No. 44
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. Juni
1892
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1892 Nr. 44 Seite 1]

Des heiligen Pfingstfestes wegen erscheint die nächste Nummer der "Wöchentlichen Anzeigen" am Freitag, den 10. Juni 1892.


Am Dienstag Vormittag um 10 Uhr hat auf dem Tempelhofer Feld bei Berlin, die große Frühjahrsparade über die Garde stattgefunden. Befehligt wurde dieselbe vom kommandirenden General von Meerscheidt=Hüllessem. Vor dem Kaiser und seinem Gefolge hat ein zweimaliger Vorbeimarsch sämtlicher Truppen stattgefunden, der von der Kavallerie, der Artillerie und dem Train das zweite Mal im Trabe ausgeführt wurde.
Am Montag abend erfolgte die Ankunft der Königin=Regentin Emma der Niederlande und ihrer Tochter, der kleinen Königin Wilhelmine. Kaiser Wilhelm empfing die hohen Gäste mit den Prinzen seines Hauses auf der festlich geschmückten Station Wildpark, wo eine Compagnie der Garde=Jäger als Ehrenwache aufgestellt war. Nach sehr herzlicher Begrüßung erfolgte unter Kavallerie=Eskorte die Fahrt zum Neuen Palais, wo eine zweite Ehrenwache aufgestellt war. Auch zwischen der Kaiserin und den holländischen Gästen war die Begrüßung eine sehr herzliche.
Der "Reichsanzeiger" veröffentlicht soeben eine vom Kriegsminister unterzeichnete Erklärung, betreffend die Ahlwardtsche Broschüre, wonach auf Grund der vorgenommenen Ermittelungen die von der Firma Löwe gelieferten 425 000 Gewehre im Jahre 1888 allen Anforderungen an die Kriegsbrauchbarkeit entsprochen haben und sämmtliche in der Broschüre angeführten, bei den Truppen vorgenommenen Sprengungen der Gewehre vom J. 1888 nicht die Löweschen Gewehre betreffen. Die "Nordd. A. Z." knüpfte hieran die Bemerkung, bei der großen Zahl von Zeugen und Sachverständigen dürfte bis zum Abschluß der Untersuchung immerhin noch einige Zeit verstreichen, schon jetzt stehe aber fest, daß ein Theil der thatsächlichen Behauptungen Ahlwardts völlig unrichtig, ein anderer Theil keineswegs geeignet sei, eine richtige Vorstellung von den Verhältnissen bei der Prüfung und Abnahme der Gewehre zu geben, so daß alle aus ihnen gezogenen Schlüsse hinsichtlich der Beschaffenheit der Löweschen Waffenlieferung als hinfällig erscheinen.
Eine revolutionäre Kundgebung hat am Sonntag in Paris auf dem Friedhof Pere Lachaise an dem Grabe der während des Kommuneaufstandes von 1871 gefallenen Mitglieder der "Fédération" stattgefunden. Bekanntlich feiern die Umsturzparteien in Paris jährlich den Gedächtnißtag jenes fürchterlichen Aufstandes, der am Ende des Mai's 1871 niedergeschlagen wurde. Diesmal wurden zahlreiche rothe Fahnen entfaltet; mehrere Ansprachen wurden gehalten und die versammelte Menge brach wiederholt in den Ruf: "Es lebe die Kommune!" aus. Die Kundgebung ist jedoch ohne jeden ernsteren Zwischenfall verlaufen.
Das Pariser Journal "XIX". Siècle" verkündet, daß die Normal=Schießschule im Lager von Chalons die Schießproben mit dem neuen Repetiergewehr, dessen Kaliber 6 1/2 Millimeter und dessen Patronengewicht 20 Gr. beträgt, beendet habe und daß das Gewehr diejenigen aller übrigen Systeme übertreffe. So?
Der Finanzausschuß des ungarischen Abgeordnetenhauses hat die Valuta=Vorlagen bereits angenommen. Die Redner aller Parteien haben sich im Wesentlichen günstig über dieselben ausgesprochen, nur der frühere Finanzminister Szell und der Abg. Lukacs haben in Bezug auf die Silberwährung Vorbehalte gemacht. Jetzt ist der Finanzausschuß in die Debatte über die Kronenwährung eingetreten.
Im Land Kaschmir in Nordindien nimmt die Cholera in bedenklichem Grad zu; von 1731 Fällen in den letzten vier Tagen sind 990 tödtlich verlaufen, 60 Prozent der von der Seuche Befallenen sind bis jetzt gestorben.
Der König von Dänemark hat den Fürstlichkeiten, die an den Festlichkeiten theilgenommen haben, ein goldenes, an dem blauen Band des Elefantenordens zu tragendes Erinnerungszeichen verliehen. Um die Mitte des Juli wird König Christian zu einer mehrwöchentlichen Badekur in Wiesbaden eintreffen.


