No. 63
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. August
1890
sechzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1890 Nr. 63 Seite 1]

Kaiser Wilhelm befürwortete während seines letzten Aufenthalts in England auch die Aufhebung des Verbotes der deutschen Vieheinfuhr nach Großbritannien. Die amtlichen Mittheilungen hierüber dürften in naher Zeit erfolgen.
Kaiser Wilhelm wird, der Kreuzzeitung zufolge, bei seiner Rückkehr aus Rußland die Stadt Memel und die Stätten besuchen, an welchen seine erlauchten Urgroßeltern in der Zeit der Erniedrigung Preußens geweilt haben. Auch wird der Kaiser, dem Vernehmen nach, Truppenübungen bei Insterburg und Lötzen beiwohnen.
Die Rede Kaiser Wilhelms in Helgoland, insbesondere die Anspielung auf Wörth veranlaßte die Pariser radikale Presse zu heftigen Angriffen gegen den Kaiser.
Am Sonntag Früh ging von Berlin aus ein kaiserliches Marstall=Kommando nach der russischen Hauptstadt ab. Dasselbe führt auch einen Jagdwagen mit sich, welcher als Geschenk des deutschen Kaisers für den Czar Alexander bestimmt ist. Kaiser Wilhelm besitzt einen solchen Wagen und benutzte ihn mit dem russischen Monarchen im vorigen Herbst bei einer Pürschjagd. Alexander III. fand den Wagen sehr brauchbar und soll ihm deshalb ein zweites Exemplar zur Verfügung gestellt werden.
Durch kaiserliche Kabinettsordre wurde angeordnet, daß in Zukunft auch die Generalität, sowie die Offiziere des Kriegsministeriums, des Generalstabs und der Adjutantur bei den großen Paraden hohe Stiefel anzulegen haben.
Runde drehbare Schilderhäuser sollen jetzt thatsächlich in der preußischen Armee eingeführt werden. Der Posten ist durch die Drehbarkeit jeder Sorge um seinen Körper enthoben und vermag bei schlechtem Wetter ohne Verlassen des Häuschens durch die Glaseinsätze seine ganze Umgebung zu beobachten.
Die Theilnahme des Kaisers Franz Josef von Oesterreich und des Königs Albert von Sachsen an den großen Manövern in Schlesien ist jetzt fest beschlossen. Auch der Reichskanzler v. Caprivi und der österreichische Minister des Auswärtigen, Graf Kalnoky, werden zugegen sein und sich bei dieser Gelegenheit zum erstenmale begrüßen.
In München fand am Donnerstag Vormittag unter kirchlichem Gepränge in der Theatiner Hofkirche die Beisetzung des Sarges der Königin=Mutter von Bayern im Marmorsarkophage an der Seite ihres Gemahls, des Königs Max statt.
Als der Großherzog von Oldenburg, so wird aus Varel gemeldet, auf einer Besichtigungstour am Donnerstag in einem Vierspänner durch das Münsterland fuhr, wurden in der Nähe der Stadt Frisoythe die Pferde unruhig, und drängten den Wagen in den Chausseegraben, wo derselbe umstürzte. Der Großherzog blieb unverletzt. Der Ober=Schloßhauptmann Freiherr von Heimburg brach das linke Handgelenke das übrige Gefolge erlitt keine Verletzungen. Die Fahrt wurde mittelst Privatfuhrwerks fortgesetzt.
Der Kampf in der sozialdemokratischen Partei dauert fort und wird sogar mit steigender Erbitterung geführt. In einer am Dienstag in Berlin abgehaltenen, zahlreich besuchten Parteiversammlung ist es zu heftigen Auseinandersetzungen über die von den Führern befolgte Taktik und über die Organisation der Partei, sowie zu scharfen Angriffen gegen Bebel gekommen. Zum Schluß hat die Versammlung mehrere gegen die Parteileitung gerichtete Resolutionen angenommen, in denen es u. A. heißt, daß der vorgeschlagene Wahlmodus zum Parteitag undemokratisch sei und eine Vergewaltigung der großstädtischen Parteigenossen bedeute, welche bisher die Partei mit den größten Opfern geistig und materiell hochgehalten hätten. Der Sieg, den Bebel am vorigen Sonntag in Dresden über die "Sächsische Arbeiterzeitung" erfochten hat, scheint auch kein vollständiger zu sein, denn das genannte Blatt nimmt vorläufig keinen Anstand, seinen Kampf gegen die "Autoritäten" fortzusetzen.
Der Abgeordnete Bebel ist jetzt mit großem Eifer thätig, die widerspenstigen Parteigenossen zur Raison zu bringen. Nachdem er am Sonntag die sächsische Arbeiterzeitung in Dresden vorgenommen, hielt er jetzt in Magdeburg mit der dortigen "Volksstimme," deren Redakteur Müller ihn heftig angegriffen hatte, Abrechnung. Müller sprach sehr scharf gegen Bebel, die Versammlung beschloß aber zu Bebels Gunsten und Müller will nun aus der Redaktion austreten. Die Opposition gegen die sozialdemokratische Reichstagsfraktion ist aber trotz dieser Bebelschen Erfolge in Arbeiterkreisen noch recht scharf. Das Berliner Parteiorgan vertheidigt die Abgeordnetem in langen Artikeln.
In einem von militärischer Seite ausgehenden Artikel der "Hamburger Nachrichten" ist gesagt, daß bezüglich der Befestigung Helgolands noch gar keine näheren Bestimmungen getroffen seien, weil die Ansichten darüber was aus der Insel zu machen sei, noch von Erwägungen und Untersuchungen abhingen, die vor der Hand noch nicht zum Abschluß gelangt seien. Natürlich werde für den nothwendigsten Inselschutz gesorgt werden, wozu vorläufig die Anlage einer Doppelbatterie auf dem Oberland genüge. In den Reichsetat würden zunächst nur Gelder für Vorarbeiten eingestellt werden.
In Brüssel waren dieser Tage Gerüchte im Umlauf, welche von einer Verschlimmerung im Befinden des Königs der Niederlande zu melden wußten. Darnach sollen am Hofe und in Regierungskreisen des Haag ernste Besorgnisse herrschen.
Zu den russischen Kaisermanövern werden Eisenbahnen und Telegraphen in die Hände der Militärverwaltung übergehen. In Folge der Militärtransporte müssen auf der baltischen Bahn verschiedene Aenderungen im Fahrplan eintreten. Der Telegraph soll nach Möglichkeit zur Verfügung des Publikums bleiben. Während der Kaiser reist, ist der Telegraph, wie stets bei Kaiserreisen, für Privatdepeschen so lange gesperrt bis der Kaiserzug den Bestimmungsort der betr. Depesche passiert hat. Außerdem unterliegen sämmtliche Telegramme aus dem Manöverterrain der verschärften Zensur.
Kaiser Wilhelm nahm eine Einladung der Kö=

[ => Original lesen: 1890 Nr. 63 Seite 2]

nigin von England an, im Juni 1891 London zu besuchen und im Buckinghampalast acht Tage zu wohnen.
Die wiederholten Fälle von Truppenmeutereien in Chatan, wo sowohl Artilleristen, wie Trainsoldaten die Pferdegeschirre durchschnitten haben, um keinen Dienst zu thun, machen in London ein peinliches Aufsehen. Wenn das so weiter geht, ist die Einführung der allgemeinen Dienstpflicht auch in England nur noch eine Frage der Zeit.
Die Spanier werden für ihren Eifer, mit dem sie für die Erwerbung der Karolinen=Inseln eingetreten sind, schlecht belohnt. Auf der zu der Karolinen=Gruppe gehörigen Insel Yap haben kürzlich die Eingeborenen eine Abtheilung spanischer Truppen überfallen, welche unbewaffnet im Wald Holz fällten. Ein Lieutnant und 27 Mann wurden getödtet, die Uebrigen entkamen. Der Gouverneur der Karolinen hat daraufhin einen Dampfer nach Yap gesandt, um die Eingeborenen zu züchtigen, doch haben sich zwei ausgesandte Boote wegen des heftigen Widerstandes der Eingeborenen zurückziehen müssen.
Die Cholera macht in den Provinzen Valencia und Toleda immer noch weitere Fortschritte.
Der König von Rumänien wird am Freitag mit seinem Bruder, dem Thronfolger, als Gast des Kaisers von Oesterreich in Ischl eintreffen. Man bringt diesen Besuch mit Gerüchten über eine Verlobung des rumänischen Thronfolgers mit einer österreichischen Erzherzogin in Zusammenhang.
Eine Trauerkunde kommt aus Ostafrika. Lieutenant v. Arnim von der Wißmann=Schutztruppe, Chef von Saadani, starb daselbst am 6. August an Dysenterie. Derselbe erreichte nur ein Alter von 26 Jahren, war aus eigenem Antriebe in die Schutztruppe eingetreten und hatte im December 1889 Ostafrika erreicht. Er machte als Compagniechef zahlreiche Gefechte mit und zeichnete sich dabei wiederholt aus. Auch seine kräftige Natur unterlag dem Tropenklima, das bis vor kurzem noch keinen Einfluß auf ihn auszuüben schien. Erst in seinem letzten Briefe, der vor wenigen Tagen eingetroffen ist, schilderte er mit voller geistiger Frische, wie man genöthigt sei, die Gräber der Gestorbenen mit gewaltigen Steinen zu bedecken, um die Todten vor den Angriffen der Schakale und Hyänen zu sichern.


- Ueber den Kindesmord und Selbstmord, begangen auf einem Erbpachthofe in Pastow bei Ribnitz, weiß die "M. L." noch Folgendes zu berichten:
Dr. phil. L., welcher in Berlin zuerst in einer chemischen Fabrik thätig war und sich dann mit einem Associe selbst etablirte, hatte in Rostock vor vier Jahren promovirt und dann eine Rostockerin wider den Willen seines Vaters geheiratet, der, in Pastow wohnhaft, seine Hand von ihm abzog. Nachdem Dr. L. das Geld der Frau und die Einlagen von deren zwei Schwestern durchgebracht, sein Geschäft bankerott war und er aus demselben jüngst in Berlin unrecht mäßig mehrere Sachen versilbert, kam er unlängst mit seinem dreijährigen einzigen Kinde, einem Knaben, zu seinen Eltern nach Pastow. Da er dort seine Absicht, zu bestimmter Zeit abzureisen, nicht wahr machte, ermittelten die Eltern, daß er kein Reisegeld habe. Nach diesem peinlichen Eingeständniß begab sich Dr. L. mit dem Knaben auf sein Zimmer. Als die Mutter nach Rücksprache mit dem Vater dem Sohne 40 M. in das Zimmer bringen wollte, öffnete dieser auch noch der Einlaß begehrenden Frau mit den Worten: "Mutter, es ist schon vorüber," sank dann aber sofort auf sein Bett und war in wenigen Augenblicken eine Leiche. Die entsetzte Frau erblickte nun auch den im Zimmer todt daliegenden Knaben. Auf dem Tische stand eine Flasche mit Cyankali, von dem ihr Sohn erst dem Kinde, dann sich selbst das tödtende Quantum beigebracht hatte.
- Fünfundzwanzig Jahre waren in diesen Tagen verflossen, seitdem das Herzogthum Lauenburg, in welchem das ausgedehnte Besitzthum des Fürsten Bismarck und Herzogs von Lauenburg, Friedrichsruhe, gelegen ist, durch die Convention von Gastein in den Besitz Preußens überging, welches damals an Oesterreich eine Geldentschädigung von 1 875 000 Thaler zahlte und am 25. September 1865 von dem Ländchen Besitz ergriff. Am selben Tage wurde Herr v. Bismarck=Schönhausen auch in den Grafenstand erhoben.
- Zwei Prunkschlitten von seltener Pracht sind in der Wagenbauanstalt des Hoflieferanten Ed. Kühlstein, Charlottenburg=Berlin, in der Vollendung begriffen. Es sind zwei Kupee=Schlitten, welche für den kaiserlichen Hof in China, und zwar zum persönlichen Gebrauch für das Kaiserpaar bestimmt sind. Sie sind äußerst reich mit feiner Bildhauerarbeit und Dekorationsmalerei und mannigfacher Vergoldung ausgestattet und mit Drachen aus Goldbronce geschmückt. Diese beiden Schlitten werden Mitte nächsten Monats über Bremen nach Peking versandt werden.
- Ein in Berlin seit Jahren ansässiger Arbeiter erschien, von Gewissensbissen geplagt, auf dem Kriminalkommissariat und gestand, vor zehn Jahren im Lauterhagener Walde vier Personen ermordet und beraubt zu haben. Vorher hatte er das Geständniß schon vor seiner Ehefrau abgelegt. Die Polizei setzte sofort die zuständige Staatsanwaltschaft in Bartenstein in Kenntniß und ordnete die Festnahme des Betreffenden an. Im Jahre 1880 waren dort im Walde thatsächlich zwei Männer und zwei Frauen ermordet worden, ohne daß es gelungen wäre, den Mörder zu ermitteln. Der Inkulpat diente damals in Lauterhagen als Knecht.
Auf schreckliche Weise kam das 3jähriges Töchterchen einer Berliner Maurers ums Leben. Das Kind war beim Spiel einer auf dem Hofraume des betr. Grundstückes befindlichen Kalkgrube zu nahe gekommen und an einer unverdeckt gelassenen Stelle in die mit frisch gelöschtem Kalk gefüllte Grube gefallen. Es gelang zwar, das Kind sofort wieder heraus zu ziehen, doch war dasselbe bereits am ganzen Körper mit Brandwunden bedeckt und die scharfe Flüssigkeit war in Ohren und Nase eingedrungen. Das Kind wurde in die königl. Klinik gebracht, doch verschied es dort bereits wenige Stunden nach der Aufnahme in Folge der inneren Einwirkung der Kalkmasse.
- Ein Berliner Blatt hat "ausgerechnete daß der internationale medizinische Kongreß in Berlin etwa 400 Verlobungen im Gefolge gehabt habe. Ob es aber stimmt? Sicherlich aber sind wohl manche Verlobungen in Folge des Kongresses noch zu erwarten.
- In Berlin wurden im letzten Jahre 192 Liter Bier pro Kopf getrunken, in Bayern aber 260.
- In Crefeld fand am Mittwoch ein erschütterndes Leichenbegängniß statt. 26 Leichen, Opfer des Hauseinsturzes, warteten im Todtenhause des Friedhofes des Geleites zur letzten Ruhestätte. Die Beerdigung geschah auf Kosten der Stadt in feierlichster Weise, die Behörden und die Geistlichkeit waren vollzählig erschienen und eine ungeheuere Menschenmenge wohnte dem tief traurigen Akte bei. Der Konfession nach waren 20 der Verunglückten katholisch, 6 protestantisch; dem entsprechend waren zwei Massengräber hergerichtet. Auf jedes der Gräber ward im Namen der Stadt ein Kranz niedergelegt. Für die Hinterbliebenen und Geschädigten tritt die Stadt helfend ein. Eine Familie ist ganz zu Grunde gegangen, Vater, Mutter und 5 Kinder.
- Der am Dienstag abend von Oels nach Bernstadt abgegangene Personenzug fuhr hinter Oels in der Nähe von Krompusch in eine auf den Bahnkörper dem Zuge entgegenstürmende Schafheerde. Ehe noch der Zug zum Stehen gebracht werden konnte, wurde der 19jährige Hirte bei seinen Bemühungen, die Schafe zu retten, überfahren und schwer verwundet. Auch 39 Schafe wurden getödtet und zum Theil zermalmt. Der Verunglückte wurde nach Bernstadt genommen, woselbst er bald verstarb.
Der Schuhmacher und Gerichtsvollziehergehilfe Georg Ramming von Kulmbach, welcher bei der letzten Reichstagswahl mittels Geld, Bier und Cigarren die Stimmen von fünf Wählern gekauft hatte, wurde vom Landgericht Bayreuth wegen Wahlbestechung zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt. Die fünf Angeklagten, welche ihre Stimmen verkauften, erhielten je ein Monat Gefängniß.
- In Straßburg machte ein Herzschlag dem Leben des Chefs des Generalstabs beim Gouvernement Straßburg, des Oberstlieutenant v. Schlotheim

