No. 100
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. Dezember
1888
achtundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1888 Nr. 100 Seite 1]

            Zur Vermeidung der zur Winterzeit durch Schnee und Glätte erschwerten Passage auf den Bürgersteigen der hiesigen Straßen und um der dadurch den Fußgängern drohenden Gefahr vorzubeugen, wird hierdurch angeordnet:

1. Sämmtliche Hausbesitzer in der Stadt und vor der Stadt sind verpflichtet, das Trottoir, die Bürgersteige und Hauseingänge bei Schneefall von allem Schnee zu reinigen und die Wasserrinnen gehörig aufzueisen, sowie das Trottoir und die Fußsteige mit Sand oder Asche zu bestreuen und dies Bestreuen, so lange der Frost anhält, täglich Morgens bis 9 Uhr zu erneuern.
2. In denjenigen Straßen, wo wegen mangelnder oder ungenügender Breite der Bürgersteige die Fußpassage auf die Fahrbahn angewiesen ist, hat jeder Hausbesitzer einen genügend breiten Weg in der Fahrbahn täglich Morgens bis 9 Uhr mit Sand oder Asche zu bestreuen und zwar so, daß jeder Hausbesitzer die Bahn seines Nachbarn in möglichst gerader Linie fortführt.
3. Das Tragen von mit Flüssigkeiten gefüllten Eimern auf dem Trottoir ist verboten.
Etwaige Contraventionen werden mit Geldstrafe bis zu zehn Mark oder mit Haft bestraft werden.             Schönberg, den 15. December 1888.

Großherzoglich Mecklb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.

H. Spieckermann.        


Als ganz besonders nützliche
Weihnachts-Geschenke
empfehle ich mein Lager von emaillirten Hausstandsgegenständen aller Arten, sowie auch

Fleischhackmaschinen, Hackbeile, Wiegemesser, Bohnen- und Brodschneidemaschinen, Kaffeemühlen in verschiedenen Sorten, englische

Schlüsselringe mit Namenschildern, broncirte Schlüsselbretter, Plättpfannen in verschiedenen Größen mit amerikanischen Glanzplätteisen, Plättöfen mit Anlegeeisen, Kohleneisen, Stock- und Schirmständer, Ofenvorsätze, geaichte Brückenwaagen, Tischglocken, neues Sytem, elegant und billig, sowie Tisch- und Dessertmesser und Gabeln in neuer Auswahl, Taschenmesser, Werkzeug und Laubsägekasten für Kinder.

                                                    Hochachtungsvoll
J. Ludw. D. Petersen.


Regenschirme

in Seide, Gloria, Wolle und Baumwolle empfiehlt in guter haltbarer Waare zu billigsten Preisen

H. Scheer. Schirmmacher.        


Haselnüsse
franz. Wallnüsse
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachf.


[ => Original lesen: 1888 Nr. 100 Seite 2]

Ersparniß u. Vorschuß-Anstalt.
Die Anstalt ist zur                          
Zinszahlung
vom
Donnerstag, den 27. December d. J.
bis
Montag, den 31. December d. J.,
an den Werktagen
von 8 bis 12 Uhr Vormittags
und
am Sonntag, den 30. December d. J.,
von 8 bis 10 Uhr Morgens
geöffnet.                                                    
Schönberg, den 15. December 1888.                          
                                                    Das Directorium.


Weihnachts-Ausstellung
des
Hamburger Engros-Lagers
in

Capotten, Tücher, Röcke, Handschuhe, Unterzeuge, Strümpfe und Socken, Corsetts, Kragen, Manschetten, Schlips, Hosenträger, Taschentücher, Schürzen, Tricotblousen.

J. G. Friedrich & Co., Lübeck.


Gold- und Silber-Waaren
jeder Art,
Corall- u. Granat=Schmucksachen
in großer Auswahl,
halte zu den billigsten Preisen bestens empfohlen.
                                                    C. Roepstorff,
                                                    Goldschmied.


Weihnachts-Ausstellung.

Am Sonntag, den 9. ds. Mts. beginnt meine Ausstellung, versehen mit vielen hübschen, zu Festgeschenken passenden Sachen. Mache noch besonders aufmerksam auf eine große Auswahl von Damenwäsche und Schürzen aus guten Stoffen und von dauerhafter Arbeit.
Puppen von den billigsten bis zu den theuersten, angezogen und unangezogen.
Alles zu den billigsten Preisen, bei contanter Zahlung 10 % Rabatt.
Um recht zahlreichen Besuch bittet

                                                    Achtungsvoll
H. Bohnhoff's Ww.


Sehr schöne Brech-Erbsen
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Zum Feste vorräthig:
Bischof von frischen Orangen
à 1 Mk. 50 Pf. p. Flasche.
                                                    Bernh. Drenckhahn.
Weinhandlung.


Achtung!     Wo?     Achtung!
kauft man am besten und billigsten

Winter=Paletots,
Winter=Anzüge und
Winter=Hosen?

bei
Sandstr. 18, Lübeck. Wallach Sandstr. 18, Lübeck.


Als passende Weihnachtsgeschenke

halte eine große Auswahl in Reisekoffern, Schultaschen für Mädchen und Knaben, Hosenträger, Fahr= Reit= und Kinderpeitschen etc.
zu den billigsten Preisen bestens empfohlen.

H. Bockwoldt. Sattler.        


Zur
Weihnachtsausstellung
empfehle eine reichhaltige Auswahl:
Confect
und Conditoreiwaaren
in bester Qualität.                                                    
                                                    Wilh. Greiff, Conditor.


Tannenbaum- Cakes
empfiehlt                                                    
                                                    A. Zander.


Zum bevorstehenden Feste empfehle

braune und weiße Kuchen, braune und weiße Pfeffernüsse, bunte Pfefferkuchen am Tannenbaum, Tannenbaum-Confect in allen Sorten, neuestem Muster und von feinem Geschmack, sowie Marzipan und Dessert.
Die Ausstellung ist eröffnet am Sonntag, den 9. dieses Monats.

                                                    H. Wolgast.
                                                    Bäckerei und Mehlhandlung.


Die Carlshütte=Rendsburg

giebt die Fabrikation von Feuerspritzen auf. Dieselbe hat noch einige

Spritzen

Nr. 2 (größte Nummer) stehen, die ich auf sofortige Bestellung statt 1200 M. für 800 M. abgebe.

Zeichnungen etc. zu Diensten.
Moritz Stein Ratzeburg.
Vertreter der Carlshütte=Rendsburg.


Anker-Cichorien
von Dommerich & Co. in Magdeburg-Buckau.

Anker-Cichorien ist rein
Anker-Cichorien ist mild bitter
Anker-Cichorien ist trocken
      Anker-Cichorien ist bekömmlich
Anker-Cichorien ist ergiebig
Anker-Cichorien ist würzig

Anker-Cichorien

ist überhaupt der beste Kaffee=Zusatz und wesentlich vorzuziehen den vielen anderen, unter der nicht berechtigten Bezeichnung "Kaffee" im Verkehr befindlichen, Cichorien=Sorten. Anker-Cichorien ist zu kaufen, das 125 g Packet zu 10 Pfg. in Schönberg bei H. Brüchmann, J. Kummerow, C. H. Vock und A. Zander, in Selmsdorf bei H. Brinckmann und P. Krellenberg, in Sülsdorf bei J. Wiencke.


[ => Original lesen: 1888 Nr. 100 Seite 3]

Franz Schwedt,
Lübeck, Grosse Burgstrasse Nr. 29.
Große
Weihnachts-Ausstellung
von
Baum=Biscuits und Cakes in großeer Auswahl aus den renomirtesten Fabriken.
Baum-Confect, Baumschmuck, Confitüren etc.
------------------
Marzipan aus eigener Fabrik, in vorzüglicher, bester Qualität als:
Torten mit Blumen, Früchten und verschiedenen Ansichten
Lübecks und Umgegend etc.
Früchte, Gemüse, Dessert, Stuten & Semmel.
Torten mit Macronen-Kränzen, Macronen-Confect.
Marzipanmasse im Ausschnitt.
Preise billigst, rein Netto Gewicht. (Emballage frei.)
------------------
Bonbons, eigener Fabrik,
als Rahm-, Malz-, Frucht-, Rocks- etc. täglich frisch.
------------------
Chocoladen u. Cocao in den besten Qualitäten.
Lübecker Honig=Kuchen.
------------------
Delicatessen, Liqueure, Weine und Conserven in größter und feinster Auswahl.
------------------
Nüsse: Wall-, Para-, Hasel-Nüsse;
Krach-Mandeln, Feigen, Datteln, Prunelle, Traub-Rosinen etc.
Baumlichte, Lichthalter etc.


Das älteste und größte
Bettfedern-Lager
William Lübeck in Altona
versendet zollfrei gegen Nachnahme (nicht unter 10 Pfd.) gute, neue

Bettfedern für 60 Pfg. das Pfund,
vorzüglich gute Sorte Mark 1,25
prima Halbdaunen nur Mk. 1,60, Mk. 2,
reiner Flaum nur Mk. 2,50 und Mk. 3.

Bei Abnahme von 50 Pfd. 5 pCt. Rabatt.
Umtausch gestattet.
Prima Inletstoff zu einem großen Bett (Decke, Unterbett, Kissen und Pfühl),
zusammen für nur 14 Mark.


Pantoffel Cordpantoffel Frauengrösse à Dutz Paar m. gesteppt. Filzsohl. M. 3.90, m. imit. Lederaufl. M. 4.75 m. Rinderspaltleder M. 5, mit holzgenagelten Tuchsohlen M. 6.50 bis M.10, Tuchschuhe, Cordschuhe m. holzgenagelten Tuchsohlen M. 11 Holzsohlenschuhe liefert G. Engelhardt, Zeitz.


Vaselin-Theerseife.
von Carl John & Co., Berlin N u. Cöln a. Rh.

erweicht durch ihre Milde alle unter der Haut entstehenden Ablagerungen, entfernt Hautausschläge und selbst veraltete Gesichtsflecken,

à Stück 50 Pfg.

