No. 7
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. Februar
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1863 Nr. 7 Seite 1]

- Der König von Preußen hat der Kammer auf ihre Adresse geantwortet, die Antwort ist eine schriftliche und nicht von den Ministern unterzeichnet. Präsident Grabow verlas die königliche Antwort und die Kammer vornahm sie stehend und schweigend. Wenn die Adresse der Kammer den Zweck gehabt hat, den König zu überzeugen, daß seine Minister die Verfassung verletzt haben, so hat sie ihren Zweck nicht erreicht. Der König gesteht den tiefgreifenden Gegensatz zwischen den Anschauungen der Abgeordneten und seiner Regierung an, stellt sich aber entschieden auf Seite seiner Minister; er habe die Maßregeln genehmigt, welche die Kammer als Verletzungen der Verfassung bezeichne, und er würde sie nicht zugelassen haben, sagte er, wenn er sie für verfassungswidrig gehalten hatte. Die Ansichten des Herrn von Bismark über das Budget=Gesetz theilt der König ganz; die Regierung sei den Abgeordneten entgegen gekommen, aber nicht umgekehrt; die Beschwerde der Kammer über die Loyalitäts=Deputationen habe ihn unangenehm berührt. Schließlich beklagt der König den Streit, erklärt aber entschieden, den Rechten der Krone und des Herrenhauses nichts vergeben zu wollen. Die Sprache der Antwort ist sehr gemäßigt. Der verderbliche Streit bleibt ungelöst.
- Der Aufstand in Polen wächst an Umfang und Bedeutung, die Nachrichten darüber sind aber voll Lücken. Die †Z. schreibt: Die Nachrichten vom polnischen Aufstande werden immer bedenklicher; sowohl an der schlesischen Grenze als auch in Westpreußen nähert sich der Aufstand der preußischen Grenze. In Schlesien hat bereits mehrfacher Uebertritt russischen Militairs, welches den Ansammlungen der Insurgenten weichen mußte, stattgefunden. Die kleinen Posten russischer Grenzsoldaten sind fast überall überwältigt und auf preußisches Gebiet gedrängt worden; auch ein Piket von 5 Mann preußischer Ulanen ist von den Insurgenten auf preußischem Gebiet entwaffnet worden. Während die Aufstandsversuche sich bisher auf die preußischen Polen in Schlesien und in Posen nicht erstreckt haben, ist dagegen in Westpreußen die Gefahr einer Teilnahme sehr ernst geworden, namentlich gehen aus dem Kreise Kulm die bedenklichsten Nachrichten über eine dort versuchte polnische Agitation ein, an welcher sich besonders auch die Geistlichkeit zu betheiligen scheint.
- Die östreichische Grenze ist noch immer unbesetzt und es ist schwer erklärlich, welche Gründe die östreichische Regierung haben kann, den polnischen Insurgenten so ganz freie Hand zu lassen, wie es dort sowohl mit Durchlassung von Fremden, als mit Zuzug enragirter Polen aus Galizien und von Waffen. Geht dies so fort, so wird es Oestreich schwer bereuen, wenn der Aufstand sich auch nach den dortigen, polnischen Provinzen verbreitet. - Nach glaubwürdigen Nachrichten gewinnen die Insurgenten immermehr an Terrain, hauptsächlich weil die eigenen russischen Beamten den Aufstand durch thätige Unterstützung den größten Vorschub leisten. Das Unternehmen wird durch ein polnisches Central=Comittee geleitet, dessen Mitglieder zu entdecken bisher noch nicht gelungen ist; das Wappen, welches diese Behörde führt, ist ein Hufeisen mit einem Kreuz. - Dem Ende nahe ist der Aufstand leider nicht; denn es scheinen sich jetzt die von den Truppen gedrängten Insurgenten erst zu concentriren. Wenn die letzteren vor vierzehn Tagen noch in einzelnen Gruppen von einigen Hunderten erschienen, so treten sie jetzt, wie amtliche Berichte darthun, in Haufen von 2-3000 Mann dem Militair entgegen.
- In Amerika herrscht Stillstand. Obergeneral Burnside hat seinen Abschied; sein Nachfolger heißt Hocker - Vorwärts wäre besser! - Hocker erklärt, er könne nicht vorwärts, schlechten Wetters halber.
- Ein paar kurze Notizen über den König von Preußen machen Aufsehen. Die †Z. sagt: das Unwohlsein des Königs von Preußen sei die Grippe, "irgend welche sonstige Folgerungen seien nicht zu ziehen." Andere Zeitungen fragen, was diese Worte bedeuten sollen. Von anderer Seite heißt es aus Berlin: Der König ist krank, kränker als man glaubt.
- Dem österreichischen Kaiserhaus ist sein Stammschloß, die Habsburg in der Schweiz, zum Kaufe angeboten.
- Privatnachrichten zufolge soll die preußische Corvette "Gazelle" ein Seeräuberschiff von 17 Geschützen und 100 Mann Besatzung genommen und dabei 1 Offizier und 4 Mann verloren haben.
- Kaiser Alexander hat verfügt, daß Generale und Minister u. s. w., wenn sie ihre Schulden nicht bezahlen, grade so gut in's Loch gesteckt werden sollen, wie anderes papierloses Gesindel.
- Ein römisches Blatt entwirft ein furchtbares Bild der Verfolgungen, welche die Christen im Anamitischen Reiche in Hinterindien seit dem Jahr 1861 erleiden müssen. Im August 1861 hatte der Kaiser ein Decret erlassen, demzufolge die Christen ihrer Habe beraubt, im ganzen Lande zerstreut und auf den Wangen mit zwei Buchstaben gebrandmarkt werden. Ein Buchstabe bezeichnet ihre Religion, der andere den jeweiligen Bezirke dem

