No. 92
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. November
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 92 Seite 1]

Es wird bekannt gemacht, daß die Maulfäule unter dem Rindvieh auf dem Pachthofe Selmsdorf erloschen, dagegen diese Krankheit unter den Kühen 1) auf dem Pachthofe Gr. Molzahn, 2) im Dorfe Törpt und 3) im Dorfe Wahrsow wieder ausgebrochen ist.
Schönberg, den 13. November 1869.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 92 Seite 2]- Der Kaiser von Oesterreich ist am 9. Nov. wohlbehalten in Jerusalem eingetroffen. In Jaffa wurde der Kaiser auf das Festlichste empfangen und es erfolgte von hier aus des Auszug der großen Karawane unter Bedeckung und Begleitung von Beduinen=Häuptlingen und 800 Reitern. Nach einem achtstündigen Ritt erfolgte die Ankunft in Abukosch, woselbst das Nachtquartier unter Zelten gehalten wurde. Von da aus wurde Jerusalem nach dreistündigem Ritt erreicht. In Jerusalem wurde der Kaiser von der Bevölkerung enthusiastisch empfangen. Sofort nach erfolgter Ankunft empfing Seine Majestät zahlreiche Deputationen und besuchte unter großartigen Geleite der katholischen Geistlichkeit, an dessen Spitze das apostolische Kreuz getragen wurde, die Kirche des heiligen Grabes, wo ein feierliches Tedeum abgehalten wurde. Am 10. Nov. Nachmittags erfolgte der Besuch Bethlehems und am 11. ein Ausflug an den Jordan und zum todten Meer.
- Nach in Berlin eingegangenen Privat=Nachrichten bessert sich das Befinden Bismarcks. Der Karlsbader Brunnen, den er trinkt, bekommt ihm gut, namentlich schläft er besser.
- Mit dem 1. Jan. k. J. hört bekanntlich die Portofreiheit der Behörden auf. Für dieselben werden von da an besondere Freimarken bereit gehalten in 9 verschiedenen Sorten. Diese Freimarken tragen die Benennung 'Dienstfreimarken.'
- Das Telegraphen=Unternehmen zwischen Deutschland und Amerika ist jetzt, nach Abschluß eines Pachtvertrages mit der engl. transaltischen Kabel=Gesellschaft, in's Leben getreten; von Berlin aus wird ein Telegraphendraht mit dem alten engl. transatlantischen Telegraphen verbunden, so daß die deutschen Telegramme nach Amerika über England befördert werden. Der Dienst auf der ganzen Strecke in England und Amerika soll durch deutsche Beamte besorgt werden.
- Der Prinz und die Prinzessin Napoleon wären bei ihren letzten Reise nach Compiegne beinahe um's Leben gekommen. Sie befanden sich nämlich auf dem Eisenbahnzuge, der zwischen Bourg und Amberieux aus den Schienen sprang. Sie kamen mit dem bloßen Schrecken davon.
- Kaiser Napoleon hat der dänischen Kronprinzessin bei Gelegenheit ihrer Heirath mit dem schwedischen Thronfolger eine Busennadel im Werthe von 200,000 Franks zum Geschenk gemacht.
- Die Kronprinzessin von Italien ist in voriger Woche von einem Prinzen entbunden, dem der Titel Prinz von Neapel vom Könige beigelegt ist. Die Taufe des Neugebornen hat am 14. d. Mts. stattgefunden. Der Bürgermeister von Florenz überbrachte als Geschenk der Stadt eine Wiege im Werthe von 50,000 Fr. Der Kronprinz hat 100,000 Fr. an arme Familien vertheilen lassen.
- Die großen Arbeitseinstellungen in Paris äußern bereits ihren nachtheiligen Einfluß auf den Verkehr durch zahlreiche Bankerotte; es haben im vorigen Monat in Paris die Bankerotte sich auf mehr als 200 belaufen, das Vierfache der Durchschnittszahl in gewöhnlichen Zeiten.
- Bayern unterhandelt wegen einer neuen Staatsanleihe von 20 Millionen Gulden, die in Form von 4 1/2 %igen Obligationen begeben werden soll.
- Die "Hamb. Nachr." melden aus Hamburg, 12. Nov.: 'In der letzten Nacht erschoß ein in der Jägerstraße in St. Pauli wohnender Fabrikarbeiter aus Mecklenburg seine Frau, welche bereits im Bette lag. Dann brachte er seine beiden kleinen Kinder im Alter von 4 und 1/2 Jahren zu Bekannten, und stellte sich gegen 4 Uhr Morgens freiwillig der Polizei. Nachbaren, welche durch den Schuß alarmirt waren, hatten bereits vor Sistirung des Mannes Wächter herbeigeholt, welche in die Kellerwohnung eindrangen und die Frau mit durchschossener Schläfe todt im Bett fanden. Die näheren Umstände der That sind noch nicht festgestellt. Der Thäter, welcher etwa 32 Jahre alt ist und Münde heißen soll, gibt Eifersucht als Motiv des Mordes an.
- Als ein erprobtes Heilmittel der Maul= und Klauenseuche wird der 'Nordd. Landw. Ztg.' vom Dominium Nisgabe in Schlesien vom 26. October folgendes Recept mitgetheilt: 'Nimm Eichen=Borke, koche daraus eine starke Lohbrühe, thue in 2 Quart Lohbrühe eine Hand voll blauen Vitriol. Ist letztere aufgelöst und die Flüssigkeit etwas abgekühlt, so wird mit solcher täglich drei Mal der kranke Fuß anhaltend gebadet und sanft abgewaschen, auch möglichst rein gehalten auf reinlicher Streu. Gegen die Maulfäule nimm pulverisirten Alaun, löse ihn in Wasser auf, setze so viel Wasser zu, daß die Flüssigkeit nicht mehr ätzend, sondern nur scharf beißend schmeckt, wenn man sie mit der Zunge berührt. Sodann nimm einen weichen Pinsel oder eine Feder, und pinsele das Maul und die Zunge des kranken Thieres mindestens drei Mal täglich rein aus, so daß aller Schleim und Eiter entfernt wird. Je reiner man die entzündeten Stellen durch häufige