[ => Original lesen: 1890 Nr. 63 Seite 3]

ein jähes Ende. Der Verstorbene, ein Sohn des bekannten Generals, brachte es nur auf 44 Jahre.


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Anzeigen.

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des zur Konkursmasse des früheren Krämers J. H. Will zu Diedrichshagen gehörigen Pfarrerbkruggehöftes daselbst, wird der auf

Dienstag, den 2. September 1890,
Vormittags 11 Uhr,

zum Verkaufe dieses Grundstücks angesetzte Ueberbotstermin hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß für das letztere im heutigen ersten Verkaufstermin 7000 M. geboten sind.
Grevesmühlen, den 8. August 1890.

Großherzogliches Amtsgericht.


Der
Spiegelglas-Versicherungs-Verein
zu Rostock
(gegründet im Jahre 1864)

versichert Spiegelscheiben u. Spiegel jeder Art, sowie alle sonstigen Glas=Scheiben gegen Zerstörung und Beschädigung. Der Verein zeichnet sich sehr durch seine liberalen Versich.=Bedingungen u. Billigkeit der Prämien, wie durch culante Schaden=Regulirung aus. - Statuten, Antragsformulare, sowie jede gewünschte Auskunft durch Max C. Sass in Schönberg.

Vertreter obigen Vereins.


