und Verschwinden des rheumatischen Schmerzes nach kaum einer Viertelstunde. Dieser Mittheilung fügt Hr. Schmidt, der Redacteur der Bienenzeitung, hinzu, daß er ebenfalls durch Bienenstiche in wenigen Stunden von einem hartnäckigen Rheumatismus im Arme geheilt worden sei.
- Es geht doch in unterer Zeit nichts über Kindermaskeraden, wird der Lüb. Ztg. geschrieben. Wir haben Sonntäglich dergleichen Skandal gehabt und gestern wieder auf zwei Stellen, in der Marlesgrube und auf dem Reinfeld, welche letztere ein romantisches Ende genommen. Die Herren Jungen hatten nämlich für gut befunden, nachdem alle Lichter ausgelöscht, zur Abwechselung mit einer allgemeinen Prügelei den Schluß zu machen. Die in der Nähe liegende Schenke hat auch gute Geschäfte bei der Sache gemacht, da auf dem Ball selbst kein Getränk verabreicht wurde. Entree für die Maskerade 2 , Zuschauer 1 .
Die Hochzeit des Prinzen von Wales.
Die Trauung fand in der Schloßkirche in Windsor statt; diese Kapelle ist so klein, daß sie höchstens 500 Personen faßt. Unter den 500 Glücklichen saßen, außer dem Maler, der ein Bild der Feier aufnehmen soll, auch mehrere Vertreter der Presse, sie erhielten die betten Plätze, um alles zu sehen, zu hören und der Welt zu erzählen. Da eine Ehre der anderen werth ist, halten sie mit ihren Berichten nicht zurück. Die Pracht der Gewänder zu beschreiben, versuchen die Berichterstatter nicht. Es versteht sich von selbst, daß eine Versammlung von 500 Herren und Damen, die zu den reichsten in Europa gehören, sich durch glänzende Gewänder und Diamanten funkelnde Kleider auszeichnete. Es versteht sich ferner von selbst, daß die Braut, welche anmuthiger ist als alle Bilder, inmitten ihrer acht Brautjungfern ob ihren schönen Anzugs und ihrer jugendlich reizenden Erscheinung höchlich bewundert wurde. Und wieder versteht es sich von selbste daß aller Augen auf den jungen Bräutigam ruhten, als er auf der Estrade vor dem Altar stand, um seine Braut zu erwarten. Doch als alles andere war es die Königin, welche diesmal das höchste Interesse erweckte. Sie erschien, kurz bevor der Hochzeitszug das Gotteshaus betrat, am Arme ihres Schwagers, des Herzogs von Coburg, in der kleinen Loge oberhalb des Altars, von der aus sie allen sichtbar war und alles sehen konnte, in schwarzer Wittwentracht, wie am ersten Tage nach dem Tode ihres Gemahls, die Wittwenhaube, wie sie hier zu Lande die Frauen der untersten Stände tragen, statt allen Kopfputzes, im Uebrigen schwarz von Kopf bis zu Fuß. Wie sie nach einander auf die Estrade vor dem Altar hintraten, wandten sie sich allesammt gegen die königliche Loge und verbeugten sich tief vor der Monarchin. Sie nickte allen still zu, nur als ihre älteste Tochter die Kronprinzessin von Preußen mit ihrem Sohne an der Hand vortrat, um sich vor ihr zu verneigen, stand sie von ihrem Sitze auf und begrüßte sie mit einer freundlichen Handbewegung. Von da an sah sie, wie in sich selbst versunken, die Trauung=Feierlichkeit zu, die so viele schmerzliche Erinnerungen in ihrem Herzen wach rufen mußte. Sie war die erste, welche nach vollzogener Trauung die Kirche verließ. Die Gäste zogen ins Schloß und nahmen an zwei Tafeln, die mit riesigen Hochzeitskuchen geschmückt waren, ein zweites Frühstück ein. Bald nachher verabschiedete sich das junge Paar und fuhr, nur vom Kronprinzen von Preußen und seiner Gemahlin geleitet, zum Bahnhofe. Von da gings über Southampton , wo alle Dampfer und Menschen der langen Küstenstrecke sie bewillkommten, hinüber nach Osborne, woselbst die Hochzeiter ihre Honigwochen verleben. Das riesige London schwamm Abends in einem Feuermeer und auf allen Höhen Englands, Irlands und Schottlands brannten Freudenfeuer als Hochzeitsfackeln.
Anzeigen.
Vorladungen.
Antragsmäßig soll über die Halbhüfnerstelle c. p. des Halbhüfners Heinrich Mustin, in Schlagsdorf ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 27. März d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke Sowohl gegen den jetzigen als zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 8. Januar 1863.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) Reinhardt.
