No. 99
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. Dezember
1893
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1893 Nr. 99 Seite 1]

                                                    Berlin, den 27. November 1893.
Bekanntmachung.

      In neuerer Zeit sind falsche Reichskassenscheine zu fünfzig Mark zum Vorschein gekommen und angehalten worden.
      Wir sichern Demjenigen, welcher einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter solcher Falschstücke zuerst ermittelt und der Polizei= oder Gerichtsbehörde dergestalt nachweist, daß der Verbrecher zur Untersuchung und Strafe gezogen werden kann, eine nach den Umständen von uns zu bemessende Belohnung bis auf Höhe von

3000 Mark

zu.

Reichsschuldenverwaltung.
v. Hoffmann.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Schlauentrifft sub Nr. 20a belegene Wohnhaus c. p. des Rademachermeisters Wilhelm Arndt allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 20. Januar 1894,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 6. November 1893.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Panten sub Nr. 1 belegene Büdnerstelle c. p. des Schleusenmeisters Johann Stehr auf der Oberschleuse bei Mölln i/L. wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im Termin der Praeclusiv=Bescheid erlassen und publizirt worden ist.
Schönberg, den 11. December 1893.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


Holz=Auction Nr. 4.

Am Mittwoch, den 27. Decbr. Morg. 10 Uhr sollen beim Krüger Schmidt zu Ziethen folgende Holzsortimente bei beschränkter Concurrenz öffentlich meistbietend verkauft werden:

a. Aus dem Bahlen.

  1 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.
  6 Fuder buchen " III. Cl.
35 Fuder buchen Pollholz.
  1 Fuder ellern Wadelholz III. Cl.
20 Stück tannen Kiepenhölzer.

b. Aus dem Garnseerholze.

  1 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.
23 Fuder buchen Durchforstholz II. Cl.
  6 Fuder buchen Durchforstholz III. Cl.
32 Fuder buchen Pollholz.
  1 kiefern Block.
Schönberg, den 15. Decbr. 1893.

                                                    Der Oberförster.
                                                        C. Hottelet.


Holz=Auction Nr. 5.

Am Freitag den 29. Decbr. Morgens 10 Uhr sollen beim Krüger Thies zu Ziethen folgende Holzsortimente bei freier Concurrenz öffentlich meistbietend verkauft werden:

a. Aus dem Garnseerholze.

  81 Rmtr. buchen Kluft II. Cl. und Olm.
  19 Rmtr. buchen Knüppel.
  16 Rmtr. Nadelholz Rodestämme.

b. Aus dem Bahlen.

    4 Rmtr. eichen Knüppel.
  94 Rmtr. buchen Kluft I., II. Cl. und Olm.
  33 Rmtr. buchen Knüppel.
    7 Rmtr. ellern Knüppel.
  16 Rmtr. Nadelholz Stangen I., II. und III. Cl.
  27 Rmtr. kiefern Kluft.
    6 Rmtr. fichten Kluft und Olm.
150 Rmtr. Nadelholz Knüppel.
Schönberg, den 15. Decbr 1893.

                                                    Der Oberförster.
                                                        C. Hottelet.


Schaf=Auction.
Am Freitag, den 22. Decbr. ds. Js.
Vormittags 10 Uhr

verkaufe ich im Auftrage öffentlich meistbietend auf dem Hofe des Herrn Gastwirth G. Callies zu Dassow gegen sofortige Zahlung in gewünschter Stückzahl

53 Stück 1 3/4jährige Halbblut Hammel und Schafe mit 13monatlicher Wolle.
Dassow, 14. Decbr. 1893.

Gerber, Gerichtsdiener.


Grobes Schönebecker Salz
zum Einsalzen empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 99 Seite 2]

Ein ordentliches Mädchen
sucht zu Ostern                                                    
                                                    Frau A. Krüger,
                                                    Kalter Damm.


Weihnachts=Ausstellung.

Den geehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich meine diesjährige Weihnachts=Ausstellung eröffnet habe, und empfehle eine größere Auswahl

feinster Confitüren, besonders für Kinder zu empfehlen, auch verschiedene Sorten feinschmeckende Pfeffernüsse, Marzipantorten werden zu jedem Preise täglich frisch angefertigt in verschiedenen Mustern, Marzipan im Ausschnitt billiger.

Besonders empfehle eine große Auswahl
5 und 10 Pfennig (Mecklenburg). Artikel
mit Bonbons=Füllung.                                                    
Um geneigten Zuspruch bittet                                                    
                                                    Wilhelm Miltzow.
                                                    Bäcker und Conditor.


Als passende
Weihnachtsgeschenke
empfehle mein reichhaltiges Lager von allen Arten
Handschuhen
mit und ohne Pelz.
Schlipse und Cravatten
in großer Auswahl.
                                                    H. Böckmann,
                                                                  Handschuhmacher.


Einem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend hiermit zur Anzeige, daß ich meine

Weihnachts=Ausstellung

eröffnet habe.
Um geneigten Zuspruch bittet

Hochachtend                          
                                                    L. Jähnig, Conditor.


Zur diesjährigen
Weihnachts=
Ausstellung

lade hierdurch ergebenst ein und bitte um zahlreichen Besuch.

Hochachtungsvoll
J. Ludw. D. Petersen.


Unterzeichnete hält ihre diesjährige

Weihnachts=Ausstellung

einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum bestens empfohlen.

                                                    Ww. Greiff, Conditorei.


Wall- & Haselnüsse
sowie
Tannenbaumlichte
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Billig- Billig!
Zur Schlachtzeit!
Aepfel, Backbirnen, Backäpfel und Kreken sowie auch Wallnüsse empfiehlt
P. Kopmann, Handelsmann.


Haarbürsten, Taschenbürsten, Zahn= u. Nagelbürsten, Messer, Scheeren, Uhrketten, Schmuckgegenstände, Seifen und Parfümerien in den feinsten Ausstattungen, Handschuhkasten, Schmuckkasten, hochfeines Briefpapier und Couverts, Kinderspiele, Tannenbaumschmuck und Lichter, Wachsstöcke
empfiehlt                          
Schönberg.                                                     Emil Hempel.


Stickereien
als: Hosenträger, Turngürtel
werden sauber und billig angefertigt von                          
                                                    H. Böckmann,
                                                    Handschuhmacher.


Prima
Hamburger-
Rauchfleisch
empfiehlt                                                    
H. W. Ladendorf.


Gummischuhe
für Damen, Herrn und Kinder in allen Größen
Schneeschuhe
empfiehlt billigstens                                                     Aug. Spehr.


"Drei in "Einer."
Dreistichmaschine
Neueste Vervollkommnung
der Nähmaschine.
Die
Wertheim Electra Triplex
(Dreistichmaschine)
macht drei grundverschiedene Nahtarten:
Steppstich, Kettenstich und Zier= oder Stickstich;
ferner prachtvolle Stopfen in Weißzeug u. Tricots.
Der Käufer erwirbt mithin drei Maschinen in Einer.

Die Vielseitigkeit und Schönheit der Leistungen der Wertheim Triplex macht sie zur Maschine der Zukunft. Niemand wird ferner mehr mit der bekannten einseitigen Steppmaschine befriedigt sein.
Reflectanten wollen nicht versäumen, dieses Ideal=Modell einer Nähmaschine zu beaugenscheinigen.

