No. 21
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. März
1894
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1894 Nr. 21 Seite 1]

                Diejenigen Personen, welche der Gemeindekrankenversicherung für das Fürstenthum Ratzeburg freiwillig beitreten wollen, haben im Meldezimmer der unterzeichneten Behörde ihren behufigen Antrag zu stellen. Die auf ihre Kosten vorzunehmende ärztliche Untersuchung wird sodann von hier aus veranlaßt werden. Aerztliche Atteste, die sonst Zwecks Beitritt zur Gemeindekrankenversicherung etwa beigebracht werden, finden fernerhin nicht mehr Berücksichtigung.
                Schönberg, den 12, März 1894.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die Grundstücke des Käthners Heinrich Lange zu Ziethen, als:

1. die daselbst sub Nr. X belegene Käthnerstelle c. p. und
2. die eben daselbst sub Nr. XI belegene Käthnerstelle c. p.
- welche einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Mittwoch, den 2. Mai d. Js.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proklamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 7. Februar 1894.

Großherzogliches Amtsgericht
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die zu Grieben sub Nr. 3 belegene Büdnerstelle c. p. des Arbeitsmanns aus Schönberg ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, hiermit aufgefordert, ihre dinglichen Rechte und Ansprüche in dem auf

Montag, den 4. Juni d. J.
Vormittags 10 Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anstehenden Liquidationstermin anzumelden, widrigenfalls sie, soweit sie nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommen sind, mit ihren dinglichen Rechten und Ansprüchen sowohl gegen den jetzigen als auch gegen die zukünftigen Besitzer des Grundstücks präcludirt sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 9. März 1894.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


Holz=Auction Nr. 25.

Am Mittwoch, den 14. März, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirt Spolert auf der Bäck bei freier Concurrenz nachstehende Holzsortimente öffentlich meistbietend verkauft werden.

1. Aus dem Hasselholze.

91 Rmtr. buchen Kluft II. Cl. und Olm.
  7 Fuder buchen Pollholz.

2. Aus dem Steinort.

56 Rmtr. buchen Kluft II. Cl. und Olm.
  8 1/2 Fuder buchen Pollholz.

3. Aus dem Seebruch.

20 fichten Leiterbäume III. Cl.
80 fichten Hopfenstangen.

4. Aus dem Mechower Holze.

11 Rmtr. buchen Kluft und Olm.
  2 Rmtr. buchen Knüppel.
  8 Rmtr. kiefern Kluft.

5. Aus dem Bahlen.

10 Rmtr. buchen Kluft und Olm.
  2 Fuder buchen Pollholz.
  3 Rmtr. aspen Kluft II. Cl. und Knüppel.

6. Aus dem Garnseerholze.

  2 Rmtr. eichen Knüppel.
  2 Rmtr. buchen Kluft und Olm.
  2 Rmtr. birken Kluft II. Cl.
Schönberg i/M., den 7. März 1894.

                                                    Der Oberförster: C. Hottelet.


Holzauktion Nr. 26.

Am Donnerstag den 15. März Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirt Fahrenkrug=Lüdersdorf bei beschränkter Concurrenz öffentlich meistbietend verkauft werden:

[ => Original lesen: 1894 Nr. 21 Seite 2]

1. Aus den Lenschower Tannen.

      140 Rmtr. kiefern Kluft und Knüppel.
          7 Rmtr. eichen Knüppel I. und II. Cl.

2. Aus den Duvennester Tannen.

      130 Rmtr. kiefern Kluft und Knüppel.

3. Aus den Herrnburger Tannen.

ca. 100 Fuder kiefern Durchforstholz I. bis III. Cl.
Schönberg, den 7. März 1894.

                                                    Der Oberförster, C. Hottelet.


Holz=Auction Nr. 27.

Am Montag, den 19. März, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Wienck zu Sülsdorf bei freier Concurrenz öffentlich meistbietend verkauft werden:

1. Aus dem Schwanbecker Zuschlage.

    3 Stück eichen Langhölzer = 2,00 Festmeter.
    2 Fuder eichen Pollholz.
    1 Stück buchen Nutzholzblock = 2,25 Festmtr.
    2 Stück Weißbuchen Nutzholzblock = 0,84 Festmtr.
  52 Rmtr. Kluft und Knüppel
    9 Fuder buchen Pollholz,

2. Aus dem Sülsdorfer Zuschlage.

  71 Rmtr. buchen Kluft und Knüppel.
  11 Fuder buchen Pollholz.
    1 Rmtr. Kirschbaum Kluft.
    1 Rmtr. Tannen Knüppel.

3. Aus dem Heidenholze.

    2 Rmtr. eichen Knüppel.
174 Rmtr. buchen Kluft und Knüppel.
  16 Fuder buchen Pollholz.
Schönberg, den 11. März 1894.

                                                    Der Oberförster, C. Hottelet.


Holz=Auction
im Vitenser Forste.
Revier Törber u. Volkshäger Holz
am Donnerstag, den 15. März 1894

unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen, über:

  50 Stück eichen Drümme 4 bis 10 Meter lang 18 bis 50 cm stark.
173 lfd. Mtr. eichen Pfähle.
  16 rm. eichen Knüppel Nutzholz (Klobenlänge 2 Mtr. zu Drahtzaunpfählen geeignet).
  70 rm. eichen Kluft I. und II. Cl.
  50 rm. eichen Knüppelholz.
  10 rm. eichen Ausschuß.
400 rm. eichen Buschholz.
  20 rm. buchen Kluft I. Cl.
  30 rm. buchen II. Cl.
  10 rm. buchen Ausschuß.
360 rm. buchen Stangenholz II. Cl.
  40 Stck. fichten Drümme 8 bis 16 Mtr. lang 17 bis 26 cm stark.
  36 Stck. fichten Stangen.
  10 rm. fichten Kluft.
  15 rm. fichten Knüppel.
  37 rm. fichten Ausschuß.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr im Volkshäger Holze.
Vitense, den 9. März 1894.

                                                    L. Wiegandt,
                                                    Großherzogl. Revierförster.


Holz=Auction.

Am Freitag den 16. März, Morgens 10 Uhr sollen im Selmsdorfer Kirchenholze an Ort und Stelle nachfolgende Holzsortimente meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.

   66 Rmtr. buchen Kluft I. Kl.
     7 Rmtr. buchen Kluft II. Kl.
   13 Rmtr. buchen Knüppel.
10,5 Fuder buchen Reiser.
Hohemeile, den 8. März 1894.

                                                    W. Polle.


Zu der am Donnerstag, 15. März, von morgens 8 Uhr ab in der

Bürger=Mädchenschule

stattfindenden öffentlichen Prüfung erlaubt sich im Namen des Lehrerkollegiums hiedurch einzuladen
Schönberg, 13. März 1894

                                                    Der Rektor:
                                                    Schinn.


Aufgebot.

Auf Antrag der Intestaterben des verstorbenen Apothekergehülfen Friedrich Wilhelm Kock, nämlich:

1) des Brauereibesitzers Adolph (Adolf) Friedrich Kock in Klütz (Mecklenburg) und
2) des Nikolaus Peter Heinrich Kock in Rüschenbeck (Mecklenburg),
beide vertreten durch ihren hiesigen Bevollmächtigten, den Kofferträger Christoph Heinrich Wilhelm Bannow, Albertstraße 1, Haus 1, I., wohnhaft, wird ein Aufgebot dahin erlassen:
Es werden
1) Alle, welche an den Nachlaß des hierselbst am 24. Januar 1894 verstorbenen Apothekergehülfen Friedrich Wilhelm Kock Erb= oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen;
2) alle Diejenigen, welche dem alleinigen Erbrechte der Antragsteller widersprechen wollen, hiermit aufgefordert, solche An= und Widersprüche bei der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts, Poststraße 19, 2. Stock, Zimmer Nr. 51, spätestens aber in dem auf

Freitag, den 20. April 1894,
Nachmittags 1 Uhr,

anberaumten Aufgebotstermin, im Civil=Justizgebäude, Dammthorstraße 10, Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden - und zwar Auswärtige thunlichst unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten - bei Strafe des Ausschlusses.
Hamburg, den 23. Februar 1894.

Das Amtsgericht Hamburg,
Abtheilung für Aufgebotssachen.
gez. Tesdorpf Dr.
                                                    Veröffentlicht
                                                    Ude,
                                                    Gerichtsschreibergehülfe.


Holz-Auction in Lübeck.
Sonnabend, den 17. März, Vormittags 11 Uhr

im Restaurant Appelberg Untertrave Nr. 75 verkaufe ich öffentlich meistbietend, "für Rechnung wen es angeht" in bequemen Cavelingen, die mit dem Schiffe "Charlotte" von Fagervik Sundswall hier angebrachte Ladung:

4648 Zwölfter 5/8 zöllige ebenkantige föhren und gran Bretter

lagernd bei der Eutiner Eisenbahn=Brücke. Verzeichnisse sind an meinem Comptoir Breitestr. Nr. 18 zu haben.
Ferner kommen zum Aufgebot:

ca. 1500 Zwölfter ebenkantige & Wahlbretter

Lübeck, den 27. Februar 1894,

                                                    Emil Tesschau,
                                                    beeidigter Auctionator.


Auction.

Am Mittwoch, den 14. März morgens 10 Uhr sollen wegen Wohnungs=Veränderung in meiner Wohnung sämmtliche Schlachtergeräthschaften, sowie

Mobilien, 1 Sopha, Tische, Stühle, 1 Küchenschrank, 1 Lade, 1 Kinderbettstelle, ein Reisekoffer
und was sich sonst noch vorfindet meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.