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sie angehörten. Die Unglücklichen wurden, nachdem die Marter an ihnen vollzogen war, in Fesseln und aneinander gejocht nach den verschiedenen Provinzen transportirt. Muthig widerstanden sie allen Qualen und Verlockungen, durch welche man sie zum Abfall zu bewegen suchte. Im Mai 1862 ordnete der Kaiser geradezu die Ausrottung aller Christen an. Sie wurden theils geköpft, theils in Massen verbrannt, theils lebendig begraben.
- Im nördlichen Böhmen besteht die seltsame Sitte, daß jede Braut, nicht allein in ihrem Heimathsorte, sondern auch in benachbarten Dörfern von Haus zu Haus gehen und bei den Einwohnern um Federn für ihr Brautbett betteln muß. Bald nachdem die Verlobung geschehen ist, begiebt sich die Braut, von einer armen Frau begleitet, auf den Weg, und es gewährt für Fremde einen seltsamen Anblick, eine reich geschmückte Bauerntochter mit niedergeschlagenen Augen und einem wehmüthigen Gesichte vor den Hausthüren stehen zu sehen und zu hören, wie sie die stets gleichlautenden Worte ihrer Bitte hersagt. Diese Bettelwanderungen dauern oft viele Tage, wobei aber die Braut überall stets freundlich aufgenommen und gewöhnlich so reich mit Federn versorgt wird , daß es ihr auf Lebenszeit in ihrem Hausstande an diesem Artikel nicht mangeln kann.
- Für's Ertrinken wäre nun auch gesorgt; denn in Marseille hat man eine Art Sack erfunden, in dem man nicht untergeht. An einem der letzten Sonntage ließen sich fünf Sackträger ins Meer werfen und schwammen auf den Wogen wie Korkstöpsel. Wenn ein Stöpsel also am Ertrinken ist, braucht er nur geschwind seinen Rettungssack zu holen, so ist er gerettet.
- In Warschau hat man den Versuch gemacht, die Familie des Grafen Wielopolski zu vergiften. Man fand Belladonna in den Speisen. Es wurde sogleich eine strenge Untersuchung angestellt und es blieb dabei nicht der geringste Verdacht auf der Dienerschaft haften.
- In Lübeck beabsichtigt man, die Errichtung der hanseatischen Legion im Jahr 1813 feierlich zu begehen. Dem Vernehmen nach ist dem hohen Senat eine Eingabe zugegangen, in welcher das zu diesem Zweck errichtete Comitte um die Gestattung einer kirchlichen Feier am 23. März nachsucht, wobei in der Kirche die Becken auszustellen, und deren Ertrag den hülfsbedürftigen Mitkämpfern der Freiheitskriege zufließen soll.