- Schönberg. Für die hiesige den Drevs'schen Erben gehörige Flachsreinigungsfabrik wurden in dem am 2. Juni in Spehr's Hotel stattgehabten Verkaufstermin von dem Domainenpächter F. Drevs=Zirzow 20 000 M. geboten.
- Die diesjährige Thierschau des Großh. Mecklb. Schwerin'schen landwirthschaftlichen Kreis=Vereins fand am 1. Juni in Rehna statt, zu dem ein zahlreiches Publicum erschienen und auch das ausgestellte Vieh reichlich vertreten war. Besonders zahlreich waren Pferde ausgestellt, auch aus dem Fürstenthum Ratzeburg, dem auch mehrere Prämien zufielen. So erhielt der Schulze Creutzfeldt=Kuhlrade 80 M. für eine Mutterstute, ferner derselbe und der Hauswirth Oldörp=Petersberg Ehrenpreise für Mutterstuten. Weitere Ehrenpreise erhielten: der Schulze Creutzfeldt=Kuhlrade für ein einjähriges Füllen, der Hauswirth Kolz=Grieben für ein zweijähriges Füllen, der Hauswirth Struck=Rünz für eine Milchkuh, der Hauswirth Siebenmark=Falkenhagen für eine Starke, der Mühlenpächter Franck=Schönberg erhielt 10 M. für einen Bollen. Das mit der Ausstellung verbundene Pferderennen verlief ohne Unfall.
- In Gegenwart des Großherzogs von Mecklenburg=Schwerin ist die Landes=Gewerbe=Ausstellung am 1. Juni in Rostock eröffnet worden. Der Ministerialdirector Schmidt erklärte nach längerer Rede Namens der beiden Landesherrn die Ausstellung für eröffnet.
- In Parchim ist ein Dienstmädchen, das Petroleum zum Feueranmachen benutzte, ihren Brandwunden erlegen unter namenlosen Qualen.

[ => Original lesen: 1892 Nr. 44 Seite 2]

