No. 76
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Oktober
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 76 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Der Besuch des Kronprinzen Rudolf von Oesterreich am Hofe des deutschen Kaisers und der herzliche Empfang, welcher demselben in Berlin zu Theil geworden ist, soll nach den neuesten Nachrichten eine höchst bemerkenswerthe Monarchen=Zusammenkunft im Gefolge haben. Es soll nämlich Kaiser Franz Joseph im nächsten Jahre in Begleitung seiner Gemahlin, der Kaiserin Elisabeth dem deutschen Kaiserpaare einen Besuch abstatten. Es würde übrigens seit langer Zeit dies das erste Mal sein, daß die österreichische Kaiserin eine mit fürstlicher Repräsentation verbundene Reise unternähme, das erste Mal überhaupt, daß sie ihren hohen Gemahl auf einer so bedeutenden Reise begleiten würde.
Betreffs der Kölner Dombaufeier hört man nachträglich, daß die Initiative zu derselben vom Kaiser selbst ausgegangen ist. "Wie Reich und Arm zur Vollendung dieses deutschen Nationaldenkmals beigetragen haben, so solle auch die Feier keine einseitig preußische sein, sondern eine deutsche, zu der er die deutschen Souveräne einzuladen gedenke."
Die russischen Grenzverletzungen haben sich in letzter Zeit wieder bedenklich vermehrt: Angriffe auf Schmuggler auf preußischem Gebiet, lebensgefährliche Verwundung eines preußischen Ortsschöffen, sind die neuesten Bethätigungen der "russischen Annäherung." Gründliche Untersuchung und energische Reklamationen werden den Geschädigten, unter welchen der preußische Staat obenan steht, hoffentlich zu ihrem Recht verhelfen.
Oesterreich=Ungarn. Bei dem Kaiser Franz Joseph sind gegenwärtig hohe Gäste zu Besuch. Der König von Sachsen sowohl, wie der König und die Königin von Griechenland weilen in Wien und sind von dem Kaiser, der seit einigen Tagen von seiner galizischen Reise zurückgekehrt ist, auf die herzlichste und freundlichste Weise schon am Bahnhofe empfangen worden. - Graf Andrassy soll jetzt wieder Lust haben, den Baron Heymerle zu ersetzen und das Steuerruder für die auswärtigen Angelegenheiten des österreichischen Kaiserstaates wieder in seine bewährte Hand zu nehmen. - In Pest ist am Montag der Reichstag eröffnet worden und damit hat die letzte Session der gegenwärtigen Legislatur=Periode begonnen.
Großbritannien. Während England vor Dulcigno an der Spitze der Demonstration gegen die Türkei steht, sieht es in seinem eigenen Lande trüber und trüber aus. Wunderbarerweise geht in dem meerumspielten Inselreiche mit den auswärtigen politischen Spielereien stets eine innere Schwäche Hand in Hand. So stark und mächtig England ist, so sehr es seine Hand auch in den entlegensten Welttheilen fühlen läßt, so wenig erweist es sich in der Lage, in dem eigenen Heim, in den "vereinigten Königreichen" Ruhe und Frieden und Sicherheit zu schaffen. Wieder meldet der Telegraph von einem Agrar=Morde in Irland und mehr und mehr spitzen sich die Zustände auf der "grünen Insel" zu. Die Regierung geht damit um, etwa 30 Mitglieder der irischen Land=Liga in den Anklagezustand zu versetzen.
Türkei. Der bereits angekündigte Beginn des Trauerspiels von Dulcingo ist abermals abgesagt worden, offenbar weil Fürst Nikita mit dem Studium seiner Rolle noch nicht fertig geworden ist, oder die Rolle, die ihm das europäische Konzert übertragen hat, überhaupt nicht zu übernehmen willens ist. Wenigstens wird aus Ragusa gemeldet, daß die vor Montag angesagte Abfahrt der vereinigten Flotte in Folge neuer von Montenegro veranlaßter diplomatischer Verhandlungen wieder verschoben worden ist. Will die Flotte jedoch wirklich Ernst machen, so wird sie sich beeilen müssen, denn alle Berichte aus Ragusa stimmen darin überein, daß Anfang October die europäischen Panzerkolosse in Folge der um diese Zeit hereinbrechenden Stürme nicht mehr in der Nähe der Küste weilen können. Muß sich aber die Flotte zurückziehen, noch ehe sie ihre Feuerschlünde hat sprechen lassen, so ist das das Signal für die Albanesen zu neuen Gewaltthätigkeiten gegen die Montenegriner. In diesem Falle dürfte Fürst Nikita auch ausrufen: Gott bewahre mich vor meinen Freunden, vor meinen Feinden werde ich mich selbst schützen können! Uebrigens hat jetzt der Sultan gegenüber dem Doyen des diplomatischen Corps, dem deutschen Botschafter, Grafen Hatzfeld, bezüglich Dulciguos sich dahin geäußert, daß er den Ereignissen ihren Lauf lassen werde. Die Verantwortung für dieselben würde auf Europa zurückfallen. Die in Constantinopel beglaubigten Botschafter der Mächte haben dem Minister des Auswärtigen nunmehr eine Note überreicht, worin dieselben den in den früheren Noten bezüglich der montenegrinischen Frage eingenommenen Standpunkt absolut aufrecht erhalten.


