No. 24
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. März
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 24 Seite 1]

- Neustrelitz, 18. März. Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog, ist von Göttingen hier eingetroffen, um die Osterferien hier zu verbringen. (N. Z.)
- Der norddeutsche Reichstag hat ein strenges Gesetz, die Maßregeln gegen die Rinderpest betreffend, angenommen. Es werden nicht nur die Rinder, sondern auch die Menschen abgesperrt.
- Der Reichstag vertagt sich bis zum 6. April. Ein schlesischer Reichstagsabgeordneter hat einen Gesetzentwurf eingebracht, wonach alle Klassenlotterien vom 1. Januar 1873 an aufgehoben und das Spielen in auswärtigen Lotterien, die Betheiligung an auswärtigen Prämien=Lotterien und Lotterie=Anleihen, sowie der Vertrieb der Loose etc. bei Strafe verboten werden soll.
- Sachsen behält sein eigenes Armeecorps und sein Kriegsministerium.
- In Bremen ist das größte Weltwunder unseres Jahrzehnts zu sehen, nämlich ein Ueberschuß von 57,000 Thlr. in der Staatskasse.
- Die Stadtverordneten in Frankfurt haben den Vergleich mit Preußen angenommen, aber bezüglich der 3ten Million sich gegen den Ausdruck eines "Gnadengeschenkes" verwahrt.
- Der Preis, den Napoleon den Italienern für ein Bündniß zahlt, ist Rom. Der Kirchenstaat soll bis zum Tode Pius IX. fortbestehen, tritt aber ein Kriegsfall ein, so dürfen die Italiener sofort Rom besetzen.
- In Briefen nach Rußland darf man keine Politik einfließen lassen, auch keine Ausschnitte aus Zeitungen beilegen; denn die russischen Post= und Polizeibeamten sind sehr neugierig, öffnen die Briefe und bereiten den Empfängern große Ungelegenheiten, als da sind: Haussuchungen, Verhöre, Verhaftungen etc.
- Unter den Wühlern erfreuen sich die Maulwürfe einer immer größern Popularität. Die Schwaben, die keine Maulwürfe haben, kaufen sie sich, um sie in Gärten, Wiesen und Felder zu setzen, damit sie die Engerlinge und anderes Gezeug vertilgen.
- Die Kartoffeln bekommen einen gewaltigen Concurrenten an der chinesischen Igname oder Chinaknolle. Diese Frucht ist der Kartoffel ähnlich, aber wohlschmeckender und ihr Anbau lohnt reichlicher. In der französischen Schweiz wird diese Knollenfrucht eifrig kultivirt und die Genferinnen braten, rösten und kochen sie auf 12erlei Weise.
- Vier Baumeister in Rom sind beauftragt, die Peterskirche in Rom für das Concilium einzurichten; die Kosten werden auf 1 Mill. Frcs. berechnet.
- Das Gesetz über Rinderpest, welches der Reichstag angenommen hat, setzt eine Entschädigung für getödtetes und gefallenes Vieh aus Bundesmitteln fest. Unterläßt aber ein Viehbesitzer schleunige Anzeige erkrankten Viehes, so verliert er jeden Anspruch auf Entschädigung.
- An einem der letzten Sonntage im Januar wurden in den 32 evangelischen Kirchen in Berlin die Kirchgänger gezählt. Am zahlreichsten war der Dom Vor= und Nachmittags besucht, wo Hofprediger Kögel und Gs. Borchardt aus Magdeburg predigten. Es waren in beiden Gottesdiensten jedesmal 2500 Zuhörer versammelt, dann folgte die Matthäikirche mit 1542. Nun ging es abwärts bis zu 60 Zuhörern. Im Durchschnitt waren 2 Procent der Gemeindemitglieder vertreten. Manche Gemeinden zählen 19-20,000 Mitglieder.
- Die Krone des Abessinierkönigs Theodor, welche Gerhard Rohlfs einem gemeinen Soldaten abgekauft und dem Könige von Preußen zum Geschenk gemacht hatte, ist nach England zurückgelangt, nachdem König Wilhelm in Erfahrung gebracht, daß Lord Napier den Verkauf von Beutegegenständen verboten hatte.
- Der Herausgeber und Eigenthümer des in New=York erscheinenden Wochenblattes "Nachrichten aus Deutschland und der Schweiz", C. Pfirsching, hat sich erboten, alle Erbschafts= und sonstigen Aufforderungen, welche von den Behörden des norddeutschen Bundes erlassen werden, in dem gedachten Wochenblatte unentgeltlich zu veröffentlichen.
- Der Verein für Volkskuchen in Berlin hat während des Monats Februar in seinen zehn Küchen 184,693 Portionen vertheilt.
- Man hat die Entdeckung gemacht, daß die Sonnenblume in sumpfigen Gegenden das Sumpffieber abwendet.
- Dr. Buisson in Paris empfiehlt die Dampfbäder gegen Tollwuth. Sobald Jemand von einem tollen Hunde gebissen ist, soll er ein russisches Dampfbad nehmen und dasselbe jeden Tag acht Tage lang wiederholen. Die Temperatur muß rasch auf 57 Grad gebracht und wenn möglich bis 63 Grad gesteigert werden. Dr. Buisson hat sich selbst und viele andere Menschen damit gerettet. Wo's keine Dampfbäder gibt, muß man im Bette etc. furchtbar schwitzen.
- Bei den Wahlen in Ungarn schlugen sich die Bauern für ihre Kaiserin oder Königin. Königin Elisabet, sagten sie, sei auf König Franz Joseph böse, weil er zur Rechten gehöre, während sie sich der Linken angeschlossen habe. (Die Frauen sind immer in der Opposition). Sie werden daher auch ein abgesondertes Haus führen, der König in Wien, die Königin in Ofen; denn Ungarn sei die Morgengabe der Königin. In Arad feuchteten die Wähler ihre Kehlen am Wahltage mit 22,400 Seideln Bier und 3000 Gläsern Wein an.
- Was für Teufel in Menschengestalt gibt's doch noch! In der Nähe von Bursztyn bei Lemberg schleppten zwei Bauern nach Mitternacht kurz nach Ankunft des Zuges große Steine und Pflöcke auf das Bahngeleise und bauten eine Barrikade, damit der Zug entgleisen sollte. Ein Bahnwärter griff sie an, trieb den Einen in die Flucht, wurde aber von dem Andern gepackt und festgehalten, bis auf sein Hülferufen Leute herbeieilten, ihn befreiten und den Kerl gefangen nahmen. Sie hatten kaum die Barrikade beseitigt, so brauste der Zug vorüber. Der brave und mutige Bahnwärter hat eine Belohnung erhalten.
- Am 10. März hat es in Rom geschneit. Niemand hatte eine größere Freude darüber als die Schulkinder, denn sie werden heimgeschickt, wenn's schneit. Da der Schnee aber selten ist in Rom, so bleiben sie auch oft zu Haufe, wenn's regnet und