- Von den Bergen in der Schweiz stürzte eine Lawine und begrub das ganze Dorf. 24 Leichen wurden ausgegraben, nur ein blinder Mann und ein lahmer Knabe wurden lebend aus dem Schnee gezogen, in welchem sie 50 Stunden verschüttet gelegen hatten. Ein Mädchen stand im Schnee bis an die Lenden eingezwängt und mit dem Oberleib über die Schneefläche hervorragend. Sie war wie schlafend, allein ihre Seele war entflohen.
- Der Erzbischof von Rennes hat neulich gegen die Eisenbahnen gepredigt, er hat sie eine Erfindung des Teufels genannt. In der darauf folgenden Nacht trugen die Bauern große Steinblöcke auf die Eisenbahn. Zum Glück nahm der Nachtzug keinen weiteren Schaden, als daß eine Maschine zertrümmerte.
- Unlängst erblickte man auf einer Brücke in Paris spät Abends einen Menschen, der in Verzweiflung die Hände rang und den Vorübergehenden erzählte, einer seiner besten Jugendfreunde sei soeben in die Seine gefallen. Dazwischen rief er beständig: "Eduard! Eduard! und eine dumpfe, klagende Stimme schien seinem Angstruf zu antworten. In wenigen Minuten hatte ihn eine Menge Menschen umringt. "Wie soll man dem Verunglückten zu Hülfe kommen? rief er, es ist kein Nachen da, keine trocken Stelle, um ihm nahe zu kommen. Hätte ich doch nur ein Seil! Muth, Eduard, Muth! ich bin hier oben auf der Brücke!" Dabei lauschte er aufmerksam hinunter und sprach nach einer kleinen Weile: "Ich höre ihn, er muß an den Bogenpfeilern sein. Ach, welcher Einfall! Gott sei's gedankt". Mit diesen Worten zog der junge Mann ein seidenes Taschentuch heraus, machte seine Halsbinde los und band beide mit einem Knoten fest zusammen. Die Umstehenden begriffen bald, was er wollte, und beeilten sich um die Wette, ihm ihre Taschentücher zu reichen, da man immer deutlicher das Stöhnen des Verunglückten hörte. So kam in kurzer Zeit eine Art von Seil zu Stande, an dessen Ende der junge Mann einen großen Hausschlüssel band, um ihm mehr Gewicht zu geben. Jetzt schleuderte er dieses Ende hinunter, in der Richtung, in welcher man das Aechsen vernahm. Nach einigen Secunden wird der Schlüssel erfaßt, das Seil wird angespannt und der Unglückliche hat sich ohne Zweifel an dieses Rettungsmittel angeklammert. Aber, o Schicksal! dem jungen Manne auf der Brücke gleitet plötzlich das Seil aus den Händen. "Ohne Zweifel hat er dort das Ufer schon erreicht, ruft jener nun, läuft aus Leibeskräften nach der bezeichneten Stelle und verschwindet im Schatten der Nacht. Die Umstehenden warten und schauen sich nach allen Seiten um, jedoch vergebens; denn derselbe kam nicht wieder, und nach und nach ward es allen klar, daß sie von zwei Gaunern betrogen worden sind, die auf diese listige Weise nicht weniger als zwanzig seidene Taschentücher sich verschafft hatten.


Anzeigen.


Vorladungen.

Nachdem die Subhastation in vim executionis der dem Büdner und Bäckergesellen Johann Peter Wehmer in Schlagsdorf gehörigen, in Schlagsdorf belegenen Büdnerei c. p. auf Antrag eines Gläubigers verfügt worden, ist zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das beregte Grundstück c. p., zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, auch zur etwanigen Prioritäts=Ausführung Termin auf Dienstag den 3. März k. J. 1863 Vormittags 10 Uhr, angesetzt, zu welchem alle Johann Peter Wehmer'schen Realgläubiger hiedurch vorgeladen werden, unter dem Nachtheile resp. der Abweisung von der Masse und des Ausschlusses mit ihren schriftlichen Beweismitteln und der Prioritätsdeduction.
Gleichzeitig wird zur öffentlichen Versteigerung des obengedachten Grundstücks c. p. Termin auf Dienstag den 3. März k. J. 1863, Vormittags 11 Uhr, und ein Ueberbotstermin auf Freitag den 27. März k. J. 1863, Vormittags 11 Uhr, hiedurch anberaumt, und werden Kaufliebhaber zur Abgabe von Bot und Ueberbot unter den im Liquidationstermine definitiv zu regulirenden Verkaufsbedingungen geladen.
Schönberg, den 1. Decbr. 1862.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Boccius.
(L.S.) A. Dufft.


Bekanntmachung.

Wenn der Hufner Johann Heinrich Franz Rehbein in Grönau gewilligt ist, seine zu Grönau belegene Vollhüfnerstelle quoad Allodium mit den darauf stehenden Gebäuden, jedoch ohne Inventar gerichtlich und meistbietend verkaufen zu lassen, so wird dazu einziger Termin auf Donnerstag den 19. Februar d. J., Morgens 10 Uhr, angesetzt. Dem Gewese, mit welchem bisher der Bauervogtsdienst und die Krugnahrung erblich verbunden sind, sind nach Inhalt des Vermeßregisters an Ländereien 160 Morgen 109 1/3 []Ruthen incl. der Dienstländereien zugelegt.
Die Gebäude bestehen aus einem neuen massiven Wohnhause, desgl. neuer massiver Scheune, einem

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Altentheils= und Wohnkathen von Fachwerk, für Einwohner. Die Bedingungen werden im Termine vorgelesen und können 14 Tage vor dem Termine bei dem Besitzer, sowie bei den Amtsvögten in Ratzeburg und Mölln eingesehen werden. Wegen Besichtigung des Gehöfts haben Kaufliebhaber sich an den Besitzer Hufner Rehbein zu wenden.
Ratzeburg den 9. Januar 1863.
Königliches Amt.
(L. S.) J. D. v. Cossel. v. Levetzow.


Präclusiv=Bescheid.

In Sachen, betreffend die Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die zu Selmsdorf belegene Büdnerei des Tischlermeisters Bollow giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 27. v. M. abgehaltene Terminsprotocoll, reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis nec non insertionis hierdurch den

Bescheid:

daß nunmehr alle diejenigen, welche sich sowenig in dem Termin am 27. v. M. als bis jetzt gemeldet haben, mit ihren etwaigen dinglichen Ansprüchen an die gedachte Büdnerei, wie hiemit geschieht präcludirt und abgewiesen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 2. Februar 1863.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Daß in dem am 27sten d. M. stattgehabten Termin zum öffentlich meistbietenden Verkauf der zu Selmsdorf belegenen Büdnerei des Tischlermeisters Bollow die Summe von 650 Thlr. pr. Ct als höchstes Gebot offerirt worden und ein Termin zum Ueberbot auf Dienstag den 24. k. M. Februar, Vormittags 11 Uhr, angesetzt worden, wird hierdurch bekannt gemacht.
Schönberg, den 31 Januar 1863.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Das der Demoiselle Doris Groth gehörende, an der Lübecker Chaussee allhier belegene Wohnhaus c. p., in welchem seit langen Jahren Gastwirthschaft betrieben worden ist, soll öffentlich meistbietend verkauft werden am Mittwoch den 25. Februar 1863, Morgens 11 Uhr, in gedachtem Grothschen Hause, genannt "der goldene Hirsch" - Aus den Verkaufsbedingungen, die gegen die Gebühr in Abschrift zu haben sind, wird hierher bemerkt, daß Käufer sofort nach dem Zuschlage eine Conventionalpön von 200 Thaler Pr. Ct. zu erlegen hat.
Schönberg den 9. Februar 1863.
O. Reinhardt, Justizamts=Registrator.