Marie Ohls Ww., Wallstraße 114a.


Gesucht zum 1. Mai oder Johannis ein

achtbares Mädchen,

welches Haus= und Gartenarbeit übernimmt und Gelegenheit findet, das Kochen zu erlernen, von

                                                    Frau Sophie Petersen.


Wo findet sich eine

ehrliche Frau
zum Hausieren mit leicht verkäuflichen Artikeln?

Zu erfragen in der Expedition dieses Blattes.


[ => Original lesen: 1894 Nr. 21 Seite 3]

Schulanzeige.

Zu der am Mittwoch, den 14. März, stattfindenden öffentlichen Schulprüfung beehrt sich Eltern und sonstige Schulfreunde im Namen des Lehrerkollegiums ergebenst einzuladen.

                                                    der Direktor: W. Ringeling.
Ordnung der Prüfung.

Vormittags.
8 Uhr. Elementarklasse Lesen und Anschauungsunterricht. Neumann
9 Uhr. VI. Klasse. Religion. Müther. 1. Abt. Deutsch. Schär.
10 Uhr. V. Klasse. Latein. Gilberg. Geographie. Gilberg.
11 Uhr. IV. Klasse. Religion. Präfcke. Deutsch. Krempien.
Nachmittags.
2 Uhr. III. Klasse. Geschichte, Präfcke. Rechnen. Juling.
3 Uhr. II. Klasse. a. Französisch, Pleines. b. Arithmetik. Knauff.
                          Entlassung der abgehenden Schüler.


H. Brüchmann       empfiehlt seine langjährig beliebten echten Anilin-Zeug-Farben in bester Qualität
für Wolle, Baumwolle, Leinen, Seide u. s. w.,
sowie  Aufbürstfarben  zur Wiederherstellung verblichener Kleider und Möbelstoffe.


Hiermit fordere ich alle meine Gläubiger, mit Ausnahme der Hypothekgläubiger auf, ihre Forderungen bis zum

Freitag, den 10. März d. Js.

beim Kaufmann Franz Lundwall in Schönberg einzureichen, da spätere Ansprüche nicht berücksichtigt werden können.
Gr.=Siemz, 8. März 1894.

                                                    A. Ahrend.


Ich habe eine Anzahl 6 bis 8 Wochen
alte Ferkel
zu verkaufen.                                                    
                                                    J. H. Koth, Viehhändler.


Zur Ausrüstung

von Knaben, welche sich dem Handwerkerstande widmen wollen, halte ich mein Lager von allen Arten

WERKZEUGEN
prima Qualität

zu billigen Preisen bestens empfohlen,

                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Von jetzt an verkaufe ich                          
prima kernfettes junges Rindfleisch
à Pfund 50 Pf.
                                                    H. W. Ladendorf.


Chili Salpeter
Guano, Superphosphat,
Knochenmehl etc.
empfiehlt billigst                                                    
                                                    J. H. Freitag.


Beste böhmische Braunkohlen

erwarte ich im Juni oder Juli d. J und bitte meine geschätzten Geschäftsfreunde mir die Aufträge gütigst bis zu dieser Zeit aufzuheben.

                                                    A. Zander.


Wringmaschinen,                          ;
                          Mangelmaschinen
empfiehlt                                                    
Rud. Tietgen.


Wegen Mangel an Raum verkaufe ich meine sämmtlichen

Lampen

zu jedem annehmbaren Preise.

                                                    Klempner Munckelberg,
                                                    Wallstraße 128.


Klee= und Grassämereien

unter Controlle der Landwirthschaftl. Versuchsstation in Rostock empfiehlt zu den billigsten Preisen

                                                    Aug. Spehr.


Alte noch brauchbare Bretter zu kaufen gesucht. Wo? sagt die Expedition.


Grabkreuze
in geschmackvollen Mustern empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Feinstes Weizen-Backmehl
sowie sämmtliche                                                    
Gewürze
ganz und gemahlen in frischer Qualität empfiehlt
billigst                                                     Max C. Sass.


Petroleumkochöfen
neuester Construktion, in größter Auswahl
empfiehlt billigst                                                    
                                                    Rud. Tietgen.


Fernrohr     per Stck. nur 3,20 M.
Mit 4 feinen Linsen und 3 Aufzügen,
Vergrössert 12mal.
Unter Garantie.
Jedes Stück, welches nicht gefällt, nehmen sofort retour.
Pracht-Catalog sämmtlicher
Fernrohre, Feldstecher, Operngläser, Lupen, Compasse, Mikroskope und Musikwerke
versenden gratis und franco.
Kirberg & Comp.,     Gräfrath-Central
b. Solingen.