[ => Original lesen: 1869 Nr. 24 Seite 2]

gehen nicht in die Schule, wenn die Sonne zu heiß scheint.
- Auf dem Bahnhofe in Prag kamen neulich zwei Knaben von 13 und 14 Jahren an und wurden von der telegraphisch unterrichteten Polizei in Empfang genommen. - Woher? - Aus Northeim in Hannover! - Wohin? - Nach Hietzing zu Sr. Majestät unserm König Georg, wir wollen keine Preußen sein! - Wo habt Ihr Eure Pistolen? - Die Pistolen hatten wir nur in Preußen nöthig, dort hätten wir uns erschossen, wenn man uns aufgehalten hätte; in Bodenbach in Oesterreich haben wir sie weggeworfen. - Die beiden Schüler wurden in ihre Schule zurückgesandt, nachdem ihnen vorher auf ihr dringendes Bitten die königliche Burg am Hradschin und das Denkmal Radetzky's gezeigt worden war, und eine österreichische Musikbande ihnen ein Stück gespielt hatte.


Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 24 Seite 3]

Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Vorladung.
Antragsmäßig soll über die dem Produzentenhändler Heinrich Schröder zu Selmsdorf gehörige, daselbst belegene Büdnerstelle c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 8. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 16. März 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Das alte Wohnhaus auf dem Forstgehöfte in Carlow soll auf Abbruch öffentlich meistbietend verkauft werden und ist dazu Termin auf Dienstag den 6. April, Mittags 12 Uhr, an Ort und Stelle in Carlow angesetzt worden. wozu Kaufliebhaber sich einfinden wollen.
Die Verkaufs=Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden.
Schönberg den 20. März 1869.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Am Mittwoch den 31. d. Mts., Morgens von 10 Uhr an, soll beim Hauswirth Wienke in Schaddingsdorf in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

4 Pferde, 1 einjährig Füllen, 7 Kühe, 4 einjährige Starken, 1 einjähriger Bolle, 3 Kälber, 19 Schafe, 6 Gänse, 16 Hühner, 5 Wagen, 3 Pflüge, 1 Reißer, 6 eiserne Eggen, 2 Schneideladen, 6. Siehlen, 1 Reitsattel, 1 Mergelkarre, 13 Sack Hafer, 2 Küben, 1 kupferner Kessel und allerlei Haus= und Küchengeräthe.