W. Heitmann, Buchbinder.         


Am dritten Weihnachtstage                          
Grosse TANZMUSIK,
wozu freundlichst einladet                                                    
Pogetz.                                                     Gastwirth Kaven.


Zu Neuhof bei Ratzeburg werden zu Ostern
ein Kuhhirte und zwei Tagelöhner=Familien
in Wohnung gesucht.                                                    


[ => Original lesen: 1888 Nr. 100 Seite 4]

Weihnachts-Ausstellung
P. Hagen,
Bäckerei und Conditorei.
Alle Sorten Tannenbaum-Confecte in Schaum, Chocolade, Fondant, Liqueur, Marzipan etc.
Marzipan-Torten
frisch, in grösster Auswahl.


Conditorei und Marzipan-Fabrik
von
Lübeck, Breitestraße Ecke der Hüxstr. J. G. Niederegger, Lübeck, Breitestraße Ecke der Hüxstr.
empfiehlt einem hiesigen wie auswärtigen Publikum seine diesjährige reichhaltige
Weihnachts-Ausstellung
in großer Auswahl von
Marzipan und Tannenbaum-Confecten.
NB. Die Ausstellung befindet sich in der ersten Etage.


Stadt-Theater in Lübeck.
Direktion: Friedrich Erdmann.
Dienstag, den 25. Decbr. 1888
Nachmittags - 3 Uhr  Vorstellung: Goldmarie & Pechmarie,
Weihnachtsmärchen mit Gesang und Tanz in 3 Akten und 5 Bildern von Marie Günther,
Musik von Hauptner.
Anfang 3 Uhr. - Ende 5 1/2 Uhr.
---------------------------------------------
Abends 7 1/2 Uhr: Der
schwarze Domino,
komische Oper in 3 Akten, Musik von Auber.
---------------------------------------------
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
---------------------------------------------
Mittwoch, den 26. Decbr. 1888,
Nachmittags 3 Uhr:
Fremden=Vorstellung für ausw. Theaterbesucher. Zum 7. male:
Die sieben Schwaben,
Volksoper in 3 Akten von C. Millöcker,
(Mit größtem Beifall aufgeführt.)
Anfang 3 Uhr. - Ende 5 1/2 Uhr.
---------------------------------------------
Abends 7 1/2 Uhr;
Neu!                           Zum ersten male:                           Neu!
Cornelius Voß,
Lustspiel in 4 Akten von Franz v. Schönthan.

Bei Billetbestellungen genügt: Stadt=Theater=Bureau, Lübeck (Telephon 248.)


Zur
Tanz-Musik
am 2. Weihnachtstage und Sylvester ladet freundlichst ein.                          
Sülsdorf.                                                     J. Wienck.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 23. December.

        Vormittagskirche: Rector Kort.
        Abendkirche: fällt aus.

Montag, den 24. December.

        Heilig. Abend (5 Uhr): Pastor Kaempffer.

1. Weihnachtstag.

        Frühkirche: Pastor Langbein.
        Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
        Abendkirche (6 Uhr): Pastor Langbein.

2. Weihnachtstag.

        Frühkirche: Pastor Kaempffer.
        Vormittagskirche: Pastor Langbein.
        Abendkirche (6 Uhr:) Lehrer Steinführer.


Vom 1. Juni 1888: Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
10,8 Vorm. 2,58 Nachm. 5,35 Nachm. 12,3 Nachts.
Nach Kleinen:
4,57 Morg. 10,9 Vorm. 12,46 Nachm. 8,3 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 12.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1888 Nr. 100 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 100 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 21. December 1888.


Der Bundesrath hat, wie schon gemeldet, den Beschluß gefaßt, das Einführungsgesetz zum Entwurf des bürgerlichen Gesetzbuches und die Grundbuchordnung zu veröffentlichen, so daß nun bald sämmtliche dem neuen bürgerlichen Recht als Grundlage dienende Entwürfe vorliegen werden. Der Zweck dieser Veröffentlichung ist, auch diese Arbeiten der öffentlichen Kritik zugänglich zu machen. An derselben haben sich bis jetzt fast nur Juristen betheiligt, dagegen ist von einer Besprechung des großen Werkes in den anderen Kreisen des Volkes noch wenig oder gar nichts zu hören. Bis jetzt ist nur das preußische Oekonomie=Kollegium mit Berathungen über den Entwurf beschäftigt, es wäre aber sehr zu wünschen, daß die anderen wirthschaftlichen Faktoren, daß Industrie, Handel u. s. w. ebenfalls die namentlich für sie wichtigen Bestimmungen prüfen würden, damit die Vorbereitungszeit nutzbringend angewendet werde.
Ehe der Reichstag am Freitag in die Weihnachtsferien gegangen ist, hat derselbe noch eine wichtige Verhandlung geführt, deren Ergebniß unfraglich von großer Bedeutung sein wird. In der Absicht, die betreffenden Ankündigungen der Thronrede zu beantworten und die in dem Weißbuch über Ostafrika gekennzeichneten Bestrebungen der deutschen Politik zu unterstützen, hatte der Abg. Dr. Windhorst seinen Antrag über die Bekämpfung des Negerhandels und der Sklavenjagden gestellt, dem sich bis auf die Deutsch=Freisinnigen und die Sozialdemokraten alle Parteien des Hauses angeschlossen haben. Die letzteren beiden Parteien, die gegen den Antrag gestimmt haben, sind aber doch wenigstens, wie ihre Führer bemerkt haben, mit den kulturellen Zielen die des Antrags einverstanden. Nach Neujahr wird die Regierung nun, nachdem sie vom Reichstag die erwünschte Anregung erhalten hat, mit bestimmten Vorschlägen hervortreten.
Graf Bismarck hat im Reichstag in der Kolonialangelegenheit nicht gerade seine Jungfernrede, aber doch seine erste größere Rede gehalten. Er hat sehr klar, sicher und gut gesprochen, die Entscheidung in dieser ernsten, schwierigen und weitausehenden Sache dem Reichstag anheimstellend. In der Art des Vertrages und in manchen Gesten erinnert er an seinen Vater, auch in der Klangfarbe der Stimme, sein Organ ist aber kräftiger, ein leichtes Anstoßen mit der Zunge hatte schon Demosthenes, der größte Redner des Alterthums, zu überwinden. Der Sitzung des Reichstages wohnte auch der berühmte Afrikareisende Lieutenant Wißmann bei, ein hagerer, von der Tropensonne gebräunter und ausgedörrter junger Mann, auf welchen alle Augen gerichtet waren, als der Redner auf seine Anwesenheit hinwies.
Aus allen Ecken der Erdkugel kommen zum Jahresschluß Hiobsposten über unsere Kolonial=Unternehmungen. Jetzt sind der "Kölnischen Zeitung" zufolge in Berlin bei der Deutschen Kolonial=Gesellschaft für Südwestafrika auch noch aus Kapstadt vom 16. Dezember Nachrichten eingelaufen, welche Folgendes besagen: Der Häuptling Kamaherero hat den deutschen Schutzvertrag und die Konzessionen, welche der deutschem Gesellschaft von ihm ertheilt worden waren, für ungültig erklärt und einem englischen Unternehmer Lewis eine neue Generalkonzession ertheilt, in welcher der deutsche Reichskommissar und die deutsche Bergbehörde übergangen, der Hausbau verhindert und die Missionare ausgewiesen wurden. Der Reichskommissar Göring befindet sich in Begleitung der Herren Frielinghaus und Franken wohlbehalten in der Walfischbai; die übrigen deutschen Angestellten sind auf der Heimreise begriffen; die Deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestafrika hat inzwischen ihren Beamten den telegraphischen Befehl zugehen lassen, bis auf weiteres das Gesellschaftsgebiet nicht zu verlassen.
Die französische Deputiertenkammer hat, wie bei der Zusammensetzung der Kommission vorauszusehen war, den Antrag der Regierung, der Panama=Gesellschaft für die Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten einen Aufschub von 3 Monaten zu bewilligen, mit 262 gegen 188 Stimmen verworfen, das Unternehmen ist also zusammengebrochen und nach den Ausführungen des Finanzministers werden durch diese Katastrophe nicht weniger als 870 000 kleine Kapitalisten in Mitleidenschaft gezogen. Die Niederlage des Ministeriums ist hauptsächlich noch dadurch herbeigeführt worden, daß der Finanzminister Peytral auf verschiedene wichtige Fragen, z. B. ob wirklich wie versprochen, von der Gesellschaft eine Summe hinterlegt sei, welche für die Lotterie und die Rückzahlung der Kapitalien der letzten Subskription garantiere keine Auskunft zu geben wußte. Man hoffte daß sich unverzüglich eine neue Gesellschaft bilden werde, um den Kanal zu vollenden, da im Fall, daß die Arbeiten der Gesellschaft länger als 6 Monate eingestellt blieben, auch noch der mit Kolumbien abgeschlossene Privatvertrag hinfällig würde. Die Zeitungen bezeichnen fast einstimmig den Beschluß der Deputiertenkammer gegen die Panama=Vorlage als einen Fehler.


- Schönberg. Das Conzert zum Besten einer Weihnachtsbescherung für arme Kinder, welches am Sonntag im Boye'schen Saale gegeben wurde, hat einen Ertrag von 126 M. 86 Pfennig (Mecklenburg). ergeben, von welchem nach Abzug der geringen Unkosten von 6 M. 86 Pfennig (Mecklenburg)., 120 M. für den oben bezeichneten Zweck verwandt werden können, gewiß eine willkommene Zugabe zu der Sammlung sonstiger freiwilliger Gaben, zu welchen seitens der hiesigen Pastoren öffentlich aufgefordert ist.
- Kaiser Wilhelm räumt mit dem Französischen auf. Infolge seiner Anordnung giebt's keine "maison militaire" mehr, sondern ein "militärisches Gefolge" von General= und Flügeladjutanten.
- Dreihundert Trompeter, Posaunisten und Hornisten haben am 16. d. M. im Berlins Opernhause in Form eines Früh=Conzertes dem Kaiser eine musikalische Huldigung dargebracht. Den Ertrag hat der Kaiser für die Abgebrannten in Hünfeld bestimmt.
- Man hat dem Fürsten Bismarck nachgesagt, er vergesse und vergebe nie eine persönliche Beleidigung. Dieser Tage hat er's widerlegt. Einem Handwerker, der in einer Versammlung Beleidigungen gegen ihn ausgestoßen hatte und der dem Staatsanwalt angezeigt worden war, hat er auf seine Bitte verziehen.
- Der neue spanische Botschafter am Hof in Berlin heißt Graf Rascon. Er ist am Sonntag von dem Kaiser und darauf auch von der Kaiserin empfangen worden. Graf Benomar hat das Botschaftshotel bereits geräumt und wohnt bis zu seiner Abreise von Berlin, für die ein bestimmter Zeitpunkt noch nicht angegeben ist, im Kaiserhof.
- Aus der Berliner Münze ist vor einigen Tagen ein kleines Meisterstück der Prägekunst hervorgegangen. Es ist dies eine Denkmünze zur Erinnerung an den Heimgang Kaiser Friedrichs, hergestellt in der Größe eines Zweimarkstückes. Die Münze ist aus feinstem Silber gearbeitet und zeigt auf poliertem Grunde den matt gehaltenen Kopf des verewigten kaiserlichen Dulders, umgeben von der üblichen Umschrift. Auf der Rückseite liest man in überaus scharfer Prägung die einen Kreis beschreibenden Worte: "Seinen Fritz wird Deutschland nie vergessen." innerhalb des so gebildeten Ringes prangt in größeren Lettern die rührende Mahnung: "Lerne zu leiden, ohne zu klagen." Darunter in einem kleinen Halbkreise ist der Todestag des edlen Kaisers vermerkt: "† 15. Juni 1888." Die Denk=
[ => Original lesen: 1888 Nr. 100 Seite 6]münze soll nur in 300 Exemplaren geprägt und für die Beamten der königlichen Münze bestimmt sein.
- Damit es zu Weihnachten und namentlich im neuen Jahr keinem Deutschen an Kleingeld fehlt, hat Fürst Bismarck beantragt, 4 Mill. Mk. 10=Pfennigstücke und 2 Mill. Mk. 5=Pfennigstücke zu prägen. 6 deutsche Münzstätten werden mit der Prägung beauftragt.
- Den Eisenbahnbeamten ist von ihrem Chef von Maybach wiederum eingeschärft worden, keine Geschenke und Trinkgelder anzunehmen, namentlich auch nicht im Güterverkehr.
- Der schon lange kranke Prinz Alexander von Hessen, Vater des Fürsten Alexander von Battenberg, ist am Sonnabend Vormittag in Darmstadt gestorben.
- Bei der kürzlich stattgefundenen Hochzeit des Dr. Georg von Bleichröder in Hamburg erschien der Vater des Bräutigams, Geh. Kommerzienrath v. Bleichröder, in der rothen Uniform des englischen Generalkonsuls. Ein Hamburger fragte einen in der Menge der Zuschauer mit anwesenden Berliner, wer der Herr in rother Uniform sei. "Der preußische General=Geldmarschall" war die schlagfertige Antwort.
- Kein Palast, kein Haus und kein Häuschen in Berlin ist am Weihnachtsfest ohne Christbäumchen; kein Gasthof, kein Vergnügungslokal, keine Kneipe ohne Tannenbaum und grünen Schmuck. Der Verbrauch geht in Hunderttausende. Die Bahnhöfe liegen voll von Zufuhren von Bäumchen, die meist aus den seither geschonten Wäldern der Provinzen kommen, die Orte an der Jungfernheide, im Grunewald und Köpniker Forst holen ihren Bedarf in Berlin; denn die nahen Wälder müssen geschont werden.
- Für das kaiserlich russische Probe=Gestüt in Berlin traf mit der Ostbahn eine Anzahl neuer Racehengste ein. Die herrlichen Thiere, welche von Kosaken in Civil nach dort gebracht wurden, erregten durch ihre Schönheit wie durch ihre Begleitung Aufsehen, als sie von den mit langem Kaftan und Bärenmützen bekleideten Reitern nach dem Gestüt überführt wurden.
- Am Sonntag abend fuhr der 7 Uhr 34 Minuten von Wittenberge in Hamburg ankommende Zug mit solcher Gewalt in den Berliner Bahnhof ein, daß die Straßenmauer zerstört wurde und die Lokomotive zerbarst. Etwa acht Personen wurden erheblich, andere leicht verletzt.
- Am Freitag Nachmittag begab sich eine aus fünf Offizieren des Generalstabes, der Artillerie und der Marine bestehende Commission nach Cuxhaven, um das Terrain zum Behufe der Anlage neuer Befestigungen an der Unterelbe und an der Anfahrt des neuen Nordostseekanals zu studieren. Diese Befestigungen sollen mit schweren Kruppgeschützen armiert, der Kanal soll auch im Kriegsfalle durch unterseeische und Schleppminen geschützt werden. Zur Besetzung der Befestigungswerke sollen Artillerie, Pioniere und Seesoldaten nach Cuxhaven verlegt werden.
- Herr Professor Graef, fast hätten wir gesagt: seligen Angedenkens, macht wieder von sich reden. Er hat seinem im Jahr 1885 geschaffenen "Märchen" ein noch größeres Bild folgen lassen, welches er mit nicht mißzuverstehender Absicht "Die verfolgte Phantasie" nennt. Dieses verfolgte Wesen ist eine nackte weibliche Gestalt, welche mit gehobenen Armen und aufwärts gerichtetem Gesicht emporschwebt, sie entflieht einem Haufen wüthender Menschen, welche theils die Fäuste ballen, theils sie mit Schmutz bewerfen; eine rohe Henkershand hält den Urtheilsbrief empor und neben ihr werden Flammen eines Scheiterhaufens sichtbar; weibliche Hände halten den dünnen Schleier fest, der vor ihrem Aufschweben die schlanke Gestalt der Phantasie umhüllt hatte. Die malerische Behandlung dieses Bildes soll weit über derjenigen des Märchenbildes stehen. "Die vier Elemente" hat Graef durch weibliche Gestalten in Brustbildformat in hergebrachter Weise mit den üblichen Problemen versehen, dargestellt.
- Ein Schreinermeister stieg in Wiesbaden auf das Dach eines Hauses, um einen entflogenen Kanarienvogel wieder einzufangen, stürzte aber dabei herab und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er denselben bald erlag.
- In Flensburg fuhr ein Schmiedegeselle aus Versehen einem Knechte mit einer rothglühende Eisenstange in den Leib und in die Weichtheile, so daß es laut aufzischte und der Unglückliche zusammenbrach und in wenigen Augenblicke eine Leiche war. Den Gesellen trifft keine Schuld.
- Ein erschütternder Vorfall erregt in Constanz allgemein die tiefste Theilnahme. Als der Bursche des Lieutenants v. Gl. das Schlafzimmer seines Herrn betrat, fand er ihn entseelt in Paradeuniform auf dem Sopha sitzend. Der Unglückliche hatte um Mitternacht durch einen Schuß ins Herz seinem Leben ein Ende gemacht. Das Gerücht bezeichnet verschmähte Liebe als die Ursache des Selbstmords.
Der berühmte Cottasche Verlag in Stuttgart geht theils an die Firma Gebrüder Kröner, theils an eine Vereinigung von Geldleuten unter der Firma von Erlanger und Söhne in Frankfurt a. M. über; diese Vereinigung wird zu einer Aktiengesellschaft gemacht werden.
- Auf der Halbinsel Hela bei Danzig hat sich am vorigen Mittwoch folgender Vorfall abgespielt. Die dort wohnenden sehr armen Fischer glauben nämlich ein uraltes Recht auf Aneignung von Strandgut zu besitzen. Anfang voriger Woche strandete nun an der Halbinsel der englische Dampfer "Glaucoe" und die Fischer aus den verschiedenen Dörfern hatten nichts eiligeres zu thun, als sich in den Besitz der aus Weizen bestehenden Ladung zu setzen. Zunächst vertrieben die Strandräuber nach heißem Kampf die Arbeiter, welche den Weizen aus dem gestrandeten Dampfer in Prähme verladen sollten, und dann füllten sie eine Menge Boote mit der begehrten Frucht. Nach kurzer Zeit waren sie im Besitz von mehr als 3000 Centnern Weizen, den sie unter sich vertheilten. Dieser Strandraub soll aber nicht ungeahndet bleiben, denn auf Befehl des Regierungspräsidenten in Danzig ist eine Untersuchungskommission in Begleitung einer starken Polizeimannschaft nach der Halbinsel abgereist. Daselbst sind in den größten Dörfern Heisternest und Hela mehr als 100 Haussuchungen abgehalten und mehr als 1000 Centner Weizen vorgefunden und beschlagnahmt worden. Gegen mehr als 100 Fischer ist Anklage wegen Strandraub erhoben.
- In Hohenmaut (Böhmen) wurde die 26jährige Thierbändigerin Bertha Baumgarten in Kludkys Wandermenagerie während einer Vorstellung von dem Königstiger zerfleischt und getödtet. Bei der hierdurch hervorgerufenen Panik brachen zwei Frauen ohnmächtig zusammen.
- Die neueste politische Erfindung hat sich die Londoner "Financial News" geleistet. Sie erzählt allen Ernstes, Fürst Bismarck habe einen Plan ausgearbeitet, das Türkische Reich unter Kuratel zu stellen. England, Deutschland, Frankreich, Oesterreich und Italien sollten die gemeinschaftlichen Kuratoren sein und die Bedenken des Sultan sollte dadurch überwunden werden, daß ihm eine reichliche Jahresapanage bewilligt werde. Das Londoner Blatt, das wie alle seine englischen Kolleginnen mit den Bedenken des Sultans nur wenig Umstände zu machen gewöhnt ist, hat das türkische Reich offenbar mit einem verschuldeten Lord verwechselt; im Uebrigen aber kann den feinen englischen Köpfen in Deutschland jeder Quartaner ganz genau sagen, daß Fürst Bismarck in Friedrichsruh Besseres zu thun hat, als sich über die Finanznoth der Türkei den Kopf zu zerbrechen.
- Die englische Regierung hat zwei unschuldig Verurtheilten, welche 9 Jahre im Zuchthaus zugebracht hatten, eine Entschädigung von je 800 Lstr. (16 000 Mark) gewährt.
- Als reuemüthiger Sünder erklärt jetzt der Herzog von Sevilla, welche vor längerer Zeit in Madrid wegen Beleidigung der Königin=Regentin verhaftet worden war und dann das Weite gesucht hatte, in einem offenen Brief, das von ihm, erlassene Manifest sei niemals der Ausdruck seiner wahren Gesinnung gewesen. Als Prinz des königlichen Hauses habe er drei Pflichten über alles schätzen gelernt, die

[ => Original lesen: 1888 Nr. 100 Seite 7]

Liebe zu Gott, die Ehrfurcht vor dem Könige und die Rücksicht gegen die Frauen. Er gebe sich der Hoffnung hin, sein Schreiben werde genügen um jedes Mißverständniß zu beseitigen. Dieser edle Spanier möchte offenbar gern wieder nach Madrid zurückkehren.
- Ein patriotischer Zahnarzt. In einer Sitzung des Gemeinderathes von Wien ist kürzlich eine Zuschrift des Zahnarztes Herzl verlesen worden, worin sich derselbe anläßlich des Kaisers=Jubiläum anbietet, hundert armen Mädchen umsonst falsche Zähne einzusetzen.
- Wie man mit Hülfe der Musik zu einer Frau gelangen kann. Man sucht sich durch "List" in eine Familie einzuführen, läßt sich zum Suppè laden, erscheint zu diesem mit einem "Strauß", läßt es sich einige "Goldmark" kosten und theilt schöne "Rubinstein" aus und "Delibes" kommt dann ganz von selbst. "Probatum est"!
- Unteroffizier zum Einjährigen Dr. Müller: "Jar nix verstehen Se, 'n Dickschädel sind Se vor lauter Jelehrsamkeit. Is dat wahr, dat Se schon zwei Bücher geschrieben haben, wie?" -"Nein, nur eins." - "Dat wollt ick Ihnen aber ooch jerathen haben!"


Der Deserteur.
Novelle von Stanislaus Graf Grabowski.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1888 Nr. 100 Seite 8]

Der Deserteur.
Novelle von Stanislaus Graf Grabowski.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.


Anzeigen.

Die für eine Weihnachtsbescherung zum Besten armer Kinder veranstaltete Gesangsausführung hat einen

Reinertrag von 120 Mark
ergeben.
Den freundlichen Gebern sowie allen, die durch gütige Mitwirkung dies Unternehmen unterstützt haben, den ergebensten Dank.
Schönberg, den 18. December 1888.

J. Carlau, Organist.        


Indem wir für die zu einer Weichnachtsbescherung armer Kinder uns zugegangenen Liebesgaben unsern herzlichsten Dank hierdurch aussprechen, verfehlen wir nicht, alle gütigem Geberinnen und Geber zu der am 22. d. M. Nachmittags 6 Uhr im Realschulhause stattfindenden Bescherung freundlichst einzuladen.

Kaempffer.                                                     Langbein.


Für die mir bei der Beerdigung meiner lieben Frau bewiesene Theilnahme sage ich Allen hierdurch meinen aufrichtigsten Dank.

Senator F. Stüve.        


Diedr. Teschau, Messerfabrikant,
Lübeck, Breitestraße 24.
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Neu - Anfertigungen
rasch und sauber.


Zum Einsetzen künstlicher Zähne

und ganzer Gebisse unter Garantie, sowie auch zum Plombieren und fast schmerzlosem Zahnziehen mit Zahnfleischbetäubung empfiehlt sich ganz ergebenst

                                                    W. Maack,
                                                              Zahntechniker.

NB. Reparaturen werden prompt ausgeführt. D. O.


Cognac
der Export-Cie für
Deutschen Cognac Köln a. Rh.,
bei gleicher Güte bedeutend billiger
als französischer.
Ueberall in Flaschen vorräthig
Man verlange stets unsere Etiquettes.
Directer Verkauf nur mit Wiederverkäufern.


[ => Original lesen: 1888 Nr. 100 Seite 9]

Zweite Beilage
zu Nr. 100 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 21. December 1888.


GROSSE
Weihnachts=Ausstellung
in Spielwaaren und Schmucksachen
bei                                                     H. Brüchmann.


Gr. Weihnachtsausstellung
bei Heinr. Pagels, Lübeck.
Das Neueste in practischen, hauswirtschaftl. Maschinen & Geräthen.
Viele reizende Neuheiten in Kunst- & Luxusgegenständen..


Zum Besuche meiner
Weihnachts-Ausstellung
lade ergebenst ein.                                                    
C. Sievers, Buchbinder.


Weihnachts-Ausstellung.

Den hochgeehrten Bewohnern von Schönberg und der Umgegend erlaube ich mir hierdurch ganz ergebenst anzuzeigen, daß ich am Sonntag, den 16. d. M. meine diesjährige Weihnachtsausstellung mit einer großen Auswahl von besten und wohlfeilsten

Confitüren

eröffne. Außerdem empfehle alle möglichen feinen Backwerke und verschiedene Sorten feinschmeckende

Pfeffernüsse.

Auch werden

Marzipan-Torten

zu jedem Preise angefertigt. - Auch empfehle eine Auswahl feines eßbares

Confect.

Makronenconfect, Mandelconfect, Stuten und Semmel und viele andere Sachen in Marzipan besonders für Kinder zu empfehlen, das Pfund 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).

Keine Fabrik=Arbeit.
Um geneigten Zuspruch bittet                                                    
                          Wilh. Miltzow.
                          Conditor und Bäcker.

Schönberg, den 14. December 1888.


Pra. Engl. Syrup
Orangeat,
Succade,
Mandel,
Citronen.

sowie sämmtliche Gewürze empfehle in guter Waare

                                                    A. Wigger Nachf.


Zur bevorstehenden Festbäckerei empfehle:
Englischen Syrup
in ganz vorzüglich schöner, süßer Waare,

feinstes Weizendampfmehl, Hefemehl, gereinigte Pottasche, Hirschhornsalz, Sucade, Pomeranzenschale, ganze und gemahlenen garantirt reine Gewürze.

A. Zander.        


Weihnachtsausstellung

welche ich am Sonntag, den 16. ds. Mts. eröffne, empfehle einem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend eine große Auswahl von selbstgearbeitetem

Confect,

sowie verschiedene Sorten Pfeffernüssen, Kuchen und sonstigem feinen Backwerk.
Um geneigten Zuspruch bittet

Hochachtungsvoll
                                                    L. Jähnig, Conditor.

NB. Frauen zum Hausieren schicke ich in Schönberg nicht und bitte daher das geehrte Publikum mich mit Ihren werthvollen Besuchen zu beehren.                           D. O.


Halte wieder von Weihnachten bis Neujahr
lebende holsteinische Karpfen
zum Verkauf vorräthig.                                                    
                                                    Hochachtungsvoll
                                                    H. Mette.


[ => Original lesen: 1888 Nr. 100 Seite 10]

Gebrüder Barg.
Kohlmarkt 5 Lübeck, Kohlmarkt 5
(ein Haus oberhalb Wilkens Gasthof) empfehlen ihr bedeutend vergrössertes und jetzt vollständig sortirtes Lager in
Tuchen, Buckskins, Paletotstoffen, herren- und Knabenanzügen und Kleiderstoffen
in der größten Auswahl und den neuesten Sachen, Neuheiten in
Besätzen, schwarze Caschmire's und Seidenzeugen,
nur erprobte gute Qualitäten.
Gardinen,
Leinen-Waaren, Bettzeuge, Bettfedern und Daunen,
Woll-& Holländische-Waaren
en-gros und en-detail.
Normal-Unterzeuge,
sowie grösste Auswahl in Winter-Jaquettes, Paletots, Regenmäntel,
für Damen und Kinder.


Zur reichhaltigen
Weihnachts-Ausstellung
ladet ergebenst ein                                                    Emil Hempel,
SCHÖNBERG.                                                              Buchbinder


B. Gartz

empfiehlt sein reichhaltiges Lager von schwarzen Damen= und Mädchenmuffs von 2 bis 8 Mark; bessere Sachen, wie Iltis, Oppussum und Waschbär von 9 bis 25 Mark.

Gute Waare, eignene Handarbeit, keine Fabrikwaare. Reparaturen schnell und billig gemacht. Fußkörbe, Fußsäcke, Pelzmützen für Knaben und Mädchen=Barets,
ferner
Filzsachen in großer Auswahl zu billigen Preisen, natürlich jeder Güte der Waare.
Herren= und Damenschuh und Pantoffel, Kindersachen, recht haltbar und mäßig im Preis.
Naturelle schwarze Affenmuffen für Mk. 20 bis 25.


Als Weihnachts-Geschenke
empfehle eine große Auswahl in
Bibeln, Gesangbüchern Bilderbüchern, Bilderbögen, Geschichtsbüchern, Brochen, Armbändern, Cigarrentaschen, Visites, Portemonnaies, Colliers, Photogr.=Albums, Seifen, Toiletten=Gegenstände, Stickmuster, Gratulations=Karten, Oblaten, Puppen, Schreibwaaren, u. Kalender für 1889 sowie eine große Auswahl in Spielsachen u. s. w.
Hochachtungsvoll
Wilh. Heitmann, Buchbinder, Schönberg.


Grüne Brecherbsen
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachf.


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