No. 51
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Juni
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 51 Seite 1]

Da die Producten=Aufkäufer mit ihren Waaren die seit dem Jahre 1861 eingeführten Schönberger Wochenmarkte fast gar nicht mehr beziehen, so wird denselben hierdurch eröffnet, daß, wenn sie ihrer Verpflichtung die Wochenmärkte hierselbst pünktlich zu besuchen, nicht nachkommen, ihnen die Concession unnachsichtlich genommen werden wird.
Schönberg, den 17. Juni 1869.

Großherzgl. Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- Am 22. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, hat der König von Preußen im Weißen Saale des Königlichen Schlosses den Reichstag und das Zollparlament geschlossen.
- Der neue Jahdekriegshafen in Moppens ist am 17. Juni in Gegenwart des Königs von Preußen geweiht und "Wilhelmshafen" getauft worden. Kriegsminister v. Roon nannte den neuen Hafen eine Morgengabe Preußens an Deutschland.
- Der Kriegshafen an der Jahde hat, wie den 'Hamb. Nachr.' geschrieben wird, anfänglich 'Zollern am Meere' getauft werden sollen. Der König hat aber Anstoß daran genommen, daß ein Bundeshafen einen specifisch preußischen oder Hohenzollern'schen Namen trage, und sich den Vorschlag 'Wilhelmshafen', der den gegenwärtigen Präsidenten des Norddeutschen Bundes andeutet, daher lieber gefallen lassen.
- Das neue Bundes=Handelsgericht in Leipzig wird sehr anständig ausgestattet. Der Präsident erhält 6000 Thlr. Besoldung, der Vicepräsident 4000 Thlr. und jeder Rath 3000 Thlr. Umsomehr wird es Pflicht sein, darauf zu halten, daß nur die tüchtigsten und würdigsten Männer berufen werden.
- Frau 'Times' in London ist eine reiche Dame, die sich ihre Neuigkeiten ein Stück Geld kosten läßt. In Paris hält sie sich einen Irländer, Meagher heißt der glückliche Mann, der ihr alles berichten muß, was Interessantes vorfällt. Dieser Mann erhält einen Gehalt von 21,000 Thlr. und obendrein bezahlt ihm Frau Times Wagen und Pferde und täglich 12 Gedecke für Gäste. Der Mann hat sich bei Napoleon so sehr in Respect zu setzen gewußt, daß der Kaiser jeden Morgen zuerst nach den Berichten seiner Geheimpolizei und dann nach den Berichten der Frau Times greift.
- General Prim hat den Cortes in Spanien eine Vorlesung darüber gehalten, daß die Fürsten nur artige Völker haben und regieren wollen, Spanien hätte längst wieder einen König, wenn das Volk nicht so unruhig wäre. Es sei sogar schon ein Fürst in petto, aber zuvor müsse eine Regentschaft Land und Volk beruhigen. Richtig wurde Marschall Serrano zum Regenten gewählt mit 193 gegen 45 Stimmen.
- Es ist immer gut, wenn zwei Leute genau wissen, wie sie mit einander stehen. Napoleon und die Pariser wissen es. Napoleon weiß, daß er sich auf seine Pariser nie verlassen kann, und die Pariser wissen, daß sie Napoleon niemals leichten Kaufs loswerden. Der Kaiser wird nicht gehen wie Louis Philipp, sondern nöthigenfalls triumphiren wie Marius auf den Trümmern von Karthago. Seine officielle Zeitung hat nach den letzten Cravallen nicht verhehlt, daß die Regierung nicht vor dem größten Blutbad zurückgeschreckt wäre, um zu siegen, und Napoleon selbst hat in einem offenen Brief erklärt, Drohungen und Aufständen darf eine Regierung niemals nachgeben.
- In London sind mit der neuesten afrikanischen Post aus Capstadt zwei Paquette Diamanten eingetroffen, darunter einer von 83 Karat, welcher für 300,000 fl. versichert war.
- Der Consul des Norddeutschen Bundes in Ragusa meldet, daß die Zahl der in den erbärmlichsten Verhältnissen aus der Türkei kommenden und seine Hülfe nachsuchenden deutschen Handwerksgesellen täglich steige. Die meisten derselben betreiben Handwerke, die in der Türkei gar nicht im Schwunge sind, und seien so in die bitterste Noth gekommen. Nun existirt zwar in Preußen eine Verfügung vom 8. Juni 1857, wonach Pässe in die Türkei nur ertheilt werden sollen, wenn der Betreffende eine seine Existenz sichernde Berufung dorthin aufweise oder überhaupt anzunehmen sei, daß er seinen Unterhalt dort finden werde. Den jetzigen Bundesgesetzen gegenüber ist aber diese Verfügung außer Kraft getreten und hat daher das Ministerium des Innern in ernster Sorge um das Wohl ihrer Staatsangehörigen den zur Paß=Ausstellung befugten Behörden dringend eingeschärft, bei Paß=Ausstellungen nach der Türkei den Reisenden auf das Eindringlichste die Gesichtspunkte jener Verfügung in Form wohlgemeinten Abrathens vor leichtsinnigem Wandern in der Türkei zu Gemüthe zu führen.
- In der Krakauer Schloßkirche wurden vor einigen Tagen die Gebeine Kasimirs des Großen sammt Krone und Scepter entdeckt. Bis jetzt war seine Gruft unbekannt. Der Schädel, die Krone, das Scepter und Purpurtuch sind wohlerhalten.
- Der Sommer wüthet mit winterlicher Strenge auch in England. In der Grafschaft Westmooreland fiel am 16. d. Mts. Morgens drei Fuß hoher Schnee, und zwar nicht nur auf den Bergspitzen, sondern auch in den Thälern. Den Schafzüchtern in Yorkshire, welche sich zum großen Theile den Gefahren einer frühen Schur aussetzten, haben die letzten kalten Stürme bedeutenden Schaden zugefügt; die Schafe wurden des Morgens halb erstarrt vorgefunden und nicht wenige starben.
- Die in Finnland gesammelten Fonds zur Errichtung einer Broncestatue des Kaisers zum Andenken an die dem Großfürstenthum gewährte Verfassung sind nach dem Wunsche des Monarchen zu Zwecken der Abhilfe des Nothstandes verwendet worden; es sollen aber bereits wieder aufs Neue Beiträge gezeichnet sein, welche die vorhanden gewesene Summe bedeutend übersteigen und die Finnen in den Stand setzen werden, ihr Vorhaben dennoch ausführen und dem geliebten 'Großfürsten' - die Finnen nennen ihn nicht Kaiser - ihre Dankbarkeit durch ein bleibendes Denkmal auszudrücken.
- Dem 'R. T.' wird folgender Gaunerstreich mitgetheilt: Ein Pommeraner fuhr in der Absicht

[ => Original lesen: 1869 Nr. 51 Seite 2]

nach Amerika auszuwandern, nach Hamburg. Zu ihm gesellte sich ein freundlicher, gesprächiger Mann und ladet ihn ein, mit ihm zusammen nach Hagenow zu fahren, unser Auswanderer geht auf den Vorschlag ein und es gelingt den Beiden, ein Coupé ganz für sich allein zu bekommen. Der Fremde bietet seinem Reisegefährten eine Cigarre, und als der Auswanderer in Hamburg aus dem Schlaf, in welchen er gefallen, gewaltsam aufgerüttelt wird, findet er sich nicht allein ohne seinen Gefährten, sondern auch ohne sein Geld im Betrage von 150 Thlr., mit welchem jener bereits in Bergedorf die Bahn verlassen. Der Pommer ist betrübten Herzens wieder in seine Heimath zurückgekehrt.
- In Lichtenstein, Canton St. Gallen, ist seit einigen Tagen ein Circus etablirt, dessen Wände und Dach von starker Leinwand gebildet werden. Als an einem der letzten Abende die Vorstellung in vollem Zuge war, erhob sich ein gewaltiger Sturm, der das ganze Dach umkehrte und mit dem schweren Segeltuche Zuschauer, Künstler und Pferde bedeckte. Die Lichter waren ausgelöscht, die Nacht eine stockfinstere und es regnete in Strömen. Eine schöne Situation, die aber glücklicherweise keinen erheblichen Unfall zur Folge hatte.
- Carl Vogt, der bekannte Naturforscher, berichtet aus Paris über ein neues Licht. Dieses Licht wird von der Gesellschaft Tessie du Motay hergestellt. Die neue Erleuchtungsart ist zwar in ihren Grundzügen nicht neu, sie beruht auf der Verbrennung von Sauerstoff und Wasserstoff an einem glühenden Körper oder auf Zuleitung von Sauerstoff in das gewöhnliche Gas, aber die Anwendung auf den allgemeinen Gebrauch ist dadurch neu, daß Tessie Sauerstoff wie Wasserstoff in so großen Mengen und so wohlfeil produciren kann, daß die Kosten weder der Herstellung der Anstalten, noch der täglichen Production die des gewöhnlichen Gases erreichen, während man zugleich ein bedeutend schöneres und stärkeres Licht erhält. Keine Spur von Färbung - die feinsten Nüancen von Gold und Orange, von Grün und Blau bleiben wie bei gewöhnlichem Tageslicht erkennbar; keine Spur jenes Tanzens und Zwinkerns, welches die gewöhnlichen Gasflammen so unleidlich und bei längerem Arbeiten den Augen schädlich macht; kein Rauch, noch sonst schädliche Gase für Vergoldungen und dergleichen Verzierungen; keine Verunreinigung der Luft durch unathembare Gase, wie Kohlensäure und Kohlenoxyd, sondern im Gegentheil Verbesserung derselben, da stets etwas Ueberschuß von Sauerstoff geliefert wird, und endlich keine Erhitzung wie bei den Gasflammen. Der kleine Cylinder von Kircon, auf welchen die beiden Gase geleitet werden, strahlt wie eine kleine Sonne ein gleichmäßiges weißes Licht aus, das von keinem Cylinderglase geschützt zu sein braucht, dem kein Luftzug Abbruch thut und das so wenig erhitzt, daß man auf die Oeffnung des Globus von mattem Glase, welches das grelle Licht etwas dämpft, ein Stück Rapier legen kann, ohne befürchten zu müssen, daß es sich entzünde. Die Tuilerien werden jetzt nach dieser neuen Methode erleuchtet. - Eine Fabrik in größerem Maßstabe, die in Pantin errichtet ist und seit Monaten ununterbrochen arbeitet, hat durch ihren Betrieb die Grundlage zu den finanziellen Berechnungen geliefert - aber noch kämpft das neue Licht gegen das Monopol der gewaltigen Gasgesellschaft von Paris.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 51 Seite 0]- (Der 'Vierzehnte' als Nahrungszweig.) Ein Londoner Blatt meldet den Tod eines Mannes, der seines eigenthümlichen Erwerbszweiges wegen einer flüchtigen Erwähnung verdient. John Andrew Malketh, dies ist sein Name, hat ein Vermögen von 20,000 Pfd. Strl. hinterlassen, was er dadurch verdiente, daß er während 35 Jahren den Vierzehnten an der Tafel spielte. Dieser Gentleman, stets sorgfältig gekleidet, stellte sich um die Stunde der verschiedenen Mahlzeiten des Tages in denjenigen Häusern vor, wo, wie er wußte, offene Tafel gehalten wurde. Er fragte an, ob man seiner bedürfe, d. h. ob Dreizehn am Tisch säßen und man einen Vierzehnten wünsche. Lautete die Antwort ablehnend, so entfernte er sich würdevoll, nahm man jedoch sein Anerbieten an, so trat Malketh in das Speisezimmer, machte eine grüßende Kopfbewegung gegen den Herrn vom Hause, nahm Platz bei Tisch und aß ruhig. Nach beendigtem Diner schlich er sich so anständig als möglich davon und erhielt beim Herausgehen entweder vom Herrn oder vom Diener ein, manchmal auch zwei Pfund Sterling, je nach der Dauer oder der Bedeutung des Gastmahls. 35 Jahre hindurch hat Malketh dieses Amt mit Eifer versehen, nie hat er Anlaß zu Klagen gegeben. An einem und demselben Tage hat er oft zwei oder drei Mal gefrühstückt, reichlich dinirt und an einem Souper Theil genommen. Ursprünglich war er Buchbindergeselle; er hatte angenehme Manieren und arbeitete in der Nähe eines Banquiers. Dort bediente man sich seiner zwei oder drei Mal, um der Zahl dreizehn bei Tisch zu entgehen. Seit dieser Zeit gab er die Buchbinderei auf und widmete sich ganz dieser Spezialität. Er starb im Alter von 54 Jahren.


Anzeigen.

In Sachen betreffend die ruhende Erbschaft des Büdners und Tischlers Heinrich Starr aus Carlow wird auf Antrag der im Termine am 17. Juni c. erschienenen Heinrich Starr'schen Gläubiger wider alle in diesem Termine nicht erschienen Gläubiger des Tischlers Heinrich Starr das ihnen in der öffentlichen Ladung vom 19. Mai c. angedrohete Präjudiz hiemit vollstreckt, und sind demnach letztere als in den von den ersteren im gedachten Termine angenommenen Vergleich einwilligend anzusehen.
Schönberg, den 18. Juni 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 51 Seite 3]

Vermischte Anzeigen.

Die Eröffnung der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg wird mit dem diesjährigen Johannistermine stattfinden.
Die Ersparniß=Anstalt nimmt Einlagen in der Regel nur bis zum Belaufe von 150 Thlr. Crt. an, und verzinst dieselben alljährlich mit ein und drei viertel Schilling auf jeden angelegten Thaler.
Unkosten für Sparkassenbücher, porto etc. werden nicht berechnet.
Die Vorschuß=Anstalt gewährt Darlehen in beliebigen Summen auf drei Monate und in der Regel gegen 6 % Zinsen aufs Jahr. Kosten, Provision etc. werden nicht wahrgenommen und die Zinsen bei der Anleihe nicht vorweg abgezogen.
Die Vorschuß=Anstalt nimmt aber auch fremde Gelder und zwar in beliebigen Summen zur Verzinsung an. Die Anmeldung solcher Gelder ist bis auf Weiteres bei einem der unterzeichneten Directoren, später im Locale der Anstalt zu beschaffen.
Das Local der Anstalt, welches sich in der Wohnung des Advocaten Rackow im Hause des Maurermeisters Burmeister in Schönberg befindet, wird während der acht Terminstage vom 24. Juni bis 1. Juli d. J., täglich von Morgens 8 - 10 Uhr, geöffnet sein.
Der Geschäftsverkehr mit der Anstalt findet vom 24. Juni d. J. an nur im Locale der Anstalt und nur während der festgesetzten Geschäftsstunden statt.
Schönberg, den 7. Juni 1869.
Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
C. Drevs. Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr.
Secretär: R. Rackow, Adv.


Bekanntmachung.
Die Direction des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner hat an der Stelle des nach dem Lauenburgischen gezogenen Herrn M. H. Dräger zu Lauen wiederum den Hufenpächter Herrn A. Rußwurm im Dorf Lockwisch zum stellvertretenden Director des Schönberger Districts erwählt.
Namens der Direction: Bruhn, Secretär.
Lübeck, den 9. Juni 1869.


Nachdem die von mir ausgebotenen Kapitalien sämmtlich versagt sind, suche ich nun noch zum bevorstehenden Johannis=Termin 3 erste Hypothekpöste à 2000 Taler (Mecklenburg), sowie 4000 Taler (Mecklenburg) in beliebigen Summen von 100 Taler (Mecklenburg) an gegen vorzügliche Sicherheit.
J. P. Bade.


Anmeldung zur Unterbringung von Geldern zu fünf pro Cent in städtischen Grundstücken unter der Hälfte des Brandkassenwerthes und zu 4 1/2 pro Cent in Ritterschaftlichen Gütern, Beides gegen Eintragung in Hypothekenbücher, nehme ich stets entgegen.
Kindler, Advocat.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 24. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade.


Auf Gr. Molzahn wird zu Michaelis ein zuverlässiges Kindermädchen gesucht, welches nähen kann.


Einnahme und Ausgabe des Missionsvereins im Fürstenthum Ratzeburg pro Johannis 1868 bis Johannis 1869.

Einnahme.
Taler (Mecklenburg) Schilling (Mecklenburg)
Cassenbestand - 33 1/2
1. Aus der Dom=Gemeinde:
Pfingstcollecte 1868 22. 36
Aus der Missionsbüchse des Propsten 17. -
Ueberschuß vom Missionslesezirkel 6. -
2. Aus der Gemeinde Ziethen:
Pfingstcollecte 1868 3. 27
3. Aus der Gemeinde Schlagsdorf:
Pfingstcollecte 1868 12. 6 3/4
Vom Hauswirth Robrahn zu Kl. Molzahn - 28
4. Aus der Gemeinde Carlow:
Pfingstcollecte 1868 3. 24
5. Aus der Gemeinde Schönberg:
Pfingstcollecte 1868 10. 8 1/2
Ungenannt aus Kleinfeldt 5. -
6. Aus der Gemeinde Herrnburg:
Pfingstcollecte 1867 5. 26
Pfingstcollecte 1868 9. 17 1/2
7. Aus der Gemeinde Selmsdorf:
Pfingstcollecte 1868 4. 33
Vom Pächter Drevs zu Hof Zarnewenz 1. -
Vom Pastor Ohl 1. -
8. Collecte am Missionsfeste zu Schönberg, 23. September 1868 38. 19
9. Aus Mannhagen vom Schullehrer Schulze 1. -
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Summa 142. 19
Ausgabe.
Zur Reise des Deputirten nach Leipzig pro 1868 rückständig 8. -
An das Collegium der evang.=luther. Mission in Leipzig, 24. September 1868 100. -
Porto - 9 3/4
An den Buchdrucker Bicker 2. 24
Zur Reise des Deputirten nach Leipzig pro 1869 17. -
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Summa 127. 33 3/4
Bilance.
Einnahme 142 Taler (Mecklenburg) 19 Schilling (Mecklenburg) 19 Schilling (Mecklenburg)
Ausgabe 127 Taler (Mecklenburg) 33 3/4 Schilling (Mecklenburg) Schilling (Mecklenburg)
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Cassenbehalt 14 Taler (Mecklenburg) 33 1/4 Schilling (Mecklenburg) 33 1/4 Schilling (Mecklenburg)

Schönberg, 23. Juni 1869.
Kämpffer.


Die Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg deren Versicherungssumme jetzt bereits 361,375 Thlr. beträgt, und welche zur Deckung ihrer Schäden an zwölf Mitglieder im vorigen Jahre nur 12 Schillinge pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme bedurfte, während auswärtige Gesellschaften 36 ßl., ja für Oelfrüchte sogar 1 Thlr. 16 ßl. pro 100 Taler (Mecklenburg) erhoben - ladet alle Diejenigen, welche gewilligt sind, ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag zu versichern, zur Theilnahme bei dieser gemeinnützigen vaterländischen Anstalt ein.
Anmeldungen wolle man gefälligst beim Rechnungsführer Wilh. Heincke in Schönberg machen, woselbst auch Statuten und Antragsformulare unentgeltlich verabfolgt werden.


Unser diesjähriger Königsschuß findet am 12. und das Schießen nach Silbergewinnen am 12. und 13. Juli statt, und erlauben wir uns zu diesem allgemeinen Volksfeste ganz ergebenst einzuladen.
Den Schützen, welche sich ihrer eigenen Büchse bedienen wollen, wird noch bemerkt, daß ihnen an beiden Tagen das Schießen nach Silbergewinnen frei steht.
Achtungsvoll
Schönberg.
Capitän und Aelteste.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 51 Seite 4]

Pferd Großes Wettrennen des Rhein.=Westphäl. Rennvereins zu Köln am 15. und 16. August c. Großer Pferdemarkt und landwirthschaftliche Ausstellung des landwirthschaftlichen Vereins zu Köln am 16. und 17. August c. verbunden mit einer Verloosung von 36-40 Luxus= und Arbeitspferden, fünf ein=, zwei= und vierspännigen Equipagen, ein= und zweispännigen Fahrgeschirren, Reitzeugen, Reit= und Fahrrequisiten und sonstigen Ausstellungsgegenständen im Gesammtwerthe von 20,000 Thaler, autorisirt durch Verfügung Sr. Excellenz des Ministers des Innern.
Die Lotterie besteht aus 25,000 Loosen à 1 Thaler Pr. Crt.
Von dem durch den Loose=Verkauf sich ergebenden Betrage werden nur die baaren Unkosten in Abzug gebracht, alles Uebrige wird zum Ankauf der Gewinne verwendet.
Ziehung am 20. August c. unter Controle der Königlichen Regierung.
Pläne und Prospecte gratis.
Briefe und Gelder franco erbeten.
Loose à 1 Thaler zu haben bei Paul Rud. Meller in Köln, alleiniger General=Agent.
Eigelstein 82 - Schildergasse 3.


Geschäfts=Eröffnung.
Einem, hochgeehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich hieselbst ein Materialwaaren-Geschäft eröffnet habe. Indem ich stets gute Waare und billige Preise verspreche, bitte ich um geneigten Zuspruch.
Hochachtungsvoll
J. Bruhn.
Menzendorf, 24. Juni 1869.


Bis zum 6. Juli halten sich die Unterzeichneten mit besten groben Grangemouth=Kohlen aus dem Schiff, bei Entnahme von größeren Pösten zu dem billigen Preise von 24 Lüb. Crt. pr. Tonne contant, bestens empfohlen.
Lübeck, den 22. Juni 1869.
F. Krüger & Co.


Alle Arten Tüll= und Crephüte zu möglichst billigen Preisen, sowie Strohhüte von 6 ßl. an bei F. W. Lemke, obere Aegidienstraße und Klingberg Nr. 923 in Lübeck.


Am Sonntag den 27. Juni, Nachmittags 4 Uhr, findet die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen=Krankenkasse im Locale der Mad. Krüger statt, wozu die Mitglieder dieser Kasse eingeladen werden. Die Landgesellen werden aufgefordert, bis zu dieser Zeit den vierteljährlichen Beitrag einzuzahlen, widrigenfalls die Restanten Großherzoglicher Landvogtei zur executivischen Eintreibung übergeben werden.
Der Vorstand.


Wir ersuchen die Landmeister, alle Gesellen, die bei ihnen in Arbeit treten, zu veranlassen, sich binnen 14 Tagen wenn nicht persönlich, doch schriftlich bei der Casse zu melden.
Schönberg, den 25. Juni 1869.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Neuen Matjes-Hering, Pic-Nic-Biscuits, Nic-Nac-do. empfiehlt F. Heitmann.


Wir machen hiemit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Montag den 5. Juli stattfindet. Die Landgesellen werden aufgefordert, persönlich zu erscheinen, widrigenfalls sie mit den gefaßten Beschlüssen einverstanden sein müssen.
Schönberg, den 25. Juni 1869.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Wer noch rechtliche Forderungen an den zu Wahrsow verstorbenen Schulzen Siebenmark zu haben glaubt, wird hiedurch aufgefordert, dieselben binnen 14 Tagen bei einem der unterzeichneten Vormünder anzumelden; spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden. Zugleich fordern wir alle Diejenigen auf, die ihm noch schuldig sind, ihre Schuld gleichfalls innerhalb 14 Tagen zu berichtigen.
Schulze Ollmann=Schlagsdorf.
Hausw. H. J. Wittfoht=Duvennest.


Ein Octav=Heft mit blauem Deckel, enthaltend Nivellements von Brücken und Durchlässen, ist auf der Strecke Grieben=Herrnburg am Dienstag den 22. d. Mts. verloren gegangen. Dem Wiederbringer eine gute Belohnung beim Bau=Aufseher Hagemann in Schönberg.


Am Freitag den 2. Juli beabsichtige ich meinen neuerbauten Salon einzuweihen.
Freunde und Bekannte der Stadt und Umgegend lade ich freundlichst zu zahlreichem Besuche bei freier Musik ein.
Anfang 6 Uhr Abends.
J. Köster, Gastwirth.
Schönberg, 25. Juni 1869.


Wir machen hiedurch bekannt, daß wir fortan das Grasschneiden und Mähen auf unserer gesammten Feldmark nicht mehr dulden können, und werden fortan Jeden, den wir dabei betreffen, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Die Dorfschaft Sülsdorf.


Dicht hinter meinem Hause, in der sogenannten Marsch, wird mir durch Abschneiden von Gras und jungen Bäumen seit einiger Zeit mehrfach Schaden verursacht, so daß ich mich genöthigt sehe, jedes unbefugte Betreten derselben hiemit zu verbieten, und werde ich Contravenienten dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Hauswirth Maaß in Schwanbeck.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 27. Juni.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Juni
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
22.
23.
24.
36.73
35.88
36.60
8.8
8.0
7.2
12.4
10.4
13.2
NW
W
WNW
1
2
1
trübe.
-
wolkig.

Am 22. und 24. auf 1 []' 2 und 15 Cubikz. Regen.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.8 Schilling (Mecklenburg),
Kirschen d. Pf.5 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Blumenkohl d. Kopf9 - 12 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen21 1/2 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen16 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 24Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 17Mark (Lübeck)
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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