[ => Original lesen: 1886 Nr. 79 Seite 1] Der Reichstag soll am 18. November zusammentreten. Es heißt, die Regierung werde, was die Militärvorlagen angeht, nicht ein Septennat, sondern eine unbegrenzte Präsenzstärke verlangen.
Die preußische Regierung trägt sich schon seit längerer Zeit mit Plänen für die Abänderung des juristischen Studiums. Im Weiteren ist die Herbeiführung eines einheitlichen Vorgehens auf diesem Gebiet für das Reich beabsichtigt.
Da haben wir's! Die Franzosen haben's dem König der Belgier sehr übel genommen, daß er dem Kaiser Wilhelm in Baden=Baden seinen Besuch gemacht hat. Sie sagen, das sei eine Unterwerfung des Königs unter die deutsche Politik, um so bedenklicher, weil Belgien ein Grenzland sowohl Deutschlands als Frankreichs sei. Das gehe über die Grenzen - der Courtoisie.
Der Herzog von Aumale hat seinem Herzen einen Stoß gegeben. Er hat dem Institut de France zur Errichtung eines Museums das Schloß Chantilly, mit zugehörigen Grundstücken zum Geschenk gemacht. Die Nutznießung der Erträgnisse von Chantilly, etwa 500 000 Franks im Werth, hat er sich aber vorbehalten. Die Verwaltungskommission des Instituts wird noch über die Annahme oder Ablehnung dieser Schenkung berathen. Der Werth Chantillys wird auf 30 Millionen geschätzt.
Ein altes Hülfsmittel zur Lösung schwieriger politischer Händel sind Kongresse. Nach dem Krimkrieg gab's einen Kongreß der europäischen Mächte in Paris, nach dem Krieg Rußlands gegen die Türkei Ende der 70ger Jahre einen Kongreß in Berlin, auf welchem Rußland der Weg nach Konstantinopel verlegt wurde. Auch jetzt taucht der Vorschlag zu einer Konferenz in Sachen Bulgariens wieder auf. Man sagt, der Czar werde doch nicht wagen, seine Juchtenstiefel auf den Konferenztisch niederzulegen, wie einst König Karl XII. von Schweden seine Reiterstiefel als Stellvertreter auf das Rathaus geschickt hat. Vorläufig ist aber die Konferenz nur eine wie's scheint englische Idee, deren Mutter die Verlegenheit ist.
Die arme Königin=Regentin in Madrid hat einen schweren Stand. Alles, sogar der Papst, stürmt auf sie ein, den General Villacampa, den Führer des jüngsten republikanischen Putsches, zu begnadigen, während ihre Minister einstimmig erklären, ein General, der viermal gemeutert hat und dreimal begnadigt wurde, verdient keine Gnade. Das Kriegsgericht hat ihn denn auch zum Tod verurtheilt und mit ihm einen Lieutenant und 5 Unteroffiziere. Wie unterhöhlt der Thron und das Heer ist, zeigt die Versicherung, daß 700 Offiziere republikanische Verschwörer sind. Die Begnadigung ist am 5. d. geschehen.
Kaiser Alexander von Rußland soll sich über die russische Presse dieser Tage geäußert haben. Sie nehme, habe er gesagt, einen so wichtigen Ton in der äußeren Politik an, daß sie sich wirklich einzubilden scheine, man lege an leitender Stelle irgend welches Gewicht auf ihre Aeußerungen, was jedoch durchaus nicht der Fall sei. Kaiser Alexander wie sein leitender Minister wollten, so wird der Köln. Ztg. aus St. Petersburg geschrieben, Rußlands Zukunft auf das jetzt bestehende Dreikaiserverhältniß stützen, unbekümmert um das gegentheilige Geschrei der russischen Presse. Das wäre auch das Beste!
- Am Sonntag hat in Schwerin die feierliche Eröffnung des neuen Hoftheaters im Beisein des großherzoglichen Hofes und einer großen gewählten Festversammlung stattgefunden. Das Haus, von dem Oberbaurath Daniel im Renaissance=Stil aufgeführt, macht nach außen einen stattlichen und im Innern einen ebenso vornehmen, wie behaglichen Eindruck.
- Prinz Heinrich von Preußen, der zweite Sohn des Kronprinzen, hat am Sonnabend auf der Jagd in Kaltenbrunn bei Mannheim Unglück gehabt; er hat den Oberförster von Gernsbach angeschossen, glücklicherweise aber nur leicht verwundet.