Schleifsteine
in allen Größen
vorrätig bei                                                    
                                                    Rud. Tietgen.


Decimalwaagen,                          
                          Tafelwaagen,
eiserne und messingne
                          Gewichte empfiehlt                                                    
                                                    Rud. Tietgen.


Jeden Morgen!
Frisch gehacktes Beefsteak à Pfd. 70 Pfennig (Mecklenburg).
Frisch gehacktes Schweinefleisch à Pfd. 70 Pfennig (Mecklenburg).
Sowie auch
Bratwurst a Pfund 70 Pfennig (Mecklenburg).
Feine geräucherte Mettwurst à Pfd. 90 Pfennig (Mecklenburg).
bei 10 Pfund à 85 Pfennig (Mecklenburg).
                                                    H. W. Ladendorf.


[ => Original lesen: 1894 Nr. 21 Seite 4]
Breitestrasse 81
vis-a-vis d. Rathhause.
Schuhwaaren-Fabrik Breitestrasse 81
vis-a-vis d. Rathhause.

LOUIS CANTOR

empfiehlt zur

Confirmation

Mädchen=Knopfstiefel mit und ohne Lackblatt 3,50, 4,-, 5,- bis 9,- M.
Mädchen=Knopf= u. Schnür=Schuhe mit und ohne Lackblatt 3,50 bis 6,50 M.
Mädchen=Schuhe, ausgeschnittene Façon, 2,50, 3,30, 3,75 M.

Grösste Auswahl in Knaben-Zug-, Schaft- und Agraffen-Stiefel,
sowie in Schnür= und Zug=Schuhen,
in nur guten Qualitäten,
zu den denkbar billigsten Preisen.


Gewerbe-Verein.
General= Versammlung
am Mittwoch, d. 14. ds. Mts., abends 8 Uhr, im Boye'schen Saale.
Vortrag des Herrn Quade=Schwerin über "Land und Leute in Amerika."
Gäste sind willkommen.


19. General=Versammlung
des
landwirthschaftl. Vereins kleiner Landwirthe
für das Fürstenthum Ratzeburg
am
Sonnabend, den 17. März 1894
Vormittags 10 Uhr
im Lokale des Herrn Gastwirt Boye=Schönberg.
                                                    Der Vorstand.


Versammlung
der Mitglieder des I. und II. Distrikts
Schleswig=Holst. Lauenburgischen Hagel=Vereins
am Freitag, den 16. März
Mittags 12 Uhr

im Hotel Rathskeller zu Ratzeburg.
                          Tagesordnung:
            1) Wahl eines Vorstehers und Substituten im I. Distrikt.
            2) Wahl eines Substituten und Taxators im II. Distrikt.

                                                    Th. Wentzel,
                                                    p. t. Vorsteher.


Großherzogliches Hoftheater
zu Schwerin i./M.
Fünfte Fremden-Abonnements-Vorstellung für die Abtheilung
am Mittwoch, den 14. März 1894.
Was ihr wollt.
Lustspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare.
Musik von J. Tausch.
Anfang 6 Uhr.                                                     Ende 9 Uhr.
Schwerin, den 9. März 1894.                                                    
Großherzogliche Hoftheater=Intendantur.


Gefunden einige Stücke Gummiband. Abzuholen gegen Erstattung der Insertionskosten beim Musiker Faasch in der Wallstraße.


Verloren am vorletzten Landmannsballe eine weiße

Herren=Handmanschette

mit goldenem Kopf, gez. Jhns, Nr. 25. Der ehrliche Finder wird gebeten, diese Gegenstände abzugeben in der Expedition dieses Blattes.


Standesamts-Nachrichten Schönberg.

Geboren:

Am 16. Febr. Dem Dachdecker Buth zu Schönberg 1 T.
Am 19. Febr. Dem Böttcher Heinrich Freitag zu Schönberg 1 Sohn.
Am 24. Febr. Dem Arbeiter Wilhelm Faasch zu Westerbeck 1 Sohn.
Am 25. Febr. Dem Arbeiter Heinrich Harms zu Schönberg 1 Sohn.
Am 28. Febr. Dem Fuhrmann Ludwig Schütt zu Schönberg 1 Sohn.
Am   5. März. Dem Arbeiter Friedrich Putensen zu Schönberg 1 Tochter.
Am   7. März. Dem Arbeiter Hans Möller zu Schönberg 1 Sohn.
Am   8. März. Dem Arbeiter Franz Fick zu Schönberg 1 S.
Am   7. März. Dem Hauswirth Creutzfeldt zu Niendorf 1 S.