- Kaiser Wilhelm kommt zum Kölner Dombaufest mit der Kaiserin und dem Kronprinzen, der Kronprinzessin und allen Prinzen seines Hauses und hat auch alle deutschen Fürsten eingeladen. Er wünscht, daß es als ein Nationalfest angesehen werde, da Fürsten, Bürger, Katholiken und Protestanten zum Baue beigetragen haben.
- In Berlin ist der Geh. Rath Dr. Wilms an einem Blutsturz gestorben. Er war einer der berühmtesten Aerzte und Operateure. Ganz Berlin nimmt Theil an dem Fall; denn der Verlust eines ausgezeichneten Arztes und menschenfreundlichen Mannes trifft Unzählige. Wilms war auch dirigirender Arzt der bekannten Anstalt Bethanien.
- Der Finanzminister Bitter in Berlin 67 Jahre alt, hat sich dieser Tage mit Fräulein Clara Nerenz, 37 Jahre alt, verheirathet. Verlobt waren sie nur 5 Tage, da sie nicht viel Zeit zu verlieren hatten. -
- Förster und Landwirthe prophezeien heuer einen gelinden Winter. Den Förstern dienen seit altersher die Haidekräuter, zumal die Erycäen, als Richtschnur für die Witterung. Während im vorigen Jahre die Erica vulgaris und herbacea auf den Blüthenrispen bis in die oberste Spitze mit Blüthen besetzt war, setzte sie heuer kaum zur Hälfte Blüthen an welcher Umstand auf einen gelinden Winter schließen läßt. Auch nach den Bienen beurtheilt man Gleiches, denn während diese um dieselbe Zeit des Vorjahres sich schon verbaut hatten, setzen sie heuer noch Wachs an, und zwar häufig auch außerhalb der Stöcke.

[ => Original lesen: 1880 Nr. 76 Seite 2]