Hocharm. Singer-Maschinen
mit Kasten Mark 60.
                                                    Rud. Schrep,
                                                    Schönberg i. M.


Große Auswahl von:
Portemonnaies, Cigarrentaschen,
Hand=, Reise= und Umhängetaschen,
Photographie=Album mit u. ohne Musik,
Schreibalbum, Schreibmappen,
Brieftaschen
bei                                                                 Emil Hempel,      
Schönberg.                                               Buchbinder.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 99 Seite 3]

Grösste Auswahl!
Stets Neuheiten!
Billigste Preise.

Spielwaaren und Puppen,
Toilett= und Reiseutensilien,
Galanteriewaaren aller Art,
Prima russische Gummischuhe,
Lederwaaren bester Qualität,
Union Strümpfe und Unterzeuge

Glocksien & Evers,
Lübeck, Sandstrasse 14.


Conditorei und Marzipan-Fabrik
von

Breitestraße
Ecke der Hüxstr. 89.
   J. G. Niederegger,    Breitestraße
Ecke der Hüxstr. 89.
empfiehlt einem geehrten Lübecker wie auswärtigem Publikum seine diesjährige
reichhaltige
Weihnachts-Ausstellung
in großer Auswahl von
Marzipan und Tannenbaum-Confecten.
NB. Die Ausstellung befindet sich in der ganzen ersten Etage.
Eingang zur Ausstellung durch den Laden.


Besten
Engl. Syrup, grosse Citronen,
Mandeln, Succade, Orangenschalen
sowie
ganze und gem. Gewürze
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachfolger.


          Tannenbaumlichte
          Tannenbaumleuchter
          Tannenbaumschmuck
          Tannenbaumkakes

empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


Margarine Nr. 1. Naturbutter an Geschmack gleich a Pfd. 70 Pfennig (Mecklenburg).
    bei Abnahme von 10 Pfd. a Pfd. 68 Pfennig (Mecklenburg).
Bestes Flohm Schmalz
    garantirt rein a Pfd. 60 Pfennig (Mecklenburg).
    bei 10 Pfd. a Pfd. 58 Pfennig (Mecklenburg).
Prima Weizen Back=Mehl a Pfd. 12 Pfennig (Mecklenburg).
    bei 10 Pfd. a Pfd. 11 1/2 Pfennig (Mecklenburg).

empfiehlt

                          Max C. Sass.
                          Siemzerstr. u. Schlauentrift.


Habe heute meine Weihnachtausstellung eröffnet und empfehle

alle Sorten Kuchenwaaren, braune, weiße und Makronennüsse, Tannenbaum=Confekt in allen Sorten, Marzipan im Ausschnitt.
Da ich nicht hausieren lasse, bitte die Einwohner von Stadt und Land, sich die Ausstellung gefälligst ansehen zu wollen.

                                                    H. Wolgast,
                                                    Bäckermeister.


Cigarren
im Preise von 3 Mark bis 10 Mark pro 100 Stück
gut gelagerte, sehr beliebte Sorten,
empfiehlt                                                     A. Zander.


Zu Weihnachtseinkäufen halte ich mein Lager von gut gelagerten

Bremer, Hamburger und importirten Havanna Cigarren

in großer Auswahl von 28 M. per Mille bis 600 M. per Mille bestens empfohlen

                                                    Aug. Spehr.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 99 Seite 4]

Einladung zu meiner diesjährigen ganz besonders
Großen Weihnachts=Ausstellung.

Billigstes Einkaufshaus
en gros & en datail.
Ansicht der Niederlassung von H. Brüchmann Billigstes Einkaufshaus
en gros & en datail

Kinder-Spielsachen und Puppen
in bedeutend vergrößerter Auswahl!

Tausende Portemonnaies und Cigarrentaschen, sowie Talmi= und Nickel= Herren= und Damen=Uhrketten, Hunderte Leder= u. Plüsch=Album, Rahmen, dreitheilige Spiegel, Schmuck= und Handschuhkasten, Ringe, Reise= u. Umhängetaschen, Visitkarten= u. Brieftaschen, Damengürtel, Fächer, Parfümständer, Nippes, Odeure, Aluminium Neuheiten, Japansachen, Schreibzeuge, Echte Solinger Messer und Scheeren, kurze und lange Pfeifen, Gummi=Hosenträger und desgleichen mehr.

Damen-Schmucksachen.

als Broschen, Ohrringe, Armbänder, Colliers, Haarnadeln, Uhrketten und Ringe von echten Granaten in Goldfassung und den verschiedensten geschliffenen Achat= und Simili=Steinen.

Porzellan= und geschliffene Crystall=Glaswaaren aller Art.
Tannenbaum=Schmuck=Gebäck, Cocusnüsse, Paranüsse, Wall= und Haselnüsse, Apfelsinen und Chokoladen

billigst bei

H. Brüchmann.


Zu einer Weihnachtsbescheerung für arme Kinder erbitten wir freundliche Gaben aus der Gemeinde und ersuchen dieselben uns gütigst

bis zum 22. d. Mts.

zukommen zu lassen.

Krüger.                                                     Kaempffer.


Gestern Abend 6 Uhr endete der liebe Gott die langen schweren Leiden meiner lieben Frau und unserer lieben Mutter und Schwiegermutter

Wilhelmine Oldenburg geb. Woisin

im 64. Lebensjahre.

Tief betrauert von                          
                          den Hinterbliebenen.

Lockwisch, den 13. Decbr. 1893.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 21. Dezember 1893, Mittags 12 Uhr vom Boye'schen Gasthause aus statt.


Gestern Abend 6 Uhr endete der liebe Gott die langen schweren Leiden meiner lieben Frau und unserer lieben Mutter und Schwiegermutter

Wilhelmine Oldenburg geb. Woisin

im 64. Lebensjahre.

Tief betrauert von                          
                          den Hinterbliebenen.

Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 21. Dezember 1893, Mittags 12 Uhr vom Boye'schen Gasthause aus statt.


Statt besonderer Meldung

zeige ich Freunden und Bekannten hierdurch an, daß es Gott dem Herrn gefallen hat, meinen lieben Vater, den Cantor em.

Joh. Christ. Eulenberg in Wesenberg

in seinem 84. Lebensjahre heute gegen 7 Uhr morgens nach längerem Leiden heimzurufen.
Schlagsdorf, d. 15. December 1893.

                                                    J. Eulenberg.


Für die mir aus Anlaß des Ablebens meines lieben Ehemannes erwiesene Theilnahme gestatte ich mir meinen herzlichsten Dank hierdurch ganz ergebenst auszusprechen.

Schönberg,
15. Dcmbr. 1893.
                                                     Wittwe Marie Lenschow
geb. Holst.

Als Vermählte empfehlen sich:
Carl Rossow.
Doris Rossow.
geb. Ladendorf.
Wandsbeck, im December 1893.                          


Kirchliche Nachrichten.
Bußtag, 20. Dezember.

Vormittagskirche: Pastor Krüger.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Horn.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg.
nach Lübeck:
10,04 Vorm. 12,21 Mitt. 3,10 Nachm. 7,27 Abends 11,55 Nachts.
nach Kleinen:
8,1, Morg. 10,29 Vorm. 12,46 Nachm. 5,40 Nachm. 8,54 Abends.


Viehmarkt in Hamburg.

Es kosten: kleine Schweine 55-57 M., große Schweine 56-57 M., Sauen 38-48 M., Kälber 50-80 M. per 100 Pfund.


Hierzu zwei Beilagen


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 99 Seite 5]

1. Beilage
zu Nr. 99 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 19. December 1893.


        - Nr. 28 des "Offiziellen Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg pro 1893 erhält
  II. Abtheilung.

(1.) Bekanntmachung, betreffend die Ernennung von Sachverständigen für die Neubemessung der Branntweincontingentmengen.
(2.) Bekanntmachung, betreffend die für Leistungen an das Militair zu vergütenden Durchschnittspreise von Naturalien pro Monat Oktober 1893.
(3.) Bekanntmachung, betr. die Versicherungsgesellschaft zu Schwedt.
III. Abtheilung. Dienst= etc. Nachrichten.


- Schönberg. Wie eine am hiesigen Schalter aushängende Bekanntmachung ergiebt, werden die Dienststunden für den Verkehr mit dem Publikum bei dem hiesigen Postamte am Sonntage, den 24. December wie an den Wochentagen, jedoch mit der Beschränkung abgehalten, daß die Schalter über 7 Uhr Abends hinaus nicht geöffnet sind. Der Bestelldienst wird sowohl im Orts= als im Landbestellbezirke für den ganzen Tag wie an den Wochentagen ausgeführt.
- Der Mecklenburgische Landtag hat den Gesetzentwurf, betr. die Kleinbahnen dahin angenommen, daß das Expropriationsrecht für solche Bahnen gewährt wird, Landeshülfen aber ausgeschlossen sein sollen.
- Conkurs der Mecklenburgischen Vieh=Versicherungs=Gesellschaft in Güstrow. Einem Eingesandt der "R. Z.", betreffend die Meckl. Viehversicherungsgesellschaft, entnehmen wir folgende Sätze: Es ist müssig, heute schon, bevor die Sachlage vollständig zu übersehen ist, sich über die Ursachen des Zusammenbruchs und über die mehr oder minder große Schuld einzelner Persönlichkeiten, die in der Verwaltung früher oder später gestanden haben, zu verbreiten, das wird sich im Laufe des Verfahrens herausstellen. Nun hat sich aber der Vorsitzende des Aufsichtsraths, Rentier Rahe in Güstrow, durch ein Cirkular den Mitgliedern der Gesellschaft als ihr Vertreter im Conkursverfahren angeboten, ohne im Uebrigen diese seine Eigenschaft als Vorsitzender des Aufsichtsraths erkennbar zu machen. Wir halten es sehr bedenklich, daß der Vorsitzende des Aufsichtsraths der falliten Gesellschaft die Vertretung der Ansprüche der Mitglieder übernehmen soll und können diesen hiervon nur dringend abrathen. Man darf sich als Vertreter nur solche Personen aussuchen, die bei der Geschäftsführung nicht beteiligt gewesen sind. - Der persönliche Besuch der Mitglieder der Gesellschaft zu der am 28. d. M. stattfindenden Gläubigerversammlung ist unmöglich. Wenn von den ca. 15 000 Mitgliedern nur 500 Personen erscheinen, so ist die Versammlung noch kaum verhandlungsfähig. Die Mitglieder würden am besten thun, wenn sie aus dem Umkreise einer Stadt einen Vertreter entsenden würden. Wenn sich dies jedoch nicht überall machen lassen sollte, kann unbedenklich von dem Vertretungsangebot des Conkursverwalters Gebrauch gemacht werden, oder die Mitglieder können einfach unvertreten bleiben, ohne daß ihre Interessen hiedurch geschädigt werden, wenn anders es nicht Herrn Rahe gelingt, die Majorität in der Gläubigerversammlung zu erlangen. Bemerkt sei schließlich noch, daß der gegenwärtige Concursverwalter alle bis zum 31. d. M. vorkommenden Schäden anzuerkennen gedenkt, daß aber bis dahin alle Mitglieder, die versichert bleiben wollen, einer anderen Versicherung beitreten müssen.
- Ein Ehedrama fand vor dem Schwurgericht zu Güstrow am 13. d. seinen Abschluß. Der Angeklagte war der 1856 zu Rittermannshagen geborene, wegen Körperverletzung vorbestrafte Arbeitsmann Friedrich Schnell aus Malchin, welcher beschuldigt ist, am 25. September d. J. den Versuch gemacht zu haben, seine Ehefrau zu töten und zwar mit Ueberlegung.
In den ersten 3 Jahren nach seiner Verheiratung hat der Angeklagte in Hinrichshagen gewohnt. Dann ist er hier gekündigt und nach Malchin gezogen. Die erwähnten Vorstrafen hat er sich zugezogen, weil er seine Frau und seine Kinder wiederholt mißhandelt hat. Seine letzte Gefängnißstrafe endete am 10. Juli. Er kehrte in seine Familie und zu seinen Kindern, deren er 6 hatte, gegen Mittag zurück. Seine Frau war nicht daheim, die kam erst am Abend aus der Arbeit zu Hause. Die Begrüßung bestand darin, daß er seiner Frau unanständige Lieder vorsang. Noch in derselben Nacht mißhandelte er seine Frau im Bett. Diese Mißhandlungen setzte er in den folgenden Nächten fort. Die Frau ist denselben entflohen und hat die Nächte auf dem Hausboden und im Stall zugebracht, auch zuweilen bei einem Arbeitsmann Großmann, hier Schutz und Obdach suchend, endlich ist sie zu ihrer Mutter gegangen. Auf seinen Antrag ist die Frau ihm polizeilich wieder zugeführt worden. Aber da er die Mißhandlungen gegen sie wieder ausübte, ist sie mit den Kindern wieder zu ihrer Mutter gegangen. Er sei nun, wie er aussagte, mißmuthig geworden. Am 24. September sei er nach Teterow gegangen und habe versucht, hier in der Zucker=Fabrik Arbeit zu erhalten. Er habe aber keine Arbeit gefunden. In Teterow habe er sich einen Revolver zu 5 Mark gekauft, den er mit 6 Kugeln geladen. Am nächsten Morgen gegen 6 Uhr sei er mit dem Revolver in der Tasche zu seiner Frau gegangen, um sie zu bewegen, zu ihm zurückzukommen und habe sich dabei vorgenommen, daß, wenn seine Frau seinen gütigen Einreden sich widersetzen würde, er sich erschießen wolle. Erwiesen ist, daß er allerdings seine Frau mit den Worten angeredet hat: Luise, wir wollen uns wieder vertragen. Seine Frau hat den Antrag zurückgewiesen und hat sich von ihm abgewendet. Da hat der Angeklagte den Revolver hochgenommen, auf seine Frau gerichtet und einen Schuß abgegeben. Seine Frau ist zusammengebrochen und hat den Kopf unter die Bettstelle zu bringen versucht. In dieser Lage hat sie noch zwei Schüsse erhalten, die nur ihre Röcke getroffen, sie aber sonst nicht verwundet haben, während der erste Schuß sie am Oberarm verwundete, an welcher sie 7 Tage krank im Krankenhause gelegen hat. Nach dem dritten Schuß hat der Angeklagte die Waffe auf sich gerichtet und 3 Schüsse abgefeuert, von welchen der eine fehl gegangen, die beiden andern aber in den Hals eingedrungen sind. Die Kugeln haben aber nur Weichteile getroffen, so daß der Angeklagte als geheilt das Krankenhaus verlassen hat. Er behauptet, es sei nicht seine Absicht gewesen, seine Frau zu töten.
Die Geschworenen bejahen die Frage nach dem Mordversuch, und das Gericht verurtheilt den Angeklagten auf Grund des § 211, 43 zu 4 Jahren Zuchthaus und zu 5 Jahren Ehrverlust.
In der Sitzung am 13. d. wurde der Posthülfsbote Friedrich Stange aus Ganzlin mit 5 Monaten Gefängniß und den Kosten bestraft, weil er 35,33 M., die ihm zur Einzahlung an die Post übergeben worden waren, für sich verbraucht hatte, den Empfang derselben jedoch mit einem gefälschten selbstverfertigten Einlieferungsschein quittierte.
- Im Schwurgericht zu Güstrow wurde am 14. d. der Mehlhändler Steinfeld aus Plau wegen betrügerischen Bankerotts zu 2 Wochen Gefängniß und den Kosten verurtheilt. Die Strafe gilt als durch die Untersuchung bereits verbüßt. Der Angeklagte hatte in seinem Geschäft keine ordnungsmäßigen Bücher geführt. - Zu 13 Monaten Zuchthaus wurden die Arbeiterfrau Marie Loschke, geb. Einsinger verurtheilt wegen Meineides und falscher Anschuldigung. Außerdem sind der Angeklagten auf drei Jahre die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt und die Kosten des Verfahrens auferlegt.

[ => Original lesen: 1893 Nr. 99 Seite 6]

- In Mirow ist augenblicklich die Influenza an der Tagesordnung. Im Großherzoglichen Seminar sind bereits zwei Drittel der Zöglinge erkrankt, so daß das gewöhnliche Krankenzimmer der Anstalt nicht ausreicht und die Wohnzimmer der Seminaristen zu Krankenzimmern eingerichtet werden mußten.
- Bei der großen Glätte stürzte am 11. d. M. unweit Waaren beim Rübenfahren das Sattelpferd eines Gespanns auf der Chaussee, wobei der Knecht herabfiel und sofort eine Leiche war. Er hatte das Genick gebrochen.


- Die "Nordd. Allg. Ztg." bestätigt, daß der Kaiser den Grafen Caprivi und Herrn v. Marschall nach Annahme des rumänischen Handelsvertrages telegraphisch beglückwünscht habe und fügt hinzu der Kaiser habe gleichzeitig seine Genugthuung über die geschickte Vertheidigung der Handelsverträge von Seiten des Regierungstisches ausgesprochen.
- Für die großen Winterübungen des Gardekorps soll als Zeitpunkt Mitte Februar in Aussicht genommen sein. Ein bestimmter Tag wird jedoch nicht angegeben, man spricht vielmehr in militärischen Kreisen von einer Alarmierung der Garnisonen Berlin, Potsdam, Spandau etc. Es verlautet ferner, daß der Kaiser, der die Uebungen persönlich leiten wird, mehrere Fürstlichkeiten zur Theilnahme an denselben einzuladen beabsichtige. Die Truppen werden nach dem erfolgten Ausrücken aus ihren Garnisonen sich, theils in Eilmärschen, dem Gefechtsterrain nähern, als dessen Zielpunkt Brandenburg a. d. H. gilt. In der Nähe dieser Stadt wird ein großes nächtliches Biwak sämmtlicher Truppen stattfinden, am Tage darauf wahrscheinlich das entscheidende Gefecht. Die Zurückbeförderung der Truppen in ihre Garnisonen soll von Brandenburg aus per Eisenbahn geschehen. Im Generalstab ist man augenblicklich damit beschäftigt, den Manöverplan nach den persönlichen Angaben des Kaisers auszuarbeiten. Wie zu den großen Herbstmanövern werden auch diesmal wahrscheinlich Geländekarten und Situationspläne an alle Truppentheile auch für die Mannschaften, ausgegeben werden.
- Die nächste europäische Eisenbabnfahrplan=Konferenz findet am 6. und 7. Juni 1894 in Paris statt.
- In dem vor dem Reichsgericht in Leipzig verhandelten Spionageprozeß gegen die beiden im vorigen Sommer in Kiel verhafteten Franzosen hat am Donnerstag Vormittag der Angeklagte Degony (alias Debois) angegeben, er sei Marinelieutnant erster Klasse und dem Generalstab der französischen Marine beigegeben. Malvas (alias Daguet) sei Schiffslieutenant zweiter Klasse. Beide haben schon im Jahr 1890 Reisen nach Deutschland gemacht. Der Polizeisergeant Matzen aus Kiel theilte darauf seine Beobachtungen während des Kieler Aufenthaltes der Franzosen mit.