- In München schweigt die Geschichte acht Tage lang; denn das Octoberfest auf der Theresienwiese hat begonnen. Prinz Luitpold hat die Preise für das ausgestellte Prachtvieh und die schnellsten selbst ausgetheilt. Die heimischen Rosse sind windschnell gelaufen und haben ihren Reitern Preise von 800 M. bis herunter zu 100 M. eingetragen. Den ersten Preis errang eine 4jährige Fuchsstute, den zweiten "Rustinchen", eine 4jährige braune Stute, welche soeben erst die Reise von Berlin nach München zurückgelegt hatte. Der Festochse, der auf dem Platz gebraten wurde, hat den Münchnern gut geschmeckt und sie haben ihn tüchtig begossen.
- Die Gräfin Arnim ist wahrscheinlich in den Wäldern um Baden=Baden verunglückt. Sie ist trotz der ausgesetzten Belohnung von 3000 M., die viele Hunderte in Bewegung setzte, noch nicht gefunden und ihr Gemahl hat nun dem, der sie lebendig oder todt findet, 10 000 M. zugesichert.
- In Wien hat am letzten Sonntag ein kleiner Zyklop in der Klinik das Licht der Welt erblickt. Das Kind hatte nur ein Auge, und zwar in der Mitte der Stirn. Der kleine Einäugige starb aber nach einer halben Stunde schon wieder.
- Peinliches Aufsehen erregt in der ungarischen Hauptstadt die "Abreise" des Abgeordneten von Gyöngyös, Grafen Batthyanyi. Er ist auf dem Wege nach Amerika, nachdem er die Unterschrift seiner Frau unter Wechsel gesetzt und Schulden in der Höhe von 45,000 fl. gemacht hat.
- Während die Cholera in Budapest unter der Civilbevölkerung in steter Abnahme begriffen ist, fordert sie unter dem dortigen Militär zahlreiche Opfer. In der erst eingeweihten Franz=Josephs=Kaserne sind bisher zwanzig Soldaten an der Cholera verstorben, 30 liegen krank darnieder.
- Ueber einen Zwischenfall, der sich während der Manöver im Elsaß zugetragen haben soll, berichtet man Folgendes: Man hatte in Brumath dem Kaiser Wilhelm eine hochehrwürdige Greisin vorgestellt. "Wie alt sind Sie?" fragte der Monarch. - "102 Jahre," antwortete die Frau, "und Du?" - "Ich bin 90 Jahre alt!" - "90 Jahre und Du mußt noch Soldat sein? Lieber Gott!" rief die Alte erschreckt aus.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 79 Seite 2]- Mit Recht wird in auswärtigen Blättern vor dem Bezug von Weintrauben gewarnt, welche in großen Mengen aus Ungarn zu uns kommen und recht geeignet scheinen, selbst oder in der Verpackung die Cholera=Bacillen mitzubringen. In Budapest ist bekanntlich die Cholera in größerem Umfange aufgetreten.
- In München brach am Sonnabend in einem Cirkus der Fußboden des zweiten Ranges durch. Zahlreiche Personen stürzten hinab, es drohte eine allgemeine Panik zu entstehen. Da rief die mitanwesende Prinzessin Gisela dem Publikum zu: "Seien Sie ruhig, es ist keine Gefahr." Das half. Der Herzog Ludwig sorgte für die Verwundeten. Zwei junge Mädchen sind schwer verletzt.
- "Mein Hund, der meinen Karren zieht, ist mein bester Freund", pflegte ein Milchfuhrmann zu sagen. Der Mann litt jahrelang schwer am Magen und die Aerzte konnten ihm nicht helfen, obgleich sie ihm mit dem bekannten Instrument bis in den Magen guckten; er starb an einer Magenkrankheit. Als sein Leichnam geöffnet wurde, fand sich der Magen voll von Hundewürmern, die bei den Liebkosungen des Hundes in den Magen gekommen waren und sich entwickelt hatten.
- Ein Riesengeschütz aus der Krupp'schen Fabrik ist dieser Tage nach Italien abgegangen, wo es zur Küstenvertheidigung dienen soll. Es ist 2400 Ctr. schwer.
- Kürzlich kam durch Frankfurt a. M. ein Trupp von etwa 30 Personen durch, die von Amerika kommend, die Heimath "Schwaben" wieder aufsuchen wollten. Sie hatten drüben statt der gehofften Aufbesserung ihrer Lage nur Noth und Elend gefunden. Die Mittel zur Heimreise hatten sie von einem in New=York wohnenden sehr vermögenden Herrn, aus Karlsruhe gebürtig, erhalten. Derselbe, namens Aug. Krommler, soll schon vielen deutschen Brüden die Mittel zur Rückkehr in die Heimath gegeben haben. An seinem und seiner Gattin Geburtstag spendet er regelmäßig große Summen für mittellose Landsleute zu diesem Zweck.
- In der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag um 11 Uhr wurde dem Weichensteller auf der bayerischen Station Thalham (Linie Holzkirchen=Schliersee eine mit Sand gefüllte, steinerne Flasche, in die eine Dynamitpatrone gesteckt war, durchs Fenster in die untere Etage geworfen und die Patrone durch eine Zündschnur entzündet. Unter schrecklichem Getöse explodierte die Patrone. Fenster und Ofen sind zertrümmert, die Decke zerrissen, das Mauerwerk theilweise demoliert. Der Weichensteller und die Seinen, die in der unteren Etage schliefen, kamen mit dem Schrecken davon. Vom Thäter hat man keine Spur. Am gleichen Orte wurde früher ein Expeditor, später ein Bahnwärter, jüngst erst ein Fabrikdirektor zwar nicht mit Dynamit, doch mit Pulver und Blei bedient.
- Ein Brand, der viele Weitläufigkeiten im Gefolge haben wird, hat in der Dienstags Nacht im Gerichtsgebäude zu Graudenz stattgefunden, indem die Gerichtsschreiberei III. des Amtsgerichts vollständig ausbrannte: sämmtliche Akten, namentlich Zwangsversteigerungsakten, verbrannten, oder wurden bis zur Unbrauchbarkeit beschädigt. Wie der Brand entstanden, ist noch nicht aufgeklärt.
- Von der Luftschiffer=Abtheilung des Eisenbahn=Regiments sind die von den einzelnen Regimentern kommandirt gewesenen Mannschaften, soweit sie ihrer Dienstpflicht in diesem Jahre genügt haben, zu ihren Regimentern zurückgekehrt, um dort zur Reserve entlassen zu werden. Einige Unteroffiziere sind als Lehrer in Berlin zurückgeblieben. Die Abtheilung, welche bisher 30 Mann zählte, ist auf eine Stärke von 50 Mann gebracht worden. Von den Unteroffizieren, welche für den Fahrdienst ausgebildet wurden, haben bisher erst zwei die Qualifikation zur selbständigen Führung eines Ballons in freier Fahrt erhalten, nachdem sie die hierzu vorgeschriebene besondere Prüfung bestanden hatten. Dieselben sind auch bei der Luftschiffer=Abtheilung verblieben, um als Instruktoren für die neu eingetretenen Mannschaften verwandt zu werden.
- Beim Pflaumenrühren geriethen in einer Wirtschaft auf der Schanze Oberweinberge bei Tschicherzig an der Oder zwei junge Mädchen mit einander in Streit, wobei die eine der anderen einen Stoß versetzte, so daß diese rücklings in den mit kochenden Pflaumen gefüllten großen Kessel stürzte. Ohne die Unglückliche aus dieser gefährlichen Lage zu befreien, oder um Hülfe zu rufen, lief die Andere davon. Ein zufällig des Weges kommender Mann zog das 19jährige Mädchen zwar noch lebend heraus, ihr Aufkommen aber ist sehr zweifelhaft. Die Verbrecherin ist bis heute noch nicht gefunden worden.
- Dem Berliner Kriminalcommissar Braun ist es gelungen, einen der geschicktesten und gefährlichsten Verbrecher, den 23jährigen Schreiber Krüger, in Köln zu entdecken und gefangen zu nehmen. Aerzte hatten Krüger vor Jahren das Zeugniß ausgestellt, er sei geisteskrank, er brach zweimal aus dem Irrenhaus in Dalldorf aus und verlegte seine Thätigkeit nach Süddeutschland, das er durch erfolgreiche große Einbrüche und Diebstähle unsicher machte. In Köln suchte er auf einem Kahn zu entfliehen, aber Braun setzte ihm nach und verhaftete ihn. Es fanden sich mehrere tausend Mark baar und viele Werthpapiere bei ihm.
- Der 30. September ist ein zweifacher nationaler Gedenktag. Am 30. September 1681 wurde Straßburg von den Franzosen Deutschland entrissen und am 30. September 1870 hielt General Werder seinen Einzug in die zurückeroberte Stadt.
- Der Trompeter August Zernikow, der 1870 in der Schlacht bei Gravelotte gefallen und von Freiligrath im Liede besungen worden ist, hat einen Sohn hinterlassen, der für sein Leben gern Unteroffizier werden wollte, sein Vormund gab aber die Erlaubniß nicht dazu. Da legte er in einem Brief dem Kaiser sein Anliegen vor und dieser hat sofort befohlen, daß er in die Vorschule für Unteroffiziere in Weilburg aufgenommen wird.
- Dem Dichter Gustav Freytag hat der sonst ominöse Freitag nicht geschadet. Er ist 70 Jahre alt, gesund und frisch, auch nebenbei recht wohlhabend und mit der schönsten Arbeit beschäftigt, nämlich mit der Sammlung und Herausgabe seiner sämmtlichen Werke, die sich auf 22 Bände belaufen. Das bringt manches Sonntagskind nicht fertig.
- Die Dachse sind gute Minirer. In Berlin haben sie sich in diesem Herbst in Obstgärten Laufgräben gelegt und lassen sich fallende Zwetschen, Pflaumen, Aepfel etc. trefflich schmecken, ja man hat sogar beobachtet, daß ihrer ein halbes Dutzend viribus unitis an den Bäumen schütteln. Auf dem Inselchen Scharfenberg im Tegeler See hats niemals Eichhörnchen gegeben, in diesem Herbst aber sind sie über den See geschwommen und mausen die Nüsse. Man glaubt, daß beide, Dachse und Eichhörnchen, diese Vorstellungen den Naturforschern zu Ehren veranstalten.
Nicht der Johannistrieb ist es, sondern der noch seltenere Michaelistrieb, welcher diesmal Ende September die Welt verjüngt und im Frühlingskleid erglänzen läßt. Am Ende der Kaiserstraße zu Frankfurt am Main, den Westbahnhöfen gegenüber, steht eine größere Anzahl Kastanienbäume im frischen Grün und im vollen Blüthenschmuck. Im Stadtwald daselbst sucht und findet man an vielen Stellen Erdbeeren zweiter Blüthen. Der 30. Sept. war in diesem Jahr ein herrlicher, warmer Sommertag, welcher nicht blos einen schönen Herbst, sondern auch nach alter Wetterregel einen prächtigen Frühling verkündigt.
- Am Hitzschlag sind, wie offiziös bekannt gegeben wird, im Verlauf dieses Manövers bei sämmtlichen 14 preußischen Armeekorps im Ganzen 196 Mann erkrankt gewesen und 9 gestorben. Die Monate Mai, Juni und Juli wiesen im Ganzen 76 Erkrankungen und 5 Todesfälle an Hitzschlag nach, so daß für diesen Sommer auf je ein Armeekorps ein Todter an Hitzschlag kommt.
- Ein Sonderlings=Testament ist das des verstorbenen Tingeltangelbesitzers Moore in Berlin. Es beginnt: "Da die Menschen kein Gemüth besitzen, vermache ich mein Vermögen den Thieren." Das Testament legt es dem Thierschutzverein ans Herz, sämmtliche Ziehhunde Berlins anzukaufen und setzt eine Belohnung von vier Mark für jeden Schutzmann aus, der eine Thierquälerei zur Anzeige bringt.
- Der bei der Eisenbahnkatastrophe auf dem
[ => Original lesen: 1886 Nr. 79 Seite 3]Potsdamer Bahnhof in Berlin schwer verletzte Ulan Johann Rohde aus Uschneider ist am Dienstag Mittag im Elisabeth=Krankenhause seinen Verletzungen erlegen.
- Die Ausstattung der kürzlich vermählten Prinzessin Maria Josepha von Sachsen. "Ein weißes Damastkleid mit Kourschleppe ist mit den kostbarsten Points garniert. Ein blaßrosa Moiree=Kleid ist zum theil mit einem goldig schimmernden Perlengewebe überzogen und von der Taille an schräg herablaufend mit blaßrothen Weigelien garniert. Dazwischen wundervolle weiße Spitzen. Eine hellblaue Toilette, die mit Theerosen garniert ist, fällt durch ihren feinen Geschmack auf. Die daneben befindlichen Schlafröcke sind aus Paris und ragen darunter besonders hervor: ein krèmefarbener mit drei vorn herablaufenden Einsätzen von Goldstickerei, und ein blaßrosa mit einem weißen Spitzentallier. Eine kleinere Gesellschaftstoilette in rothbrauner Seide, mit Plüschgarnitur roth und olive karriert, hat ein Tablier von Krème=Garn, durchbrochen gehäkelt und mit Roth unterlegt. Unter den Mantelets (aus Paris) zeichnet sich ein hellblauer kurzer Atlaspelz mit schwarzem Besatz und ein dunkelrothes Sammetjacket mit Goldstickerei (auch auf den Achseln) und mit zwei großen rothblassnen Taillenschleifen aus. Das Reisekleid von marineblauer Seide mit feinen rothen Karreaux ist sehr einfach mit kurzem Rock gemacht, in der Taille eine schmale, rothseidene Faltenweste. Das Sommerkleid, von crèmefarbenem Battist, platter faltiger Rock mit drei gestickten und dunkelblau unterlegten Einsätzen zeichnet sich durch Zierlichkeit aus. Die Taille ist schräg geschlossen und mit blauen Schleifen und Stickereien garniert. Die Wäsche bietet selbstverständlich das Schönste und Feinste, was aus Leinen, Battist, Spitzen und Stickereien herzustellen ist.
- Die Ersatzreservisten 1. Klasse aus dem Jahrgang 1881, welche im Jahr 1881 der letzteren nicht übungspflichtig überwiesen worden waren, treten am 1. Okt. zur Ersatzreserve 2. Klasse über, doch muß dieser Uebertritt auf dem betreffenden Scheine ausdrücklich vermerkt werden, weil ohne, diesen Vermerk der Inhaber in dem jetzigen Verhältnisse und zwar bis zum vollendeten 31. Lebensjahre verbleibt.
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Anzeigen.
In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Wahlsdorf sub Nr. V belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Heinrich Voß von dort, wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im Termin der Präclusiv=Bescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 2. October 1886.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
An jedem letzten Donnerstag des Monats wird vormittags in Ratzeburg auf dem Marktplatze ein Schweinemarkt abgehalten werden, welcher Mittags 12 Uhr beendigt ist, und wobei ein Standgeld nicht erhoben wird.
Der erste Schweinemarkt wird mit Rücksicht auf den in die letzte Woche des Octobers fallenden hiesigen Viehmarkt erst Donnerstag, den 25. November d. J. abgehalten.
Ratzeburg, den 2. October 1886.
Der Magistrat.
Hornborstel.
Kriegerverein für das Fürstent. Ratzeburg.
Allgemeine Versammlung am Sonntag, den 17. October d. J. Nachmittags 4 Uhr im Vereinslocal.
I. Geschäftlicher Theil.
a. Ersatzwahl für ein wegzugshalber ausgeschiedenes Vorstandsmitglied.
b. Bericht über das diesjährige Sedanfest.
c. Beschlußfassung über die Feier des kommenden Stiftungsfestes.
d. Sonstige Vereinsangelegenheiten.
II. Feier des Geburtstages Sr. K. H. des Großherzogs.
Der Vorstand.
Versammlung des
Imkervereins
Sonntag, den 10. Oktober.
Spar- u. Anleihe-Casse u. Pfennig-Sparkasse in Lübeck.
Auf Grund der von der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Thätigkeit am 13. April d. Js. beschlossene, durch Decret des Senates vom 5. Mai d. Js. bestätigte Zusatzbestimmung zum §. 4 des Planes der Spar= und Anleihecasse wird der Zinsfuß für die der Casse gebrachten Einlagen vom 1. Januar 1887 an auf drei Prozent festgesetzt.
Lübeck, den 1. September 1886.
Die Vorsteherschaft der Spar= und Anleihe=Casse.
Zahnschmerzen aller Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei Emil Jannicke, Bandagist.
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Schönberg, den 8. October 1886.
Ein starker, 1 1/2 jähriger
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kluftwollig, steht zu verkaufen. Wo? Zu erfragen in der Expedition dieses Blattes.
Das Viehtreiben über meinen Acker im Kamp an der Rottensdorfer Chaussee verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Schneider W. Maass.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 79 Seite 4]Vom 10. Mai d. J. bis heute sind nachstehende Verluste bei unserem Verein angemeldet:
1. Vom Hauswirth Holst in Ziethen 1 Pferd 400 M.
2. Vom Hauswirth Lenschow in Rupensdorf 1 Pferd 100 M.
3. Vom Ackerbürger Boye hieselbst 1 Kuh 135 M.
4. Vom Pächter pumplün in Earlow 1 Kuh 135 M.
5. Vom Schuhmacher Kleinfeldt hieselbst 1 Kuh 135 M.
6. Vom Hauswirth Kols in Grieben 1 Pferd 400 M.
7. Vom Müller Krickhuhn in Selmsdorf 1 Kuh 135 M.
8. Vom Hauswirth Hs. Meier in Mahlzow 1 Kuh 135 M.
9. Vom Büdner Schütt in Lüdersdorf 1 Pferd 150 M.
10. Vom Hauswirth Boye in Retelsdorf 1 Pferd 450 M.
11. Vom Gastwirth Fahrenkrug in Lüdersdorf 1 Pferd 150 M.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 60 Pfennigen pro 100 Mark Versicherungssumme am
Sonnabend, den 16. Oktober, Morgens 10 Uhr,
im Boye'schen Gasthause einzuzahlen.
An demselben Tage liegt auch dort die Abschlußrechnung unseres Vereins pro 1885 zur gefälligen Einsicht unserer Mitglieder und sonstiger Interessenten aus.
Schönberg, den 7. Oktober 1886.
Direction des Viehversicherungs=Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.
As. Ahrendt. Wilh. Heincke.
Herbst- und Winter-Saison 1886.
Wir halten unser neu assortirtes Lager von geschmackvollen
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den geehrten Bewohnern Schönbergs zu den bekannten billigen Preisen bestens empfohlen.
Rehtwisch & Borchert.
Lübeck, den 23. September 1886.
Stadt Lübeck.
Große Tanzmusik
am Sonntag, den 10. d. Mts.
Tanz 5 . Abonnement 50 . Wozu ergebenst
einladet J. H. Freitag.
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Wohnungsveränderung.
Einem geehrten Publicum von Stadt und Land zeige hiemit ergebenst an, daß ich jetzt Siemzerstraße No. 192 wohne. Indem ich mein
Tapisserie=Geschäft
bestens empfohlen halte, bitte ich das mir bisher geschenkte Vertrauen und Wohlwollen auch ferner zu erhalten.
Hochachtungsvoll
Helene Abels.
Hierdurch zur Anzeige, daß ich meine Wohnung nach der Hinterstraße beim Tuchmachermeister Herrn Voss verlegt habe.
P. Heidtmann,
Schneidermeister.
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gegen Feldmäuse empfiehlt
die Apotheke zu Schönberg.
Friedrich Barten
Marie Brinkert
Doberan. Klütz.
Für die uns bewiesene Theilnahme bei der Beerdigung unseres lieben Sohnes Georg sagen wir Allen unseren innigsten Dank!
F. Stüve und Frau.
Schönberg, den 2. Oktober 1886.
Nachrichten des Standesamts=Bezirks Carlow vom 1. September bis zum 1. October 1886. (Nachdruck verboten.)
a. Geburten:
Der unverehel. Catharina Vierig zu Hof Stove 1 S.
Dem Zimmergesellen Heinrich Beckmann zu Cronscamp 1 S.
Dem Büdner Peter Holst zu Pogez 1 S.
Dem Arbeitsmann Peter Schmidt zu Hof Stove 1 T.
Der unverehel. Catharina Ahrndt zu Klocksdorf 1 T.
b. Eheschließungen:
Keine.
c. Sterbefälle:
Keine.
Kirchliche Nachrichten
Sonntag, den 10. October.
Ernte=Dankfest.
(Collecte für den Gustav=Adolf=Verein.)
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Langbein.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hierzu eine Beilage.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 79 Seite 5]Beilage
zu Nr. 79 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 8. October 1886.
Die Hexe von Rainal.
Von B. Schwarz.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.
[ => Original lesen: 1886 Nr. 79 Seite 6]Die Hexe von Rainal.
Von B. Schwarz.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]
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