Gestorben:

Am 21. Febr. Der Knecht Friedrich Heinrich Wigger zu Lockwisch 57 Jahr 1 Mon. alt.
Am 22. Febr. Elsa Martha Dorothea Dähling, Arbeitertochter zu Schönberg 11. Mon. alt.
Am   8. März. Christian Jochen Peter Leu, Kuhfütterer zu Schlag=Sülsdorf z. Z. Schönberg 69 Jahr 10 Monat alt.
Am   8. März. Heinrich Hartwig Eickhof, Kuhknecht zu Hof Lockwisch, 51 Jahr 7 Mon. alt.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg.
nach Lübeck:
10,04 Vorm. 12,21 Mitt. 3,10 Nachm. 7,27 Abends 11,55 Nachts.
nach Kleinen:
8,1, Morg. 10,29 Vorm. 12,46 Nachm. 5,40 Nachm. 8,54 Abends.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Viehmarkt in Hamburg.

Es kosten: kleine Schweine 55-56 M., große Schweine 55-58 M., Sauen 43-50 M., Kälber 60-95 M. per 100 Pfund.


Hierzu eine Beilage


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1894 Nr. 21 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 21 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 13. März 1894.


- Neustrelitz. I. K. H. die Großherzogin wird in nächster Zeit eine Reise nach Italien antreten. Die Großherzogin war am Mittwoch zum ersten Male nach der Genesung im Theater und wohnte mit II. HH. den Prinzessinnen Marie und Jutta der Vorstellung bis zum Schlusse bei. - I. K. H. die Erbgroßherzogin war in Dessau, um von höchstihren Eltern Abschied zu nehmen, da der Herzog und die Herzogin von Anhalt=Dessau auf längere Zeit nach S. Remo reisen. Am Mittwoch Mittag kehrten Se. K. H. der Erbgroßherzog nebst Gemahlin zurück. (L.=Z.)
- Schönberg. In dem lübeckischen, nach Schlagsdorf eingepfarrten Dorfe Utecht begingen am 6. d. Mts. der Hauswirth Heinr. Oldenburg und seine Ehefrau Catharina Elisabeth geb. Ollmann das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Von ihrem Seelsorger wurde ihnen die von Sr. Majestät dem deutschen Kaiser verliehene silberne Ehejubiläums=Medaille in Gegenwart von Kindern und Kindeskindern nach feierlicher Ansprache überreicht. Der Jubelbräutigam ist 81 Jahre, die Jubelbraut 78 Jahre alt.
- Die Gesammtzahl der jetzt mit dem Zeugnisse der Reife in Mecklenburg=Strelitz entlassenen Gymnasialschüler stellt sich auf 13 (je 4 in Neubrandenburg und Neustrelitz, 3 in Friedland). Von diesen wollen sich 3 dem Studium der Rechte, 5 dem der Medicin, 3 dem Militärfach, je 1 dem Post= und dem Steuerfach widmen.
- Conservirung der Windholzmassen. In Betreff der Conservirung der durch den Sturm vom 12. v. M. geworfenen Holzmassen ist für die Großh. Mecklb. Schwerinschen Forsten das Nachstehende angeordnet; ein gleiches Verfahren dürfte sich für die Communen und sonstige Privatwaldbesitzer in ihrem Interesse empfehlen: Rothbuchen=, Weißbuchen, Ahorn= und Birkennutzholz ist sofort auszuschneiden und noch in diesem Frühjahr zu verwerthen, da eine Conservirung dieser Holzarten als Nutzholz bis zum kommenden Jahre ausgeschlossen ist; dagegen ist die Aufarbeitung von Brennholz bis zuletzt, möglichst bis zum kommenden Winter aufzuschieben. Sämmtliches Nadelholz=Nutzholz, mit Ausnahme des etwa im Wasser aufzubewahrenden Holzes, ist einschließlich Entfernung der Basthaut zu schälen; das Schälen hat dem Ausschneiden der Hölzer baldigst zu folgen, bezw. voranzugehen. Wo das Schälen wegen mangelnder Arbeitskräfte nicht ausführbar ist, hat das Abtrennen vom Stock= wie vom Zopfende bis zum nächsten Herbste zu unterbleiben, da die Gefahr des Blauwerdens auf solche Weise leichter vermieden werden dürfte; diese Conservirungsform, falls sie sich bewähren sollte, ist jedenfalls als die billigste anzusehen. Nadelholz=Brennholz ist zu schälen, wo die Insectengefahr dies erfordert und genügend Arbeitskräfte vorhanden sind. Wofern Gelegenheit vorhanden ist und die Unkosten für Anfuhr, Einbringen u. Verbinden pro 1 Festmeter noch unter 3 M. bleiben, sind die Lang=Nutzhölzer des Nadelholzes ins Wasser zu bringen und zu 3-8 Schichten übereinander, je nach Tiefe des Wassers, zu verbinden. In erregten tiefen Gewässern empfiehlt es sich, so viele Lagen Hölzer übereinander zu bringen, als die unterste Lage auf Grund kommt. Jedem fertigen Flosse ist eine Nummer einzustemmen. Die zu Wasser kommenden Hölzer sind nicht zu schälen. Das Zuwasserbringen hat mit den wertvollsten Beständen zu beginnen und ist spätestens den 1. Juli ds. Js. fertig zu stellen. Die Verwertung der Hölzer wird beim Wasserholz vor Ablauf von 5 Jahren, beim geschälten Holze vor Ablauf von 1-2 Jahren nicht zwingend.
- Die diesjährige warme feuchte Witterung hat die Zugvögel früher als sonst bei uns eintreffen lassen und sind schon im Februar d. Js. Staare, Kibitze und Lerchen gesehen worden. Auch die Schnepfe ist bereits auf ihrem Durchzuge hier eingetroffen; es wurde in der Gräfl. Bernstorff'schen Forst zu Wedendorf bei Rehna schon am 3. März eine solche erlegt.
- Der Ausschuß der hanseatischen Versicherungsanstalt für Invaliditäts= und Altersversicherung in Lübeck hat den Antrag des Vorstandes, eine Heilstätte für Brustkranke für 80 bis 100 Kranke an einem Punkte des Harzgebirges mit einem Kostenaufwande bis zu 275 000 Mark zu errichten, einstimmig angenommen.