Carlow, den 17. März 1869.
Struck, Landreiter.


Am Dienstag den 30. d. Mts. März von Morgens von 9 1/2 Uhr an, soll im Kruge zu Selmsdorf öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, als:

1 Schatulle, 1 Kleiderschrank, 1 Eckschrank, 1 Tisch, 1 Nähtisch, 1 Koffer, Stühle, 1 Spiegel, Tischlergeräthschaften und noch verschiedene Sachen.

Schönberg, den 22. März 1869.
Seegert, Landreiter.


Holz=Auction.
Mittwoch, den 31. März d. J. sollen im Strohkircher Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

40 Faden 3.7.7' Roth= und Hainbuchenholz,
30 Haufen buchen Zweigholz,
2 aspen Drümme,
3 Faden 4.7.7' Aspenholz,
4 Fuder hasel Erbsbusch,

Käufer wollen sich Morgens 10 Uhr beim rothen Born im Strohkircher Holze einfinden.
Vitense, den 22. März 1869.
Wiegandt, Förster.


Vermischte Anzeigen.

Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der zu Schaddingsdorf belegenen , ca. 3 Last großen Vollstelle c. p., jedoch ohne Inventar, des Hauswirths Jochen Wienck daselbst ist ein Termin auf Dienstag den 30. März c. Mittags 12 Uhr, im Locale der Frau Gastwirthin Boye hieselbst angesetzt worden und wollen Pachtliebhaber zu demselben sich einfinden.
Die Pachtbedingungen sind jederzeit bei dem Unterzeichneten einzusehen.
Schönberg, den 15. März 1869.
W. Baumast, als öffentlicher Notar.


Die öffentliche meistbietende Verpachtung der Hauswirth Jochen Wienck'schen Vollstelle zu Schaddingsdorf wird nicht im Locale der Frau Gastwirthin Boye hieselbst, sondern im Kruge zu Carlow, am Dienstag, den 30. März d. J., Mittags 12 Uhr, stattfinden.
Schönberg, den 22. März 1869.
W. Baumast,
als öffentlicher Notar.


Wilhelmine Badstein,
Theodor Creutzfeld
Verlobte.


Gegen baare Zahlung wird auf dem Hofe Mechow Branntwein zu 9 Schilling (Mecklenburg) die Kanne, bei Abnahme von 1/2 Tonne zu 8 Schilling (Mecklenburg) die Kanne, verkauft.
H. Stamer.


Durch Zufall kaufte ich eine bedeutende Partie abgelagerter weißbrennender Domingo-Cigarren und empfehle dieselben zur gef. Abnahme, soweit der Vorrath reicht, 1000 St. à 8 Taler (Mecklenburg), Dutz. à 5 Schilling (Mecklenburg).
Schönberg, den 15. März 1869.
Aug. Spehr.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 24 Seite 4]

Hauptpreis 250,000 Mark (Lübeck) Ziehung am 14. k. M.
Ausdrücklich bemerke, daß hier nur von den Staatsloosen die Rede ist, und Jederann die Original=Loose in Händen bekommt.
Nachdem das Spielen aller Anlehensloose gesetzlich überall gestattet ist, beehrt sich unterzeichnetes Handlungshaus zur Betheiligung der schon am 14. k. Mts. stattfindenden großen Gewinnziehung der neuesten von allerhöchster Regierung ausgegebenen Staatsloose höflichst einzuladen.
Jedes gezogene Loos muß unbedingt einen der entfallenden Gewinne von Mark (Lübeck) 250,000, 150,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 2 mal 20,000, 2 mal 15,000 2 mal 12000, 11,000, 3 mal 10,000 2 mal 8000, 3 mal 6000, 5 mal 5000, 4000, 14 mal 3000, 105 mal 2000, 6 al 1500, 156 mal 1000 etc. etc. erlangen und dürfte überhaupt keine Staatslotterie gleiche Vortheile bieten als hier dem Einleger geboten sind.
Diese Original=Staatsloose à fl. 3 1/2 = 2 Thlr. (amtliche Pläne und Listen gratis) versendet hierzu gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages das Bankgeschäft von
Gustav Schwarzschild,
Hamburg.


Geschäfts=Eröffnung.
Heinrich Behrens, Dach= und Schieferdecker, empfiehlt sich dem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum zum Anfertigen von Schiefer=, Pappe= und Asphaltdächern, sowie Reparaturen unter Garantie bei schneller Bedienung und billigstem Preise.
Auch übernehme ich das frische Theeren von Pappdächern.
Schiefer, Asphalt, Dachpappe und Theer sind stets bei mir auf Lager vorräthig.
Meine Wohnung ist in der Sabowerstraße bei Hrn. Eckmann.


Die große Ziehung der österreich. 1864er Loose, höchster Treffer fl. 220,000, geringster fl. 150, findet am 15. April d. J. statt.
Hierzu versendet Loose a 2 Taler (Mecklenburg) oder 3 fl. 30 kr.
3 Loose 5 Taler (Mecklenburg) oder 8 fl. 45 kr.
7 Loose 10 Taler (Mecklenburg) oder 17 fl. 30 kr.
gegen Posteinzahlung oder Nachnahme gewissenhaft ausgeführt und Ziehungsliste gratis zugesandt, der vom Glück begünstigte Agent Heinr. Bach in Bremen.


Unsere Gewerksgenossen auf dem Lande wollen zu der am 3. Ostertage den 30. März stattfindenden Quartalsversammlung sich pünktlich einfinden, um die Beiträge zu entrichten.
Die Aelterleute des vereinigten Sattler= und Drechsleramtes.


Grabkreuze in großer Auswahl.
Die Verbindung mit den besten Fabriken macht es mir möglich, die Grabkreuze außerordentlich gut und billig zu liefern.
C. Schwedt.


R. Reimann's Eis-Pomade, anerkannt berühmtes Mittel zum Kräuseln der Haare und Beförderung des Haar- und Bartwuchses. Nur ächt in der Niederlage bei Herrn Joh. Heinr. Ruesch in Lübeck.


Drain's, prima Qualität, pro mille:

1 1/2"
5 Taler (Mecklenburg)
2"
8 Taler (Mecklenburg)
3"
15 Taler (Mecklenburg)
4"
24 Taler (Mecklenburg)
5"
32 Taler (Mecklenburg)
6"
60 Taler (Mecklenburg)

Mauersteine, Dachpfannen stehen zum Verkauf auf der Ziegelei zu Söhren, 1/2 Meile von Ratzeburg.
Kogel pr. Ratzeburg.
L. Harms.


Cigarren & Tabacke verkaufe ich zu den solidesten Fabrik=Preisen.
Domingo-Cigarren, gut gearbeitet und feine Qualität, pr. 1000 Stück 7 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg), à Dutz. 4 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Beim Verkaufe von 3 Pfund Rauchtaback jeder beliebigen Sorte gebe ich Rabatt.
Um geneigten Zuspruch bittet H. Krellenberg.


Wir machen bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Dienstag nach Ostern, den 30 März, stattfindet. Die Landgesellen werden aufgefordert, persönlich zu erscheinen, widrigenfalls sie mit den gefaßten Beschlüssen einverstanden sein müssen.
Schönberg, den 30 März 1869.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Sämmtliche Mitglieder des Maurergewerkes werden hiedurch zu einer Versammlung auf Ostermontag den 29. März, Nachmittags 2 Uhr, im Hause der Gastwirthin Krüger dringend eingeladen.
Schönberg, den 15. März 1869.
Die Altgesellen.


Für Confirmanden:
Starke, schwarze, weiße und couleurte Glacéehandschuhe empfiehlt Emil Jannicke, Handschuhmacher.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Dr. Pattison's Gichtwatte das bewährteste Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh u. s. w. Alle anderen Gichtwatten sind nur Nachahmungen. In Paketen zu 12 Schilling (Mecklenburg) und halben zu 7 Schilling (Mecklenburg) bei Wilh. Heincke.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat, das Schuhmacherhandwerk zu erlernen, kann zu Ostern eine Stelle erhalten bei W. Hagen, Schuhmachermeister.


Zwei tüchtige Rockarbeiter können dauernde Beschäftigung erhalten bei H. J. Lange, Schneidermeister in Schönberg.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 24 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 24 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 23. März 1869.


Nordamerikan. Lloyd.
Directe Passagier=Dampfschifffahrt zwischen Kopenhagen und New-York mit den großen prachtvoll eingerichteten amerikanischen Dampfschiffen. Abgangstage:
Ariel den 1. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Northern Light den 30. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Ocean Queen den 15. Mai, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Passagierpreis:
1. Kajüte 200 Rd. Rm.
2. do. 130 Rd. Rm.
Zwischendeck 70 Rd. Rm.
Kinder bis 12 Jahren bezahlen die halbe Passage, Säuglinge 4 Rd.
Im Passagepreis ist inbegriffen vollständige und reichliche Kost von Kopenhagen bis New=York, ärztliche Hülfe und Medicin im Krankheitszufall.
Kajütspassagiere haben 20 Cubikfuß und Zwischendeckspassagiere 10 Cubikfuß Fracht frei.
Jedem Schiff wird ein von der Compagnie bezahlter Dollmetscher und Condukteur beigegeben.
Passagiere müssen sich in Kopenhagen 48 Stunden vor der bestimmten Abgangszeit einfinden.
Die Fracht von Kopenhagen ist Pfd. Strl. 1. 10 pr. Ton mit 15 % Primage.
Hinsichtlich der Fracht beliebe man sich an C. K. Hansen in Kopenhagen zu wenden.
Ueber Passage ertheilt das Nähere auf mündliche oder schriftliche Anfragen N. P. Frederiksen, autor. Agent, St. Anna Plads 24, Kopenhagen.
NB. Die Schiffe sind den Ansprüchen und Bedingungen, welche vor deren Abgang vom Justizministerium zugestellt werden, unterworfen, in Folge des Auswanderungsgesetzes § 3.
Für die Direction:
Dührssen & Lübbers.


Gereinigtes Knochenöl
A. H. Dade, untere Beckergrube 114, Lübeck.


Einem geehrten Publikum der Stadt und Umgegend Schönbergs die Anzeige, daß ich - obgleich die Tischler= und Schneider=Gesellen=Herberge von Ostern an nach mir verlegt ist - dennoch meine Töpferei fortsetze, und bitte daher, das mir bis jetzt geschenkte Zutrauen auch ferner zu erhalten.
Alle Sorten Geschirr und Oefen in verschiedenen Farben sind stets bei mir vorräthig.
J. Ehlers, Töpfer.


Zur Tanzmusik am 2. Ostertage ladet ergebenst ein W. Creutzfeldt in Carlow.


Hierdurch zur Nachricht, daß ich mit meinem Omnibus an den nachbenannten Tagen nach Lübeck fahre:

Donnerstag, d. 25. März, Morg. 7 Uhr.
Sonnabend, d. 27. März, Morg. 7 Uhr.
ersten Ostertag, Morg. 7 Uhr.
Dienstag nach Ostern, Morg. 7 Uhr.

F. Beck.


Ein Gasthaus ersten Ranges in einer frequenten Seestadt,
eine Gastwirthschaft verbunden mit Höckerei und 14 Tonnen Land à 240 []Ruthen, Forderung 6000 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt., Abgaben 8 Taler (Mecklenburg), hat zu verkaufen.
C. Ohlert, Gütermakler,
Marlesgrube 518, Lübeck.


Einen Hof von 136 Tonnen à 240 []Ruthen, größtentheils schöner Weizenboden, incl. 10 Tonnen Wiesen, ca. 5 Tonnen haubare Eichen, Buchen und Weichholz. Forderung 21,400 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt., Abgaben 80 Taler (Mecklenburg).
Eine Windmühle nach der neuesten Construction mit 5 Gängen, fast neuen Gebäuden, 36 Tonnen Land à 240 []Ruthen und sehr guter Kundschaft, in der Nähe Lübecks belegen, hat unter der Hand preiswürdig zu verkaufen bei einer Anzahlung von 4000 Taler (Mecklenburg).
C. Ohlert, Gütermakler, Marlesgrube 518, Lübeck.


Verschiedene Gartenhäuser vor Lübeck, kleine und große Geschäftshäuser, Wirtschaften u. s. w. sind zu verkaufen und zu verpachten.
Näheres ertheilt
C. Ohlert, Gütermakler, Marlesgrube 518, Lübeck.


Meteorologische Beobachtungen.
März
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
19.
20.
21.
22.
34.33
32.05
35.06
37.70
2.9
1.0
2.2
1.5
5.8
8.5
6.8
2.7
SW
O
ONO
NO
0
1
2
2
trübe.
wolkig.
-
trübe.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.16 1/2 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen18 - 18Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 1/2 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)8/td>Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken17 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 25Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 23Mark (Lübeck) -Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 17Mark (Lübeck) 8Schilling (Mecklenburg),
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


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