- In Boltenhagen sind bereits die ersten Badegäste eingetroffen. Die Hitze der letzten Tage läßt die Städter in diesem Jahre früh an ihren Sommeraufenthalt denken.
- Der flüchtige Kassirer Jäger ist, wie aus Alexandria gemeldet wird, von dort nach Triest eingeschifft worden. Zu dieser Defraudationsaffaire wird ferner aus Frankfurt berichtet, daß bei einer bei der Mutter des verhafteten Gerloff - eines Vetters des Jäger - vorgenommenen Haussuchung vier= bis fünfhunderttausend Mark in Scheinen zerrissen im Kloset vorgefunden wurden. Auch im Keller entdeckte man eine größere Summe in Scheinen. Die Mutter und die Schwester Gerloffs wurden ebenfalls verhaftet.
- In der größten Aufregung befinden sich die Bewohner des Ortes Falkenberg bei Freienwalde. Seit Sonntag vor acht Tagen sind die beiden Kinder einer kürzlich dort zum Sommeraufenthalte angekommenen Berliner Familie verschwunden. Sie hatten sich in den Wald begeben und sich, der Oertlichkeit unkundig, verlaufen. Am Montag zog die ganze Gemeinde aus, um die Verirrten zu suchen, Leider gelang es nicht, dieselben aufzufinden, so daß die schwer getroffene Familie in größter Angst und Sorge schwebt.
- Dr. Karl Peters, der anfänglich in Natal einen längeren Aufenthalt zu nehmen beabsichtigt hatte, um sich von den Folgen seiner letzten Fiebererkrankung zu erholen, hat seine Erholungsreise weiter südwärts fortgesetzt und ist vor kurzem in Kapstadt angelangt. Wie der "Hamburger Korrespondent" erfährt, machen sich die Wirkungen des Klimas auf den Rekonvaleszenten in bester Weise bemerkbar, sodaß begründete Hoffnung vorhanden ist, daß Dr. Peters sehr bald auf seinen Posten wird zurückkehren können. Die Regulierungsarbeiten der deutsch=englischen Grenze in Ostafrika, die unterbrochen worden waren, weil der englische Kommissar Konsul Smith von seiner Regierung abberufen worden war, sollen am 15. Juni, zu welcher Zeit die Rückkehr des Konsuls Smith erwartet wird, wieder aufgenommen werden.
- Im Alter von 116 Jahren ist kürzlich in einem böhmischen Dorf ein Landwirth gestorben, der bis zum vorigen Jahr sich noch der besten Gesundheit erfreut hatte. Ein Schwager und eine Schwägerin von ihm haben es bis zu 105 und 106 Jahren gebracht.
- Hamburg hat mit der Kommanditgesellschaft Schuckert u. Co. einen Vertrag behufs Versorgung der Stadt mit elektrischer Kraft auf dreißig Jahre geschlossen. Der Vertrag gelangt demnächst in der Bürgschaft zur Verhandlung; die Uebergabe ist auf den 1. Juli beabsichtigt.
- Auch England hat jetzt unter ungewöhnlicher Wärme zu leiden, aber doch bereits den bei uns erwarteten Regen erhalten. Am Mittwoch und Donnerstag sind über viele Theile des Landes heftige Gewitter mit Regen und Hagelschauern niedergegangen.
- In Podlachien in Kleinpolen flüchtet das römisch katholische Landvolk in Massen in die Wälder, um den Zwangsmaßregeln der griechisch=katholischen Priester, die es zum Uebertritt in die orthodox=russische Staatskirche treiben wollen, zu entgehen.
- Banknoten von Aluminium. Bessemer, der bekannte Erfinder der Bessemer=Stahlfabrikation, hat vorgeschlagen, die Bank von England solle die Ein=Pfund=Noten, welche die Regierung ausgeben will, auf ganz dünnes Aluminiumblech drucken lassen. Wird der Vorschlag Bessemers acceptirt, so wird man in Zukunft im wahren Sinne des Wortes von leichtem Metallgeld sprechen können.


Zeitgemäße Betrachtung.