Beide Angeklagten erklärten, da infolge der großen Entwicklung der deutschen Marine in den letzten 3-4 Jahren in französischen Marinekreisen große Besorgniß entstanden sei und sie die Ueberzeugung erlangt hätten, daß die Kenntniß der deutschen Küstenbefestigungen lückenhaft und mangelhaft sei, seien sie zu dem Plan gekommen, gemeinschaftlich und auf eigene Hand durch direkte Beobachtung diese Kenntniß zu verbessern. Sie mietheten hiezu die englische Vergnügungsyacht "Insekt". Sie hielten ihre Handlungsweise nicht für strafbar. Ueber ihre Beziehungen zum französischen Marineministerium wollten die Angeklagten sich nur auslassen, wenn die Oeffentlichkeit ausgeschlossen würde. Der Oberreichsanwalt wiedersprach diesem Verlangen aber und betonte ausdrücklich, daß er die größte Oeffentlichkeit wünsche, soweit nicht deutsche Marinesachen und Gutachten von deutschen Marineoffizieren in Frage kämen, damit die Welt sähe, daß sich jetzt sogar französische Offiziere zu Spiondiensten hergäben.
Die Nachmittagssitzung, in der die Sachverständigen=Vernehmung begann, fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Die Vernehmung des Kapitäns Grafen Baudissin dauerte bis 4 Uhr. Am Freitag wurden die Vernehmungen von Sachverständigen fortgesetzt.
- Das Reichsgericht hat am Sonnabend in dem Landesverraths=Proceß gegen die französischen spionirenden Offiziere das Urtheil gesprochen. Es lautet gegen Degony auf sechs Jahre, gegen Delguey auf 4 Jahre Festungshaft. In der Begründung des Urtheils, welches außer auf Verurtheilung der Angeklagten auf Einziehung und Vernichtung alles bei ihnen vorgefundenen Schriftenmaterials, aller Zeichnungen und Abbildungen erkennt, wird Folgendes betont: Die Angeklagten hatten in ihrer Stellung beim Generalstab der französischen Marine Einsichten in die die deutschen Küsten betreffenden Karten, erkannten deren Mangelhaftigkeit und verabredeten sich gemeinsam, das fehlende Material zu beschaffen und legten ihren Plan den Vorgesetzten vor, die denselben guthießen. Die Angeklagten erhielten von ihren Vorgesetzten zur Ausführung ihres Vorhabens die nöthigen Mittel in Höhe von 4400 Francs. Die ihnen ertheilte Instruction lautete dahin, am Lande keine Pläne anzufertigen und keine Beamten zu bestechen. Durch Vermittelung eines Attachés bei der französischen Botschaft in London charterten die Angeklagten ein englisches Schiff. Sie fuhren zunächst nach der Insel Borkum, dann nach der Emsmündung, nach Cuxhaven, Helgoland, dem Eider=Canal und dem Kieler Hafen. Ueberall haben sie Zeichnungen aufgenommen und auf ihrem Schiffe ausgearbeitet. Ihre Spionage hat einen großen Umfang erreicht. Die Angeklagten sind schlaue und intelligente Personen; ihre Handlungen fallen unter den ersten Paragraphen des Gesetzes vom 3. Juli 1893; Paragraph 92 des Reichsstrafgesetzbuches kommt dagegen nicht in Betracht. Mildernd ist der Umstand, daß, wie glaublich, die Angeklagten ihrem Vaterlande nutzen wollten, ferner, daß sie ihren Plan bereits gefaßt hatten, als das obige Gesetz erlassen wurde. Strafschärfend ist die besondere Gefährlichkeit der Handlungen der Angeklagten und der Umfang ihrer Spionage; deshalb ist auch kein Anlaß vorhanden gewesen, die Untersuchungshaft in Anrechnung zu bringen.
- Das Allgemeinbefinden des Fürsten Bismarck ist, wie aus Hamburg berichtet wird, erfreulicher Weise das denkbar beste. Der Fürst sieht außerordentlich wohl aus und sein Gang ist bei gerader Haltung fest und sicher. Der Altreichskanzler genießt wieder, wie vor seiner Erkrankung, die gewohnten Speisen und unternimmt täglich Spazierfahrten in den Sachsenwald. Gegenüber dem durch die Blätter gegangenen Gerücht, daß in Friedrichsruh die Influenza herrsche wird aus guter Quelle mitgetheilt, daß allerdings dieser Tage die Frau des Portiers an Influenza und Lungenentzündung gestorben, sonst aber niemand krank sei.
- Ueber das am Dienstag stattgefundene Hofkonzert in Potsdam wird geschrieben: Die Hannoveraner sind ganz entzückt über die Aufnahme, die sie im Neuen Palais in Potsdam gefunden haben; das Kaiserpaar wohnte auch der Probe bei und zog viele Sänger in die Unterhaltung. Um 8 Uhr fand das Konzert statt. Viele Fürstlichkeiten, Minister, Angehörige fremder Botschaften und Hofchargen hatten Einladungen erhalten. Die Sänger hatten einen großen Erfolg. Der Kaiser verlieh dem Dirigenten Bünte den Adler der Inhaber des Roten Adlerordens, dem Vorsitzenden Nachner den Roten Adlerorden 4. Klasse. Die Palme errangen die niederländischen Volkslieder. Einen besonderen Anteil bekundete die Kaiserin, als ihr Lieblingslied "O komm doch komm" von den Sängern vorgetragen wurde. Nach Beendigung des Konzertes trat der Kaiser in den Kreis der Sänger und sprach etwa folgende Worte: "Die Herren sind mir ja nicht unbekannt. Ich habe Sie schon oft gehört. Aber so schön, wie Sie heute abend gesungen haben, werden Sie sich wohl selbst noch nicht haben singen hören. Auch alle die fremden Fürstlichkeiten und Gäste sagen mir, daß sie so Schönes selten gehört haben. Es ist doch etwas Köstliches um das Volkslied, das so tief zu Herzen geht." Die Sänger wurden hiernach mit einem glänzenden Abendessen bewirtet. Um 11 Uhr 47 Min. traten sie voll der erhabensten Eindrücke den Weg zur Heimat mittels Sonderzuges an. An dem Konzerte hatten auch die nach Anweisung des Kaisers ausgebildeten Fanfarenbläser teilgenommen.

[ => Original lesen: 1893 Nr. 99 Seite 7]

- Wie das Bureau Herold aus Berlin meldet, hat der Bund der Landwirthe und der größte Theil der Centrumsmitglieder beschlossen, gegen die Tabakfabrikatsteuer zu stimmen. Man ist jetzt in Parlamentskreisen davon überzeugt, daß die Vorlage mit großer Majorität im Reichstage abgelehnt wird.
- Wie die "Reichszeitung" aus angeblich authentischer Quelle meldet, soll der Finanzminister Miquel geäußert haben, daß er die Wein= und Tabakfabrikatsteuer=Gesetze mit Hilfe der Konservativen als Landessteuer im preußischen Landtage durchbringen werde, wenn die Gesetze im Reichstage durch etwaige Gegenagitation des Centrums abgewiesen würden.
- Der Zeitpunkt für das Inkrafttreten des neuen amerikanischen Tarifs soll auf den 1. Juni festgesetzt werden.
- Wie man in Stuttgart wissen will, sollen im Herbst des nächsten Jahres in Württemberg 3=tägige Kaisermanöver abgehalten werden.
- Der deutsche Botschafter in St. Petersburg, General der Infanterie v. Werder, ist kürzlich einer großen Gefahr entgangen. Das Pferd des Schlittens, in welchem der Botschafter saß, wurde scheu und ging durch. Der General knöpfte jedoch in aller Ruhe die Schlittendecke auf und sprang bei voller Fahrt glücklich aus dem dahinsausenden Schlitten. Kurz darauf prallte das Pferd an einen Trambahn=Waggon und warf dabei den Schlitten um. Der Kutscher flog heraus, kam jedoch mit einem unbedeutenden Stoß davon. Das Pferd wurde nach dem Anprall zum Stehen gebracht.
- Der frühere langjährige zweite Bürgermeister von Berlin, Geh. Regierungsrat Dr. Dunker, ist am vorigen Dienstag im Alter von nahezu 77 Jahren sanft entschlafen.
- In vergangener Woche ist der letzte Rest der 500 000 Gewehre, die von der Mauserschen Waffenfabrik in Oberndorf für die türkische Regierung zu liefern waren, nach Konstantinopel abgegangen. Die Arbeiten in der Waffenfabrik beschränken sich nunmehr für die nächste Zeit auf die Umänderung der Maschinen zur Herstellung von Gewehren nach neuem Modell. Etwa 1600 Arbeiter sind entlassen worden.
- Das "Armee=Verordn.=Bl." bringt eine Uebersicht derjenigen Infanterie=Truppentheile, die am 1. April 1894 ausnahmsweise Einjährig=Freiwillige einstellen. Es sind darunter sämmtliche Garde=Infanterietruppenteile in Berlin, Potsdam und Charlottenburg, ferner das 3 Garde=Gren.=Rgt. in Spandau, das 24. Inf.=Regt. in Neuruppin, das 8. in Küstrin und das 1 Bataillon des 59. Inf.=Regts. in Krossen. In den Universitätsstädten sind folgende Regimenter zur Aufnahme der Einjährig=Freiwilligen bestimmt: in Königsberg das 1. und 3. Grenadier=Regiment und das 43. Inf.=Regt., in Greifswald das 3. Bataillon des 42. Inf.=Regts., in Halle das 36. Inf.=Regt., in Breslau das 11. Gren.=Regt., in Bonn das 2. Bat. des 28. Inf.=Regts. (nimmt nur Studierende an), in Kiel das 3. Bat. des 85. Inf.=Rgts. (ebenso), in Rostock das 90. Füs.=Regt., in Göttingen das 82. Inf.=Regt., in Jena das 3. Bat. des 94. Inf.=Regts., in Gießen das 116. Inf.=Regt., in Heidelberg das 2. Bat des 110. Gren.=Regts., in Freiburg das 113. Inf.=Regt. und in Straßburg das 132. und 143. Inf.=Regt. Die einzige Universitätsstadt, in welcher Einjährig=Freiwillige am 1. April nicht eintreten können, ist also Marburg, wo das 11. Jäger=Bat. steht. Außer den genannten Städten ist noch in 27 Städten je ein Truppenteil der Infanterie für die Aufnahme Einjährig=Freiwilliger zum 1. April bestimmt.
- Die Bezirkskommandos sind angewiesen worden, einen als Spielmann ausgebildeten und musikalisch gut beanlagten Unteroffizier ausfindig zu machen, der gewillt ist, in die deutsch=ostafrikanische Schutztruppe einzutreten.
- Endlich hat das englische Kabinet auf Ansuchen Lord Spencers den Beschluß gefaßt, die britische Kriegsflotte wesentlich zu vermehren. Es sollen sieben neue Schlachtschiffe nach dem Muster des "Royal Sovereign" für acht Millionen Pfund Sterling erbaut werden. Gladstone und Harcourt haben ihren Widerstand nunmehr aufgegeben.
- In der Adreßdebatte zu Bukarest erklärte der Minister des Auswärtigen, die Finanzlage sei glänzend. Deutschland habe bei den Handelsvertragsverhandlungen das größte Entgegenkommen bewiesen. Wenn der Reichstag den Antrag genehmige, so stehe zu hoffen, daß die Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien noch herzlicher würden.
- Mit Anarchistenverhaftungen geht man auch in der Schweiz vor. Aus Chaux de Fonds wird die Verhaftung dreier Anarchisten amtlich gemeldet.
- Die französische Kammerkommission nahm die drei Anarchistengesetze, dieselben teilweise noch verschärfend, an.
- In Lippramsdorf bei Haltern in Westfalen wurde in der Montags=Nacht ein Einbruch in die Kirche verübt und Kirchengeräte im Werte von 40 000 Mk. geraubt. Der Thäter ist noch unbekannt.
- In Berlin ist am Freitag hochbetagt, nahezu 94 Jahre alt, der Nestor der geographischen Schriftsteller und Kartographen Deutschlands, Jul. Löwenberg, gestorben.
- Der Erzieher der kaiserlichen Prinzen in Berlin, Lehrer Stephan, ist am Größenwahn erkrankt und unter Obhut seiner Familie gestellt worden.
- Bei Gjeldvald in Borge, Lofoten, hat am Mittwoch eine mächtige Schneelawine einen Bauernhof zerstört, wobei vier Bewohner des Hofs und der ganze Viehstand umgekommen sind.
- Aus Sundswall in Schwede wird gemeldet, daß die Schifffahrt für dieses Jahr abgeschlossen und der innere Hafen bis Tjufholm völlig mit Eis bedeckt ist.
- Elefantentötungen. Die Durchschlagskraft der neuen Geschosse ist kürzlich in Stuttgart zum ersten Male an einem Elefanten erprobt worden. "Peter", der Riesen=Elefant des dortigen Zoologischen Gartens, ein früher sehr gutmüthiges Thier war nämlich in Folge eines Fußleidens so bösartig geworden, daß er getötet werden mußte. Bisher war die Tötung von Elefanten mit manchen Schwierigkeiten und Gefahren verknüpft. Eine von Prof. Dr. Lechner am Militair=Thierarznei=Institut in Wien verfaßte Broschüre zählt mehrere interessante Fälle auf, in denen zur Tötung von Elefanten geschritten werden mußte. Am 1. Mai 1826 wurde zu London ein männlicher Elefant, nachdem große Dosen Gift wirkungslos geblieben waren, erst durch 150 Kugeln, welche Soldaten auf seinen Kopf abfeuerten, getötet. In Potsdam wurde ein Riesen=Elefant mit Blausäure vergiftet, eine Tötungsart, die etwa 1 1/4 Stunden beanspruchte. Nach vorheriger Chloroform=Betäubung wurde durch Abschießung einer Kugel in schräger Richtig unter das rechte Ohr ein mehr als 125 Jahre alter Elefant in Birmingham getötet; Dauer des Todeskampfes: 28 Minuten. In Kirchheim in Kurhessen mußte auf einen wild gewordenen Elefanten nach fruchtloser Anwendung von Strychnin zwei Stunden lang geschossen werden. In Murten in der Schweiz mußte sogar eine sechspfündige Kanone angewandt werden, ebenso in Sontay in Tonking eine Revolverkanone, die mit drei Granaten geladen war. Erdrosselt wurde im Februar 1886 im Hagenbeck'schen Thierpark ein Elephant durch Anwendung von Flaschenzügen, eine Procedur, die innerhalb zehn Minuten beendet war. Die gleiche Todesart mißlang in Berlin, weil durch die Gewalt des Thieres ein dreiviertelzölliges Drahtseil zerrissen wurde. In Schönbrunn bei Wien endlich ist der Elephant Neptun am 2. April 1883 mit Cyankalium vergiftet worden, was etwa vierzig Minuten gedauert hat.
- Bei Influenza, Schnupfen, Fieber, Katarrhe, Neuralgien wird in neuerer Zeit, wie die "Aerztliche Rundschau," die "Deutsche Medizinal=Zeitung," die "Wiener Medizinische Presse" berichten, mit großem Erfolge ein neues Heilmittel, Radlauers Antinervin (Salicylbromanilid) angewandt.
- Der kommende Januar dürfte, wenn nicht alle Zeichen trügen, für die Geschäftswelt Berlins ein Ach= und Krachmonat werden, wie er schon lange nicht dagewesen. Schon jetzt wirft die Katastrophe ihre trüben Schatten voraus. Das überall schlechte Weihnachtsgeschäft in Verbindung mit

[ => Original lesen: 1893 Nr. 99 Seite 8]

den immer noch in Anbetracht der schlechten Zeitverhältnisse fast unerschwinglich hoch zu nennenden Mietsforderungen für Läden und sonstige Geschäftslokale hat nach den Ermittelungen der "Polem. Korresp." Hunderte von Geschäftsfirmen in der Provinz bewogen, ihre Berliner Filialen und Niederlagen aufzugeben. Breslau, Kiel, Stettin, Köln und noch viele andere größere Provinzialstädte sind an diesem Geschäftsrückzuge beteiligt. Und so dürften denn die Geschäftsaussichten für das kommende Jahr vorerst recht trostlose werden.
- Ein Kubikmeter Leberwurst. Der Hang nach Wetten und Wagen zeitigt in unserem deutschen Vaterlande oft recht wunderliche Blüten. Sitzen da jüngst in dem Bergstädtchen Großkalmerode, so schrieb ein hessischer Korrespondent, fidele Leute beim Bier und pokulieren ganz gewaltig. Dazu wurde Leberwurst gegessen, sie mundete vorzüglich namentlich einem Fuhrwerksbesitzer Sch. Und während er nun so Schnitt für Schnitt kaut, meint er zum Gastwirth R., der die Wurst selbst "herausgeschlachtet" hat, "davon möchte ich wohl einen Kubikmeter haben," ohne sich selbst wohl darüber klar zu sein, wieviel Würste auf einen Kubikmeter gehen mögen. "Wenn Du ihn gut bezahlst, kannst Du den Kubikmeter haben," sagte der Wirth und hatte erst keine Ahnung davon, wieviel Pfund Würste dazu gehören. Er dachte bei der sich nun entspinnenden Debatte so vor sich hin: Ein Meter Wurst lang, ein Meter Wurst breit, ein Meter Wurst hoch, das kann doch nicht allzuviel sein - und forderte, ohne sich lange zu besinnen, 300 M., wobei er natürlich Wunder glaubt, was für ein Geschäft er macht. Der Fuhrwerksbesitzer nimmt diesen Handel an, worauf nun ein Dritter, ein Kaufmann, um 300 M. wettet, daß der Gastwirth lieber 300 M. Reugeld bezahlen wird als den Kubikmeter Leberwurst für den gleichen Betrag liefen. Auch die Wette nimmt jener an, und beides wird nun während des Winters zum Austrag kommen, sobald genügend geschlachtet ist. Allgemein wird angenommen, daß der Gastwirth lieber 300 M. zahlen als den Kubikmeter Leberwurst liefern wird; denn nach sachverständiger Schätzung gehen mindestens 16-18 Zentner Leberwurst auf den Kubikmeter, den Zentner aber nur 70 M. gerechnet, würde ihm die Leberwurst 1200-1300 M. selbst herzustellen kosten, er also ca. 1000 M. Schaden haben.
- Die neueste Statistik der Ehescheidungen entrollt für uns Deutsche kein günstiges Bild. Es kommen Scheidungen auf 10 000 Ehen: in Irland 1,4, in Frankreich 9,87, in England 13,9, in Rußland 14,7, in Schottland 22,5, in Norwegen 28,1, in Italien 28,4, in Oesterreich 41,1, in Belgien 54,1, in Schweden 65,1, in Preußen 148,1, in Sachsen 262,8, in Dänemark 375,1 in der Schweiz 472 und in Hamburg 529,5.
- Die Vermehrung des Eierertrages der Hühner. Mancher hält eine Menge Hühner, er erhält aber dennoch verhältnismäßig nur wenig Eier, wenn er es nicht versteht, die guten Hühner von den schlechten auszusondern und bloß die ersteren zur Zucht zu behalten. Prangé hat in einem eigens über die Hühnerologie abgefaßten Buche auf die Unterscheidungszeichen aufmerksam gemacht und es ist hiernach leicht, ein gutes Legehuhn von einem schlechten zu unterscheiden. Das erste Zeichen liefert der Kamm und Bart. Je dunkeler scharlachrot dieselben zur Zeit, wenn die Hühner Eier legen, sind, um so bessere Eierleger sind dieselben. Mittelmäßige und schlechte Legerinnen haben mehr blaßrot gefärbte Kämme und Bärte, während ihre Ohrenscheibe schmutzigweiß und gelblichrot ist. Ein anderes Zeichen bilden die Federn um und unter dem Steiß; je mehr dieselben eine Quaste bilden, welche einer dem Aufblühen nahen Artischocke ähnlich ist, eine desto bessere Legerin ist die Henne, während, wenn die Federn glatt anliegen, sicher auf ein nur schlecht legendes Huhn geschlossen werden kann. Unter das Futter der Hühner eine hinreichende Menge zerkleinerter Eierschalen, abgefallenen Kalkputz oder dergleichen gemengt, bewirkt nicht nur ein begieriges Fressen desselben seitens der Hühner, sondern dieselben legen auch mehr Eier als sonst. Eine gut genährte Henne ist imstande, eine Menge Eier zu liefern, jedoch kann sie dies nicht ohne den nötigen Rohstoff zur Schale, wenn ihr Futter auch noch so nahrhaft ist, und muß damit ganz aufhören, wenn sie mit kalkfreiem Futter ernährt wird Auch der präzipitierte phosphorsaure Kalk, wie er an Jungvieh zur besseren Ausbildung der Knochen, sowie zur Verhütung von Knochenbrüchigkeit verabfolgt wird, kann hierzu verwendet werden.
- Auch eine Liebesheirat. Das "N. W. T." erinnert aus Anlaß der Vermählung der bayerischen Prinzessin an eine weniger bekannt gewordene Verbindung einer Prinzessin mit einem Arzt, an das Bündniß der Prinzessin Pauline von Württemberg mit einem Arzt aus Schlesien, dem Dr. Willm. Die Prinzessin lernte den jungen Arzt am Krankenbette ihrer Mutter, welche Dr. Willm in einer schweren Krankheit mehrere Wochen hindurch in aufopferungsvoller Weise pflegte, kennen. Bei der Trauung der Prinzessin Pauline ereignete sich die außerordentliche Scene, daß, als der Prediger den Bräutigam erinnerte, nicht zu vergessen, daß die Prinzessin zu ihm herabgestiegen sei, die junge, im Myrthenschmuck dastehende Braut den Arm um ihren Bräutigam legte und den Geistlichen mit den festgesprochenen Worten unterbrach: "Ich bin nicht herabgestiegen, ich weiß nur, daß ich unaussprechlich glücklich bin!"


Anzeigen.

Reichhaltiges Lager in Gold-, Silber-,
Corall- und Granat-Schmucksachen.
-------------------
Trauringe in allen Stärken und Preisen.
----------------------------------------------------------------------------------------
Passendste Weihnachts-Geschenke!
-----------------------------------------------------------------------------------------
Alfenide- und Neusilber versilberte Waaren
garantirt stark versilberte Löffel und Gabel empfiehlt zu billigsten Preisen
C. Roepstorff, Goldschmied.


Garantirt reine Ungarweine, unentbehrlich für Wöchnerinnen, Kinder und Kranke, nur zu haben bei:

Heinr. Jünger in Rehna i. Meckl.


Engl. Sirup,

sowie sämmtliche Artikel zur bevorstehenden Festbäckerei empfiehlt in bester Waare billigst

                                                    A. Zander.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 99 Seite 9]

2. Beilage
zu Nr. 99 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 19. December 1893.


Soeben auf's Neue eingetroffen:                          
amerik. Fleischhackmaschinen
in allen Größen,
geschnitzte Brodteller,
Butter= und Käseglocken,
Frühstücks= und Kuchenbretter,
Eieruhren.
Ofengeräthe,
Plätteinrichtungen,
Geldkörbe,
Gewürzschränke und Etageren,
Wringmaschinen,
Waagen aller Arten,
Salonbüchsen (Teschins),
Solinger Taschenmesser und Gabel beste Marke.
Transchirmesser und Gabel,
usw.                           usw.                           usw.
empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Ein Knabe,

der Lust hat die Bäckerei und Conditorei zu erlernen, kann sogleich oder zu Ostern bei mir in die Lehre treten.

                                                    Wilh. Miltzow,
Bäcker und Conditor.


Zur diesjährigen
Weihnachts-Ausstellung
ladet hierdurch freundlichst ein

Schönberg.                                                      M. Schmalfeldt,
Sabowerstraße Nr. 45a.


Reisekoffer
in verschiedenen Größen,                                                    
Tornister
für Mädchen und Knaben,                                                    
Pläidriemen, Hosenträger, Jagdtaschen,
in solider Ausführung empfiehlt                                                    
                                                    H. Bockwoldt,
                                                    Sattler.


Hochfeine Süßrahm Margarine Nr. 1 Pfd. 66 Pfennig (Mecklenburg).
Beste existirende Margarine ff. von
A. L. Mohr, Bahrenfeld
zum Fabrikpreis bei 10 Pfd. 72 Pfennig (Mecklenburg). 1 Pfd. 75 Pfennig (Mecklenburg)
bei                                                     H. Brüchmann.


Gute Futterkartoffel
kauft bei sofortiger Lieferung                                                    

Schönberg i./M.                                                      Aug. B. Schleuss,
Viehhändler.


        Zu meiner nunmehr eröffneten

Weihnachtsausstellung

lade ich ganz ergebenst ein und empfehle zu Festgeschenken:

Photographie= und Poesiealbums,
Reise= und Handtaschen,
Schmuckasten, Portemonnais,
Cigarrentaschen,
Galanterie= u. Nippessachen aller Art.
Ferner :
Gesangbücher, Klassiker, Kochbücher,
Anthologien etc.

Paul Buchholz, Buchbinder.


Bibel, Gesang- und Gebetbücher, Bilderbücher, Jugendschriften, Gedichtsammlungen, Kochbücher u. s. w.
empfiehlt        
                                                                      Emil Hempel,
Schönberg.
                                                    Buchbinder.


Große Weihnachts-Ausstellung.
E. P. HAGEN Bäckerei und Conditorei.
Alle Sorten Tannenbaum-Confecte in Schaum,
Chocolade, Fondant, Liqueur, Marzipan etc.
Marzipan-Torten
täglich frisch in allen Grössen.


Hôtel Lübecker Hof.
verbunden mit feinem Restaurant
.
Lübeck, Breitestraße 13.
Ausschank von echt bürgerlich Pilsener, Nürnberger Reif und Grätzer Bier.
Restauration zu jeder Tageszeit.                           Diners von M. 1 an.
Den Besuchern Lübecks bestens empfohlen.
                                                    L. Schmeckebier,
                                                    früher Besitzer von Schmeckebiers Wintergarten.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 99 Seite 10]

50,000 MARK
als schönste Weihnachtsgabe zu gewinnen in der
am 20. und 21. December stattfindenden 1. Ziehung der
Grossen Hamburger Geldverloosung.
Ganze Loose á 6 M., 1/2 Loose à 3 M., 1/2 à 1.50 Pfennig (Mecklenburg).
versenden unter Nachnahme und erbitten Aufträge raschestens
Mindus & Marienthal, Hamburg.


Spethmann's Hôtel und Restaurant.
Schüsselbuden Lübeck. gegenüber der Post.
Warme u. kalte Speisen nach der Karte zu jeder Tageszeit
Reichhaltige Weinkarte. Electrische Beleuchtung. Gute Hamburger Küche.
Dem geehrtem Publikum bestens empfohlen.


Zur reichhaltigen
Weihnachts-Ausstellung
ladet freundlichst ein und bittet um zahlreichen Besuch
Schönberg.                                              Emil Hempel,
                                                                                 Buchbinder.


Cigarren

zu Weihnachtsgeschenken passend empfehle ich mein wohl assortirtes Lager gut abgelagerter

Hamburger & Bremer Cigarren,
von den billigsten bis zu den feinsten Qualitäten. Besonders mache ich auf meine "Präsent Cigarren" in hübsch ausgestatteten Kistchen von 25 und 50 Stück aufmerksam. Ferner offerire ich zu Fabrikpreisen meine Spezialität

"Gloria Bremensis"
vorzüglichste Bremer Fabrikate in Kisten von 100 Stück Nr. 1 M. 6-., Nr. 2 M. 7-., Nr. 3 M. 8-., Nr. 4 M. 10-, Nr. 5 in Kisten von 50 Stück zu M. 6-., und Nr. 6 in Kisten von 50 Stück zu M. 7,50-.

                                                    Friedr. Eckmann,
                                                    Siemzerstraße 199.


Zwanzig Harzer Kanarienhähne,

Tag= und Lichtsänger, passend für Weihnachtsgeschenke a St. 3-4 Mark.

                                                    Johannes Drenkhahn.


Traubrosinen und Krachmandeln
Wallnüsse und Haselnüsse
Smyrna und Sevilla=Feigen
Datteln und Confitüren
Chokolade
empfiehlt zu billigen Preisen                                                     Aug. Spehr.


Zum Anfertigen von geworfenen und geschnittenen Portièren sowie zum Aufstecken von weißen Gardienen empfiehlt sich

                                                    B. Lenschow,
                                                    Sattler und Tapezier.


In den nächsten Tagen erwarte ich eine größere Partie bester

böhmischer Salon Kohlen,

die ich vom Bahnhofe zu liefern mit 90 Pfennig (Mecklenburg). pro Ctr. frei vor die Thür empfehle

                                                    Aug. Spehr.


Die erste Sendung                          
Apfelsinen
ist eingetroffen und empfehle solche zur geneigten Abnahme
                                                    Wilh. Milzow,
                                                    Bäcker und Conditor.


Besten reinen
englischen Zuckersyrup,
Mandeln, Succade,
Pommeranzenschalen, Citronen,
Gewürze, sowie Haselnüsse,
Wallnüsse, Baumkerzen
empfiehlt zu billigsten Preisen                                                    
                                                    W. Wieschendorf.


Vom 12. d. an habe ich gute, ausgesuchte
Tannenbäume
in größter Auswahl preiswerth abzugeben.                                                    
                                                    A. Green.
                                                    Sabowerstraße. Nr. 19.


Kriegerverein f. d. Fürstenth. Ratzeburg.

Zu der am 29. d. Mts., Abends 7 Uhr im Boye'schen Saale stattfindenden

Weihnachtsfeier

werden hierdurch alle Kameraden mit ihren Familien eingeladen.

                                                    Das Committé.


Wer hilft, auch den Gästen der Verpflegungsstation eine Weihnachtsfreude zu bereiten?

                                                    Krüger.


Zur Tanzmusik
am 2. Weihnachtsfeiertag u. am Sylvester
ladet freundlichst ein                                                    
                                                    J. Wienck,
                                                    Sülsdorf.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD