No. 31
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. April
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 31 Seite 1]

- Heute Montag den 15. April findet im norddeutschen Reichstag zu Berlin die Schlußberathung über die Verfassung statt. Die zu diesem Bunde gehörenden Regierungen geben ihre Erklärungen ab, welche Aenderungsanträge zur Verfassung sie annehmen und welche sie ablehnen. Sie sollen sich geeinigt haben, die Zahlung von Tagesgeldern an die Abgeordneten nicht zuzugestehen und gegen die Bestimmung, daß das militairische Provisorium am 31. December 1871 aufhören solle, zu protestiren.
- Ein Termin über die Einberufung des preußischen Landtags ist noch nicht festgesetzt; es steht nur so viel fest, daß die Berufung so bald als möglich erfolgen wird.
- Es muß eine seltsame Stimmung in Paris sein. Die Leute sind wüthend auf die Preußen, aber noch wüthender auf den Kaiser, der sie in die Luxemburger Falle gebracht hat. Alle Geschäfte, große und kleine, stocken, die Ausstellung laborirt an der Schwindsucht. Es ist aus mit dem Kaiserreich! sagt die öffentliche Stimme; Er soll abdanken. - Napoleon selber ist in großer Aufregung, er will alles selbst entscheiden und ändert jeden Tag seine Befehle; das Hinsiechen seines Sohnes und Erben hat ihn aus dem Gleichgewicht gebracht. Sein Arzt will den Kronprinzen, der an schlechten Säften leidet, auf 3 Jahre nach der Insel Madeira bringen.
- Es ist kein Zweifel mehr, daß Napoleon entschlossen ist, in den Besitz von Luxemburg unter allen Umständen zu gelangen. Seinem Entschluß entsprechen energische Rüstungen in Frankreich. Bis zum Herbst wird ein großer Theil der Armee mit Chassepot=Gewehren bewaffnet (aber auch eingeübt?) sein; eine besondere Ueberraschung verspricht er sich von einer neu erfundenen Revolver=Kanone, von welcher französische Zeitungen Wunderdinge zu berichten wissen. Die Schießproben mit derselben werden so geheim gehalten, daß neulich sogar Marschall Canrobert zurückgewiesen wurde, weil er eine vom Kaiser unterschriebene Einlaßkarte mitzubringen vergessen hatte.
- Eine Anekdote, welche der herrschenden Stimmung Worte leiht und heiteres Selbstvertrauen ausdrückt und einflößt, läuft in Berlin von Mund zu Mund. Wie steht's was haben wir für Aussichten mit Frankreich? wurde Bismarck kürzlich von einer hohen Dame gefragt. - O, es steht sehr gut, wir werden mit Frankreich 66 Spielen! - Aber der Einsatz? wie hoch? - Nicht höher als einen Napoleon.
- Der Plan , Wismar zu einem Bundeskriegshafen zu machen, scheint in neuerer Zeit wieder ernstlich in Berathung gezogen zu werden. In den letzten Tagen ist an die Commandantur von Wismar der Befehl ergangen, daselbst ein Bureau zu errichten, zwecks Besorgung von Arbeiten für den künftigen Bundeskriegshafen.
- Juarez scheint nun wirklich festen Fuß in Mexiko gefaßt zu haben. Er hat den fremden Mächten angezeigt, sie möchten ihre Gesandten nunmehr bei ihm, dem jetzigen Oberhaupt der Republik accreditiren. Dagegen erzählen auch einige Blätter, der Kaiser Max habe die Republikaner in einer entscheidenden Schlacht auf das Haupt geschlagen.
- Wien ist die theuerste Stadt. Die Lebensmittel sind seit einem Jahr über die Hälfte gestiegen.
- Auf der Ausstellung in Paris hat das Wiener Bier das Münchener aus dem Felde geschlagen. Die Münchener Restauration schlug den Preis auf; sofort strömte das Publikum zu dem Wiener Concurrenten, der das Glas zu 7 Kreuzer ausschenkt und die feste Mundportion zu 1 Frank abgiebt.
- Der Ausstellungspalast in Paris ist bei der internationalen Feuerversicherungs=Gesellschaft mit 7 1/2 Million Francs versichert.
- Nach einer Bekanntmachung des Polizeicollegiums zu Neustrelitz sind daselbst in einem vom Schlachtermeister Groth geschlachteten Schweine Trichinen vorgefunden. Zugleich verweist das Polizeicollegium auf die dringende Nothwendigkeit hin, nur solches Schweinefleisch zu genießen, welches erweislich auf Trichinen untersucht ist.
- Nach der Censurvertheilung in dem Friedrichs=Gymnasium zu Berlin ereignete sich dort in der dritten Classe ein Drama, welches auf die jungen Gemüther einen erschütternden Eindruck ausgeübt hat. Ein Schüler der gedachten Classe, der Sohn eines Ministerialbeamten, war bereits vor einem halben Jahre im Examen durchgefallen, und hatte kürzlich die Drohung ausgestoßen, zwei Jahre hindurch wolle er nicht in der dritten Classe sitzen bleiben, habe er nochmals im Examen Unglück, so werde er seinem Leben ein Ende machen. Niemand hatte dieser Drohung Glauben geschenkt. Als nun am 11. d. M. die Namen der in die zweite Classe versetzten Gymnasiasten vorgelesen waren, unter denen sich der betreffende Schüler nicht befand, zog er unbemerkt ein Terzerol hervor, setzte die Mündung auf das Herz, drückte ab und traf sich so gut, daß sofort herbeigeholte ärztliche Hülfe leider erfolglos blieb.
- Kurz vor Weihnachten v. J. war's, da kam in dem schwäbischen Städtchen Wurmlingen ein amerikanisier Brief an mit dem Postzeichen New=Orleans. In dem Brief lag ein guter Wechsel auf 17000 Gulden. In dem Brief stand: Lieben Vettern und Basen, erinnert ihr euch noch des armen Schusters Theurer, der im Jahre 1832 ausgewandert ist? Es war gut, daß er nicht bei seinem Leisten geblieben, sondern nach Amerika gezogen und was Rechtes geworden ist. Da schickt er euch etwas zur Christbescheerung, theilt's redlich und friedlich und vergeßt den Vetter in Amerika nicht. Das Verzeichniß der Vettern, die ihn nicht vergessen sollten, lag bei und auf Jeden kamen über 1100 Gulden.
- Bis zum Jahre 1900 fällt Ostern noch zwei Mal, wie in diesem Jahre auf den 21. April: nämlich 1878 und 1889. Somit haben diese 3 Jahre auch Himmelfahrt am 30. Mai und Pfingsten am

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9. Juni gemeinsam. Himmelfahrt, die stets in den Mai fällt, macht im Jahre 1886 die einzige Ausnahme, wo sie erst am 3. Juni gefeiert wird, da Ostern alsdann sehr spät, erst am 25. April eintritt. 1883 und 1894 fallen diese drei beweglichen Feste gerade volle vier Wochen früher. Ebenso stimmen die Jahre 1869, 1875 und 1880 überein, wo Ostern auf den 28. März fäll. Frühe Ostern im Monat März schon, haben wir bis 1900 nur 7 Mal - all' die andern Jahre ist der Aprilmonat der Ostermonat. 1888 fällt Ostern sogar auf den 1. April. Daß Pfingsten gerade am 1. Juni gefeiert wird, wiederholt sich bis zu dem neuen Jahrhundert gleichfalls drei Mal: 1873, 1879 und 1884. Das Jahr 1900 feiert aber Pfingsten schon dann, wo das Jahr 1886 erst Himmelfahrt hatte: nämlich am 3. Juni.
- In Japan und China ist die Reisernte sehr ungünstig ausgefallen und dieser Ausfall wirkt sehr drückend auf die dortige Bevölkerung, da Reis das Hauptnahrungsmittel ist.
- Vor einigen Jahren wurden drei Brüder in München vom Gymnasium ausgestoßen und gerichtlich abgewandelt, weil sie Thiere teuflisch gequält, z. B. einer Katze die Augen ausgestochen hatten. Die Strafe und Schande war ihnen keine Lehre. Sie bildeten, obgleich Söhne reicher Eltern, eine Diebs= und Brandstifterbande, die mit Brecheisen und Feuer arbeitete und ihre Verbrechen über halb Deutschland ausdehnte. Der jüngste 18 jährige Bruder war der gescheidteste, aber auch verdorbenste. Der Richterbank des Schwurgerichts gereicht es zur Ehre, daß sie die bösen Buben in's Zuchthaus schickte.
- In einem Kaffeehaus in Paris saßen vier junge Engländer und langweilten sich. Spielen wir eine Schachpartie! rief Einer. Gesagt gethan; das Billard wurde mit Kreidestrichen in 64 Felder getheilt und die Figuren bildeten Weinflaschen. Die Könige wurden von Champagnerflaschen, die Königinnen von Bordeaux, die Thürme von Burgunder, die Läufer von Macon dargestellt, die Bauern von gewöhnlichem Wein. Das Spiel ging los, Zwei standen gegen Zwei und wer dem Andern eine Figur genommen, mußte die Flasche als Sieger austrinken. Die Herren waren aber schlechte Spieler und Diplomaten; sie wütheten furchtbar unter den Bauern und nicht lange, so lagen sie alle unter dem Billard und hatten von dem Wein der Könige, Königinnen etc. noch keinen Tropfen gekostet. Die Kellner waren die lachenden und dankbaren Erben.
- Seit ein paar Wochen wohnte auf einem Landgut bei Genf ein fremder Herr mit seiner Frau und einem Freunde. Sie kamen oft in die Stadt, aber nur in geschlossenem Wagen, die Frau schien kränklich zu sein. Als der Lohnkutscher neulich heimkehrte, fand er im Wagen einen 50=Frankschein; ein kurzer Kampf mit seinem Gewissen und er steckte den Schein ein. Andern Tages machte er Einkäufe bei einem Kaufmann. "Der Schein ist falsch!" - Falsch? Der Kutscher erschrack zum Tode und gestand, woher er den Schein habe. Die Polizei setzte sich in Bewegung, umstellte das Landhaus und nahm den Mann gefangen, der andere entsprang.


Vater und Sohn.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 31 Seite 3]

Vater und Sohn.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Vorladung.

Auf Antrag der Erben des zu Mannhagen verstorbenen Oekonomen August Solvie ist gegenwärtiges Proclam erkannt, das event. die Wirkung eines Concursproclams haben soll, zur Erforschung der Erbmasse und des Schuldenstandes, und werden hiermit alle Diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche an den etc. Solvie'schen Nachlaß zu haben vermeinen, hiermit peremtorisch aufgefordert, solche in dem deshalb auf Freitag, den 10 Mai d.J., Morgens 10 Uhr, anberaumten Liquidation= Termin anzumelden und zu bescheinigen, oder zu erwarten, daß sie mit denselben durch den alsbald zu erlassenden Präclusiv=Bescheid von der Nachlaßmasse für immer werden ausgeschlossen werden.
Schönberg, den 9. Februar 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Auf Antrag der Curatoren des Maurergesellen Heinrich Peters hieselbst, des Maschinenbauers Kleinfeldt und des Arbeitmanns Peters hieselbst, soll eine dem Curanden gehörige, noch gut erhaltene, transportable Dreschmaschine am Dienstag, den 7. Mai d. J., Morgens 10 Uhr auf dem Hofe der vor dem Sabower Thore hieselbst belegenen Wohnung des Curanden öffentlich meistbietend durch den Landreiter Seegert gegen gleich baare Bezahlung verkauft und soll, wenn ein annehmliches Meistgebot erreicht wird, der reine Zuschlag vom unterzeichneten Justizamte, als der competenten Obercuratel=Behörde, ertheilt werden. Kaufliebhaber werden hiezu geladen. Die Besichtigung der Maschine an Ort und Stelle steht, nach voraufgegangener Meldung beim Curator, Maschinenbauer Kleinfeldt, jeder Zeit frei.
Schönberg, den 27. März 1867.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Am Dienstag den 23. d. Mts., Morgens von 9 Uhr an, sollen im Hause der Gastwirths=Wittwe Boye in Schönberg in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

Betten, Bettstellen, Leinewand, Flachs, Frauenkleidungsstücke, eine Komode, zwei eichene Laden, ein Sopha, ein Schrank, eine Fensterlucht und div. Fenstern, eine Ziege und was sich sonst noch vorfindet.
Kutzbach, Landreiter.


Am 23. April, Morgens 10 Uhr soll im Hause des Herrn Gastwirth Michaelsen in Selmsdorf in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden :

Frauenkleidungsstücke, Laden, kleine Schränke, Tische, Stühle und was sich sonst noch vorfindet.
Seegert, Landreiter.


Bekanntmachung.

Die Bewohner des Schönberger Armen=Districtes werden hiermit aufgefordert, die Armen=Steuer zum vollen Beitrag noch einmal an die resp. Armen Vorsteher sofort zu bezahlen.
Schönberg, den 8. April 1867.
Die Armen-Behörde.


Vermischte Anzeigen.

Möbel-Magazin.

Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg 1866.
Das Tischleramt.


Nach abgelegter Prüfung vor Großherzoglichem Medicinal=Kollegium in Neustrelitz erlaube ich mir, einem hochgeehrten Publikum des Fürstenthums Ratzeburg bei vorkommenden Fällen in Aderlaß, Schröpfen, Zahn=Operationen und Zahnreinigen etc. mich bestens zu empfehlen.
Ergebenst H. Fick, Chirurg.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- und Silber-Waaren-Handlung
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Reparaturen werden prompt und billig ausgeführt.


Zur bevorstehenden Sommersaison empfiehlt Unterzeichnete sich mit einer schönen Auswahl moderner Herren=, Knaben= und Damenhüte, sowie: runde Hüte in allen verschiedenen Farben und Formen zu sehr billigen Preisen. Auch werden alle Sorten Hüte gewaschen, gefärbt und modernisirt. Den geehrten Damen empfehle ich mich mit einer Auswahl Hauben zur Gesellschafts= und Haustoilette; Blumen, Federn, Bänder, Herren= und Damenkragen und Manschetten in großer Auswahl. Eine Parthie zurückgesetzter Hüte von 4 Schilling (Mecklenburg) an.
Achtungsvoll C. Bohnhoff.
Schönberg, März 1867.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 31 Seite 4]

Bei Keuchhusten oder Stickhusten
der Kinder leistet der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract ebenso vorzügliche Dienste, wie bei den verschiedenen Hals= und Brust=Leiden Erwachsener. Als Beispiel dafür reproduciren wir heute nachstehendes Schreiben:
Herrn L. W. Egers in Breslau, Fabrik des Schles. Fenchel=Honig=Extracts.
Hörde, 7. October 1865.
Eingeschlossen übermache ich Ihnen Thlr. . . . etc. Gleichzeitig ersuche ich Sie um schleunige Zusendung von 200 Flaschen Fenchel=Honig=Extract. Der Stickhusten regiert hier unter den Kindern und es wird fast ausschließlich Fenchel=Honig dagegen gebraucht u. s. w.
Mit aller Achtung A. Sondermann Wittwe.
Der Schlesische Fenchel=Honig=Extract von L. W. Egers in Breslau, jede Flasche mit dessen Siegel, Etiquette und Faksimile, sowie seiner eingebrannten Firma versehen, ist ächt nur zu haben bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Vor längerer Zeit ist auf meiner Hausdiele ein Geldbeutel mit etwas Geld gefunden worden. Der sich als rechtmäßig ausweisende Eigenthümer kann denselben bei mir zurückerhalten gegen Erstattung der Insertionskosten.
Schönberg. Gastwirth Köster.


Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, ersuche ich, dasselbe bis zum 25. April beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg, d. 14. April 1867. J. C. Wihe, Bleicher.


Ca. 200 Ruthen Kartoffelland
auf dem Osterfelde, gut unter Dung, sollen unter der Hand verpachtet werden. Pachtliebhaber bitte ich, mit mir Rücksprache nehmen zu wollen.
J. Hennings, Schlachtermeister.


Ueber unsere im Galgenmoor belegenen Wiesen wird seit einiger Zeit nach der Maurine zu ein Fußsteig angelegt, den wir hierdurch bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbieten.
Schneidermeister Freitag.
Wittwe Trehms.
Fuhrmann Tretow


Die Unterzeichneten fordern Alle, die noch Forderungen an den Maurergesellen Heinrich Peters in Schönberg zu haben vermeinen, hiedurch auf, dieselben innerhalb 14 Tagen bei ihnen anzumelden; spätere Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden.
Maschinenbauer Kleinfeldt,
Arbeitsmann Joh. Peters,
als gerichtlich bestellte Curatoren.


Fünf Thaler Belohnung
verspreche ich demjenigen, welcher mir den Thäter, der in den letzten Tagen aus meiner Holzkoppel gestohlenen Erlen=Pflanzen so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann.
Rabensdorf d. 7. April 1867.
Schulze Boy.


Am 3. Ostertage, den 23. d. Mts. wird unsere Hauptquartalsversammlung in dem bekannten Locale stattfinden, zu welcher wir unsere sämmtlichen Amtsgenossen auf dem Lande hierdurch in so fern zum pünktlichen Erscheinen einladen, da alsdann die Pflichtigen Beiträge resp. Rückstände erhoben werden.
Die Aelterleute des verein. Sattler= und Drechsler=Amtes.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Tage nach Ostern, den 23. April 1867, stattfinde, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 8. April 1867.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Mit Georginen darunter viele neue Sorten, empfiehlt sich zur Pflanzzeit.
L. Bohn.
Demern 1867.


Mit einer Auswahl der besten Erbauungs= und Andachtsbücher zu Confirmations=Geschenken passend in eleganten Einbänden mit Goldschnitt empfiehlt sich J. P. Bade.


Heinrich Schmid, Samenhandlung & Handelsgärtner, Lübeck, Königstraße 869,
hält sein Lager aller Arten Sämereien zur diesjährigen Frühjahrs=Aussaat bestens empfohlen. Preisverzeichnisse darüber, auch für Handelsgärtner und Samenhändler, werden auf gefl. franco Verlangen franco und gratis zugesandt.
Ebenfalls stehen Preisverzeichnisse über Obstbäume, Gesträuche, Rosen, Stauden, Georginen, Topfpflanzen etc. zu Diensten.


H. Meyer,
Uhrmacher,
empfiehlt dem geehrten Publikum neue Sendungen von Uhren und macht namentlich auf eine neue Sorte sehr dauerhaft gearbeiteter Cylinder=Uhren aufmerksam. - Auch sind die beliebten Talmy=Ketten zu den billigsten Preisen in großer Auswahl vorräthig.


Eine Wohnung im Hintergebäude steht Umstände halber zu vermiethen, entweder zu Johannis oder Michaelis, bestehend aus einer Stube, Kammer, Küche, Boden und etwas Hofplatz.
F. Otto, Schneidermeister.


Aus meiner Buschkoppel wird seit einiger Zeit Holz gestohlen und sichere ich Demjenigen, der mir die Thäter so nachweist, daß ich sie gerichtlich belangen kann, 2 Thaler Belohnung zu. Zugleich verbiete ich alles Krautschneiden in meiner Buschkoppel bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Hauswirth Kröppelin in Falkenhagen.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
April
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
12.
13.
14.
15.
38.17
35.95
32.13
27.40
0.8
-0.2
3.8
4.4
5.2
4.5
8.6
7.0
NNW
SW
SW
WNW
1
2
2
3
zieml. heit.
trübe.
bedeckt.
wolkig.

Am 13. 14. und 15. fielen 30, 64 und 29 Cbz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Häringe, 4 - 6 St.2 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 8 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen22 - 23Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 - 9Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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