- Der Kaiser hat sich, wie der in Spandau erscheinende Anzeiger für das Havelland mittheilt, in voriger Woche von den Commandeuren der dort garnisonirenden Gardetruppen Bericht erstatten lassen über die Erfahrungen, welche bei Einstellung der Rekruten im Oktober vorigen Jahres mit der neuen Formation nach Maßgabe der zweijährigen Dienstzeit gemacht worden sind. Durchweg wurde ein zufriedenes Resultat konstatirt. Die schnellere Ausbildung der Mannschaften ist diesmal auch bedeutend durch die milde Witterung begünstigt worden, welche schon frühzeitig ausgedehntere Uebungen im Freien gestattete.
- Wie der "Köln. Ztg." aus Kassel gemeldet wird, werden die Kaiserin und die Kaiserlichen Prinzen ihren Sommeraufenthalt wieder in Wilhelmshöhe nehmen. Verschiedene Umbauten im Schlosse sind bereits im Gange.
- Ueber das Befinden I. M. der Kaiserin hört die "Milit. Polit. Korr." von kompetentester Seite, daß die hohe Frau seit einiger Zeit zu Husten neigt, der wesentlich nervöse Ursachen hat und zu keinerlei Besorgnissen Anlaß giebt. Die Aerzte glauben, daß wenn sich die hohe Frau einige Zeit von den Strapazen des Winters, die namentlich in gesellschaftlicher Hinsicht nicht gering waren, erholt haben wird, die frühere Frische in dem Befinden Ihrer Majestät zurückkehren werde.
- Der Kaiser und die Kaiserin begaben sich am Freitag nach dem Mausoleum in Charlottenburg und legten dort auf dem Sarge des Kaisers Wilhelm I. aus Anlaß des Sterbetages desselben Kränze nieder.
- Das Befinden des Fürsten Bismarck ist zurzeit ein ausgezeichnetes. Professor Schwenninger hat diesen erfreulichen Umstand zu einer Erholungsreise benutzt, welche für ihn nach den großen Anstrengungen seit dem Sommer v. Js. dringend erforderlich war, und sich vor etwa 8 Tagen nach dem Süden begeben.
- Die Zweifel an der Richtigkeit der Mitteilung, daß Fürst Bismarck dem Grafen Dönhoff gegenüber geäußert habe, die Ablehnung des russischen Handelsvertrags werde einen Krieg mit Rußland herbeiführen, waren nur zu berechtigt. Die "Hamburger Nachrichten" sind vom Fürsten ermächtigt, diese Mitteilung für eine Unwahrheit zu erklären. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß der Altreichskanzler den Grafen Dönhoff um Aufklärung ersucht habe. Auch der "Bund der Landwirte" rückt dem Herrn Grafen energisch zu Leibe. In einer in Königsberg unter dem Vorsitz des Herrn von Plötz abgehaltenen Versammlung ist eine Resolution angenommen, die sich gegen den Handelsvertrag ausspricht, das Verhalten des Grafen Dönhoff mißbilligt und erklärt, daß die neuliche Versammlung diesen nicht von der Verpflichtung, gegen den Vertrag zu Stimmen, entbinden dürfte.
- Im Reichsjustizamt finden zur Zeit zwischen Vertretern der verschiedenen deutschen Bundesstaaten Verhandlungen statt, welche den Zweck haben, eine gleichmäßige Regelung des Strafvollzugs innerhalb des Deutschen Reiches herbeizuführen.
- In der Frage des Sonntagsunterrichts der Fortbildungsschulen hat nunmehr auch der große Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes in den

