No. 93
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. November
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 93 Seite 1]

- Graf Beust hat seiner Zeit das wahre Wort gesprochen: "Oesterreich wird unregierbar, wenn eine Nation zufriedengestellt wird; sie müssen alle unzufrieden sein, um regiert werden zu können." Dieses Ziel scheint jetzt erreicht zu sein. Die Czechen, unzufrieden über den Sturz Hohenwart's, werden durch den jetzt erst erfolgten Rücktritt Beust's nicht wieder versöhnt, bei den Deutschen hat die Uebersendung der seidenen Schnur an Beust die gute Wirkung der Entlassung Hohenwarts wieder vollständig aufgehoben. Kellersperg freit für sein Ministerium und erhält überall Körbe. Andrassy wird an Beust's Stelle nur berufen, um das Cabinet in Pesth zu zerstören. Dann, wenn alle Stämme unzufrieden sind, kommt Lonyay an die Reihe, ein charakterloser, plump ehrgeiziger und geldgieriger Mann, dem es zuzutrauen ist, daß er die Politik der Revanche gegen Deutschland zu eröffnen im Stande ist.
- Nach der "Kreuzztg." soll der Kaiser von Oesterreich dem Grafen Beust versichert haben, daß er die von ihm inaugurirte Politik fortsetzen werde.
- Bayern besaß bis zu diesem Jahre nur einen Handelsgerichtshof, der in Nürnberg seinen Sitz hatte. Seitdem aber das Oberhandelsgericht In Leipzig in's Leben getreten und somit die einheitliche Rechtssprechung in Handels- und Wechselsachen für ganz Deutschland gesichert war, theilte Bayern jenen größeren Gerichtshof und errichtete mehrere Handelsappelgerichte in verschiedenen Theilen des Landes. Das zu München hielt seine erste Sitzung am letzten October nach einer Eröffnungsrede des Präsidenten, dem 4 Räthe und 8 Kaufleute als Beisitzer zugetheilt sind.
- Die preußischen Behörden weisen wiederholt darauf hin, daß nach einer österreichischen Verordnung vom 10. Mai 1867 jeder Ausländer, der sich nach Oesterreich begiebt, mit einem ordnungsmäßigen Passe oder mindestens mit einer solchen Urkunde versehen sein muß, welche über den Vor- und Zunamen, den Charakter oder die Beschäftigung und den Zuständigkeitsort des Reisenden vollen Aufschluß gewährt.
- Das Denkmal, welches dem Kaiser Maximilian von Mexiko auf dem Hauptplatze in Hietzing bei Wien errichtet wurde, ist in Gegenwart des Kaisers von Oesterreich feierlich enthüllt worden. Es ist nach einem Entwurfe des Bildhauers Meixner in Bronce gegossen und ruht auf einem Postamente von carrarischem Marmor. Die Züge des wohlgetroffenen Antlitzes sind mild und sanft und verleihen der Statue einen ungemein harmonischen Charakter.
- Die französische Stadt Dijon ist zwar von unsern Truppen geräumt, gehört aber vorläufig noch zum neutralen Gebiet, d. h. die französische Regierung darf dort nur so viel Soldaten haben, als zur Aufrechthaltung der Ruhe erforderlich sind. Deutsche Soldaten nun, die durch Dijon kamen und die Stadt besehen wollten, wurden von der franz. Besatzung daran verhindert. Die Folge davon war, daß auf Manteuffels Befehl die Franzosen Dijon verlassen und nach Chalons zurückkehren mußten.
- Es ist die Rede davon, die Hazard-Spielhäuser in Paris wieder einzuführen, und schon haben Unternehmungslustige hohe Abgaben dafür an die städtische Kasse zu zahlen sich erboten. Eine Zeitung, die noch vor kurzer Zeit das Amtsblatt von Frankreich war, wagt sogar zu sagen, die Herstellung dieser Spielhäuser würde eine moralische That sein. Alle Hotelbesitzer und Restaurateure sammt den Ladeninhabern der Boulevards sind entzückt von der Idee: Paris eine Spielstadt! Die Fremden würden in Haufen herbeiströmen, es würde das ganze Jahr hindurch ein Goldstrom fließen. "Man sollte schon aus Patriotismus das Spiel in Paris herstellen, damit Niemand mehr nach Baden, Ems, Homburg oder Wiesbaden gehe." Eine friedliche Anzahlung auf die große Revanche der Franzosen!
- Weil Bayern zu Deutschland gehört, so will man in Paris kein bayrisches Bier mehr trinken. Die Wirthe aber sind schlau und wissen sich zu helfen. Sie haben das bayerische Bier in schwedisches umgetauft, und nun schmeckts den Franzosen besser als zuvor.
- Aus Ay vom 8. d. Mts. wird der "Post" folgendes, an einem preußischen Soldaten verübte Verbrechen berichtet: "Heute früh wurde die ganze Garnison unseres Städtchens in Aufregung versetzt. In einem Stalle, in welchem 10 Pferde des Bataillons stehen, fand der zuerst dorthin kommende Kutscher die Thüre offen, 7 Pferde, die besten des Bataillons, gestohlen und die Stallwache todt in ihrem Blute schwimmend. Nachts 12 Uhr war das letzte Pferd, welches von einer kleinen Tour kam, in den Stall gebracht. Neben der Thür, die verschlossen war, sind zwei Steine (das Haus ist nach französischer Manier sehr leicht gebaut) herausgenommen, die Thüre dann geöffnet und die Stallwache, ein Trainsoldat Namens Burmeister, mittelst einer Wagenrunge mit Hieben über den Kopf erschlagen.
- Unter den jetzt im Münchener Kunstverein ausgestellten Kunstwerken befindet sich ein von Ph. Verron gefertigtes politisches Schachspiel. - Die Hauptfiguren desselben bestehen aus den portraitähnlichen Köpfen der Hauptpersonen des letzten Krieges; auf der einen Seite der deutsche Kaiser, die deutsche Kaiserin, der Kronprinz, Bismarck, Moltke, Prinz Friedrich Carl etc., und auf der andern Napoleon, Eugenie, Thiers, Gambetta etc. Die avancirenden stellen einerseits preußische Ulanen, baierische Chevauxlegers und andererseits Turcos und Spahi's vor und die vier Thürme sind durch die symbolischen Figuren der Festungen Straßburg, Metz, Mainz und Rastatt repräsentirt. Die Ausführung ist eine in allen Theilen künstlerische und erregt dieses jedenfalls interessante Schachspiel auch allgemeine Bewunderung.
- In Folge wiederholter ruchloser Versuche, das Schillerdenkmal in Berlin ein permanenter Wachtposten, aus 2 Schutzleuten bestehend, daselbst aufgestellt worden, den die einzelnen Polizeireviere abwechselnd zu stellen haben. Das Denkmal ist glücklicherweise bis jetzt noch unversehrt, dagegen das Gitter an einigen Stellen bereits zerbrochen und beschädigt.
- In Regensburg ist Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis, königl. Kronoberpostmeister, erblicher Reichsrath etc. gestorben. Er war 1802 geboren. Der Fürstentitel geht auf seinen 9jährigen Enkel über.
- In Berlin studiren jetzt 16 Japanesen. Vornehmlich befleißigen sie sich der medicinischen Wissenschaft, aber auch der Naturwissenschaft und Jurisprudenz. Sie tragen zwar gewöhnliche Civikleider

[ => Original lesen: 1871 Nr. 93 Seite 2]

nach gewöhnlichem Schnitt, erregen aber durch ihre besondere Gesichtsbildung das allgemeine Interesse.
- Ein Herr wollte in einem Gasthause in Debreczin seine Zeche bezahlen und überreichte dem Kellner ein 20-Francsstück. Da jedoch die mit Gold bezahlenden Wirthshausgäste heutzutage in Oesterreich sehr selten sind, Betrügereien aber mit falschem Gelde häufig vorkommen, wurde der Fall sofort bei der Stadthauptmannschaft angezeigt. Diese ließ den Fremden rufen, die 22 Goldstücke, welche dieser noch bei sich hatte, untersuchen und constatirte, daß das Gold des Verdächtigten echtes Gold sei.
- Wie verlautet, befand sich dieser Tage in Wien ein Grieche, welcher, auf dem ganzen Leibe tätowirt, nicht verfehlt hatte, auf der Klinik des allgemeinen Krankenhauses, wo sich derselbe präsentirte, großes Aufsehen zu erregen. Derselbe ist in den sogenannten besten Jahren, ein Mann von colossalem Gliederbau und athletischer Kraft, ohne welche er die Operation nicht überstanden hätte, welche ihn eben zur Sehenswürdigkeit ersten Ranges gemacht. Er wurde vor ungefähr 3 Jahren in den chinesischen Gewässern kreuzend aufgegriffen und nebst 2 Collegen zur Tätowirung verurtheilt. Die beiden andern hielten die Procedur nicht aus und starben. - Der Held unserer Erzählung wurde durch 9 Monate hindurch tätowirt. Die Bilder, welche dem Gefangenen durch lauter Punktstiche auf den Leib gezeichnet wurden, wurden in Gegenwart einer Abteilung Soldaten ausgeführt, welche Befehl hatten, den Verurtheilten bei der geringsten Widersetzlichkeit oder Fluchtversuch sofort zu tödten. Der also Tractirte beschreibt den Act der Tätowirung als einen maßlos schmerzlichen. Tag für Tag wurde an vier bis fünf Stunden eine Partie des Körpers nach der andern tätowirt, und die erhaltenen Nadelstiche zählten täglich nach Tausenden. Der Tätowirende steckt eine lange, fein zugespitzte Stahlspitze in ein Farbenschälchen - zwei Farben, roth und blau, wurden angewendet - und stieß dann die also gefärbte Spitze in die betreffende Stelle der Haut, aus welcher die Farbe absolut nicht mehr entweicht. Natürlich stellte sich alltäglich heftiges Fieber ein, welches den Unglücklichen beständig dem Tode nahe brachte. Endlich, nach 9 Monaten der entsetzlichsten Qual wurde er als vollständig tätowirt entlassen. - Die Zeichnungen sind äußerst kunstvoll und mit der größten Genauigkeit und ächt chinesischer Geduld ausgeführt. Es sind nicht nur die verschiedensten Ornamente in den mannigfaltigsten Verschlingungen angebracht, auch Thiere und Gebäude sind ihm applicirt. Symmetrisch auf beiden Seiten der Brust recken zwei arge Bestien mit langen Zungen die Köpfe gegeneinander. Die beiden Schweife dieser Thiere verlaufen sich in eine Moschee mit hochanstrebendem Minaret, dessen Spitze einem beschnittenem Pappelbaum ähnelt. Dieser Theil ist unstreitig der wirksamste, doch bietet auch die Rückenpartie ihre landschaftlichen Reize. Auf beiden Achseln gehen große Sonnen auf mit einer unzähligen Menge von Strahlen - nur die Ohren sind frei; auf den Wangen sind rechts und links drei ineinander greifende Ringe angebracht, die an Präcision und Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen, was dem Träger dieses Kunstwerkes am meisten unangenehm ist, da es Jedem, der ihm in's Gesicht sieht, auffällt. Alexander V. ist sehr verschlossener Natur, etwas barschen Wesens und für Neugierde am wenigsten zugänglich. Ein Zufall war es, daß ihn ein Wiener Arzt entdeckte.
- Einem Lastträger in Mailand ist es gelungen, ein neues Verfahren für Selbstmörder zu entdecken. Derselbe muß der Ansicht gewesen sein, daß sich erschießen, vergiften, erhängen u. s. w. alter Zopf sei. Er beschloß also eine ehemals in der Türkei bei Hinrichtungen übliche Methode anzuwenden, nahm ein Tischbein von 8 Centimeter Länge und 4 Centimeter Breite und spießte sich an demselben auf. Er wurde nach dem Spital gebracht und erklärte dort, nachdem die Aerzte sich vergebens bemüht, den Pfahl aus seinen Eingeweiden zu entfernen, daß er sterben wolle und keine Operation mehr zulasse.
- Auf der Potsdamer Eisenbahn ist wieder ein Leben verloren gegangen. Dieses Mal war es jedoch glücklicherweise dasjenige eines - Fuchses. Reinicke, sonst wegen seiner Schlauheit bekannt, promenirte dummerweise gemüthlich in den Schienen des von Potsdam heranbrausenden Zuges. Als dieser näher kam und die Dampfpfeife ertönte, setzte er sich in Trab, wurde aber von dem Zuge überholt und ihm der Kopf vom Rumpfe getrennt, so daß ihm nicht einmal das Fell über die Ohren gezogen werden kann.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Schönberg vor der Marienstraße sub Nr. 63 belegene Wohnhans c. p. des Schustermeisters Joachim Christian Kleinfeldt hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dem bezeichneten Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Montag den 20. November d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 1. September 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg neben der Kirche sub Nr. 213 belegene Wohnhaus c. p. des Kaufmanns Julius Schweigmann hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 12. December d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Gerichtssiegel versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 20. September 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.


Verkaufs-Anzeigen.

Aus dem Nachlasse des Herrn Justizraths von Oertzen sollen am Montag den 20. November d. J. von Morgens 9 Uhr an, in dem Locale der Gastwirthin Frau Boye zu Schönberg

Mobilien aller Art, u. A. ein großer Divan, ein mahagoni Ausziehtisch zu 24 Personen, ferner ein blau ächtes Tafelservice zu 12 Personen, eine weiße Marmor-Tafeluhr, viele Damast-Gedecke, Küchengeräth, Leinenzeug und Betten, auch ein noch gut erhaltener Chaise-Wagen
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden, und wollen Kaufliebhaber sich dazu zahlreich einfinden. Das Tisch- und Bettzeug wird am bestimmten Tage von Vormittags 11 Uhr ab auf den Bot gebracht werden.
Schönberg, den 9. November 1871.
A. Dufft, Actuar.


Auctions-Anzeige.
Am Montag den 20. November d. J., von Morgens 10 Uhr an, sollen im Saale der Domschule aus dem Nachlaß der verstorbenen Frau Pastorin

[ => Original lesen: 1871 Nr. 93 Seite 3]

Schulze öffentlich meistbietend gegen sofortige baare Zahlung verkauft werden:

1 tafelförmiges Pianoforte, Sopha's, Stühle, Tische, Spiegel, 1 Secretair, 1 Kleider- und 1 Eckschrank, Nähtisch, Glas- und Porzellansachen, 2 Sparheerde, Küchengeräth, Gartenbänke und sonstige Sachen.
Die Sachen sind am 19. Nachmittags zu besichtigen.
Domhof den 7. November 1871.
Bedele.


Zum Verkauf des ehemaligen Selmsdorfer Küsterhauses c. p. setze ich auftragsmäßig einen Termin in Köster's Hôtel hieselbst an auf Montag den 27. d. Mts., Vormittags 10 Uhr.
Die Verkaufsbedingungen können bei mir eingesehen und resp. gegen Copialgebühr in Empfang genommen werden.
Schönberg, den 17. November 1871.
C. Giehrke, Adv.


Vermischte Anzeigen.

Wir haben bei der Kasse der Vorschuß-Anstalt augenblicklich eine Summe von 3000 Taler (Mecklenburg) zu sofortiger Verfügung und sind bereit, dieselbe jetzt gleich zu 4 1/2 % zur Hypothek in hiesigen Grundstücken zu belegen. Die Anmeldungen hiezu sind von den Grundbesitzern persönlich - nicht durch Bevollmächtigte - bis spätestens am Mittwoch den 22. November d. J., Vormittags zwischen 8 und 12 Uhr, im Locale der Anstalt zu beschaffen.
Schönberg, den 13. November 1871.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretär : R. Rackow, Adv.


Gelder werden gesucht zu Michaelis: 1 Posten von 1000 Taler (Mecklenburg), 2 à 600 Taler (Mecklenburg), 1 à 200 Taler (Mecklenburg). Zu Antoni ca. 16,000 Taler (Mecklenburg) in verschiedenen Pösten, sämmtlich vorzügliche Hypotheken, zu 4 %. Anmeldungen erbittet bald möglichst Carl Bade.


Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.


Berichtigung.
In dem diesjährigen Kassenbericht des Gustav-Adolf-Vereins ist irrthümlich die Collecte der Gemeinde Selmsdorf auf 7 Taler (Mecklenburg) 11 Schilling (Mecklenburg) 3 Pfennig (Mecklenburg) angegeben, während dieselbe 7 m 36 Schilling (Mecklenburg) betrug. Ebenso ist irrthümlich die Collecte der Gemeinde Herrnburg, welche 7 Taler (Mecklenburg) 11 Schilling (Mecklenburg) 3 Pfennig (Mecklenburg) betrug, ganz fortgelassen. Die Totalsumme aller Landescollecten ist trotz dieser Irrthümer richtig mit 213 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg) angegeben.
H. Lawrenz als Cassier des Gustav-Adolf-Vereins.


Die für Schönberg theilweise auf Sonnabend den 18. d. M. angesagte Zahlung der diesjährigen Versicherungs-Beiträge findet erst am Montag den 20ten Morgens um 9 Uhr im Hause des Directors, Herrn Fick, statt.
Schönberg, den 16. November 1871.
Carl Bade.


5 pCt. Eutin-Lübecker Eisenbahn-Prioritäten.
Nachdem die definitiven Obligationen nunmehr erschienen sind, ersuchen wir die Inhaber unserer Interimsscheine, sowie der durch uns verkauften Original-Interimsscheine, dieselben behufs Entgegennahme der Obligationen bei uns einrichten zu lassen.
Lübeck, 30. October 1871.
Commerz-Bank in Lübeck.


Catharina Kummerow
F. Heitmüller
Verlobte.
Schönberg.


Allen Freunden und Bekannten sage ich bei meiner Abreise nach Schwerin ein herzliches Lebewohl!
Schönberg, 14. Nov. 1871.
A. Ochsenfeldt.


A. F. Hausmann's Pianoforte-Magazin und Leih-Institut Lübeck.
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Empfehlung von Blumenzwiebeln.
Mit größter Sorgfalt habe ich in diesem Jahre mein bedeutendes Lager von echten Haarlemer Hyacinthen, Tulpen, Tacetten, Jonquillen, Crocus und anderen Blumenzwiebeln completirt.
Es werden nur schön und leicht blühende , frühe und spätere Sorten, mit Bezeichnung der Farben, abgegeben, und können alle geehrten Besteller versichert sein, nach Befolgung der auf speciellen Wunsch gern beigegebenen Cultur-Anweisung einen schönen Winter- oder Gartenflor zu erhalten.
Hyacinthen zum Treiben.
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12 extraschöne Sorten mit Namen 2 bis 3 Rth.
12 Prachtsorten mit Namen 4 Rth.
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100 Stück in Rummel gefüllte in allen Farben 5 - 6 Rth.
100 Stück in Rummel einfache in allen Farben 5 - 6 Rth.
100 Stück dunkel- u. hellblaue in allen Farben 5 - 6 Rth.
100 Stück dunkel- u. hellrothe in allen Farben 6 - 8 Rth.
100 Stück weiße u. gelbe in allen Farben 6 - 8 Rth.
100 Stück einfache u. doppelte in allen Farben 5 - 6 Rth.
Die Kunst- und Handelsgärtnerei von C. A. W. Lobedanz.
Schwerin, Rostockerstraße Nr. 21.


Empfehle Ungarwein:
Ruster Ausbruch,
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 93 Seite 4]

Der Kalender für das Fürstenthum Ratzeburg hat soeben die Presse verlassen und ist bei mir, wie auch bei den Buchbindern Herren Bade und Sievers für 3 ßl. zu haben.
L. Bicker.


Waage
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Lübeck.


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Verloren: am Sonntag Abend auf dem Wege vom Boye'schen Gasthause nach dem kalten Damm eine goldene Halskette. Der Finder wird ersucht, dieselbe gegen eine Belohnung abzugeben in der Exped. d. Bl.


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J. P. Bade.


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Ratzeburg.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
4. Nov. Dem Arbeitsm. Stender vor Schönberg eine Tochter.
6. Nov. Dem Justizamts-Assessor Saur hieselbst eine Tochter.
Dem Zimmergesell Lindenberg hieselbst eine Tochter.
8. Nov. Dem Instrumentenschleifer Jürgens hieselbst ein Sohn.
Dem Arbeitsm. Ollrogge zu Raddingsdorf eine Tochter.
15. Nov. Dem Färber Breuel hieselbst eine Tochter.

Gestorben:
4. Nov. Catharina Fould zu Gr. Bünsdorf, Schulmeister-Wittwe vom Siechenhause, geb. Heuer aus Selmsdorf, 63 J. 6 M. alt.
5. Nov. Hans Heinrich Robrahn vom hies. Bauhofe, Knecht zu Retelsdorf, 30 J. 8 M. alt.
7. Nov. Catharina Maria Elisabet Carsten, Arbeitsm.-Tochter hieselbst, 11 J. 2 M. alt.
9. Nov. Johann Friedrich Wolgast, Brodträger vor Schönberg, 54 J. 8 M. alt.
10. Nov. Eleonore C. M. Elisabet Oldenburg, Bauunternehmers-Tochter vor Schönberg, 5 J. 9 M. alt.
12. Nov. Friedr. Ollrogge, verwittw., Schulze zu Niendorf, 62 J. 8 M. alt.
13. Nov. Sophia L. M. Anna Bumann, Webermeisters-Tochter hieselbst, 9 J. 9 M. alt.

Copulirt:
2. Nov. Mathias Heinrich Resenhöft verwittw. Webermeister hieselbst, und Wittwe Catharina Margareta Godknecht hieselbst, geb. Franck aus Menzendorf.
3. Nov. Mathias Heinrich Köster aus Bechelsdorf, Arbeitsm. zu Kl. Siemz, und Anna Catharina Maria Bollow zu Petersberg.
8. Nov. Joachim Friedrich Grevsmühl, verwittw. Zimmergesell vor Schönberg, und Wilhelmine Catharina Voß aus Bechelsdorf hieselbst.
9. Nov. Joach. Heinrich Fick aus Petersberg, Arbeitsm. zu Törpt, und Catharina Elisabet Bollow zu Schlagbrügge.
Joachim Heinrich Freitag, Maurergesell zu Törpt, und Anna Maria Meiborg zu Kl. Bünsdorf.
10. Nov. Joachim Heinrich Groth, genannt Tews, hieselbst, aus Wahrsow, künftiger Arbeitsm. zu Selmsdorf, und Catharina Maria Eckmann zu Rupensdorf.
Erasmus Wilhelm Georg Heinrich Creutzfeldt, verw. Kaufmann hieselbst, und Maria Elisabet Sofia Bockwoldt hieselbst.

Proclamirt:
Peter Heinrich Grevsmühl, Hauswirth zu Rodüchelsdorf, und Maria Luise Kramp zu Rabensdorf.

Sonntag den 19. November.
Früh-Kirche: fällt aus.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Nov.
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
14.
15.
16.
41.32
34.00
32.15
-2.2
-2.0
0.6
3.2
1.2
4.3
SSW
SO
WSW
1
1
2
heiter.
bedeckt.
bewölkt.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 1/4 - 14Mark (Lübeck)6Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/2 - 14Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.16 - 17Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.17 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.40 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. Pfd.8 - 9 1/2Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11Schilling (Mecklenburg),
Eier 4-5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 42.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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