Antragsmäßig soll über die Büdnerstelle c. p. des Schullehrers Wilms auf dem Heiligenlande ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 15. Mai d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzu=
[ => Original lesen: 1863 Nr. 12 Seite 3]legenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 7. März 1863.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) Reinhardt.
Verkaufsanzeigen.
Am Dienstag den 7. April d. J., Morgens 9 Uhr, sollen im Wohnhause der Demoiselle Groth hieselbst öffentlich meistbietend, gegen gleich baare Zahlung in Pr. Courant verkauft werden:
2 Pferde, 1 Kuh, 1 Stuhlwagen, 2 Bauwagen, 2 eiserne Eggen, 1 eiserner Pflug - 1 Sopha, 1 Sophatisch, mehrere andere Tische, Stühle, Schränke, 2 große und 1 kleines Küben, Tonnen, Glassachen, Bettstellen, und was sich sonst noch weiter vorfindet,
und werden Kaufliebhaber dazu hierdurch eingeladen.
Schönberg, den 18. März 1863.
O. Reinhard.
Am Tage nach Ostern den 7. April ds. Js., von Morgens 9 Uhr an, soll auf der Bäck im Herren=Hause der Nachlaß des weiland Holzwärters Ebeke, als:
ein Kleiderschrank, eine Chatoulle mit Aufsatz, ein Küchenschrank, Tische, Stühle, Bettstellen, eine Auerhahnsbüchse, Küven und Balgen, Porzellangeschirr, und sonstiges Haus= und Küchengeräthe,
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Domhof den 17. März 1863.
Bedele, Polizeivogt.
Vermischte Anzeigen.
Da es aus verschiedenen Gründen wünschenswerth erschienen ist, statt der bisher in den meisten Land=Schulen des Fürstenthums gebrauchten Calwer biblischen Geschichten, ein zweckmäßigeres Lehrbuch zu gebrauchen, so wird, in Uebereinstimmung mit den Herren Pastoren, von Ostern d. J. an die
"Biblische Geschichte für Landschulen von R. Graßmann in Stettin"
nach und nach eingeführt werden. Die Besorgung dieses Buchen ist dem Herrn Buchbinder Bade in Schönberg übergeben worden, und wird derselbe das Exemplar gebunden für 10 verkaufen. Domhof zu Ratzeburg den 14. März 1863.
J. Rußwurm, Probst
Am Mittwoch, den 25sten d., beginnt die öffentliche Prüfung unserer Schüler.
Mittwoch Vorm. 8 Uhr: Choral; Realkl. II. Religion; Realkl. III. Französisch. - 10 1/4 Uhr: Realkl. I. Mathematik; Realkl. II. Geschichte. - Nachm. 2 Uhr: Realkl. I. Physik; Kbkl. I. Deutsch. - Entlassung, Choral.
Donnerst. Vorm. 8 Uhr: Choral; Kbkl. II. Religion; Kbkl. III. bibl. Geschichte und Lesen. 10 1/4 Uhr: Mdchkl. I. Religion; Rechnen und Geschichte. - Nachm. 2 Uhr: Mdchkl. II. Lesen und Religion. - Entlassung, Choral.
Freitag Nachm. 2 Uhr: Elementarkl. bibl. Geschichte und Lesen; Mdchkl. III. Lesen und bibl. Geschichte.
Zu gefälliger Theilnahme an diesen Schulfeierlichkeiten werden die hochgeehrten Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde unserer Schulanstalten, insbesondere die Eltern und Angehörigen unserer Zöglinge hierdurch ehrerbietigst und höflichst eingeladen.
Schönberg, den 18. März.
Dr. Wittmütz, Director.
Eisenwaaren-Handlung von C. Schwedt.
Ich empfehle in bester Waare und in guter Auswahl zu billigen Preisen:
Schlosser, Hängen, Schrauben, Haken, alle Sorten Ringe, fertige Handsägen, Baumsägen, Sägenblätter, englische und deutsche Feilen, beste englische Stemmeisen, Stechbeitel, Hobeleisen, Zugmesser ganz von Stahl, Winkeleisen, Breitbeile, Queräxte, Hammer, Zangen, Schaufeln, Löffel, Messer, Gabeln, Scheeren, Bohrer, Rademacherbohrer von 1/4 Zoll bis 1 1/2 Zoll, Grapen, Pfannen, emaillirte Kochgeschirre, verzinnte Deckel, Eisendrath, mess. Drath Bandeisen, schwarz und weiß Tafelblech, Pferdestriegel u. Bürsten u. dgl.