Und wieder soll getreu der Pflicht - mein Liedchen in die Weite klingen - und "zeitgemäß" soll mein Gedicht - der Feste herrlichstes besingen; - der Frühling, der uns Blüthen streut, - hat wieder uns beglückt, erfreut, - er sendet auf der Werktags Plage - uns wieder neue Feiertage! - Darum, ob draußen in der Welt - die Völker sich "herum capiteln" - ob hier ein Ministerium fällt, - ob dort es fehl an Geld und Mittel - ich denke nicht darüber nach, - ich freu' mich auf den Feiertag - und prüfe, wie sich allerwegen - viel tausend fleiß'ge Hände regen. - Ein jeder Festtag allarmirt ein Heer von treuen Schaffnerinnen - der Kuchenteig wird angerührt, - zum Bäcker schafft man ihn von hinnen. - Zum Feste hat des Hauses Magd - geputzt, gefegt und sich geplagt, - denn nicht ein Stäubchen durfte bleiben - an Tisch und Stuhl und Thür und Scheiben. - Ein Schaffen gab's, ein Thätigsein, - ein Schalten, Walten, Weben, Wirken, - nun pflanzt man vor die Thür als "Mai'n" - des grünen Waldes schlanke Birken - die Straße wird zum Waldesrand - und kommt der Sonntag in das Land, - dann klingt der Glocken Festgeläute: - Wach' auf o Herz!, 's Pfingsten heute. - Am Pfingstfest wieder wogt durchs Land - ein wahres Meer von neuen Kleidern. - Bedeutendes wird zugewandt - den Schneiderinnen und den Schneidern. - Der Mensch, er ist nun einmal so, - fühlt sich geputzt noch mal so froh, - wenn ihm nur kein Malheur begegnet - und ihm der ganze Staat verregnet! - Der Gastwirth hat sein Bier bestellt - und renovirt Local und Garten; - er blickt hinauf zum Himmelszelt, - noch hegt er freudiges Erwarten; - er hofft, der Himmel meint es gut - im Spenden heißer Sonnengluth, - denn scheint recht warm die Frühlingssonne, - dann leert man auch die letzte Tonne! - So laß ich denn mit frohem Sinn - mein Liedchen in die Weite klingen. - Dem Leser und der Leserin soll es viel Festtagsgrüße bringen. - Vergnügtes Fest Euch allzumal! -Es sei der Freude Sonnenstrahl - beim Ausflug sicherer Begleiter, - dann wird die Sache gut und heiter!


Seidenstoffe (schwarze, weiße u. farbige) v. 65 Pfg. bis 18.65 p. M. - glatt, gestreift, karrirt und gemustert (ca. 380 verschied. Qual. u. 2500 versch. Farben) vers. roben= und stückweise porto= und zollfrei das Fabrik=Dépôt G. Henneberg, (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muster umgehend. Doppeltes Priefporto nach der Schweiz. Seidene Fahnen= und Steppdeckenstoffe, 125 cm. breit.


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Anzeigen.

Der Korbmacher Paul Heinrich Ernst Oldenburg, geb. 24. October 1868 zu Gr. Mist, zuletzt daselbst, wird beschuldigt, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen § 140 Abs. 1 No. 1 des Str. G.=B.
Derselbe wird auf

Mittwoch, den 15. Juni 1892,
Vormittags 9 Uhr

vor die Strafkammer bei dem Großherzoglichen Amtsgerichte zu Schönberg zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von dem Herrn Civilvorsitzenden der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg zu Schönberg über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.
Neustrelitz, den 10. Februar 1892.

Der Erste Staatsanwalt.
                                                    Beglaubigt:
                                                    Renter, Protokollführer.


[ => Original lesen: 1892 Nr. 44 Seite 3]

Holz=Auction Nr. 35.

Am Sonnabend, den 11. Juni, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Scharenberg zu Demern bei freier Concurrenz öffentlich meistbietend verkauft werden.

I. Vom Gr. Rüntzer Felde.

21 Stück Loh=Eichen Nutzholzblöcke mit 26,61 fm.
71 Rmet. Loheichen Kluft II. und Olm.
44 Rmet. Loheichen Kleinknüppel.

II. Vom Röggeliner Holze und in der Brandkuhle.

  6 Rmet. Eichen Kluft II. und Olm.
  2 Rmet. Kiefern Kluft II. und Olm.
Schönberg, den 2. Juni 1892.

                                                    Der Oberförster.   C. Hottelet.


Auktionsabkündigung.

Der auf Freitag den 3. Juni d. J. Vorm. 10 Uhr in Rabensdorf angesetzte Verkauf von Pfandsachen findet nicht statt. Schönberg, den 2. Juni 1892.

                                                    C. Staffeldt. Gerichtsvollzieher.


Dr. med. A. Ahrens
Spezialarzt für Augenerkrankungen
Lübeck, Fleischhauerstr. 27.
Sprechstunden: 10-1 Uhr Vorm. 3-4 Uhr Nachm. Sonntags 11-1 Uhr.


Lanolin-Seife
von der Parfümerie Union, Berlin
ist ein unschätzbares Mittel sammetartiger Weichheit der Haut herzustellen und zu erhalten.
                                                    C. Schwedt.