Am Mittwoch den 18. Februar, Morgens 9 Uhr, sollen im Hause des Ackerbürgers Böckmann hieselbst meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden: Betten, Bettstellen, ein Kleiderschrank, Kommoden, Tische, Stühle, eine Chatulle, ein Eckschrank, Spiegel und sonstiges Haus= und Küchengeräth.
Schönberg.
Segert.


Mittwoch den 18. Februar, von Nachmittags 1 Uhr an sollen zu Lankow und zwar bei der Ziegelei des Büdners und Ziegeleibesitzers Rickhof daselbst 11000 abgepfändete Mauersteine in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden.
Schlagsdorf den 10. Februar 1863.
Krüger, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Mit allen gangbaren feinen und ordinairen Malerfarben, in Stücken, geschlemmt und gemahlen, Saftfarben, Oelfarben in Tuben, Farben zum Einblauen der Wäsche in großer Auswahl; desgleichen zum Färben von Zeug, Band, Garn und Wolle, Bleiweißen, Zinkweißen, Kreide, englischer Mennie u. Glätte, englischen, holländischen und deutschen Lacken für Maler und Lackirer, Petersburger und Pariser Lacken für Stockfabrikanten, Bildhauer, Tischler, Stuhlmacher, Korbmacher, Buchbinder, Vergolder, schw. Sargenlack etc., geschlagenes Gold u. Silber, Broncen, Pinsel, hübschen hellen und dunklen Fußboden=Firnissen zum Einölen der Fußböden u. s w. empfiehlt sich billigst A. Westphal, Trepkau Nachfolger, Lübeck, Holsteinstraße am Markt Nr. 233.

Zu vermiethen zu Ostern in der Wasserstraße: eine untere Wohnung an der Straße, bei J. Wolgast, Schuhmacher.


Ziehung am 15. Februar 1863 des garantirten Staats-Prämien-Anlehens
welches in seiner Gesammtheit 400,000 Treffer enthält, worunter sich solche von Francs 60,000, 50,000, 40,000, 30,000, 25,000, 15,000, 12,000, 10,000, 5000, 4000 etc. bis abwärts Frcs. 17. befinden.
Ein Loos für obige Ziehung kostet nur 12 Sgr.
Sieben Loose zusammen 2 Thalr.
Fünfzehn Loose zusammen 4 Thaler.
Die günstigsten Bedingungen, welche jedermann die Betheiligung ermöglichen, stellen demnach nahmhafte Aufträge in Aussicht; dieselben werden durch Unterzeichneten gegen Baarsendung, Briefmarken oder Postnachnahme prompt ausgeführt. Ziehungslisten gleich nach der Ziehung.
Jacob Lindheimer jun.
Staatseffecten=Handlung in Frankfurt a. M.


Die gewinnreichste Speculation ist die Betheiligung bei der am 18. kommenden Monats beginnenden Staats-Gewinne-Verloosung in welcher nur Gewinne gezogen werden im gesammtbetrag von 2 Millionen 400,000 Mark, vertheilt auf 19700 Gewinne und zwar unter der Garantie der Hamburger Regierung.
Ganze Originalloose zu dieser ersten Ziehung kosten 2 Thlr., halbe 1 Thlr., 2 Viertel 1 Thlr. und ein Viertel nur 15 Sgr.
Dieselben sind durch Unterzeichnete direct gegen bar oder Postvorschuß zu beziehen.
Unter den 19700 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von Mark 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 15,000, 8mal 10,000, 2mal 8000, 2mal 6000, 4mal 5000, 8mal 4000, 18mal 3000, 50mal 2000, 6mal 1500, 6mal 1200, 106mal 1000, 106mal 500 etc.
Die Gewinne werden in baar durch unterzeichnetes Bankhaus, welches mit dem Verkauf der Loose beauftragt ist, in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. Man beliebe sich daher direct zu wenden an das
Central=Haupt=Depot bei Stirn & Greim Banquiers in Frankfurt a./M.
P.S. Um endlich alle Bedenken zu beseitigen, werden die Einlagegelder denjenigen, welchen das Unternehmen nicht entsprechen sollte, bei Retournirung der Loose bis 2 Tage vor Ziehungsbeginn sofort zurückvergütet, d. h. wenn solche direct von obigem Haupt=Depot bezogen wurden.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 7 Seite 4]