[ => Original lesen: 1894 Nr. 21 Seite 6]

preußischen Staaten in seiner Versammlung am Montag beschlossen: "Alle nur möglichen Schritte zu thun, um zu erreichen, daß der Sonntagsunterricht auf den Fortbildungsschulen auch nach dem 1. Oktober d. J. des Vormittags ununterbrochen wie bisher erteilt wird." Der Beschluß des Vereins soll mit einer eingehenden Begründung dem Reichstag übersandt werden.
- In einer Besprechung von Mitgliedern verschiedener Fraktionen mit dem Staatssekretär von Boetticher über das Nationaldenkmal für Kaiser Wilhelm soll eine Einigung dahin erzielt worden sein, daß die viel angefochtene Säulenhalle fallen gelassen wird, und daß die in diesem Etat verlangten 1 100 000 M. nicht als Baurate, sondern zu Fundamentierungsarbeiten bewilligt werden.
- In der Budgetkommission des Reichstages wird beantragt werden, dem Reichstage vorzuschlagen, für das Nationaldenkmal Kaiser Wilhelms des Ersten vier Millionen Mark als Pauschsumme dem Kaiser zur Herstellung des Denkmals zur Verfügung zu stellen. Es ist das die Hälfte der im Etat geforderten Summe von acht Millionen, bei welcher überdem noch Nachforderungen in sichere Aussicht zu nehmen waren. Bei der Bewilligung der Summe von vier Millionen sollen alle weiteren Nachforderungen ausgeschlossen sein.
- Die Abschnitte des bürgerlichen Gesetzbuches über das Obligationen= und Sachenrecht, die in der Kommission erledigt sind, werden demnächst in einer Form zur Veröffentlichung gelangen, daß eine thunlichst vielseitige Kritik erledigt wird.
- Eine Großnichte Heinrich Heines, Frau Alice Born eine blühende junge Frau, reich begabt, in den besten Kreisen beliebt und angesehen, erlag in Berlin der tückischen Diphtheritis.
- In Berlin starb nach schweren Leiden am 2. d. Mts. der Oberstleutnant a. D. Carl Kühn, der die Löwesche Gewehrfabrik in den Jahren 1889 bis 1893 als technischer Direktor leitete. Gegen ihn und Herrn Isidor Löwe richtete vornehmlich Ahlwardt seine nichtigen Anklagen wegen der "Judenflinten."
- Mit einer wesentlichen Veränderung des Uniformrockes soll demnächst ein größerer Versuch beim Kaiser Alexander=Garde=Grenadier=Regiment Nr. 1 angestellt werden mit umlegbaren Kragen versehen. Dieselben werden aus schwarzem Tuch ohne jede Steifleinwand gefertigt; die vorderen beiden Hälfen sind rot besetzt und mit den Gardelitzen verziert. Wenn dieser Kragen umgelegt wird, so kommt die Halsbinde natürlich etwas höher heraus; doch ist der Mann trotzdem imstande, Kopf und Hals weit freier zu bewegen. Ebenso ist die Blutzirkulation erleichtert. Bei Kälte und schlechtem Wetter können die Kragen auch hoch geschlagen werden.
- Der "Reichsanzeiger" erklärt die Blättermeldung daß die Außerkurssetzung der Vereinsthaler österreichischen Gepräges für Deutschland verfügt sei, als gänzlich unbegründet.
- "Warm=Milch=Hallen" wollen in Berlin die Vegetarier einrichten, um damit den "Steh=Bier=Hallen" ein Gegengewicht zu bieten.
- Auf dem Panzerschiff "Baden" ist auf der Fahrt der Deckel des Absperrventils geplatzt, ohne Schaden anzurichten. Die Ausbesserung wurde vom Personal bewirkt.
- Ein ungenannter Berliner spendete durch Vermittelung des Kaisers 15 000 Mark den auf der "Brandenburg" verunglückten. Die Sammlungen betragen jetzt 90 000 Mark.
- Der "Vulkan" hat für die Hinterbliebenen der Verunglückten auf der "Brandenburg" jeder Familie die Summe von 1500 Mark ausgezahlt, außerdem den Angehörigen der Verunglückten vom "Vulkan" für die Reise nach Kiel zur Beerdigung je 50 Mark. Eine gleiche Summe wurde ihnen sodann in Kiel ausgezahlt. Eine fortdauernde Unterstützung wird den Hinterbliebenen aus der Klasse der Unfallversicherung zu Teil.
- In Hamburg ist die Steuer für Hunde über 45 cm Höhe von 20 Mark auf 40 Mark erhöht worden, wodurch unter den "großen Hundebesitzern" große Erregung hervorgerufen worden ist.