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Worms

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                          Alleinverkäufer für Schönberg und Umgegend.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 63 Seite 4]

Programm
zur Sedanfeier in Schönberg 1890.
1. Montag, den 1. September:

Abends 6 1/2-7 1/2 Uhr: Unterhaltungsmusik vor dem Vereinslocal.
Abends 7 1/2 Uhr: Beginn des Fackelzuges vom Siemzerthore aus.
Abends 8 Uhr: Bekränzung des Kriegerdenkmals.
Abends 8 1/2 Uhr: Festrede, patriotische Gesänge.
Abends 9 Uhr: Commers und Concert im Schützenhause. - Eintrittsgeld 20 Pf.

2. Dienstag, den 2. September:

Morgens 6 Uhr: Weckruf durch die Stadt.
Morgens 9 1/2-11 Uhr: Concert auf dem Markte.
Nachmittags 1 Uhr: Festzug durch die Stadt vom Siemzer Thore bis zum Schützenhause.
Nachmittags 2 Uhr: Beginn des Schießens nach Silber= und Alfenidegewinnen, sowie der Kinderbelustigungen auf dem Baubrink.
Nachmittags 2 Uhr: Concert im Schützenhause. (Eintrittsgeld 20 Pf.)
Abends 7 Uhr: Einmarsch.
Abends 8 Uhr: Beginn der Festbälle im Schützenhause und im neuen Boye'schen Saale
Eintrittsgeld für Herren à 1 M. 50 Pf.
Eintrittsgeld für Damen à 50 Pf.

Um recht rege Betheiligung an dieser nationalen Feier bittet                          
Das Sedan=Comité
des Kriegervereins f. d. Fürstenthum Ratzeburg.


Das Sedanfest
wird auch in diesem Jahre in bekannter großartiger Weise in Ratzeburg gefeiert.


Am Sonntag, den 24. d. Mts.:
Concert

im Garten des Herrn Gastwirth Boye und laden zu recht zahlreichem Besuche ergebenst ein

                                                    die Vereinsmusiker.
Entree à Person 30 Pfennige.
Anfang: Nachmittags 4 Uhr.
Schönberg, den 18. August 1890.

NB. Bei ungünstiger Witterung findet das Concert im Saale statt.


Frischen
Sommerfang=Hering
empfiehlt                                                    W. Wieschendorf.


Sommerfang-Flohm-Hering
beste Waare
empfiehlt                                                    C. Kremer.


Feinsten Berger                          
Sommerfang=Hering
empfiehlt                                                    Aug. Spehr.


Sommerfang=Heringe
empfing und empfiehlt                                                    
                                                    A. Zander.


Neuen Sommerfang-Hering
empfiehlt                                                    
                                                    J. F. Eckmann.


Feinsten
Sommerfang=Hering
empfiehlt                                                    Heinrich Otto.


Berger
Sommerfang=Flohm=Hering
in feinster Qualität empfiehlt                                                    
Schönberg.                                                     Max C. Sass.


Empfehle:                                                    
Prima Weinessig zum Einmachen.
                                                    Max C. Sass.


Eine größere Sendung zwei= und dreischaariger

Pflüge

aus der Pflugfabrik von Ed. Schwartz & Sohn Berlinchen ist für meine Commissionslager eingetroffen und empfehle dieselbe zu Fabrikpreisen.
Schönberg, den 18. August 1890.

                                                    Joh. Bockwoldt,
                                                    Schmiedemeister.


Frischen hiesig. Schleuder-Honig
à Pfund 75 Pfg.
empfiehlt                                                    H. Brüchmann.


Gute reife Aepfel
hochfeine Tafel= und Kochbirnen
empfiehlt                                                    J. Koopmann.


Lehrerinnen u. junge Mädchen, welche sich ihrer weiteren wissenschaftlichen oder häuslichen Ausbildung wegen in Lübeck aufhalten wollen, finden zu Michaelis resp. früher, liebevolle Aufnahme im Hause einer früheren Lehrerin. Beste Referenzen. Näheres u. d. Adresse: A. R. Antonistraße 3 part. Lübeck.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
6,55 Vorm. 9,50 Vorm. 3,21 Nachm. 7,19 Abends. 11,12 Nachts.
Nach Kleinen:
7,51 Morg. 10,13 Vorm. 12,51 Nachm. 5,29 Nachm. 8,48 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 63 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 63 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 15. August [gedrucktes Datum 19. August] 1890.

 

 

[Die Beilage ist im Original nicht vorhanden.]

 

 

 

 

 


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