Der Ammonsche-Ausverkauf

dauert nur noch , da das Lager spätestens zum 1. Juli cr. geräumt werden muß.
Die Waaren, insbesondere Kleiderstoffe, Buckskins, Möbelstoffe, Konfektionssachen u. s. w. werden durchweg zum halben Preis und darunter verkauft. Ratzeburg, den 26. Mai 1892.

                                                    Der Konkursverwalter.


Am 1. Pfingsttage                                      
Großes Conzert
im Garten des Herrn Gastwirth Boye und laden ergebenst ein                                                    
die Vereinsmusiker.
Anfang Nachmittags 4 Uhr.
Entrée à Person 30 Pfg.


Am 1. Juni werde ich meine Badeanstalt eröffnen und empfehle sie den Bewohnern von Stadt und Land zur Benutzung.

                                                    Fr. Leumann.

An jedem Tage Warmbad; mit, auch ohne Douche. Auch werden Malz=, Salz= und Sool=Bäder verabreicht. Vorherige Anmeldung erbeten.

                                                    D. O.


Hutlack
bei                                                    H. Brüchmann.


Köster's Garten.
Dienstag, den 7. Juni
Großes Militär-Concert
ausgeführt vom Musikcorps des Großh. Mecklenb. Grenadier=Regim. No. 89 zu Schwerin unter persönlicher Leitung seines Dirigenten Herrn G. Frommann.
Anfang 5 1/2 Uhr.
Bei ungünstiger Witterung Conzert (Streichmusik) im Saale. Entrée im Vorverkauf in Spehrs Hotel
à Person 50 Pfennig (Mecklenburg)., Kassenpreis 75 Pfennig (Mecklenburg).
Nach dem Conzert Ball.


Am 2. und 3. Pfingsttage findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach guten Gewinnen statt, wozu freundlichst einladet

Demern.                                                     H. Tretow.

Die Tanzmusik findet am 2. Pfingsttage statt.


Am 2. und 3. Pfingsttage findet bei mir ein

Scheibenschiessen

nach guten Gewinnen statt, wozu ich meine Freunde und Gönner hierdurch ergebenst einlade.

Am Dienstag, den 7. Juni Ball.
Herrnburg.                                                     Lohse. Gastwirth.


Zu dem am 2. und 3. Pfingsttage bei mir stattfindenden

Scheibenschiessen

nach guten Gewinnen lade ich meine Freunde und Gönner freundlichst ein.

!! Am 2. Pfingsttage Tanz !!
Selmsdorf.                                                     P. Sterly.


Streichfertige und trockene                                      
Malerfarben
bei                                                    H. Brüchmann.


Vorbereitungsanstalt
für die
Postgehülfen-Prüfung.
Kiel, Ringstraße 55.

Gute u. sichere Ausbildung. Bisher bestanden Elfhundert meiner Schüler die Prüfung. Es ist die älteste und größte Anstalt in Deutschland. Die Aufnahme geschieht unter den bekannt günstigen Bedingungen. Näheres durch

                                                    J. H. F. Tiedemann, Director.


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auch hochgradig, selbst wenn bereits gezapft, heilt schmerz= u. gefahrlos mein altbewährtes unschädliches Mittel. Aerztliche Gutachten und amtlich beglaubigte Atteste gratis. Näheres gegen 10 Pfennig=Marke, Hans Weber in Stettin.


Logo der Hagelassekuranz

Die Hagel-Versicherungs-Gesellschaft
im Fürstenthum Ratzeburg.

gegründet auf Gegenseitigkeit und Allerhöchst bestätigt 1847, gewährt ihren Mitgliedern unzweifelhafteste Sicherheit. - Trotz der geringen Beiträge der letzten Jahre von nur 20 Pfennig (Mecklenburg). pro 100 M. haben wir einen Sicherheitsfonds von

30,275 Mark,

ansammeln können, welcher bei der hiesigen Ersparniß= und Vorschußkasse belegt ist und an welchem neu eintretende Mitglieder sofort participieren. Wir laden zum Beitritt ein.