Mit trockenen schwedischen Brettern und Bohlen, aus dem Speicher, sowie mit allen Baumaterialien empfiehlt sich billigstens H. J. Damm, große Burgstraße.
Lübeck, Februar 1863.
Zur bevorstehenden Confirmation empfehle ich mein Lager sämmtlicher Manufactur-Waaren, wie Tuche, Buckskins, Thibets, Orleans, Krepp, Paramattas, Umschlagtücher und Umhänge, wie auch sonstige neue Kleiderstoffe zu billigen aber festen Preisen.
A. Groth.
Mit gutem frischem Schmalz, das 9 empfiehlt sich H. Brüchmann.
Ich erhielt wieder eine Sendung neuer Tapetenproben aus einer Hamburger Tapetenfabrik auf Lager, wovon ich einige Sorten billiger Tapeten auf Lager genommen habe, die ihrer Güte und hübschen Muster wegen bestens empfehlen kann.
Rouleaux=Proben, billige Rouleaux habe ich auf Lager.
C. Schwedt.
Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am Tage nach Ostern, d. 7. April, stattfindet. Die Auflage beträgt 40 . Die Gesellen, welche ihre Rückständige Auflage bisher nicht gezahlt haben, werden aufgefordert, solche an diesem Krugtag zu entrichten, widrigenfalls dieselbe auf ihre Kosten eingefordert wird.
Schönberg, den 10. März 1863.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.
Ein Fortepiano von gutem Ton. und elegantem Aeußern, ist billig zu verkaufen - wo? wird nachgewiesen durch den Maler Schulze in Schönberg.
Den geehrten Damen und Herren Schönbergs und Umgegend mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich jetzt schon anfange Strohhüte zum Waschen und Färben anzunehmen. Ferner empfehle ich eine große Auswahl von Herren= und Damen=Hüten nach der neuesten Mode, Blumen und Bänder zu sehr billigen Preisen, auch eine Auswahl kleiner Federn und Haarnetze in allen Farben; endlich Kragen, Manschetten, Unterärmel, Herren=Vorhemden und Kragen. Ich bitte um recht zahlreichen Besuch.
J. Kiel.
Am nächsten Montag wird zum Benefiz der Frau Hentsch "die Grille" aufgeführt. Wer dies Lustspiel gesehen, wird uns bestätigen, daß die Benefiziantin keine glücklichere Wahl treffen konnte.
W. P.
Gesucht wird zu diesem Ostern ein Knabe zur Erlernung der Bäckerei, oder ein Knabe gegen guten Lohn zu häuslichen Arbeiten, in einer Bäckerei; ferner ein Knabe von 16 bis 18 Jahren, als Bäckerknecht in Lübeck, gegen guten Lohn. Näheres bei C. Schwedt in Schönberg.
[ => Original lesen: 1863 Nr. 12 Seite 4]Mehr denn zehn Jahre bestehen nun schon die Hoff'schen Malzpräparate und es wächst fortwährend das voluminöse Album durch ärztlich Anerkennungen, so wie auch durch Dankschreiben von privater Seite. - Auch heute sind wir wieder im Stande, das öffentliche Urtheil, welches sich so entschieden zu Gunsten der Gesundheit befördernden Hoff'schen Malzpräparate ausspricht, durch Mittheilung eines neuen Documentes von hochachtbarer Hand zu unterstützen und gereicht dies dem Erfinder zu besonderer Genugthuung, wenn accreditirte Personen seinem Erzeugnisse das Wort reden.
Schreiben Sr. Ehrwürden des Herrn Pastors Lonzer zu Altona, worin es nach vorangegangener Bestellung von Malz=Extract heißt:
"Dankend erkenne ich es an, daß Ihr vortreffliches Malz=Extract=Gesundheitsbier mir nicht nur bestens gemundet hat, sondern auch reell gegen meine Brust= und Verdauungsbeschwerden geholfen hat.
Altona, im Januar 1863.
H. J. Lonzer, Pastor an der altonaer Brüderkirche."
Herrn Johann Hoff's Filiale Hamburg: Bleichenbrücke 10.
Niederlage in Schönberg bei Herrn H. Heincke.
Nur giftfrei!!!
Die rühmlichst bekannten königlichen Kammerjäger Wolff & Jonas empfehlen sich hiermit dem geehrten Publikum mit ihren noch nicht übertroffenen giftfreien Mitteln nach der neuesten Construction zur Vertilgung aller Arten Ungeziefer, als Ratten, Mäuse, Feuerwürmer, Maulwürfe, Feldmäuse, Kornwürmer etc. und werden sich der vielen Aufforderung zufolge noch kurze Zeit hier aufhalten.
Logis: Gastwirthin Boye in Schönberg.