[ => Original lesen: 1869 Nr. 92 Seite 2]

Waschungen hält, um so rascher geht die Heilung vor sich. Eine leicht verdauliche, nahrhafte Suppe ist als Speisung rathsam, um das leidende Vieh bei Kräften zu erhalten. Auch muß mit dem Mittel möglichst zeitig eingeschritten werden. In größern Heerden ist ein wohl instruirter Mann zu der Behandlung des Viehes anzustellen.' - 'Wir haben,' schreibt der Einsender, 'bei Anwendung dieses Mittels sämmtliche Milchkühe bei voller Milch erhalten und alle Ochsen auf weichem Boden mäßig arbeiten lassen. Binnen fünf bis acht Tagen waren alle kranken Thiere völlig hergestellt. Alle während der Krankheit fallende Kälber sind zu verkaufen, da sie nicht am Leben zu erhalten sind.'
Dassow. Der Sturm am Montage hat ein hartes Opfer von uns gefordert, wodurch eine brave Familie eine Frau und 5 Kinder, ihres Versorgers beraubt worden sind. Am Montag Nachmittag nämlich fuhr der Fischer Albrecht jun. mit seinem Kahn in den See hinaus, um seine aufgestellten Netze zu untersuchen. Der Sturm, der schon mehrere Tage angehalten und das Wasser sehr unruhig gemacht hatte, nahm am gedachten Abend einen orkanartigen Character an. Obgleich allein in seinem Kahn, erreichte Albrecht doch wohlbehalten die Poetnitzer Wiek, sprach hier noch mit Bekannten aus Volksdorf und segelte dann dem Buchwerder zu, wo er noch die Netze untersucht hat. Als er jedoch am Abend nicht nach Hause kam, fuhr noch sein Schwager, der Ackersmann Sager, hinaus, um ihn zu suchen, leider vergeblich. Am Dienstag Morgen fanden seine Mitfischer den Kahn am Kuhwerder und etwas weiter, in der Mar=Wiek, den zum großen Theil um den Baum gewickelte Segel. Wahrscheinlich hat ein Windstoß das kleine Fahrzeug umgeworfen. Am Mittwoch hatten die Fischer die traurige Liebesarbeit, ihren verunglückten Collegen mittelst großer Angeln auf dem Meeresgrunde zu suchen. Sie fanden ihn nahe an der Stätte, wo er vor 1 1/2 Jahren einem Schönberger das Leben gerettet.


Der Suezcanal.

Afrika, von Meeren begrenzt, hat nur im Osten die einzige Landgrenze - die Landenge von Suez. Durch diese 15 Meilen breite Landenge hängt Egypten, eine türkische Provinz, mit Asien zusammen. Da das ca. 8000 O.=M. große Egypten im Norden vom Mittelländischen und im Süden vom Rothen Meere begrenzt wird (im Westen breitet es sich in die Lybische Wüste aus), so ist das Project, diese durch eine schmale Landenge getrennten Meere durch einen Schifffahrtscanal zu verbinden, seit den frühesten Zeiten von intelligenten Männern im Interesse des Handels und der Cultur befürwortet, versucht und größtentheils ausgeführt worden. Von den Pharaonen Egyptens ist bereits im 19. Jahrhundert v. Chr. ein derartiger Canal, wenn auch nicht von Meer zu Meer, doch vom Nil nach dem inmitten der Landenge liegenden Timsah=See angelegt, von hier nach dem Rothen Meer fortgeführt und im Jahre 260 v. Chr. vollendet worden. Dieser Canal scheint bis in's 8. Jahrhundert nach Chr. benutzt und dann allmählich durch Versandung, Verschlämmung und Vernachlässigung unbrauchbar geworden zu sein.
Die großartige Idee der Wiederherstellung dieses, oder der Anlegung eines direct von Meer zu Meer führenden Canals wurde in unserm Jahrhundert wieder von bedeutenden Männern, z. B. Bonaparte u. A. lebhaft erfaßt, aber nicht weiter ausgeführt, wozu vornehmlich die falschen Messungen beigetragen haben mögen, nach denen sich der Stand des Rothen Meeres 30 Pariser Fuß über dem Mittelländischen Meeres herausstellte und somit eine Ueberschwemmung Egyptens beim Durchstich des Isthmus befürchten ließ. Nach den neuesten Messungen, nach denen der Unterschied des Wasserspiegels beider Meere ein unbedeutender ist, haben sich nun freilich diese Befürchtungen als grundlos erwiesen und mögen vor Allem den geistreichen Franzosen Ferdinand von Lesseps angeregt haben, die großartige Idee der Grabung eines direct vom Mittelländischen zum Rothen Meere führenden Canals mit Feuereifer und großer Energie wieder zu ergreifen. Im Jahre 1854 hat der Vicekönig von Egypten Herrn v. Lesseps durch einen Firman die Concession zum Canalbau ertheilt und ihn zugleich damit bevollmächtigt, eine Actiengesellschaft zur Aufbringung der nöthigen Fonds zu bilden. Herr v. Lesseps hat sich dieser Riesenaufgabe mit großem Geschick und bewunderungswürdiger Thätigkeit unterzogen, die Actiengesellschaft in's Leben gerufen, die zur Ausführung des Canals nöthigen Fonds (ca. 200 Mill. Frcs. à 8 Sgr.) durch Subscription herbeigeschafft und im April 1859 die ersten Erdarbeiten begonnen. Gegenwärtig - nach 10 Jahren - ist dieses so vielfach angegriffene und bespöttelte Riesenwerk vollendet und ein 160 Kilometer (7 1/4 Kilometer = 1 preuß. Meile) langer, 60-100 Meter à 3 1/5 preuß. Fuß breiter und 8 Meter tiefer Schifffahrtscanal vollendet, so daß die Eröffnungsfeier des Suezcanals, dieses großartigen Friedenswerkes, in Gegenwart vieler Fürsten und Gelehrten aller Länder den 17. November d. J. stattfinden kann.
Der Suez=Canal beginnt bei Port=Said am mittelländischen Meere und läuft durch die Seen Manzaleh, Ballah, Timsah und Bitterseen nach Suez. Diese durch Wüstenstrecken von einander getrennten Seen, früher meist Sümpfe, bilden jetzt die großen Reservoirs für das Meerwasser. An den Ufern des Timsah= oder Krokodillen=Sees, welcher inmitten der Wüste und der Landenge liegt, erhebt sich die Stadt Ismaila, die, wie Port=Said, Kantara u. a. O. binnen der kurzen Zeit ihres Bestehens eine Bevölkerung von mehreren Tausenden zählt, hier mündet auch der vom Nil kommende, meist auf der Linie des einst bestandenen Pharaonencanals sich hinziehende Süßwassercanal ein und führt von hier immer längs des maritimen Canals bis nach Suez. Neben diesem Süßwassercanal, der eine Breite von 15 und eine durchschnittliche Tiefe von 1 1/2 Meter hat, laufen Eisenbahnen und Telegraphen. Dieser nützliche Süßwassercanal, der im J. 1861 begonnen, im Februar 1862 bis zum Timsah=See und im J. 1864 bis Suez vollendet wurde, hat den Canalarbeitern Trinkwasser, Lebensmittel, Bausteine u. s. w. zugeführt, den culturfähigen Ländereien zur Bewässerung gedient und die quellenarme Wüstenstadt Suez mit Flußwasser versorgt. Aber damit nicht genug. Um an der seichten Küste des Mittelländischen Meeres großen Schiffen Schutz im Hafen von Port=Said und Zugang in den maritimen Canal zu gewähren, mußten in Port=Said große Bassins und ausgedehnte Hafendämme angelegt, resp. in das Meer hinausgebaut werden. Der eine dieser Hafendämme (der östliche) ist 1600 Meter lang, der andere (der westliche) 2700 Meter lang. Da es nicht möglich war, die hiezu nöthigen Steinblöcke in der Nähe zu beschaffen und auch zu kostspielig, um sie aus weiter Ferne kommen zu lassen, mußte man darauf bedacht sein, sie auf eine künstliche Weise an Ort und Stelle herzufallen. Die Gebrüder Dussand, bekannt durch ähnlich ausgefährte Bauten in Algier Cherbourg und Marseille haben diese riesigen Hafendämme mit künstlichen Steinen, "hart wie Granit" ausgeführt, indem sie den aus den Bassins gegrabenen Sand, mit Kalk und Wasser vermischt, dazu benutzt haben.
Der Canal von Suez, welcher das Mittelländische Meer mit dem arabischen Golf verbindet und einen directen Handelsweg aus Europa nach Ost=Afrika, Indien, dem malayischen Archipelagus und China eröffnen soll, ist eines der größten Ereignisse der Neuzeit zu nennen. Der Suezcanal wird nach seiner jetzigen Vollendung nicht nur eine neue Aera für die Länder und Völker am Mittelländischen Meer, am Rothen Meer und an der Ostküste von Afrika herbeiführen, sondern auch eine theilweise Ablenkung des europäisch=asiatischen Handelsverkehrs vom Cap der guten Hoffnung anbahnen. Durch die Eröffnung des Canals, welchen Dampfer jeder Tragfähigkeit mit eigener Dampfkraft passiren können, wird z. B. der Weg von Triest bis Bombay in Indien, welcher um das Cap, d. i. um die Südspitze von Afrika 5960 geograph. Meilen beträgt, auf 2340 Meilen reducirt, also um 3620 Meilen abgekürzt sein. Der Suezcanal wird eine große Wohlthat für den Weltverkehr sein.


Anzeigen.

Vorladung.
In Sachen der Ehefrau des Arbeitsmanns Joachim Heinrich Möller aus Demern, hiesigen Fürstenthums, Caroline geb. Giebelstein, Klägerin, wider ihren genannten Ehemann, Beklagten, wegen böswilliger Verlassung und Ehescheidung, wird, auf Antrag der Klägerin, der Beklagte, Joachim Heinrich Möller aus Demern, welcher bereits im Februar

[ => Original lesen: 1869 Nr. 92 Seite 3]

1863 heimlich entwichen ist und über seinen Aufenthalt bisher keine Nachricht gegeben hat, zur Angabe und Rechtfertigung der Gründe seiner Abwesenheit zu dem vor unterzeichnetem Justizamte. Zwecks Untersuchung solcher Gründe, auf Montag, den 10. Januar 1870, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine hiedurch unter dem Nachtheile geladen, daß im Falle seines Ausbleibens seine Entweichung für eine böswillige angenommen und die Scheidung der zwischen ihm und der Klägerin bestehenden Ehe erkannt werden wird, falls er nicht etwa die Unmöglichkeit seines Erscheinens in dem Termine rechtzeitig in genügender Weise nachweisen sollte.
Schönberg, den 6. October 1869.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Concurs=Proclam.
Nachdem auf Andrängen der Gläubiger über das Vermögen des Fuhrmanns Christian Heinrich Matthias Langhans der formelle Concurs erkannt und der mittelst Edictions=Proclams vom 21. v. M. auf den 2. k. M. angesetzte Anmeldungs=Termin wieder aufgehoben worden, sind mittelst Proclams vom heutigen Tage alle Diejenigen, welche Forderungen irgend einer Art an die Concursmasse des Fuhrmanns Langhans zu haben glauben, zur Anmeldung und Bescheinigung derselben auf Freitag den 3. December 1869, Mittags 12 Uhr, zu Rathhause verabladet, unter Androhung der mit Ablauf des Termins eintretenden Präclusion.
Ratzeburg den 19. October 1869.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath.
In fidem: Richter, Stadtsecretair.


Verkaufs=Proclam.
In Folge des über das Vermögen des Fuhrmanns Langhans erkannten Concurses ist der im Wege der Hülfsvollstreckung zum Verkaufe seiner Grundstücke auf den 2. k. Mts. angesetzt gewesene Termin wieder aufgehoben; und anderweit zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe der zur Langhans'schen Concursmasse gehörigen Grundstücke nämlich:

1) des in der großen Kreuzstraße unter 105 hieselbst belegenen Wohnhauses,
2) der daselbst belegenen Wohnbude mit daneben liegender Scheune,
3) der zwischen dem Salemer und Zittschauer Wege unter Nr. 6 belegenen Ackerkoppel von 65 Morgen 91 []Ruthen Größe,
4) zweier Wiesen Nr. 5 und 6 zwischen dem Bäker Holze und dem See,
5) der in der Langenbrücker Vorstadt belegenen Scheune

erster Termin auf den 18. k. Mts., zweiter Termin auf den 23. December, und dritter und letzter Termin auf Freitag den 21. Januar k. J., Mittags 12 Uhr auf hiesiger Rathsstube angesetzt, und können die im Termin zu publicirenden Bedingungen vorher beim Güterpfleger Tischlermeister Burmester und beim zeitigen Stadtsecretair eingesehen, auch vom Letzteren gegen Vergütung der Copialien bezogen werden.
Ratzeburg, den 22. October 1869.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath.
In fidem: Richter, Stadtsecretair.


Die Hebung der diesmaligen Versicherungsbeiträge unserer vaterländischen Feuer=Versicherung für Schönberg je 6 ßl. für 100 Taler (Mecklenburg) der Versicherungen findet am Dienstag den 7. December im Hause es wortführenden Aeltermanns Herrn F. Fick Vormittags 9 1/2 Uhr statt.
Schönberg, 15. November 1869.
Namens der Direction: Carl Bade.


Original=Staats=Prämienloose sind überall zu spielen erlaubt.
Glück auf nach Hamburg!
Als eines der vortheilhaftesten und solidesten Unternehmen empfiehlt unterzeichnete Bankfirma die vom Staate genehmigte und garantirte große neue Staatsprämien=Verloosung von 1 Million 390,000 Thaler, deren Gewinnziehungen schon am 10. und 11. Juni beginnen.
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Durch das Vertrauen, welches sich diese Loose so rasch erworben haben, erwarte ich bedeutende Aufträge, solche werden bis zu den kleinsten Bestellungen selbst nach den entferntesten Gegenden ausgeführt. Man beliebe sich baldigst vertrauensvoll und direct zu wenden an das mit dem Verkaufe obiger Loose beauftragte Großhandlungs=Haus Adolph Haas.
Staatseffecten=Handlung in Hamburg.
Die meisten Haupttreffer fallen gewöhnlich in mein Debit, und habe ich dieses Jahr wieder den allerhöchsten Gewinn persönlich ausbezahlt.


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Hausstands=Gegenstände und Handwerksgeräthe.
C. Schwedt.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 92 Seite 4]

Da in diesem Jahre unser Verein von Hagelschaden nicht betroffen, vernothwendigt sich zur Deckung der Verwaltungskosten nur ein Beitrag von einem Schilling pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme und werden unsere Interessenten ersucht, solchen Beitrag am Freitag den 26. d. Mts., Morgens 10 Uhr, im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 12. November 1869.
Direction der Hagel=Assecuranz=Societät im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger. Wilh. Heincke.


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Ribbed=Jacken, schwarz, 1 Thlr. Pr.
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Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


Freitag den 19. November Bier=Würstel bei Bernh. Drenkhahn.


In voriger Woche ist mir von meinem Torfmoore ein Torftisch gestohlen; wer mir den Thäter so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält 1 Thlr. Belohnung.
J. Greiff.


Meteorologische Beobachtungen.
Nov.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
12.
13.
14.
15.
41.86
35.75
32.81
34.53
-5.2
-0.8
3.8
5.5
-0.6
4.4
6.6
7.4
SW
SW
SSW
W
1
3
0
2
heiter.
bedeckt.
(Neb.) bed.
trübe.

Am 13., 14. und 15. auf 1 []' 84, 19 und 4 Cubikz. Regen.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.16 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.16 1/2 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.30 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. =Pfd.8 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.11 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen16 3/4 - 17Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 - 11Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 - 9Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 1/2 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 24Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Roggenmehl, gesichtet23Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
pr. 200 Pfund Netto.


(Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 30.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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