No. 78
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. September
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 78 Seite 1]

- Die Nachrichten über die Revolution in Spanien sind auch jetzt noch sehr widersprechend, je nachdem sie aus dem Revolutions= oder Regierungslager kommen, doch scheint das festzustehen, daß die Gruppen (bis auf Flotte) bis jetzt noch der Königin treu geblieben sind. Die Königin weilt noch in St. Sebastian; mehrere Male hat sie Befehl gegeben, die Locomotive zu heitzen, die sie nach Madrid führen sollte, immer aber schien es nicht rathsam, das Wagniß einer Reise durch das Land zu unternehmen. Madrid ist auch jetzt noch ruhig, aber in Belagerungszustand erklärt.
- Feldzeugmeister Gyulai, der Commandirende des österreichischen Heeres in Italien 1859, ist gestorben.
- In Polen ist der Mangel an Capital und Credit so groß, daß auch bei guter Sicherheit Geld unter 12 bis 15 pCt. für 3-4 Monate kaum aufzutreiben ist.
- Wie man aus Hannover berichtet, soll der König Georg nunmehr eine größere Zahl seiner Hofbeamten auf Wartegeld gesetzt haben, eine für seine Kasse sehr heilsame Maßregel, da das betreffende Wartegeld vertragsmäßig auf die preußische Staatskasse übernommen werden muß.
- Der kroatische Landtag hat den Gesetzentwurf, betreffend den Ausgleich mit Ungarn, angenommen.
- Am 22. September fand in München die erste Sitzung der süddeutschen Militärconferenz statt.
- Die Ausstellung landwirthschaftlicher Erzeugnisse in Lübeck wird von allen Seiten als eine sehr gelungene bezeichnet, wozu namentlich der diesjährige warme, der Frucht=Entwickelung so günstige Sommer sein gutes Theil beigetragen hat. Es kamen, sowohl an Korn=, Obst= und Blumen=Erzeugnissen wahre Prachtexemplare zur Ausstellung, die von den zahlreichen Besuchern der Ausstellung mit großem Interesse betrachtet wurden. Die Fortschritte, welche namentlich die Obstbaumzucht in den letzten Jahren gemacht, zeigen solche Ausstellungen in ihrem ganzem Umfange und beleben das Interesse für schmackhaftes Obst nach allen Seiten hin. Auch nach Schönberg fiel eine der ausgegebenen Prämien, indem dem Herrn Conrector Langbein hieselbst für eine Collection von 20 Birnensorten die silberne Medaille zuerkannt wurde.
- Die Gefräßigkeit des Hechts erhält durch englische Blätter in Nachstehendem einen neuen Beleg. Ein Fischer aus Herford fing am 21. Aug. einen Hecht in einem Netze, in dessen Maule man beim Zurichten nicht weniger als 70 kleine ein bis zwei Zoll lange Fischchen fand, unter denen nur wenige von den Zähnen des Räubers verletzt waren. Trotzdem der Magen des Hechts noch mit Beute gefüllt war, hatte er doch im Vertrauen auf seine ausgezeichnete und schnelle Verdauung sich schon mit neuem Vorrathe versehen, diesen merkwürdigerweise aber selbst während seiner Gefangenschaft im Netze und während seines Todeskampfes nicht losgelassen.
- In England werden die Bienen, um ihnen den Honig zu nehmen, mit Chloroform eingeschläfert. Der sechste Theil einer Unze Chloroform genügt für einen gewöhnlichen Stock, ein größerer verlangt eine Viertelunze. Man stellt einen mit einem leinenen Tuche bedeckten Tisch zwei Ellen von dem Bienenhaus auf. In die Mitte des Tisches stellt man einen flachen Teller mit Chloroform und bedeckt ihn sorgfältig mit einem eisernen Drahtgeflechte, so daß die Bienen nicht direkt daran kommen können. Nun stellt man den Stock über das Chloroform und in weniger denn 20 Minuten sind die Tierchen in tiefen Schlaf gesunken und liegen alle auf dem Tischtuche. Der Honig wird genommen, der Korb wieder an seine Stelle gesetzt und die wiedererwachenden Bienen kehren eilends in ihre Wohnung zurück.
- Hohe Dampfschornsteine zu erbauen war seither immer mit Schwierigkeiten verbunden, und man sah wiederholt, wie plötzlich eingetretener Sturm das kostspielige Gerüste sammt der Esse umstürzte. In den letzten Tagen erregte nun die Erbauung einer solchen hohen Esse in der Nähe der Thomasmühle zu Leipzig die Aufmerksamkeit des Publikums in hohem Grade. Der Bau der Esse wurde unter Anwendung der neuesten Fortschritte der Technik ohne ein Gerüste in einigen wenigen Tagen vollendet und zwar folgendermaßen: Die Maurer befinden sich innerhalb der Rundung der Esse und gehen von Innen auf sogenannten Steigeisen stufenweise mit der Mauer in die Höhe. Mit sich nehmen sie aber einen sogenannten Galgen, den sie, je höher sie kommen, allemal auf dem höhern Ruhepunkte mit Eisenstäben befestigen. An diesem Galgen nun befindet sich ein Seilkloben, mittelst dessen ihnen Kalk und Mauersteine von außen hinauf befördert werden. So gehen Maurer, Galgen und Esse immer gleichmäßig in die Höhe. Und die Ersteren verfugen nicht allein die Mauer außerhalb, sondern bringen auch den Blitzableiter stückweise in dieselbe.
- Welche Bedeutung Lübecks nordischer Handel besitzt, erhellt unter anderm aus dem unlängst erstatteten Berichte des schwedischen Commerz=Collegiums über die Handelsbewegung in Schweden im Jahre 1866: danach betrug der Werth der Einfuhr aus Lübeck 21,285,000 schwedisch, gegen 2,076,000 Thlr. schwedisch aus den gesammten preußischen Ostseeprovinzen.
- Die Amerikaner scheinen ein scharfes Auge auf die englischen landwirthschaftlichen Erträge zu haben. Bei der Nachricht von der großen Dürre und der geringen Heuernte in England und Irland fingen sie sogleich an, Heu zu pressen und zu verladen. Vor einigen Tagen kamen einige hundert Bund nach Mersey von Newyork. Diese erste Sendung fand einen raschen und gewinnreichen Absatz. Nach den letzten Nachrichten aus den Vereinigten Staaten wird dort das Pressen von Heu mit großem Nachdruck betrieben. Einige Schiffe nehmen ganze Ladungen von Heu zu Newyork ein und viele andere füllen ihre Ladung mit diesem neuen Export=Artikel aus.
- Im Jahr 1846 wurde die Tochter eines

[ => Original lesen: 1868 Nr. 78 Seite 2]

Bürgers in Wien auf den Namen "Leopoldine" getauft oder eigentlich nicht auf diesen Namen. Denn als die Kleine zur stattlichen Jungfrau herangewachsen war und behufs ihrer Verehelichung eines Taufscheins bedurfte, stellte sich's heraus, daß sie nach den Akten Ferdinand heiße, zunächst militärpflichtig und daher nicht heirathsfähig sei. Hier werden einmal nicht die Acta, sondern die Facta beweisen.
- Ein Unmensch in Magdeburg lud so viel Dünger auf einen Wagen, daß ihn zwei Pferde nicht fortbringen konnten. Als alles prügeln nichts half, schlang er dem einen Pferde einen Strang um die Zunge und zog es so vorwärts, aber nur wenige Schritte, dann riß die Zunge und das furchtbar gequälte Thier mußte getödtet werden. Hoffentlich wird der herzlose Peiniger einer gerechten Strafe nicht entgehen.


Anzeigen.

Edictal=Ladung.

Mittelst einer unterm heutigen Tage erlassenen, eventualiter als Concurs=Proclam geltenden Edictal=Ladung sind alle diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an das nachgelassene Vermögen des am 7. Februar 1866 verstorbenen Gastwirts Holst zu haben glauben, ein für allemal, mithin peremtorisch und unter Androhung der Präclusion, zur Anmeldung und Bescheinigung derselben auf den 3. November d. J. Mittags 12 Uhr, zu Rathhause hieselbst verabladet worden.
Ratzeburg, den 21. September 1868.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath.
In fidem: Richter, Stadtsecretär.


Verkaufs=Anzeigen.

Auf Antrag der Weberwittwe Trems, Maria geb. Möller hieselbst sollen nachstehende, zum Nachlass ihres verstorbenen Mannes, des Webermeisters Johann Peter Trems hieselbst gehörige, allhier belegene Grundstücke, als:

1) das sub Nr. 145 an der Siemzer Straße belegene Wohnhaus mit dahinter befindlichem massiven Backhaus, Stall, Hofplatz, einem Garten von ca. 1/2 Scheffel und einem Ackerstück von ungefähr 4 Scheffel Aussaat, sowie dem dazu gehörigen Erbpachtackerstück auf dem Osterfelde von ungefähr 3 Scheffel Aussaat Größe;
2) zwei Kirchenstände in der hiesigen Kirche, nämlich der Mannsstand Nr. 86 und der Frauenstand Nr. 65;
3) das im Galgenmoor belegene Ackerstück Nr. 12, ca. 3 Scheffel Aussaat groß, und
4) die an der Neuenwallstraße belegene Wiese, ca. 6 Scheffel Aussaat groß,
öffentlich meistbietend verkauft werden.
In dem am Dienstag, den 22. September d.J. stattgehabten ersten Verkaufstermine sind für das sub 1 genannte Wohnhaus c. p. nur 2000 Taler (Mecklenburg) und für die sub 4 genannte Wiese nur 455 Taler (Mecklenburg) geboten, für das Grundstück sub 3 und die Kirchenstände sub 2 aber gar keine Gebote abgegeben worden. Da nun auch die abgegebenen Gebote von der Verkäuferin nicht für annehmbar befunden sind, so wird zum Verkaufe aller drei Grundstücke sub 1, 3 und 4, sowie der Kirchenstände sub 2 ein Ueberbotstermin auf Dienstag, den 27. October d. J., Vormittags 10 Uhr, anberaumt, wozu Kaufliebhaber hiedurch vor Gericht geladen werden.
Bemerkt wird, daß das vorstehend sub 1 bezeichnete Wohnhaus mit den Pertinenzien zusammen, die sub 3 und 4 vermerkten Grundstücke aber, wie auch die Kirchenstände sub 2 besonders verkauft werden sollen.
Die Besichtigung der Grundstücke nach zuvoriger Meldung bei der Wittwe Trems hieselbst ist jederzeit gestattet, und sind die Verkaufsbedingungen auf der Registratur des unterzeichneten Gerichts, sowie beim Sachwalte der Wittwe Trems, Herrn Advocat Rackow hieselbst einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten.
Schönberg, den 24. September 1868.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Am Tage nach Michaelis, Mittwoch d. 30. September, Morgens von 9 Uhr an, soll im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

1 Schreibpult, 1 Waschtisch, mehrere Bilder, 1 gr. Kleiderschrank, 1 Zeugrolle, 1 gr. Wanduhr mit Gehäuse, Beisetztische, 1 Leinschrank, 1 kl. Kleiderschrank, 1 Aufwasch, 1 Küchenschrank, Kessel, Wassertonne, Grapen, Eimer, Fliegenschrank, 2 silberne Repetiruhren, 1 mahagoni Eckschrank, 1 eschen do., 1 Pfeifentisch, 3 gute Sopha, 4 Spiegel, 2 runde Tische, 1 Klapp= und 1 Spieltisch, 12 gute Polsterstühle, mehrere Rohrstühle, 1 eschen Commode, 2 Korblehnstühle, 7 Bettstellen, 1 großer Klapptisch, 1 Waschtisch, 1 Bettschirm, Haus= und Küchengeräth und was sich sonst noch vorfindet.
Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Schul=Anzeige.
Der Unterricht in der Domschule beginnt wieder am Montag den 5. October.
Bis zum Sonntag den 4. werden die Anmeldungen neuer Schüler in der Amtswohnung des Unterzeichneten angenommen.
Domhof=Ratzeburg, den 26. September 1868.
J. G. Willers.


Gußeiserne Säulenöfen, Kanonöfen, Circuliröfen, Unteröfen zu Kachelaufsätzen, Mantelöfen etc.
Vorstehende Oefen sind mit Füll=Regulir=Einrichtung zu Wasserheizung, wie auch zu Cokes=, Holz= und Torfheizung vorräthig.
Sparherde (sowie die eisernen, kupfernen und messing. Theile dazu) mit den neuesten erprobten Einrichtungen.
Auch alle sonstigen Guß=Bau=Artikel vom besten Harzer=Guß empfehle zu billigen Preisen.
Heinr. Pragels, Lübeck, Breitestrasse 945, hinterm Markt.


Bekanntmachung.
Der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft findet nicht am Montag den 5. October, sondern eingetretener Umstände halber am Sonntag den 4. October d. J. statt und werden die Landgesellen dringend ersucht, da über das Fortbestehen der Krankenkasse zu verhandeln ist, persönlich zu erscheinen, widrigenfalls sie mit den gefaßten Beschlüssen einverstanden sein müssen. Die Restanten der rückständigen Auflage werden ersucht, solche unfehlbar zu berichtigen.
Schönberg im September 1868.
Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Zwei möblirte Zimmer mit Aufwartung sind bis nächsten Ostern an einen oder 2 Herren zu vermiethen. Näheres in der Exped. d. Bl. zu erfragen.


Pferd Am 9. Oktober haben Unterzeichnete circa 50 anderthalbjährige und mehrere zweieinhalbjährige Füllen zum Verkauf in Rehna, und laden Kaufliebhaber ergebenst ein Gebrüder Baumann.
Rehna.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 78 Seite 3]

Baugewerkschule Schwerin.
Der Unterricht für Maurer, Zimmerer. Tischler, Schlosser, Maschinenbauer etc. beginnt am 2. November d. J. Die Anmeldungen für's Casernement werden zeitig erbeten.
Schwerin i. M. den 6. August 1868.
Die Direction der Baugewerkschule.


Probesendungen auf Verlangen werden prompt besorgt.
Damen=Mäntel und Jacken in großer Auswahl und neuesten Façon,
Kleiderstoffe
aller Art, in den modernsten Mustern, von den billigsten bis zu den feinsten Qualitäten.
Lübeck, Klingberg 927.
U. Beermann & Co.


Mit dem 19. September ist der freie Verkehr Lübecks mit den Nachbarländern eingetreten. Die seither bestandenen lästigen Zollschranken sind gefallen. Diese für uns so wichtige Angelegenheit gibt uns Veranlassung, dem geehrten Publikum in Holstein, Lauenburg und Mecklenburg unser bekanntes reichhaltiges Lager von Manufacturwaaren angelegentlichst zu empfehlen. Es dürften bei uns in Tuchen, Kleiderstoffen, Damenmänteln u. s. w. eine reichhaltigere Auswahl gefunden werden, als in den Lübeck umgebenden kleineren Städten.
Bei festen Preisen sichern wir prompte, reelle Bedienung. Zu Probesendungen sind wir gerne bereit.
Lübeck, den 18. September 1868.
Mit Hochachtung
Rehtwisch & Borchert.


250,000 Aufl. Die Gartenlaube. 250,000 Aufl.
Wöchentlich 2 Bogen in gr. Quart. Mit vielen prachtvollen Illustrationen.
Vierteljährlich 15 Sgr., mithin der Bogen nur ca. 5 1/2 Pfennige.
Hierzu die Feuilleton=Beilage "Deutsche Blätter nach Belieben apart 6 Sgr. vierteljährl.
Mit dem 1. October beginnt das 4. Quartal unserer beliebten Wochenschrift, und laden wir hiermit zum Abonnement darauf ein. Auch diesmal theilen wir nur die Titel einiger weniger der uns vorliegenden Beiträge mit, die wir im 4. Quartale zu bringen gedenken: Süden und Norden. Eine bairische Dorfgeschichte von 1866. Von Hermann Schmid. (Fortsetzung.) - Das Erkennungszeichen. Erzählung von A. Godin. - Ein Pistolenschuß aus den Erinnerungen eines russischen Offiziers. - Novellen von L. Schücking, Paul Heyse und A. Wilbrandt. Nach persönlicher Rücksprache mit der Dichterin C. Marlitt können wir zu unserer Freude diesmal die Mittheilung machen, daß das Manuscript der Erzählung "Reichsgräfin Gisela" noch im Laufe der nächsten beiden Monate in unsern Händen sein wird. Außer den novellistischen Beiträgen erwähnen wir noch: Gefangen in Sibirien. Erlebnisse von Th. v. Falken=Placheki. - Der letzte deutsche Landgraf. von M. v. Humbracht. - An der Berliner Börse. Nr. 1. Die Matadore. Der Kummerhof in London. Mit Illustration. - Beethoven beim Prinzen Louis Ferdinand. Von Elise Polko. Mit Abbildung. - Das Staßfurther Salzlager. Von Prof. Birnbaum. - Oesterreichische Berühmtheiten. von S. Kolisch. 2. Minister Giskra. Mit Portrait. - Eine kleine Republik in der Ostsee. von Fr. Pilger. - Das Mekka der Bierfreunde. Mit Illustration. - Ein deutsches Kaisergrab. Mit Illustration. etc. Außerdem hoffen wir, die bereits früher angekündigten Beiträge zur Aufnahme bringen zu können.
Die Verlagshandlung von Ernst Keil in Leipzig.
Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen Bestellungen an.


Nonnen-Aepfel und Gravensteiner, der Scheffel 12-16 ßl. bei H. Hein vor Schönberg.


Ein sehr gut assortirtes Lager von billigen Tapeten, Borden und Rouleaux empfiehlt C. Schwedt.


Hierdurch mache ich die ergebene Anzeige, daß ich wieder Vorrath von neuen billigen Korn=Rummeln, wie auch von neuen Saat=Korn=Reinigungsmaschinen habe. Diese Reinigungsmaschinen miethe ich auch aus und berechne für das Reinigen des Korns per Scheffel 2 Schilling (Mecklenburg). Zugleich benachrichtige ich diejenigen Herren Landleute, die Probsteier Saatkorn bestellt haben, daß dasselbe zur Abholung bereit liegt.
C. H. Vock.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 78 Seite 4]

August Groth, Marienstraße,
empfiehlt zum bevorstehenden Markt sein durch neue zollfreie Einkäufe completirtes Manufacturwaaren=Lager, wie Tuche, Buckskins, Düffels und halbwollene Hosenstoffe, ferner die neuesten Kleiderstoffe, Fanchons, Seelenwärmer, Mäntel, Tücher u. s. w., Alles zu billigen aber festen Preisen.


Hennings & Lenschau
in Lübeck
Kohlmarkt, Ecke der Sandstraße 270.
empfehlen ihr Lager von
Tuchen, Buckskins, Doubles, Düffels, Kleiderzeuge in den neuesten Mustern, von 4 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Double=Mäntel und Paletots, von 4 - 20 Taler (Mecklenburg),
Double=Jacken, von 1 - 5 Taler (Mecklenburg),
Moiré=Röcke in allen Preisen,
Umschlagetücher von 1 1/2 - 40 Taler (Mecklenburg),
Seidenzeuge in allen Preisen,
Seelenwärmer,
Shawls und Tücher für Herren von 16 Schilling (Mecklenburg) bis 3 Taler (Mecklenburg) zur geneigten Abnahme.
Probesendungen werden prompt gemacht.


Bekanntmachung.
Von jetzt an halten wir unsern Cylinder zum Reinigen von Saatkorn für 1 ßl. pro Scheffel bereit.
Sahmkow.
Wienck und Meiburg.