Sonntag den ganzen Tag dort zu sprechen.
Lager v. Gas-, Dampf- und Wasser-Röhren, nebst Fittings.
Levy Joseph Levy.
Hamburg.
Den geehrten Herren und Damen Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich mit einer Auswahl moderner Strohhüte in allen Farben und verschiedenen Facons zu billig gestellten Preisen sowie mit Umnähen, Waschen und Färben der alten Hüte und bitte um geneigten Zuspruch bei Versprechung prompter und reeller Bedienung.
C. Bohnhoff.
Am 1. April 1863 Ziehung des Oesterr. Eisenbahn- und Dampfschiffahrt-Anlehens.
Der Verkauf dieser Staats=Anlehensloose ist im Grossherzogthum Mecklenburg gesetzlich erlaubt.
Hauptgewinne des Anlehens sind: 21 mal 25,000 Fl. -71 mal 200,000 Fl - 103 mal 150,000 Fl. - 90 mal 40,000 Fl. -105 mal 30,000 Fl. - 90 mal 20,000 Fl. - 105 mal 15,000 Fl. -und 2060 Gewinne von 5000 Fl. bis abwärts 1000 Fl., und der geringste Preis den mindestens jedes Obligations-Loos erzielen muß, ist 140 Gulden. -
Kein anderes Unternehmen bietet demnach mit einer ungewöhnlich einladenden Spiel=Chance noch so große und viele Gewinne, verbunden mit den sichersten Garantien.
Ein Loos für obige Ziehung kostet: 2. -
Sechs Loose zusammen nur 10. -
Pläne werden Jedermann auf Verlangen gratis und franco übersandt, ebenso Ziehungslisten gleich nach der Ziehung. Durch unterzeichnenetes Handlungshaus werden gef. Aufträge gegen Baarsendung oder Postnachnahme prompt ausgeführt.
Jacob Lindheimer jun.
Staats=Effecten=Handlung in Frankfurt a. M.
Theater in Schönberg.
Freitag den 20. März: Erstes Auftreten des Fräulein Warncke vom Victoria=Theater in Berlin: Mirandolina; oder: So fängt man Männer, Lustspiel in 2 Akten von Blum. - Hierauf Die Hochzeitsreise, Lustspiel in 2 Akten von Benedix.
Sonntag den 22. März: Nichte und Tante, Lustspiel in 2 Aufzügen von Görner. - Hierauf auf vielfaches Verlangen: Lorenz und seine Schwester, Vaudeville=Burleske in 1 Akt.
Montag d. 23. März, Benefiz=Vorstellung der Frau Louise Hentsch: Die Grille, Ländliches Characterbild in 5 Akten von Ch. Birch=Pfeiffer.
H. Meyer, Director.
Die hochverehrten Theaterfreunde erlaube ich mir zu dieser meiner Benefiz=Vorstellung so freundlich wie angelegentlichst einzuladen. Es sind nicht Mühe noch Kosten gespart, um dies Meisterstück der Frau Birch=Pfeiffer entsprechend gut in Scene zu setzen, weshalb ich einen genußreichen Abend in Aussicht stellen kann; ich bitte daher mich durch recht zahlreichen Besuch dieser Vorstellung erfreuen zu wollen.
Hochachtungsvoll Louise Hentsch.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 12. bis 19. März
Geboren: Den 16. dem Maler Teeger vor Schönberg eine T. - Den 17. dem Uhrmacher und Optikus Vogel eine todte T. - Zwei uneheliche S.
Gestorben: Den 15. J. Söhlbrandt, Arb.mannssohn vor Schönberg, 2 J. 2 M. a. - Den 14. M. Krasch, Maurergesellenfrau vor Schönberg, 62 J. 4. M. a. - D. 19. H. Kramo, Hausw.=Altentheiler zu Rabensdorf, 73 J. 10 M. a.
Anzeige
Sonntag den 22. März fällt wegen der Vacanz in Schlagsdorf die Nachmittagskirche aus.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 18. März 1863. |
Weitzen | 1 | | 16 - 24 | |
Roggen | 1 | | 2 - 6 | |
Gerste | - | | 36 - 42 | |
Hafer | | | 28 - 34 | |
Erbsen | | | 40 - 48 | |
Wicken | | | 40 - 54 | |
Buchweizen | | | 36 - 40 | |
Winter=Rapssaat | | | 29 30 | |
Rübsen | | | 28 29 | |
Schlagleinsaat | | | 20 - 21 | |
Butter | 11 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 4 - 5 | . |
Am Dienstag den 24. März wird ein Extrablatt in Betreff der zu veranstaltenden Veteranenfeier ausgegeben.
Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.
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