Sterbefall.
Am 7 d. M. Abends 10 Uhr endete ein sanfter Tod die dreijährigen namenlosen Leiden unteres geliebten Mannes, Vaters und Bruders, des Cantors Johann Carl Heinrich Lentzkow, nach vollendetem 48. Lebensjahre. Der Herr, der ihn so schwer getroffen, möge mit seiner Vaterhuld sich annehmen der tiefbetrübten Hinterbliebenen.


Kunst-Seidenfärberei und Druckerei.
Bänder, Tücher, Shwal's und Kleiderstoffe aller Art werden auf's Schönste gefärbt und appretirt bei Brunnenberg & Sohn.
Ratzeburg.


Neueste große Geldverloosung von 2 Millionen 367,900 Mark Ct. in welcher 19,700 Gewinne gezogen werden, garantirt und beaufsichtigt von der freien Stadt Hamburg.
Zur Entscheidung kommen:
Der größte Gewinn event. 200,000 Mk. 2mal 100,000, 1mal 50,000, 1mal 30,000, 1mal 20,000, 1mal 15,000, 8mal 10,000, 2mal 8000, 2mal 6000, 4mal 5000, 8mal 4000, 18mal 3000, 50mal 2000, 6mal 1500, 6mal 1200, 106mal 1000, 106mal 500, 6mal 300, 106mal 200 Mark Cour. etc.
Beginn der Ziehung am 18. Marz d. J.
Zu dieser sehr interessanten und vortheilhaften Geld=Verloosung, welche in Folge der sich fortwährend steigernden Betheiligung von Seiten des Publikums auch diesmal wiederum vergrößert und bedeutend verbessert ist, kostet:
Ein ganzes Original=Loos 2 Thlr. Pr. Ct.
Ein halbes Original=Loos 1 Thlr. Pr. Ct.
Ein viertel Original=Loos 1/2 Thlr. Pr. Ct.
Auswärtige Aufträge, selbst nach den entferntesten Gegenden, werden prompt und verschwiegen gegen Einsendung des Betrages oder durch Postnachnahme ausgeführt, sowie amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zugesandt.
Wiederverkäufer erhalten ansehnlichen Rabatt.
Ich erlaube mir ganz besonders darauf aufmerksam zu machen, daß mein Geschäft stets sehr vom Glücke begünstigt wurde, es wurden nämlich bereits zum 24sten Male die größten Hauptgewinne bei mir gewonnen.
B. Silberberg.
Banquier, Geldwechsel= und Staatspapieren=Geschäft in Hamburg.


Die Dittmer'sche Buchhandlung in Lübeck,
Königstraße bei St. Catharinen Nr. 669.
empfiehlt zu bekannten billigen Preisen ihr reichhaltiges Lager der beliebtesten älteren und neueren Erscheinungen aus allen Zweigen der Literatur, insbesondere: Bilder und ABC-Bücher für ganz kleine Kinder, Jugendschriften für Knaben und Mädchen von 3-16 Jahren, Schulbücher, Wörterbücher, Atlanten, Landkarten, Schreib= u. Zeichen=Vorlagen, Romane, Classiker, Reise=Handbücher, Kochbücher, Volksschriften, Volkskalender etc.
Alle nicht vorräthigen Bücher werden jederzeit in kürzester Frist und ohne Kostenaufschlag von den Verlagsörtern besorgt. Auch Musikalien von welchen jedoch kein Lager gehalten wird, sind stets am vortheilhaftesten durch oben genannte Buchhandlung zu beziehen, welche mit allen Verlagshandlungen Deutschlands in directer Geschäftsverbindung steht.


Landwirthschaftliche Verein für das Herzogthum Lauenburg.
Generalversammlung in Ratzeburg am Donnerstag den 5. März, Morgens 11 Uhr.
Der Vorstand.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr, am Mittwoch den 18. Februar 1863.


Zu vermiethen zu Ostern: Ein Zimmer mit oder ohne Beköstigung, besonders für Schüler passend, denen auch ein Klavier zur Uebung überlassen werden könnte, bei Schmied Dräger.


Für die große Theilnahme bei der Beerdigung meines seligen Ehemannes, wail. Tischlermeisters Diedrich Greiff, meinen tiefgefühlten Dank! Zugleich erlaube ich mir die höfliche Anzeige: daß ich das Tischlergeschäft des Verstorbenen, mit Beistand eines tüchtigen Werkführers, fortsetzen werde, und bitte, das meinem sel. Manne bewiesene Zutrauen gütigst auf mich zu übertragen, was für mich und meine drei unmündigen Kinder jetzt eine Lebensfrage ist; daher ich denn wohl vertrauensvoll nochmals bitten darf, mir die bisherige Kundschaft nicht entziehen zu wollen.
Schönberg im Februar 1863.
Wittwe Greiff.


Personen, welche geneigt sind, gegen angemessenes Honorar Waaren für mich in Empfang zu nehmen und zu befördern, bitte ich, mir ihre Adresse franco einzusenden, um nähere Rücksprache mit ihnen zu nehmen.
Brunnenberg & Sohn.
Ratzeburg.


Ich warne Jedermann auf meinen Namen ohne baare Bezahlung etwas verabfolgen zu lassen, indem ich durchaus für keine Zahlung hafte.
Schönberg.
Lisette Spehr, Hebamme.


Den über meine Koppel, der Twiekenkamp genannt, angelegte Schleichsteig verbiete ich hiermit, und werde die dennoch unbefugt darauf betroffenen dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Schlagsdorf 1863.
Bäcker Boye Wittwe.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 6. bis 12. Febr.

Geboren: Den 7. dem Schneidermeister Lenschow vor Schönberg eine T. - D. 11. eine unehel. Tochter in Gr. Siemz. - Ein unehel. Sohn in Schönberg.

Gestorben: D. 4. Peter Busch, Brennerknecht aus Herrnburg. z. Z. hieselbst, 59 J. 11 M. a. - D. 5. Paul Joh. Heinr. Dan. Schwedt, Kaufms.sohn hies., 8 M. alt. - D. 7. Johann Carl Heinr. Lentzkow, Cantor emerit. in Schönberg, 48 J. alt. - D. 11. Johann Joch. Staaß, Arbeitsm. in Torriesdorf, 58 J. a. -Anna M. Christiane Oldenburg, Arbeitsm.tochter vor Schönberg, 9 1/2 M. alt.

Copulirt: D. 10. Carl Friedr. Eduard Niemann, Apotheker in Wellingholzhausen, und Henriette Luisette Wilhelmine Vogel hieselbst. - Joh. Joch. Friedr. Christof Nevermann, Nagelschmied in Neumünster, und Anna Cathar. Doroth. Otto hieselbst.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 11. Februar 1863.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)16 - 24Schilling (Mecklenburg)
Roggen1Taler (Mecklenburg)2 - 7Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
Hafer-Taler (Mecklenburg)30 - 34Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)49 - 52Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)40 - 49Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)29 30Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)28 29Mark (Lübeck)
Schlagleinsaat-Taler (Mecklenburg)20 - 21
Butter11Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


(Hierzu: Officieller Anzeiger Nr. 1.)
Und:
Systematisches Inhalts=Verzeichniß des "Officiellen Anzeigers" pro 1862.


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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