Schönberg im April 1892.                                                    
Die Direction.
J. Kröger-Lockwisch.                                                     Wilh. Heincke.


[ => Original lesen: 1892 Nr. 44 Seite 4]

Wo  gewinnt man  jedesmal?

Bei Mindus und Marienthal!

Erst am 4. Novbr. konnten wir unseren Kunden

das grosse Loos
mit 200,000 Mark

auszahlen und vorhergehend 3 mal die Prämie in Beträgen von 300,000 M., 240,000 M., 180,000 M., etc. Solche Erfolge hat kein anderes Geschäft aufzuweisen!
Wer also dem Glücke die Hand bieten will, thue es zu der am 9. Juni stattfindenden 1. Ziehung der

302. Hamburger Verloosung,

in welcher schon der Haupttreffer von 50,000 Mk. zu erlangen ist und zwar für einen ganz geringen Einsatz, denn
1 ganzes Loos kostet nur 6 M.,
1/2 Loos nur 3 Mk. und            
1/4 Loos nur 1,50 M.                
Wir versenden diese Originalloose unter Beifügung des amtlichen Verloosungsplanes unter Nachnahme nach allen Orten, erbitten aber Aufträge recht bald, spätestens bis zum 7. Juni, da nur noch geringen Loosevorrath zu begeben haben.

Mindus & Marienthal,
Hauptcollecte
Hamburg.


Suche zu Johannis einen lediglosen                          
Knecht
bei 200 Mark Lohn per Jahr.                                                    
Hof Selmsdorf.                                                     Engell.


Da mit dem 1. Mai die Fleischräucherei beendet, bitte ich meine verehrten Kunden es abzuholen oder um Schinkenbeutel. Vom 1. Juli an werde ich für Aufbewahrung berechnen. Uebernehme keine Garantie, wenn sich etwas darin anfindet.

                                                    Achtungsvoll
                                                    H. Mette.


Zu Neuhof per Schlagsdorf werden zu Michaelis resp. 24. Oktober

2 Hoftagelöhner und ein Rademacher
in Wohnung gesucht.                                                    
                                                    Amtmann Staeding.


                          Zwirn=Handschuhe
                          Halbseidene Handschuhe
                          Reinseidene Handschuhe
                          Glace Handschuhe
Diamant garantirt waschechte Damen und Kinder=Strümpfe empfiehlt

                          Heinrich Meyer.


Englische Tüll=Gardinen Meter von 20 Pf. an empfiehlt

                          Heinrich Meyer.


Fussbodenöl
guttrocknend Pfund 40 Pfennig (Mecklenburg).
Fussboden-Glanzoel
in 6 Stunden trocknend Pfund 60 Pfennig (Mecklenburg).
empfiehlt                                                    
                                                    H. Brüchmann.


Frischen Schleuderhonig
a Pfund 75 Pfennig verkauft                                                    
                                                    D. Hempel.


Verzinnte Milchsatten,

um damit zu räumen, verkaufe von heute an zu den billigsten Preisen.

Menzendorf.                                                     J. Bruhn.


Wer durch einen Anstrich mit
Carbolineum
sicheren u. dauernden Schutz d. Holzes erzielen will, wähle nur die echte, seit 16 Jahren bewährte Originalmarke
Avenarius
D. R.-Patent No. 46021.
Prospekte durch die Fabrikniederlage
Aug. Spehr, Schönberg.


Ersparniss- und Vorschuss-Anstalt.

Zur Auszahlung der im Johannis=Termine d. J. fällig werdenden Zinsen ist die Anstalt

vom Mittwoch den 8. Juni d. J.
bis Sonnabend, den 11. Juni d. J.,
Vormittags von 8-12 Uhr,
sowie
am Sonntag, den 12. Juni d. J.,
Morgens von 8-10 Uhr,
geöffnet.                                                    
Schönberg, den 28. Mai 1892.                          
                                                    Das Directorium.


Selmsdorfer Todtenlade.
Generalversammlung
Dienstag den 7. Juni d. J., Vormittags 9 Uhr.
1. Rechnungsablage.
2. Verschiedenes.     
3. Beitragszahlung.   
Der Beitrag beträgt a Person 4 Mark.
Selmsdorf, den 16. Mai 1892.                          
                                                    Der Vorstand.