Schaf Vom Dienstag den 29. Sept. an stehen gegen 40 Stück schöne große Lämmer englischer Race bei mir zum Verkauf.
Schönberg.
Carl Vock.


Ein sehr schöner 2jähriger Bolle (Breitenburger Race) ist zu verkaufen beim Hausw. J. Köhncke in Lüdersdorf.


Am 1. Oktober d. J. findet die Ziehung des in allen Staaten genehmigten k. k. Eisenbahn=Anlehens vom Jahre 1858,
42 Millionen Gulden,
statt. - Hauptpreise dieses Anlehens sind 21 Mal 250,000 Gulden, 71 Mal 200,000, 103 Mal 150,000, 90 Mal 40,000, 105 Mal 30,000, 90 Mal 20,000, 370 Mal 5000 u. s. w., der geringste Gewinn ist 165 Gulden.
Kein anderes Anlehen bietet bei gleicher Solidität und bei einer verhältnißmäßig kleinen Einlage so große Chancen dar wie dieses.
Ein viertel Loos kostet 1 Taler (Mecklenburg) oder 1 fl. 45 kr.
Ein halbes Loos kostet 2 Taler (Mecklenburg) oder 3 fl. 30 kr.
Ein ganzes Loos kostet 4 Taler (Mecklenburg) oder 7 fl. - kr.
Vier ganze Loose kosten 14 Taler (Mecklenburg) oder 24 fl. 30 kr.
Gefällige Aufträge werden gegen Einsendung des Betrags oder Postnachnahme prompt und bestens franco ausgeführt, Verloosungspläne den Bestellungen beigeschlossen und die Gewinnlisten sofort nach der Ziehung zugesandt.
Man beliebe sich daher baldigst und direct zu wenden an R. Huter in Bremen.


Der auf Hof Selmsdorf gesuchte Pferdeknecht ist gefunden.
Selmsdorf den 27. September 1868.
Breuel.


Am ersten Markttage wird bei mir Tanzmusik stattfinden und sind zu dem Zwecke die Ratzeburger Musiker von mir engagirt.
F. Fick.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Reparaturen werden billig und prompt ausgeführt.


Da von jetzt an stets sehr gutes, kräftiges Braunbier (sog. "hiesiges") bei mir vorrätig ist, so verkaufe ich solches sowohl kannenweise, als in viertel und halben Tonnen.
Schönberg, den 28. September 1868.
Gastwirthin Wwe. Krüger.
(Schwiesow.)


Agenten=Gesuch.
Zum Absatz eines leicht und überall verkäuflichen Artikels, wozu weder Raum noch kaufmännische Kenntnisse nöthig sind, werden Agenten gegen angemessene Provision gesucht. - Reflectanten belieben ihre Adresse unter den Buchstaben B. B. Nro. 20 an die Expedition des Blattes franco einzusenden.


Von jetzt an sind wieder alle Nummern Drainröhren auf meiner Ziegelei vorräthig, die ich den Landleuten bestens empfehle.
Ziegler Tretow vor Schönberg.


Wohnungsveränderung.
Von jetzt an wohne ich nicht mehr beim Tischlermeister Stüve am kalten Damm, sondern schräge gegenüber in dem von mir gekauften Hause.
Schönberg, den 29. September 1868.
Schuhmachermeister Hagen.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Sept.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
25.
26.
27.
28.
34.20
35.35
34.48
33.57
9.7
9.9
6.5
11.0
13.3
14.4
15.9
14.1
WSW
SW
SO
SW
0
2
1
1
wolkig.
heiter.
wolkig.
-

Am 26. 8 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen21 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen17 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
(Pro Sack in Lüb. Crt.)
Butter, Meckl. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. St.40 - 56 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.9 Schilling (Mecklenburg).
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 78 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 78 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 29. September 1868.


Tolle Streiche.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1868 Nr. 78 Seite 6]

Tolle Streiche.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
[Fortsetzung.]


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