- Der 44 Jahre alte Taglöhner Anton Voß aus Ahlen, der am 28. Juni 1893 seiner Ehefrau mit einem Schlächtermesser die Kehle abgeschnitten hatte, ist am Donnerstag früh auf dem Hofe des Gerichtsgefängnisses in Münster durch den Scharfrichter Remdel hingerichtet worden.
- Der "Metzer Zeitung" zufolge wurde vor ungefähr zwei Monaten in Mühlhausen ein Einjähriger des Infanterie=Regiments Nr. 142 zu vier Wochen strengem Arrest verurteilt, weil er auf die Frage eines Vorgesetzten, ob er Reserve=Offizier werden wolle, die Antwort erteilte: Ja, wenn wir wieder französisch geworden sind. Nach Verbüßung seiner Strafe ist er nunmehr seiner Eigenschaft als Einjährig=Freiwilliger entkleidet und zur Ableistung einer zweijährigen Dienstpflicht dem Infanterie=Regiment Nr. 25 in Rastatt zugeführt worden.
- Aus Mainz schreibt man: Bei dem Festzuge des deutschen Schützenfestes wird auch ein Riesenfaß mitgeführt werden. Das Faß wird eine Höhe von 3 1/2 Meter und einen Umfang von 11 Meter erhalten und vermag nicht weniger als 24 000 Liter Wein zu fassen.
- In der Gegend von Ebermannstadt in Oberfranken kursieren vielfach falsche Zwanzigmarkstücke.
- Das Schwurgericht in Tübingen hat am Freitag den Bäckergesellen Diemer, der in Reutlingen den Bäcker Bertsch und dessen Frau ermordet hatte, zum Tode verurteilt.
- Vom Schöffengericht in Tremessen, Provinz Posen, ist ein Maler aus Gnesen, der einer Dame unerlaubter Weise einen Kuß gegeben hatte, zu 300 Mk. Geldstrafe oder 60 Tagen Gefängnis und zu den Kosten verurteilt worden.
- Der seltene Fall, daß eine Zwillingsschwester zwei Tage älter ist als die andere, ist, wie dem "Ges." geschrieben wird, in Gumbinnen eingetreten. Einem Ehepaar wurde in voriger Woche am Donnerstag nachmittag ein Töchterchen und am Sonnabend vormittag noch ein zweites geboren.
- Der Großindustrielle Baron Leitenberger und der Großgrundbesitzer Graf Oswald Thun spendeten je 1000 fl. zur Anschaffung von deutschen Straßentafeln in Prag. Die Straßentafeln können nach Wunsch der Hausbesitzer nur deutsch oder deutsch und czechisch abgefaßt sein.
- Vom Landgericht in Stettin sind am vorigen Dienstag 8 Eisenhahnschaffner wegen Schwindeleien mit Fahrkarten zu Gefängnisstrafen von 14 Tagen bis 9 Monaten verurteilt worden.
- Ein schweres neuerdings in Essen fertiggestelltes Geschütz schleudert sein Geschoß über 20 Kilometer weit. Man würde imstande sein bei einem Neigungswinkel von 44° über den Mont Blanc hinweg zu schießen. Das Gewicht des Geschosses beträgt etwa 200 Kilogramm und die Anfangsgeschwindigkeit über 700 m, Das Geschoß braucht, nach dem Berichte des Berliner Patentbureau Gerson & Sachse, zur Zurücklegung seiner größten Flugbahn nicht weniger als 70 Sekunden.
- Erfindung. In Heilbronn soll ein Sattlermeister Baier eine für das Militär sehr wichtige Erfindung gemacht haben, welche bereits zum Patent angemeldet ist: aus drei Turnistern binnen drei Minuten eine Tragbahre herzustellen. Eine praktische Probe habe bei Sachverständigen große Anerkennung gefunden. Die Erfindung sei jetzt auch dem Kaiser unterbreitet worden.
- In Abbazia, wohin die deutsche Kaiserin am 12. ds. Mts. abreist, ist, wie von dort gemeldet wird, der Fremdenzufluß in stetem Steigen begriffen. Die Hotels sind vollständig überfüllt, sodaß die Neuankommenden in den Nachbarorten, namentlich in Fiume, Quartier nehmen müssen. Die Kaiserin wird bei ihrer Ankunft durch den Statthalter Rinaldini empfangen wenden. Es herrscht das prächtigste Frühlingswetter.
- Der Corriere della Sera berichtet über die großen Schäden der über Italien hereingebrochenen Schneestürme. In der Provinz Zafferana seien 60 Häuser eingestürzt, zahlreiche Tote und Verwundete begrabend. Truppen sind mit der Hilfsaktion beschäftigt. In Giaue liegt der Schnee drei Meter hoch. Die Insel wurde von starken Eisstürmen heimgesucht.
- Der "Pall=Mall=Gazette" zufolge soll Gladstone nächstens durch einen deutschen Augenarzt operiert werden.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD