No. 56
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. Juli
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1885 Nr. 56 Seite 1]

            Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß das Füsilier=Bataillon 2. Hanseatischen Infanterie=Regiments No. 76 in Lübeck am

Mittwoch, den 29. d. Mts.,
von Morgens 7 Uhr bis Mittags 12 Uhr,

auf der Palinger Haide ein Prüfungs= und Gefechtsschießen abhalten wird.

          Zur Vermeidung von Unglücksfällen wird das Betreten des Terrains, welches durch den Landgraben von Brandenbaum bis zum Försterhaus Wesloe, die Straßen vom Försterhaus Wesloe bis Schlutup, Schlutup bis Palingen und Palingen bis Brandenbaum begrenzt wird, den Bewohnern des hiesigen Fürstenthums an dem gedachten Tage bei Strafe verboten.

          Schönberg, den 17. Juli 1885.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


            In Veranlassung der bevorstehenden diesjährigen Truppenübungen im hiesigen Fürstenthume werden die Ortsvorstände unter Bezugnahme auf § 11 des Naturalleistungsgesetzes vom 13. Februar 1875 hiedurch angewiesen, dafür Sorge zu tragen, daß die Besitzer und Pächter von Grundstücken in den von den Truppenübungen berührten Gegenden zur möglichsten Verhütung von Flurbeschädigungen bestellte Felder, Schonungen pp. rechtzeitig und deutlich mit Strohwiepen bezeichnen.

          Schönberg, den 17. Juli 1885.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Der Kaiser Franz Josef begiebt sich Anfangs August zu einem Besuche des Kaiser Wilhelm nach Gastein.
Aus Reichstadt, 17. Juli, wird geschrieben: Am 3., 4. und 5. September wird hier in Reichstadt die Zusammenkunft des Kaisers von Rußland mit dem Kaiser von Oestereich nebst ihren Ministern und ihren beiderseitigen Gefolge stattfinden. Hier werden schon Vorbereitungen zum Empfange getroffen. Vom Eintreffen des Kaisers Wilhelm wurde in Anbetracht des Gesundheitszustandes desselben von Anfang an abgesehen. Die Möglichkeit, daß Fürst Bismarck sich hier einfinde (?), soll nicht ausgeschlossen sein. (An diese Möglichkeit wird in Deutschland schwerlich Jemand glauben. Fürst Bismarck kann allem Herkommen nach nur in Begleitung seines Monarchen an einer Kaiserbegegnung theilnehmen.)
Das wäre ja ganz schön und unsere neuen Dampferlinien könnten dabei nur gute Geschäfte machen. Die amerikanische Pacific=Mail=Steamer=Compagnie will vom 1. November an ihre Dampferfahrten nach Australien einstellen, weil die Regierung der Vereinigen Staaten zu den Kosten nicht mehr beizutragen gesonnen ist.
Nach allen Ecken und Enden der Welt holt man sich jetzt deutsche Officiere. Die Türkei hat den Anfang gemacht, deutsche Beamte und deutsche Offiziere befinden sich dort in großer Zahl; die Japanesen und die Chinesen haben sich Unteroffiziere und Offiziere von uns geholt und üben auf deren Commando den berühmten "langsamen Schritt." Neuerdings ist nun von Berlin aus Pr.=Lt. Friedrich vom Eisenbahnregiment als "Organisator des Heeres nach Chile in Südamerika gegangen, um dort die allgemeine Wehrpflicht nach deutschem Muster einzuführen. Herr Friedrich geht zunächst auf 5 Jahre nach Chile, erhalt freie Ueberfahrt und freie Station, 15 000 Mark Jahresgehalt und kann jeden Augenblick wieder zurückkehren. Die Chilenen heißen wegen ihrer Kriegstüchtigkeit bereits "die Preußen Südamerika's", sie scheinen diesem Beinamen Nachdruck geben zu wollen.
Nun sind auch noch die Herren Viereck und v. Vollmar, die beiden sozialdemokratischen Führer in München, sich in die Haare gerathen. Man zankt sich jetzt also im sozialdemokratischen Lager in Frankfurt a. M., in Leipzig und Berlin, sondern auch in der bayrischen Hauptstadt. Wenn "die alte Garde" mit einem solchen Beispiel vorangeht, werden die Jungen wohl bald nachfolgen und dann kann es ja recht nett werden, denn Zündstoff, Unverträglichkeit, Eifersucht, Rechthaberei und andere schöne Sachen, ist im Lager jener Leute, die alles gleich machen wollen, schon lange in großen Mengen vorhanden.
Ueber die Abnahme des Maurerstrikes schreibt die "Baugew.=Ztg." Folgendes: "Vielleicht wird bald die Zeit kommen, wo man über die Arbeitseinstellung der Maurer als über etwas Vergangenes berichten kann, denn wenn die Führer der Gesellen auch noch lange nicht zugestehen werden, daß sie unterlegen sind, so werden ihre Beschlüsse doch bald von den Thatsachen überholt werden. Thatsache ist nämlich, daß die Zahl der jetzt wieder arbeitenden Maurer in den letzten acht Tagen sich verdreifacht hat. Es arbeiten jetzt schon weit über dreitausend Gesellen, und diese Zahl wächst von Tage zu Tage, weil die Gesellen nach und nach das Unhaltbare ihrer Forderungen erkennen, um so mehr, als Niemand auf ihrer Seite steht."
Die Spanischen Zeitungen besprechen eifrig die

[ => Original lesen: 1885 Nr. 56 Seite 2]

angebliche Absicht der dortigen Regierung, König Alfonso den Kaisertitel annehmen zu lassen. Pariser Hetzblätter beeilen sich, "Cherchez Bismarck" dazu zu bemerken. In spanischen Botschaftskreisen lacht man über das ganze Gerede.


- Neustrelitz, den 16. Juli. Se. Königliche Hoheit der Großherzog ist heute mit dem Morgenzuge abgereist, um sich zunächst nach England zu begeben.
- Neustrelitz, den 15. Juli. Sicherem Vernehmen nach hatte die Erklärung, welche der diesseitige Bevollmächtigte im Bundesrathe, Herr Geheimer Rath von Prollius, zur Begründung des ablehnenden Votums bei der Abstimmung über den preußischen Antrag bezüglich der braunschweigischen Thronfolge abzugeben angewiesen war, folgenden Wortlaut: Die Abgabe einer dem Antrage Preußens entsprechenden Erklärung seitens des Bundesraths und die Notification derselben an die braunschweigische Landesregierung würde nach Ansicht der Großherzoglichen Regierung nicht ohne einen mit der Verfassung des Deutschen Reiches und dem deutschen Fürstenrechte unvereinbaren Eingriff in die in einem Bundesstaate bestehende Thronfolge möglich sein. Aus dieser Erwägung befindet die Großherzogliche Landesregierung sich nicht in der Lage, dem Antrage zuzustimmen, und enthält sich daher einer Erörterung darüber, ob die demselben zu Grunde liegende ausdehnende Interpretation des Art. 76 der Reichsverfassung als dem Geiste dieser letzteren entsprechend anzusehen ist. Die Großherzogliche Regierung kann ferner nicht umhin, auszusprechen, daß, nachdem Se. Königliche Hoheit der Herzog von Cumberland durch das Besitzergreifungspatent d. d. Gmunden, 18. Oct. 1884 (Aul. V des Preuß. Antrags) die Zusicherung ertheilt hat, die Regierung des Herzogthums Braunschweig nach Maßgabe der Verfassung des Deutschen Reichs, sowie der Landesverfassung führen zu wollen, der Bundesrath ihrer Ueberzeugung nach keine Veranlassung hat, der thatsächlichen Ausübung der Regierungsgewalt seitens Höchstdesselben entgegenzutreten. Erst wenn der Regierungsantritt des Herzogs wider Verhoffen Streitigkeiten zwischen den Bundesstaaten Preußen und Braunschweig herbeiführen sollte, würde zur Erledigung derselben auf Anrufen des einen oder anderen Theils nach Art. 76 der Reichsverfassung der Bundesrath berufen sein. (N. Z.)
- Die Tage für die in diesem Jahre in Mecklenburg=Schwerin stattfindenden Truppen=Uebungen sind jetzt wie folgt festgesetzt worden: 1) das Exerciren a. des Mecklenburgischen Füssilier=Regiments No. 90 in der Zeit vom 13. bis 18. August bei Wismar b. des Mecklenburgischen Grenadier=Regiments No. 89 in der Zeit vom 15. bis 20. August in der Nähe von Schwerin, c. der 34. Infanterie=Brigade (Großherzoglich Mecklenburgischen in der Zeit vom 22. bis 26. August in einem nördlich von Schwerin gelegenen Terrain, 2) die Detachements Uebungen der kombinirten 34. Infanterie=Brigade (Großherzoglich Mecklenburgischen) in der Zeit vom 29. August bis 4. September in dem Rayon Gadebusch=Rehna=Mühlen=Eichsen, 3) die Manöver der 17. Division in der Zeit vom 5. bis 12. September in dem Terrain=Abschnitt Grevesmühlen=Dassow=Boltenhagen.
- Hatte sich ein Vater damit einverstanden erklärt, daß sein Sohn sich einem Berufe oder einer sonstigen Thätigkeit widmete, in welcher er während der ersten Jahre sich selbst nicht ernähren kann und vom Vater standesgemäß unterhalten werden muß, so darf der Vater, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, V. Civilsenats, vom 30. Mai d. J., nicht einseitig und willkürlich ändern und gegen den Willen des Sohnes einen Wechsel in dessen Beruf verlangen, welcher den Sohn in den Stand setzen würde, seinen Unterhalt sofort selbst zu verdienen. Der Rentier G. hatte seinen Sohn Jura studiren lassen, ihm auch während der Studienzeit unterstützt und nachdem der Sohn das Referendariatsexamen bestanden hatte, ihm behufs seiner Aufnahme in den Staatsdienst ein Substentationsattest ausgestellt. Später fiel dem Rentier G. die Unterhaltung seines Sohnes lästig, und forderte seinen Sohn auf, die höhere juristische Carriére aufzugeben und sich seinen Unterhalt im Bureau= oder Kanzleidienst, als Correspondent oder Buchhalter selbst zu verdienen. Der Sohn ging auf diesen väterlichen Vorschlag nicht ein, sondern blieb seinem Berufe treu und klagte gegen seinen Vater, welcher nunmehr die fernere Bestreitung des Unterhaltes seines Sohnes ablehnte. Das Oberlandesgericht zu Naumburg verurtheilte den Vater nach dem Klageantrage, und die vom Vater eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht zurückgewiesen.
- Zum Prozeß Lieske schreibt man aus Frankfurt a. M.: Auf welche Weise Frau Camphausen veranlaßt worden ist, noch in letzter Stunde ihre schwerwiegendem Aussagen zu machen, darüber verlautet aus durchaus glaubwürdiger Quelle Folgendes: Frau Camphausen versieht bei den hiesigen "Barmherzigen Schwestern" allerlei Handreichungen. Ueber ihr Zusammentreffen mit Lieske am Abend vor der Mordthat hatte sie der Oberin Mittheilungen gemacht. Letztere war daraufhin wiederholt in sie gedrungen, durch Zeugnißablage ihr Gewissen zu erleichtern, und drohte ihr schließlich, als sie sich dessen aus Furcht vor den Anarchisten weigerte, mit der ewigen Verdammniß. Der armen Frau blieb in ihrer Bedrängniß keine andere Wahl, als auf den Zeugenstand zu treten und den Angeklagten mit voller Bestimmtheit als diejenige Person zu bezeichnen, welche am Abend vor der Mordthat im Vorgarten des Rumpff'schen Hauses das Terrain rekognoszirt habe. Ein an Frau