- Der Brocken, der höchste Berg in Deutschland, hat am 20. September seine Winter= und Schneemütze aufgesetzt.
- In Halberstadt hat der Major von Willich seinen Obersten v. Osten, Kommandeur des dort garnisonirenden Kürassier=Regiments, im Duell todt geschossen.
- Bei einem der jetzigen Cavallerie=Manöver stürzte das Pferd eines Ulanen im ersten Gliede, die Lanze rannte sich in den Boden fest, durchbohrte dem Hintermann, dessen Pferd ebenfalls stürzte, die Brust, ohne daß der Reiter aus dem Sattel kam. Pferd und Reiter erhoben sich so rasch, als sie gefallen waren, wieder und so sprengte der halbtodte Ulan mit abgebrochener Lanze in der Brust noch ein Stück weiter, bis er besinnungslos vom Pferde stürzte.
- Das Wasser läuft einem im Mund zusammen, wenn man von dem Pfälzer Städtchen Freudenstadt liest, daß die 1420 Bürger keinen Heller umschlagen und Steuern bezahlen, sondern voriges Jahr sogar baare 80,000 M. unter sich getheilt haben. Das macht, das glückliche Städtchen besitzt durch uralte Schenkung einen prächtigen Wald von etwa 8000 Morgen und saftige Wiesen und löst daraus 200-300000 M. Reingewinn. Jeder Bürger bekommt Brenn= und Bauholz und Streu umsonst und 50-60 M in Baarem.
- Im Deutschen haben die Einjährig=Freiwilligen in München diesmal folgende Themata (nach Auswahl) zu bearbeiten gehabt; 1) Will einer in der Welt was erjagen, mag er sich rühren, mag er sich plagen. 2) Vaterlandsliebe - Ursache und Wirkungen derselben. 3) Arbeit ist Leben, Unthätigkeit ist Tod.
- In Wien ist die Fürstin Ditrichstein gestorben, berühmt durch vier Töchter, die zu den größten Schönheiten Oesterreichs gehören: Gräfin Therese Herberstein, Gräfin Mensdorf=Puilly, Fürstin Hatzfeld und Gräfin Gallas.
- In den amerikanischen Seebädern kostet die Verpflegung eines Hundes wöchentlich 1 Pfd. Sterling; denn die Damen lassen ihren Schoßhündchen die theuersten Leckerbissen auftragen.
- Der reiche schlesische Graf Henkel von Donnersmarck hatte neulich den russischen Thronfolger zu einer Jagd auf seinem Gute Klobedczko in Polen eingeladen, aber ein paar Tage vor dem Eintreffen des Prinzen ging das große Schloß in Flammen auf und brannte vollständig nieder. Man will wissen, daß unter den russischen Arbeitern, die der Graf zum Umbau des Schlosses aus Petersburg hatte kommen lassen, Nihilisten gewesen wären, welche die Balken und Wände mit Petroleum bestrichen hätten.
- Richard Wagner war, wie man aus Neapel schreibt, vor einiger Zeit wiederum nicht unerheblich an der Kopfrose erkrankt. Der Arzt der ihn in Neapel behandelt, rieth ihm, nach der Wasserheilanstatt Gräfenberg in Schlesien zu gehen und sich dort einer Cur zu unterziehen.
- Ihrer alten Sitte getreu, jährlich mit dem Norden und Süden Deutschlands für die Orte ihrer Versammlungen zu wechseln, tagten die Naturforscher und Aerzte seit dem 18. d. M. in Danzig, nachdem sie voriges Jahr in Baden-Baden gewesen waren, und werden dem am 21. d. gefaßten Beschlusse gemäß nächstes Jahr nach Salzburg ziehen.
- Im Krieg und Frieden kommt gar viel auf die Geschwindigkeit und auf die "affenartige Behendigkeit" an. Nicht nur bei den Soldaten, die schon manche Schlacht mit den Beinen, d. h. mit Geschwindmärschen gewonnen haben, sondern auch bei den Kriegsschiffen. Der "Große Kurfürst", das schwere deutsche Panzerschiff, liegt im Kanal, wo er am tiefsten ist, und man will keine neuen Panzerkolosse mehr bauen, sondern kleinere Panzerfahrzeuge von der allergrößten Geschwindigkeit bis zu 20 Seemeilen in der Stunde; jedes soll nur 2 Geschütze, aber 1500=Pfünder erhalten. Die Geschütze dieser Fahrzeuge sollen in einen drehbaren, schwer gepanzerten Thurm auf dem Verdeck gestellt werden und das Fahrzeug so niedrigen Bord haben, daß es nicht hoch über Wasser ragt und bei seiner großen Schnelligkeit und Lenksamkeit nur schwer zu treffen ist. Man hofft überdies 6-8 solcher schnellen Fahrzeuge für dasselbe Geld herzustellen, wie für einen Kurfürsten.
- Das Einschlafen von Geschworenen ist nach dem Reichsgericht kein Revisionsgrund. Bei einer Sitzung des Schwurgerichts Tilsit hatte ein Geschworener zeitweise so fest geschlafen, daß er der Verhandlung nicht ununterbrochen hatte folgen können; der Verurtheilte glaubte nun, daß aus diesem Grunde der Wahrspruch, zu welchem, jener mitgewirkt als nichtig anzusehen sei. Diese Behauptung, sagt das Reichsgericht, ist nicht geeignet die Revision zu begründen, da das Gesetz nur die ununterbrochene physische Gegenwart der gesetzlich erforderlichen Zahl von Geschworenen fordert und fordern kann, daß durch dieselbe die Rechtsbeständigkeit des Verfahrens bedingt ist, wogegen es der Gewissenhaftigkeit der Geschworenen anheimgestellt ist, daß sie die Pflichten der Geschworenen, wie es der von ihnen geleistete Eid (§. 288 der Strafprozeßordnung) ihnen auferlegt, getreulich erfüllen, daß sonach auf die Behauptung, ein Geschworener habe seine Amtspflicht durch Mangel an Aufmerksamkeit oder zeitweises schlafen verletzt, die Revision nicht gestützt werden kann.
- Drei große Sonnenflecke nebst mehreren kleinen sind jetzt sichtbar. Der scheinbar größte befindet sich etwas südlich des Mittelpunktes der Sonne und gleich einem stark geränderten schwarzen Streifen, welcher von einem matteren, deutlich begrenzten Felde umrahmt ist, während die zwei andern erst langsam auf dem Ostrande der Sonne hervortreten und allem Anscheine nach späterhin den ersten an Dimensionen übertreffen werden. Schon mit einem Opernglase ist es möglich, die Flecken zu beobachten, doch gebrauche man die Vorsicht, die Oculare zu blenden, denn Viele verloren schon bei Außerachtlassung der Blendung das Augenlicht.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Lüdersdorf belegene Büdnerei Nr. 19 des Gastwirths Carl Fahrenkrug daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag, den 5. October d. Js.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 23. Juli 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.     


Oeffentliche Versteigerung.

Am Freitag den 1. October d. J. Nachmittags 1 Uhr sollen in Mannhagen die nachgenannten Pfandstücke als:

ca. 300 Stiege Hafer, ca. 150 Stiege Roggen, ca. 5 Fuder Kleeheu, 2 Fuder Wiesenheu, 2 Milchkühe, 2 Pferde, 4 Schweine, 1 2 1/2jähriges Füllen, 2 Bauwagen, 5 Sack Roggen, 100 leere Säcke und event. 25 Sack Waizen.
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Falls der Ausdrusch des zuerst gedachten Getreides noch beschafft werden kann, erfolgt der Verkauf der Körner und des Strohes getrennt, sonst zusammen.
Sammelplatz der Käufer beim Bauervogt Brüggmann in Mannhagen.
Schönberg den 23. September 1880.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


[ => Original lesen: 1880 Nr. 76 Seite 3]

Verkaufsanzeige.

Am Donnerstag den 7. October d. J. von Morgens 9 Uhr an sollen auf dem Domhofe zu Ratzeburg die Böttcher Wulf'schen Nachlaßsachen als namentlich:

das gesammte Böttchergeräth, sämmtliches Stuben=, Haus= und Küchengeräth, Mannskleidungsstücke, 2 Taschenuhren u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Torf=Auction.

Am Freitag den 8. October Morgens 9 Uhr auf dem Kuhlrader Moor und
am Sonnabend den 9. October Morgens 9 Uhr auf dem Gr. Rünzer Moor Auction über

Form= und Ruthentorf

bei freier Concurrenz stattfinden.
Schönberg i. M., den 28. September 1880.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Bestes Wagenfett
und
Maschinenöl
empfiehlt zu äußerst billigen Preisen                          
                                                    Aug. Spehr.


Von jetzt ab wohne ich in dem neuerbauten Hause der Wittwe Kähler und bringe zugleich meinen geehrten Kunden von Stadt und Land meine

fertige Herrengarderobe,

sowie mein gut assortirtes Lager von Tuchen und Bukskins in freundliche Erinnerung.

Achtungsvoll
                          H. Hundt,
                          Herrenkleidermacher.


Lederne - Zugstiefel

für Damen, Kinder Schnürstiefel und Knopfstiefel hat vorräthig

                                                    H. Söhlbrandt,
                                                    Schuhmachermeister.

Meine Wohnung ist beim Tischlermeister Herrn Fick.
Schönberg im September 1880.


Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich das Schönberger Markt mit einer sehr großen Auswahl

Schuhwaaren

besuchen werde; als Damenstiefel in Zeug, Glacée, Chagrin und Roßleder; dasselbe für Mädchen und Kinder; Promenaden und Halbschuhe mit und ohne Absatz von Zeug und Leder, Kinderstiefel in allen Größen, Herrnstiefeletten zu den billigsten Preisen.
Mein Stand ist vor der Apotheke.

                                                    J. Schleuß,
                                                    Schuhmachermeister aus Lübeck.


Den geehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend hiermit zur Nachricht, daß wir zum bevorstehenden Herbstmarkte wieder mit einer großen Auswahl von holsteinischem Fußzeug für

Herren, Damen und Kinder

anwesend sein werden, gute reelle Waaren zu den billigsten Preisen versprechend. Wir bitten um gütigen Zuspruch.

Johannes Rohwedder,      
Ferdinand Rohwedder,     
aus Preetz in Holstein.       

Die Bude mit Damenfußzeug steht vor dem Hause des Herrn Wieschendorf am Markt.


Am Sonntag den 3. October letzte diesjährige

Tanzmusik

wozu ergebenst einladet

Carlow.                                                     J. Eckmann.


Concertanzeige.

Die Unterzeichnete wird unter gütiger Mitwirkung des Herrn Organisten Meier in Schönberg, eines Cellisten und eines Damenterzetts aus Lübeck am Sonntag den 3. October d. J. in der Kirche zu Schönberg ein

Concert

geben, wozu sie ein hochgeehrtes Publikum Schönbergs und der Umgegend freundlichst einladet.

Anfang des Concertes Nachmittags 4 1/2 Uhr.
Entrée à Person 1 Mark.
                                                    C. v. Zangré,
                                                    Concertsängerin aus Lübeck.

Programm.

1. Toccata und Fuge für die Orgel von J. S. Bach.
2. Arie f. Sopran aus "Judas Maccabaeus" v. Händel.
3. Melancolio für Violoncello von Schuberth.
4. Hymne für 3 Frauenstimmen von Neukomm.
5. Sonate für die Orgel von Mendelssohn-B.
6. "Tröstung" für Sopran von Mendelssohn-B.
7. Andante religioso für Violoncello v. Goltermann.
8a. Abendlied von Kuhlau für 3 Frauenstimmen.
8b. "Ach bleib bei uns" v. Hauptmann. für 3 Frauenstimmen.


Am Sonntag und während der Markttage
Erlanger Bier
vom Faß.
                                                    Boye.


Hauspähne und Hobelspähne hat abzugeben

F. Westphal, Zimmermeister.     


Grabkreuze
in größter Auswahl
empfehlen billigst
Jürgensen & Robschuld
Lübeck, gr. Burgstrasse 717.


= Lampen. =
als Hängelampen und Tischlampen
in neuesten Mustern,
sowie Glocken, Cylinder und Docht
empfiehlt sehr billig                          
                                                    W. Wieschendorf,
                                                    Klempner.


Eine Auswahl gut und dauerhaft gearbeiteter Möbeln

hat vorräthig und empfiehlt
                                                    W. Nothdurft.
Siemzerstraße Nr. 148 a.


Entlaufen.

in voriger Woche auf dem Wege von Holstein, durch Lübeck bis Kl. Mist eine Starke. Wer über dieselbe Nachricht geben kann, wolle sich melden beim Handelsmann

H. Lüer in Kl. Mist.       


Zu verkaufen:
2 gute Bauwagen
4 Stand Betten    
Schönberg.                                                     N. Nehls.


Von jetzt an wohne ich im Hause des Herrn Mußfeld, Siemzerstraße 108.

E. Söhlbrandt,       
Hebamme.           


Von jetzt an wohne ich im Hause der Schuhmacher=Wittwe Kleinod.

Frau Eckmann,       
Hebamme.            


[ => Original lesen: 1880 Nr. 76 Seite 4]

Rechnungsabschluß
der Feuerassecurranz=Societät
im Fürstenthum Ratzeburg
für das Jahr 1879,
wie solche in der General=Versammlung am 1. Mai c. der Direction vorgelegt und von derselben richtig befunden, auch von Großherzoglicher Landvogtei revidirt und dechargirt ist.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg August 1880.

Die Direction der Feuerassecuranz=Societät im Fürstenthum Ratzeburg.
C. J. W. Burmeister.       F. Stüve.


Die Internationale Gummifabrik
Berlin, S. W., Allexandrinen-Strasse 116
empfiehlt und versendet en gros es en detail alle existirenden sowie technische und chirurgische Specialitäten, Wund- und Augen-Schwämme.
Preis-Courant gratis.


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren:

D. 24. August ein unehelicher Sohn zu Schönberg
D. 31. eine uneheliche Tochter zu Schönberg.
D. 1. Sept. ein unehelicher Sohn zu Schönberg.
D. 31. August dem Bahnwärter Scharnhorst zu Rupensdorf eine Tochter.
D. 6. Sept. dem Lehrer Godenschweger zu Wahlsdorf eine T.
D. 9. dem Arbeitsmann Mayborg zu Torisdorf ein S.
D. 11. dem Ackerbürger Joh. Burmeister zu Schönberg ein S.
D. 14. dem Hauswirthsanerben Klüßmann zu Selmsdorf ein Sohn, geboren zu Lockwisch.
D. 23. ein unehelicher Sohn zu Mahlzow.
D. 23. dem Maschinenarbeiter Retelsdorf zu Schönberg eine T.
D. 23. dem Arbeitsmann Maack zu Lockwisch ein S.

Gestorben:

D. 1. Sept. Maria Dorothea Louise Lenschow, Schuhmachertochter zu Schönberg, 24 Tage alt.
D. 2. Wilhelm Johann Joachim Asmus Ollmann, Arbeitsmannsohn zu Schönberg, 4 M. 12 T. alt.
D. 3. Holländer Rudolph Christian Friedrich Janssen aus Kl. Rünz, gest. zu Torisdorf, 55 J. 8 M. alt.
D. 6. Antonie Louise Catharina Maria Krüger, Gastwirthstochter zu Schönberg, 7 M.19 T. alt.
D. 8. Elisabeth Catharina Marie Oldekop, Webertochter zu Schönberg, 1 J. 1M. alt.
D. 9. Meta Catharina Maria Elisabeth Kniep, Pferdehändlertochter zu Schönberg, 1 J. 26 T. alt.
D. 12. Johann Meyborg, Arbeitsmannssohn zu Torisdorf, 2 Tage alt.
D. 11. Anna Marie Else Catharina Ladendorf, Handelsmanntochter zu Schönberg, 15 Tage alt.
D. 14. des Backer Wilhelm Giercke todtgeborenes Söhnlein.
D. 14. Marie Louise Feodore Oesen, Arbeitsmanntochter zu Schönberg 7 J. 8 M. alt.
D. 17. Elisabeth Margaretha Maria Boye geb. Albrecht, Webermeisterwittwe zu Schönberg, 77 J. 9 M. alt.
D. 20. Paul Carl Wilhelm Gottlieb Schrep, Schlossermeistersohn zu Schönberg, 1 M. 23 T. alt.
D. 19. des Hauswirth Jochen Freitag zu Gr. Siemz todtgeborenes Söhnlein.
D. 20. Der am 14. September zu Lockwisch geborene Sohn des Anerben Klüßmann zu Selmsdorf.
D. 22. Ernst Joachim Heinrich Dierck, 8 M. 13 T. alt
D. 25. des Arbeitsmanns Fritz Beck zu Schönberg todtgeb. T.
D. 26. Marie Magdalene Ollrogge, Schulmeistertochter zu Petersberg, 21 Jahre 8 Tage alt.

Eheschließung.

D. 24. Sept. Arbeitsmann Jochen Peter Heinrich Creutzfeldt aus Carlow und Caroline Elisabeth Catharine Anna Krohn aus Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 3. October.
Frühkirche: Fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 30.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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