Verreist
Dr. med. Roth,
Spezialarzt für Chirurgie und Orthopädie
Lübeck, Königstraße 7.


Kirchliche Nachrichten.
Pfingstsonntag.
(Collecte für das Rettungshaus Bethanien in Neubrandenburg.)

Frühkirche: Pastor Krüger.
Vormittagskirche: Consistorialrath Kaempffer.
Nachmittagskirche: Pastor Krüger.

Pfingstmontag.
(Collecte für die evangelisch lutherische Mission.)

Frühkirche: Consistonalrath Kaempffer.
Vormittagskirche: Seminardirector Pastor Krüger.
   Nachmittagskirche fällt aus.
   Amtswoche: Consistonalrath Kaempffer.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
9,49 Vorm. 11,59 Mitt. 3,10 Nachm. 7,11 Abends. 11,55 Nachts.
nach Kleinen:
7,32 Morg. 10,13 Vorm. 12,50 Nachm. 5,26 Nachm. 8,39 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Viehmarkt in Hamburg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 23.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1892 Nr. 44 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 44 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 3. Juni 1892.


- Die Herbstübungen der 17. Division werden der "L.=Z." zufolge in nachstehender Weise verlaufen:
Grenadier=Regiment Nr. 89 vom 16.-24. August Regiments=Exerzieren bei Parchim, Füsilier=Regt. Nr. 90 vom 15.-23. August Regiments=Exerzieren bei Goldberg, Infanterie=Regiment Nr. 75 vom 15.-23. August desgl. bei Wandsbeck, Regiment Nr. 76 vom 16.-24. desgl. bei Gadebusch, 34. Infanterie=Brigade vom 26.-31. August Brigade=Exerzieren bei Parchim, 33. Infanterie=Brigade vom 26.-31. August desgl. bei Gadebusch, 17. Cavallerie=Brigade vom 22.-29. August desgl. bei Ludwigslust, 34. Inf.=Brigade vom 2.-6. Sept. Brigade=Manöver bei Parchim=Schwerin, 33. Inf. Brigade vom 2.-6. Sept. desgl. bei Wittenburg, 17. Division vom 8.-10. Sept. Divisions=Manöver bei Hagenow. Die Corpsmanöver des 9. Armeecorps finden vom 12.-14. Sept. bei Wittenburg=Boizenburg statt. Vor Beginn des Regiments=Exerzierens halten die meisten Truppentheile Schießübungen im Gelände ab.
- Das sog. rauchlose Pulver ist noch nicht in den Handel gebracht worden. Um es für den Jagdgebrauch den Jägern zugänglich zu machen, liefern die Fabriken seit kurzem fertige Patronen, welche mit diesem Pulver hergestellt sind. Bei der außerordentlich großen Ausdehnungskraft, welche das neue Schießpulver besitzt, muß das Volumen des angewandten Pulvers dem alten gegenüber ein viel kleineres sein. Gleichwohl ist die Verwendung von Patronen mit rauchlosem Pulver durchaus nicht harmlos. Dem badischen Oberförster H., welcher dieser Tage rasch hintereinander beide Läufe, welche solche Patronen enthielten, abschoß, schlug die Ladung theilweise zu den Schloßtheilen heraus, riß den Verschluß auf und verbog einzelne Theile, ohne den Schützen selbst zu verletzen. Es ist dies ein Beweis dafür, daß die bisher im Gebrauch gewesenen Jagdgewehre keine genügende Widerstandsfähigkeit für die Wirkung des neuen Pulvers haben, und es sollten alle, die zu diesem überzugehen gedenken, sich mit einer neuen Waffe versehen, jedenfalls aber nicht versäumen, ihre im Gebrauch befindlichen Gewehre von sachkundiger Seite untersuchen zu lassen.
- Im Fort Aibervilliers bei Paris wurden vier Artilleristen durch Einstürzen eines Laufgrabens getötet.
- In Budapest ist vor einigen Tagen beim Wettrennen ein Pferd Rothschilds gestürzt, wobei der Jokey Hall, ein tüchtiger Reiter, auf der Stelle tot geblieben ist.
- Im Lager von Charlons=sur=Marne waren sechs Kanonire beschäftigt, eine mit Pulver gefüllte Kiste vom Arsenal nach dem Schießplatz mittels eines Wagens zu transportieren. Sie saßen auf derselben, als plötzlich die Kiste explodirte und sie 10 Meter hoch in die Luft schleuderte. Vier von ihnen werden als verloren betrachtet.
- Wie das Wiener "Fremdenblatt" meldet, sollen im Sept. bei Hoffmann & Campe sämmtliche im Besitze der Familie Embden befindlichen ungedruckten Briefe Heinrich Heines an seine Mutter und Schwester erscheinen. Die Briefe sollen für die Beurtheilung des Dichters von höchster Wichtigkeit sein.
- Die Familie des Majoratsherrn v. Arnim auf Schloß Planitz in Sachsen wurde durch den plötzlichen Tod des einzigen Sohnes in tiefe Betrübniß versetzt. Während Herr von Arnim nebst Gattin am Gottesdienste theilnahmen, ertrank der 13 Jahre alte Sohn im Teich des Schloßparks.
- Nach Ueberwindung mannigfacher Schwierigkeiten wurde am Sonnabend in Wien ein großer Blumenkorso im Prater beim herrlichsten Wetter abgehalten. Sechs Mitglieder des Kaiserhauses, der gesammte in Wien anwesende Hochadel, die Minister, Diplomaten etc. nahmen an demselben Theil. Ueber hundertzwanzigtausend Menschen bewunderten das glänzende Bild von mehr als zwölfhundert blumengeschmückten Wagen - unter denen sich überaus reich ausgestattete befanden -, welche den Korso bildeten. Die wahrhaft prächtige Veranstaltung verlief trotz des enormen Andranges ohne jede Störung und lieferte ein reiches Erträgniß für die Armen Wiens.
- Ueber die Ursache des schrecklichen Unglücks auf dem Züricher See, das 7 jungen Mädchen, Zöglingen des Klosters Wurmsbach, den Tod gebracht hat, wird noch bekannt, daß der Kahn, in dem sie überfahren wollten, alt und nicht wasserdicht war und in Folge dessen auf dem See versank.
- Auch der zweite Teil der Ahlwardt'schen Broschüre "Judenflinten" war bei dem Verleger Glöß in Dresden in einer Restauflage von mehreren tausend Exemplaren polizeilich beschlagnahmt, ist jetzt aber, wie der "Post" mitgeteilt wird, wieder freigegeben worden.
- Nach einer aus Sansibar eingegangenen Meldung hat dort der Richter Legationsrat Sonnenschein 17 Araber, die in Lindi einen regelrechten Sklavenmarkt abgehalten hatten, zum Tod durch den Strang verurtheilt.
- Die Hamburg=Amerikanische Paketfahrt=Aktiengesellschaft hat zum Garantiefonds für die Berliner Weltausstellung einen Beitrag von 100 000 Mk. gezeichnet.
- Die alte Welfenstadt Celle hat am Mittwoch und Donnerstag das Fest ihres sechshundertjährigen Bestehens in glänzender Weise gefeiert.
- In Eydtkuhnen an der deutsch=russischen Grenze haben russische Einwanderer den Typhus eingeschleppt. Es sind bereits zahlreiche Todesfälle vorgekommen, sämtliche Schulen sind geschlossen. Die Behörde trifft an der Grenze umfassende Maßregeln gegen die Weiterverbreitung der Seuche.


Eine schreckliche Fahrt.
Mittheilung eines Reisenden.
                                                    (Nachdruck verboten.)
[Schluß.]

[ => Original lesen: 1892 Nr. 44 Seite 6]

Eine schreckliche Fahrt.
Mittheilung eines Reisenden.
                                                    (Nachdruck verboten.)
Schluß.


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