Camphausen und deren Töchterchen abgesandter Drohbrief trägt den Poststempel Berlin und zeigt ein von mehreren Dolchstichen durchbohrtes Herz. - Auf dem Transport nach Wehlheiden und Halle (von dort soll er bereits wieder in ein anderes Zuchthaus gebracht worden sein) soll sich Lieske überaus zurückhaltend bewiesen und zu keinen Beschwerden Anlaß gegeben haben. Als der überwachende Polizei=Commissar in ihn drang, ein reumüthiges Geständniß abzulegen oder, da er ja noch immer seine Unschuld betheure, den wahren Mörder zu nennen, so daß er (Lieske) sich wenigstens seinen eigenen Kopf rette, entgegnete der Delinquent: "Sparen Sie sich Ihre Lockspeise, Herr Commissar, ich verrathe Niemand. Wenn Sie aber Speise und Trank bestellen wollen, dann esse und trinke ich mit Ihnen."
- Magdeburg ist gespannt auf einen Schatz der in der Nähe der Festung seit 1813 vergraben sein soll. Dieser Schatz besteht aus 12 mit Gold gefüllten Kanonenrohren, die damals Napoleon bei der Räumung Magdeburgs bis auf bessere Zeiten hat vergraben lassen. So behauptet ein Berliner, dem das Geheimniß von seinen Großeltern anvertraut worden ist. Er hat die Erlaubniß zum Nachgraben vom Festungscommandanten erhalten und zugleich die Zusicherung von 10 Proc. des Werthes.
- In einem "Das Goethehaus in Weimar" überschriebenen Artikel wird u. a. folgende Geschichte in Berliner Blättern erzählt; "Zu einem von des Dichters Ehrentagen gingen ihm aus ganz Deutschland Zeichen der Huldigung zu. Auch der Herzog von Coburg gedachte Goethe eine besondere Aufmerksamkeit zu erweisen. Er erfuhr, daß irgendwo in dritter oder vierter Hand die große Uhr sein müsse, die sich in Goethes Vater=Haus im Hausflur befunden hatte. Mit Mühe gelang der Ankauf, heimlich wurde sie nach Weimar geschafft und im Vorzimmer aufgestellt. Als nun Goethe am Festmorgen die Uhr schlagen hörte, glaubte er nicht anders, als daß er träume, rief seinen Diener, und sagte ihm, er habe im Traume ganz deutlich die alte Uhr schlagen hören, deren Töne er nicht vergessen hätte. Und als ihm jener bemerkte, er möge doch nachsehen, da stürmte der alte Herr aus dem Bett in den Vorraum, und als er den ehrwürdigen Hausrath erblickte, der seinen Kinderspielen zugesehen hatte, da überwältigte ihn die Rührung und er weinte lange."
- Ueber den Deutschen Offizier=Verein, dessen Bildung vor etwa Jahresfrist so viel böses Blut gemacht hat, ist jetzt der erste Jahresbericht erschienen. Aus demselben geht hervor, daß die Zahl der Mitglieder bis zum 31. März 1885 auf 14 104 gestiegen ist. Außerdem wurden 470 Jahreskarten an außerordentliche Mitglieder abgegeben. Der Gesammtumsatz der von dem Vereinshaus selbst gelieferten Waaren, welche von solchen Firmen, die mit dem Verein in Verbindung stehen, an die Mit=

[ => Original lesen: 1885 Nr. 56 Seite 3]

glieder direct geliefert worden sind, nicht mitgerechnet sind. Aus den seit 6 Monaten eingerichteten Werkstättenbetrieb entfallen von obiger Summe etwa 200 000 Mk., an dem Gesammtumsatz participiren 34 354 einzelne Rechnungen. Der Ueberschuß, den der Verein im ersten Geschäftsjahr erzielt hat beträgt 61 000 Mk., der Reingewinn nach Abschreibungen, Zulagen an Beamte etc. 45 788 Mk., der, soweit er nicht zur Verzinsung nöthig war, zur Verstärkung der Reservefonds verwendet worden ist.


Anzeigen.

In der Konkurssache über das Vermögen des Oelmüllers A. Capell zum Hammer wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß, gemäß dem Proclam vom 24. Juni d. Js., in dem am 11. Juli d. Js. abgehaltenen Termin der Distributionsbescheid publicirt worden ist.
Schönberg, den 13. Juli 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.         


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Freitag, den 24. Juli d. Js., Mittags 12 1/2 Uhr beginnend, sollen im alten Klostergebäude zu Domhof=Ratzeburg verschiedene Mobilien, als namentlich:

1 Pianino, 1 Notenständer, 2 Chaiselongue's 2 Sopha's, Sophatische, 1 Damenschreibtisch, große Spiegel, 1 Spiegelschrank, Polster= und Rohrstühle, Wäsche= und Kleiderschränke, 1 Buffet, Bücher und Bücherborten, Bilder, Teppiche, 1 Regulator, div. Leinenzeug u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Schönberg, den 16. Juli 1885.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.         


Bekanntmachung.

Auf Grund des Unfallversicherungs=Gesetzes vom 6. Juli 1884 ist die vom Bundesrathe laut Bekanntmachung vom 22. Mai 1885 genehmigte Berufsgenossenschaft für die Baugewerbe der Freien und Hansestädte Hamburg und Lübeck, der Provinz Schleswig=Holstein, des Fürstenthums Lübeck und der Großherzogthümer Mecklenburg=Schwerin und Mecklenburg=Strelitz nunmehr am 22. Juni 1885 unter dem Namen:

"Hamburgische Baugewerks=Berufsgenossenschaft"

constituirt worden.
Die dieser Berufsgenossenschaft zugehörigen Gewerbe sind Folgende:
1. Verfertigung grober und feiner Steinwaaren, Steinmetzen und Steinhauer, jedoch ohne Steinbrüche und Steinbrecher und ohne Schwemmsteinfabrikanten (Gruppe IV a. 3 bis 5 der Reichs=Berufs=[Gewerbe=]Statistik. 2. Baulackirer (aus Gruppe V b. 5). 3. Bauklempner (aus Gruppe V c. 3). 4. Betriebe für Blitzableiter=Anbringung, =Abnahme, =Verlegung und =Reperatur (aus Gruppe V c. 8). 5. Bauunternehmer, Privatarchitekten, Civil=Ingenieure, Bautechniker und bautechnische Bureaux (Gruppe XIV a). 6. Feldmesser, Geometer, Markscheider, Wiesenbauer und Draintechniker (Gruppe XIV b). 7. Maurer (Gruppe XIV c). 8. Zimmerer (Gruppe XIV d) einschließlich Mühlenbau und Schiffsbau in Holz (aus Gruppe VI a 5 und b 3). 9. Bauglaser (aus Gruppe XIV c). 10. Bauanstreicher, Baumaler, Gipser, Tüncher, Verputzer, Weißbinder und Stubenbohner (aus Gruppe XIV f), 11. Stuckateure (Gruppe XIV g). 12. Dachdecker [Schiefer=, Schindel=, Ziegel=, Stroh=] (Gruppe XIV h). 13. Asphaltirer und Steinsetzer (Gruppe XIV i). 14. Brunnenmacher (Gruppe XIV k). 15. Einrichtung von Gas= und Wasseranlagen (Gruppe XIV l). 16. Ofensetzer (Gruppe XIV m). 17. Kunst= und Decorationsmaler bei Bauten (aus Gruppe XVI).
Alle diejenigen, welche die Anmeldung ihres Betriebes nicht gemäß §. 11 des Gesetzes bereits bewirkt haben, werden hierdurch aufgefordert - und zwar auch für den Fall, daß dieselben nur zeitweilig Beamte, Gesellen, Gehülfen, Lehrlinge oder Arbeiter beschäftigen - die Anmeldung nunmehr ungesäumt, spätestens aber bis zum 5. August a. c. zu beschaffen, widrigenfalls der Genossenschaftsvorstand unnachsichtlich den §. 104 des Gesetzes, wonach demselben die Verfügung einer Ordnungsstrafe bis zu 300 Mark zusteht, zur Anwendung bringen wird.
Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht daß nach §. 47 des Statuts die im §. 1 des Gesetzes begründete Versicherungspflicht auf alle Betriebsbeamte mit einem 3000 Mark nicht übersteigenden Jahresarbeitsverdienste erstreckt worden ist und daß also nunmehr auch solche Beamte bis zu obigem Termin anzumelden sind.
Die Anmeldungen müssen auf Formularen wie unten angegeben erfolgen und können dieselben unentgeltlich in Empfang genommen werden beim Maurermeister J. H. L. Burmeister in Schönberg.
Die Formulare sind in zwei Exemplaren auszufertigen und mit genauer Adresse und deutlicher Unterschrift versehen der Polizeibehörde einzureichen.

Hamburgische Baugewerks=Berufsgenossenschaft. Der provisorische Vorstand.
L. Schlick,
Vorsitzender.
---------
Anmelde=Formular:

        Staat:
        Verwaltungsbezirk:
        Ort:
Anmeldung auf Grund des §. 35 des Unfallversicherungsgesetzes.


Name des Unternehmers (Firma). |
|
|
Gegenstand des Betriebes. |
|
|
Zahl der durchschnittl. beschäftigten versicherungspflichtigen Personen. |
|
|
Bemerkungen.

|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|


Locomobilen
Dampfdreschmaschinen
Pferderechen & Heuwender von Ransomes, Sims & Jefferies, Lim.
Ipswich u. London. Gegründet 1785.
(Amsterdam 1884 Internation. Concurrenz=Dreschen. Erster Preis.)
empfehlen zu Original Fabrikpreisen
Hennings Knust & Co.                                                    
                                                    Berlin, SW., Königgrätzerstraße 28.
                                                    Neumünster i/H., Kuhberg 15.


1500 - 2000 Mark
reell jährlich zu verdienen

ohne besonderen Zeitaufwand, ohne Capital und Risico für tüchtige und gut accreditirte Personen aller Stände, welche in der besitzenden Classe verkehren. Offerten mit Angabe der gegenwärtigen Beschäftigung bef. Haasenstein & Vogler, Hannover sub Ho 1439 a.


Rothlaufpulver

nach Vorschrift des Herrn Bezirks=Thierarzt Reimer hält vorräthig

die Apotheke zu Schönberg.         


Beste Schmiedesensen,
von mir selbst gemacht, hat zu verkaufen                                                    
J. Teege, Schmiedemeister.
Lockwisch.


Gesucht werden noch 2 Erntearbeiter und eine Arbeiterin gegen guten Verdienst. Wo? zu erfragen in der Expedition dieser Zeitung.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 56 Seite 4]

An Händler
und Modistinnen
werden auf Wunsch Pro=
benvers. Verkauf nicht unter 10 Mtr.
----------
Rüschen.
----------
2000 Mtr.        
hochfeine Rüschen ganze
Meter nur             
20 Pf.     
früher. Preis
Mtr. 75 Pfennig (Mecklenburg).
u. 1 M.
Von unserem reich sortirten Lager empfehlen wir
gut sitzende Corsetts unter Garantie.
Corsett "Julia" mit Löffel=Mechan. 1.00.
Corsett "Norma" mit Löffel= hoch 1,25.
Corsett 546 mit Löffel="Panzer" 1,50.
Corsett "Nanon" mit Löffel="Küraß" 2,00.
Corsett "Jetter" mit Löffel="Patent" 3,00.
Corsett "Ella" mit schwz. Satin 3,00.
Corsett "Amalia" mit Fischbein 4,50.
Rüschen=Reste à tout prix.
Haagen & Palm,
Lübeck. Holstenstr. 18.
Umtausch gestattet.
Haagen & Palm,
Lübeck. Holstenstr. 18.

Von heute ab: Grosser Saison-Ausverkauf.


Knaben=Strohhüte
à 20, 30, 40 u. 50 Pfennig (Mecklenburg).,
Mädchen=Strohhüte
à 30 Pfennig (Mecklenburg). 40 Pfennig (Mecklenburg). und 50 Pfennig (Mecklenburg).,
Damen=Strohhüte
à 50 Pfennig (Mecklenburg).,
Garnirte Strand= u. Bade=Hüte
à Stück 50 Pfennig (Mecklenburg).,
Kamerun=Hüte und Blitzableiter
à Stück 50 Pfennig (Mecklenburg). u. 75 Pfennig (Mecklenburg).,
Garnirte Damen=Hüte
à 3 M., 4 M. und 5 M.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Seidene Bänder
in allen Farben und Breiten, Mtr. v. 10 Pfennig (Mecklenburg). an.
Schärpenbänder
ganz breit, 1/2 Mtr. nur 50 Pfennig (Mecklenburg).
couleurte Sammete
1/2 Mtr. nur 70 Pfennig (Mecklenburg).,
schwarz echt Sammet
1/2 Mtr. nur 1,15.
weiß u. coul. Spitzen,
ca. 200 Muster, Mtr. von 5 Pfennig (Mecklenburg). an.
Wollspitzen und Blonden
in allen Farben, 1/2 Mtr. von 20 Pfennig (Mecklenburg). an.
Kinderkragen à 5, 10 u. 20 Pfennig (Mecklenburg)., Stickereien, Mtr. 10 Pfennig (Mecklenburg). u. 20 Pfennig (Mecklenburg)., Schürzen, Röcke, Gardinen, Wäsche, Strümpfe etc. etc. zu bekannt billigsten Preisen.
Niederlage des Berliner Bazar Siegmund Haagen. HAAGEN & PALM, Holstenstr. 18, Lübeck.

Ausverkauf.

Um schnell mit meinem Lager von Rauchtaback, Einmachhäfen, braunen Kaffeekannen und Kruken zu räumen, verkaufe ich die vorhandenen Sachen unterm Einkaufspreis

                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Mehrere Sorten sehr gutschmeckender
Thee's
werden zu sehr billigen Preisen verkauft bei                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Agenten, welche sich einen einträglichen Nebenverdienst erwerben wollen, werden unter günstigen Bedingungen angestellt für den Verkauf gewinnreichster und staatlich erlaubter Prämienloose, hauptsächlich Großherzogl. Badischer 35 Gulden=Loose, welche am 31. Decbr. d. J. in der letzten Haupt=Ziehung über 1 Millionen Mark gewinnen müssen. Offerten an Bankhaus

Engel & Co. Köln a./Rhein.


Ratzeburger Dampfschifffahrt.
Dampfschiff Auguste fährt jeden Mittwoch und Sonnabend morgens
von Rothenhusen 7 1/2 Uhr nach Lübeck
von Nüdlenhorst 8 Uhr nach Lübeck
                          retour Nachmittags 3 1/2 Uhr.

Aug. Stapelfeldt,
Schiffsdisponent.


Eine Parthie 4schaariger

Pflüge

mit neuesten Verbesserungen habe wieder vorräthig und empfehle dieselben zur geneigten Abnahme

Schönberg i. M.                                                     J. Oldenburg.


Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren
verkäuft                                                     Schuldiener Behrens.


Für meine Eisenwaaren=, Groß= u. Kleinhandlung suche zu Michaelis

einen Lehrling.
Ratzeburg.                                                     Moritz Stein.


Alles Viehtreiben von den Schlagbrügger Wiesen über meinen Acker nach dem Mechower See verbiete ich von jetzt an bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Büdner Witt, Schlagbrügge.         


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD